6-10 KONSUM MILCH SACH INFORMATION

Transkript

1 SACH INFORMATION Milch ist die weiße, undurchsichtige Flüssigkeit, die in den Milchdrüsen der weiblichen Säugetiere als Nahrung für die Jungen produziert wird. In Österreich wird vor allem Kuhmilch in verschiedenen Formen verwendet: als Vollmilch, Buttermilch, Schlagobers, Joghurt, Butter, Käse usw. Kuhmilch besteht aus ca. 87% Wasser, 4,9% Laktose (=Milchzucker), 3,7% Neutralfetten (Olein, Palmitin, Stearin), 3,6% Eiweiß (Kasein, Albumin, Globulin), des weiteren aus ca. 0,8% Mineralstoffen (Kalzium, Eisen, Natrium, Kalium, Magnesium u.a.) und vielen Vitaminen (A, D, E, K, B1, B3, B6, B12, C, H, Nikotinsäureamid, Pantothenssäure). Wildtiere produzieren Milch solange das Junge saugt. Bei den Kühen wird die Milchproduktion durch täglich zweimaliges Melken bis etwa 305 Tage nach dem Kalben künstlich aufrechterhalten (Laktation). Durch den Melkvorgang wird die Natur überlistet. Eine einzige Kuh gibt im Verlauf von zehn Monaten im Schnitt Liter Milch, gezüchtete Hochleistungstiere bis zu Liter. Eine Kuh kann ihr erstes Kalb mit zwei Jahren bekommen, die meiste Milch wird in den Milchdrüsen während der ersten sieben Wochen gebildet. Milch ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel des Menschen. Größte Milchregion ( Milchviehhaltung ) Niederösterreichs stellt das Weinviertel und die südliche Donauregion von Melk bis zur Landesgrenze mit Oberösterreich bei Enns dar. Oberösterreich ist das Bundesland mit der höchsten Milchabgabe Österreichs. Eine einzige Kuh gibt im Verlauf von 10 Monaten im Schnitt Liter Milch, Hochleistungstiere bis zu Liter. Milch gilt neben Brot als DAS Grundnahrungsmittel schlechthin. Die Produktion und Abgabe von Milch unterliegt komplexen und marktwirtschaftlich gesteuerten Produktionssystemen. Prinzipiell muss sich jede/r Milchbauer/bäuerin in Österreich nach einer Kontingentierung (auch Milchquotenregelung ) richten. Demnach darf jede/r MilcherzeugerIn nur ein bestimmtes Kontingent an Milch erzeugen bzw. an seine Vertragsmolkereien abliefern. Nur diese Menge wird zum Garantiepreis (Interventionspreis) abgenommen; für darüber hinaus vermarktete Milch muss er/sie eine Abgabe zahlen. Das ist eine Maßnahme im Rahmen der EU- Agrarreform, die die Milch-Überproduktion begrenzen soll. Österreich hat zum Beispiel im Berechnungsjahr 1999/2000 seine Quote um ca Tonnen Milch überschritten und wurde dementsprechend zu einer Zusatzabgabe von 6,7 Millionen Euro (93,3 Millionen Schilling) verpflichtet. Täglich frisches Stroh steigert das Wohlbefinden der Tiere. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.9

2 SACH INFORMATION Infotext ZUSAMMENFASSUNG: Nicht umsonst werden die Kinder angehalten Schulmilch zu trinken. Hat doch die Milch mit ihren Inhaltsstoffen ausreichend Nährstoffe um theoretisch beinahe alle Bedürfnisse des Körpers zu erfüllen. Niederösterreich ist nicht die größte Milchregion Österreichs, obwohl im Weinviertel sowie im Flachland südlich der Donau viele Milchkühe gehalten werden. Milch wird in den Milchdrüsen der weiblichen Säugetiere als Nahrung für die Jungen produziert. Seit der Einführung dieser Quotenregelungen haben sich die Abgabemengen und der Milchpreis in den Ländern der EU nur marginal verändert. Laut dem Grünen Bericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft für das Jahr 2000 veränderten sich nicht die Abgabemengen, sondern ausschließlich die Vorlieben der KonsumentInnen beim Kauf der Milchprodukte. Demnach geht der Trend derzeit zu Produkten mit niedrigeren Fettgehalten, der Absatz von Konsummilch sowie von Sauermilch und Milchmischerzeugnissen hat sich im Berechnungsjahr 1999/2000 positiv entwickelt. Der Anteil der in Österreich umgesetzten Biomilch hat sich vom Jahr 1996 (75 Millionen Liter) bis hin zum Jahr 2000 mehr als verdoppelt (geschätzte 180 Millionen Liter).Vom Potential der gezählten Mutter- und Ammenkühe könnte die Erzeugung der Biomilch in Österreich bei jährlich Tonnen (oder über 14% der Gesamtmilch- Produktion) liegen. Die Milchmenge, die tatsächlich einen Biomilchzuschlag bekam, betrug allerdings nur Tonnen. Abgesehen von der Nachfrage ist die Biomilchhandelsmenge laut Grünem Bericht nämlich auch davon abhängig, ob Molkereien Biomilch getrennt sammeln und verarbeiten können oder nicht. 1.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

3 DIDAKTISCHE UMSETZUNG QUIZSPIEL KUH MIMI SUCHT IHREN WEG ZUM STALL Milch ist das erste und wichtigste Grundnahrungsmittel des Menschen. Säuglinge finden über Monate alles was sie zum Leben und Wachsen benötigen in der Muttermilch. In der Folge wird ein einfach zu bastelndes Milchquiz vorgestellt: Kuh Mimi sucht ihren Weg zum Stall zurück. LERNZIELE: Kinder lernen spielerisch alles Wissenswerte über das Lebensmittel Milch. Das Spiel ist ausbaufähig theoretisch kann jeder Themenkreis auf diese Art aufbereitet werden. Das Spielfeld wird von den Kindern selbst kreativ bearbeitet mit Zeichnungen, Figuren etc. Durch die Mitbeteiligung am Entstehen steigt das Engagement. Aufgrund der vielen wertvollen Nährstoffe sollten Kinder viel Milch trinken. INFORMATIONSTEIL: Der Themenkreis wird von der Lehrperson mit den Kindern angedacht das beiliegende Arbeitsblatt mit den Quizfragen kann für die Einführung unterstützen. Die Idee des Spiels Kuh Mimi sucht ihren Weg zum Stall wird den Kindern vorgestellt. Kuh von der Weide zurück. Sie hat dabei aber einige Hürden zu überwinden (= Quizfragen), und die Kinder helfen ihr mit den richtigen Antworten. Wenn man in Gruppen spielt, dann sind mehrere Mimis unterwegs. Wenn eine Frage richtig beantwortet wird, darf nochmals gewürfelt werden. Die Mimi, die als erste den Stall erreicht hat, hat gewonnen. Je nach Klassengröße können parallel ein oder zwei große Spielfelder (inklusive der Quizfragen) gebaut werden.vorlage siehe Arbeitsblatt. Spielerisch lernen Kinder alles Wissenswerte über Milch kennen. Schon allein die Spielvorbereitungen machen viel Spaß. ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: ein Vormittag mit Probespiel. MATERIALIEN: ein bis zwei A1 oder A0 Spielfelder (weißer, dünner Karton zum Einrollen), zusätzlich noch weißer Karton zum Ausschneiden für die Spielkarten; Buntstifte zum Bemalen des Spielfeldes, gute schwarze Faserstifte zum Ausfüllen der Spielkarten; Würfel, Spielsteine (Kegel oder selbstgebastelte Mimi ), Schere und Kleber. KOSTEN: geringe Kosten (Plakatpapier). ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.9

4 DIDAKTISCHE UMSETZUNG UMSETZUNG: Bau des Spielfeldes und der Quizfragen 1. SPIELFELD Ein Besuch auf dem Biobauernhof macht Spaß und man lernt die verschiedensten Dinge kennen. Ein A1 oder A0 großer Kartonbogen wird am besten am Boden aufgelegt. An einem Ende steht die Kuh Mimi (vielleicht von der Lehrperson vorgezeichnet) und schaut mit großen Augen fragend in Richtung Ziel (= gezeichneter Stall am anderen Ende des Spielfeldes). Zwischen Start und Ziel sind zumindest 80 Spielpunkte, 50 davon schwarz gezeichnet, 20 rot und mit einem Fragezeichen versehen und zehn grün (Bonusinfos) es empfiehlt sich, diesen Weg mit Bleistift vorzuzeichnen. Die Randzonen können mit Bildern rund um das Thema Milch bemalt werden - wie ein Kalb, eine Kuh, die gerade mit der Hand gemolken wird etc. Am besten bekommt jedes Kind ein Eck des Blattes zugeordnet, an dem es zeichnen kann. Währenddessen bemalen und beschriften die anderen Kinder die Spielkarten. 2. SPIELKARTEN Wenn man durch eine Zusatzkarte auf ein rotes Feld geschickt wird, dann wird auch eine Quizfrage gezogen! Wenn es zu wenig Fragen gibt, dann erfinden Sie neue! Nehmen Sie einfach neue Wissensgebiete dazu! Es gibt zwei Arten von Spielkarten: Auf einer Seite der Fragekarten (ca. 6 x 3 cm, Hintergrund rot) steht die jeweilige Quizfrage rund um den Themenkreis Milch (Fragevorschläge auf den Arbeitsblättern), auf der anderen Seite der Fragekarten wird von den Kindern die richtige Antwort eingetragen. Ungefähr fünf Kinder beschriften die Karten, andere schneiden die Kärtchen aus weißem Karton aus. Weiters werden ca. zehn Zusatzkarten gebastelt (gleiche Größe, Hintergrund grün), die mit Zusatzinformationen versehen werden - zum Beispiel: Du darfst noch einmal oder Geh drei Schritte zurück oder Mimi ist müde und ruht eine Runde aus (bei Gruppenspiel) etc. 1.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH

5 ARBEITSBLATT SPIELPLAN START Mimi muss verschnaufen, einmal Mimi muss verschnaufen, einmal ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 1.9

6 ARBEITSBLATT SPIELKARTEN: KUH MIMI SUCHT IHREN WEG ZUM STALL 1. Zähle mindestens drei Produkte auf, die aus Milch gemacht werden! 2. Woraus besteht Milch hauptsächlich? 3. Wird eine Milchkuh pro Tag im Schnitt einmal, zweimal oder dreimal gemolken? 4. Wie muss deiner Meinung nach der Lebensraum einer Kuh aussehen, damit sie glücklich ist? 5.Von welchen Tieren neben der Kuhmilch trinkt der Mensch noch Milch? 6. Was passiert mit der Milch nach dem Melken und bevor wir sie zu trinken bekommen? 7. Was ist die Milchstraße? 8. Wie nennt man die Tiere, die für ihre Jungen Milch zur Ernährung bilden? 9. Was haben deine Milchzähne mit Milch gemeinsam? 10. Ist Milch nur für Kinder gesund, oder auch für Erwachsene? Antworten zu Quizfragen: Kuh Mimi sucht ihren Weg zum Stall 1. Butter, Käse, Joghurt, Schlagobers, Rahm,Topfen 2. Wasser (über drei Viertel der Milch) 3. Eine Milchkuh wird normalerweise zweimal täglich gemolken (am Morgen und am Abend). 4. im Freien: nicht zu nah an einer Straße, saftige Wiesen, sonnig aber auch Bäume für Schatten bei Hitze; im Stall: Bewegungsfreiheit, trockenes Heu zum Liegen und Fressen, Platz für Bewegung, Wasser, Dach etc. 5. Zum Beispiel von Ziege, Schaf und Stute (weibliches Pferd) wird Milch getrunken. 6. Gemolkene Milch wird zuerst in einem dunklen Behälter gekühlt, zur Molkerei transportiert, wo sie erhitzt wird und im Anschluss wieder abgekühlt. 7. Bezeichnung für die Galaxis, der ca. 200 Milliarden Sterne (inklusive unserer Sonne) angehören. 8. Säugetiere 9. Sie haben nur den Namen gemeinsam. 10. Milch ist auch für Erwachsene sehr gesund! 1.9 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH