Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen

Transkript

1 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Die Inhaltssteuerelemente sind neu in Word 2007 und damit nicht abwärtskompatibel. Alte Wordversionen verändern die Elemente in einfachen Text. Deshalb sollte man unbedingt darauf achten, in welcher Umgebung das Formular benutzt werden soll. Sobald die Word-Versionen gemischt sind, sollte man auf ein anderes Format als die Inhaltssteuerelemente zurückgreifen. Umgekehrt heißt das, dass in Word-Dokumenten, die im Kompatibilitätsmodus erstellt wurden, diese Objekte nicht zur Verfügung stehen. Die Befehle sind dann deaktiviert. Ganz bitter wird das, wenn man in der Version 2007 Formeln einfügt, da auch diese in einer Art Inhaltssteuerelement verpackt werden. Diese Elemente sind in älteren Word-Versionen nur noch als Grafik erhalten und können nicht geändert werden. Alle Elemente sind auch über VBA ansprechbar. Eine sehr gute Ausführung dazu findet man in dem Auflage von Cindy Meister et. al. im Microsoft Press Verlag. 4.1 Die verfügbaren Elemente und ihre allgemeine Handhabung Zu finden sind die neuen Elemente und die nötigen Werkzeuge in der Registerkarte Entwicklungstools und dort in der Gruppe Steuerelemente neben den zusammengefassten Legacy-Tools. Schon die Anordnung direkt auf der Registerkarte und nicht versteckt hinter einem weitern Symbol, zeigt, dass Microsoft eher auf sie setzt, denn auf die alten Formular- und ActiveX-Steuerelemente. Abb. 130 Inhaltssteuerelemente neu in Word 2007 Daneben gibt es diese Elemente als festen Bestandteil von Word-Befehlen. So ist z. B. wie oben schon gesagt, dass Einfügen von Formeln inzwischen so geregelt, aber auch beim Einfügen einer vorgefertigten Kopf- oder Fußzeile benutzt das Programm diese Objekte oder beim Erstellen von Deckblättern Die Symbole der Registerkarte Im Prinzip handelt es sich auch bei diesen Formularhilfen um Platzhalter, die man beliebig füllen kann, ohne den Rest des Textes dadurch in Mitleidenschaft zu ziehen, wenn man eine ordentliche Struktur auch hier wieder am einfachsten in einer Tabelle vorgeben hat. In der Literatur werden die Objekte unter dem Begriff Container geführt, was gut ausdrückt, was sie leisten sollen: ein Gefäß zu sein für alle möglichen Inhalte, die immer an gleicher Stelle gleich formatiert stehen sollen. Anders als die schon behandelten Formularfelder fügen sich aber die neuen Elemente bruchlos in den Text ein. Man sieht sie nicht, solange nicht Maus oder Cursor sie berühren, bzw. sie markiert sind. In der folgenden Tabelle werden alle Container und die dazugehörigen Werkzeuge kurz vorgestellt. Dabei steht ISE für das Wortmonstrum Inhaltssteuerelement:

2 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Symbol Funktion Steuerelement Kürzel Entwurfsmodus Eigenschaften Gruppieren Container für Text, dessen einzelne Teile Rich-Text-ISE rtf unterschiedlich formatiert werden können Container für Text, der nur als ganzes Nur-Text-ISE txt formatiert werden kann Container für formatierte Grafiken Bild-ISE pic Container für eine festgelegte Auswahl Kombinationsfeld-ISE cbo Container für eine Auswahl mit eigenen Einträgen Dropdownliste-ISE drp Container für Datumseingaben Datumsauswahl-ISE dat Container für Dokumentenbausteine Bausteinkatalog-ISE bbg Schaut man auf die Liste, sieht man sofort, dass Radio-Buttons und Ankreuzkästchen fehlen. Das wird in der Literatur allgemein bemängelt. Da man die verschiedenen Formen der Steuerelemente mischen kann, hat man die Ausweichmöglichkeit zu den OLE-Steuerelementen (siehe ab Seite 65) Einfügen und Löschen von Inhaltssteuerelementen Um ein solches Element einfügen zu können, ist es egal, ob man dieses im Entwurfsmodus oder im normalen Betrieb macht. Man klickt einfach auf den gewünschten Button und an der Cursor-Stelle erscheint das Steuerelement. Anders als bei den Active-X-Steuerelementen schaltet sich der Entwurfsmodus dann auch nicht automatisch an. Um aber eine einheitliche Ansicht zu bekommen, geht das Skript von der eingeschalteten Entwurfsansicht aus. Abb. 131 Ein Rich-Text-Element an Cursorstelle im Entwurfsmodus eingefügt das ganze ist hellblau umrandet. Links und rechts des Eingabetextes sieht man Häkchen. Die entsprechenden Eigenschaften werden später erklärt. Zuerst einmal muss man ein Steuerelement auch löschen d dunkel unterlegt und mit der Entf-Taste kann man es entsorgen. Hier gilt: Das geht nur in der Entwurfsansicht, wenn das ISE in einer Vorlagen-Datei eingefügt wurde und man im Dokument quasi mit einer Kopie dieser Vorlage arbeitet Ändern des Aufforderungstextes Jedes ISE hat einen Standardtext, der zur Eingabe auffordert. Bei den Text- so weiter. Sowohl Text als auch die dezente hellgraue Formatierung dieser Zeile kann man ändern. Voraussetzung ist, dass man sich im Entwurfsmodus befindet, da Word sonst davon ausgeht, dass man den Platzhalter mit Text füllen möchte. Das Ändern des Textes ist einfach: man muss nur den alten Text überschreiben. Das Anpassen der. Hier kann man die Zeichenformatierung den eigenen Wünschen anpassen.

3 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Die allgemeinen Eigenschaften Ist ein Element markiert, dann kann man seine Eigenschaften einsehen und auch ändern. Dazu benutzt man entweder den Button aus den Entwicklertools oder aber die rechte Maustaste, die allerdings nur in der Entwurfsansicht diesen Befehl anbietet. Abb. 132 Die Eigenschaften Der Titel ist im Prinzip der Name des Steuerelements. Er erscheint in dem Anfasser, wenn das Element markiert ist. Der Tag ist die Information für das XML-Schema. Beide Einträge sind per VBA abrufbar. Wenn man in der Entwurfsansicht das Element markiert, dann sieht das so aus: Abb. 133 Titel und XML-Tag Ohne Entwurfsansicht sieht man die XML-Tags nicht. Um als Entwickler schnell zu sehen, um was für ein Steuerelement es sich handelt, kann man hier die auf Seite 77 erwähnten Kürzel vorschalten. Die nächste Option erlaubt es, dem ISE eine Formatierung zu zuweisen. Ausnahme ist in diesem Fall das Grafik-Objekt. Wenn das Steuerelement den ganzen Absatz ausfüllt, ist das nicht relevant, da man dann wie gewohnt Formatvorlagen direkt dem Absatz zuweisen kann,. Ist aber das ISE Teil eines Absatzes und soll dort anderes formatiert sein, dann macht das durchaus Sinn. Außerdem greifen dann Schutzmechanismen, mit denen man eine Umformatierung vermeiden kann. (Siehe Kapitel 4.1.6). könnte dann so aussehen: Abb. 134

4 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Abb. 135 Solange man in das Element keinen Text eingegeben hat, sieht man die Auswirkungen der Formatvorlage nicht. Erst nach der ersten Eingabe ist die Formatierung zu erkennen Mehrfaches Benutzen von Eingaben Um den Inhalt eines ISE öfter im Text zu benutzen, kann man es markieren, eine Textmarke einfügen und diese dann mit dem Feldbefehl REF, wie schon bisher, auslesen. Mit F9 muss man es allerdings von Hand aktualisieren Die Schutzmechanismen Es lohnt sich durchaus, an dieser Stelle zu überlegen, welche Möglichkeiten man hat, dem Benutzer Änderungen des Dokuments zu erlauben. Anforderung: Das ISE wird einmal benutzt und durch das Ausfüllen direkt gelöscht. Danach kann an dieser Stelle im Dokument gemacht werden, was man will. Weg dorthin: Abb. 136 ISE entfernen beim Ausfüllen Dazu muss das Häkchen an dieser Stelle gesetzt werden und das Dokument darf nicht geschützt und keine Sperrung angekreuzt sein. Die Eigenschaft gibt es bei Rich-Text- und Text-ISEs. Anforderung: Das ISE darf nicht gelöscht oder auch gar nicht bearbeitet werden. Weg dorthin:. Abb. 137 ISE sperren Auch hierfür müssen nur Häkchen an der entsprechenden Stelle in den Eigenschaften gesetzt werden. Allerdings kann der Benutzer des Formulars diese Sperre jederzeit aufheben, indem er in die Eigenschaften des ISE geht und das Häkchen wieder herausnimmt. Das ist also ein Schutz gegen versehentliches Löschen und Ändern von Elementen. Angewendet werden kann es bei allen vorhandenen ISEs. Anforderung: Es sollen nur die ISE ausgefüllt werden dürfen. Der restliche Text darf nicht geändert werden. Weg dorthin: Das erreicht man mit dem schon bekannten Formularschutz. Dann sind nur noch die ISEs auszufüllen. Der normale Text kann nicht geändert werden, die Eigenschaften des ISE stehen nicht zur Verfügung und Formatierungsbefehle sind ausgeblendet. Leider funktionieren in diesem Modus die Schnellbaustein-ISEs nicht. Außerdem gibt es die bekannten Einschränkungen, was die Rechtschreibkontrolle, die Serienbriefe und ähnliches betrifft (siehe auch Seite 56).

5 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Anforderung: Die ISEs dürfen nicht geändert oder verschoben werden, aber der Rest des Dokuments ist frei gestaltbar. Weg dorthin: Die Elemente, die das betrifft, müssen gruppiert werden. Danach wird dieser Gruppe der ISE-Schutz, dass dort nichts verändert werden darf, zugewiesen. Die Schritte sollen kurz gezeigt werden. o Zuerst erstellt man die benötigten ISEs. Das könnte dann nach dem Markieren so aussehen: Abb. 138 Beispiel für Text, der nicht verschoben werden darf Dieser Bereich, inklusive des letzten Returns darf auf keinen Fall verschoben oder sonst wie geändert werden, sondern nur ausgefüllt. o Also geht man in einem nächsten Schritt hin und benutzt den Befehl Gruppieren bei den Entwicklertools direkt unter dem Button Eigenschaften. In der Entwurfsansicht und diese wird benötigt sieht man einen neuen Tag:

6 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Abb. 139 Tags für eine Gruppe o Stellt man den Cursor direkt hinter das Wort Gruppe, und klickt oben auf den Befehl Eigenschaften, bekommt man nur eine einzige Eigenschaft angezeigt und das ist genau die, die man braucht. Damit sagt man dem Programm, dass nur die Teile bearbeitet werden dürfen, in denen ISEs liegen, wenn man das Häkchen setzt. Abb. 140 Das Sperren einer Gruppe von ISEs Der Rest des Dokuments ist normal weiter zu benutzen: Seriendruck, Rechtschreibhilfe und so weiter funktionieren. Allerdings könnte jeder Benutzer diesen Gruppenschutz wieder rückgängig machen, da er noch nicht mit einem Passwort belegt ist. Um auch das noch zu erreichen, muss man den Entwurfsmodus verlassen, das gesamte Dokument markieren(!) und dann auf den Button Dokument schützen klicken.

7 Formulare mit Inhaltssteuerelementen erstellen Abb. 141 Den Dokumentenschutz anwenden Setzt man das Häkchen bei Formatierung und Bearbeitung einschränken dann erscheint die Seitenleiste. In dieser stellt man ein, dass unter Nur diese Bearbeitung im Dokument zulassen steht: Keine Änderung (Schreibgeschützt). Das hört sich erst einmal widersprüchlich an. Der Trick besteht darin, dort dann bei Jeder ein Häkchen zu setzen. Wenn man dann nämlich auf Ja, Schutz jetzt anwenden klickt, kann man ein Kennwort vergeben, den Schutz aktivieren und alles bearbeiten wie gewohnt, da man ja alles markiert hatte, nur den Entwurfsmodus bekommt man nicht wieder aktiviert und damit hat man auch keine Möglichkeit, den Gruppenschutz rückgängig zu machen. 4.2 Die Inhaltssteuerelemente kurz vorgestellt Das Rich-Text-Inhaltssteuerelement ist sicherlich eines der häufig gebrauchten ISEs. Seine Besonderheit besteht darin, dass man die einzelnen Teile des Textes frei formatieren kann anders als bei Text-Formularfeldern und den ActiveX-Steuerelementen. Abb. 142 Verschiedene Formatierungen im Rich-Text ISE Ansonsten bieten die Eigenschaften nichts Neues zu dem bisher schon besprochenen Das Nur-Text-Inhaltsteuerelement Dieses Element funktioniert wie die schon bekannten Formularfelder und ActiveX- Steuerelemente. Der Text lässt sich nur im Ganzen formatieren. Eine Besonderheit findet man noch in den Eigenschaften. Man kann bestimmen, ob man einen Zeilenumbruch erlauben möchte oder nicht. Je nachdem bleibt das ISE einzeilig oder kann einen größeren Raum einnehmen.