Klausur zum Modul bzw. zur Veranstaltung Handel: Außenhandel und internationaler Wettbewerb
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- Friederike Baumann
- vor 7 Jahren
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1 Institut für Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft Univ.-Prof. Dr. Karl Morasch Volkswirtschaftslehre, insbesondere Mikroökonomie und Wettbewerbspolitik Universität der Bundeswehr München Neubiberg Germany Klausur zum Modul bzw. zur Veranstaltung Handel: Außenhandel und internationaler Wettbewerb Modulprüfung im Rahmen der Vertiefungsfelds Ökonomie und Recht der globalen Wirtschaft bzw. im Interessenfeld im Studiengang Wirtschafts- und Organisationswissenschaften (M. Sc.) (gleichzeitig Prüfungsteil Handel: Außenhandel und internationaler Wettbewerb im ÖRGW-Pflichtmodul Handel, Währung, Institutionen für den WOW-Masterjahrgang 2011) Termin: Donnerstag, den 20. September 2012, von 08:00 09:00 Uhr (08:00 11:00 Uhr) Name:... Vorname:... Matrikelnummer:... Fak./Jahrgang:... (Empfohlene) Bearbeitungszeit: 60 Minuten Hilfsmittel: nicht programmierter Taschenrechner Bearbeitungshinweise: Die Klausur besteht aus einer Aufgabenstellung, die in Teilaufgaben unterteilt ist. Alle Teilaufgaben sind zu bearbeiten. Es sind maximal 60 Punkte erreichbar. Die bei den Teilaufgaben jeweils angegebene empfohlene Zeitdauer gibt auch die entsprechende Gewichtung der Teilaufgabe an. Das letzte Blatt dient als Konzeptbogen. Soweit von Ihnen nicht anders angegeben, werden dortige Ausführungen nicht berücksichtigt. Bitte schreiben Sie im eigenen Interesse leserlich, in ganzen Sätzen und in die dafür vorgesehenen Felder! Achten Sie darauf, Graphiken korrekt zu beschriften! Geben Sie immer den vollständigen Rechenweg an! 1 (6) 2 a) (6) 2 b) (6) 2 c) (8) 2 d) (8) 2 e) (6) 3 a) (12) 3 b) (8) Σ (60) Viel Erfolg!
2 Aufgabe 1 ÜBERSICHT ÜBER DIE AUFGABEN Seit Beginn der Finanzkrise in den Jahren 2007/2008 wird die Auswirkung der jüngsten Krise auf den Welthandel mit den Folgen der Großen Depression der 30er Jahre verglichen. Anbei sehen Sie die relative Entwicklung des Weltwarenhandels in beiden Zeiträumen. Beschreiben und erklären Sie den Verlauf der Kurven. Welche Gründe könnten für den unterschiedlichen Verlauf ausschlaggebend sein? Argumentieren Sie! [6 Min.] Aufgabe 2 Betrachten Sie nun zwei Länder aus der Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer: Auf den Philippinen und in Indonesien wird jeweils Zuckerrohr angebaut und konsumiert. In Indonesien wird Zuckerrohr entsprechend x A (p) = 2 p 400 angeboten und mit x N (p) = 800 p nachgefragt, wobei x Zuckerrohr in Mio. Tonnen bezeichnet und der Preis p jeweils in US-Dollar gemessen wird. Auf den Philippinen steht dem Angebot von x A (p) = 0,5 p 100 eine Nachfrage von x N (p) = 1400 p gegenüber. a) Bestimmen Sie zunächst graphisch die Autarkiepreise und -mengen in beiden Ländern (in einer Zeichnung nebeneinander, Maßstab: 1 cm = 2 Kästchen = 100 $ bzw. 100 Mio. Tonnen!) [6 Min.] b) Ermitteln Sie nun rechnerisch, welcher Freihandelspreis p F sich für Zuckerrohr bei einer Handelsaufnahme zwischen den beiden Ländern ergibt, wenn davon ausgegangen wird, dass beide Länder große Länder und die Handelskosten beim Transport von Zuckerrohr vernachlässigbar gering sind! Zeichnen Sie den ermittelten Freihandelspreis in Ihre Graphik aus a) ein! [6 Min.] c) Gehen Sie nun davon aus, dass die Philippinen auf Importe von Zuckerrohr pro Tonne Zuckerrohr einen Zoll t = 300 $ erheben. Berechnen Sie die neuen Inlandspreise für Zuckerrohr auf den Philippinen und Indonesien! Bestimmen Sie außerdem, wie viele Tonnen an Zuckerrohr jetzt gehandelt werden! Kennzeichnen Sie beide Preise und die jetzt gehandelte Menge in Ihrer Graphik aus a)! [8 Min.] -2-
3 d) Wer profitiert auf den Philippinen von dem Zoll? Welche Gruppe wird demgegenüber schlechter gestellt? Ist der Zoll für das Land insgesamt vorteilhaft? Begründen Sie Ihre Aussagen anhand einer partialanalytischen Wohlfahrtsdiskussion auf Grundlage der graphischen Darstellung! [8 Min.] e) Wie hoch darf der Zoll maximal sein, damit gerade noch Handel zustande kommt? Gehen Sie nun von einem Prohibitivzoll aus, der diesen maximalen Zoll überschreitet. Wie würde sich in diesem Fall Ihre Wohlfahrtsanalyse aus d) ändern? Begründen Sie Ihre Aussagen verbal! [6 Min] Aufgabe 3 Neben den Ländern Philippinen und Indonesien werden auch in anderen südostasiatischen Ländern insbesondere Güter wie Nahrungsmittel und Textilien hergestellt, welche einen relativ geringen Einsatz von Humankapital benötigen. Die EU hingegen stellt tendenziell Hochtechnologieprodukte wie Autos und Maschinen her. Gehen Sie jetzt von einer Heckscher-Ohlin-Welt aus, in der mit den Produktionsfaktoren Humankapital und ungelernte Arbeit ausschließlich humankapitalintensive Hochtechnologieprodukte und arbeitsintensive Niedrigtechnologieprodukte wie Nahrungsmittel produziert werden. In der Ausgangssituation exportiert die EU Hochtechnologieprodukte und importiert im Gegenzug Niedrigtechnologieprodukte aus Südostasien. Wir nehmen ferner an, dass Außenhandel nur zwischen der EU und Südostasien stattfindet und die beiden Ländergruppen große Länder sind. a) Gehen Sie nun davon aus, dass durch Investitionen in Bildung die Ausstattung der EU mit Humankapital ceteris paribus ansteigt. Welche Auswirkung würde sich bei konstantem Weltmarktpreis auf die Produktion der beiden Güter in der EU ergeben? Nennen Sie das entsprechende Theorem aus der Heckscher-Ohlin-Theorie und wenden Sie es auf den konkreten Fall an! Zeigen Sie dann im Rahmen des Lerner-Diagramms oder in einer geeigneten anderen Darstellungsform, wie sich die Produktion beider Güter in der EU ändert! Welchen Vorteil bietet eine Analyse im Lerner-Diagramm hier gegenüber der anderen Darstellungsform? [12 Min] b) Veranschaulichen Sie nun im Rahmen einer geeigneten Grafik, wie sich die Faktorausstattungsänderung bei flexiblem Weltmarktpreis auf Südostasien auswirkt: Wie ändert sich das Weltmarktpreisverhältnis (die terms-of-trade)? Welcher Wohlfahrtseffekt ergibt sich für Südostasien? Wovon hängt es ab, ob die Änderung der Faktorausstattung in einem Land positive oder negative Effekte auf den Handelspartner entfaltet? [8 Min.] -3-
4 Aufgabe 1 Seit Beginn der Finanzkrise in den Jahren 2007/2008 wird die Auswirkung der jüngsten Krise auf den Welthandel mit den Folgen der Großen Depression der 30er Jahre verglichen. Anbei sehen Sie die relative Entwicklung des Weltwarenhandels in beiden Zeiträumen. Beschreiben und erklären Sie den Verlauf der Kurven. Welche Gründe könnten für den unterschiedlichen Verlauf ausschlaggebend sein? Argumentieren Sie! [6 Min.] -4-
5 Aufgabe 2 Betrachten Sie nun zwei Länder aus der Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer: Auf den Philippinen und in Indonesien wird jeweils Zuckerrohr angebaut und konsumiert. In Indonesien wird Zuckerrohr entsprechend x A (p) = 2 p 400 angeboten und mit x N (p) = 800 p nachgefragt, wobei x Zuckerrohr in Mio. Tonnen bezeichnet und der Preis p jeweils in US-Dollar gemessen wird. Auf den Philippinen steht dem Angebot von x A (p) = 0,5 p 100 eine Nachfrage von x N (p) = 1400 p gegenüber. a) Bestimmen Sie zunächst graphisch die Autarkiepreise und -mengen in beiden Ländern (in einer Zeichnung nebeneinander, Maßstab: 1 cm = 2 Kästchen = 100 $ bzw. 100 Mio. Tonnen)! [6 Min.] -5-
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7 b) Ermitteln Sie nun rechnerisch, welcher Freihandelspreis p F sich für Zuckerrohr bei einer Handelsaufnahme zwischen den beiden Ländern ergibt, wenn davon ausgegangen wird, dass beide Länder große Länder und die Handelskosten beim Transport von Zuckerrohr vernachlässigbar gering sind! Zeichnen Sie den ermittelten Freihandelspreis in Ihre Graphik aus a) ein! [6 Min.] -7-
8 c) Gehen Sie nun davon aus, dass die Philippinen auf Importe von Zuckerrohr pro Tonne Zuckerrohr einen Zoll t = 300 $ erheben. Berechnen Sie die neuen Inlandspreise für Zuckerrohr auf den Philippinen und Indonesien! Bestimmen Sie außerdem, wie viele Tonnen an Zuckerrohr jetzt gehandelt werden! Kennzeichnen Sie beide Preise und die jetzt gehandelte Menge in Ihrer Graphik aus a)! [8 Min.] -8-
9 d) Wer profitiert auf den Philippinen von dem Zoll? Welche Gruppe wird demgegenüber schlechter gestellt? Ist der Zoll für das Land insgesamt vorteilhaft? Begründen Sie Ihre Aussagen anhand einer partialanalytischen Wohlfahrtsdiskussion auf Grundlage der graphischen Darstellung! [8 Min.] e) Wie hoch darf der Zoll maximal sein, damit gerade noch Handel zustande kommt? Gehen Sie nun von einem Prohibitivzoll aus, der diesen maximalen Zoll überschreitet. Wie würde sich in diesem Fall Ihre Wohlfahrtsanalyse aus d) ändern? Begründen Sie Ihre Aussagen verbal! [6 Min] -9-
10 Aufgabe 3 Neben den Ländern Philippinen und Indonesien werden auch in anderen südostasiatischen Ländern insbesondere Güter wie Nahrungsmittel und Textilien hergestellt, welche einen relativ geringen Einsatz von Humankapital benötigen. Die EU hingegen stellt tendenziell Hochtechnologieprodukte wie Autos und Maschinen her. Gehen Sie jetzt von einer Heckscher-Ohlin-Welt aus, in der mit den Produktionsfaktoren Humankapital und ungelernte Arbeit ausschließlich humankapitalintensive Hochtechnologieprodukte und arbeitsintensive Niedrigtechnologieprodukte wie Nahrungsmittel produziert werden. In der Ausgangssituation exportiert die EU Hochtechnologieprodukte und importiert im Gegenzug Niedrigtechnologieprodukte aus Südostasien. Wir nehmen ferner an, dass Außenhandel nur zwischen der EU und Südostasien stattfindet und die beiden Ländergruppen große Länder sind. a) Gehen Sie nun davon aus, dass durch Investitionen in Bildung die Ausstattung der EU mit Humankapital ceteris paribus ansteigt. Welche Auswirkung würde sich bei konstantem Weltmarktpreis auf die Produktion der beiden Güter in der EU ergeben? Nennen Sie das entsprechende Theorem aus der Heckscher-Ohlin-Theorie und wenden Sie es auf den konkreten Fall an! Zeigen Sie dann im Rahmen des Lerner-Diagramms oder in einer geeigneten anderen Darstellungsform, wie sich die Produktion beider Güter in der EU ändert! Welchen Vorteil bietet eine Analyse im Lerner-Diagramm hier gegenüber der anderen Darstellungsform? [12 Min] -10-
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12 b) Veranschaulichen Sie nun im Rahmen einer geeigneten Grafik, wie sich die Faktorausstattungsänderung bei flexiblem Weltmarktpreis auf Südostasien auswirkt: Wie ändert sich das Weltmarktpreisverhältnis (die terms-of-trade)? Welcher Wohlfahrtseffekt ergibt sich für Südostasien? Wovon hängt es ab, ob die Änderung der Faktorausstattung in einem Land positive oder negative Effekte auf den Handelspartner entfaltet? [8 Min.] -12-
13 Konzeptbogen Bei Bewertungsabsicht bitte durch Angabe der betreffenden Teilaufgabe kennzeichnen! -13-
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