Polizeidirektion Wiesbaden
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- Heiko Ziegler
- vor 7 Jahren
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1 Polizeidirektion Wiesbaden Verkehrsunfallstatistik 2015 Konstant hohe Unfallzahlen durch starken Anstieg der Wildunfälle Rückgang der VU mit Toten von 4 auf 3 Geringer Anstieg der Unfälle mit schwerverletzten Personen, bei größerem Rückgang der Unfälle mit leichtverletzten Personen Rückgang der VU mit Kindern und Halbierung der Schulwegunfälle Jugendliche und junge Fahrer weiterhin überproportional an schweren Unfällen beteiligt. Weiterer Anstieg der Unfälle mit der Beteiligung von Senioren Rückgang der Verkehrsunfallfluchten 1
2 Allgemeiner Überblick Die Mitarbeiter/-innen der Polizeidirektion Wiesbaden haben im vergangenen Jahr insgesamt (8091) 1 Verkehrsunfälle aufgenommen und bearbeitet. Damit stieg die Zahl der Verkehrsunfälle gegenüber dem Vorjahr geringfügig, um 0,37 %. Dies ist dem starken Anstieg der Wildunfälle (fast ¾ mehr als im Jahr 2015) geschuldet, da sich ansonsten eine leichte Reduzierung ergeben hätte. Bedauerlicherweise ereigneten sich 3 (4) tödliche Unfälle. Insgesamt wurden (1.483) Personen verletzt. Beunruhigend ist, dass die Zahl der Verunglückten mit schweren Verletzungen auf 195 (182) anstieg. Damit folgt die Zahl der Unfälle mit schweren Folgen dem hessenweiten Trend. Die Zahl der Verunglückten mit leichten Verletzungen ging um 140 auf (1.297) zurück, was einen Rückgang von 10,8% bedeutet. Bei (6.942) Unfällen kam es lediglich zu Sachschäden. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort Im Jahr 2015 ist die Anzahl der Verfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort erstmals seit drei Jahren zurückgegangen. Bei (2.712) Unfallfluchten wurden 8 (7) Personen schwer und 115 (129) leicht verletzt. In (2604) Fällen kam es zu Sachschäden. Die Aufklärungsquote blieb nahezu konstant mit 43% (44%) und liegt damit über dem hessischen Durchschnitt. Dies bedeutet, dass für den Verursacher einer Unfallflucht ein hohes Risiko besteht, ermittelt zu werden und die strafrechtliche Verantwortung übernehmen zu müssen. Das Delikt ist und bleibt verstärkt im Blickpunkt polizeilicher Präventionskampagnen, denn es handelt sich um ein sozialschädliches und ein kriminelles Delikt, bei dem die Geschädigten häufig auf ihren Kosten sitzenbleiben. Risikogruppen Kinder (0-13 Jährige) Die Kinder waren als Mitfahrer in Bussen sowie Pkws, als Fahrradfahrer und als Fußgänger an 89 (98) Verkehrsunfällen beteiligt. Mit 7 (15) Schulwegunfällen hat sich die Zahl halbiert. Von 80 (102) verunglückten Kindern wurden 6 (21) schwer und 74 (81) leicht verletzt. Der starke Rückgang bei den Schwerverletzten liegt in der Verkehrsbeteiligung als Fußgänger und Mitfahrer im Bus. Gerade der Rückgang der Kinder und Schulwegunfälle ist sehr erfreulich. Um diese positive Tendenz beizubehalten veranstaltet die Jugendverkehrsschule Wiesbaden in diesem Jahr wieder ein Einschulungsprogramm in der Ludwig-Beck-Schule. Von Montag, dem bis einschließlich Donnerstag, dem haben alle Schulneulinge der Wiesbadener Schulen und deren Eltern die Gelegenheit sich in getrennten Gruppen u.a. über die sichere Mitnahme von Kindern im Auto, Elterntaxi oder Mein Weg zur Schule, Mein Ranzen und ich fahren Auto zu informieren. Pro Tag finden zwei Veranstaltungen statt. 1 Klammerwert gilt auch für alle folgenden Ausführungen für
3 Jugendliche (14-17 Jährige) Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren waren als Mofafahrer, Kradfahrer, Mitfahrer im Pkw, Radfahrer und Fußgänger an 66 (87) Unfällen beteiligt. Dabei verunglückten 59 (57) Personen; 15 (10) davon schwer und 44 (47) leicht. Junge Fahrerinnen und Fahrer ( Jährige) An (1.521) Unfällen waren die sogenannten Jungen Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren beteiligt, was einem Anstieg von 0,92% entspricht. Dabei wurden 27 (21) schwer- und 198 (215) Personen leicht verletzt. Diese statistischen Erhebungen sind Beleg dafür, dass dieser Gruppe der zumeist noch unerfahrenen und häufig besonders risikofreudigen (männlichen) Fahrzeugführer eine besonders hohe Aufmerksamkeit in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit zukommen muss. Hierzu zählen besondere Präventionsmaßnahmen in Bezug auf die Verkehrstüchtigkeit etwaiger Führerscheinbewerber und Fahranfänger. Altersgruppe 65 bis 74 Jahre Personen dieser Altersgruppe waren 2015 an 994 (899) Verkehrsunfällen beteiligt. Dies ist ein Anstieg von 10,57%. Tödlich verunglückt sind 2 (1) Menschen. 13 (16) wurden schwer und 64 (61) leicht verletzt. Auffällig ist, dass aus dieser Altersgruppe der Senioren 2 der insgesamt 3 tödlich Verunglückten stammen. Altersgruppe 75 + In dieser Altersgruppe ist ein erneuter Anstieg der Unfallzahlen 676 (635) zu verzeichnen. Es wurde keine (1) Person getötet, 28 (12) schwer- und 39 (55) leicht verletzt. Der starke Anstieg der schwerverletzten Personen befindet sich im Bereich der Fußgänger, Radfahrer und Pkw-Fahrer, bzw. Mitfahrer in Pkw. Verkehrsbeteiligungen Fußgängerunfälle Im Jahr 2015 ereigneten sich 192 (221) Unfälle mit Fußgängerbeteiligung( -13,1 %). Dabei wurde 1 (2) Person getötet, 39 schwer (36) und 106 (145) Personen leicht verletzt. Bei diesen 192 Unfällen wurde in 85 Fällen den Fußgänger vorgeworfen den Unfall selbst verursacht, bzw. mitverursacht zu haben. 3
4 Radfahrunfälle 2015 wurden insgesamt 193 (236) Fahrradunfälle von der Polizei aufgenommen; 18,22% weniger als im Vorjahr. Bei den Radfahrunfällen wurde erfreulicherweise kein Mensch (0) getötet, es wurden aber 27 (24) schwer- und 121 (155) leichtverletzt. Die Gründe für die Unfälle mit Radfahrern sind vielschichtig. Häufig setzen sie jedoch wegen Falscher Fahrbahnbenutzung 34 (51) selbst die Ursache. Motorisierte Zweiräder Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle an denen motorisierte Zweiräder beteiligt waren, betrug 248 (279) und ist damit um 11,11% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. Es verunglückte 1 (2) Mensch tödlich. 35 (43) Personen wurden schwer und 125 (128) leicht verletzt. Bei der Gruppe der Mofa und Fahrräder mit Hilfsmotor (FmH) ereigneten sich insgesamt 108 (129) Unfälle, dabei wurden 65 (78) Personen verletzt. Es kam kein (0) Mensch zu Tode. Bei den übrigen Unfällen waren 10 (17) Schwer- und 55 (61) Leichtverletzte zu beklagen. Bei den E-Bikes gab es keinen Unfall. Im Gegensatz zu den Pedelecs (Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung), die zur Gruppe der Radfahrer gerechnet werden und bei denen es zu einer Steigerung auf 19 (8) Unfälle, mit immerhin 5 schwer- und 14 leichtverletzten Personen, kam. Aufgrund der niedrigen Ausgangszahl ist hier die Steigerung mit über 130 % sehr hoch. Motorisierte Zweiräder bis 125 ccm waren an 36 (42) Unfällen beteiligt. Dabei kam kein (0) Mensch zu Tode. 6 (3) Personen wurden schwer und 20 (18) leicht verletzt. Motorisierte Zweiräder über 125 ccm waren an 105 (110) Unfällen beteiligt. Dabei verunglückten 70 (73) Personen. Es wurde ein (2) Mensch getötet, 19 (22) Menschen schwer und 50 (49) leicht verletzt. Wie im Jahr 2014, passt zu dieser Gruppe ein Unfall, der sich am in der Biebricher Allee ereignete: Ein 21.-jähriger Kradfahrer befährt die Biebricher Allee stadtauswärts. Als die LSA Biebricher Allee / 2. Ring auf Gelb wechselt, beschleunigt er stark, um noch bei Gelb den Kreuzungsbereich zu überqueren. Dabei kommt es zum Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden und nach links abbiegendem Pkw.-Fahrer. Der Kradfahrer erlitt tödliche Verletzungen. Wildunfälle 2015 wurden in Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Wiesbaden 241 (139) Verkehrsunfälle mit Wild gezählt, was einen Anstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 73,4 % bedeutet. Dabei wurde eine Person (0) schwer- und eine (1) Person leicht verletzt. Der Anstieg der 4
5 Wildunfälle ist durch die starke Population erklärbar, die durch die milden Winter und der guten Nahrungslage begünstigt wird. Hauptunfallursachen bei VU mit Personenschäden Hauptunfallursachen waren im Jahr 2015 unverändert Abstand mit 223 (276) Fällen, Vorfahrt 190 (192), überhöhte Geschwindigkeit 101 (94), Fehler beim Abbiegen 163 (157) sowie das Fahren unter Einfluss von alkoholischen Getränken und berauschenden Mitteln 58 (62). Falsches Verhalten gegenüber von Fußgängern in 112 (142) Fällen, aber auch falsches Verhalten der Fußgänger, das 50 (101) Mal zu Unfällen führte. Der Anteil der Unfälle aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit ist damit wieder angestiegen von 94 auf 101 Fälle. Den Verkehrsunfällen unter Einfluss von Alkohol und Drogen, mit leicht steigenden Zahlen, kommt weiterhin besondere Beachtung zu. So hat die Polizei 2015 insgesamt 183 (171) Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol und/oder berauschender Mittel und damit 7 % mehr als im Vorjahr registriert. In 25 (25) Schadensfällen spielte Drogenkonsum eine Rolle. Ein großes Lob hierbei an die Beamtinnen und Beamten des Streifendienstes, zeugen diese Feststellungen doch von einer hohen Qualität der Unfallaufnahme. In 288 (275) Fällen war überhöhte Geschwindigkeit ursächlich für Verkehrsunfälle. Dabei ging die Zahl der Schwerverletzten auf 30 (35) zurück, die Zahl der Leichtverletzten stieg auf 104 (92) waren 2 Todesfälle (0) zu beklagen. Diese Zahlen bestärken uns, auch in Zukunft verstärkt die gefahrenen Geschwindigkeiten zu überwachen und Übertretungen zu sanktionieren. Gemeinsam mit der Stadtpolizei Wiesbaden werden wir wieder in den Abend- und Nachtstunden im Bereich der Innenstadt Geschwindigkeitsmessungen, auch in Kombination mit Anhaltekontrollen, durchführen. Insbesondere dem Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer kommt bei der Bekämpfung der Unfallursache Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle zu. Wissenschaftliche Studien belegen u.a., dass bei 65 km/h acht von 10 Fußgängern bei der Kollision mit einem Pkw sterben, während bei 50 km/h acht von 10 Fußgängern überleben. (Road Safety Web Publication No. 16, Relationship between Speed und Risk of Fatal Injury, Department for Transport, Sept. 2010, D. C. Richards) Bei Unfällen, die durch ungenügenden Sicherheitsabstand entstanden sind, lies sich im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 11 % feststellen. Es handelt sich zumeist um Sachschadensunfälle. Auch Unfälle mit Personenschäden gingen um 19 % auf 223 (276) Unfälle zurück. Folgenlose Fahrten unter Einfluss berauschender Mittel Während wesentlich weniger Fahrten unter Alkohol 146 (219) festgestellt wurden, haben die festgestellten Fahrten unter Drogen 126 (93) stark zugenommen. Festgestellte Fahrten unter Mischkonsum 15 (13) Fällen blieben nahezu konstant. Um die Verkehrssicherheit auch in 2016 zu stärken, werden die Polizeidienststellen im Stadtgebiet auch zukünftig den Fokus auf die folgende Themenfelder richten: Prävention für die Risikogruppen Krad-, Radfahrer und Fußgänger 5
6 Fahrten unter Einfluss berauschender Mittel Nichtbeachtung des Rotlichts an Lichtsignalanlagen Geschwindigkeitsüberwachung, insbesondere in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei zur Nachtzeit Benutzen vorgeschriebener Sicherheitsgurte Kontrolle Handyverstöße. 6
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