Aus der Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med.

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1 Aus der Klinik für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. Heinrich Iro Trainingseffekte und Listenäquivalenz des Freiburger Einsilbertests im Störschall Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Eva Mallinger aus Nürnberg

2 Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler Referent: Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. med. Ulrich Hoppe Korreferent: Prof. Dr. med. J. Zenk Tag der mündlichen Prüfung: Die Promovendin ist Zahnärztin

3 Meinen Eltern gewidmet.

4 Inhaltsverzeichnis 1. Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Methoden Ergebnisse und Beobachtungen Praktische Schlussfolgerungen 2 2. Abstract Background Methods Results Conclusions 4 3. Einleitung Bedeutung der Sprachaudiometrie Anatomische und physiologische Grundlagen des Hörsystems Klassische Hörprüfungen Die Tonaudiometrie Allgemeine Kennzeichen der Sprachaudiometrie Mainzer Test und Göttinger Test für Kinder Göttinger Test Hochmair-Schulz-Moser Test (HSM-Satztest) Reimtest nach Sotscheck Marburger Sprachverständlichkeitstest Oldenburger Satztest Freiburger Sprachverständnistest (FST) Freiburger Sprachtest in der Anwendung Material und Methode Versuchspersonen Verfahren Analyse Ergebnisse Mittlere Verständlichkeit Einzelwortverständlichkeit 29

5 5.3 Listenbasierte Auswertung Diskussion Schlussfolgerung Literaturverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Anhang Danksagung 57

6 1 1. Zusammenfassung 1.1 Hintergrund und Ziele Der Freiburger Sprachverständlichkeitstest (FST) wurde vor mehr als 50 Jahren von Hahlbrock erstmalig vorgestellt. Obwohl der Test in der Zwischenzeit oftmals kritisiert wurde, gilt er heute als der am meisten angewandte Sprachverständlichkeitstest in der Praxis. Besonders attraktiv für den Anwender ist die rasche und einfache Durchführbarkeit. Als wichtigste Nachteile wurden unzureichende Listenäquivalenz, Ergebnis verfälschende Trainingseffekte und Probleme bei der Anwendung im Störgeräusch wegen eines fehlenden Ankündigungssignals genannt [13]. In der aktuellen Studie wurde die Anwendbarkeit des FST für Sprachverständlichkeitsmessungen im Störgeräusch untersucht. Hierzu wurde das Sprachverständnis bei Normalhörigen bei festem Signal-Rausch-Verhältnis für alle Testwörter des Freiburger Tests bestimmt. 1.2 Methoden Insgesamt nahmen zwanzig junge gesunde Erwachsene (10 Männer, 10 Frauen) an der Studie teil. Die Einsilber wurden im freien Schallfeld bei einem Pegel von 65 db präsentiert. Als Störgeräusch wurde das auf der Test-CD enthaltene sprachverdeckende Rauschen verwendet. Die Probanden waren nicht vertraut mit dem Freiburger Test. Der FST wurde in drei unterschiedlichen Versionen getestet: 1. Einsilber allein (standard), 2. Einsilber in dreifacher Wiederholung als Dreinsilber-Präsentation (dreinsilber) und 3. Einsilber mit einem kurzen Ankündigungston von 500 Hz (beep). Die Probanden wurden an zwei Sitzungen mit einem Abstand von einer Woche getestet. Alle Probanden führten den Test in der Standardversion entweder am ersten oder am zweiten Termin durch. Am anderen Tag wurde entweder die Version beep oder dreinsilber getestet. Um Trainingseffekte bei kurzzeitiger Wiederholung zu überprüfen, wurden an einem Tag jeweils alle 400 Wörter in derselben Version mit einem Abstand von maximal einer Stunde erneut getestet. Die Reihenfolge

7 2 der Testwörter war randomisiert. Die Testergebnisse wurden hinsichtlich der Präsentationsversion, der Trainingseffekte und der Listenäquivalenz analysiert. 1.3 Ergebnisse und Beobachtungen Die mittleren Erkennungsraten lagen bei 53%±32% für die Standardversion, 66%±31% für die Dreinsilberdarbietung und 49%±33% für die Beep-Version. An einem Tag erhöhte sich die Erkennungsrate vom ersten zum zweiten Test zwischen 3,6% und 5,1%. Offline konnte eine listenabhängige Auswertung durchgeführt werden. Für die Standardversion des FST variieren die mittleren Erkennungsraten der 20-item-Listen zwischen 45% und 62%. Für die Listen 3,8,15 und 17 lagen die mittleren Erkennungsraten über 60 %. Die Listen 1, 12 und 14 lagen die Erkennungsraten unterhalb von 47%. 1.4 Praktische Schlussfolgerungen Die Fehler zwischen den unterschiedlichen Listen liegen innerhalb der zu erwartenden statistischen Fehlergrenzen, die bei 20 item Tests zu erwarten sind. Obwohl auch in dieser Studie die Listenausgewogenheit unbefriedigend blieb, unterscheiden sich die Ergebnisse zu früheren Untersuchungen bei schwerhörigen Probanden. Die beobachteten Trainingseffekte des Tests liegen unter denen, die in früheren Arbeiten beschrieben wurden.

8 2. Abstract Background The Freiburg Speech Intelligibility Test (FST) was presented more than fifty years ago by Hahlbrock. Though lots of criticism arose it is still the most commonly used speech test in german speaking countries. With modern digital techniques the test can be performed easily within clinical acceptable times. On the other side a number of disadvantages of this test were identified [13]. In particular, the list equivalency with respect to intelligibility was called into question and the practicability for speech perception in noise was criticized. The aim of this study was to investigate the applicability of the FST for speech perception measurements in noise and the list equivalency as tested in a normally hearing collective. 2.2 Methods Twenty young healthy volunteers (10 male, 10 female) took part in the study. Freiburg monosyllabics were presented at 65 db SPL with the presence of background noise as delivered on the commercially available FST CD-ROM (SNR = 0dB). Prior to investigation subjects were unfamiliar with the test material. For each subject four speech recognition trials at two different days with a distance of one week were performed. The FST was performed in three different modi: A) monosyllabics (standard), B) monosyllabics repeated three times according to the Dreinsilber-Test (dreinsilber), and C) monosyllabics with a 500 Hz announcing beep in advance to each word (beep). All subjects had to perform modus A either at day 1 or day 2 (decided by random). At the other day they performed either B or C (decided by random). For each trial all of the 400 words were presented once exactly. The order of the words within one trial was randomly assigned. Data were analyzed according to differences between the presentation modi, list equivalency and training effects caused by the repeated presentation.

9 2.3 Results 4 For the standard, dreinsilber, and beep condition recognition rates were 53±32%, 66±31%, and 49±33%, respectively. From the first presentation to the second presentation at the same day a mean increase in percentage recognition was observed for all conditions: 3,6%, 4,0%, and 5,1%, respectively. The reconstruction of the test item belonging to the same list was performed post-hoc. When pooling the data over all subjects for the standard presentation modus recognition rates varied between 45% and 62%. For list no. 3, 8, 15, and 17 recognition rates above 60 % were observed. For list no. 1, 12, and 14 mean recognition rates below 47% were measured. Similar list were obtained as best and worst for the other both presentation modi. 2.4 Conclusions Measurement errors caused by unbalanced lists are within errors of standard speech audiometric when only 20 items are used. Compared to earlier studies in hearing impaired listeners only a part of the best and worst lists were found in this study. Training effects observed in this study are smaller than earlier described ones. This may be due to the randomized order of presentation of the words.

10 5 3. Einleitung 3.1. Bedeutung der Sprachaudiometrie Das Gehör ist einer der wichtigste Sinne des Menschen. Schwerhörige und Gehörlose fühlen sich sehr häufig von der Gesellschaft ausgegrenzt, da das Hören für die zwischenmenschliche Kommunikation unersetzlich ist. Das Verstehen von Sprache ist die wichtigste soziale Funktion des Gehörs. Ohne ein funktionierendes Gehör werden wir in unserer Kommunikationsfähigkeit stark eingeschränkt, was sich beruflich sowie im Alltagsleben negativ auswirken kann: Wer nicht mehr richtig hören kann gerät sehr leicht in ein soziales Abseits und Isolation, er wird zum Außenseiter der Gesellschaft [30]. Im Alltag führt eine Hörbehinderung nicht nur zu Problemen in der Familie ( Mach doch den Fernseher nicht immer so laut ), sondern auch zu einem erschwerten oder gar verhinderten gesellschaftlichen Leben. Ein entscheidende Verbesserung der Situation Hörgeschädigter stellte Anfang des Zwanzigstens Jahrhunderts die Entwicklung elektrischer Hörgeräte dar [15]. Da die Menschen in den letzten Jahrhunderten und Jahrzehnten, und vermutlich auch in der weiteren Zukunft immer älter werden, hat die Anzahl der Patienten, die auf ein Hörgerät angewiesen sind zugenommen und wird voraussichtlich auch weiter zunehmen. Zusätzlich sind bei jedem zehnten Jugendlichen durch Freizeitlärm bedingte Hörschäden zu befürchten [41]. Leider ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit eines funktionierenden Gehörs in dieser Altersgruppe oftmals noch nicht vorhanden. Um das Sprachverstehen quantifiziert erfassen und beurteilen zu können sind sprachaudiometrischen Methoden unentbehrlich um das Leistungsvermögen des individuellen sozialen Gehörs beurteilen zu können. Diese Methoden dienen der Begutachtung des Hörvermögens und der Evaluation von therapeutischen Maßnahmen bei bestehenden Beeinträchtigungen des Gehörs. Im deutschen Sprachraum existiert dafür eine Reihe von sprachaudiometrischen Tests, die für unterschiedliche Zwecke geschaffen wurden.

11 3.2 Anatomische und physiologische Grundlagen des Hörsystems 6 Das Hörsystem ist sehr komplex aufgebaut. Es besteht aus einem peripheren Teil und aus einem zentralen Teil. Zum peripheren Teil zählt das äußeres Ohr, das Mittelohr und das Innenohr (Pars cochlearis des Nervus vestibulocochlearis) Zu dem zentralen Teil zählt die zentrale Hörbahn sowie die subkortikalen und die kortikalen Hörzentren Das äußere Ohr, bestehend aus Ohrmuschel und äußeren Gehörgang, ist durch das Trommelfell vom Mittelohr abgegrenzt. Es erfüllt zwei Funktionen: Schutz des Trommelfells vor mechanischer Beschädigung Eine Schalldrucktransformation von Schall in freiem Feld zu Schall am Trommelfell, wobei eine Schallpegelerhöhung von bis zu 20 db auftritt. Das Mittelohr umfasst die mit Luft gefüllte Paukenhöhle, die mit den angrenzenden, pneumatischen Zellen in Verbindung steht. Sie enthält die Gehörknöchelchen Hammer (Malleus), Amboss (Incus) und Steigbügel (Stapes), die beiden Mittelohrmuskeln, Musculus tensor tympani und Musculus stapedius sowie verschiedene Ligamente. Die Verbindung zum Innenohr wird durch bewegliche Strukturen, das ovale und das runde Fenster hergestellt. Über die Tuba auditiva besteht eine Verbindung des Mittelohres zum Nasenrachenraum. Die Funktion des Mittelohres ist die Maximierung der Übertragung des auf das Trommelfell auftreffenden Luftschalls in das mit Flüssigkeit gefüllte Innenohr (Impedanzanpassung). Das Innenohr besteht aus einer Anzahl untereinander in Verbindung stehender, flüssigkeitsgefüllter Hohlräume (Labyrinth) und umfasst die Bogengänge (Verarbeitung von Linearbeschleunigungen) und die Cochlea, die so genannte Schnecke (Verarbeitung von akustischen Reizen). Der räumliche Aufbau der Cochlea ist ein dreistöckiger Schneckengang. Dieser ist in drei Höhlräume unterteilt: Die Scala vestibuli, die Scala tympani und die Scala media (der Ductus cochlearis). Die Scala vestibuli öffnet sich gegen den Vorhof. Die Scala tympani schließt mit dem runden Fenster gegen das Mittelohr ab. Diese beiden mit Perilymphe gefüllten Scalae stehen an der Schneckenspitze durch das Helicotrema direkt miteinander in Verbindung. Zwischen den Scalae liegt der mit Endolymphe

12 7 gefüllte Ductus cochlearis, der von der Scala vestibuli durch die Reissner- Membran und von der Scala tympani durch die Basilarmembran getrennt ist. Auf der Basilarmembran befindet sich das eigentliche Wandlersystem, das Cortische Organ. Auf dem Cortischen Organ befindet sich eine Reihe innerer Haarzellen und drei Reihen äußerer Haarzellen. die von der Tektorialmembran bedeckt sind. Wird der Steigbügel durch einfallende Schallwellen in Bewegung gesetzt, so überträgt er die Schallenergie auf die Flüssigkeitssäule in der Scala vestibuli. Die Schwingungen in den Flüssigkeitssäulen der Scalae führen zu einer charakteristischen Schwingungsform der Basilarmembran, die als Wanderwelle bezeichnet wird. Dabei nimmt die Amplitude der Basilarmembran Auslenkung von der Basis zur Spitze hin zu, erreicht ein Maximum und geht dann wieder auf Null zurück. Das Bewegungsmuster der Basilarmembran ist auf Grund der von der Basis zur Spitze hin abnehmenden Elastizität der Basilarmembran und der Kanaltiefe frequenzabhängig. Unterschiedliche Frequenzen bewirken daher eine maximale Amplitude der Wanderwelle an unterschiedlichen Orten der Basilarmembran. Für die Aufnahme der mechanischen, auditorischen Reize im Innenohr, der Umwandlung zu elektrischen Signalen und deren Weiterleitung an den Hörnerv sind die inneren Haarzellen zuständig. Mit der Innervierung des Cortischen Organs der Cochlea durch den Hörnerv beginnt die Hörbahn, die einschließlich der Hörzentren und der Hörrinde ein leistungsfähiges Verarbeitungs-, Kodierungs- und Dekodierungssystem darstellt [3]. Verzweigungen der Hörnervfasern ziehen vom Cortischen Organ zu den Cochleariskernen und weiter zur oberen Olive und zum Nucleus accessorius. In diesem werden erstmals auch kontralaterale Impulse empfangen und es kann somit ein Intensitäts- und Laufzeitvergleich der rechten und der linken Seite (Richtungshören) erfolgen. Nach weitgehender Kreuzung der Fasern auf die Gegenseite führt die Hörbahn weiter über den Thalamus und erreicht schließlich den auditorischen Kortex [28].

13 3.3 Klassische Hörprüfungen 8 Als klassische Hörprüfungen werden insbesondere die Stimmgabeltests von Weber und Rinne, sowie die Hörweitenprüfung bezeichnet. Obwohl mittlerweile vorwiegend elektroakustische Untersuchungsmethoden genutzt werden, haben die klassischen Hörprüfungen immer noch eine besondere Bedeutung, da sie eine schnelle und orientierende Aussage über Sitz und Ausmaß einer Hörstörung liefern [3]. Der Stimmgabeltest dient der primären Differenzierung zwischen Mittelohr- und Innenohrschwerhörigkeit. Beim Weber-Versuch (1834) wird die linkseitige und die rechtsseitige Knochenleitung der beiden Ohren miteinander verglichen. Beim Rinne-Versuch (1855) hingegen wird die Knochleitung und die Luftleitung der einzelnen Ohren links und rechts separat miteinander verglichen. Dem Rinne- und dem Weber Versuch kommt im klinischen Alltag nur ein orientierender Wert zu. Wegen der Einfachheit der Durchführung sind diese Tests jedoch wichtige Verfahren der Audiometrie. [19]. Die Prüfung der Hörweite für Flüster- und Umgangssprache ist trotz der modernen Sprachaudiometrie, vor allem für die Begutachtung, auch heute noch eine zusätzliche Hilfe für die Bewertung der audiometrischen Befunde [3]. Allerdings ist für die Prüfung ein schallgedämpfter Raum mit einer Mindestlänge von 6 Metern notwendig. Für diese ebenfalls orientierende Hörprüfung, gibt es viele mögliche Fehlerquellen, die die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erschweren. So wird z.b. bei jedem Test unterschiedliches Prüfmaterial verwendet, die Tonhöhe und Artikulation der Sprecher variieren und die Störpegel der verwendeten Raume sind unterschiedlich [3]. Alle genannten Hörprüfungen werden zur Überprüfung audiometrischer Ergebnisse von vielen Otologen routinemäßig benutzt [26]. Die Aussagekraft ist allerdings deutlich unpräziser als die aktueller audiometrischer und otologischer Diagnoseverfahren [26].

14 3.4 Die Tonaudiometrie 9 Grundsätzlich werden die Audiometrieverfahren in zwei große Gruppen aufgeteilt: Die Tonaudiometrie und die Sprachaudiometrie. Dabei ist die Ermittlung der Hörschwelle mittels eines Tonaudiometers die Grundlage der audiologischen Diagnostik [3]. Dem Probanden werden Töne von Sinusschwingungen bestimmter Frequenzen mit wachsender Lautstärke angeboten. Die Änderung der Lautstärke kann dabei je nach gewünschter Genauigkeit in 5 db-schritten oder in 1-dB-Schritten erfolgen. Dabei wird der Zeitpunkt bestimmt, an dem der Proband angibt den Prüf-Ton erstmals zu hören. Der zu untersuchende Frequenzbereich liegt vorwiegend zwischen 125 Hz und 10 khz, wobei bis 500 Hz meist in Schritten von ganzen Oktaven und oberhalb in Schritten von halben Oktaven geprüft wird [3]. Die Prüfung wird monaural durchgeführt, während das andere Ohr gegebenenfalls vertäubt wird, um ein überhören des Prüf-Tones auf das eventuell besser hörende Ohr zu vermeiden. Die Messungen werden sowohl für Luft- als auch für Knochenleitung durchgeführt. Es kann daher mittels eines Vergleichs beider Ergebnisse eine Diagnostik betrieben werden. So kann zum Beispiel anhand eines Audiogramms oft eine Mittelohrschwerhörigkeit von einer Innenohrschwerhörigkeit oder einer Kombination aus beidem abgegrenzt werden. Bei cochleären- und bei retrocochleären Schäden sind im Allgemeinen die Messwerte für Luft- und Knochenleitung identisch. Bei cochleären Schäden ist der Transduktionsprozess im Innenohr gestört während bei retrocochleären Schäden die zentrale Verarbeitung nach der Cochlea gestört ist. Bei Mittelohrschäden hingegen ist nur die Schallübertragung durch das Mittelohr betroffen. In diesem Fall sind lediglich die Messwerte der Luftleitung verschlechtert [14] während die Ergebnisse der Knochenleitung immer noch denen eines Normalhörigen entsprechen. Bei allen tonaudiometrischen Verfahren muss allerdings stets bedacht werden, dass ein Mensch mit seinen subjektiven Empfindungen Auskunft über Hören und Nichthören gibt. Es handelt sich bei den audiometrischen Messungen also um subjektive Tests bei denen Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit

15 10 stets auch einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben [19]. Weiterhin zu beachten ist, dass ein Tonaudiogramm zum einen die Grundlage einer jeglicher audiologischen Diagnostik darstellt, zum anderen jedoch keine Aussagen über die Verarbeitung der im täglichen Leben auftretenden akustischen Reize, insbesondere der Sprache, gestattet.

16 Allgemeine Kennzeichen der Sprachaudiometrie Das alleinige Wissen um die tonaudiometrisch erhobenen Hörschwellen eines Patienten reicht nicht aus, um das Ausmaß seiner Hörstörung im Alltag zu erfassen. Das Verstehen eines gesprochenen Wortes stellt eine komplexe Anforderung an das Gehör dar. Im Gegensatz zu den im Tonaudiogramm verwendeten akustischen Reizen (Töne im Schwellenbereich) besteht das Schallsignal der Sprache aus einem breiten Frequenzspektrum. Die Pegel der Frequenzen erstrecken sich weit in den überschwelligen Bereich und verändern sich teilweise sehr deutlich in Zeitabschnitten von Millisekunden [31]. Um Aussagen über die Sprachverständlichkeit eines Patienten zu erhalten, ist daher eine Hörprüfung unter Verwendung von Sprache als Prüfmaterial notwendig: Aussagen über die gesamte Funktion von Hörbahn und Wahrnehmung erhält man mittels Sprachaudiometrie [38]. An Stelle der physikalisch definierten Testsignale treten Silben, Wörter, Sätze (einsilbig oder mehrsilbig), die möglichst repräsentativ für die verwendete Sprache und ihre Phoneme zusammengestellt sind. Diese werden über CD und Audiometer vorgespielt und müssen von den Versuchspersonen nachgesprochen werden. Der Anteil der korrekt nachgesprochenen Wörter in Prozent wird dann als prozentuales Sprachverstehen bei dem entsprechenden Darbietungspegel interpretiert. Der Grad der Übereinstimmung wird dann mit Werten einer Gruppe von Normalhörenden verglichen. Bezugspunkt stellt die so genannte Sprachverständlichkeitsschwelle dar. Sie ist definiert als der minimale Pegel des Sprachschalls, bei dem 50% der Testeinheiten (Items) richtig verstanden werden [3]. In den sprachaudiometrischen Ergebnissen zeigen sich nicht nur die Leistung des peripheren Gehörs, sondern ebenso die höheren soziativen Fähigkeiten wider insofern, als dass sich der Proband bemüht, ein Wort zu verstehen, von dem er vielleicht nur einzelne Sprachlaute erfasst hat [18]. Das verwendete Sprachmaterial sollte innerhalb einer Testgruppe von gleicher Lautstärke sein. Das Testmaterial für die Sprachaudiometrie soll außerdem von Gruppe zu Gruppe gleichwertig sein so dass die einzelnen Gruppen untereinander phonetisch ausgewogen sind. Die Wortlängen und Vokalstellung in den Gruppen wären praktisch identisch. Die Sprachaudiometrie mit Sätzen ist wirklichkeitsgetreuer als mittels Zahlen oder Wörtern, mit denen man die Sprachverständlichkeitsschwelle ermittelt. Der Satztest gibt eher Auskunft über

17 12 das Sprachverstehen Schwerhöriger im alltäglichen Leben. Mittels Sprachaudiometrie können die Auswirkungen der Verstärkung eines Hörgerätes erfasst werden. Darüber hinaus kann Sprachaudiometrie mit Störschall (mit Lautsprechern im Freifeld) spezialisierte Funktionen eines Hörgeräts überprüfen, wie z.b. eine Störgeräuschunterdrückung. Dementsprechend sind die Hauptanwendungsbereiche der Sprachaudiometrie Fragestellungen, bei denen die Sprachverständlichkeit im Mittelpunkt steht, wie die Verbesserung der Sprachverständlichkeit durch eine Hörgeräteversorgung bzw. einen operativen Eingriff, sowie die quantitative Bewertung von Hörschäden im Rahmen der Begutachtung. Ein grundlegendes Problem bei der Sprachaudiometrie ist die hohe Zahl von Variablen, die bei einem bestimmten Test berücksichtigt werden müssen. Zu diesen Variablen gehört auch die Art des Tests. Bei den so genannten offenen Tests soll der Proband die ihm dargebotenen Test Items möglichst korrekt wiederholen. Bei den geschlossenen Tests bezeichnet der Proband das richtige Test Item aus einer Liste von möglichen Antworten. Weitere Variablen sind zusammengefasst nach Kießling und Kollmeier [13, 16]: Art und Länge der Test Items (z.b. einsilbige oder mehrsilbige Wörter oder Sätze) Auswertungsmethode (Bewertung richtig erkannter Phoneme, Silben, Wörter oder Sätze) Sinngehalt (sinnleer/sinnhaltig) Ankündigung (ohne/mit, Satz akustischer Stimulus, Wortwiederholung) Sprecher (männlich/weiblich, geschult/ungeschult, synthetische Sprache) Störgeräusch (ohne/mit, Modulationsgrad, Spektrum, Dauer, Darbietungsrichtung von Nutzschall und Störschall) Automatisiert/computergesteuert durchführbar (ja/nein).

18 13 Jedes der gebräuchlichen Sprachtestverfahren besitzt eine eigene Kombination dieser Variablen, so dass sich die Testergebnisse nur schwer miteinander vergleichen lassen. Zudem ist die Festlegung der Variablen abhängig vom Einsatzzweck des Tests. Beispielsweise steht bei der Diagnostik von Hörstörungen die analytische Aussagekraft des Tests im Vordergrund, d.h. die Möglichkeit aus den auftretenden Phonemverwechslungen Rückschlüsse auf das gestörte Hörsystem zu ziehen. Bei der Begutachtung stehen dagegen eher eine hohe Reproduzierbarkeit und Genauigkeit des Tests, sowie eine hohe Repräsentanz des Sprachmaterials für die alltägliche Kommunikation im Vordergrund [16]. Die Sprachaudiometrie gehört unbestritten zu den Eckpfeilern des audiometrischen Instrumentariums und ist integraler Bestandteil der audiologischen Diagnostik, der Begutachtung sowie der Hörgeräteindikation und -Evaluation [13]. 3.6 Mainzer Test und Göttinger Test für Kinder Die oben genannten Sprachtests sind für Erwachsene Hörer entwickelt worden und daher für Kinder im Alter von unter 6 Jahren eher ungeeignet, da deren verfügbarer Wortschatz noch deutlich kleiner ist. Aufgrund dieser Problematik wurden spezielle sprachaudiometrische Tests für Kinder entwickelt. Ein Beispiel dafür ist der Mainzer Kindersprachtest. Er besteht aus drei Teilen zu je fünf Gruppen mit zehn Wörtern, wobei die Gruppen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aufweisen. Das akustisch präsentierte Sprachmaterial wird zusätzlich durch eine Reihe von Bildserien optisch unterstützt. Analog zu diesem Mainzer Test baut der Göttinger Kindersprachverständnistest auf den gleichen Prinzipien auf, wobei das Göttinger Sprachmaterial aus Einsilbern besteht und daher zur Auswertung von Phonemverwechslungen verwendet werden kann.

19 Göttinger Satztest Der Göttinger Satztest nach Wesselkamp et al. ist eine Weiterentwicklung des Marburger Satztests. Die relativ geringe Zahl an Testlisten und die schnelle Aufsprache schränken seinen Einsatz bei höhergradigen Hörstörungen jedoch ein [4]. Der Göttinger Sprachtest besteht aus 20 Listen zu je 10 Sätzen sowie 5 Übungslisten mit je 12 Sätzen und ist computergesteuert durchführbar. Diese wurden aus dem Marburger Satztest, dem Satztest von Sotscheck und 200 weiteren Sätzen ausgewählt. Ausgehend von einem Inventar von 324 Sätzen wurde bei der Zusammenstellung der Listen auf eine nahezu identische Diskriminationsfunktion, gleiche Wort- und Phonemzahl und eine jeweils an die deutsche Sprache angepasste Phonemverteilung geachtet [39]. Der Ausgang der Messung ist somit nicht von der Wahl der Testlisten abhängig. Als Nachteil des Göttinger Satztests führen Wagener, Kühnel und Kollmeier die teilweise sehr hohe Redundanz der Testsätze an [34]. Müller-Deile bemängelt die zu geringe Anzahl von Testlisten für vergleichende Messungen in der Cochlea Implantat- und Hörgeräteentwicklung [21]. Welzl-Müller nennt als Anwendungsbereich des Göttinger Sprachtests die quantitative Bewertung eines Hörerfolges durch eine Hörgeräteversorgung sowie Sprachverständlichkeitstests mit hochgradig Hörgeschädigten [3]. Die Nutzung von Sätzen zur Beurteilung einer Hörstörung stellt eine entscheidende Annäherung an die kommunikative Alltagssituation der Patienten dar. Ein grundlegendes Element der täglichen Verständigung wurde jedoch auch hier noch nicht miteinbezogen: Neben der eigentlichen Sprachquelle wird das Gehör ständig mit Störschall konfrontiert. In der Audiometrie werden daher entweder bestehende Tests, wie der Freiburger Sprachtest, mittels Störschall modifiziert oder neuere Testverfahren genutzt, welche Störschall bereits in die Konzeption mit einbeziehen.

20 Hochmair-Schulz-Moser Test (HSM Satztest) Hochmair-Desoyer, Schulz und Moser entwickelten 1996 den HSM-Satztest, speziell für die wiederholte Messung der Sprachverständlichkeit von hochgradig Schwerhörigen und Cochlea-Implantierten (CI-Träger). Aufgrund dieser Bestimmung wird eine langsame Sprechgeschwindigkeit von 3,7 Silben pro Sekunde und ein Sprecher mit guter Verständlichkeit verwendet [10, 24]. Im Gegensatz zu den primär analog auf Tonband gespeicherten CD- Kopien des Marburger Satztests, die immer noch das Bandrauschen des Originals enthielt, wurde der HSM-Satztest unmittelbar digital aufgezeichnet und direkt auf CD verfügbar gemacht. Zusätzlich ist auf der CD des HSM-Tests ein genormtes Störgeräusch verfügbar. Schon die ersten Untersuchungen wiesen auf unterschiedliche Ergebnisse bei Tests mit und ohne Störschall hin [20]. Nach verschiedenen Modifikationen steht er für unsere Untersuchungen in der Computerversion zur Verfügung. Die Testsätze werden dabei als Wave Datei direkt vom PC eingespielt, eine automatische Pegelanpassung in Abhängigkeit von der vorangegangenen Patientenantwort ist ebenfalls möglich. Neben dem vorgegebenen Nutz- und Störschallpegel kann auch der Test an sich modifiziert werden. So steht neben dem HSM-Standardtest eine Modifikation nach Bocca und Calearo mit verschiedenen, so genannten Chopper-Frequenzen zur Verfügung. Das ausgegebene Nutzsignal wird dabei mit vorgegebener Frequenz zerhackt und abwechselnd von beiden Lautsprechern eingespielt. Der HSM Test bietet mit seinen verschiedenen Varianten neben der Betreuung von Patienten mit Cochlea-Implantaten weitere Einsatzmöglichkeiten. So ist beispielsweise sowohl bei der Auswahl als auch bei der Beurteilung der Leistungsfähigkeit eines Hörgerätes ein Sprachtest mit Störlärm von großer diagnostischer Bedeutung. Eine steigende Leistungsfähigkeit von Hörgeräten kann nur mit möglichst alltagsnahen Testmethoden verifiziert werden. Wie langfristige Nachuntersuchungen zeigten, hängt der Erfolg einer Hörgeräteversorgung weniger von der maximalen Einsilberverständlichkeit als von der Satzverständlichkeit bei Störlärm ab [3]. Für eine optimale Anpassung und für

21 16 die Auswahl eines geeigneten Hörgerätes erscheint ein Satzverständlichkeitstest mit Störgeräusch heute als unverzichtbar [19]. 3.9 Reimtest nach Sotscheck Eine weitere Sprachverständlichkeitsprüfung mit Wörtern ist der Reimtest nach Sotscheck [29]. Dieser geschlossene Test wurde ursprünglich für die Nachrichtentechnik, also zum Beispiel für die Überprüfung von Telefonleitungen entwickelt. Um eine Anwendung in der Sprachaudiometrie zu ermöglichen, wurden Modifikationen von Kollmeier et al. [17] durchgeführt. Bestehende Probleme sind jedoch unter anderem der hohe apparative Aufwand und eine begrenzte Homogenität des Testmaterials [17] Marburger Sprachverständlichkeitstest Der Marburger Sprachverständlichkeitstest ist neben dem Freiburger Sprachtest ein weiterer, mit einer DIN-Norm versehene Sprachverständlichkeitstest (DIN 45621, Teil 2) [7]. Allerdings findet er zunehmend weniger Verwendung [37]. Er besteht aus 20 Testlisten zu je 10 Sätze [3]. Damit das Wortmaterial der Phonemverteilung der deutschen Sprache entspricht, wurden im Test teilweise unvollständige Satzkonstruktionen verwendet. Die Nachbildung einer alltagsnahen Sprachsituation wird damit verfälscht. Darüber hinaus fällt bei dem Test die überdeutlich artikulierte Aufsprache des geschulten Sprechers auf [34] Oldenburger Satztest Der Oldenburger Satztest wurde 1999 speziell für die Messung von Sprachverständnis im Störgeräusch von Wagener, Brand und Kollmeier [33] entwickelt. Bei diesem Satztest wird bei konstantem Pegel des Störgeräuschs das Signal-Rausch-Verhältnis (Signal to Noise Ratio, SNR) variiert und somit die Sprachverständlichkeitsschwelle im Störgeräusch bestimmt. Die

22 17 Sprachverständlichkeitsschwelle entspricht 50 % Sprachverständlichkeit, wobei die Anzahl der richtig verstandenen Wörter gezählt wird. Der Oldenburger Satztest ist ein geschlossener Test und besteht aus einem Wörtervorrat von je 10 Vornamen, Verben, Zahlen, Adjektiven und Objekten. Durch Randomisieren dieses Wortmaterials entstehen teilweise wenig sinnvolle und daher auch kaum vorhersagbare Sätze mit identischer Satzstruktur Dies hat den Vorteil, dass die Listen sich kaum auswendig lernen lassen und daher wiederholt gemessen werden können [22]. Insbesondere bei den Vornamen gibt es große Unterschiede in der Verständlichkeit. Durch Optimierung des Sprachmaterials und Korrektur der Pegelabweichungen konnte jedoch eine hohe Homogenität der einzelnen Listen erreicht werden. Der OLSA ist besonders gut für Messungen mit Schwerhörigen und Cochlea Implantierten geeignet. Es wird auch hier wieder deutlich, dass jede Testanforderung einen entsprechenden Test erfordert. So ist beispielsweise für eine Verlaufskontrolle die regelmäßig wiederkehrenden Messungen erfordert, wie sie z.b. bei CI Patienten durchgeführt werden, ein besonders umfangreiches Angebot an Testsätzen nötig um einen Lerneffekt auszuschließen. Dagegen wird es für eine einmalige Untersuchung in besonderem Maße auf die Ausgewogenheit der Testlisten ankommen. Weitere Fragestellungen, wie zum Beispiel arbeitsrechtliche Untersuchungen, werden entsprechend normierte Testsituationen mit maximaler Vergleichbarkeit besonders in den Mittelpunkt stellen. Tests mit einsilbigem Sprachmaterial haben den Vorteil einer geringen Redundanz (d.h. aus einem richtig erkannten Teil eines Wortes kann nicht auf den anderen, unverständlichen Teil des Wortes geschlossen werden) und bieten eine hohe analytische Aussagekraft bei den auftretenden Phonem Verwechslungen. Zweisilber-Tests sind für die deutsche Sprache eher repräsentativ als die Einsilber-Tests, da Zweisilber im Deutschen häufiger auftreten. Die Sprachtests mit Sätzen bieten dagegen eine sehr realitätsnahe Kommunikationssituation [16].

23 Freiburger Sprachverständlichkeitstest Unter den bestehenden Tests ist der Freiburger Sprachverständnistest (FST) nach Hahlbrock (1957) wohl der bekannteste und am häufigsten angewandte [25]. Er wurde 1973 in einer Industrienorm fixiert (DIN 45621). Der FST findest sowohl bei Erwachsen als auch bei Schulkindern Verwendung. Im bundesdeutschen Krankenkassensystem ist das mit dem FST gemessene Sprachverständnis eine entscheidende Größe für die Indikationsstellung und die Erfolgskontrolle von Hörgeräteversorgungen. Für diese Zwecke werden die Einsilberverständlichkeiten sowohl in ruhiger Umgebung als auch in definiertem Störschall bestimmt. Der Freiburger Sprachverständlichkeitstest besteht aus 10 Gruppen mit je 10 zweistelligen Zahlen (Mehrsilber) und 20 Gruppen mit je 20 einsilbigen Prüfwörtern (Einsilber-Testmaterial, siehe Abbildung 1). Die Versuchsperson ist angewiesen, das gehörte Wort zu wiederholen und der Testleiter vermerkt die richtige oder die falsche Erkennung. Der Freiburger Sprachtest ist nicht automatisiert. Die Erkennungsrate ergibt sich direkt aus der Anzahl der richtig wiederholten Darbietungen in Prozent. Ein richtiges Wort trägt also mit 5 Prozent und eine richtige Zahl mit 10 Prozent zur Erkennungsrate bei Freiburger Sprachverständlichkeitstest in der Anwendung Obwohl der Test in der Zwischenzeit oftmals kritisiert wurde, gilt er heute immer noch als der in der Praxis am meisten angewandte Sprachverständlichkeitstest, was sicherlich auch auf seine leichte Anwendung und Auswertung zurückzuführen ist. Besonders das Einsilber-Testmaterial wurde häufig kritisiert, da es nach aktuellen Maßstäben mittlerweile eine Reihe von Schwachstellen aufweist. Als wichtigste Kritikpunkte werden häufig das begrenzte Testmaterial, die statistisch begrenzte Aussagekraft und die Unausgewogenheit der Testlisten genannt [11]. So wurde zum Beispiel in verschiedenen Studien von

24 19 Alich, Bangert, Kießling und Kollmeier [1, 2, 13, 16] gezeigt, dass die einzelnen Listen im Hinblick auf ihre Verständlichkeit nicht gleichwertig sondern unausgewogen sind. Die Erkennungsrate hängt also nicht nur von der Sprachverständnisleistung des Probanden ab, sonder zusätzlich auch von der gewählten Liste. Von Wedel [36] untersuchte die Verständlichkeit des FST an einer Gruppe von Normalhörigen in den beiden Situationen Sprache in Ruhe bei 30dB und Sprache im Störschall bei 70 db Sprachpegel und einem SNR von +10dB. Für beide Testsituationen (Ruhe/Störschall) wurden qualitativ ähnliche Ergebnisse erhalten: Bei den Testlisten 1, 8 und 15 war das Sprachverstehen um mehr als eine Standardabweichung besser als der Gesamtmittelwert. Bei den Testlisten 14, 19 und 20 lag das Verständnis um mehr als eine Standardabweichung unterhalb des Gesamtmittelwertes. Als mögliche Ursache für die unterschiedlichen Verständlichkeiten wurde neben dem unausgewogenen Sprachschallpegel der Einzelwörter auch der unterschiedliche Bekanntheitsgrad der einzelnen Testwörter sowie die Wahrscheinlichkeit, ein einzelnes Wort mit einem anderen existierenden Wort zu verwechseln, diskutiert [9, 13]. Die Bekanntheitsgrade und Verwechslungswahrscheinlichkeit der Einsilber wurden bei der Erstellung des FST nicht ins Kalkül mit einbezogen. Ein weiterer Nachteil des Tests ist das beschränkte Testmaterial: Mit nur zwanzig Listen kommt es im Verlauf von wiederkehrenden Testsituationen häufig zu einer wiederholten Darbietung einer Liste. Dieses Training könnte zu einem besseren Testergebnis bei Wiederholungsmessungen führen. Zusätzlich ist die Aussagekraft einer einzelnen Messung des Sprachverständnisses mit nur einer Liste -also zwanzig Testwörtern aus statistischen Gründen begrenzt: Erstmals wies Thornten darauf hin, dass eine Sprachverständlichkeitsmessung mit n Testwörtern und k korrekt verstandenen Wörtern statistisch als eine Binomialverteilung B (n, p, k) interpretiert werden kann [32]. Dabei steht p für die tatsächliche Verständlichkeit. Liegt diese bei z.b. 50%, so liegt das Ergebnis eines Sprachtests mit 20 Testwörtern in 95% der Fälle zwischen 20% und 80%. Somit kann eine Veränderung im Testergebnis um 20% auch durch häufig aus rein statistischen Gründen zustande kommen. Weitere häufig vorgebrachte Kritikpunkte am Freiburger Einsilber-Test sind das Fehlen eines geeigneten Störschalls, das Fehlen eines

25 20 Ankündigungssignals, die fest vorgegebene Wortfolgefrequenz, die fehlende Analyse von Phonemfehlinterpretationen sowie die nicht vorhandene adaptive Pegelsteuerung [5, 8, 35, 37, 38]. Wegen der offenen Antwortmöglichkeiten ist ein automatisierter (computergesteuerter) Testablauf ebenso wenig möglich wie eine Analyse von Phonem-Verwechslungen. Die Aussprache ist veraltet und weist eine übertriebene Artikulation der Testwörter sowie eine unnatürliche Pegelnivellierung auf. Die Phonemverteilung entspricht zwar der deutschen Sprache, aber Phonemübergänge wurden bei der Konzeption der Testlisten nicht berücksichtigt [1]. Trotz dieser gehäuften Kritik, ist der FST immer noch der Standard in Kliniken, bei der Hörgeräte Versorgung und in Hals-Nasen-Ohrenärztlichen Praxen [12]. Aus diesem Grund wurde der FST in der vorliegenden Studie erneut auf seine Praxistauglichkeit hin untersucht. Zwei weitere Studien haben ergeben, dass die Ausgewogenheit und Vergleichbarkeit zwischen den einzelnen Gruppen nicht gegeben, oder zumindest fragwürdig ist [1, 2]. Allerdings waren die Probanden dieser beiden Studien schwerhörige Jugendliche. Eine weiter umfangreiche Studie mit Normalhörigen (n=16) lieferte ähnliche Ergebnisse [36]. Allerdings ist der Quelle nicht zu entnehmen, ob die Testwörter randomisiert dargeboten wurden und ob ein eventuell vorhandener Lerneffekt bei den zwei verschiedenen Versuchen berücksichtigt wurde [36]. Aufgrund dieser Unsicherheiten haben wir uns daher entschlossen, eine weitere Studie mit 20 freiwilligen Normalhörigen durchzuführen. In dieser vorliegenden Studie soll die Anwendbarkeit des FST für Sprachverständlichkeitsmessungen im Störgeräusch in Hinblick auf Ermüdungsphänomene, Trainingseffekt und Listenausgewogenheit untersucht werden. Hierzu wurde das Sprachverständnis von Normalhörigen bei festem Signal-Rausch-Verhältnis für alle Testwörter (n=400) des Freiburger Tests bestimmt.

26 21 Abbildung 1: Der Freiburger Sprachverständlichkeitstest (FST) unterteilt sich in einen Zahlentest und in einen Wörtertest. Die Mehrsilbigen Zahlen werden in 10 Gruppen à 10 Zahlen wiedergegeben. Die Einsilbigen Wörter (Substantive) werden in 20 Gruppen à 20 Wörter präsentiert.

27 22 4. Material und Methoden 4.1 Versuchspersonen Zwanzig junge und gesunde erwachsene Freiwillige (10 Frauen, 10 Männer, jeweils ohne audiologische Krankengeschichte) nahmen als Probanden an dieser Studie teil. Die Muttersprache aller Teilnehmer war Deutsch und ihr Alter lag zwischen 21 und 30 Jahren (Durchschnittsalter 24.7 Jahre). Die Probanden verfügten über ein beidseitig normales Hörvermögen: Die Hörschwellen für Luftund Knochenleitung waren bei den Frequenzen 0.125, 0.250, 0.5, 1, 2, 3, 4, 6, 8, 10 Kilohertz stets besser als 20 db HL. Die Tympanogramme hatten einen regelrechten Verlauf (Typ A). Die otoakustischen Emissionen (TEOAE) wurden bei allen Versuchspersonen mit einer Reproduzierbarkeit von mehr als 60% nachgewiesen. Der OAE-Pegel lag bei allen Probanden über 6 db. Die Teilnehmer waren vor der Untersuchung nicht mit dem Freiburger Test vertraut. 4.2 Verfahren Die kommerziell verfügbaren CD-Versionen des Freiburger Sprachverständlichkeitstests (CD Westra Nr. 1, Claus Wunderlich) wurden unter Verwendung eines kalibrierten klinischen Standard-Audiometers (Auritec AT9000, Kopfhörer Sennheiser HDA200) in einem schalldichten Raum abgespielt. Der Darbietungspegel der Sprache wurde zu angenehmen 65 db SPL (Sound Pressure Level) gewählt. Das aus demselben Lautsprecher kommende, zusätzliche Störgeräusch hatte einen Pegel von 67 db (SNR = - 2dB) um mittlere Verständlichkeit von ca. 50 % zu erzielen. Als Störgeräusch wurde das auf der Test CD enthaltene sprachverdeckte Rauschen verwendet. Die Stimuli wurden durch eine selbst programmierte Matlab Software wiedergegeben. Es wurde darauf geachtet, dass das sprachverdeckende Dauerrauschen mindestens 500 ms vor dem ersten Wort anfing und erst

28 23 mindestens 500 ms nach dem letzten Wort endete. Die Stimuli wurden den Testpersonen im freien Schallfeld aus einem Lautsprecher bei 0 Azimut in 1,5 Meter Entfernung präsentiert. Die 400 Wörter stammen aus den 20 Testlisten zu je 20 Wörtern und wurden zu einer einzigen Liste mit 400 Wörtern zusammen gefügt. Diese neue Liste wurde bei jeder Präsentation in einer unterschiedlichen, randomisierten Reihenfolge wiedergegeben. Die Probanden wurden vor Versuchsbeginn in das Testverfahren eingeführt: Die Aufgabe der Teilnehmer war es, das jeweils vorgespielte Wort für alle vierhundert Testwörter zu wiederholen. Die zufällige Reihenfolge der präsentierten Wörter wurde bei jedem Test neu generiert, das heißt es gab keine Tests mit derselben Reihenfolge der Wörter. Die Erkennungsrate der einzelnen Wörter ist somit unabhängig von der Position der Wörter auf der ursprünglichen Test-CD. Der Versuchsleiter befand sich in demselben schalldichten Raum wie der Proband und bewertete seine Antworten jeweils als richtig oder falsch und gab diese Antwort zur weiteren Analyse in eine MATLAB basierte Datenbank ein. Die Antworten der Testpersonen wurden zusätzlich mit einem digitalen Audiorecorder (R-4 Festplattenrecorder der Firma Edirol) aufgenommen, um die Möglichkeit einer nachträglichen Kontrolle zu ermöglichen. Es wurden insgesamt drei Präsentationsmodi zum Vergleich entworfen (Standard, Beep und Dreinsilber, siehe Abbildung 2). Jede Testperson absolvierte die Standard-Präsentation und jeweils eine der anderen beiden Präsentationsmodi. Die Testpersonen nahmen dabei an insgesamt vier Sitzungen teil, die auf zwei verschiedenen Tagen zu je zwei Sitzungen aufgeteilt wurden. Dabei wurden Test und Retest eines Präsentationsmodus immer am selben Tag durchgeführt, mit einer Pause von maximal einer Stunde. Der zweite Präsentationsmodus mit Test und Retest wurde ein bis zwei Wochen später durchgeführt. Die Dauer eines Versuchs mit Test und Retest lag bei durchschnittlich 60 bis 90 Minuten. Die Aufteilung der Probanden auf die Präsentationsmodi ist in der folgenden Liste dargestellt: Standard (nur Einsilber): 20 Teilnehmer Beep (Einsilber mit Ankündigungssignal): 10 Teilnehmer Dreinsilber (dreifache Einsilberwiederholung): 10 Teilnehmer

29 24 Das Ankündigungssignal in dem Beep Präsentationsmodus war eine 100 ms dauernde Überlagerung zweier Sinustöne mit den Frequenzen 500 Hz und 1 khz. Um Knackgeräusche zu vermeiden, wurde ein Tangens hyperbolicus als Hüllkurve verwendet. Der Ankündigungston wurde mit 70 db vor jedem Einsilber präsentiert (SNR=+3 db). Die Einsilber wurden 400 ms nach dem Ende des Ankündigungssignals gespielt, also exakt 0,5 Sekunden nach dessen Beginn. Der Präsentationsmodus Dreinsilber ist der Einsilber Test mit einer dreifachen Wiederholung der einzelnen Wörter, der auch als 'Dreinsilber Test' [40] bekannt ist. Der Abstand zwischen den Anfängen aufeinander folgender Einsilber betrug jeweils 1500 ms, d.h ms nach Beginn des ersten Einsilbers folgte die erste Wiederholung des Einsilbers. Nach erneuten 1500 ms erfolgte die zweite Wiederholung. Bei Probanden gab es zwei Untergruppen. Die erste Untergruppe à 10 Personen absolvierte die Präsentationsmodi Standard und Beep. Davon belegten 5 Personen den Standard Modus am ersten Versuchstag ( Standard 1 im Test und Standard 2 im Retest) und weitere 5 Personen den Beep Modus am ersten Versuchstag ( Beep 1 im Test und Beep 2 im Retest). Die zweite Untergruppe à 10 Personen absolvierten die Präsentationsmodi Standard und Dreinsilber. Auch bei dieser Untergruppe belegten jeweils 5 Personen den Standard Modus am ersten Tag ( Standard 1 im Test und Standard 2 im Retest) und jeweils weitere 5 Personen den Dreinsilber Modus ( Dreinsilber 1 im Test und Dreinsilber 2 im Retest). Ein Schema dieses Versuchsablaufs ist in Abbildung 2 dargestellt.

30 25 Tag 1 Tag 2 Standard 1 Standard 2 Dreinsilber 1 Dreinsilber 2 Dreinsilber 1 Dreinsilber 2 Standard 1 Standard 2 1 Woche Standard 1 Standard 2 Beep 1 Beep 2 Beep 1 Beep 2 Standard 1 Standard 2 ca Minuten ca Minuten Abbildung 2: Versuchsablauf. Die Tests fanden an Tag 1 und Tag 2 mit mindestens einer Woche Abstand dazwischen statt. Jeder Präsentationsmodus (mit Test und Retest) dauerte zwischen 60 und 90 Minuten. Die Retests fanden jeweils an demselben Tag statt, nach einer Pause von jeweils maximal einer Stunde. Insgesamt gab es also vier Gruppen à 5 Personen mit folgender Reihenfolge der Präsentationsmodi: Gruppe 1:Standard-->Dreinsilber Gruppe 2: Dreinsilber-->Standard Gruppe 3: Standard-->Beep Gruppe 4: Beep-->Standard Das Test-Schema ist in Abbildung 2 übersichtlich dargestellt. Alle 20 Teilnehmer absolvierten den Standard Modus im Test und im Retest. Es wurde per Randomisierung festgelegt, ob der Standard Modus an Tag 1 oder an Tag 2 absolviert wird (Test und Retest = 2 x 400 Wörter). An dem jeweils anderen Tag wurde dementsprechend entweder der Beep Modus oder der Dreinsilber Modus durchgeführt (Test und Retest = 2 x 400 Wörter, jeweils 10 Teilnehmer). Ebenfalls randomisiert wurde, ob der Beep- oder der Dreinsilber Modus zusätzlich zu den Standard-Tests durchgeführt wurde und welcher von diesen Tests an dem ersten Tag durchgeführt wurde. Zwischen Test und Retest war

31 26 eine Pause von maximal einer Stunde, um die Trainingseffekte bei zeitnaher Wiederholung zu überprüfen. Der Test im Standard Modus und der Test im Beep Modus dauerten ungefähr 30 Minuten pro Durchgang. Die Durchführung des Dreinsilber Modus benötigte mit ungefähr 45 Minuten deutlich mehr Zeit. Der zweite Präsentationsmodus wurde in einem Abstand von ein bis zwei Wochen durchgeführt (Tag 2). Ebenso wie an Tag 1 erfolgte Test und Retest nach einer einstündigen Pause an demselben Tag.

32 Analyse Vergleich der Präsentationsmodi Bei jeder Testsituation aus Abbildung 2 wurden die mittleren Sprachverständlichkeiten für fünf Probanden und jeweils vierhundert Testwörter gemessen. Die mittleren Gruppenwerte der Testsituationen wurden miteinander verglichen. Insbesondere wurden die Ergebnisse der unterschiedlichen Präsentationsmodi, der unterschiedlichen Tage und der ersten und zweiten Messung an demselben Tag verglichen. Hierzu wurde ein ungepaarter, zweiseitiger T-Test durchgeführt (α=0,05). Für die Analyse wurde MATLAB (V7.14) verwendet. Zur Berücksichtigung der multiplen Testung wurde eine Bonferroni-Korrektur durchgeführt. Einzelwortverständlichkeit Der Präsentationsmodus Standard 1 und Standard 2 wurde für alle der zwanzig Probanden getestet. Um die Verständlichkeiten der einzelnen Wörter miteinander zu vergleichen, wurde für alle zwanzig Probanden und jedes Wort ausgezählt, von wie vielen der zwanzig Probanden die Einzelwörter bei Standard 1 und bei Standard 2 korrekt verstanden wurden. Listenbasierte Auswertung In einer dritten Analyse wurden die ursprünglichen zwanzig Testlisten des Freiburger Tests rekonstruiert. Für den Präsentationsmodus Standard 1 am Tag 1 (10 Probanden) wurden für alle zwanzig Testlisten die mittleren Verständlichkeiten berechnet. Diese Mittelwerte wurden mittels T-Test auf eine statistisch signifikante Abweichung vom Gesamtmittelwert über alle Listen zweiseitig geprüft.

33 28 5. Ergebnisse 5.1 Mittlere Verständlichkeit Abbildung 3 zeigt die mittleren Verständlichkeiten für alle Testkonditionen. Jeder Balken repräsentiert den Mittelwert über 400 Wortverständlichkeiten an zehn Probanden für die Präsentationsmodus Standard und fünf Probanden für die Präsentationsmodi Beep und Dreinsilber. Für alle Präsentationsmodi finden sich in der ersten Messung an Tag 1 die niedrigsten Verständlichkeiten und für die zweite Messung an Tag 2 die größten Verständlichkeiten. Bei dem Präsentationsmodus Standard (std) liegen die Verständlichkeiten zwischen 48% und 57%. Für die Messungen mit Ankündigungssignal (beep) liegen die Mittelwerte niedriger, zwischen 42% und 55%. Diese Unterschiede haben sich jedoch nicht als statistisch signifikant erwiesen (p>0,05). Bei dem Präsentationsmodus Dreinsilber liegen die Verständlichkeiten zwischen 60% und 70% und insgesamt signifikant höher als in der Standardsituation. Vom ersten zum zweiten Tag verbessert sich die mittlere Verständlichkeit im Mittel um 6,3%. Dieser Unterschied ist für alle sechs Präsentationen signifikant (p<0,05). Die Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Präsentation an demselben Tag liegen zwischen 2,7% und 6,4%. Diese Unterschiede sind alle signifikant (p<0,05). Sie sind jedoch für den zweiten Tag etwas geringer als für den ersten Tag.

34 29 Tag 1 Tag Verständlichkeit [%] Verständlichkeit [%] std1 std2 beep1 beep2 drei1 drei2 0 std1 std2 beep1 beep2 drei1 drei2 Abbildung 3: Mittlere Verständlichkeit aller Präsentationsmodi ( Standard (std), Beep (beep) und Dreinsilber (drein)). Bei dem Präsentationsmodus Standard nahmen alle 20 Probanden teil, bei den Präsentationsmodi Beep bzw. Dreinsilber nahmen jeweils 10 Probanden teil. 5.2 Einzelwortverständlichkeit Alle zwanzig Probanden wurden im Präsentationsmodus Standard entweder an Tag 1 oder an Tag 2 direkt aufeinander folgend getestet. Dies erlaubt einen direkten Vergleich der Test- mit den Retest Messungen. In Abbildung 4 ist dargestellt, wie viele Wörter beim Test und beim Retest verstanden wurden. Die Anzahl der Wörter ist dabei als Größe der Kreise markiert. Die Anzahl der Probanden, die diese Wörter beim Test (Retest) verstanden haben ist auf der x-achse (y-achse) aufgetragen. Man erkennt z.b. an Punkt a, das genau ein Wort im ersten Standard1 -Test von keinem Probanden erkannt wurde, während es im zweiten Standard2 -Retest von 4 Probanden erkannt wurde. Da die Dokumentation auf Einzelwortebene erfolgte, konnte eine Verständlichkeit für Test und Retest (also der identischen Messungen direkt nacheinander gemessen) durchgeführt werden. Aus Abbildung 4 ist ersichtlich, dass ein grossteil der 400 Wörter sehr selten und manche auch gar nicht

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