Inhalt: Vorwort. Seite 3. Seite 4. Dead Notes. Flageolettes. Seite 5. Ungerade Taktarten. Seite 14. Seite 17. Skalen. Improvisationskonzepte.
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- Anna Sachs
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1 Inhalt: Vorwort Dead Notes Flageolettes Ungerade Taktarten Skalen Improvisationskonzepte Lydisch b7 Mixolydisch b13 Alteriert Ganzton Skala Halbton / Ganzton Weitere Maj7 Skalen Verminderte / Diminished Skala Zigeuner Moll Harmonisch Dur Skalensubstitutionen Inside Outside Tapping Polyrhythmen Metric Modulation Themen Spiel Solostücke Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 14 Seite 17 Seite 20 Seite 24 Seite 27 Seite 29 Seite 30 Seite 31 Seite 32 Seite 33 Seite 36 Seite 36 Seite 37 Seite 43 Seite 46 Seite 53 Seite 62 Seite 64 Seite 67 1
2 Flageolett Akkorde: Obertöne haben den großen Vorteil, dass sie einmal angespielt und nicht versehentlich abgedämpft, (fast) ENDLOS KLINGEN!!!!!!!! Zudem haben sie den Vorteil, dass sie relativ hoch klingen und somit nicht die Gefahr besteht, durch die sonst tiefe Lage der Basstöne den Bandsound zu zumulmen! Also Bäßte Voraussetzungen also fürs Akkordspiel! In Heft 3 hast du erfahren, wie sich Akkorde zusammensetzen und somit sollte einem erfolgreichem Akkordspiel nichts mehr im Wege stehen. Du musst nur die zur Verfügung stehenden Flageoletts analysieren, sehen welche passen und Voila`! Schon ist der Akkord fertig! Nehmen wir uns als Beispiel mal einen C Dur Akkord vor: C Dur hat die Töne C- E G. Schauen wir nun auf die Tabelle mit den natürlichen Flageoletts, so haben wir: ein E auf dem 12. und 5. Bund der E-Saite sowie auf dem 7. Bund der A-Saite ein G auf dem 12. und 5. Bund der G Saite Das G auf der A-Saite empfehle ich nicht, da es zu verstimmt klingt! Mögliche Griffbilder wären: oder 2
3 Ungerade Taktarten Odd Meters Auch, wenn die ungeraden Taktarten in der Rock - und Popmusik relativ selten sind, so lohnt es sich doch, sie hier kurz zu erwähnen, denn es umgibt sie ein gewisser Mythos eines erhöhten Schwierigkeitsgrades. Was also sind ungerade Taktarten? Das kommt ganz darauf an, welchen musikalischen Background du hast. Theoretisch ist auch ein Walzer (3/4 Takt) schon eine ungerade Taktart, aber ist er das wirklich? Hier im Land der Volksmusik und der schönen blauen Donau? Ist ein 11/8 Takt wirklich ungerade, wenn du aus den arabischen Ländern oder aus Indien kommst? Ungerade heißt in diesem Fall nicht ungerade im mathematischen Sinn, sondern wohl eher ungewohnt. Dazu möge ein Zitat von Dave Brubeck passen, der einmal, auf seine Liebe zu ungeraden Metren sagte: Wir haben so oft in den ungeraden Takten gespielt, dass sie uns mittlerweile gerade vorkommen. Also nur eine Frage der Gewohnheit? Bestimmt, denn wie in allen Dingen entscheidet Erfahrung über Erfolg oder Misserfolg. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass der Song Money von Pink Floyd ein 7/4 ist? Take 5 von Dave Brubeck verrät das schon im Titel, aber oft sind die ungeraden Taktarten nicht ohne Weiteres sofort erkennbar, da sie mitunter sehr clever arrangiert sind, um den Zuhörer auf eine falsche Fährte zu locken. Es gibt zwei Herangehensweisen, wie man am besten mit den Ungeraden umgeht: Zu 1) 1. Zähle ganz normal bis zur letzten Viertel und hänge einen kleinen Sprung dran (passt aber nur bei x/8 Takten) 2. Jeden ungeraden Takt kann man in kleinere Abschnitte aufteilen und so einfacher machen. Hier ist es am besten folgendermaßen vorzugehen: Taktart: 7/8 - Teile nun den Nenner durch Zwei, um auf die Viertel zu kommen: = 3/4 Rest 1/8tel >> nun kannst du so zählen: a oder aber auch: , Beachte dabei, dass du das a oder die 4 nicht genauso lang zählst, wie die (anderen) Zahlen. Sie sind als 8tel nur halb so lang! 3
4 Die alterierte Skala nimmt eine ganz besondere Stellung innerhalb des melodisch - Moll Systems ein. Eigentlich eine Skala für m7b5 Akkorde, wird durch Umdeutung der Töne (diesmal keine reine Terzschichtung! und enharmonische Verwechselung Eb = D#) eine sehr beliebte Skala für Septakkorde, die uns neben den wichtigen Tönen (Grundton, Terz, Septime) alle alterierten Ergänzungstöne zur Verfügung stellt. Aus der 9 wird eine b9, die eigentliche Mollterz der Skala gibt uns die #9. Das F kann zu B als #11 oder als b5 gedeutet werden, und aus der 13 wird hier die b13. Damit erhalten wir eine Skala, die sehr out (falsch) klingt. Da wir aber wissen, dass es in der Musik kein Falsch gibt, sondern nur Spannung, können wir dies zu unserem Vorteil nutzen und sehr interessante Lines spielen. Die Verwendung der alterierten Skala ist eigentlich immer ohne Probleme mit den Mitspielern möglich; du kannst sie also völlig gefahrlos immer wieder einfließen lassen! Oft gibt dir eine Bezeichnung wie z.b. G7 alt völlige Handlungsfreiheit. In diesem Beispiel wird ersichtlich, wie sehr sich der Sound durch Verwendung der alterierten Skala ändert. 4
5 Chromatik ist das Einfügen von Zwischentönen, die nicht zur eigentlichen Tonart gehören. Hier ist noch mal C-Dur mit ihren chromatischen Tönen im unteren System: Zusammen mit den chromatischen Tönen ergibt sich die chromatische Scala (engl: chromatic scale). Da diese Skala alle 12 mögliche (existierende) Töne beinhaltet, gibt es nur eine chromatische Skala. Alle Tonleitern sind in ihr enthalten! Da die chromatischen Töne nicht in der Tonart eines Stückes vorkommen, klingen sie falsch nein! Spannungsvoll! Sie haben die Eigenschaft, sich augenblicklich in den nächstgelegenen Skalenton (darüber oder drunter) aufzulösen und sorgen damit für noch mehr Bewegung innerhalb einer Linie. Aber Achtung! Mehrere chromatische Töne ohne Auflösung hintereinander gespielt, klingen leicht richtig falsch - im wahrsten Sinn des Wortes! Weiß man sie aber richtig einzusetzen, können sie dein Spiel in hohem Maß bereichern! Hier wieder ein paar Beispiele einer II V I in C-Dur Eine besondere Verwendung ist das Anspielen der Akkordtöne durch Chromatik: 5
6 Auch hier ein paar Beispiele dazu: Hier ein Beispiel einer Tonartkreuzung: oder von Moll nach Dur: Ganzton Skala Die Ganzton Skala ist eine symmetrische Skala, d.h. ihr Aufbau ist von Ton zu Ton immer gleich; Nur Ganztöne. Durch diesen Aufbau bedingt, gibt es auch nur zwei solcher Skalen: 6
7 Skalensubstitutionen Klingt schon besser, oder? Und das Schöne ist: Wir haben (im Prinzip) nur eine Skala benutzt und diese bei Bedarf durch Spannungstöne erweitert! Einen Hasenfuß hat die Sache aber: Du musst sofort und ich spreche hier von Millisekunden wissen, was z.b. die b13 von E7 ist und wo man sie findet. Aber mit ein wenig Übung sollte das nicht so schwer sein! Ich persönlich ziehe diesen Weg der Improvisation dem Skalenwald vor. Finde selbst Stücke mit solchen Abschnitten und arbeite sie mit diesem Prinzip durch. Mit diesem Improvisationskonzept wirst du auch weniger Gefahr laufen als Skalendudler, abgestempelt zu werden! Hier ist noch ein Beispiel: Hier kann man die erste Zeile als Tonart Eb-Dur sehen. Die zweite Zeile wäre dann Bb-Dur! Somit wäre: Fm7 = Dorisch Bb7 = Mixolydisch, Alteriert, HT GT Ebmaj7 = Ionisch, Lydisch, Lydisch#5 Abmaj7 = Lydisch, Lydisch#5 Cm7 = Dorisch F7 = Mixolydisch, Alteriert, HT GT Bbmaj7 = Ionisch, Lydisch, Lydisch#5 Oder: Erste Zeile = Eb Durskala und zweite Zeile Bb Durskala! Oder man nimmt: Die ersten sechs Takte als Eb Dur (Cm7 = VI. Stufe von Eb) und man schaut, was bringt mir die Eb Durskala über einen F7? Das wäre: Eb = 7 / F = GT / G = 9 / Ab = #9 / Bb = 11 / C = Quinte / D = 13 Bbmaj7 verlangt dann aber Bb Ionisch, Lydisch, oder Lydisch#5! 7
8 Inside -Outside Sehr offen klingen Quarten: Der Unterschied zu den Skalenübungen, die ja auch z.b. aus Quinten, Quarten usw. bestehen ist der, dass man sich hier keine Gedanken um leitereigene Intervalle macht, sondern einfach munter drauflos spielt (immer den gleichen Abstand halten, egal ob der Ton in die Tonart passt oder nicht. Genau das ist ja hier der Sinn der Sache!). Gerne werden auch einfache Fingerübungen genommen: Fällt dir auf, dass dies auch ein Intervallic Design ist? Verschobene Tritoni! Das ist die Fingerübung aus Heft 1 und 2! Aber auch ein Intervallic Design mit kleinen Sekunden! 8
9 Und nun beidhändig! Nun eine Unabhängigkeitsübung für beide Hände: Der große Vorteil beim Tapping liegt in der Range (= dem neugewonnenen Tonumfang). So kann man Akkorde auf dem Bass nun in eine tiefe und hohe Lage aufteilen, damit es nicht mulmt. Vergleiche beide Sounds und du wirst sehen, was ich meine: 9
10 Polyrhythmen: Schwierig? Wenn man es nicht gewohnt ist schon! Jetzt kommt wieder ein bisschen Mathe: Mit dem kleinsten gemeinsamen Vielfachen ( hier: sechs) kommt man hin: Beide Schläge am Anfang sind simultan. Dann rechnet man 6 : 3 = 2 und erhält die Länge der oberen Noten. 6 : 2 = 3 und man hat die Länge der unteren Noten! Zusammen ist das: Mit Zählen geht es jetzt doch recht einfach! Im Ohr abspeichern und immer wieder einprägen! Dann wird dieser erste Polyrhythmus zur einfachsten Sache der Welt! Besonders beliebt, wenn anstelle von einem Viertelgroove plötzlich Triolen kommen! Versuche für möglichst jeden Polyrhythmus ein Wort zu finden. Hier wäre es z.b.: Polyrhythmen ergeben sich immer, wenn man X : Y nimmt. 3 : 4, 4 : 5, 5 : 3 usw. Weit verbreitet sind Polyrhythmen, die sich aus Gruppierungen einzelner Notenwerte ergeben. 10
11 Wie du siehst, gibt es unzählige Arten ein Thema zu interpretieren. Keine davon ist richtig oder falsch, sondern nur Ausdruck deines musikalischen Empfindens! Mein Tipp ist daher, dass du alles, was du gelernt hast über Bord wirfst und dir stattdessen einfach die Melodie im Geiste vorsingst. Auf diese Weise wird es immer musikalisch klingen, denn die Stimme ist das musikalischste Instrument überhaupt und kommt aus den Tiefen deiner Seele nach oben. Mache dir keine Sorgen, ob du überhaupt singen kannst! Natürlich kannst du! Achte darauf, dass du das spielst, was du singst nicht andersherum! Hier ein Beispiel aus der Praxis: In diesem Jazzstück verhält sich das Themaspiel ein wenig anders: Hattest du vorher noch die freie Wahl der musikalischen Gestaltung des Themas gehabt, so bist du hier mehr oder weniger an die Interpretation und dem Feeling der gesamten Band gebunden, denn dies ist ein Unisono Thema, d.h. alle Melodieinstrumente spielen gleichzeitig das Thema. 11
12 Solostücke: Ballad of a broken man: 12
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