Stuttgarter Straßenbahnen AG Pressemitteilung

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1 Pressemitteilung 63a/ Juni 2012 SSB-Pressestelle Postfach Stuttgart Schockenriedstraße Stuttgart (Möhringen) Tel. (07 11) Fax (07 11) presse@mail.ssb-ag.de 50 Jahre Tunnelbau für die Stadtbahn Stuttgart Bildtexte Die Fotodateien können Sie bei uns wahlweise anforden bitte geben Sie uns die gewünschten Bildnummern an Bild 01 Stuttgarts größte und längste Baugrube: Wie ein Kaiserschnitt zog sich die Baustelle für Stadtbahn, Bundesstraße 14 und Abwassersammler vom Staatstheater bis zum Österreichischen Platz, bald darauf weiter bis zum Marienplatz. Gleichzeitig wurde das Hochhaus Charlottenplatz hochgezogen. Situation Charlottenplatz, um 1965 Bild 02 Der Stuttgarter Trick: Die Tunnelbauten für die Stadtbahn bildeten kein unteilbares Großprojekt. Sie

2 Seite 2 mussten nicht auf einmal fertig werden. Jeder Teilabschnitt für sich kam in überschaubarer Zeit zum Abschluss und war dann sofort nutzbar. Über provisorische Rampen kam die Straßenbahn gleich wieder an die Oberfläche, während der der nächste Tunnelabschnitt bereits im Bau war. Foto: Charlottenplatz, 1965 Bild Mai 1966: Jetzt hat Stuttgart einen U- Straßenbahntunnel! Der sozusagen oberste Straßenbahner der Stadt, Oberbürgermeister Arnulf Klett, weihte nach knapp vier Jahren Bauzeit die Haltestelle Charlottenplatz ein. Bild 04 Die hier bejubelte Eröffnung von 1966 betraf zunächst nur das unterste Stockwerk für den Einser und die anderen längs des Nesenbachs fahrenden Linien. Die darüber liegende U-Haltestelle für die Querlinien zwischen Olgaeck und Schlossplatz folgte genau ein Jahr später.

3 Seite 3 Bild 05 Der Presslufthammer: ein nicht gerade melodisches, aber mehr als symbolisches Beiwerk für die Stadtentwicklung der 1960er Jahre, damals überwiegend als Fortschritt begriffen. Hauptstätter Straße, um 1968 Bild 06 Deckel drauf! Die Verlagerung der Straßenbahn unter den Boden galt als Flucht nach vorne und wurde von der Nahverkehrsbranche begrüßt. Dies rettete den kommunalen Schienenverkehr in Stuttgart, während viele andere Städte völlig auf Busse umstellten. Hauptstätter Straße, 1968 Bild 07 Willkommen auf der Baustelle! Ob die Bewerberzahlen für Ingenieurstudien für das Tiefbaufach an der Stuttgarter

4 Seite 4 Universität in der Folge in die Höhe schnellten, ist nicht bekannt. Hauptstätter Straße/Christophstraße, Sommer 1968 Bild 08 Die Geduld der Anwohner wurde auf anspruchsvolle Proben gestellt. Niemand, der in die Innenstadt kam, konnte sich den Umwegen und Umleitungen entziehen. Hauptstätter Straße, Bereich Wilhelmsplatz, Herbst 1969 Bild 09 Aus heutiger Sicht bildet die Bundesstraße 14 eine gewaltige, die Stadt zertrennende Schneise. Wo sie und die unterirdische Stadtbahn verlaufen, erstreckte sich einst ein ganzer Stadtteil verschachtelter und verträumter Wohnhäuser, oft noch aus dem Spätmittelalter, und gutbürgerlicher Blockbebauung der Wende zum 20. Jahrhundert. Die Esslinger Straße, schmal und gepflastert, bildete den einzigen Straßenzug, der die Bezeichnung Hauptstraße verdiente. Doch nicht die Stadtplanung, sondern der Bombenkrieg hatte bereits diese Flächen freigemacht. Es war verständlich, dass die Verkehrsplaner in dieser völlig neuen Achse die

5 Seite 5 zentrale Lösung für die autogerechte Stadt sahen. Hauptstätter Straße/Leonhardskirche, Herbst 1969 Bild 10 Am Marienplatz endete der zentrale Teil des Tunnelnetzes für die Stadtbahn bis heute. Die geplante unterirdische Fortsetzung durch die Böheimoder Böblinger Straße blieb ungebaut, die oberirdische Stadtbahnstrecke durch Heslach wurde zum Dauerprovisorium. Jedoch verschwanden die Schienen aus der Tübinger, der Hohenstaufen-, der Filder- und der Hauptstätter Straße. U-Bahn-Baustelle Marienplatz, 1968 Bild 11 Straßenbahn auf dem Holzweg? Auch dem bestehenden Linienverkehr bescherte der U-Bahn-Bau jahrelange verwegene und kuriose Umleitungen. Die flexiblen schmalen Gelenkwagen passten sich dem bestens an, wie hier in der Eberhardstraße, um Unter dem Provisorium wühlen emsig die Bagger, auf allen Ebenen rappelt und schättert es.

6 Seite 6 Bild 12 Glück auf in Stuttgart! Verschiedenste Tunnelbauarten kamen in Stuttgart zum Einsatz und wurden laufend verbessert, so dass eine in der Fachwelt des Tiefbaues beachtete Stuttgarter Bauweise entstand. Unter der Torstraße, im kritischen Sumpfboden des Nesenbachs, wurde ein kurzes Stück sogar nach alter Väter Sitte in handfester bergmännischer Bauweise vorgetrieben. Foto vom Januar Bild 13 Die Untertunnelung der so genannten Talquerlinie verschonte nicht Stuttgarts bestes Stück, den Schlossplatz. Die Stege über die Grube dienten auch dem tieferen Einblick der Stuttgarter in die Aktivitäten der Tiefbauer. Und viele fanden es spannend. Foto 1976 Bild 14

7 Seite , rechtzeitig zur Bundesgartenschau, war das Loch wieder zugeschüttet und der Platz wieder hübsch gemacht. Auch zahlreiche alte Bäume waren dem Tunnelbau zum Opfer gefallen. Die Ersatzpflanzungen fallen heute nicht mehr auf. Bild 15 Mineure unter dem Hauptbahnhof! Nicht nur für die S- Bahn wurden Teile des Bahnhofsgebäudes und des Vorplatzes untergraben. Auch für die Stadtbahn mitsamt entstehender Klettpassage musste das Fundament der Großen Schalterhalle angeknabbert und weit in dieses eingegriffen werden. Foto 1973 Bild 16 Fundsachen im Untergrund: Beim Bau des Stadtbahnknotens Staatsgalerie tauchte in der Tiefe unter der Schillerstraße diese geheimnisvolle Treppe auf. Foto 1970 Alle Fotos: Archiv SSB AG