Studienseminar Hildesheim. Hinweise zur schriftlichen Unterrichtsvorbereitung
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- Theodor Friedrich
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1 Daimlerring 37 Studienseminar Hildesheim für die Lehrämter an Grund-, Haupt- und Realschulen Hinweise zur schriftlichen Unterrichtsvorbereitung Dieses Papier soll Ihnen bei der Verschriftlichung Ihrer Unterrichtsplanung hilfreich sein. Ein einheitliches Muster einer schriftlichen Vorbereitung, das für alle Auszubildenden und alle Unterrichtsformen verbindlich ist, kann es nicht geben. Es gibt aber Leitfragen und Aspekte, die für jeden Unterricht von Bedeutung sind. schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 1
2 Allgemeine Hinweise 1. Jede schriftliche Unterrichtsvorbereitung erfüllt ihre Funktion vor allem dann, wenn sie einen hohen Gebrauchswert für die (Lehrkraft im Vorbereitungsdienst (LiV) hat. Deshalb weisen die Vorschläge und Anregungen auf Fragen, Probleme, Bedingungs- und Entscheidungsfelder hin, die bei der Planung des Unterrichts zu bedenken sind. Dies soll Handlungssicherheit für eine flexible Durchführung des Unterrichts geben. 2. Die schriftliche Vorbereitung ist ein Anlass, sich exemplarisch über die eigenen pädagogischen Leitvorstellungen und über die rechtlichen und schulischen Vorgaben von Unterricht klar zu werden. Die didaktischen und methodischen Entscheidungen werden in erster Linie im Hinblick auf die Schülerinnen und Schüler getroffen. Erst wenn der Lehrkraft klar geworden ist, welchen Sinn ein bestimmter Unterrichtsinhalt bzw. ein bestimmter Lernprozess für die zu Unterrichtenden hat, kann sie sie anleiten, sich diesen Sinn auch selbst zu erschließen. In zweiter Linie erfolgt die Begründung von Entscheidungen im Hinblick auf die Beobachter und Prüfer und als Grundlage für Beratungsgespräche. 3. Die ausführliche Unterrichtsvorbereitung umfasst einschließlich der Verlaufsplanung maximal 8 Seiten (1,5 - zeilig, Schriftart Arial und Schriftgröße 11) zuzüglich der Anlagen. 4. Wörtliche und sinngemäße Zitate aus der verwendeten Literatur müssen eindeutig gekennzeichnet sein. Das gilt auch für Arbeitsblätter. 5. Abgabetermin: Der ausführliche schriftliche Unterrichtsentwurf muss analog zur Regelung bzgl. der Abgabe der Prüfungsentwürfe (s. APVO) bis 12 Uhr am Tag vor der geplanten Unterrichtsstunde bei den Ausbildern vorliegen. Nach Absprache ist auch die Zustellung durch möglich. 6. Stundenbezug: Die Ausführungen im Unterrichtsentwurf sollen sich auf die gezeigte Stunde beschränken. 7. Querverweise: Die Zusammenhänge/Bezüge zwischen den einzelnen Abschnitten müssen deutlich (Verweis) werden. schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 2
3 Mögliche Gliederung der ausführlichen schriftlichen Vorbereitung 1. Deckblattinformationen Der schriftlichen Vorbereitung werden folgende Angaben vorangestellt (mögliches Layout): Name, Vorname, Dienstbezeichnung Schule Unterrichtsvorbereitung anlässlich eines *... im Fach.. Fach: Datum: Zeit:... Klasse:.. ( Schülerinnen /. Schüler) PS-Leitung:.. FS-Leitung:.. Schulleitung:. Thema der Unterrichtseinheit: Thema der Unterrichtsstunde: Hauptintention der Stunde: * gemeinsamen Besuches gem. APVO 7 Abs.8 Satz 2 (GUB)... gemeinsamen Besuches (UBg) Einzelbesuches gem. APVO 7 Abs.8 Satz 1 (UB) schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 3
4 2. Überblick über die einzelnen Stundenthemen und aufzubauenden Kompetenzen der Unterrichtseinheit (Querraster) Fast originalgetreue Abb. / im Original als Querraster Titel/Kernidee der Einheit: Länge der Einheit: Jahrgangsstufe; Hbj.: Evaluation der Schülerleistungen: zu sichernde und aufzubauende Kompetenzen Struktur der Unterrichtseinheit: Erwartungen, Kenntnisse, Fertigkeiten Intention, Thema der Stunde, Unterrichtsgestaltung, Bemerkungen, Einstiegsmöglichkeiten, fächerübergreifende Aspekte, Literaturangaben, Schulbuch, Internet Inhaltsbezogener Prozessbezogener Leitfrage: Welche inhalts - und prozessbezogenen Kompetenzen sollen in der Unterrichtseinheit aufgebaut werden? Welche e können miteinander vernetzt werden, um kumulatives Lernen zu ermöglichen? Zu diesem Punkt geben die Fachbereiche / Fächer entsprechend ihrer Kerncurricula ggf. noch Hinweise zum Umgang mit / Aufbau von Wissenselementen. Welche Teilkompetenzen und Erwartungen sollen in der Unterrichtseinheit gesichert, aufgebaut und angebahnt werden? Wie muss Unterricht gestaltet werden, um diese Kompetenzen bei den Schülern aufzubauen? (z. B. exemplarische Aufgaben, Hauptintentionen, Methoden, Sozialformen, fächerübergreifende Aspekte, Bemerkungen, Literaturhinweise) Es ist nachvollziehbar darzustellen, wie und worin am Ende einer Unterrichtseinheit ein überprüfbarer Kompetenzerwerb stattgefunden hat. schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 4
5 3. Zu sichernde und aufzubauende Kompetenzen der Unterrichtsstunde Leitfrage: Was sollen die Schüler am Ende der Stunde besser können, wissen, beherrschen, verstehen, anwenden? Die Hauptintention der Stunde soll den wesentlichen Kompetenzzuwachs herausstellen. Hier soll konkret beschrieben werden, worin der zu erwartende Lernfortschritt in Bezug auf Einsichten, Kenntnisse oder Fertigkeiten bei der Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsinhalt bestehen soll. Die für den geplanten Kompetenzzuwachs benötigten zu sichernden und aufzubauenden Teilkompetenzen werden zusammen mit den für ihre Vermittlung notwendigen Lerngelegenheiten angegeben. Thema der Unterrichtseinheit Thema der Stunde Hauptintention der Stunde zu sichernde und aufzubauende Kompetenzen Kompetenz -bereich Erwartungen, Kenntnisse, Fertigkeiten Lerngelegenheiten (werden aufgebaut durch) Inhaltsbezogener Prozessbezogener schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 5
6 4. Lernvoraussetzungen Leitfrage: Welche Kompetenzen der Schülerinnen und Schülern sind für die Planung und Durchführung dieser Stunde von Bedeutung? Allgemeine Voraussetzungen: Kommentierter Sitzplan (fachliche Kompetenz, Arbeits- und Sozialverhalten) - aus Datenschutzgründen gesondert abzugeben: nicht per übersenden! Fachbezogene Voraussetzungen bezogen auf die Hauptintention der Stunde: z. B. Leistungsstand; eingeübte Arbeitsformen und Arbeitstechniken; Gruppenbildungen, Vorkenntnisse, Konsequenzen, die sich daraus für das Lehrer- und Erzieherverhalten ergeben, bzw. Hinweise auf bisher ergriffene Maßnahmen; Querverweise zur Didaktik bzw. Methodik 5. Überlegungen zur Sache - WAS? Leitfrage: Welches sind die fachwissenschaftlich bzw. fachübergreifend zu ermittelnden Strukturen und Aspekte des Unterrichtsinhalts? Beschränkung auf den Themenaspekt der Stunde (also nicht für die gesamte Einheit) Aufzeigen der für die Stunde bedeutsamen Strukturen bzw. Aspekte des Unterrichtsinhalts (auch im Hinblick auf die nachfolgenden didaktischen Begründungen und methodischen Entscheidungen) Hinweise auf zentrale Medien, ggf. deren Beschreibung und Erläuterung Bezugnahme auf Fachliteratur bei offenen Unterrichtsformen (Tagesplan-, Wochenplan-, Freiarbeit): Überblick über die möglichen Themen/Aufgaben/Arbeitsmittel der Stunde, für die die Schüler sich entscheiden können; hier kann es notwendig werden, exemplarisch nur einen wichtigen Bereich aus dem Gesamtkomplex darzustellen (z. B. wenn die Anzahl der möglichen Themen den normalen Rahmen sprengt) Aufgabenauswahl und -gestaltung in Hinblick auf den Sachinhalt der Hauptintention begründen schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 6
7 6. Didaktische Begründungen - WARUM? Leitfrage: Warum entscheide ich mich für diesen Unterrichtsinhalt und diese aufzubauenden Kompetenzen zu diesem Zeitpunkt bei diesen Schülerinnen und Schülern in dieser Lerngruppe? Hinweise, Schulcurriculum Begründungen der - Bedeutsamkeit (z. B. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung) - Ergiebigkeit g (z.b. Exemplarität) - Zugänglichkeit (z.b. didaktische Reduktion) Schwierigkeitsanalyse Darstellung der möglichen Schwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler in Hinblick auf: - Unterrichtsinhalt - Aufgaben - Struktur des Inhalts - Methode - Kompetenzerwerb 7. Methodische Begründungen -Wie? - / - Warum? - Leitfrage: Welche methodischen Entscheidungen treffe ich, um den Schülerinnen und Schülern in den einzelnen Phasen der Stunde zu einer möglichst selbsttätigen und erfolgreichen Auseinandersetzung mit den Unterrichtsinhalten zu verhelfen? schwerpunktmäßige Darlegung und Begründung der zentralen unterrichtsmethodischen Entscheidungen auf der Grundlage von Lernvoraussetzungen und Didaktik z. B. : - Gestaltung des Einstiegs und der Übergänge, - Wechsel der Arbeits- und Sozialformen, - Medieneinsatz, - Differenzierungsmaßnahmen, - besondere Hilfen für einzelne Schüler und/oder Schülergruppen, - Hausaufgaben schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 7
8 8. Literaturangaben Leitfrage: Welche Literatur habe ich bei der Unterrichtsvorbereitung zu Hilfe genommen? Benennen der Literatur (mit Quellenangabe), die bei der Anfertigung der Unterrichtsvorbereitung verwendet worden ist bzw. aus der zitiert worden ist (siehe die Hinweise zum wissenschaftlichen Zitieren in der Info zur schriftlichen Arbeit). 9. Verlaufsplanung Leitfrage: Wie muss die Zeitstruktur der Stunde aussehen, die mir die notwendige Orientierung und Sicherheit für mein Lehrerhandeln und eine schülerbezogene Flexibilität und den Schülerinnen und Schülern eine motivierte und erfolgreiche Auseinandersetzung mit den Aufgaben ermöglicht? Beispiel für eine tabellarische Darstellung (Original im Querformat): Zeit Phase Geplanter Verlauf Organisation (Didaktisch-methodische Begründungszusammenhänge) Nicht erforderlich bei ausführlichen Entwürfen! 10. Anlagen Leitfrage: Was müsste ein Leser der Unterrichtsvorbereitung noch wissen bzw. sehen, um sich einen hinreichenden Überblick über die geplante Stunde zu verschaffen? Dokumentation der Arbeitsmittel (z. B. Texte, Arbeitsblätter, Lernstationen, geplantes Tafelbild, ) keine leeren Arbeitsblätter erwartete schriftliche und mündliche Ergebnisse beispielhaft angeben schriftliche Unterrichtsvorbereitung / Studienseminar Hildesheim GHRS / 13/03/14 8
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