Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
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- Jobst Bösch
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1 Königreich Marokko Der Beratende Königliche Rat für Sahara-Angelegenheiten, CORCAS 9 rue Ibn El Oualid Aine Khalouiya, Souissi Rabat Fax : mrkhalihenna@hotmail.fr Sehr geehrter Herr Vorsitzender, in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des beratenden Königlichen Rates für Sahara-Angelegenheiten (CORCAS), beehre ich mich, an Sie und an die Mitglieder Ihres ehrwürdigen Vereines zu wenden, um Ihnen in meinem Namen und im Namen der 141 Mitglieder dieser Institution meinen herzlichen Dank für die moralische und materielle Unterstützung, die Sie unseren Brüdern in den Tindouf-Lagern gewähren, auszusprechen. Ich nehme dies ebenfalls zum Anlass, um Ihnen die Bereitschaft des CORCAS (beratender Königlichern Rat für Sahara-Angelegenheiten) zuzusichern, einen aufrichtigen Dialog mit Ihrem Verein zu beginnen, um die Basis einer fruchtbaren Zusammenarbeit zu erschaffen, mit dem einzigen Ziel, gemeinsam einen Beitrag zum laufenden Prozess zu leisten, um eine endgültige und friedliche Lösung des Sahara-Konflikts zu finden, mit dem klaren Ziel, dieses Problem, das nur allzu lange gedauert hat, ein für allemal zu beenden. 1
2 Innerhalb des CORCAS (Beratender Königlicher Rat für Sahara- Angelegenheiten), sind wir mehr als andere der festen Überzeugung, dass der Dialog der beste Weg ist, um Konflikte zu lösen und Meinungsverschiedenheiten unabhängig ihrer Art zu schlichten. Und umso mehr als es sich um einen Konflikt handelt, der die Mitglieder ein und derselben Familie entgegensetzt, wie es leider in der Sahara-Frage der Fall ist. Unsere Initiative zielt darauf ab, den Dialog und die gegenseitige Erkenntnis zu fördern, um den Sahraouis, allen Sahraouis, wo sie sich auch befinden mögen, zu ermöglichen, in Frieden zu leben und von ihren Grundrechten Gebrauch zu machen, insbesondere der Freiheit, der Würde, und ihnen zu ermöglichen, über ihre Zukunft zu entscheiden, ohne jeglichen Druck von welcher Seite er auch kommen mag. Sehr geehrter Herr Vorsitzender, ich möchte Sie ebenfalls davon in Kenntnis setzen, dass wir durchaus nicht an der Ehrlichkeit Ihrer humanitären Aktion zugunsten der Sahraouis zweifeln; eine Aktion, welcher wir eine angemessene Bedeutung würdigen. Die Sahraouis, ob in Laâyoune, in Tindouf, in Mauretanien oder in Europa, wo Sie sich auch befinden mögen, benötigen Ihre Hilfe um eine gerechte Lösung dieses Problems zu finden, aus welchem keiner als Sieger oder Verlierer hervorgehen wird. Innerhalb dieses Rates, sowohl in dessen Gestaltung als auch in dessen Befugnissen greifen wir nach allen helfenden Händen, um gemeinsam an der 2
3 Lösung dieses Problems zu arbeiten, das aufgrund eines Kommunikationsdefizits und einem fehlenden Dialog immer noch anhält. darf. Sie werden zugeben, dass das Sahara-Problem nicht mehr fortbestehen Wir müssen uns von den Erfahrungen Anderer leiten lassen, um diesen seit 30 Jahren noch offenen Konflikt zu beenden. Es reicht! Dreißig Konflikts-, bzw. weder Kriegs- noch Friedensjahre sind wahrhaftig eine lange Zeit. Wir, Sahraouis, dürfen keine Zeit mehr für einen sterilen und brudermörderischen Kampf aufwenden. Ich schreie es beharrlich heraus : Wir, Sahraouis, können kein Leid mehr ertragen. Der Krieg hat die Lage der Sahraouis verschlimmert. Hinzukommt ein Geleit von vielen Toten und Waisen. Wir sind dieser Situation, die so viel Elend hervorgebracht hat, indem sie zwischen den Brüden eine tiefe Kluft gegraben hat, überdrüssig. Es ist mehr denn je dringend erforderlich, eine Lösung zu finden, die die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Interessen der Sahraouis wahrt. Umso mehr als alle bisherigen Lösungsansätze dieses Konfliktes gescheitert sind. Konflikte können nicht durch Gewalt beigelegt werden. 3
4 Die Volksabstimmungsoption ist ebenfalls aus dem einfachen Grund nicht anwendbar, als eine Abstimmung auf der Basis der Identifizierung nicht durchführbar sein kann. Im Übrigen konnten die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung nie eine Volksabstimmung organisieren, die nach dem einzigen Kriterium der Identifikation basiert. Der Sahara-Konflikt ist komplex und der Misserfolg der UNO, eine solche Abstimmung zu organisieren, zeigt die Komplexität der Sahara-Frage. Die Unfähigkeit der UNO, dieses Projekt zu beenden, spornt zur Suche nach einem anderen Weg an, um diese Angelegenheit, die die Mitglieder ein und derselben Familie entgegensetzt, zu lösen. Wir, Sahraouis, wo wir uns auch befinden, sind aus einer Familie, haben dieselben Wurzeln, teilen dieselbe Kultur und dieselben Traditionen. Es ist fast unmöglich, einen Sahraoui zu finden, der keine Familie in den Tindouf-Lagern hat. Die Fesseln zu unseren Brüdern von Tindouf und woanders waren nie zerrissen. Aufgrund der Vorrechte, die ihm zugeteilt werden, ist der am 25. März 2006 in Laâyoune von seiner Majestät dem König Mohammed VI eingeführte CORCAS (Beratender Königlicher Rat für Sahara-Angelegenheiten), der sich aus den gesetzmäßigen Vertretern aller Sahraoui- Gesellschaftsgruppen zusammensetzt, der einzige Ansprechpartner und Vertreter aller Sahraouis, die in den Sahara-Gebieten leben, d.h. zwei Drittel der Sahraoui-Bevölkerung. Das 4
5 letzte Drittel lebt in den Tindouf-Lagern, wie es die MINURSO hervorgehoben hat. Dank ihrer Glaubwürdigkeit und ihres repräsentativen Charakters, sind wir innerhalb unserer Institution davon überzeugt, dass die Autonomie den geeigneten Rahmen bietet, diesen brüderlichen Konflikt zu schlichten. Dieser Vorschlag stellt eine einmalige Gelegenheit dar, um die Trennung der Familien zu beenden und ihnen zu ermöglichen, wieder in die Heimat zurückzukehren. Die Sahraouis wollen, wie alle Bürger der Welt, in Frieden leben und sich frei bewegen. Wir wollen nicht, dass unsere Söhne innerhalb geschlossener Grenzen geboren werden und mit dem Hass der Anderen aufwachsen. Wir wollen ihnen die Grundsätze der Freiheit, des Zusammenlebens, der Liebe und der Achtung des Nächsten nahelegen. Wir möchten ebenfalls, dass die echten Sahraouis-Traditionen wieder aufleben, und dass die alten Werte der Sahara-Stämme erneut gelten, die auf Solidarität, Liebe und rüderlichkeit basieren. Wir wollen, dass sich die Grenzen mit unseren algerischen, mauretanischen Brüdern und mit den Kanarischen Inseln öffnen. Wir müssen uns versöhnen, um zusammen eine blühende Zukunft aufzubauen. Das sind wir den späteren Generationen schuldig. Einzig allein eine geräumige Autonomie im Rahmen der Souveränität des Königreichs Marokko, wie von seiner Majestät, dem König Mohammed VI, befürwortet, kann zugleich Frieden, Sicherheit, Freiheit, Demokratie und Würde befestigen. Eine Autonomie, die uns völlig unsere politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte gewährt. 5
6 In diesem Rahmen wird uns die deutsche Erfahrung der Länder von großem Nutzen sein, um diese Handlung erfolgreich durchzuführen, die die Rechte aller Urheber des Sahraoui-Konfliktes sicherstellt. Wir rechnen mit Ihrer Unterstützung und mit der Zusammenarbeit Ihres Vereins, um diese strebsame Zielsetzung zu erreichen und stehen Ihnen stets zur Verfügung, um jeden Vorschlag zu erörtern, bzw. weiter zu erläutern. Mit den besten Grüßen Rabat, Unterzeichnet: Khalihenna Ould Errachid, Vorsitzender des Beratenden Königlichen Rates für Sahara-Angelegenheiten (CORCAS) 6
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