Akzeptanz städtischer Dichte. Erwartungen und Prioritäten zum Wohnen in der Stadt Zürich

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1 Akzeptanz städtischer Dichte Erwartungen und Prioritäten zum Wohnen in der Stadt Zürich

2 Impressum Autorin Dr. Joëlle Zimmerli Zimraum Raum + Gesellschaft Müllerstr Zürich zimmerli@zimraum.ch Tel: 044 / Foto Mirjam Graf, Fotografie, Datenerfassung Espas, Zürich Datum 29. Mai 2016

3 Inhalt 1 WACHSTUM AM RICHTIGEN ORT 1 2 SELBSTBILD DER STÄDTER Städtische Identität Präferenzen bei der Wohnlage 4 3 STADT ALS WOHN- UND LEBENSRAUM Städtische Eigenschaften 9 Urbanität 9 Städtische Lebensqualität Wohnqualitäten im eigenen Umfeld 14 Charaktereigenschaften der Quartiere 14 Präferenzen zu Gemeinschaftsräumen Prioritäten bei der Wohnung 20 Wohnungsqualitäten 20 Wohnen als sozialer Ort 26 Potenzial der Wohnmobilität 30 4 GRUNDSATZFRAGEN ZUR STADTENTWICKLUNG Einstellung zur Bevölkerungsentwicklung Zukunft bauliche Entwicklung Chancen der baulichen Verdichtung Verpasste Chancen bei der baulichen Verdichtung 45 5 WIE WEITER? 49 Zukunftsfähiger Städtebau 49 Professioneller Städtebau 50 Lernende und ergebnisoffene Quartier- und Arealentwicklung 51 6 DATEN UND LITERATUR 52

4 1 Wachstum am richtigen Ort 1 WACHSTUM AM RICHTIGEN ORT Wer in der Stadt Zürich unterwegs ist, kommt schnell zum Schluss, überall werde gebaut: neue Quartiere werden aus dem Boden gestampft, überall wird verdichtet und verändert. Es scheint, die Stadt trage die Last der Entwicklung des Wirtschaftsraums. Doch der Schein trügt. Die rege Bautätigkeit ist eine Konsequenz steigender Geburtenraten, höherer Lebenserwartungen und der Zuwanderung aus dem In- und Ausland, aber auch neuer gesellschaftlicher Ansprüche und Bedürfnisse. Obwohl die Stadt sich gerne als Pulsgeberin und Tor zur Schweiz und zur Welt präsentiert, bewegt sie sich beim Bevölkerungswachstum gerade einmal im Mittelfeld. In den letzten zehn Jahren sind alleine im Kanton Zürich 76 Gemeinden (45%) schneller gewachsen (Abbildung 1): Die Stadt Zürich (1.3%) liegt knapp hinter Winterthur (1.4%) und deutlich hinter Kleinstädten wie Wetzikon (2.2%) und Bülach (2.8%) oder ländlichen Gemeinden wie Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli (1.8%). Obwohl die Stadt ein verhältnismässig moderates Bevölkerungswachstum aufweist, prägt sie die emotional und normativ geführte Debatte über Verdichtung. Die vorliegende empirische Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Chancen und Risiken von Veränderung und Verdichtung einschätzt. Der Fokus liegt auf den Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Zürich. Zum Vergleich werden aber auch Personen aus einer Agglomerationsgemeinde (Bülach) sowie aus ländlichen Gemeinden im Einzugsgebiet der Stadt (Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli) befragt. Diese «Kontrollgruppen» ermöglichen Aussagen zur Akzeptanz sozialer und baulicher Dichte jenseits der administrativen Stadtgrenzen. Die vorliegende Studie beruht auf einer Befragung von zufällig ausgewählte Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich. Die Befragung wurde vom Büro Zimraum im Sommer 2015 zum dritten Mal in leicht modifizierter Form durchgeführt. In Bülach wurden 303 Personen und in Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli 352 Personen befragt. Das zweite Kapitel skizziert die Bausteine einer städtischen Identität und dokumentiert unterschiedliche Präferenzen für städtische Wohnlagen. Das dritte Kapitel analysiert Einstellungen zur Stadt allgemein und zum eigenen Wohn- und Lebensumfeld im engeren Sinn. Das vierte Kapitel erläutert Erwartungen an die zukünftige Ausrichtung der Stadtentwicklung und setzt die Akzeptanz sozialer und baulicher Dichte in einen breiteren Kontext. Die Studie zeigt, welche Erwartungen und Hoffnungen die Bewohner der Stadt Zürich zur Entwicklung der Stadt, aber auch zu ihrem unmittelbaren Wohn- und Lebensumfeld formulieren. Sie verdeutlicht, dass Stadt nicht gleich Stadt ist, und dass mit einer undifferenzierten Entwicklung erwünschte Wohn- und Lebensqualitäten verloren gehen. Urbane Gegensätze und der Kontrast zwischen Stadt, Agglomeration und Land sind eine Bereicherung, kein Makel. 1

5 1 Wachstum am richtigen Ort Abbildung 1: Bevölkerungswachstum aus Geburten, Sterbefällen und Wanderungen (Daten: Statistisches Amt Kanton Zürich) 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% -3% Zürich (390'474 Einwohner) Durchschnittliche Wachstumsrate % 1.4% 1.3% 2.2% 2.8% 1.8% Zürich Winterthur Uster Wetzikon Bülach Oberglatt, Niederglatt, Niederhasli 5% 4% Winterthur ( Einwohner) 5% 4% 3% 3% Saldo Wanderungen (%) 2% 1% 0% 2% 1% 0% Saldo Geburten / Sterbefälle (%) Sterbefälle (%) -1% -1% Geburten (%) -2% -2% -3% -3% 5% 4% 3% 2% 1% 0% -1% -2% -3% Wetzikon (23'887 Einwohner) Anzahl Gemeinden 6 Anzahl Gemeinden im Kanton Zürich nach Wachstumsklassen % 0-0.4% % % % 2.5-4% Wachstum Wachstum Wachstum Wachstum Wachstum Wachstum % 4% 3% Bülach (18'848 Einwohner) 5% 3% Oberglatt, Niederglatt, Niederhasli (20'373 Einwohner) 2% 1% 1% 0% -1% -1% -2% -3% -3% 2

6 2 Selbstbild der Städter 2 SELBSTBILD DER STÄDTER Wohnlagen werden nicht zufällig ausgewählt. Individuelle Lebensstile und Vorlieben bestimmen auch in Zürich, wer wie und wo wohnen möchte auch wenn ein knappes Wohnungsangebot die Wahlmöglichkeiten einschränkt. Die Befragung zeigt, dass Lagepräferenzen von Einwohnern häufig klar sind, mit bestimmten Erwartungen an das Wohnumfeld zusammenhängen und dadurch auf bestimmte Standorte innerhalb der Stadt beschränkt sind. Eine grosse Rolle für die bevorzugte Wohnlage spielt auch die Identifikation mit der Stadt: Wer sich als typischen Städter fühlt, wünscht sich auch eher städtische Eigenschaften im unmittelbaren Wohnumfeld. Die vielen jährlichen Umzüge innerhalb der Stadt Zürich deuten darauf hin, dass Wohnlagen laufend an Präferenzen angepasst werden. Für die Attraktivität der Stadt Zürich ist es letztlich entscheidend, dass sich die städtischen Wohnquartiere in Abhängigkeit ihrer Lagequalitäten weiter entwickeln können. Nur so wird die Stadt Zürich den unterschiedlichen Erwartungen der Städterinnen und Städter gerecht und endet nicht in einem unbefriedigenden Einerlei. 2.1 Städtische Identität Die Entscheidung, in Zürich zu leben, ist häufig ein bewusstes Bekenntnis zur Urbanität. Über vierzig Prozent der Zürcherinnen und Zürcher bezeichnet sich kompromisslos als typische Städter. Knapp jede dritte Person identifiziert sich hingegen nur teils oder gar nicht als Stadtbewohner. Verglichen mit der Befragung vor zwei Jahren ist die Identifikation der Zürcher mit dem Städtischen geringer geworden (Abbildung 2): So ist der Anteil der Städterinnen und Städter, der sich nicht sicher über seine Identität ist, zulasten der Überzeugten gestiegen. Abbildung 2: Städtische Identität (2013: n=988, 2015: n=1070) Würden Sie sich selbst als typischen Stadtbewohner/-in bezeichnen? 15% 20% 31% 29% 46% 41% Nein Eher nein Teils, teils Eher ja Ja Das städtische Selbstverständnis der Bevölkerung wird davon geprägt, in welchem Umfeld jemand aufgewachsen ist (Abbildung 3): wer in Zürich aufgewachsen ist, bezeichnet sich am häufigsten als typischen Städter. Auch Zürcherinnen und Zürcher, die in einer anderen grossen Stadt aufgewachsen sind, fällt die Identifikation mit der Stadt leicht. Geringer ist die städtische Identität derjenigen, die in der Agglomeration oder gar auf dem Land aufgewachsen sind. Sie wohnen aus unterschiedlichen Gründen in der Stadt, fühlen sich aber weiterhin auch mit ihrem Herkunftsraum verbunden. Die Gruppe der Befragten, die im Ausland aufgewachsen ist, mischt sich aus den Profilen derjenigen, die in einer grossen Stadt und in der Agglomeration aufgewachsen 3

7 2 Selbstbild der Städter sind. Dies spiegelt die unterschiedlichen Hintergründe, mit denen Menschen in die Schweiz ziehen: Ausländerinnen und Ausländer sind nicht per se städtisch geprägt, wie dies in der öffentlichen Debatte gelegentlich suggeriert wird. Sie schätzen beim Zuzug in die Schweiz die Stadt als Ort, der ihnen Anschlussmöglichkeiten bietet, sind aber auch an differenzierten Wohnqualitäten interessiert. Auffallend ist, dass sich ein substanzieller Teil der Befragten, der in der Stadt Zürich oder in einer anderen grösseren Stadt aufgewachsen ist, nur eher oder teils als typischen Stadtbewohner bezeichnen: die Identifikation der Schweizer mit dem Dörflichen reicht so weit, dass sie selbst den eigenen Erfahrungshintergrund überspielt. Abbildung 3: Städtische Identität, nach Raumtyp, in dem jemand aufgewachsen ist (2015: n=1 070) Würden Sie sich selbst als typische Stadtbewohnerin / typischen Stadtbewohner bezeichnen? 9% 24% 19% 24% 28% 19% Nein Eher nein 62% 28% 45% 31% 32% 32% 25% 31% 39% Teils, teils Eher ja Ja Eingeboren Stadt Agglomeration Land Ausland Zusammengefasst lässt sich sagen: Das Ausmass der städtischen Identität variiert deutlich. Überdurchschnittlich stark als Städter verstehen sich Zürcherinnen und Zürcher, die in der Stadt geboren, aus einer anderen Schweizer Grossstadt zugezogen oder im Ausland aufgewachsen sind. Eine geringere städtische Identität haben Zugezogene aus der Agglomeration oder dem ländlichen Raum. Grossstadt wird also sowohl gezielt gesucht als auch als Kompromiss für eine bestimmte Lebensphase gewählt. 2.2 Präferenzen bei der Wohnlage Wie stark das Städtische tatsächlich gelebt werden soll, lässt sich mit der Wohnlage innerhalb der Stadt steuern. Anhand der sozialen Dichte und Durchmischung können vier Stadtzürcher Wohnlagen unterschieden werden: Es gibt innerstädtische Lagen, an denen sowohl Wohn- und Arbeits- als auch Angebots- und Aufenthaltsdichte sehr hoch sind. Daneben gibt es ruhige, grün und dörflich geprägte Wohnlagen, die eine mittlere bis hohe Wohndichte in einem relativ homogenen Umfeld aufweisen und eher an peripheren Lagen etwa am Zürichberg oder am Stadtrand gedeihen. Als drittes gibt es Wohnlagen, die mit den S-Bahnhöfen sehr gut angeschlossen sind und sich gut zum Pendeln eignen, etwa in Oerlikon, Wipkingen, Wollishofen, Altstetten oder Hardbrücke. Und letztlich gibt es «verbindende» Quartiere, in denen Stadtbewohner wegen bestimmter sozialer Milieus, Netzwerken oder gewohnter Alltagsabläufe leben. Die Befragung zeigt, dass die Wohnpräferenzen der städtischen Bevölkerung stabil sind. Wie bereits vor zwei Jahren setzt ein gutes Viertel der städtischen Bevölkerung die höchste Priorität auf innerstädtische Quartiere (Abbildung 4). Eine relative Mehrheit von 43 Prozent zieht es vor, in einem grün geprägten Wohnquartier zu leben. Leichte Verschiebungen zeigen sich bei der Präferenz zur Bahnhofsnähe: 2015 geben nur noch 9 Prozent an, auf Mobilität ausgerichtet zu sein und die Nähe zur S-Bahn zu suchen. Dafür ist der Anteil der Zürcherinnen und Zürcher gestiegen, der an keinem anderen Ort als im eigenen Quartier wohnen möchte. 4

8 2 Selbstbild der Städter Abbildung 4: Präferenz der Wohnlage der befragten Personen (2015: n=920, 2013: n=935) Erstaunlich gross sind die Unterschiede nach Wohnformen (Abbildung 5). Die stärkste Präferenz für urbane Stadtlagen haben Stockwerkeigentümer. Hauseigentümer sind verglichen mit den anderen am stärksten im Quartier verankert. Genossenschafter haben kaum eine Präferenz für innerstädtische Lagen und dafür eine sehr grosse Präferenz für grün geprägte Wohnquartiere wo sich letztlich die meisten Genossenschaftssiedlungen befinden. Das Profil der Mieter entspricht dem städtischen Durchschnitt. Abbildung 5: Präferenz der Wohnlage der befragten Personen, nach Wohnform (n=912) 21% 18% 9% 9% 41% 38% 28% 21% 7% 7% 43% 59% Ich möchte nur in meinem jetzigen Quartier wohnen. Dass ich in der Nähe (Gehdistanz) einer S-Bahnstation wohnen kann. 28% 35% 22% Miete Stockwerkeigentum Hauseigentum (EFH / MFH) 12% Genossenschaft Dass ich in einem grün geprägten Wohnquartier wohnen kann. Dass ich in einem innerstädtischen Quartier wohnen kann. Wer innerstädtische Lagen bevorzugt, wohnt vorwiegend in den Kreisen 1 bis 8, wie auf den differenzierten Karten auf Abbildung 6 sichtbar wird. Auch viele Bewohnerinnen und Bewohner in Hottingen und Hirslanden bevorzugen innerstädtische Quartiere, und werten das Städtische höher als die eher ruhigen Wohnquartiere vermuten liessen. Nicht wenige überzeugte Städter wohnen aber auch an peripheren Stadtlagen, was zeigt, dass gewünschte und realisierte Wohnlagen nicht dasselbe sind. Die Nähe zur S-Bahn wird breit geschätzt. Schwerpunkte liegen in Zürich Nord, Affoltern, Altstetten, Wollishofen und Leimbach. Auch dieses Mal bestätigt sich, dass Zürich Nord eher als Pendlerstandort gewählt wird als Altstetten. Damit festigen sich unterschiedliche Identitätsmerkmale: 5

9 2 Selbstbild der Städter Zürich Nord etabliert sich als Stadtteil mit einer ausgeprägten Pendler-, oder weniger schmeichelhaft formuliert, «Agglo»-Identität. In Zürich Altstetten mischen sich hingegen alle Präferenzen: Einwohner, die innerstädtische Quartiere, grün geprägte Quartiere, die Nähe zum Bahnhof suchen oder im Quartier verankert sind. Altstetten hat in diesem Sinne noch kein klares Profil gewonnen und bietet damit Raum für unterschiedliche Erwartungen. Ruhige Wohnlagen sind vor allem bei Einwohnerinnen und Einwohnern in Schwamendingen, am Friesenberg, Albisrieden, Höngg, Witikon und Wollishofen gefragt. Der Wunsch, nur im eigenen Quartier zu wohnen, verteilt sich über die gesamte Stadt und hat weniger mit der städtischen Lage als mit der eigenen Persönlichkeit und dem individuellen Umfeld zu tun. Abbildung 6: Präferenz der Wohnlage: Innerstädtisch (schwarz), Nahe S-Bahn (blau), grün geprägtes Wohn\quartier (grün), «Mein Quartier» (orange) (n=920) Die Präferenz für innerstädtische Quartiere lässt sich in erster Linie mit der städtischen Identität, dem Alter und dem Lebensstil erklären: Wer sich als typischen Städter versteht, wer jünger ist und wer in unregelmässiger Tätigkeit Teilzeit arbeitet, bevorzugt innerstädtische Lagen zum Wohnen. Die folgende Tabelle 1 zeigt den Zusammenhang der Altersgruppe mit den Präferenzen der Wohnlage. Junge bevorzugen eher innerstädtische Lagen als Ältere, diese sind umso mehr in ihrem Wohnquartier verhaftet. 6

10 2 Selbstbild der Städter Tabelle 1: Präferenz der Wohnlage der befragten Personen (n=933) Unter 35 Jahre Jahre Jahre Jahre 80 Jahre plus Innenstadtquartier 38% 30% 29% 18% 14% S-Bahn-Nähe 10% 10% 9% 7% 9% Wohnquartier 45% 45% 42% 40% 30% Jetziges Quartier 8% 16% 20% 36% 46% Anzahl Befragte Die Präferenz für grün geprägte Wohnquartiere lässt sich mit einer Bandbreite an Merkmalen erklären, die in das Profil eines «Durchschnitts»-Schweizers passen. Ruhige, grün geprägte Wohnquartiere bevorzugt, wer eine weniger ausgeprägte städtische Identität hat, wer sesshafter ist, weniger Wert auf ein breites städtisches Angebot legt, weniger wachstumsfreundlich ist, je älter eine Person ist, wer pensioniert ist oder wer mehr Wert auf konsumfreie öffentliche Räume legt. Der Zusammenhang zwischen einer geringeren städtischen Identität und der Präferenz für grün geprägte Wohnquartiere zeigt sich sehr ausgeprägt, wie Abbildung 7 zeigt. Grün und dörflich strukturierte Wohnquartiere sind also optimale Kompromisse für Menschen, die gerne in der Stadt wohnen, sich jedoch nicht unbedingt mit dem städtischen Leben identifizieren. Abbildung 7: Würden Sie sich selbst als typische Stadtbewohnerin / typischen Stadtbewohner bezeichnen? Nach bevorzugter Wohnlage (n=917) 10% 32% 26% 21% 29% 30% 17% 25% Nein Eher nein Teils, teils 54% 31% 36% 48% Eher ja Ja Innenstadtquartier Wohnquartier S-Bahn-Nähe Jetziges Quartier Das Profil der Städter, welche die Nähe zur S-Bahn suchen, wird anhand der erhobenen Merkmale nicht erkennbar. Aus der Regressionsanalyse ergibt sich kein einziger erklärender Faktor. Solche Wohnlagen werden vermutlich aus pragmatischen Gründen von allen möglichen Menschen gesucht, die aufgrund ihrer aktuellen Wohn- und Lebenssituation auf gute Mobilitätsbedingungen ausgerichtet sind. Das Profil der Verwurzelten mit dem Quartier lässt sich mit ihrer geringen Umzugs- und damit auch Veränderungsbereitschaft erklären. Das bedeutet, dass ein Teil der städtischen Gesellschaft unabhängig von Alter, Herkunft, Status oder sonstigen Merkmalen nicht bereit ist, sich in der Wohnsituation zu verändern. Sie würden also auch kaum auf alternative Wohnangebote eingehen, die sich im Wohnumfeld befinden. Präferenzen sind in diesem Sinne auch oft eine Konsequenz der Wohnmobilität. Städter, die nur in ihrem jetzigen Quartier wohnen möchten, haben durchschnittlich am längsten in Zürich und in ihrem Quartier gelebt (Abbildung 8). Auch wer ein grün geprägtes Wohnquartier sucht, wohnt eher lange in der Stadt Zürich und in seinem Quartier. Wer eine innerstädtische Wohnlage oder die Nähe zur S-Bahn sucht, wohnt durchschnittlich am wenigsten lang in der Stadt oder im Quartier, was auch mit dem überdurchschnittlich hohen Anteil jüngerer Personen zusammenhängt, die solche Lagen bevorzugen. 7

11 2 Selbstbild der Städter Abbildung 8: Präferenz der Wohnlage der befragten Personen, nach Wohndauer (n=933) Mittelwert in Jahren Innenstadtquartier S-Bahn-Nähe Wohnquartier Jetziges Quartier Wohndauer in der Stadt Wohndauer im Quartier Ein weiterer Zusammenhang zeigt sich zwischen der bevorzugten Wohnlage und dem Wohnumfeld, in dem die Befragten aufgewachsen sind (Abbildung 9). So bevorzugen heutige Städter, die in der Agglomeration aufgewachsen sind, häufiger grün geprägte Wohnquartiere als Städter, die in der Stadt aufgewachsen sind. Anders verhalten sich Befragte, welche auf dem Land aufgewachsen sind und heute in der Stadt wohnen: sie sind kompromissloser als «Agglos» und sogar als echte Städter und bevorzugen häufiger innerstädtische Wohnlagen. Wer in einer grösseren Stadt aufgewachsen ist, wohnt auch heute bevorzugt in einem innerstädtischen Quartier oder bekennt sich zu einem bestimmten Quartier, das er nicht verlassen möchte. Abbildung 9: Präferenz der Wohnlage der befragten Personen, nach Sozialisation (n=933) Nach Raumtyp, in dem die Befragten aufgewachsen sind 30% 26% 32% 24% 36% 48% 43% 43% 9% 9% 8% 7% 25% 17% 17% 27% Innenstadtquartier Wohnquartier S-Bahn-Nähe Jetziges Quartier Stadt Agglomeration Land Eingeboren Herkunft prägt also Wohnpräferenzen wesentlich mit. In diesem Zusammenhang lässt sich ein Blick in die Zukunft werfen: In den letzten zehn Jahren wurden überdurchschnittlich viele Kinder in der Stadt geboren und Familien bleiben auch eher in der Stadt, wenn Kinder ins Schulalter kommen (Schwierz 2015; Zimmerli 2015). Das bedeutet, dass die städtische Identität der Schweizer künftig ausgeprägter sein wird. 8

12 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum 3 STADT ALS WOHN- UND LEBENSRAUM Unterschiedliche Wohnbedürfnisse und Vorstellungen davon, was Stadt als Wohn- und Lebensraum bieten soll, wirken sich auf eine differenzierte Nachfrage nach Wohnraum an den verschiedenen städtischen Wohnlagen aus. Sie führen letztlich auch zu Reibungsflächen, was die Akzeptanz von Veränderungen im Umfeld betrifft. Die nächsten Abschnitte zeigen, wie Erwartungen an das Städtische im Allgemeinen, an das unmittelbare Wohn- und Lebensumfeld und an den eigenen Wohnraum formuliert werden. 3.1 Städtische Eigenschaften Urbanität Die urbanen Eigenschaften der Stadt Zürich können in drei Dimensionen vermessen werden: den räumlichen Möglichkeiten, dem Spektrum sozialer Interaktionen und der städtebaulichen Dynamik. Aus acht möglichen Kriterien, die auf einer Skala von 1 (gehört überhaupt nicht dazu) bis 5 (gehört voll und ganz dazu) bewertet werden konnten, kürten die Befragten den öffentlichen Raum, in dem sich Menschen aufhalten können, ohne etwas konsumieren zu müssen, zum «urbanstes» Merkmal der Stadt (Abbildung 10). Zu den wichtigen Möglichkeiten gehören auch ein grosses kulturelles, gastronomisches und kommerzielles Angebot sowie vielfältige Angebote für spezielle Bedürfnisse, seien dies Veranstaltungen, Quartierläden oder Clubs und Vereine. Einwohner verstehen die Stadt also als vielseitig leb- und nutzbaren Raum mit vielfältigen kommerziellen und nicht-kommerziellen Angeboten. Etwas weniger Nachdruck erhalten öffentliche Orte mit Konsumangeboten wie etwa Musik oder Gastronomie. Städter bevorzugen also öffentliche Räume, die sie sich individuell aneignen können. Dies zeigt sich exemplarisch in der Geschwindigkeit, mit der der neu gestaltete Sechseläutenplatz von der Bevölkerung angenommen wurde und selbst bei garstigem Wetter und Kälte als Aufenthaltsort genutzt wird, sowie im Widerstand der Bevölkerung, den Platz für kommerzielle Anlässe wie Zirkus, Szene-Märkte, Sport- oder Filmanlässe und die dafür notwendige Zeit für den Auf- und Abbau der Infrastruktur hergeben zu müssen. Abbildung 10: Wie wichtig sind folgende Eigenschaften für das städtische Leben? (n=1060) 6% 8% 10% 17% 26% 27% 71% 64% 59% 15% 18% 22% 32% 31% 31% 46% 44% 38% 31% 30% 34% 17% 20% 15% Belebte öffentliche Orte, wo nichts konsumiert werden muss (z.b. Flussufer, Park) Grosses kommerzielles Angebot (z.b. Kultur, Gastronomie, Einkaufen) Vielfältige Angebote für spezielle Bedürfnisse (z.b. Veranstaltungen, Quartierläden, Clubs/Vereine) Belebte öffentliche Orte, an denen Konsumangebote bestehen (z.b. Musik, Gastronomie) Soziale Durchmischung Internationalität Ein Stadtbild, das sich verändert Hochhäuser, die das Stadtbild prägen Gehört völlig dazu Gehört dazu teils, teils 9

13 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Stadt ist aber mehr als ein Raum für Angebote und Aufenthalt. Eine weitere Dimension des Urbanen spiegelt sich in der sozialen Durchmischung und schlägt sich in der Internationalität nieder. Die Betonung der sozialen Durchmischung lässt sich mit verschiedenen Faktoren erklären: Sie ist eine Frage der Werteinstellung, des Bildungsgrades und der persönlichen Betroffenheit. Zur prägenden Werteinstellung gehört, wer sich als typischen Städter versteht, wer der Meinung ist, es sollten möglichst viele Menschen in der Stadt leben können und wer der Meinung ist, es sollen nicht nur Menschen in der Stadt wohnen, die es sich leisten können. Zudem schätzen Personen mit höherer Bildung den Wert der Durchmischung höher ein. Ein grösseres Gewicht auf Durchmischung legen auch diejenigen, die erst kürzlich in ihre Wohnung gezogen sind und somit selbst Erfahrungen mit der Wohnungssuche auf einem schwierigen Wohnungsmarkt gemacht haben. Die dritte Dimension bezieht sich auf die städtebauliche Dynamik. Für gut die Hälfte der Befragten gehört ein wandelbares Stadtbild zu dem, was Urbanität ausmacht. 54 Prozent sind nicht nur offen gegenüber baulichen Veränderungen, sondern erwarten, dass sich die Stadt weiterentwickelt. Erwartungen an die Veränderung des Stadtbildes formulieren Befragte, die sich als typische Stadtbewohner bezeichnen. 32 Prozent der befragten Städter zählen Hochhäuser zu den wichtigen Eigenschaften der Stadt. Das Hochhaus bleibt allerdings kontrovers. Knapp ein Drittel ist unentschlossen und 38 Prozent zählen das Hochhaus eher oder überhaupt nicht zum Städtischen. Eine statistische Analyse zeigt, dass auch die Einschätzung von Hochhäusern in erster Linie von Wertvorstellungen geprägt wird (Tabelle 2). Einkommen, Bildung oder Alter tragen nichts zur Erklärung bei. Stark erklärend wirkt die Grundhaltung zur Stadt und zur Veränderung: Wer Stadt als städtebaulich dynamischen Ort schätzt, Internationalität sucht und sich als typischen Städter bezeichnet, sieht auch Hochhäuser als Teil der Stadt. Wer grossen Wert auf die Wahrung der sozialen Durchmischung legt, steht Hochhäusern kritischer gegenüber. Ein Hochhaus setzt also nicht nur einen städtebaulichen sondern auch einen gesellschaftlichen Akzent. Verglichen mit der Befragung vor zwei Jahren wird das Hochhaus von typischen Städtern noch stärker als Element der Stadt getragen. Tabelle 2: Erklärung für Befürwortung von Hochhäusern (2015: R 2 = 28%; 2013: R 2 = 36%, n.s. = nicht signifikant) Soziale Merkmale t P> t t P> t Mann Ausländische Staatsbürgerschaft n.s. Kinder im Haushalt 1.3 n.s n.s. Höheres Alter -0.9 n.s n.s. Höchster Bildungsabschluss -0.2 n.s. 0.7 n.s. Brutto-Haushalts-Einkommen 0.0 n.s n.s. Werteinstellungen Ein Stadtbild, das sich verändert Internationalität Identifikation als typischer Stadtbewohner n.s. Soziale Durchmischung Belebte öffentliche Orte, an denen nichts konsumiert werden muss (z.b. Plätze, Flussufer, Parks) 1.9 n.s n.s. Belebte öffentliche Orte, an denen Konsumangebote bestehen (z.b. Musik, Gastronomie) 1.4 n.s Grosses kommerzielles Angebot (z.b. Kultur, Gastronomie, Einkaufen) -0.4 n.s n.s. Vielfältige Angebote für spezielle Bedürfnisse (z.b. Veranstaltungen, Quartierläden, Clubs/Vereine) -0.6 n.s n.s. Konstante 0.8 n.s. 0.9 n.s. 10

14 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Insgesamt wird die Bedeutung städtischer Eigenschaften stabil eingeschätzt. Die Rangfolge ist dieselbe wie in der Befragung zwei Jahre zuvor. Im Detail hat die Abneigung gegen Hochhäuser abgenommen und das Bekenntnis zu Internationalität, sozialer Durchmischung und zu einem Stadtbild, das sich verändert, ist grösser geworden. Mit Blick auf die bevorzugten Wohnlagen zeigen sich allerdings Unterschiede, wie städtische Eigenschaften gewichtet werden (Abbildung 11). Einigkeit herrscht zur Vielfalt im Angebot. Deutliche Unterschiede zeigen sich bei der Einschätzung der Internationalität. Wer innerstädtische Wohnlagen bevorzugt, hebt die Bedeutung der Zuwanderung aus dem Ausland zur Steigerung der Urbanität stärker hervor. Innerstädter bekennen sich auch am stärksten zur sozialen Durchmischung. Hochhäuser werden von Städtern, die gerne in grün geprägten Wohnlagen wohnen, als wenig relevant für die Urbanität erachtet. Wer bevorzugt im eigenen Quartier wohnt, beurteilt belebte öffentliche Räume als weniger wichtig für das städtische Leben. Abbildung 11: Wichtigkeit bestimmter Eigenschaften für das städtische Leben, nach Lagepräferenz (n=1060) Hochhäuser, die das Stadtbild prägen Ein grosses kommerzielles Angebot (z.b. Kultur, Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten ) Belebte öffentliche Orte, an denen nichts konsumiert werden muss (z.b. Flussufer, Park) Innenstadtquartier S-Bahn-Nähe Wohnquartier Jetziges Quartier 3.5 Ein Stadtbild, das sich verändert Vielfältige Angebote für spezielle Bedürfnisse (z.b. Veranstaltungen, Quartierläden, Clubs/Vereine) Internationalität Belebte öffentliche Orte, an denen Konsumangebote bestehen (z.b. Musik, Gastronomie) Soziale Durchmischung Zusammengefasst beruhen die Akzeptanz einer städtebaulichen Dynamik und der Wunsch nach urbanen Akzenten auf unterschiedlichen Werteinstellungen. Während dörfliche und «verbindende» Wohnlagen erhalten werden soll, suchen und erwarten überzeugte Städter die Veränderung. Da die dichte, lebendige und hoch gebaute Stadt besonders von Städtern mit innerstädtischen Wohnpräferenzen geschätzt wird, haben zentrale Lagen auch die höchste Akzeptanz für mehr gebaute Urbanität. Städtische Lebensqualität Eine Stadt ist nicht nur ein Setting für ein urbanes Lebensgefühl, sondern auch ein alltäglicher Wohn- und Arbeitsort. Zwei Aspekte machen das Wohnen in der Stadt angenehm: Die kurzen Wege sowie Kontakt- und «Verschwinde»-Möglichkeiten in der Gesellschaft. 11

15 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Zwei Drittel der Befragten halten kurze Wege zu Einkauf, Schulen oder Gesundheitseinrichtungen als «sehr wichtig», für über 92 Prozent gehören sie zur Lebensqualität dazu (Abbildung 12). Fast genauso wichtig erachten die Städter allerdings auch ein hohes Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld sowie verkehrssichere Wege und Strassen im Wohnumfeld. Dies erklärt den Erfolg des Städtewachstums des letzten Jahrzehnts: Mit der Aufwertung der Stadt und der Wohnquartiere durch eine Verbesserung der Verkehrssituation und einem Verdrängen «störender» Nutzungen, ist es auch für weniger eingefleischte Städter wieder attraktiv geworden, in der Stadt zu wohnen. Dass eine räumliche Distanz zwischen dem Wohnen und dem Arbeitsplatz auch eine Qualität hat, spiegelt sich in der geringeren Gewichtung der kurzen Distanz zum Arbeitsort. Es sind vor allem die Teilzeiterwerbstätigen, welche diesen Aspekt hoch gewichten. Was das soziale Umfeld betrifft, so steht die geringe soziale Kontrolle in der Nachbarschaft als Lebensqualität an vorderster Stelle, gefolgt von der Möglichkeit, in der Stadt gleichgesinnte Menschen treffen zu können. Dabei haben Besitzer von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Genossenschafter weniger Mühe mit der sozialen Nähe in der Nachbarschaft als Mieterinnen und Stockwerkeigentümer. Sie pflegen mit ihren Wohnformen eher die dörfliche Gemeinschaft als letztere. Weniger hoch gewichten die Befragten, aufgrund der grossen Wahlmöglichkeiten einen heterogenen Bekanntenkreis pflegen zu können. Familien und Bekannte im Wohnumfeld zu haben, wird vor allem von Befragten mit kleinen Kindern geschätzt. Sind Kinder über 12 Jahre alt, verliert die Nähe zu anderen Familien allerdings an Bedeutung. Abbildung 12: Wie wichtig sind folgende Aspekte für Ihre Lebensqualität in der Stadt? (n=1 063) 5% 7% 10% 28% 26% 30% 20% 21% 23% 27% 29% 34% 27% 33% 33% 64% 63% 55% 40% 37% 31% 32% 23% 27% 22% 16% 16% Gute Erreichb.keit Sicherheitsgefühl Einkauf, Ärzte, im Wohnumfeld Schule etc. Verkehrssichere Wege u. Strassen im Quartier Kurzer Arbeits- / Ausbildungsweg (<15') Wenig nachbarschaftl. Kontrolle Gleichgesinnte Menschen treffen zu können Sehr unterschiedlichen Bekanntenkreis pflegen Viele Familien im Bekannte, die max. Wohnumfeld 10 Min. entfernt wohnen Sehr wichtig Eher wichtig Teils, teils Eher nicht wichtig Überhaupt nicht wichtig Keine Antwort Unterschiede in der Einschätzung der Lebensqualität zeichnen sich je nach bevorzugter Wohnlage ab. Bezeichnenderweise gewichten Personen, welche innerstädtische Quartiere bevorzugen, das subjektive Sicherheitsgefühl und die Verkehrssicherheit im Quartier deutlich geringer als Personen, welche andere Wohnlagen bevorzugen (Abbildung 13). Viele Familien im Wohnumfeld zu haben, scheint wiederum eine Lebensqualität für Verankerte zu sein: sie schätzen das Gemeinschaftliche im Umfeld ganz besonders. Interessant sind die Unterschiede in Bezug auf die sozialen Kontakte: Gleichgesinnte Menschen treffen zu können, einen unterschiedlichen Bekanntenkreis zu pflegen und Bekannte in kurzer Distanz zu haben wird von Innenstädtern deutlich höher geschätzt als von Personen, welche grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen. Nach aussen orientierte Beziehungen und Netzwerke sind also auch etwas typisch Städtisches. Beziehungen, die vor allem im Privaten gepflegt werden, sind hingegen eher Lebensqualität der ruhigeren Wohnquartiere. 12

16 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 13: Wichtigkeit bestimmter Eigenschaften für die Lebensqualität, nach bevorzugter Wohnlage (n=1 063) Bekannte, die max. 10 Min. entfernt wohnen Gute Erreichbarkeit Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Schule, Kindergarten etc Sicherheitsgefühl im Wohnumfeld Innenstadtquartier S-Bahn-Nähe Wohnquartier Jetziges Quartier 3.5 Viele Familien im Wohnumfeld Verkehrssichere Wege u. Strassen im Quartier Einen sehr unterschiedlichen Bekanntenkreis pflegen zu können Gleichgesinnte Menschen treffen zu können Kurzer Arbeits- /Ausbildungsweg (<15 Minuten) Wenig Kontrolle in der Nachbarschaft (keine «Neugierigen Nachbarn», man Die Erwartungen an das Wohnumfeld können sich verändern, wenn Kinder im Haushalt leben. Wie diese Lebensphase mit der Einschätzung der städtischen Lebensqualität zusammenhängt, zeigt Abbildung 14. Kurze Wege werden von Familien mit Kindern unter 12 Jahren nur marginal höher gewichtet als von Personen ohne Kinder im Haushalt, ebenso verkehrssichere Strassen und Wege im Quartier. Junge Familien und Personen in anderen Lebenslagen schätzen also dieselben Vorzüge der Stadt. Markantere Unterschiede zeigen sich in Bezug auf die Vorteile, welche die Stadt zur Pflege sozialer Netzwerke bieten kann: Familien im Umfeld und Bekannte, die maximal 10 Minuten entfernt wohnen, werden von Familien insbesondere mit kleinen Kindern besonders geschätzt. Keine Unterschiede gibt es erstaunlicherweise zum Bedürfnis nach subjektiver Sicherheit im Wohnumfeld. Abbildung 14: wichtige Aspekte für die Lebensqualität, nach Haushaltsform mit Kindern (n=1 061) 1 = überhaupt nicht wichtig, 5 = sehr wichtig Gute Erreichbarkeit Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Schule, Kindergarten etc. Verkehrssichere Wege u. Strassen im Quartier Viele Familien im Wohnumfeld Bekannte, die max. 10 Min. entfernt wohnen Keine Kinder Kinder unter 12 Jahre Kinder über 12 Jahre Keine Kinder Kinder unter 12 Jahre Kinder über 12 Jahre Keine Kinder Kinder unter 12 Jahre Kinder über 12 Jahre Keine Kinder Kinder unter 12 Jahre Kinder über 12 Jahre Die Stadt bietet also einerseits Lebensqualität für unterschiedliche Lebenslagen. Andererseits wirken die unterschiedlichen Stadtlagen auch als räumliche Filter, damit sich Städterinnen und Städter diejenigen Lebensqualitäten sichern können, die ihnen besonders wichtig sind. 13

17 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum 3.2 Wohnqualitäten im eigenen Umfeld Was in der Stadt als Lebensqualität geschätzt wird, muss nicht gleichermassen als Wohnqualität vor der eigenen Haustür gesucht sein. Welche Qualitäten im Wohnumfeld geschätzt und welche Angebote nachgefragt sind, zeigen die nächsten Abschnitte. Charaktereigenschaften der Quartiere Städtische Quartiere befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen Innen- und Aussenorientierung. Sie sind Lebensorte für Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch Arbeits-, Freizeit- und Durchgangsorte für Menschen, die sich zu bestimmten Zeiten und für bestimmte Zwecke in der Stadt aufhalten. Je öffentlicher die Nutzungen im Quartier sind, also je mehr Arbeitsplätze, Freizeitangebote und Verkehrswege sich in einem Quartier befinden, desto öffentlicher wird das Quartier genutzt. Ob die Folgen der Nutzungsmischung, die sich in der Regel in einer «Belebung» äussert und als soziale Dichte bezeichnet werden kann, auch als Wohnqualität geschätzt wird, hängt von den Erwartungen der Städterinnen und Städter an ihr Wohnumfeld ab. Die Wohnqualitäten zeichnen sich aber auch durch ein gewachsenes «Setting» aus, also beispielsweise durch Grün- und Freiräume oder Bausubstanz, die typisch für ein Quartier sind. Um das Spannungsfeld der Quartierqualitäten zwischen Innen- und Aussenorientierung zu erfassen, mussten die Befragten Prioritäten setzen. Sie konnten sich klar für eine Qualität positionieren oder aber auch angeben, ob für sie sowohl die Innen- als auch Aussenorientierung wichtig ist. Der Wunsch nach sozialer Dichte vor der eigenen Haustür ist eindeutig bei denjenigen am stärksten verankert, welche in innerstädtischen Quartieren leben möchten (Abbildung 15). Innenstadt wird also nicht nur wegen der Zentralität geschätzt, sondern auch wegen der grossen sozialen Durchmischung in der Bewohnerschaft und den vielen Angeboten, die dank der Anwesenheit vieler Menschen überhaupt erst existieren können. Wer grün geprägte Wohnquartiere, das eigene Quartier oder in erster Linie die Nähe zum Bahnhof schätzt, sucht eher homogene und weniger belebte Wohnumfelder. Die stärkste Innenperspektive haben Städter, welche nur in ihrem jetzigen Quartier leben möchten: ein Viertel von ihnen setzt eine Priorität bei Orten im Quartier, die ausschliesslich den Anwohnern gehören. Was auch eingefleischte Städter als Wohnqualität schätzen, ist eigentlich eine dörfliche Qualität: im Quartier spontan auf Bekannte treffen zu können, sei dies auf dem Markt, im Park oder in der Beiz. Die Versorgung der Quartiere mit Grünräumen ist ein wichtiges Thema der Stadtentwicklung. Allerdings setzen die Städterinnen und Städter unterschiedliche Prioritäten, je nach bevorzugter Wohnlage. Wer grün geprägte Wohnquartiere bevorzugt, für den ist dies auch Programm: die Priorität liegt deutlich bei Parks und öffentlichen Grünräumen in Gehdistanz von fünf bis zehn Minuten der Wohnung. Wer auf Mobilität ausgerichtet ist und die Nähe zur Bahnstation schätzt, macht dies ebenfalls zum Programm: die Priorität liegt bei guten Fuss- und Velowegeverbindungen zu Parks, Fluss oder zum See, die Freiräume müssen sich nicht zwingend direkt vor der Wohnung befinden. Gespalten sind überzeugte Innenstädter: für die einen sollen Grünräume direkt vor der Haustür liegen, für die anderen reicht die gute Vernetzung mit solchen Räumen. Innenstädter haben dafür ganz klare Vorstellungen davon, wieviel Nostalgie in ihrem Wohnumfeld angebracht ist: wichtig sind einige alte, typische Bauten, kaum jemand schätzt es hingegen als Qualität, wenn es kaum bauliche Veränderungen gibt. In diesem Punkt unterscheiden sie sich von Städtern, die bevorzugt in ihrem eigenen Quartier leben möchten. Ein Viertel der Verankerten setzt die Priorität kompromisslos bei möglichst wenigen Veränderungen als Mass für eine hohe Lebensqualität. 14

18 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 15: Quartierqualitäten bei unterschiedlichen Präferenz der Wohnlage (n=1 061) Innerstädtisches Grün geprägtes Gehdistanz «Mein Quartier» Quartier Wohnquartier S-Bahn In einem Quartier mit vielen verschiedenen Menschen zu wohnen. 39% 28% 25% 24% Sowohl als auch 40% 37% 42% 45% In einem Quartier mit Menschen mit ähnlichem Lebensstil zu wohnen. 20% 35% 33% 31% Belebte Orte mit «Quartierfremden» zu haben. 39% 28% 28% 20% Sowohl als auch 48% 55% 57% 56% Orte zu haben, an denen sich nur Anwohnende aufhalten. 13% 17% 15% 24% Möglichst viele Leute im Quartier zu kennen. 11% 11% 14% 15% Sowohl als auch 39% 40% 40% 47% Spontan auf einige Bekannte treffen zu können (z.b. auf dem Markt, Park, Café, Bar). 50% 49% 47% 38% Gute Fuss-/Velowege zum Park / Fluss / See (ca Minuten). 30% 24% 41% 23% Sowohl als auch 35% 32% 37% 36% Park oder öffentliche Grünräume in Gehdistanz (5-10 Minuten) der Wohnung. 34% 45% 22% 41% Einige alte Bauten, die typisch für das Quartier sind. 52% 50 % 49% 37% Sowohl als auch 38% 36 % 40% 39% Möglichst wenige bauliche Veränderungen im Quartier. 9% 14 % 11% 23% 15

19 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Was die Wohnform betrifft, so schätzen Besitzer von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Stockwerkeigentümer eher homogene Nachbarschaften und exklusive Orte im Quartier, während Mieterinnen und Genossenschafter soziale Durchmischung und Belebung mit Quartierfremden höher gewichten. Die Einschätzung der Wohnumfeldqualitäten unterscheidet sich in drei Punkten zwischen Städtern, die mit und ohne Kinder wohnen (Abbildung 16). Personen mit Kindern haben ein deutlich grösseres Bedürfnis nach öffentlichen Grünräumen in kurzer Distanz zur Wohnung als Personen ohne Kinder. Städter ohne Kinder im Haushalt schätzen die soziale Dichte im Quartier, die über eine Durchmischung mit Erwerbstätigen, Einkaufenden und Freizeitsuchenden zustande kommt, mehr als Städter mit Kindern im Haushalt vor allem wenn diese noch klein sind. Passend dazu haben Städter mit Kindern eher ein Bedürfnis nach einem homogenen Wohnumfeld mit Menschen, die einen ähnlichen Lebensstil pflegen. Abbildung 16: Wo setzen Sie die Priorität bei der Wohnqualität im Quartier? Spezifische Quartierqualitäten für Städter mit und ohne Kinder im Haushalt (n=1 061) Öffentliche Grünräume in Gehdistanz (5-10 Minuten) der Wohnung. In einem Quartier mit Menschen zu wohnen, die einen ähnlichen Lebensstil pflegen Belebte Orte mit «Quartierfremden» zu haben. 35% 44% 44% 28% 31% 31% 31% 28% 24% Keine KinderKinder unter Kinder über 12 Jahre 12 Jahre Keine KinderKinder unter Kinder über 12 Jahre 12 Jahre Keine KinderKinder unter Kinder über 12 Jahre 12 Jahre In der Summe wird deutlich, dass Städter je nach bevorzugter Wohnlage bewusst nach bestimmten Qualitäten im Wohnumfeld suchen und dass sich familienfreundliche Quartiere durch eine gute Frei- und Grünraumausstattung, eine hohe Wohndichte und homogene Nachbarschaften auszeichnen. Präferenzen zu Gemeinschaftsräumen Im aktuellen Diskurs über «nachhaltige Lebensstile» wird das Konzept der Selbstversorgung und Autonomie, das sich in möglichst kurzen Wegen äussern soll, hoch gehalten: Der Städter soll in der Siedlung wohnen, arbeiten und seine Freizeit verbringen. Wie gross das Bedürfnis der Städter ist, alles im selben Haus zu erledigen oder ob er es nicht doch bevorzugt, sich Angebote im Quartier zu erschliessen oder die Vielfalt der Stadt zu nutzen, zeigen die nächsten Ergebnisse. Die Befragten konnten aus unterschiedlichen Optionen auswählen, wo sie Dinge im Alltag, die sie nur gelegentlich machen, tun würden, wenn sie die Wahl hätten (Abbildung 17). Was die Suche nach einem Raum für Feierlichkeiten betrifft, sind die Präferenzen der Innerstädter klar: Sie würden sich einen Raum in einem Café, einem Restaurant oder einer Bar mieten, also das Angebot der Stadt nutzen. Öffentliche Quartierzentren als Ort für Feierlichkeiten werden von denjenigen bevorzugt, welche grün geprägte Wohnquartiere schätzen oder die Nähe zur S- Bahn suchen. Wer Wohnquartiere bevorzugt, hat zudem eine deutlich höhere Präferenz für Gemeinschaftsräume im eigenen Wohnhaus als überzeugte Innerstädter, die wenig Bedürfnis nach solchen Räumen haben. Bescheiden sind Personen, die im eigenen Quartier verankert sind: sie feiern selten grosse Feste. 16

20 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 17: Sporadisch nachgefragte Angebote nach unterschiedlicher Präferenz der Wohnlage (n=1 061, Mehrfachantworten möglich) Ein grösseres Fest feiern Innerstädtisches Grün geprägtes Gehdistanz «Mein Quartier» Quartier Wohnquartier S-Bahn Raum in einem Café / Restaurant / Bar mieten 57% 45% 40% 38% Raum in einem öffentlichen Quartierzentrum mieten 30% 39% 38% 27% Gemeinschaftsraum im eigenen Wohnhaus nutzen 19% 27% 22% 15% Brauche ich nicht / mache ich woanders 21% 23% 26% 37% Gäste unterbringen In einem Hotel / in einer Herberge 43% 35% 36% 32% In einem günstigen Gästezimmer, das im Quartier vermietet wird 29% 33% 27% 26% In einem Gästezimmer im eigenen Wohnhaus 45% 52% 52% 36% Brauche ich nicht / mache ich woanders 15% 15% 12% 26% Handwerken (z.b. Malen, Schreinern) In einem professionell geführten Atelier 27% 27% 20% 20% In einem Atelier in einem Quartierzentrum, ohne professionelle Hilfe 23% 30% 28% 21% Gemeinschaftsatelier im Wohnhaus, ohne professionelle Hilfe 21% 22% 20% 12% Brauche ich nicht / mache ich woanders 43% 39% 40% 57% Einen Arbeitsplatz nutzen Fester Platz in einer Bürogemeinschaft 29% 27% 26% 13% Spontane Miete in Quartierzentrum oder Bürogemeinschaft 12% 19% 10% 10% In einem Gemeinschaftsraum im Wohnhaus 12% 15% 12% 9% Brauche ich nicht / mache ich woanders 53% 49% 54% 67% 17

21 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Ein anderes Bild zeichnen die Präferenzen zu Räumen, in denen Gäste untergebracht werden sollen. Wer die Innenstadt als Wohnort bevorzugt, nutzt dazu das kommerzielle Angebot. Allerdings kann sich auch fast die Hälfte vorstellen, Gäste in einem Gästezimmer im Wohnhaus unterzubringen. Eine Mehrheit derjenigen, die grün geprägte Quartiere bevorzugt oder die Nähe zur S-Bahn sucht, würde ein Gästezimmer im Wohnhaus nutzen. Ein geringeres Bedürfnis besteht nach halbprofessionellen Angeboten, also günstigen Gästezimmern, die im Quartier vermietet werden. Entscheidend für die günstige Variante sind das Alter und die Wohnfläche: Jüngere Personen und Bewohner von Wohnungen mit wenigen Zimmern haben eine grössere Präferenz für solche Angebote. Manche Genossenschaftssiedlungen bieten Gemeinschaftsräume, die zum Handwerken genutzt werden können. Das Bedürfnis nach solchen Angeboten ist erstaunlich hoch. Nur rund 40 Prozent der Befragten interessiert sich nicht für dieses Angebot. Mehr als die Hälfte hat sich zur Nutzung solcher Räume eine Meinung gebildet. Überzeugte Innerstädter würden tendenziell ein professionelles Angebot nutzen, können sich aber auch vorstellen, ein Atelier in einem Quartierzentrum oder im Wohnhaus zu nutzen. Wer grün geprägte Quartiere bevorzugt oder die Nähe zur S-Bahn sucht, legt den Schwerpunkt auf das Angebot im Quartierzentrum. Wiederum sind die Städter, welche nur im eigenen Quartier wohnen möchten, die «Abstinenten». Entscheidend dafür, ob jemand Gemeinschaftsräume in der Siedlung nutzen würde, sind Alter und Einkommen: Zielgruppen solcher Angebote sind jüngere Menschen und Personen mit geringeren Einkommen. Mit der Verbreitung der Teilzeitarbeit und dem mobilen Büro müsste auch die Nachfrage nach individuellen Büroräumlichkeiten steigen. Allerdings zeigt mehr als die Hälfte der Befragten kein Interesse an solchen Angeboten. Überzeugte Innerstädter würden sich bei Bedarf am ehesten einen festen Platz in einer Bürogemeinschaft mieten. Wer grün geprägte Wohnquartiere als Wohnlage bevorzugt, könnte sich auch eine spontane Miete in einer Bürogemeinschaft oder in einem Quartierzentrum vorstellen. Generell besteht ein geringeres Bedürfnis nach einem Büroplatz in einem Gemeinschaftsraum im eigenen Wohnhaus. Ein professionelles Umfeld und ein Arbeitsweg sind also selbst bei der sporadischen Nutzung von Arbeitsplätzen relevante Faktoren. Zielgruppen für Angebote im Wohnhaus sind Personen, die in grossen Haushalten wohnen, Familien mit älteren Kinder und generell jüngere Personen. Unterschiedliche Bedürfnisse zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen zeigen sich nicht nur nach Zentralität der Wohnlage, sondern auch nach Wohnform (Abbildung 18). So würden Genossenschafter deutlich häufiger einen Gemeinschaftsraum im eigenen Wohnhaus zum Feiern nutzen als Mieter, Stockwerkeigentümer oder Eigentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern. Gemeinschaftsräume haben sich also unter Genossenschaftern etabliert. Dabei ist jedoch bezeichnend, dass selbst ein grösserer Teil der Genossenschaften ihre privaten Feste in einem gemieteten Raum in einem Café, einem Restaurant oder einer Bar feiern würde als im Gemeinschaftsraum und fast so viele würden auch einen Raum in einem Quartierzentrum in Erwägung ziehen. Ein Grossteil der Eigentümer von Ein- und Mehrfamilienhäusern würde das eigene Haus nutzen, um Gäste unterzubringen und somit private Räume nutzen. Stockwerkeigentümer bevorzugen es mehrheitlich, die Privatsphäre zu wahren und nutzen die Angebote der Stadt. Was die Nutzung eines Raums zum Handwerken betrifft, bevorzugen Eigentümer von Wohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäusern professionelle Angebote, während Mieter und Genossenschafter ein Quartierzentrum nutzen würden. Ähnlich dem Gemeinschaftsraum für Feste würden Genossenschafter auch eher ein Gemeinschaftsatelier im Wohnhaus nutzen. 18

22 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Allerdings setzen Genossenschafter auch bei dieser Nutzungsform eine höhere Priorität beim Quartierzentrum und dem professionellen Angebot. Abbildung 18: Sporadisch nachgefragte Angebote nach Wohnform (n=1 069, Mehrfachantworten möglich) Ein grösseres Fest feiern Miete Genossenschaft Stockwerk- Hauseigentum eigentum Ein-/Mehrfam.haus Raum in einem Café / Restaurant / Bar mieten 47% 44% 55% 54% Raum in einem öffentlichen Quartierzentrum mieten 35% 36% 31% 27% Gemeinschaftsraum im eigenen Wohnhaus nutzen 20% 38% 13% 17% Brauche ich nicht / mache ich woanders 27% 17% 24% 24% Gäste unterbringen In einem Hotel / in einer Herberge 36% 32% 50% 35% In einem günstigen Gästezimmer, das im Quartier vermietet wird 30% 36% 25% 17% In einem Gästezimmer im eigenen Wohnhaus 46% 49% 43% 65% Brauche ich nicht / mache ich woanders 17% 13% 14% 12% Handwerken (z.b. Malen, Schreinern) In einem professionell geführten Atelier 24% 29% 24% 26% In einem Atelier in einem Quartierzentrum, ohne professionelle Hilfe 28% 33% 18% 15% In einem Gemeinschaftsatelier im Wohnhaus, ohne 19% 26% 13% 17% Brauche ich nicht / mache ich woanders 45% 32% 53% 46% Einen Arbeitsplatz nutzen Fester Platz in einer Bürogemeinschaft 25% 21% 22% 22% Spontane Miete in Quartierzentrum oder Bürogemeinschaft 15% 17% 7% 8% In einem Gemeinschaftsraum im Wohnhaus 13% 17% 9% 6% Brauche ich nicht / mache ich woanders 54% 51% 63% 62% 19

23 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Genossenschafter können sich auch am ehesten vorstellen, einen Arbeitsplatz in einem Gemeinschaftsraum im Wohnhaus zu nutzen, wobei die Prioritäten gleichwertig auf Räume im Quartierzentrum und in der professionellen Bürogemeinschaft gelegt werden. Für Mieter und Eigentümer ist der Fall wiederum klar: Sie bevorzugen das professionelle Angebot. Das Konzept der Überlagerung aller Tätigkeiten in einer Siedlung entspricht also nicht den Bedürfnissen der Städter: Innerstädter und Eigentümer bevorzugen städtische Angebote, im Wohnquartier haben die Quartierzentren ein Potenzial, Genossenschafter feiern ihre Feste gerne im Gemeineschaftsraum, und wer stark im Quartier verhaftet ist, bleibt auch am liebsten zu Hause in der eigenen Wohnung. Getrieben wird die Nachfrage nach gemeinschaftlich nutzbaren Räumen im Haus oder in der Siedlung durch ein geringeres Einkommen, das knappe Platzverhältnis in der Wohnung und durch ein jüngeres Alter. 3.3 Prioritäten bei der Wohnung Wohnungsqualitäten Die Widersprüchlichkeiten zwischen dem Wunsch nach ruhigen Wohnungen, der Einstellung gegenüber städtischer Dichte und den Wohnqualitäten im Quartier finden ihren direktesten Ausdruck bei den Ansprüchen an die eigene Wohnung. Hier wird sichtbar, ob Prioritäten bei der Wohnung zu Gunsten des erwünschten Wohnumfelds angepasst werden. Oft wird behauptet, hohe Ansprüche an die eigene Wohnung und ein ruhiges Wohnumfeld gefährden die typischen Qualitäten des städtischen Lebens, nämlich Belebung und Durchmischung, am stärksten. Selbst überzeugte Städter würden damit das Städtische von innen aushöhlen. Dieses Bild lässt sich nur teilweise bestätigen und muss sowohl räumlich als auch gesellschaftlich differenziert betrachtet werden. Die Befragten konnten angeben, welche Qualitäten sie an Innenhöfen, Dachterrassen, Garten, Balkon, Treppenhäusern und Fenstern vorziehen, wenn sie eine Wohnung wählen könnten. Innenhöfe sind beliebt als soziale Lebensräume, die tagsüber, abends und am Wochenende genutzt werden können. Die Befragten bevorzugen eine soziale Nutzung einer rein funktionalen Nutzung, beispielsweise als Abstellraum für Velos oder als Raum für Hofgebäude. Dabei zeigen sich kaum unterschiedliche Präferenzen nach bevorzugter Wohnlage: Die Qualität des Innenhofs ist in der Stadt universell (Abbildung 19). Es zeigen sich aber Unterschiede nach Lebensphase: Bei Städtern mit kleinen Kindern im Haushalt sind Innenhöfe, die als Spielräume genutzt werden können, besonders beliebt. Städter ohne oder mit älteren Kindern bevorzugen eher eine funktionale Nutzung. Jüngere Städter unter 35 Jahren schätzen den Hof als Ort zum Grillieren oder Feste feiern. Je älter Städter werden, desto weniger interessieren sie sich für den Innenhof (Abbildung 20). Nach Wohnform differenziert haben Genossenschafter eine grössere Präferenz für Innenhöfe, die tagsüber genutzt werden können (Abbildung 21). Dies hängt mit dem höheren Anteil an Familien mit kleinen Kindern zusammen, die in Genossenschaften wohnen. Auch die Dachterrasse erfreut sich in der Stadt eines universellen Werts: Die Vorstellung, welche Qualität sie bieten soll, wird nicht von der Präferenz der Wohnlage beeinflusst. Rund 60 Prozent der Städter sind der Meinung, eine Dachterrasse sollte dem ganzen Haus offen stehen. Wiederum sind es die jungen Städter, welche gemeinschaftlich genutzte Terrassen besonders schätzen. Wer im Pensionsalter ist, hat eher einen Privatisierungsanspruch oder bildet sich gar keine Meinung. Selbst Stockwerkeigentümer bevorzugen eine gemeinsame Nutzung der Dachterrasse. Allerdings sind die Meinungen geteilt. Ein gutes Drittel sieht die höchste Wohnqualität in der privaten Nutzung. 20

24 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 19: Wenn Sie eine Wohnung wählen könnten, welche Wohnqualitäten ziehen Sie vor? Nach bevorzugter Wohnlage (n=1 061, Mehrfachantworten möglich) Innenhof Innerstädtisches Grün geprägtes Gehdistanz «Mein Quartier» Quartier Wohnquartier S-Bahn Tagsüber (z.b. als Spielplatz) 44% 46% 35% 37% Abends / am Wochenende (z.b. Grillieren, Feste) 45% 43% 37% 25% Ruhig (z.b. Veloabstellplatz, Hofgebäude mit Büros) 27% 31% 33% 28% Spielt keine Rolle 23% 20% 22% 31% Dachterrasse Vom ganzen Haus (offen) 61% 59% 59% 45% Nur zur obersten Wohnung (privat) 22% 21% 22% 22% Spielt keine Rolle 18% 23% 21% 29% Garten Zur Parterrewohnung (privat) 24% 29% 25% 28% Gemeinsam genutzt, Hauswart pflegt 47% 46% 43% 37% Gemeinsam genutzt, Bewohner pflegen 26% 26% 19% 22% Spielt keine Rolle 16% 11% 20% 18% Aussicht Balkon Auf öffentlichen Raum (z.b. Strasse, Platz) 37% 18% 26% 30% Auf gemeinschaftl. genutzten Raum (z.b. Hof, Quartierweg) 28% 32% 21% 26% Auf wenig genutzten Raum (z.b. Garten, sichtgeschützt) 36% 54% 41% 42% Spielt keine Rolle 31% 18% 28% 22% Wohnungszugang Grosszügiges Treppenhaus (trifft gelegentlich Nachbarn) 60% 60% 54% 55% Möglichst direkter Weg (trifft kaum Nachbarn) 12% 13% 11% 14% Über Laubengang (läuft an Nachbarswohnungen vorbei) 9% 11% 4% 5% Spielt keine Rolle 32% 28% 35% 30% Fenster Viele sehr grosse Fenster mit sehr gutem Einblick 34% 26% 30% 22% Einige sehr grosse Fenster mit sehr gutem Einblick 53% 50% 44% 45% Keine sehr grossen Fenster mit sehr gutem Einblick 6% 15% 15% 19% Spielt keine Rolle 14% 13% 14% 18% 21

25 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 20: Wenn Sie eine Wohnung wählen könnten, welche Wohnqualitäten ziehen Sie vor? Nach Altersgruppen. (n=1 038, Mehrfachantworten möglich, *über 80 Jahre: n=65) Innenhof Unter 35 Jahre Jahre Jahre Jahre über 80 Jahre* Soll tagsüber genutzt werden (z.b. als Spielplatz) 40% 47% 46% 41% 24% Soll abends / am Wochenende genutzt 64% 43% 37% 21% 13% Soll ruhig genutzt werden (z.b. Veloabstellplatz, 31% 31% 28% 27% 36% Spielt keine Rolle 16% 21% 21% 27% 36% Dachterrasse Soll für das ganze Haus nutzbar sein 68% 61% 53% 50% 33% Soll nur zur obersten Wohnung gehören 18% 21% 20% 24% 24% Spielt keine Rolle 16% 20% 27% 24% 39% Balkon Mit Sicht auf den öffentlichen Raum (z.b. 23% 26% 22% 29% 31% Mit Sicht auf gemeinschaftlich 42% 28% 25% 29% 16% Mit Sicht auf wenig genutzten Raum (z.b. 60% 51% 43% 33% 24% Spielt keine Rolle 20% 24% 31% 19% 27% Fenster Viele raumhohe Fenster mit viel Licht und Einsicht 38% 30% 25% 21% 12% Einige raumhohe Fenster mit viel Licht und Einsicht 53% 51% 45% 43% 43% Keine raumhohe Fenster mit viel Licht und Einsicht 6% 12% 16% 21% 21% Spielt keine Rolle 11% 13% 16% 17% 21% Auch die Einstellung zur Wohnqualität eines Garten wird kaum von der bevorzugten Wohnlage geprägt: Gärten sollen in erster Linie gemeinsam genutzt und vom Hauswart gepflegt werden. Etwa halb so viele, welche die Gartenarbeit dem Hauswart übergeben würden, würden einen Garten auch selbst pflegen. Ein Viertel der Befragten bevorzugt beim Garten einen privaten Anstoss zur Parterrewohnung. Wer kleine Kinder im Haushalt hat, wünscht sich eher einen gemeinsamen Garten, der vom Hauswart gepflegt wird. Und Städter mit älteren Kindern bevorzugen häufiger als andere einen privaten Gartenanstoss. Wiederum haben jüngere Städter ein grösseres Bedürfnis nach einem gemeinsamen «Sozialraum» im Wohnumfeld als Städter im Pensionsalter. Deutlich sind vor allem die Unterschiede zwischen Eigentümern und nicht Eigentümern: Während Mieter und Genossenschafter eine gemeinsame Nutzung des Gartens bevorzugen, ist bei den Stockwerk- und Hauseigentümern auch die private Nutzung beliebt. Allerdings sind die Meinungen auch unter den Eigentümern geteilt: es findet sich keine Mehrheit, die eine private Nutzung bevorzugt. 22

26 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 21: Wenn Sie eine Wohnung wählen könnten, welche Wohnqualitäten ziehen Sie vor? (n=1 061, Mehrfachantworten möglich) Innenhof Miete Genossenschaft Stockwerk- Hauseigentum Eigentum Ein-/Mehrfam.haus Tagsüber (z.b. als Spielplatz) 42% 51% 41% 47% Abends / am Wochenende (z.b. Grillieren, Feste) 39% 39% 31% 36% Ruhig (z.b. Veloabstellplatz, Hofgebäude mit Büros) 32% 17% 32% 27% Spielt keine Rolle 23% 27% 24% 21% Dachterrasse Vom ganzen Haus (offen) 58% 60% 42% 55% Nur zur obersten Wohnung (privat) 21% 18% 34% 28% Spielt keine Rolle 23% 25% 27% 17% Garten Zur Parterrewohnung (privat) 24% 26% 42% 37% Gemeinsam genutzt, Hauswart pflegt 48% 37% 37% 35% Gemeinsam genutzt, Bewohner pflegen 24% 26% 17% 32% Spielt keine Rolle 14% 22% 15% 8% Aussicht Balkon Auf öffentlichen Raum (z.b. Strasse, Platz) 25% 18% 35% 27% Auf gemeinschaftl. genutzten Raum (z.b. Hof, Quartierweg) 31% 35% 19% 17% Auf wenig genutzten Raum (z.b. Garten, sichtgeschützt) 49% 40% 34% 45% Spielt keine Rolle 23% 22% 27% 19% Wohnungszugang Grosszügiges Treppenhaus (trifft gelegentlich Nachbarn) 57% 61% 57% 59% Möglichst direkter Weg (trifft kaum Nachbarn) 14% 10% 10% 15% Über Laubengang (läuft an Nachbarswohnungen vorbei) 8% 13% 8% 8% Spielt keine Rolle 30% 29% 32% 32% Fenster Viele sehr grosse Fenster mit sehr gutem Einblick 27% 25% 34% 19% Einige sehr grosse Fenster mit sehr gutem Einblick 49% 50% 49% 44% Keine sehr grossen Fenster mit sehr gutem Einblick 14% 13% 14% 23% Spielt keine Rolle 15% 17% 9% 19% 23

27 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Bei der Einschätzung eines guten Balkons zeigen sich nun Unterschiede je nach bevorzugter Wohnlage. Wer innerstädtische Quartiere bevorzugt, möchte auch vom privaten Zuhause aus am Leben auf der Strasse teilhaben und wählt einen Balkon mit Blick auf den öffentlichen Raum. Wer gerne in grün geprägten Wohnquartieren wohnt, hat eine stärkere Präferenz für sichtgeschützte Balkone, welche auf wenig genutzten Raum wie zum Beispiel einen Garten gehen. Im Vordergrund steht also die Ausrichtung nach innen. Städter mit kleinen Kindern im Haushalt bevorzugen eher einen Balkon auf gemeinschaftlich genutzten Raum wie den Hof oder einen Quartierweg, damit sie einen Blick auf die kleinen Kinder behalten können. Personen im Pensionsalter zeigen generell geringe Präferenzen zum Balkon. Sie würden aber häufiger als jüngere Personen eine Wohnung mit Balkon wählen, welcher auf den öffentlichen Raum geht womit sie das Geschehen auf der Strasse beobachten können. Treppenhäuser haben in der Stadt einen universellen Charakter, was ihr Beitrag zur Wohnqualität betrifft. Eine grosse Mehrheit würde ein grosszügiges Treppenhaus wählen, in dem sie gelegentlich auf Nachbarn trifft. Nur eine Minderheit von gut zehn Prozent bevorzugt es, möglichst auf direktem Weg in die Wohnung zu kommen. Es handelt sich also um ein Vorurteil, dass der direkteste Weg in die Wohnung die höchste Wohnqualität bietet. Selbst im höchsten Wohnungspreissegment bevorzugt lediglich ein knappes Viertel den kurzen Weg. Noch weniger beliebt als der direkte Weg in die Wohnung ist allerdings der Laubengang. Nur knapp fünf bis zehn Prozent schreiben dieser Erschliessung eine Wohnqualität zu. Genossenschafter können mehr mit Laubengängen anfangen als Mieter oder Eigentümer. Dies erklärt sich damit, dass Städter mit Kindern über 12 Jahren Laubengänge am ehesten mögen und in Genossenschaften übervertreten sind. Laubengänge bieten Familien offensichtlich einen Mehrwert, der sich Städtern ohne oder mit kleinen Kinder nicht erschliesst. Als letztes wurden die Präferenzen zu Fenstern abgefragt. Hier zeigen sich unterschiedliche Einschätzungen je nach bevorzugter Wohnlage. Generell wünscht sich die Mehrheit der Städter in der Wohnung einige sehr grosse Fenster mit sehr viel Licht und sehr gutem Einblick. Wer innerstädtische Wohnlagen bevorzugt, hat eine ausgeprägte Präferenz für helle Wohnungen mit vielen sehr grossen Fenstern. Sehr grosse Unterschiede zeigen sich nach Alter: die Präferenz für grosse Fenster nimmt mit dem Alter deutlich ab. Unterschiede zeigen sich auch nach Wohnform: Stockwerkeigentümer wählen häufiger Wohnungen mit vielen grossen Fenstern, Ein- und Mehrfamilienhauseigentümer haben eine stärkere Präferenz für Wohnungen mit gar keinen sehr grossen Fenstern mit gutem Einblick. Zusammengefasst lassen sich drei Erkenntnisse ziehen: die Einschätzung der Städter zum Mehrwert halböffentlicher Räume wie Treppenhaus, Innenhof, Dachterrasse und Garten sind universell und unterscheidet sich kaum, egal ob jemand eine Wohnung an einer zentralen oder peripheren Stadtlage wählen würde. Lagespezifische Präferenzen bestehen hingegen zu den Balkonen und Fenstern, welche Teil der privaten Wohnräume sind. Ob Balkone Teil des öffentlichen oder halböffentlichen Raums sind und wie viel Einblick Wohnungen über die Fenster bieten, steht in einem Zusammenhang zum Wohnungsumfeld. An zentralen Lagen sind Städter extrovertierter und richten den Blick gerne nach aussen. An peripheren Lagen sind Städter introvertierter und orientieren sich bevorzugt nach innen. Eine weitere Erkenntnis zeigt sich zur Wohnform: Eigentümern und nicht-eigentümern schätzen Wohnqualitäten zwar unterschiedliche ein. Die Differenzen sind aber weitaus geringer als sie von Wohnungsanbietern und Wohnungsentwicklern betont werden. Vielmehr verwischen sich die Grenzen zwischen dem Eigentümer und Mieter mit der Verbreitung des Stockwerkeigentums. Und drittens zeigt sich, dass Personen im Pensionsalter eine geringere Neigung zu gemeinschaftlich genutzten Räumen wie Innenhof, Dachterrasse und Garten haben. Solche Räume werden in erster Linie von jungen Städtern geschätzt und belebt. 24

28 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Die Mischung von Wohnen, Büro und Kleingewerbe in der Liegenschaft die sogenannte Hybrid- Nutzung ist in Städten und insbesondere in innerstädtischen Quartieren weit verbreitet. Sie macht einen wesentlichen Teil der Urbanität aus. Wo ehemalige Industrieareale transformiert und neue Quartiere entwickelt werden, wird deshalb die Forderung nach Mischnutzung an Entwickler und Investoren herangetragen. Wie solche gemischten Nutzungen die Wohnqualität im Haus beeinflusst, wurde allerdings noch nicht empirisch untersucht. Eine Antwort darauf gibt diese Befragung. Die Befragten machen deutlich, dass Erdgeschossnutzungen wie Läden oder Cafés in innerstädtischen Quartieren und in transformierten Gebieten in der Umgebung der Bahnhöfe eindeutig zur Wohnqualität beitragen. Eine relative Mehrheit der Befragten, welche diese Wohnlagen bevorzugen, erachten Erdgeschossnutzungen als Mehrwert (Abbildung 22). Eine etwas kleinere Gruppe steht der Frage meinungslos gegenüber und nur jede sechste Person erwartet in solchen Nutzungen eher eine Minderung der Wohnqualität. Anders schätzen Städter die Situation ein, die grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen. Hier sind die Meinungen kontroverser: je ein Drittel erachtet Erdgeschossnutzungen als Mehrwert, ist meinungslos oder fürchtet negative Folgen. Anders sieht das Bild aus, wenn nach dem Einfluss von Büroräumlichkeiten auf die Wohnqualität gefragt wird. Wer innerstädtische Lagen oder die Nähe zur S-Bahn bevorzugt, ist nun grossmehrheitlich meinungslos. Bei den übrigen teilen sich die Meinungen zwischen einer Verringerung und einer Erhöhung der Wohnqualität. Etwas dezidierter drücken sich Städter aus, die grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen. Sie sind häufiger der Meinung, dass Büros auch eine positive Auswirkung auf die Wohnqualität haben können. Erdgeschossnutzungen passen also besser in Liegenschaften an zentralen Lagen, Büros können hingegen auch in typischen Wohnquartieren einen Mehrwert bieten. Abbildung 22: Wie beeinflussen andere Nutzungen im Haus Ihre Wohnqualität? Nach Lagepräferenz (n=1 018) Erdgeschossnutzungen (z.b. Läden, Café) Innerstädtisches Gehdistanz Grün geprägtes «Mein Quartier» Quartier S-Bahn Wohnquartier 36% 16% 48% 41% 15% 44 % 30% 36% 33% 33% 33% 34% Eher negativ Eher positiv Ist mir egal Büros (z.b. im 1. bis 3. Stock) Innerstädtisches Gehdistanz Grün geprägtes «Mein Quartier» Quartier S-Bahn Wohnquartier 54% 30% 17% 59% 24% 16% 50% 30% 21% 46% 36% 18% Eher negativ Eher positiv Ist mir egal Ob Büros und Erdgeschossnutzungen zur Wohnqualität beitragen, ist in erster Linie eine Frage der bevorzugten Wohnlage. Denn die unterschiedlichen Meinungen lassen sich nicht mit soziode- 25

29 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum mografischen Merkmalen erklären. Das Alter scheint zwar auf den ersten Blick eine Rolle zu spielen, ist aber im Regressionsmodell nicht signifikant. Die einzige signifikante Variable ist die städtische Identität: je stärker sich eine befragte Person als typischen Städter identifiziert, desto eher schätzt sie Erdgeschossnutzungen im Haus als Mehrwert ein. Das bedeutet, dass das steigende Alter eine Werteinstellung misst, die sich mit den jüngeren Generationen verändert. Auch umgekehrt gilt: je weniger sich eine Person mit der Stadt identifiziert, desto eher fürchtet sie eine Minderung der Wohnqualität durch Erdgeschossnutzungen. Bei der negativen Beurteilung kommt ein weiterer signifikanter Faktor hinzu: Wer in keiner Form mehr erwerbstätig ist oder sich in einer sonstigen Form engagiert, schätzt Erdgeschossnutzungen signifikant häufiger als negativ für die Wohnqualität ein. Das bedeutet, dass beispielsweise Pensionierte, die sich nicht mehr ausser Haus engagieren oder Mütter, welche sich ausschliesslich dem Haushalt und der Kindererziehung widmen, eher reine Wohnhäuser bevorzugen. Keinen signifikanten Einfluss auf die Einschätzung von Drittnutzungen auf die Wohnqualität hat die Dauer, die eine Person zu Hause verbringt, die Tatsache, ob Kinder im Haushalt leben, die Eigentumsform oder die Höhe des Einkommens (Abbildung 23). Abbildung 23: Wie beeinflussen andere Nutzungen im Haus Ihre Wohnqualität? Nach Wohnform (n=1 009) Erdgeschossnutzungen (z.b. Läden, Café) Miete Genossenschaft Stockwerk- Hauseigentum eigentum Ein-/Mehrfam.haus 36% 27% 29% 26% 25% 32% 32% 33% 37% 45% 42% 35% Eher negativ Eher positiv Egal Büros (z.b. im 1. bis 3. Stock) Miete Genossenschaft Stockwerk- Hauseigentum eigentum Ein-/Mehrfam.haus 52% 29% 20% 52% 37% 11% 51% 27% 22% 42% 34% 24% Eher negativ Eher positiv Egal Wohnen als sozialer Ort Die Wohnqualität wird aber nicht nur von baulichen Faktoren und dem Quartierumfeld geprägt, sondern auch vom Zusammenleben im Privaten. Gemäss Bundesamt für Statistik lebt knapp die Hälfte der Stadtzürcher (45% im Jahr 2014) in einem Ein-Personen-Haushalt 1. Alleine-Wohnen entspricht also nicht einfach einer Lebensphase, es wird bewusst gewählt. Die Frage, ob alleine wohnende Städter und Städterinnen lieber mit jemandem zusammen leben möchten, bejahen gerade einmal 19 Prozent, also jede fünfte Person, wie Abbildung 24 zeigt. Dieser Anteil ist seit der Befragung vor zwei Jahren sogar deutlich zurückgegangen. Umgekehrt gibt ein höherer Anteil derjenigen, die in einem Haushalt mit mindestens zwei Personen leben, an, eigentlich lieber alleine wohnen zu wollen, verglichen mit der Befragung vor zwei Jahren (Abbildung 24). 1 Daten: Bundesamt für Statistik, Privathaushalte nach Gemeinde und Haushaltsgrösse, am 31. Dezember

30 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 24: Zusammen und alleine Wohnen (2015: n=1 000, 2013: n=1 021) Möchten Sie lieber mit jemandem zusammen wohnen? Möchten Sie lieber alleine wohnen? 73% 81% nein 94% 86% nein 27% % 2015 ja 6% % 2015 ja Hinter dem Wunsch, nicht alleine zu wohnen, stecken drei Faktoren: Alleinlebende Personen, die 80 bis 100 Prozent arbeiten, wünschen sich etwas häufiger, mit jemand anderem zusammen zu wohnen als Personen, die weniger arbeiten. Zudem führen eine stärkere städtische Identität und eine kürzere Wohndauer in der Stadt Zürich bei Ein-Personen-Haushalten zu einem deutlicheren Wunsch, nicht alleine wohnen zu müssen. Das statistische Regressionsmodell hat allerdings nur wenig Erklärungskraft. Um mehr über den Wunsch nach einem Zusammenwohnen zu erfahren, konnten die Befragten dieses Mal mit eigenen Worten begründen, was sie dazu motiviert, lieber mit jemandem zusammen oder umgekehrt lieber alleine wohnen zu wollen (Tabelle 3). Die Frage wurde von 83 Personen beantwortet. Trotz wenigen Antworten zeichnen sich Muster ab. Tabelle 3: Gründe zum zusammen oder alleine wohnen (n=83) Zusammen Ist schöner, nicht vereinsamen, Gesprächspartner haben Alleine 37% 19 Unabhängigkeit, besser, Ruhe 84% 26 Mit Partner zusammenleben 29% 15 Wohnkosten verhindern es 13% 4 Kosten teilen 13% 7 Scheidung 3% 1 Gemeinschaft mit Privatsphäre, wenn es passt 12% 6 Total 31 Wohnfläche teilen 6% 3 Übergangslösung 4% 2 Total 52 Der am weitesten verbreitete Wunsch, mit jemandem zusammenleben zu wollen, zeigt sich im sozialen Wesen des Menschen: Der Städter begründet seinen Wunsch damit, so einen Gesprächspartner zu haben und nicht zu vereinsamen, kurz: es sei einfach schöner. Ein grosser Teil hegt zudem den Wunsch, mit einem Partner oder einer Partnerin zusammenzuleben, was entweder nicht möglich ist, weil dieser anderswo lebt, oder weil die befragte Person Single ist. Damit zeigt sich, dass Alleinwohnen auch als Wohnen auf Zeit betrachtet wird: Sobald die Single-Zeit vorbei ist, ist auch das Alleinwohnen zu Ende. An dritter Stelle steht der Gedanke, Kosten zu teilen. Wenige bringen ein Nachhaltigkeitsargument ein: Mit dem Zusammenleben könne die Wohnfläche geteilt werden. Weshalb Menschen es trotz allem bevorzugen, allein zu leben, zeigt sich schliesslich in der Bemerkung, dass die Gemeinschaft nur gesucht wäre, wenn die Privatsphäre auch stimmt. Der Verzicht auf einen Gesprächspartner in der Wohnung geschieht also bewusst zugunsten der Privatsphäre, die mit dem Alleinwohnen einhergeht. Während jede fünfte alleinwohnende Person davon träumt, mit jemandem die Wohnung zu teilen, sehnt sich jede sechste Person in einem Mehrpersonenhaushalt danach, alleine wohnen zu können. Der (unerfüllte) Wunsch nach dem Alleinwohnen korreliert in erster Linie mit dem Einkommen: je tiefer dieses ist, umso eher möchte eine Person alleine leben. Für Personen mit geringen Einkommen besteht also ein ökonomischer «Zwang» zum Zusammenleben. Allerdings begründet nur ein kleiner Teil der Befragten seinen Wunsch tatsächlich mit diesem Argument. Eine weitere Korrelation mit dem Wunsch nach dem Alleinleben besteht bei Erwachsenen, die mit 27

31 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum über 12-jährigen Kindern im Haushalt wohnen: Sie haben häufiger das Bedürfnis, alleine zu wohnen, ihre Ruhe zu haben und unabhängig zu sein. In diesem Fall kollidieren individuelle Wohnbedürfnisse mit den Zwängen, die sich aus der familiären Gemeinschaft heraus ergeben. Welche Rolle die Wohnung als sozialer Ort spielt, wird nicht nur durch die Haushaltszusammensetzung, sondern auch durch die Zeit bestimmt, die eine Person zu Hause verbringt. So wird in der Quartier- und Arealentwicklung häufig das Argument vorgebracht, dass Personen, die viel Zeit zu Hause verbringen, zum sozialen Zusammenhalt im Quartier beitragen, während Städterinnen und Städter, die den ganzen Tag arbeiten und kaum zu Hause sind, nichts zum Quartierleben beitragen. Ob diese Rechnung so einfach aufgeht, zeigen die folgenden Ergebnisse. Als erstes fällt auf, dass kaum ein Städter oder eine Städterin sehr wenig Zeit zu Hause verbringt (Abbildung 25). Die Vorstellung des städtischen Nomaden, der seine Wohnung nur zum Übernachten betritt, stützt sich also auf keine empirische Grundlage. Selbst wenn diese Zielgruppe mit der Befragung nicht erreicht worden ist, kann es sich nur um eine verschwindende Minderheit handeln. Als zweites zeigen sich zwei Zusammenhänge: Wer innerstädtische Wohnlagen bevorzugt, verbringt häufiger eher wenig Zeit zu Hause als Personen, die andere Wohnlagen schätzen. Wer nur in seinem Quartier wohnen möchte, verbringt fast doppelt so häufig sehr viel Zeit zu Hause als Städter, welche flexibler in der Wahl des Wohnumfelds sind. Das heisst: Die Innenstadt wird von denjenigen gesucht, die auch viel Zeit im öffentlichen Leben verbringen. Und die Bindung an das Quartier hängt stark mit der Bindung an die eigene Wohnung zusammen. Quartierbindung ist in diesem Sinne eher ein Indikator für die Bindung an den Privatraum, als für die Nutzung der öffentlichen Räume im Quartier. Abbildung 25: Wie viel Zeit verbringen Sie zu Hause? Nach Präferenz der Wohnlage (n=1 064) Innerstädtisches Gehdistanz Grün geprägtes «Mein Quartier» Quartier S-Bahn Wohnquartier 2% 17% 31% 22% 0% 16% 14% 22% 2% 18% 1% 29% 51% 62% 62% 53% Sehr viel Zeit Eher wenig Zeit Eher viel Zeit Sehr wenig Zeit Weitere Zusammenhänge zeigen sich mit der Lebensphase. Wer im Erwerbsalter ist und keine Kinder im Haushalt hat, verbringt am häufigsten eher wenig Zeit zu Hause, wobei sich Männer in dieser Lebensphase noch stärker nach aussen orientieren als Frauen (Abbildung 26). Bei Familien mit Kleinkindern verbringt vor allem die Mutter eher viel Zeit zu Hause, während sich das Verhalten der jungen Väter nicht vom Verhalten der Männer ohne Kinder unterscheidet. Sind Kinder bereits älter, verändern sich die Muster: Nun verbringen auch mehr Väter eher viel Zeit zu Hause und mehr Mütter verbringen sehr viel Zeit zu Hause. Nochmals mehr Zeit zu Hause verbringen Männer und Frauen im Pensionsalter, wobei die Geschlechterunterschiede nun fast verschwinden. Lediglich bei den über 80-Jährigen zeigen sich nochmals Unterschiede: Männer orientieren sich auch im hohen Alter noch deutlich stärker nach aussen als alte Frauen. 28

32 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 26: Wie viel Zeit verbringen Sie zu Hause? (n=1 064) Frauen Unter 65 Jahre Mit Kindern Mit Kindern Jahre 80 Jahre plus ohne Kinder unter 12 Jahren über 12 Jahre 272% 16% % 55 % 16 0% 17% % 67 % 162% 22% % 60 % 14 0% 30% 56 % % 17 0% 38% 45 % % Sehr viel Zeit Eher wenig Zeit Eher viel Zeit Sehr wenig Zeit Männer Unter 65 Jahre Mit Kindern Mit Kindern Jahre 80 Jahre plus ohne Kinder unter 12 Jahren über 12 Jahre 36 % 1% 12% 51 % 39 % 10% 51 % 242% 10% % 65 % 13 1% 26% % 61 % 5%0% 32% 62 % Sehr viel Zeit Eher viel Zeit Eher wenig Zeit Sehr wenig Zeit Interessant ist auch der Blick über die städtischen Grenzen hinaus: So stimmt die Annahme, dass Städterinnen und Städter einen extrovertierteren Lebensstil pflegen als Bewohnende der Agglomeration oder des ländlichen Raums. Sowohl in Bülach als auch in den ländlichen Gemeinden Oberglatt, Niederglatt und Niederhasli verbringen deutlich mehr Personen sehr viel Zeit und deutlich weniger Personen eher wenig Zeit zu Hause als in der Stadt Zürich (Abbildung 27). Allerdings zeigen sich bei genauer Betrachtung feine Unterschiede: so verbringen Frauen im Erwerbsalter in Bülach weniger Zeit zu Hause als Frauen im Erwerbsalter in der Stadt Zürich. Die Agglomeration ist also emanzipierter als die Stadt. Anders verhält es sich in den ländlichen Gemeinden, welche einen traditionelleren Lebensstil führen: Hier sind Frauen, egal ob mit oder ohne Kinder, deutlich öfters zu Hause als in der Klein- und Grossstadt. Auf der anderen Seite verbringen Männer im Erwerbsalter in Bülach mehr Zeit zu Hause als ihre Frauen, und damit auch deutlich mehr Zeit als Männer in der Stadt. Zu guter Letzt bindet Zürich seine älteren Bewohnerinnen und Bewohner stark in das gesellschaftliche Umfeld ein: In der Stadt verbringen über 65-Jährige deutlich weniger Zeit zu Hause als in der Agglomeration und auf dem Land. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass ältere Menschen in der Stadt vereinsamen würden, wirkt Zürich gesellschaftlich integrativer als die Agglomeration und die ländlichen Gemeinden. Abbildung 27: Wie viel Zeit verbringen Sie zu Hause? (Zürich: n=1 064, Bülach: n=338, NON: n=347) Zürich Bülach Oberglatt, Niederglatt, Über 65-Jährige Niederhasli % % 5 % 7 % 16% 2% 29% 53 % 14% 0% 33% 53 % 12% 2% 5% 51% 50% 58% Sehr wenig Zeit Eher wenig Zeit Eher viel Zeit Sehr viel Zeit Eher wenig Zeit 29% 45% 44% Sehr viel Zeit Eher viel Zeit Sehr wenig Zeit Zürich Bülach NON 29

33 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Welcher Zusammenhang zeigt sich nun zwischen der Zeit, die zu Hause verbracht wird, mit den erwünschten Qualitäten im Wohn- und Lebensumfeld? Wer sehr viel Zeit zu Hause verbringt, legt grösseren Wert auf kurze Wege zu Einkaufsmöglichkeiten, Bildungs- und Gesundheitsangebote. Ebenso auf eine Nachbarschaft, die wenig soziale Kontrolle ausübt, auf verkehrssichere Wege und ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl im Umfeld. Dieselben Personen schätzen auch ein sozial homogenes Quartierumfeld mit möglicherweise Bekannten und Familien im nahen Wohnumfeld. Mit einem hohen Anteil an Personen, die viel Zeit zuhause verbringen, werden also typisch dörfliche Qualitäten gestärkt, allerdings zulasten einer sozialen Durchlässigkeit. Das Argument für eine ausgewogene Areal- oder Siedlungsentwicklung lautet also nicht, möglichst viele lokal oder vielmehr privat verankerte Bewohnerinnen und Bewohner zu gewinnen. Es soll vielmehr eine gesunde Mischung aus Bewohnerinnen und Bewohnern mit introvertierten und extrovertierten Lebensstilen entstehen, welche zu den Lagequalitäten im entwickelten Gebiet passt. An innerstädtischer Lage und in Transformationsgebiet in Bahnhofsnähe kann die Mischung durchaus zugunsten von extrovertierten und heterogenen Lebensstilen ausfallen, in typischen Wohnquartier eher zugunsten introvertierter und homogener Lebensstile. Potenzial der Wohnmobilität Die bauliche Verdichtung ist nur eine Möglichkeit, das Wohnflächenangebot in der Stadt zugunsten von mehr Stadtbewohnenden und auch zugunsten eines entspannten Wohnungsmarktes zu erweitern. Alternativ können Wohnflächen über Umzüge in Lebensabschnitt-kompatible Wohnungen optimiert oder mit der Erstellung von Wohnungen mit kleineren Grundrissen reduziert werden. Nachfolgend wird untersucht, welche Vorstellungen die Zürcherinnen und Zürcher zu Zimmerzahl und Grundrissen haben und wie gross ihre Umzugsbereitschaft ist. Müssten die Befragten umziehen, würde knapp ein Drittel (30%) im Minimum nach Wohnflächen mit 60 bis 80 Quadratmetern suchen (Tabelle 4). Die Nachfrage nach solchen Grundrissen kommt hälftig von Ein-Personen- sowie von Zwei-Personen-Haushalten. Jeder sechste Städter würde sich sogar mit 40 bis 60 Quadratmetern zufriedengeben. Dabei handelt es sich primär um Ein-Personen-Haushalte. Rund ein Viertel (26%) erwartet mindestens 80 bis 100 Quadratmeter. Knapp die Hälfte dieser Zielgruppe sind Zwei-Personen-Haushalte. Für solche Wohnungen interessieren sich aber auch Ein-Personen-Haushalte, Drei-Personen-Haushalte oder Haushalte mit vier oder mehr Personen. Bei steigender Wohnfläche verbreitet sich also das Zielgruppenspektrum. Siebzehn Prozent aller Städter wünschen sich Wohnungen mit mindestens 100 bis 120 Quadratmetern. Der Schwerpunkt liegt dabei hälftig bei Haushalten mit zwei Personen und bei Haushalten mit drei bis vier Personen. Eine Wohnfläche mit mindestens über 120 Quadratmetern erwarten nur noch acht Prozent aller Stadtzürcher. Die Luft wird in diesem Segment also zusehends dünn. Bei zwei Dritteln handelt es sich um Haushalte mit mindestens vier Personen. Bei sehr grossen Flächen von über 150 Quadratmetern zeichnet sich ein anderes Muster ab: Solche Flächen werden eher von Klein- als von Grossfamilien nachgefragt. Dies erklärt sich mit dem geringeren Wohnbudget, das grösseren Familien zur Verfügung steht. Tabelle 4: Minimal gesuchte Wohnfläche nach Haushaltsgrösse (n=992) < 40 m m m m m m 2 > 150 m 2 N Total (alle Haushalte) 2% 17% 30% 26% 17% 6% 2% 992 Personen im Haushalt: 1 (45% der Haushalte) 1% 10% 13% 6% 1% 0% 0% (30% der Haushalte) 0% 4% 9% 14% 6% 3% 1% (12% der Haushalte) 0% 1% 2% 4% 4% 1% 1% (9% der Haushalte) 0% 0% 0% 2% 4% 4% 2% und mehr (4% der Haushalte) 0% 0% 0% 0% 1% 2% 1% 43 30

34 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Mehr als jeder dritte Befragte würde im Minimum nach einer Wohnung mit 3.5 Zimmern suchen (Tabelle 5). Zielgruppen von 3.5-Zimmerwohnungen sind vor allem Zwei-Personen-Haushalte. Ein gutes Viertel ist Alleinwohnend und rund 14 Prozent würden sogar zu dritt oder zu viert in eine 3.5-Zimmerwohnung ziehen. Wohnungen mit 3.5 Zimmern eigenen sich also für sehr viele Lebensphasen. Jeder vierte Stadtbewohner würde im Minimum nach einer 2.5-Zimmerwohnung suchen, aber nur einige wenige Prozent würden in eine Studio-Wohnung ziehen. Die Zielgruppen für 4-Zimmer-Wohnungen sind am heterogensten. Sie verteilen sich etwa je zu einem Drittel auf 2- bis 4-Personen-Haushalte. Entsprechend der geringen Nachfrage nach grossflächigen Grundrissen ist auch die Nachfrage nach Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern sehr klein. Sie liegt bei rund zehn Prozent aller Städter. Tabelle 5: Minimal gesuchte Zimmerzahl nach Haushaltsgrösse, bei gleicher Haushaltsgrösse (n=1 020) 1- bis 1.5- Zimmer 2- bis 2.5- Zimmer 3- bis 3.5- Zimmer 4- bis 4.5- Zimmer 5 und mehr Zimmer Total (alle Haushalte) 3% 26% 37% 24% 10% Personen im Haushalt: 1 (45% der Haushalte) 2% 20% 10% 1% 0% (30% der Haushalte) 0% 5% 21% 9% 1% (12% der Haushalte) 0% 1% 4% 6% 2% (9% der Haushalte) 0% 0% 0% 7% 5% und mehr (4% der Haushalte) 0% 0% 0% 1% 3% N 41 Aus der Gegenüberstellung der aktuell bewohnten Wohnung und der im Minimum gesuchten Anzahl Zimmer und Wohnungsfläche kann das soziale Verdichtungspotenzial eruiert werden, das über eine höhere Wohnmobilität respektive über den Bau kleinerer Wohnungen ausgeschöpft werden könnte. Als erstes fällt auf, dass nur die Hälfte der Befragten so viele Zimmer und so viel Wohnfläche bewohnt, wie sie bei einem Umzug suchen würden. 28 Prozent der Befragten wären bereit, mit einem Zimmer weniger zu leben. Allerdings wünschen sich 17 Prozent ein Zimmer mehr. Netto könnten also rund elf Prozent aller Städter mit einem Zimmer weniger auskommen. Ähnlich würden etwa 19 Prozent der Befragten mit 20 Quadratmetern weniger Wohnfläche auskommen. Allerdings wünschen sich auch 20 Prozent rund 20 Quadratmeter mehr, wie Tabelle 6 zeigt. Unter dem Strich liesse sich also kaum Wohnfläche sparen, da etwa gleich viele nach mehr als auch nach weniger Wohnfläche suchen würden. Somit ist das Potenzial zur Wohnflächenreduktion über mehr Wohnmobilität in der Stadt Zürich gering. Die Befragten würden zwar auf Zimmer, aber nicht auf Wohnfläche verzichten. Tabelle 6: Potenzial zur Reduktion und Wunsch nach mehr Wohnraum, 2015 (n=1 004) Wohnfläche Gleich Weniger Mehr Zimmerzahl Gleich Weniger Mehr 49% 25% 25% 55% 28% 17% ca. 20m2 19% 20% 1 Zimmer 24% 15% ca. 35m2 3% 3% 2 Zimmer 4% 1% ca. 45m2 3% 1% 3 Zimmer 1% 0% ca. 60m2 1% 1% Diese Ergebnisse bieten neue Erkenntnisse zum Effekt der Wohnmobilität in der Stadt. Denn vor zwei Jahren erschien das Potenzial noch deutlich höher (Tabelle 7). Die Gegenüberstellung der bewohnten und gesuchten Wohnfläche deckte damals ein Einsparpotenzial bei zwölf Prozent der Haushalte auf. Allerdings unterscheiden sich die beiden Untersuchungen durch eine zwar geringfügige, aber in ihrer Konsequenz bedeutenden Änderung der Fragestellung. 31

35 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Tabelle 7: Potenzial zur Reduktion und Wunsch nach mehr Wohnraum, 2013 (n=1 021) Wohnfläche Gleich Weniger Mehr Zimmerzahl Gleich Weniger Mehr 54% 29% 17% 60% 30% 11% ca. 20m2 23% 15% 1 Zimmer 27% 10% ca. 35m2 2% 2% 2 Zimmer 2% 1% ca. 45m2 3% 1% 3 Zimmer 0% 0% ca. 60m2 1% 0% Vor zwei Jahren mussten die Befragten eine Abwägung machen: «Bitte geben Sie die minimale Wohnfläche an, die Sie bei einer neuen Wohnung ohne Gefühl von grossem Verlust akzeptieren würden, wenn Sie diese mit denselben Haushaltsmitgliedern teilen wie jetzt». Bei der jetzigen Befragung mussten die Befragten keine Güterabwägung mehr machen. Sie konnten frei die minimale Wohnfläche angeben, nach der sie bei einer neuen Wohnung mit denselben Haushaltsmitgliedern suchen würden. Städterinnen und Städter wären also bereit, aufgrund eines beschränkten Wohnungsangebots ihre Wohnfläche zu reduzieren. In der Realität erwarten sie jedoch, dass ihnen der Wohnungsmarkt auch in Zukunft das bietet, was er heute bietet. Die Erwartung der Städterinnen und Städter an die Stadtentwicklung ist also, dass die planerischen Rahmenbedingungen so ausgestaltet sind, dass sie auch künftig den Spielraum für ein Wohnungsangebot nach heutigem Massstab bieten. Nachfolgend soll untersucht werden, wie viel Spielraum bei der Umzugsmobilität besteht. Seit den 1980er Jahren optimieren jährlich zwischen neun und zwölf Prozent der städtischen Bevölkerung ihre Wohnsituation innerhalb der Stadt (Abbildung 28). Ein Blick über die Stadt Zürich hinaus zeigt vergleichbare Dynamiken in anderen Städte: Auch im Kanton Basel-Stadt optimieren seit den 1980er Jahren jährlich neun bis zwölf Prozent der städtischen Bevölkerung ihren Wohnsitz innerhalb des Kantons, bei deutlich weniger Druck auf den Wohnungsmarkt als in Zürich. Abbildung 28: Umzüge in der Stadt Zürich und im Kanton Basel-Stadt, seit 1971 (Daten: Statistik Stadt Zürich, Statistisches Amt Kanton Basel-Stadt) 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Umzüge in der Stadt Zürich Umzüge im Kanton Basel-Stadt Ob Städter und Städterinnen überhaupt bereit sind, ihre Wohnsituation proaktiv zu verändern, hängt zunächst von ihrer Umzugsbereitschaft ab. Die folgende Tabelle 8 zeigt, dass die Bereitschaft bei den jungen Städtern ausgesprochen hoch ist: Für über 86 Prozent der unter 35-Jährigen kommt ein Umzug generell in Frage. Die Veränderungsbereitschaft nimmt mit dem Alter zusehend ab. So kann sich nur noch knapp die Hälfte der 65- bis 79-Jährigen generell einen Umzug vorstellen. Nur jede vierte über 80-jährige Person ist bereit, sich nochmals in der Wohnsituation zu verändern. 32

36 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Tabelle 8: Kommt ein Umzug für Sie generell in Frage oder überhaupt nicht? Kommt generell in Frage Kommt überhaupt nicht in Frage Stadt Zürich Unter 35 Jahre 86% 14% Jahre 71% 29% Jahre 58% 42% Jahre 46% 54% über 80 Jahre 25% 75% Total (n=1 028) 62% 38% Bülach (n=321) 49% 51% Niederhasli, Oberhasli, Niederglatt (n=333) 45% 55% Verglichen mit der Agglomeration und dem ländlichen Raum ist die Umzugsbereitschaft der Städter insgesamt sehr hoch. In den ebenfalls untersuchten Flughafengemeinden und der Kleinstadt Bülach entspricht sie im Durchschnitt der Veränderungsbereitschaft von Städtern im jüngeren Pensionsalter. Die Umzugsbereitschaft in der Stadt Zürich erklärt sich sowohl mit soziodemographischen als auch normativen Faktoren: Je tiefer die Bildung ist, desto eher möchte eine Person nicht mehr umziehen. Je länger die Wohndauer im Quartier ist, desto weniger gewillt ist eine Person, nochmals umziehen. Nicht entscheidend sind hingegen die Wohndauer in der Stadt und die Wohndauer in der Wohnung. Je eher eine Person der Meinung ist, dass wir wieder in kleineren Wohnungen leben sollten desto eher möchte sie nicht umziehen. Dieser Zusammenhang macht deutlich, dass veränderungsunwillige Personen die Lösung eher bei anderen als bei sich selbst suchen. Je eher Kinder unter 12 Jahren im Haushalt leben, desto eher möchte eine Person nicht umziehen. Nicht entscheidend ist, wenn Kinder älter sind. Wenn eine Person bei einem nächsten Umzug in eine ländliche Gemeinde ziehen würde, ist sie eher bereit für einen weiteren Umzug. Diese Personen wohnen also aufgrund ihrer Lebensphase in der Stadt und gehen davon aus, bald in den ländlichen Raum zurückzukehren. Nicht erklärend für die Umzugsbereitschaft sind das Alter, die aktuelle Mietzinsbelastung, das Geschlecht und die Höhe des Einkommens. Das bedeutet, dass sich die geringere Umzugsbereitschaft im Alter mit der längeren Wohndauer im Quartier sowie dem durchschnittlich geringeren Bildungsstand bei alten Personen erklären lässt. Die Annahme, dass alle Städter bei einem Umzug ihre Wohnsituation in der Stadt optimieren würden, greift allerdings zu kurz. Wie freiwillig Städter tatsächlich in Zürich wohnen, untersucht die Frage nach dem bevorzugten Ziel, wenn die befragte Person morgen umziehen müsste. Am stärksten mit der Stadt verbunden sind diejenigen, die am liebsten in innerstädtischen Quartieren wohnen (Abbildung 29). Weder Kleinstadt noch Agglomeration sind für sie Wunschwohnorte. Am flexibelsten sind Städter, welche mobilitätsorientiert sind und sich die Nähe zur S-Bahn suchen. Fast die Hälft von ihnen kann sich auch vorstellen, mit dem nächsten Umzug in eine Kleinstadt, eine Agglomeration oder eine typisch ländliche Gemeinde zu ziehen. Interessant ist zudem, dass Städter, die bevorzugt im eigenen Quartier wohnen, als Alternative eher die Agglomeration als eine Kleinstadt wählen würden. Sie erhoffen sich also von der Agglomeration mehr Quartierleben als von der Kleinstadt. 33

37 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 29: Wenn Sie morgen umziehen müssten, was wäre die bevorzugte Lage? (n=1 073, Mehrfachantwort möglich) Innerstädtisches Grünes Nähe S-Bahn Mein Quartier Quartier Wohnquartier Grosse Stadt (z.b. Zürich, Winterthur, Basel) 86% 69% 75% 71% Kleinstadt (z.b. Uster, Baden, Meilen) 7% 15% 17% 9% Gut angebundene Agglomerationsgemeinde 8% 19% 19% 13% Typisch ländliche Gemeinde 3% 6% 11% 7% Ob der reale Wohnort mit dem Wunschwohnort übereinstimmt, hängt auch stark mit der Sozialisierung der Befragten zusammen. Wer in einer grösseren Stadt aufgewachsen ist, will auch am ehesten in einer grossen Stadt leben, also in Zürich bleiben oder in eine der grösseren Städte der Schweiz ziehen (Tabelle 9). Dies trifft für Städter, die in einer anderen Stadt als Zürich aufgewachsen sind und nun hier leben noch stärker zu als für Eingeborene. Wer in Zürich geboren und hier geblieben ist, hat ähnliche Präferenzen wie heutige Städter, die in der Agglomeration aufgewachsen sind. Jeder sechste könnte sich vorstellen, beim nächsten Umzug in die Agglomeration zu ziehen. Das bedeutet, dass Kinder, die in der Agglomeration aufwachsen, im Alter genauso überzeugte Städter werden können, wie Kinder, die in der Stadt aufwachsen, später ein Bedürfnis nach dem Leben in der Agglomeration haben können. Dass die Kindheit prägend für die Wohnbedürfnisse ist, zeigen die Antworten derjenigen, die auf dem Land aufgewachsen sind. Sie würden bei einem Umzug häufiger als andere eine Kleinstadt wählen, und damit eine Dimension herunterskalieren, oder könnten sich eine Rückkehr aufs Land vorstellen. Tabelle 9: Wenn Sie morgen umziehen müssten, was wäre die bevorzugte Lage? Nach Raumtyp, in welchem die befragte Person aufgewachsen ist (n=1 021) Bevorzugte Lage Aufgewachsen: Grosse Stadt (z.b. Zürich, Winterthur, Basel) Kleinstadt (z.b. Uster, Baden, Meilen) Gut angebundene Agglomerations-gemeinde Typisch ländliche Gemeinde Eingeboren 75% 9% 16% 3% 190 Stadt 79% 13% 10% 5% 277 Agglomeration 74% 11% 17% 6% 252 Land 72% 18% 11% 13% 130 Ausland 74% 10% 15% 2% 172 Total n Der Wunsch, mit dem nächsten Umzug die Stadt zu verlassen, hängt nicht mit der Lebensphase zusammen. Weder das höhere Alter noch die Tatsache, ob Kinder im Haushalt leben, prägen einen grösseren Wunsch, die Stadt zugunsten eines unaufgeregteren Wohnumfelds zu verlassen. Einmal mehr ist es die städtische Identität, die am stärksten darüber entscheidet, welchen Zielort jemand bevorzugt. Je stärker die städtische Identität ist, desto eher würde eine befragte Person in Zürich bleiben oder in eine vergleichbar grosse Stadt ziehen (Abbildung 30). Je geringer die städtische Identität ist, desto eher zieht es Städter wieder in die Agglomeration oder auf das Land. Die städtische Identität wird zwar vom Umfeld geprägt, in dem jemand aufgewachsen ist. Allerdings schärfen sich Identitäten im Erwachsenenleben: «Agglos» und Ländler können genauso zu überzeugten Städtern werden wie es die Eingeborenen sind. 34

38 3 Stadt als Wohn- und Lebensraum Abbildung 30: Städtische Identität (1=nein, 5=ja) in Abhängigkeit des bevorzugten Wohnumfelds (links) und des Raumtyps, in dem eine befragte Person aufgewachsen ist (rechts) (n=1 073) Städtischen Identität nach bevorzugtem Wohnumfeld: Wenn Sie morgen umziehen müssten, was wäre die bevorzugte Lage? Städtischen Identität nach Ort, an dem die befragte Person ihre Kindheit verbracht hat. Grosse Stadt (z.b. Zürich, Winterthur, Basel) Kleinstadt (z.b. Uster, Baden, Meilen) Eingeboren Stadt Agglomeration Gut angebundene Agglomerationsgemeinde 3.5 Land 3.7 Typisch ländliche Gemeinde 3.0 Ausland 4.0 Städterinnen und Städter zeichnen sich durch eine grosse Offenheit für Wohnmobilität aus und lassen sich durch die Turbulenzen auf dem Wohnungsmarkt nicht davon abhalten, ihre Wohnsituation hin und wieder zu optimieren. Eine grosse Mehrheit ist vom Leben in der Stadt überzeugt und würde auch bei einem Umzug morgen in Zürich bleiben. Die Gründe, die Stadt zu verlassen, sind vielfältig und hängen sowohl mit der Sozialisierung als auch mit den Präferenzen zusammen, die sich im Erwachsenenalter zu den gewünschten Wohnqualitäten gebildet haben. Stadt zieht damit ihre «Kinder» aus der Agglomeration und vom Land an und bietet ihnen einen Lebensraum, an den sie sich aus Überzeugung binden. 35

39 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung 4 GRUNDSATZFRAGEN ZUR STADTENTWICKLUNG Die Stadt Zürich soll in den nächsten zwanzig Jahren wachsen und bevölkerungsreicher werden. Wie stark das Wachstum ausfällt, hängt einerseits von den Geburtenzahlen und dem längeren Leben ab. Jedes neue und zusätzliche Lebensjahr erhöhte die Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt. Andererseits hängt das Bevölkerungswachstum von den Bautätigkeiten ab, die zur Vergrösserung des Wohnungsangebots beitragen und bestimmen, wie viele zusätzliche Menschen in die Stadt ziehen können. Wie die Stadtbevölkerung zum Bevölkerungswachstum steht und welche Form der baulichen Verdichtung sie bevorzugt, zeigen die Antworten auf Grundsatzfragen zur zukünftigen Ausrichtung der Stadtentwicklung. 4.1 Einstellung zur Bevölkerungsentwicklung Die meisten Stadtzürcher sind der Ansicht, dass mehr Platz für mehr Einwohner geschaffen werden soll. Eine Mehrheit von 55 Prozent der Städterinnen und Städter stehen eher oder voll und ganz hinter der Aussage, dass in der Stadt Zürich möglichst viele Menschen wohnen sollen (Abbildung 31). Damit hat die Wachstumsoffenheit gegenüber der Befragung vor zwei Jahren nochmals deutlich zugenommen. Damals haben 49 Prozent dieser Aussage eher oder voll zugestimmt. Weitere 28 Prozent sind sich nicht sicher und stimmen der Aussage teilweise zu. Nur 11 Prozent finden die Aussage eher nicht zutreffend und gerade einmal sechs Prozent lehnen sie vollständig ab. Unterschiede zeigen sich nach Wohnform: Eigentümer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern sowie Genossenschafter sind skeptischer gegenüber dem Bevölkerungswachstum als Mieter und Stockwerkeigentümer (Abbildung 31). Deutlich wird auch die Haltung, dass es in der Stadt Platz für Menschen mit unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten geben soll. Eine grosse Mehrheit lehnt die Aussage ab, dass in der Stadt Zürich wohnen soll, wer es sich leisten kann. Abbildung 31: Wie sehr treffen aus Ihrer Sicht folgende Aussagen zu? (n=1 037) 6% 11% 28% 51% 31% 22% 24% 16% 7% 4% In einer Stadt wie In einer Stadt wie Zürich sollen Zürich soll wohnen, möglichst viele wer es sich leisten Menschen wohnen kann. können. Trifft völlig zu Trifft eher zu Teils, teils Trifft eher nicht zu In einer Stadt wie Zürich sollen möglichst viele Menschen wohnen können 6% 6% 13% 4% 9% 14% 13% 14% 29% 19% 30% 32% 30% 37% 24% 31% 25% 23% 18% 21% Die Einstellung zum Bevölkerungswachstum wird nicht von sozialen Merkmalen wie Bildung, Geschlecht, Alter oder Einkommen geprägt, sie entspricht vielmehr einer Weltanschauung der Städter: je stärker die städtische Identität ist, desto mehr wird Bevölkerungswachstum akzeptiert. Da die bevorzugte Wohnlage in der Stadt Zürich von der städtischen Identität geprägt wird, zeigen sich also je nach Wohnlage deutliche Unterschiede in der Offenheit für Bevölkerungswachstum, wie Abbildung 32 zeigt. 36

40 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 32: In einer Stadt wie Zürich sollen möglichst viele Menschen wohnen können (n=1 037) 36% 30% Innerstädtisches Quartier 46% 24% 25% 18% 25% 22% Nähe S-Bahnstation Mein Quartier Grünes Wohnquartier Trifft eher zu Trifft völlig zu Wer innerstädtische Quartiere oder die Nähe zur S-Bahnstation bevorzugt, ist sichtbar häufiger der Meinung, dass die Stadt Zürich Wohnraum für möglichst viele Menschen bieten soll. Am restriktivsten gehen Städter, die sich ruhige, grün geprägte Wohnlagen suchen, mit der Frage um. Von ihnen sind deutlich weniger offen für mehr Wohnbevölkerung. Die Akzeptanz von Bevölkerungswachstum ist also in innerstädtischen Quartieren und im Umfeld der S-Bahnhöfe deutlich höher als in Quartieren, die wenig nutzungsgemischt überwiegend vom Wohnen geprägt sind. 4.2 Zukunft bauliche Entwicklung Die Ausweitung des Wohnungsangebots bedingt eine bauliche Verdichtung innerhalb des städtischen Gebiets, da weitere Einzonungen von Bauland nicht mehr möglich sind. Zudem gehen Industrieareale, welche für Wohnnutzungen transformiert werden können, zur Neige. Zur Auswahl steht vorderhand, ob Häuser künftig mehr Geschosse aufweisen sollen also ob Wohnraum in die Horizontale entstehen soll oder ob locker bebaute Wohnquartiere mit voluminöseren Wohnhäusern aufgefüllt werden sollen also ob Wohnraum in die Breite gebaut wird. In der Befragung vor zwei Jahren war eine grosse Mehrheit von 77 Prozent der Meinung, dass die Stossrichtung in die Höhe gehen sollte, 23 Prozent sprachen sich für die Entwicklung in die Breite aus. Bei der aktuellen Befragung konnten die Zürcherinnen und Zürcher differenzierter vermitteln, welche Stossrichtung sie in ihrem Quartier bevorzugen (Abbildung 33). Sie unterstreichen die bereits bekannte Antwort. Eine Mehrheit von 55 Prozent spricht sich für die bauliche Entwicklung um einige Stockwerke höher, bei ähnlicher Grundfläche, aus und 21 Prozent sind der Meinung, dass in ihrem Wohnumfeld mehr 10- bis 15-stöckige Wohnhochhäuser gebaut werden sollten. Knapp ein Viertel der Stadtbewohner sieht die Zukunft der Stadt Zürich in einer engeren Bebauung der locker bebauten Orte im Wohnumfeld und weitere zehn Prozent sind der Meinung, dass unbebaute Lücken bebaut werden sollten. Was auch deutlich wird, ist das Ausmass der mangelnden Bereitschaft für Veränderungen im Quartier: Jede dritte Person möchte am liebsten gar keine bauliche Verdichtung vor der Haustür. 37

41 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 33: Das Thema bauliche Verdichtung wird überall diskutiert. Welche Veränderung bevorzugen Sie in Ihrem Quartier? Mehrfachantworten möglich. (Zürich: n=1 073, Bülach: n=338, NON: n=347) Mehr Wohnraum entsteht, indem Häuser auf ähnlicher Grundfläche 2 bis 3 Stockwerke höher gebaut werden können. Zürich Bülach Niederglatt, Oberglatt, Niederhasli 55% 34% 32% Am liebsten ist mir gar keine bauliche Verdichtung. 33% 50% 58% Mehr Wohnraum entsteht durch deutlich grössere Bauten an den locker bebauten Orten. Mehr Wohnraum entsteht, in dem mehr ca. 10 bis 15-stöckige Wohnhochhäuser gebaut werden. Mehr Wohnraum entsteht, indem unbebaute Lücken (z.b. Wiese, Brachfläche) bebaut werden. 22% 9% 12% 21% 7% 9% 10% 7% 10% Das ist mir egal / weiss nicht 5% 5% 5% Ein Blick über die Stadtgrenzen hinaus zeigt: Verglichen mit der Agglomeration und dem ländlichen Raum sind Städter beispiellos offen (Abbildung 33): In Zürich lehnen 33 Prozent bauliche Verdichtungen im Wohnumfeld ab. In Bülach gibt genau die Hälfte der Befragten an, keine bauliche Verdichtung zu bevorzugen und in den drei ländlichen Gemeinden Niederglatt, Oberglatt und Niederhasli ist es eine gute Mehrheit von 58 Prozent, die gar keine Veränderungen im Quartier wünscht. Siedlungsverdichtung wird in der Stadt nicht nur besser akzeptiert, sie ist auch nur hier komfortabel mehrheitsfähig. Aufschlussreich ist der Vergleich der Verdichtungsprofile: Die Stadt weist ein eigenes Profil auf. Die Profile der Agglomeration und der ländlichen Gemeinden haben dagegen sehr grosse Ähnlichkeiten: Entwicklung soll vor allem in die Höhe erfolgen. Speziell ist, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der ländlichen Gemeinden Verdichtung in die Breite besser akzeptieren als die Bülacherinnen und Bülacher: Sie sehen mehr Spielraum, grössere Bauten in locker bebaute Quartiere zu bauen sowie unbebaute Lücken zu füllen. Was Stadt, Agglomeration und ländlichen Raum verbindet, ist die Abneigung gegenüber dem Verbauen von Lücken und Brachflächen. Zudem bildete sich an allen drei Befragungsorten nur ein sehr geringer Anteil der Personen gar keine Meinung zum Thema. Allerdings ist Stadt nicht gleich Stadt und bauliche Veränderungen im Quartier stossen auch in Zürich je nach bevorzugter Wohnlage auf unterschiedliche Resonanz. Am grössten ist die Akzeptanz von baulicher Verdichtung bei Städtern, die innerstädtische Quartiere bevorzugen: hier soll vor allem in die Höhe, aber auch in die Breite gebaut werden, solange die bauliche Verdichtung nicht auf Kosten der letzten unbebauten Lücken geht (Abbildung 34). Nur 22 Prozent sind grundsätzlich gegen Veränderungen. Ähnlich offen für Verdichtung sind Städter, welche mobilitätsorientiert sind und sich Wohnlagen im Umfeld der Bahnhöfe suchen: Sie können allen möglichen Verdichtungsformen inklusive 10- bis 15-stöckigen Wohnhochhäusern etwas abgewinnen. Skeptischer gegenüber voluminöseren Bauten, Wohnhochhäuser und generell der Verdichtung sind Städter, welche grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen. Am veränderungsresistentesten sind diejenigen, die nur in ihrem Quartier wohnen möchten. Akzeptanzorientierte bauliche Verdich- 38

42 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung tungsstrategien konzentrieren sich also auf Massstabssprünge in zentral gelegen Quartieren sowie rund um die Bahnhöfe, transformieren Wohnquartiere sanft und holen im Prozess die Veränderungsresistenten ab, die in allen Quartieren zu finden sind. Abbildung 34: Das Thema bauliche Verdichtung wird überall diskutiert. Welche Veränderung bevorzugen Sie in Ihrem Quartier? Nach Lage-Präferenz (n=1 073) Innerstädtisches Nähe S-Bahn Grünes Mein Quartier Quartier Wohnquartier Ähnliche Grundfläche 2 bis 3 Stockwerke höher 64% 53% 57% 45% Gar keine bauliche Verdichtung. 22% 25% 37% 45% Deutlich grössere Bauten an locker bebauten Orten 28% 21% 20% 18% Mehr 10- bis 15-stöckige Wohnhochhäuser 31% 31% 15% 12% Unbebaute Lücken (z.b. Wiese) bebauen 16% 10% 7% 10% Egal / weiss nicht 5% 12% 4% 6% Einige Unterschiede zeigen sich bei den Befragten auch in Abhängigkeit ihrer Wohnform (Abbildung 35). So befürworten Genossenschafterinnen und Genossenschafter noch häufiger Wohnbauten, welche auf ähnlicher Grundfläche um einige Geschosse höher gebaut werden. Sie mögen dagegen Hochhäuser weniger. Stockwerkeigentümer haben eine besondere Präferenz für Hochhäuser und stehen der Verdichtung von locker bebauten Grundstücken im Wohnumfeld besonders offen gegenüber. Eigentümer von Ein- oder Mehrfamilienhäusern stehen der baulichen Verdichtung in ihrem Quartier am kritischsten gegenüber: sie wünschen sich häufiger gar keine bauliche Verdichtung und haben eine geringe Präferenz für grosse Bauten im Quartier. Allerdings können sie sich noch eher als Bewohner anderer Wohnformen das Bebauen von Lücken vorstellen. Wichtig ist ihnen also in erster Linie die Kleinmassstäblichkeit. Abbildung 35: Einstellung zur baulichen Verdichtung im Quartier, nach Wohnform (n=1 073) Ähnliche Grundfläche 2 bis 3 Stockwerke höher Miete Genossenschaft Stockwerk- Hauseigentum eigentum Ein-/Mehrfam.haus 55% 61% 58% 47% Gar keine bauliche Verdichtung. 34% 35% 25% 40% Deutlich grössere Bauten an locker bebauten Orten 23% 22% 27% 17% Mehr 10- bis 15-stöckige Wohnhochhäuser 21% 16% 29% 20% Unbebaute Lücken (z.b. Wiesen) bebauen 10% 5% 13% 16% Egal / weiss nicht 5% 6% 4% 1% Die Ergebnisse zeigen, dass in den innerstädtischen Quartieren und rund um die Bahnhofsgebiete knapp ein Drittel der Befragten eine bauliche Verdichtung mit mehr Wohnhochhäusern befürwortet. Wie viele Städter es sich tatsächlich vorstellen können, selbst in einem Hochhaus mit acht oder mehr Stockwerken zu wohnen, offenbart erstaunliches (Abbildung 36): fast die Hälfte kann sich eine solche Wohnform vorstellen, verglichen mit einer Minderheit von 38 Prozent, die 39

43 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung sich das Wohnen im Hochhaus nicht vorstellen können und einem Anteil von 13 Prozent, der dazu keine Meinung hat. Damit sind Zürcher fast so offen wie Basler, von denen sich 54 Prozent für das Hochhaus begeistern können (gfs.bern 2014). Wohnungen in Hochhäusern wären also durchaus beliebte Angebote wenn sie den Preisvorstellungen und den Zahlungsmöglichkeiten der Städter entsprechen. Abbildung 36: Einstellung zum Hochhaus-Wohnen in den Städten Zürich und Basel Stadt Zürich: Könnten Sie sich vorstellen, in einem Wohnhochhaus (ab 8 Stockwerke) zu wohnen? (n=917) Stadt Basel: Ganz generell: Können Sie sich vorstellen, auch einmal in einem Wohnhochhaus zu wohnen? (n=1009) 38% 13% 48% Ja Nein Weiss nicht 21% 21% 4% 18% 36% sehr gut vorstellen eher gut vorstellen eher nicht so gut vorstellen überhaupt nicht vorstellen weiss nicht / keine Antwort Deutliche Unterschiede in der Einstellung zum Hochhaus zeigen sich je nach bevorzugter Wohnlage der Zürcherinnen und Zürcher: Wer innerstädtische Quartiere oder die Nähe zum Bahnhof bevorzugt, hat eine deutlich stärkere Neigung zum Hochhauswohnen als Personen, welche grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen oder in ihrem Quartier verankert sind (Abbildung 37). Abbildung 37: Könnten Sie sich vorstellen, in einem Wohnhochhaus (ab 8 Stockwerke) zu wohnen? Nach Lage-Präferenz (n=917) Innerstädtisches Nähe S-Bahn- Grünes Mein Quartier Quartier station Wohnquartier 13% 15% 12% 14% 26% 61% 30% 56% 47% 41% 47% 39% Ja Nein Weiss nicht Die Präferenzen zum Hochhauswohnen lassen sich mit einem Regressionsmodell zu einem guten Teil erklären (R 2 = 25%). Entscheidend sind normative Vorstellungen, die Bereitschaft, die Kosten des Wohnflächenkonsums zu Tragen sowie soziale Merkmale: Wer Hochhäuser als stadtbildprägend einschätzt, hat auch eine grössere Präferenz, selbst in einem Hochhaus zu leben. Wer der Meinung ist, wir sollten weiterhin in grossen Wohnungen wohnen und dafür anfangen, höher zu bauen, ist auch eher bereit, selbst im Hochhaus zu wohnen. Wer sich nicht mehr in seiner Wohnsituation verändern möchte, kann sich folglich auch nicht für das Hochhauswohnen begeistern. Letztlich haben Personen, welche nach grossen Wohnungen suchen würden, eine geringere Präferenz für das Hochhauswohnen. Dies könnte erklären, weshalb das grosse Angebot an flächenintensiven Wohnungen in Hochhäusern in Zürich West auf eine beschränkte Nachfrage trifft: wer hohe Flächenansprüche hat, sucht offensichtlich eher ein Angebot in Stadthäusern. Nicht entscheidend für das Hochhauswohnen ist letztlich, ob Kinder im Haushalt leben, das Einkommen, Alter und Bildungsniveau oder ob jemand in einem Einfamilien- oder Reihenhaus lebt. Hochhauswohnen ist Einstellungssache. 40

44 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Dass Hochhäuser mit dem Bild zu tun hat, das Städter von ihrer Stadt haben, zeigt die folgende Auswertung (Abbildung 38). So haben Zürcherinnen und Zürcher, die in der Stadt geboren sind, eine geringe Neigung zum Hochhaus. Dies erklärt sich unter anderem damit, dass sie weniger veränderungsbereit sind, was die bauliche Entwicklung der Stadt betrifft und Hochhäuser häufiger als nicht relevant für das Stadtbild einschätzen. Die Politik muss sich also damit auseinandersetzen, ob sie am dörflichen Bild der Stadt Zürich festhalten oder ob sie in die Zukunft schauen, und differenziert nach Wohnlagen, auch ein anderes Bild von Stadt ermöglichen will. Abbildung 38: Präferenz zum Hochhauswohnen nach Raumtyp, in dem eine Befragte Person aufgewachsen ist (n=1 017) 15% 11% 12% 14% 15% 46% 38% 36% 31% 40% weiss nicht nein 39% 51% 52% 55% 45% ja Eingeboren Stadt Agglomeration Land Ausland Das Ausmass, in dem das Wohnungsangebot für neue Städterinnen und Städter ausgeweitet werden muss, hängt letztlich davon ab, wie sich der Wohnflächenverbrauch pro Person entwickelt. Die Einstellung der Stadtzürcher zur Frage, ob sie die Folgen grösserer Wohnflächen tragen würden, hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert (Abbildung 39). Knapp die Hälfte ist der Meinung, dass wir zukünftig wieder in kleineren Wohnungen leben sollen, damit weniger neue Wohnungen gebaut werden müssen. Ein gutes Drittel möchte weiterhin in grossen Wohnungen leben und trägt dafür die Kosten der intensiveren Bautätigkeiten und der höheren baulichen Dichte und jede sechste Person bildet sich keine Meinung. Abbildung 39: Einstellung zum Wohnflächenverbrauch, im Zeitvergleich (2015: n=1 046; 2013: n=1 017) % 47% 38% 36% 17% 17% Wir wohnen zukünftig wieder in kleineren Wohnungen, dafür müssen weniger neue Wohnungen gebaut werden. Wir wohnen weiterhin in grossen Wohnungen, dafür werden mehr und höhere Häuser gebaut. Das ist mir egal / weiss nicht Klare Unterschiede zeigen sich je nach bevorzugter Wohnlage (Abbildung 40). Wer mobilitätsorientiert ist und die Nähe zu S-Bahnhöfen sucht, trägt auch am ehesten die Kosten des höheren Wohnflächenkonsums. Auch Innerstädter sind eher bereit, mehr Bautätigkeiten zugunsten grösserer Wohnflächen zu akzeptieren. Wer hingegen grün geprägte Wohnquartiere schätzt oder im Quartier verankert ist, bevorzugt mehrheitlich, zugunsten weniger Bautätigkeiten auf Wohnfläche zu verzichten. Ob sich dieser Verzicht auf die eigene Situation bezieht oder davon ausgeht, dass sich andere entsprechend verhalten sollen, sei im Anbetracht der geringen Umzugsbereitschaft der «Verankerten» dahin gestellt. 41

45 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 40: Einstellung zum Wohnflächenverbrauch, nach Lage-Präferenz (n=1 046) Wir wohnen zukünftig wieder in kleineren Wohnungen, dafür müssen weniger neue Wohnungen gebaut werden. Innerstädtisches Nähe S-Bahn Grünes Mein Quartier Quartier Wohnquartier 41% 33% 51% 53% Wir wohnen weiterhin in grossen Wohnungen, dafür werden mehr und höhere Häuser gebaut. 45% 49% 32% 28% Das ist mir egal / weiss nicht 14% 17% 17% 19% Wer innerstädtische Lagen oder die Umgebung von Bahnhöfen zum Wohnen sucht, akzeptiert also mehr bauliche Dichte auch deshalb, damit ihre Erwartungen an ein Wohnungsangebot, das heutigen Bedürfnissen entspricht, erfüllt werden können. 4.3 Chancen der baulichen Verdichtung Zum Abschluss stellt sich die Frage, welche positiven und negativen Folgen die Zürcherinnen und Zürcher in den baulichen Veränderungen vor ihrer Haustüre sehen. Die grosse Hoffnung liegt im grösseren Angebot an Wohnungen, einer stärkeren Durchmischung, mehr Läden und mehr Quartierleben. Die grössten Befürchtungen liegen im Baulärm, der Veränderung in der Verkehrssituation, dem Verlust von Grünflächen und einem monotonen Angebot an teuren Wohnungen (Abbildung 41). Abbildung 41: Erwartungen an die positiven und negativen Folgen der baulichen Veränderungen im Quartier (positive Folgen: n=608, negative Folgen: n=682) Welche positiven Entwicklungen erwarten Sie am ehesten, wenn in Ihrem Quartier neu gebaut wird? Welche negativen Folgen erwarten Sie am ehesten, wenn in Ihrem Quartier neu gebaut wird? Aufschlussreich ist die Differenzierung der Ergebnisse nach Erwartungen an das Wohn- und Lebensumfeld (Abbildung 42). Zunächst zeigt sich, dass Städterinnen und Städter mit Präferenz für innerstädtische Lagen am häufigsten positive Folgen in der baulichen Entwicklung im Quartier sehen. Befragte, welche grün geprägte Wohnquartiere bevorzugen, erwarten am häufigsten negative Folgen, wenn in ihrem Umfeld gebaut wird. Am gleichgültigsten gegenüber baulichen Veränderungen sind Personen, welche mobilitätsorientiert die Nähe zum Bahnhof suchen. Eine gemeinsame Einschätzung zeigt sich: Mehrverkehr, weniger Parkplätze und Baulärm werden überall in gleichem Ausmass als negative Folge der Bautätigkeiten erwartet. 42

46 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 42: Welche positiven / negativen Folgen erwarten Sie am ehesten, wenn in Ihrem Quartier neu gebaut wird? Nach Präferenz der Wohnlage (n=1 079) Interessant sind die Akzeptanz-Profile, die sich je nach bevorzugter Wohnlage ergeben. So sehen Innerstädter die positiven Folgen vor allem in der grösseren Durchmischung und Vielfalt an Menschen. Weiter erhoffen sie sich mehr Angebote in Gastronomie, Shopping und Kultur und ein grösseres Wohnungsangebot. Negative Folgen sehen sie im Baulärm, Mehrverkehr, weniger Parkplätzen und in der Gentrifizierung, die mit einem Angebot an teuren Wohnungen einhergeht, das sich nur an den Möglichkeiten reicher Leute orientiert. Die Furcht vor einem monotonen Wohnungsangebot überwiegt dabei die Hoffnung, dass mit den baulichen Veränderungen ein grösseres Wohnungsangebot entsteht. Wer pragmatisch ist und gute Mobilitätsmöglichkeiten sucht, sieht die positiven Entwicklungen in der grösseren Angebotsvielfalt, Durchmischung, Belebung sowie einem grösseren Angebot an 43

47 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung modernen Wohnungen im Quartier. Negative Folgen werden vor allem im Mehrverkehr und Baulärm geortet. Zürcherinnen und Zürcher, welche grün geprägte Quartiere bevorzugen, sehen vor allem positive Impulse für die Durchmischung und Belebung des Quartiers. Daneben verteilen sich die Erwartungen auf ganz unterschiedliche Aspekte wie höhere Angebotsdichte, moderne Wohnungen und bessere Architektur, mehr Wohnungsangebot und mehr Grünflächen, die angeeignet werden können. Wiederum dominieren Lärm und Mehrverkehr die Befürchtungen. Deutlich wird auch die Angst vor dem Verlust von Grünflächen, welche letztlich die Wohnqualität ausmachen, die sie im Quartier suchen. Am stärksten polarisiert ist die Gruppe derjenigen, die im Quartier verankert sind. Sie sehen sowohl in der Wohnraumentwicklung als auch in der Durchmischung fast gleich häufig Vor- als auch Nachteil. Einig sind sie sich allerdings, dass die stärksten negativen Folgen im Verkehr und Lärm zu suchen sind und dass der Verlust von Grünflächen bedauernswert ist. Für die Quartier- und Arealentwicklung bedeutet dies, dass sich innerstädtische und bahnhofsnahe Areale akzeptanzorientiert entwickelt lassen, wenn sie eine hohe Nutzungsmischung, ein klares Mobilitätskonzept sowohl für den langsamen als auch den motorisierten Verkehr und ein durchmischtes Wohnungsangebot in unterschiedlichen Preissegmenten bieten. Sollen grün geprägte Wohnquartiere entwickelt oder baulich verdichtet werden, braucht es dazu in erster Linie ein Mobilitäts- und Freiraumkonzept, um die Akzeptanz der Anwohner zu gewinnen. Spannend ist wiederum der Blick über die Stadtgrenzen hinaus: Städter sehen nicht nur die Notwendigkeit der baulichen Verdichtung eher, sondern heben auch deutlich mehr Chancen für das Wohnumfeld hervor als Personen in der Agglomeration oder im ländlichen Raum (Abbildung 43). Das Verdichtungsprofil von Bülach macht eine grosse Skepsis vor Mehrverkehr und Lärm sowie vor dem Verlust von Grünflächen sichtbar. Positiv wird in Bülach vor allem die Chance auf mehr Quartierleben und Belebung hervorgehoben. In den ländlichen Gemeinden äussert sich eine grosse Skepsis gegenüber dem Bevölkerungswachstum, das mehr Ortsfremde und Ausländer in das Quartier bringt. Das Problem wird also weniger in der Baumasse als vielmehr im Verlust der dörflichen Gemeinschaft gesehen. Chancen werden am ehesten bei einer möglichen Angebotsverdichtung gesehen. Die Furcht vor teurem Wohnraum beschäftigt letztlich nur die Zürcherinnen und Zürcher. Weder in Bülach noch in den ländlichen Gemeinden wird dieser Aspekt hervorgehoben. Für die Raumentwicklung bedeutet dies, dass Wachstum nicht nur eine Frage der baulichen Reserven, sondern auch der Offenheit der Bevölkerung für Zuwanderung aus dem In- und Ausland ist. Ist die Offenheit für die Einwohnerverdichtung gering, macht eine maximale Ausschöpfung der Verdichtungsreserven keinen Sinn. Das Eingangskapitel hat verdeutlicht, dass die Wachstumsdynamik in kleineren und mittleren Gemeinden tatsächlich häufig sehr viel grösser ist als in den Städten. Um unnötige Spannungen zu verhindern, wäre eine umsichtige Diskussion über die reale und erwünschte Wachstumsdynamik, unabhängig des planerischen Verdichtungspotenzials, angebracht. 44

48 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 43: Welche positiven / negativen Folgen erwarten Sie am ehesten, wenn in Ihrem Quartier neu gebaut wird? Nach Raumtypen (n=1 001) 4.4 Verpasste Chancen bei der baulichen Verdichtung Da die Präferenzen der Stadtbevölkerung zur baulichen Verdichtung sowie die erwarteten Chancen und Risiken nun bekannt sind, soll der Kreis geschlossen und der Zusammenhang mit den realen Bautätigkeiten in der Stadt Zürich gemacht werden. Eine Auswertung von Daten von Statistik Stadt Zürich zeigt, wie viele Geschosse die Bauten haben, die zwischen 2008 und 2013 in der Stadt Zürich gebaut worden sind. Bei den Bauten handelt es sich sowohl um Neubauten auf bisher unbebauten Flächen als auch um Ersatzneubauten auf vorher bebautem Land. Die Auswertung zeigt, dass die bauliche Entwicklung in der Stadt nicht zukunftsfähig ist: fast die Hälfte der Neubauten (44%) weist maximal vier Geschosse auf (Abbildung 44), was einem verschwenderischen Umgang mit dem Boden entspricht. Ein Viertel der Bauten ist fünfgeschossig. Ein weiteres Viertel ist 6- bis 7-geschossig und lediglich sechs Prozent der Bauten haben acht Geschosse. Vereinzelt wurden Hochhäuser mit mehr als zehn Geschossen gebaut. 45

49 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 44: Anzahl neu erstellte Bauten und Ersatzneubauten nach Anzahl Geschossen, (Daten: Statistik Stadt Zürich) Anzahl Neu- und Ersatzneubauten % 23% 14% 12% 12% 0% 2% 6% % 1% 0% 0% 0% 0% 0% 0% 0% Anzahl Geschosse des Gebäudes Das Bild wird differenzierter, wenn die Stadtquartiere in drei Typen unterschieden werden 2. Es wird sichtbar, dass weit überdurchschnittlich viele Bauten in den Wohnquartieren entstanden sind (Tabelle 10). Als nächstes zeigt sich, dass selbst in den zentralen Quartieren sowie den S-Bahnzentren Oerlikon und Altstetten fast ein Drittel der Bauten nur bis zu vier Geschosse aufweist. Letztlich wird deutlich, dass jedes fünfte Gebäude in den Wohnquartieren mit sieben oder acht Geschosse gebaut wurde, was einem deutlichen Massstabssprung gegenüber dem Umfeld entspricht. Der Spielraum, den die Bau- und Zonenordnung öffnet, steht also weder im Verhältnis zur Akzeptanz der innerstädtischen Wohnbevölkerung für bauliche Dichte, noch zu ihren Hoffnungen auf eine spürbare Angebotsausweitung, noch zur grösseren Skepsis der Bewohnenden in den Wohnquartieren gegenüber grossen Massstabstveränderungen im Quartier. Tabelle 10: Anzahl neu erstellte Bauten und Ersatzneubauten nach Quartiertyp und Anzahl Geschossen, (Daten: Statistik Stadt Zürich) Innerstädtische Quartiere Altstetten, Oerlikon Bis 4 Geschosse 5 Geschosse 6 Geschosse 7 bis 8 Geschosse 9 und mehr Geschosse Bevölkerungsanteil Gebäudebestand 53 29% 26 14% 45 34% % 13 7% 34% % 34 31% 39 36% 19 13% % 2 2% 13% % zuwohnquartier % % 40 53% % 3 1% 53% % Stadt Zürich % % % % 18 2% 100% % Eine vereinfachte Modellierung zeigt aber auch, dass die Stadt Zürich im Zeitraum von 2008 bis 2013 die Chance verpasst hat, knapp Wohnungen mehr zu bauen, wenn jedes der gebauten Häuser nur ein einziges Stockwerk höher gebaut worden wäre. Bei dieser Zahl handelt es sich fast um ein Viertel des gesamten Wohnungsangebots, das in der Zeit gebaut worden ist. Dieses Viertel hätte spürbar zu einer Entspannung auf dem Wohnungsmarkt beigetragen. Die Bevölkerung hätte je nach Lage auch deutlich mehr zusätzliche Stockwerke akzeptiert. 2 Innerstädtische Quartiere: Rathaus, Hochschulen, City, Wollishofen, Enge, Wiedikon, Sihlfeld, Werd, Langstrasse, Hard, Gewerbeschule, Escher Wyss, Seefeld, Mühlebach, Wipkingen; Wohnquartiere: Leimbach, Friesenberg, Unterstrass, Oberstrass, Fluntern, Hottingen, Hirslanden, Witikon, Weinegg, Albisrieden, Höngg, Affoltern, Seebach, Saatlen, Schwamendingen, Hirzenbach 46

50 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Tabelle 11: Anzahl zusätzliche Wohnungen mit einem Geschoss mehr (Daten: Statistik Stadt Zürich, eigene Modellierung) Wohnungen Anteil Veränderung des Wohnungsbestands im Zeitraum 2008 bis % Anzahl Wohnungen, die bei allen (Ersatz-) Neubauten mit nur einem Geschoss mehr gebaut worden wären. + 1'934 22% Wäre jedes Gebäude ein Stockwerk höher geworden, so wären kaum mehr dreigeschossige Bauten entstanden und der Anteil viergeschossiger Bauten hätte sich halbiert (Abbildung 45). Dafür wären etwas mehr fünfgeschossige und fast doppelt so viele sechsgeschossige Bauten bewilligt worden. Zudem hätte sich der Anteil «Hochhäuser», die per Definition bei mindestens 8 Geschossen so genannt werden, auf knapp zwanzig Prozent verdreifacht. Dies entspricht exakt dem Anteil an Städterinnen und Städter, die sich in ihrem Wohnumfeld eine Verdichtung mit mehr Wohnhochhäusern vorstellen kann, wie in Kapitel 4.2 erläutert worden ist (Abbildung 35). Abbildung 45: Anzahl Bauten nach Geschosszahl, plus ein Geschoss mehr, Neu- / Ersatzneubauten Neu- / Ersatzneubauten plus 1 Geschoss mehr Abbildung 46 zeigt, welche Wohnungsvolumen zwischen 2008 und 2013 in welcher Menge in den Zürcher Stadtquartieren gebaut worden sind. Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse: in den innerstädtischen Quartieren Langstrasse, Escher Wyss und Hard sind zwar die effizientesten Bauten mit den meisten Wohnungen pro Gebäude erstellt worden. In den Quartieren Hard und Langstrasse handelte es sich jedoch lediglich um acht Einzelbauten, im bahnhofsnahen Kreis 5 waren es nur zwei und im Quartier Enge fünf Neu- oder Ersatzneubauten. Dies dürfte kaum zu einer Vergrösserung des Wohnungsangebots beigetragen haben, womit die Hoffnung der Innerstädter, mit den baulichen Veränderungen im Quartier würde auch mehr Wohnraum entstehen, mit der jetzigen Bau- und Zonenordnung herbe enttäuscht wird. Dafür wurde in den grün geprägten Quartieren am Stadtrand rege gebaut. In Affoltern und Schwamendingen wurde ebenso voluminös gebaut wie in Altstetten, das im Limmattal an der Eisenbahn gelegen doch um einiges urbaner geprägt ist. Stark verdichtet wurde auch im dörflich geprägten Albisrieden. Die skeptischeren Städter, welche den Verlust von Grün- und Freiraum in ihren Wohnquartieren fürchten, mussten also real deutlich mehr akzeptieren als die verdichtungsoffene innerstädtische Bevölkerung. Die Verdichtungsstrategie der letzten Jahre zielte also treffsicher auf sensible Lagen. 47

51 4 Grundsatzfragen zur Stadtentwicklung Abbildung 46: Wohnbautätigkeiten nach Anzahl Bauten und durchschnittlicher Anzahl Wohnungen pro Gebäude (Daten: Statistik Stadt Zürich) Abbildung 47: Neu geschaffene Wohnfläche (links) und Ersatzneubauten (rechts) (Daten: Statistik Stadt Zürich / Stadtentwicklung Zürich, eigene Darstellung) 48

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