Mag. Gerald Friedrich Kinder brauchen Grenzen! Brauchen Kinder Grenzen?
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- Edwina Fischer
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1 Mag. Gerald Friedrich Kinder brauchen Grenzen! Brauchen Kinder Grenzen? Scheitern/Strategien Nichts Neues Uninteressant, weiß ich schon, brauch ich nicht Nur Neues Alles nurtheorie Nicht ankoppeln können Widerstand Psychologischer Dienst Amt für Jugend & Familie Sachverständigentätigkeit JWG Hilfen für Familien (Unterstützung der Erziehung; Soziale Dienste) Sachverständigentätigkeit in pflegschaftsgerichtlichen Verfahren Obsorge; Besuchsrecht Beratung und Psychotherapie Erziehungsberatung Aus der systemischen Therapie Beschreibungen Erklärungen Bedeutungen Bewertungen Erziehungsstile Autoritärer Erziehungsstil Permissiver Erziehungsstil Autoritativer Erziehungsstil Unbeteiligter Erziehungsstil Autoritärer Erziehungsstil Starke Kontrolle des kindlichen Verhaltens Wenig liebevolle Zuwendung Permissiver Erziehungsstil Keine klaren Regeln und Anforderungen Inkonsequentes Elternverhalten Autoritativer Erziehungsstil Klare Regeln und Anforderungen Ermunterung zur Selbständigkeit Spielerischer Einsatz von Autorität Unbeteiligter Erziehungsstil Geringe Kontrolle und Regeln 1
2 Geringe Zuwendung Erziehungsziele Selbständigkeit Selbstbewusstsein Leistungsfähigkeit Verantwortungsbewusstsein Umsetzung von Erziehungszielen Autoritär Eltern wissen wie es geht (aus Erfahrung) Durchsetzen (muss) Permissiv Laufen lassen (Kinder machen ihre Erfahrungen) Autoritativ Klare Regeln Spielerischer Einsatz von Autorität & Verhandlungsbereitschaft; Miteinander Unbeteiligt Laufen lassen Mit sich selbst beschäftigt Zusammenhänge: Erziehungsstil Schulische Kompetenz Antisoziales Verhalten Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch Depressionen Angstzustände Selbstwahrnehmung Studien Steinberg (1994) Signifikant höhere Aggressions- und Gewaltbereitschaft bei Kindern, die autoritär erzogen sind Steinberg (1996) Weniger Selbstsicherheit, Ausdauer und soziale Kompetenz bei autoritär erzogenen Kindern Dornmeyer/Nemeth (1997) Studie zu Leben und Einstellungen von Jugendlichen in 00 Es gibt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Erziehungsstil und emotionaler Basis in der Familie Nur 7% der Jugendlichen aus Familien mit autoritativem Erziehungsstil geben an, Probleme zu haben Aber ein Drittel der anderen 2
3 Bindungstheorien Die Forschung zu den Bindungstheorien zeigt, wie elterliches Verhalten die kindliche Entwicklung schon in frühester Kindheit und auch weiterhin beeinflusst. Mit Beginn der 2. Hälfte des ersten Lebensjahres kann man Bindungs verhalten unterscheiden. Das Kind lernt zwischen fremd und bekannt zu unterscheiden und zeigt deutliche Trennungsängste bei Trennung von seiner/seinen Bezugsperson/en Bindungsqualitäten sichere Bindung unsicher-vermeidende Bindung unsicher-ambivalente Bindung desorganisierte Bindung Sichere Bindung Die Signale des Kindes werden von seiner Bindungsperson erkannt und prompt und zuverlässig beantwortet. Auf der Basis einer sicheren Bindung kann das Kind sich auch von seiner Bindungsperson entfernen und die Umgebung erkunden Unsicher-vermeidende Bindung Um den Schmerz der Zurückweisung zu verringern, haben solche Kinder die Strategie der Vermeidung entwickelt. Sie suchen nicht mehr die Nähe ihrer Bindungsperson auf Unsicher-ambivalente Bindung Entstehen, wenn ein Kind seine Bindungsperson als nicht berechenbar erlebt. Es wird auf Signale mal zugewandt, mal abweisend reagiert. Solche Kinder suchen einerseits die Nähe der Bindungsperson, andererseits zeigen sie ihnen gegenüber Ärger. Desorganisierte Bindung Unverarbeitete, traumatische Erlebnisse im Leben der Eltern verursachen meist, dass diese lange keine klaren Bindungs strategien entwickeln. Sie versuchen die Kontrolle über die Situation durch Rollenumkehr im Eltern-Kind Verhältnis oder durch bestrafendes Verhalten zu behalten. Angstbindung: Bindungsfigur ist - anstatt Schutz und Hilfe - angstauslösend (misshandelte Kinder). Entwicklungsverläufe Sichere Bindung: Kind kann Potentiale entfalten Höhere soziale Kompetenz und Beliebtheit Unsichere und desorganisierte Bindung: Störungen der Persönlichkeitsentwicklung Brauchen Kinder Grenzen? Bindungstheorie: Sicherheit Erziehungsstilforschung: Klare Regeln 3
4 Verhandlungsbereitschaft und Miteinander Warum? Schutz (vor Gefahr) Soziale Integration Erfahrungsspielräume herstellen Eigene Motivation? Grenzenlose Liebe Grenzen setzen nur, wenn ich selbst verärgert Wie? enttäuscht oder gar bedroht bin Eigene Erfahrungen Meine Eltern haben's auch so gemacht Bloß nicht so werden wie meine Eltern Klare, verlässliche Regeln Auf der Ich-Ebene argumentieren Klare und durchdachte Konsequenzen, die auch dem Kind einsichtig sind Konsequent sein (wer Grenzüberschreitungen ignoriert, verhält sich Kindern gegenüber gleichgültig) Regeln auch überdenken und gegebenenfalls mit dem Kind neu formulieren Eltern sollen Grenzen vorleben Weg von allgemeingültigen hin zu konkreten Situationen Wie nicht! Nach- und Nebeneinander von Nachgiebigkeit und schwer nachvoll ziehbaren Strafen Endlose Diskussionen statt Handeln Impulsive Reaktionen statt durchdachte Konsequenzen Liebesentzug Machtkampf Unausgesprochene oder verdeckte Regeln»Man tut das nicht«oder»weil es verboten ist«regeln sollen... als Absprache für einen überschaubaren Zeitraum gelten vereinbarte Konsequenzen haben, die durchgehalten werden durch Festigkeit in Körperhaltung und Stimme unterstrichen werden Kinder nicht überfordern mit dem Kind und nicht gegen das Kind gesetzt werden die Sache und nicht das Kind ablehnen Anleitung zum Scheitern bei Erziehung Vermeiden Sie es, Unterschiede, die mit elterlichem Handeln zusammenhängen, wahrzunehmen. Sagen Sie immer:»das hab ich schon probiert!«reden Sie nicht mit Ihrem Kind sondern über Ihr Kind. 4
5 Freuen Sie sich, wenn andere (Lehrer, andere Erwachsene) mit Ihrem Kind auch Schwierigkeiten haben und werten Sie das als Beweis, dass das Verhalten Ihres Kindes nichts mit Ihrer Erziehung zu tun hat. Schauen Sie auf das was andere (Eltern, Lehrer) falsch machen, sie aber richtig. Betrachten Sie Inkonsequenz in Ihrem Verhalten als Ausdruck von Liebe zum Kind. Sehen Sie nur den negativen Einfluss von außen (Freunde, Medien...),nicht aber, was Sie dagegen tun können. Verteidigen Sie Ihr Kind immer, wenn andere Ihm Grenzen setzen wollen (Lehrer...), das dürfen nur Sie. Glauben Sie immer, wenn andere in Erziehungsfragen anderer Meinung sind, die wollen Ihnen sagen, dass Sie ein(e) schlechte(r) Mutter/Vater sind Betrachten Sie alles, was über Erziehung geschrieben wird als reine Theorie, die Praxis (vor allem Ihre) schaut sowieso anders aus. Verschreiben Sie sich dem Grundsatz:»Wie man es macht ist es verkehrt«. Dann können sie nichts ändern. Seien Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin in Erziehungsfragen möglichst uneinig. Geben Sie immer der Partnerin/dem Partner die Schuld am Verhalten des Kindes (besonders, wenn Sie geschieden sind). Suchen Sie nur nach»medizinischen Ursachen«für das Verhalten Ihres Kindes, denn die können Sie nicht beeinflussen. Suchen Sie keine Beratungsstellen auf, Ihnen kann man sowieso nicht helfen. Achten Sie auf das, was gut funktioniert! - Machen Sie mehr davon! Wenn etwas nicht funktioniert!- Ändern Sie Ihre Strategie! 5
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