EINFÜHRUNG IN DIE GESUNDHEITSÖKONOMIK. Dr. Kerstin Roeder Junior-Professor für Finanzwissenschaft
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- Dörte Koch
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1 EINFÜHRUNG IN DIE GESUNDHEITSÖKONOMIK Dr. Kerstin Roeder Junior-Professor für Finanzwissenschaft
2 1. Einführung Informationen über die Dozentin Junior-Professor für Finanzwissenschaft, LMU Promotion in VWL an der Universität Augsburg Forschungsinteressen: Gesundheitsökonomik Finanzwissenschaft Familienökonomik Soziale Sicherung
3 Programm für die erste Vorlesung Die wichtigsten Informationen zum Kurs Allgemeine Beschreibung Erwartungen und Bewertung Literatur Sonstiges Kurze Einführung in die Themen der Gesundheitsökonomik (gibt bereits einen guten Überblick und macht hoffentlich Geschmack auf mehr) Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 2
4 Allgemeine Beschreibung des Kurses Überblick über die wichtigsten ökonomischen Aspekte des Gesundheitsmarktes Kurs in angewandter Mikroökonomik 2. Studienabschnitt im Bachelor Richtet sich grundsätzlich an alle Studierende der Volkswirtschaftslehre und angrenzender Disziplinen Tendenziell eher geringer formaler Anspruch Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 3
5 Bewertung Abschlussklausur im Februar ( um Uhr) Klausur-Fragetypen Multiple-Choice Richtig-Falsch-Warum Fragen Rechenaufgaben Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 4
6 Weitere wichtige Informationen Lernerfolg Arbeiten Sie die Veranstaltungen vor und nach Bei Unklarheiten: Buch Kommilitonen Dozent Keine sprechstunde Homepage (Lehrstuhl Prof. Huber) Folien (spätestens in der Nacht vor der Vorlesung) Literaturhinweise Übungsaufgaben Sonstige Informationen Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 5
7 Literatur Breyer, Friedrich; Zweifel, Peter und Mathias Kifmann (2005) Folland, Sherman; Goodman, Allen C. and Miron Stano (2009) Getzen, Thomas E. (2006) Hurley, Jeremiah (2010) Jack, William (1999) Phelps, Charles E. (2009) Schulenburg, J.-Matthias Graf und Wolfgang Greiner (2007) Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 6
8 Themen 1. Besonderheiten von Gesundheitsmärkten 1.1 Individuelle Gesundheitsproduktion 1.2 Marktversagen 2. Gesundheitsfinanzierung 2.1 Grundmodell der Versicherung 2.2 Adverse Selektion 2.3 Moralisches Risiko 2.4 Risikoselektion 2.5 Gerechtigkeit und Umverteilung Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 7
9 Themen 3. Leistungserbringer 3.1 Effizienzmessung 3.2 Vergütung von Ärzten 3.3 Vergütung von Krankenhäusern 4. Die Politische Ökonomie des Gesundheitswesens 5. Herausforderungen 4.1 Technologischer Fortschritt und demographischer Wandel 4.2 Pharmamarkt 4.3 Ökonomische Evaluation Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 8
10 1. Besonderheiten von Gesundheitsmärkten 1.1 Individuelle Gesundheitsproduktion Individuen fragen gute Gesundheit nach Ziehen Nutzen aus guter Gesundheit Gesundheit als Voraussetzung für Einkommenserzielung Wie können Individuen Gesundheit produzieren? Was sind die Inputs, was die Outputs? Wie hängen die beiden zusammen (Technologie)? Wir werden uns auf die Inputs konzentrieren Investitionen in Gesundheit (z.b. medizinische Leistungen, Lebensstil) Bildung Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 9
11 Gesundheitsleistungen und Mortalität Quelle: Folland, Goodman and Stano (2010, p. 113) Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 10
12 Das Grossman-Modell der Gesundheitsproduktion Wir werden eine extrem vereinfachte Version des Grossman Modell betrachten Modell unterstellt, dass Individuum Produzent seiner eigenen Gesundheit Inputs sind Gesundheitsleistungen und Zeit Modell erklärt viele empirische Phänomene: Positive Korrelation zwischen Gesundheit und Bildung, Gesundheit und Einkommen Negative Korrelation zwischen Gesundheit und Alter Präventionsverhalten und Heterogenität darin Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 11
13 1. Besonderheiten von Gesundheitsmärkten 1.2 Marktversagen Unter bestimmten Voraussetzungen sind Wettbewerbsgleichgewichte einer Ökonomie effizient Was bedeuten Effizienz und Ineffizienz? Wie kommen Ineffizienzen zustande? Externalitäten - Negativ (z.b. Rauchen) - Positiv (z.b. Impfungen) Asymmetrische Information Marktmacht Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 12
14 Grippeschutzimpfung in Deutschland Quelle: Kessing and Nuscheler (2007), basierend auf Daten des Mikrozensus 2003 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 13
15 2. Gesundheitsfinanzierung 2.1 Grundmodell der Versicherung Versicherungsmotiv Zahlungsbereitschaft für Versicherung Versicherungsnachfrage 2.2 Adverse Selektion Welche Probleme ergeben sich, wenn der Gesundheitszustand nur dem Versicherten nicht aber der Versicherung bekannt ist? Teilversicherung im Versicherungsmarktgleichgewicht Sollten die Ergebnisse eines Gentests offen gelegt werden? Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 14
16 2. Gesundheitsfinanzierung 2.3 Moralisches Risiko Ex-ante Moralisches Risiko (vor Eintritt des Schadens) Wahrscheinlichkeit des Schadens Höhe des Schadens Ex-post Moralisches Risiko (nach Eintritt des Schadens) Übermäßige Nachfrage nach Gesundheitsleistungen Abhängig von Versicherungsdeckung Teilversicherung entschärft beide Spielarten des Moralischen Risikos Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 15
17 Anreizeffekte von Selbstbehalten in der Schweiz Quelle: Werblow (2002) Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 16
18 2. Gesundheitsfinanzierung 2.4 Risikoselektion Gerechtigkeitsüberlegungen: Krankenversicherungsprämie sollte nicht vom Gesundheitszustand abhängen Versicherung macht Verluste mit schlechten Risiken und Gewinne mit guten Risiken Selektionsanreize Effizienzwirkungen des Wettbewerbs werden konterkariert Reguliere Wettbewerb Kontrahierungszwang Standardisiertes Leistungspaket Risikostrukturausgleich Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 17
19 2. Gesundheitsfinanzierung 2.5 Gerechtigkeit und Umverteilung Beiträge Sind einkommensabhängige Beiträge gerecht? Sind Pauschalprämien ungerecht? Aktuarisch faire Beiträge Die Rolle der Zusatzbeiträge in der GKV System Private versus öffentliche Finanzierung Das Spannungsverhältnis GKV-PKV Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 18
20 Anteil der öffentlichen Gesundheitsfinanzierung Quelle: OECD Gesundheitsdaten 2009 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 19
21 3. Leistungserbringer 3.2 Vergütung von Ärzten Quelle: Nuscheler 2003 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 20
22 3. Leistungserbringer 3.3 Vergütung von Krankenhäusern Quelle: Silverman und Skinner 2004 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 21
23 4. Die Politische Ökonomie des Gesundheitswesens 4.1 Wie kann man die Existenz der Institutionen erklären? Direkte Demokratie Kollektive Finanzierung des Gesundheitssystems Soziale Krankenversicherung mit Zwangsmitgliedschaft In der gesetzl. Krankenversicherung nicht risikoabhängige sondern einkommensabhängige Prämien Existiert ein privater Markt auf dem die Individuen zusätzlich risikobasierte Prämien kaufen können? Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 22
24 5. Herausforderungen 5.1 Technologischer Fortschritt und demographischer Wandel Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 23
25 5. Herausforderungen 5.1 Technologischer Fortschritt und demographischer Wandel Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 24
26 5. Herausforderungen 5.2 Pharmamarkt Quelle: Statistisches Bundesamt 2006 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 25
27 5. Herausforderungen 5.3 Ökonomische Evaluation Wird immer kontrovers diskutiert, da Gesundheit und Leben monetär bewertet werden Aber: Sinnvolle Verwendung von Ressourcen erfordert Bewertung von Vor- und Nachteilen einer Intervention Verschiedene Ansätze Kosten-Effektivitäts-Analyse Kosten-Nutzwert-Analyse Kosten-Nutzen-Analyse Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 26
28 Ökonomische Evaluation in Deutschland Die Methode des IQWiG Quelle: Kifmann 2009 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 27
29 Grafische Darstellung der Gliederung Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 28
30 Ökonomen und Gesundheit Gesundheitsausgaben als Anteil am BIP Quelle: OECD Gesundheitsdaten 2006 Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 29
31 Ökonomen und Gesundheit Größe des Gesundheitssektors großer Arbeitgeber Ineffizienz wäre verheerend Starke Regulierung des Gesundheitsmarktes Warum muss überhaupt reguliert werden? Optimale Regulierung Ethische Bedeutung Verschwendung von Ressourcen unethisch Wie werden Gesundheitsleistungen alloziert? - Entsprechend Zahlungsbereitschaft? - Entsprechend Bedarf? Kerstin Roeder, Einführung in die Gesundheitsökonomik, WS 2011/2012 Einführung -- 30
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