Recovery 24. Juni 2014
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- Lilli Beltz
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1 Recovery Heilung trotz Krankheit Auseinandersetzung mit der eigenen psychischen Erkrankung 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 1 KOMPETENT UND GEMEINSAM FÜR LEBENSQUALITÄT Was ist Recovery? 1. Klinisch: Beseitigung von Symptomen Wiederherstellung der sozialen Funktionsfähigkeit 2. Veränderungsprozess im Hinblick auf Einstellungen, Werte, Gefühle, Ziele und Fähigkeiten 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 2 Was ist Recovery? Recovery ist ein zutiefst persönlicher, einzigartiger Veränderungsprozess der Haltung, Werte, Gefühle, Ziele, Fertigkeiten und Rollen. Es ist ein Weg, um trotz der durch die psychische Krankheit verursachten Einschränkungen ein befriedigendes, hoffnungsvolles und konstruktives Leben zu leben. Recovery beinhaltet die Entwicklung eines neuen Sinns und einer neuen Aufgabe im Leben, während man gleichzeitig über die katastrophalen Auswirkungen von psychischer Krankheit hinauswächst. Anthony,W.A., Recovery from mental illness: The guiding vision of the mental health service system in the 1990s. Psychosocial Rehabilitation Journal, (ç): p Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 3 Axel Baumann, Co-Chefarzt 1
2 Persönliche Recovery Entwicklung einer positiven Identität Einordnung der psychischen Erkrankung Selbstmanagement der psychischen Erkrankung Entwicklung positiver sozialer Rollen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 4 Persönliche Recovery Nicht nur Behandlung der Erkrankung, sondern auch: Förderung des Wohlbefindens Hoffnung Selbstidentität Bedeutung im Leben, Lebenszweck, Lebensziele Persönliche Verantwortung übernehmen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 5 Bezugsrahmen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 6 Axel Baumann, Co-Chefarzt 2
3 Ansätze Traditionell / Recovery Werte und Machtverteilungen Scheinbare Wertfreiheit Wertorientierung Professionelle Verantwortung Persönliche Verantwortung Kontrollorientierung Wahlorientierung Machtausübung Machtübertragung Basiskonzepte Wissenschaft Humanismus Pathografie Biografie Psychopathologie Leiderfahrung Diagnose Persönliche Bedeutung Behandlung Wachstum und Entdeckung Fachperson und Patienten Experten durch Ausbildung sowie durch Erfahrung 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 7 Ansätze Traditionell / Recovery Wissensgrundlage Randomisierte Kontrollstudie Erfahrungsberichte Systematische Übersichten Arbeit mit Vorbildern Dekontextualisiert Sozialer Kontextes Arbeitspraktiken Beschreibung Verständnis Funktionsstörung im Fokus Person im Fokus Krankheitsbasiert Stärkenbasiert Reduzierung von Nebenwirkungen Hoffnungen und Träume Individuum passt sich Programm an Fachperson passt sich der Person an Professionelle Betreuung Selbstmanagement Belohnung von Passivität Stärkung der Selbstbestimmung 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 8 Ansätze Traditionell / Recovery Ziele der Betreuung Bekämpfung der Krankheit Förderung der Gesundheit Unter Kontrolle bringen Selbstkontrolle Compliance Wahlfreiheit Rückkehr zur Normalität Transformation 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 9 Axel Baumann, Co-Chefarzt 3
4 Soziale Beziehungen Peers Menschen, die selbst Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung gemacht haben. Selbsthilfegruppen Peer Support Spezialist Peer organisierte Dienstleistungen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 10 Soziale Beziehungen Beziehung zu Fachpersonen Entscheidung durch die betroffene Person, soweit möglich Partnerschaft, Gegenseitigkeit Aufzeigen von Optionen, statt Probleme lösen Coaching: Aktivierung der Fähigkeit zur Selbstkorrektur des eigenen Verhaltens, anstelle von Lösen des Problems 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 11 Soziale Beziehungen Förderung anderer Beziehungen Spirituelle Erfahrungen Soziale Aktivitäten Kunst, Musik, Kultur, Wissenschaft Ehrenamtliche Tätigkeiten 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 12 Axel Baumann, Co-Chefarzt 4
5 Aufgabe der Psychiatrie bei Recovery Unterstützung des individuellen Recoveryansatzes «Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen sind Menschen.«Massnahmen der Fachpersonen müssen sich hauptsächlich darauf konzentrieren, die Schritte in Richtung Ziele der Nutzenden zu identifizieren, auszuarbeiten und zu unterstützen. 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 13 Aufgabe der Psychiatrie bei Recovery Die Betroffenen sind für ihr eigenes Leben verantwortlich oder (falls derzeit in der Krise) werden es sein. «Sie schaffen das, wir helfen Ihnen.«Weniger Verantwortung für den Betroffenen übernehmen, sondern Verantwortung zusammen mit dem Betroffenen zu übernehmen. 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 14 Aufgabe der Psychiatrie bei Recovery Werte in den Alltag der Institution einbetten Informieren über diese Werte Spannungsfeld mit anderen Institutionen oder Bezugspersonen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 15 Axel Baumann, Co-Chefarzt 5
6 Beurteilung bei Recovery Konzentration auf die Person, nicht auf die Erkrankung Stärken und Schwächen erkennen Stärken, Werte, Bewältigungsstrategien, Träume, Ziele, Wünsche identifizieren 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 16 Beurteilung bei Recovery Förderung und Aufbau persönlicher Verantwortung Keine Beziehungen, die Abhängigkeit schaffen Keine defizitorientierten Beurteilungen Keine standardisierten Behandlungen Zu wenig Übertragung der Verantwortung 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 17 Beurteilung bei Recovery Zielorientierte Aktivitäten Betroffener steht im Mittelpunkt Was wäre nötig um dieses Ziel zu erreichen? Was würde Ihr Leben besser machen? Was wünschen Sie sich vom Leben? Was würde Ihr Leben verändern? 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 18 Axel Baumann, Co-Chefarzt 6
7 Identität Neudefinition der Identität Entwicklung neuer Elemente der Identität Den Betroffenen nicht nur in der akuten Erkrankung sehen Gespräch über ihn als Person mit seinen Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 19 Ziele Recovery Ziele: Träume und Wünsche des Betroffenen kein Unterschied zu Gesunden Behandlungsziele: def. durch gesellschaftliche Anforderungen und prof. Verantwortung Verhinderung von Rückfällen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 20 Kompetenzentwicklung Wir unterstützen Recovery durch Verbesserung des Selbstmanagements Die möglichen Behandlungsformen (z.b. Medikation) sollen als Ressource für den Recoveryprozess genutzt werden Angebot, kein Zwang Glaube, dass der Betroffene (irgendwann) sein Leben selbst in die Hand nehmen kann 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 21 Axel Baumann, Co-Chefarzt 7
8 Motivation Motivierende Gesprächsführung 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 22 Medikation Ressource für den Recoveryprozess neben anderen Behandlungsmöglichkeiten Information über Sinn und Wirkung Kontrolle und Verantwortung mit beim Betroffenen Shared decision making 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 23 Risiken Gefährliche Risiken: z.b. Eigen- oder Fremdgefährdung Behandlungsziele konzentrieren sich auf Reduzierung gefährlicher Risiken Positive Risiken Herausforderungen, die zu Entwicklung und Wachstum führen Ausprobieren neuer Verhaltensweisen Annahme neuer Rollen 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 24 Axel Baumann, Co-Chefarzt 8
9 Krise Bei Eigen- oder Fremdgefährdung kann auch bei Recovery eine Zwangsbehandlung als letzte Möglichkeit nötig sein. Vermeidung unnötiger Krisen Minimierung der Verantwortungsübernahme durch andere Unterstützung der Identität in der Krise 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 25 HOFFNUNG-MACHT-SINN 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 30 Recovery 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 31 Axel Baumann, Co-Chefarzt 9
10 Konsequenzen für die Praxis - Zusammenarbeit bei der Behandlungsplanung - Sprache/ Kommunikation - Zuversicht und positive Erwartungen von Recovery vermitteln - Optimistische Haltung entwickeln - Ganzheitliches Verständnis von psychischen Lebensproblemen entwickeln - Recovery-Weiterbildungen für Nutzende und Fachpersonen - Wertewandel 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 33 Wie wird Recovery in der Station C22, Klinik Waldhaus umgesetzt? Patienten werden bestmöglich miteinbezogen in die Behandlungsplanung Miteinbezug der Patienten in die soziomilieutherapeutische Gestaltung der Station Gruppentherapien und deren Leitung verändert Wohlfühlgruppe eingeführt 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 34 Axel Baumann, Co-Chefarzt 10
11 Haben Sie noch Fragen? Herzlichen Dank für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit! 24. Juni 2014 Axel Baumann, Co-Chefarzt 36 Axel Baumann, Co-Chefarzt 11
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