Integriertes Stadtentwicklungskonzept Schwarzheide

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1 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Schwarzheide

2 Auftraggeber: Stadt Schwarzheide Der Bürgermeister Ruhlander Straße Schwarzheide Ansprechpartner: Herr Pradel - Sachgebietsleiter Bauamt Tel Auftragnehmer: B.B.S.M. Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbh Behlertstraße 3 a, Haus B Potsdam Ansprechpartner: Wolfgang Wüntsch Annette Jüngst Eric Heiß Tel Mai

3 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung Übersicht Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung Entwicklungslinien seit Regionale Einordnung/-bindung Demographische Entwicklung Analyse Stadtstruktur und Wohnen Wirtschaft und Beschäftigung Bildung und Wissenschaft Bildungsinfrastruktur Grundschule Weiterführende Schulen Oberstufenzentrum (OSZ) Lausitz Forschungseinrichtungen Privatunternehmen Fachhochschule Lausitz Andere Forschungseinrichtungen Verkehrliche und Technische Infrastruktur Verkehrliche Infrastruktur Technische Infrastruktur Soziale und Gesundheitsinfrastruktur Kindertagesstätten Sonstige Einrichtungen der sozialen Infrastruktur Gesundheitsinfrastruktur Kultur, Freizeit, Sport und Tourismus Kultur und Freizeit Sportanlagen Tourismusinfrastruktur Umwelt und Natur Kommunalfinanzen Finanzlage Bisherige Förderung Stadtmarketing / Zivilgesellschaftliches Engagement Netzwerke und Interkommunale Kooperation Kooperation mit der Stadt Lauchhammer Mittelzentrum in Funktionsteilung Kooperation im Dreierbund mit Lauchhammer und Ruhland Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schipkau Wirtschaftsbezogene Netzwerke Leitbild Vorhandene Leitbild-Ansätze Das Leitbild für die Stadt Schwarzheide Leitbildbereiche Leitbildbereich A: Industrielle Fortentwicklung Leitbildbereich B: Lebenswerte Kleinstadt Leitbildbereich C: Stärkung durch Kooperation Leitbildbereich D: Konzentration auf Schwerpunkte Räumliches Leitbild Konzept Handlungsfeld I: Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer Kooperationskonzept Gemeinsamer Flächennutzungsplan Handlungsfeld II: Sicherung und Weiterentwicklung des Industriestandortes Planerische Vorbereitung für potenzielle Großansiedlung Zusammenführung der Gewerbegebiete Unterstützung des Berufseinstiegs Wirtschaftsförderung im RWK Verbindungsstraße (GG-Süd Ruhlander Str.) Handlungsfeld III: Verbesserung der Daseinsvorsorge im regionalen Kontext SeeCampus Niederlausitz Neubau Gymnasium und OSZ Neubau Sportanlagen Verkehrliche Erschließung Schulisches Wohnen Instandsetzung kommunaler Erschließungsstraßen Straßenmanagement

4 Inhaltsverzeichnis Rückbau der Oberschule Aufwertung Seebereiche Vernetzung der Grünbereiche Aufwertung Wasserturmplatz Stadtmarketing-Initiative zur Stadtverschönerung Perspektivischer Facharztmangel Handlungsfeld IV: Generationengerechte Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur Eltern-Kind-Zentrum Altersgerechtes Wohnen Neues Angebot im ÖPNV Entwicklung von Beschäftigungsmöglichkeiten Sanierung der Kindertagesstätten Schlüsselmaßnahmen SeeCampus Niederlausitz Neubau Sportanlagen Verkehrliche Erschließung SeeCampus Niederlausitz Schulisches Wohnen Interkommunale Kooperation Kooperationskonzept Gemeinsamer Flächennutzungsplan Planerische Vorbereitung für potenzielle Großansiedlung Zusammenführung der Gewerbegebiete Generationengerechte Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur Eltern-Kind-Zentrum Altersgerechtes Wohnen Neues Angebot im ÖPNV Abkürzungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Quellenverzeichnis

5 Einleitung 1. Einleitung Im Zuge der Neuausrichtung der Förderpolitik des Landes Brandenburg wurden ausgewählte Städte des Landes aufgefordert, Integrierte Stadtentwicklungskonzepte (INSEK) zu erarbeiten. Die Stadt Schwarzheide als Teil des Regionalen Wachstumskern Westlausitz stellt sich mit dem hier vorliegenden INSEK dieser Aufgabe. Die neu ausgerichtete Landespolitik in Brandenburg steht unter der Maßgabe Stärken stärken. Von der Landesregierung ausgewiesene Regionale Wachstumskerne sowie die Städte des Stadtumbau-Programms sollen in Zukunft schwerpunktmäßig gefördert werden, um die Fördermittel gezielt und effizient auf Orte mit starkem wirtschaftlichem Entwicklungspotenzial zu lenken. Das Zentrale-Orte-System wird entsprechend überarbeitet, die Schlüsselzuweisungen neu geregelt. Auch die Mittel aus der EU- Förderperiode sollen schwerpunktmäßig in die Stärkung der Regionalen Wachstumskerne und die Stadtumbau-Städte fließen. Die Stadt Schwarzheide ist neben den Städten Senftenberg, Großräschen, Finsterwalde und Lauchhammer Teil des Regionalen Wachstumskern Westlausitz (RWK Westlausitz). Zur Fortentwicklung der regionalen Wirtschafts- und Infrastruktur wurde von den beteiligten Städten bereits ein Standortentwicklungskonzept (STEK) für den RWK erarbeitet. Im Rahmen des STEK wurden bereits wichtige Projekte zur Stärkung der Region initiiert. Darüber hinaus wurden die Städte des RWK dazu aufgefordert Integrierte Stadtentwicklungskonzepte für ihr jeweiliges Stadtgebiet anzufertigen. Während sich das STEK auf die regionale Ebene mit besonderem Schwerpunkt auf die Wirtschaft und die wirtschaftsnahe Infrastruktur im regionalen Maßstab bezieht, soll das INSEK dazu dienen, Strategien und Planungen verschiedener kommunalpolitischer Handlungsfelder zu verbinden und integrative Projekte auf städtischer Ebene zu entwickeln. Das INSEK wird in Zukunft die Grundlage für Entscheidungen über den Einsatz der vom Land zu verteilenden Fördermittel sein. Dazu soll die Stadt im INSEK ihre spezifischen Stärken und Potenziale herausarbeiten und die wichtigsten Projekte als Schlüsselmaßnahmen zur Fortentwicklung der Stadt definieren. Das vorliegende INSEK Schwarzheide zeigt außerdem Maßnahmen und Handlungsfelder unabhängig von einer Förderung durch das Land auf. Es stellt nicht nur die Fördergrundlage für das Land, sondern gleichzeitig auch das generelle Stadtentwicklungskonzept für die Stadt Schwarzheide dar. Die Stadt Schwarzheide steht vor entscheidenden Weichenstellungen. Mit der Ausweisung als Teil des Regionalen Wachstumskern wurde die besondere Bedeutung der Stadt für die wirtschaftliche Entwicklung einer ganzen Region deutlich. Mit der geplanten Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung mit Lauchhammer hat die Stadt die Chance, sich gezielt zu einem elementaren Teil des Zentrale-Orte-Systems in Brandenburg zu entwickeln. Dazu ist eine enge Kooperation mit der Nachbarstadt Lauchhammer erforderlich. Stärken stärken bedeutet für die Stadt Schwarzheide in erster Linie, die Fortentwicklung als Industrie- und Wirtschaftsstandort zu forcieren. Gleichzeitig gilt es, die kommunale Infrastruktur bzw. die weichen Standortfaktoren zu optimieren, insbesondere in Hinblick auf den zukünftigen Verflechtungsbereich des Mittelzentrums. So dient das zentrale Stadtentwicklungsprojekt Schwarzheides, der SeeCampus Niederlausitz, in synergetischer Weise beiden Notwendigkeiten: der Stärkung der Wirtschaft und der Optimierung der Daseinsvorsorge. 5

6 Übersicht 2. Übersicht Status: Amtsfreie Stadt Landkreis: Oberspreewald-Lausitz (OSL), ( Einwohner) Einwohner: (Stand ) Bundesland: Brandenburg ( Einwohner) Höhenlage: 100 m über NN Region: Niederlausitz Fläche: 3.320,70 ha Zentrumskategorie: Städtebauförderunggebiete: Kammerbezirk / Planungsregion: Regionaler Wachstumskern: Teilregion: Grundzentrum (laut LEP I); Mittelzentrum in Funktionsteilung mit der Stadt Lauchhammer (laut Entwurf LEP B-B) Der Verflechtungsbereich des geplanten Mittelzentrums in Funktionsteilung hat eine Einwohnerzahl von und umfasst die Verwaltungsbereiche Stadt Lauchhammer, Stadt Schwarzheide, Amt Ortrand und Amt Ruhland nicht vorhanden Lausitz-Spreewald (= Landkreise Oberspreewald-Lausitz, Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Spree-Neiße und die kreisfreie Stadt Cottbus) Flächengröße: km²; Einwohnerzahl (2003): ; Bevölkerungsdichte (2003): 93 EW/ km2 Westlausitz (= Städte Schwarzheide, Lauchhammer, Senftenberg, Finsterwalde und Großräschen) Südwest (= Kammerbezirke Lausitz Spreewald und Havelland-Fläming) Nächst größere Städte: Lauchhammer Senftenberg Cottbus Dresden Leipzig Berlin Funktion: Mittelzentrum Kreisstadt Oberzentrum - (Einkaufen) - Metropole Einwohner: Entfernung (km): Fahrzeit (h:min.): 0:16 0:20 1:02 0:42 1:47 1:54 Bundesland: Brandenburg Brandenburg Brandenburg Sachsen Sachsen Berlin Landkreis in Bbg.: OSL OSL Kreisfreie Stadt

7 Rahmenbedingungen 3. Rahmenbedingungen der Stadtentwicklung 3.1 Entwicklungslinien seit 1990 Die Region Lausitz ist seit dem Mauerfall einem extremen Strukturwandel ausgesetzt. Traditionelle wirtschaftliche Stärken der Region, wie Energieerzeugung und Bauwirtschaft, gerieten besonders unter Druck. Der Bergbau (Braunkohletagebau) ist seit 1990 stark zurückgefahren worden. Aufgrund des Bedeutungsverlustes der traditionellen Wirtschaftszweige verbleiben die Arbeitslosenzahlen, trotz zahlreicher neuer Unternehmen, auf einem hohen Niveau. Wirtschaftliche Schwerpunkte in der Region bilden heute vor allem die Industriezweige Kunststoff/Chemie und Metall. Den Schwerpunkt im Bereich Kunststoff/Chemie bildet dabei eindeutig der Standort Schwarzheide (siehe K. 4.2). 1 Die Wirtschaft der Stadt Schwarzheide wird schon seit den 30er Jahren von der chemischen Industrie geprägt wurde das ehemalige VEB Synthesewerk Schwarzheide von der BASF übernommen. Mit Investitionen am Standort von ca. 1,5 Milliarden Euro sanierte und erneuerte die BASF die Produktionsanlagen. Damit einher ging die Erweiterung der Produktpalette und die Sanierung bzw. der Ausbau der Infrastruktur. Heute zählt das Werk ca Mitarbeiter. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Stammwerk bemüht sich die BASF um die Ansiedlung branchenrelevanter klein- und mittelständischer Unternehmen (Verbundvorteile). Dazu wurde das Gewerbegebiet VIZ I (Verarbeitungs- und Industriezentrum) geschaffen. Ein weiteres Gebiet (VIZ II) befindet sich zurzeit in der Planung. Schwarzheide verzeichnet seit 1990 eine negative Bevölkerungsentwicklung. Die Anpassung des Wohnraumangebotes erfolgte zu einem wesentlich früheren Zeitpunkt als in anderen ostdeutschen Kommunen. Durch das Engagement der BASF bzw. der zur Unternehmensgruppe gehörigen Wohnungsgesellschaft SEWOGE wurde in Schwarzheide schon 1993 mit dem Rückbau bzw. der Sanierung von Wohnungen begonnen. Gefördert wurden die Sanierungsmaßnahmen durch das Modernisierungs- und Instandsetzungsprogramm sowie die privaten und öffentlichen Freianlagen, Straßen und ausgewählte Gebäude aus Programmen der Städtebauförderung. In Schwarzheide gab und gibt es keine ausgewiesenen Sanierungsgebiete oder Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf ( Soziale Stadt ). Auch am Bund-Länder-Programm Stadtumbau-Ost hat Schwarzheide bisher nicht teilnehmen können. Damit fehlen der Stadt im Vergleich zu anderen Kommunen die finanziellen Förderimpulse zur Anpassung und Aufwertung der Infrastruktur nach erfolgtem Rückbau bzw. der Sanierung von Wohnungen. 3.2 Regionale Einordnung/-bindung Die Stadt Schwarzheide gehört zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden Brandenburgs. Die Lage der Stadt ist gekennzeichnet durch die geringen Entfernungen zur Metropole Berlin im Norden (ca. 150 km), der sächsischen Landeshauptstadt Dresden im Süden (ca. 54 km) sowie Leipzig im Westen (ca. 160 km) und Cottbus im Nordosten (ca. 55 km). 2 Durch die unmittelbare Lage an der Bundesautobahn A 13 (Berlin-Dresden) sind Berlin und Dresden in einer Fahrtzeit von knapp 2 bzw. einer dreiviertel Stunde erreichbar. Die Stadt Schwarzheide bildet gemeinsam mit den Städten Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer und Senftenberg den Regionalen Wachstumskern (RWK) Westlausitz. Dabei spielt Schwarzheide, die kleinste Stadt in diesem Verbund, als Zentrum des Branchenschwerpunktes Kunststoff/Chemie, eine entscheidende Rolle. Die BASF Schwarzheide GmbH ist 1 Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Entfernungs- und Fahrzeitdaten entstammen aus eigenen Berechnungen (map24.de). 7

8 Rahmenbedingungen der mit Abstand größte Arbeitgeber innerhalb des RWK und einer der größten Arbeitgeber in Brandenburg. Innerhalb des Zentralen-Orte-Systems der brandenburgischen Landesplanung nimmt die Stadt mit ihren ca Einwohnern die Funktion eines Grundzentrums wahr. Das Zentrale-Orte-System befindet sich derzeit in Überarbeitung. Nach jetzigem Diskussionsstand werden zukünftig keine zentralen Orte unterhalb der Mittelzentren mehr ausgewiesen. Die Zukunft Schwarzheides liegt nach den Planungen der Gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg in der Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung mit der Nachbarstadt Lauchhammer. Die beiden Städte kooperieren bereits seit längerem bei Fragen von übergemeindlicher Bedeutung und sind gerade dabei, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Dabei geht es insbesondere um den Bau eines neuen Gymnasiums sowie die engere Abstimmung in der Bauleitplanung und Wirtschaftsförderung. 3.3 Demographische Entwicklung Anfang der achtziger Jahre hatte die Stadt Schwarzheide kurzzeitig mehr als Einwohner 3, 1996 betrug die Einwohnerzahl und heute beträgt die Einwohnerzahl ca (Stand: ). 5 Auch in Zukunft ist für Schwarzheide von einer weiterhin negativen Entwicklung der Bevölkerungszahlen auszugehen. So geht das Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV), Dezernat Raumbeobachtung für das Jahr 2010 von Einwohnern und im Jahr 2020 von einem weiteren Rückgang der Einwohnerzahlen auf aus (siehe Tab. 1). Tab. 1: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen Basisjahr Prognosejahre Ausgewählte Altersgruppen Entwicklung 2030 zu 2004 Personen % Bevölkerung insgesamt ,0 0 bis unter 15 Jahre ,0 15 bis unter 65 Jahre ,8 65 und älter ,2 Quelle: LBV (2006) 6 Zwischen 1996 und 2005 betrug die jährliche Abnahme der Bevölkerung im Durchschnitt 1,69 %. 7 Inzwischen hat sich die Bevölkerungsabnahme verlangsamt. Für den Zeitraum 2004 bis 2010 wird eine durchschnittliche jährliche Bevölkerungsabnahme von 0,68 % angenommen. In den darauf folgenden Jahrzehnten geht die Prognose des LBV allerdings von einem sich verstärkenden Bevölkerungsschwund aus: Die durchschnittliche jährliche Bevölkerungsabnahme zwischen 2010 und 2020 wird voraussichtlich 0,72 % betragen, für den Zeitraum zwischen 2020 und 2030 ist von einer jährlichen Abnahme von 1,12 % auszugehen. 8 Die prognostizierte Abnahme der Bevölkerung in Schwarzheide lässt sich auf zwei Faktoren zurückführen. Zum einen überwiegt die Anzahl der Gestorbenen die Anzahl der Lebendgeborenen (natürlicher Saldo), zum anderen ziehen mehr Menschen aus Schwarzheide fort, als Menschen zuziehen (Wanderungssaldo). Der Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik (LDS) geht für den Prognosezeitraum 2005 bis 2030 davon aus, dass das natürliche Saldo Personen und das Wanderungssaldo -100 Personen betragen wird. Der stark überwiegende Faktor für die er- 3 Stadt Schwarzheide (2006a) S. 6 4 Stadt Schwarzheide (2006a) S LBV (2006) S. 11, 16, 21, 26 7 Eigene Berechnung nach Stadt Schwarzheide (2006a) S Eigene Berechnungen nach LBV (2006) S. 11 8

9 Rahmenbedingungen wartete negative Bevölkerungsentwicklung liegt also in der Überalterung der Gesellschaft bzw. in den niedrigen Geburtenraten: Es sterben mehr (ältere) Menschen pro Jahr, als Menschen geboren werden. Die Abwanderung von Menschen aus Schwarzheide spielt für die Bevölkerungsentwicklung eine stark untergeordnete Rolle: Zwischen 2004 und 2030 werden für Schwarzheide lediglich 100 mehr Fort- als Zuzüge erwartet (vgl. Tab. 2). Tab. 2: Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung in den Jahren 2004 bis 2030 Tab. 3: Bevölkerungsprognose nach Altersgruppen in Prozent Ausgewählte Altersgruppen Basisjahr Prognosejahre bis unter 15 Jahre 10,5 10,8 11,5 11,1 10,4 9,3 15 bis unter 65 Jahre 70,9 66,8 63,8 59,8 57,7 55,8 65 und älter 18,6 22,4 24,7 29,1 31,9 34,9 Quelle: LDS (2004c) Merkmal Personen Lebendgeborene 960 Gestorbene Natürlicher Saldo Wanderungssaldo Bevölkerungsentwicklung 2030 gegenüber Quelle: LDS (2004c) Das LDS geht für den Zeitraum bis 2030 von einer Zunahme der Altersgruppe 65 und älter von 18,6 % im Jahr 2004 bis auf 34,9 % im Jahr 2030 aus. Die Altersgruppe 15 bis unter 65 wird dagegen stark abnehmen: von 70,9 % (2004) auf 55,8 % (2030). Geringfügiger abnehmen wird die Gruppe 0 bis unter 15, nämlich von 10,5 % auf 9,3 % (siehe Tab. 3). Die Bevölkerung Schwarzheides wird in Zukunft also stärker von der Bevölkerungsgruppe 65 und älter geprägt werden und weniger von der Gruppe der 15- bis 65-jährigen. 9

10 Analyse 4. Analyse 4.1 Stadtstruktur und Wohnen Die Stadt Schwarzheide besteht traditionell aus vier verschiedenen Siedlungskernen, die zu unterschiedlichen Zeiten (15. Jahrhundert Mitte 20. Jahrhundert) entstanden und bandartig miteinander verbunden sind (siehe Abb. 1). Die verschiedenen Teile der Stadt Schwarzheide werden durch den Verlauf der A 13 noch einmal in einen östlichen und einen westlichen Bereich getrennt. Seit den 90er Jahren entwickelt sich ein neues kommerzielles Zentrum an der Schipkauer Straße in Schwarzheide-Mitte. Die Stadt verfügt über kurze Wege zwischen den Wohnsiedlungen und dem größten Arbeitgeber, der BASF. Auch die übrigen Gewerbegebiete (Schwarzheide-Mitte sowie das geplante VIZ II) liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnschwerpunkten. Nur das Gewerbegebiet Schwarzheide-Süd ist nicht integriert und mit dem Auto nur über die Bundesstraße 169 zu erreichen. Aufgrund der Initiative der BASF bzw. der BASF-Tochtergesellschaft SE- WOGE Service- und Wohnungsunternehmen GmbH wurde schon in den 90er Jahren mit dem Rückbau des Wohnungsüberhangs begonnen. Durch diesen Stadtumbau lange bevor das Bund-Länder-Programm zum Einsatz kam zeichnet sich der Wohnungsmarkt in Schwarzheide durch ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage aus. Bei einem Gesamtwohnungsbestand von und einem Leerstand von ca. 104 (vgl. Tab. 4) ergibt sich eine Leerstandquote von 3,36 %. Die Leerstandsquote liegt damit auf einem nicht nur im Vergleich zu anderen ostdeutschen Kommunen äußerst niedrigen Niveau. Ein Wohnraumüberhang besteht zurzeit lediglich in geringem Maße bei 3- und 4-Raumwohnungen. 9 9 Stadt Schwarzheide (2006a) S. 53 Tab. 4: Wohnungsbestand und leerstand in Schwarzheide Wohneinheiten davon leerstehend Wohneinheiten insgesamt ca ca. 104 davon Mieteinheiten ca davon KWG davon genossenschaftlich davon K & S davon sonstige 40 1 (PRO CASA) davon sonstige (SEWOGE, GEWOGE und BASF) Quelle: Stadt Schwarzheide 10 (Stand: ) In der Stadt gibt es in allen Wohnraumsegmenten entsprechende Angebote. Flächen für Neubauten sind in ausreichendem Maß innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile (Nachverdichtung) vorhanden. Zusätzlicher Bedarf nach Wohnbauflächen besteht nicht. Der einzige Ort, an dem zurzeit konkret eine größere Erweiterung der Siedlungsfläche geplant wird, ist das Gebiet westlich des VIZ I in Schwarzheide-Mitte. Dort sollen auf rund 34,7 ha Gesamtfläche ein 30,7 ha großes Gewerbegebiet (VIZ II) und ein 0,5 ha großes Mischgebiet entstehen (siehe Wirtschaft und Beschäftigung S. 16). Die Fläche liegt sehr zentral zwischen der Stadt Ruhland, dem BASF-Gelände, Schwarzheide-Ost und Schwarzheide-Wandelhof. Alters- und behindertengerechte Wohnformen In Schwarzheide existieren ein alters- und behindertengerechter Wohnblock (5-geschossiges Bauwerk der KWG mbh Senftenberg mit Fahrstuhl, Straße des Friedens 12) 11, eine Seniorentagesstätte der AWO (Anne-Frank- Str. 5) 12 sowie ein Behindertenwohnheim des DRK (Gefluderstraße 100) Stadt Schwarzheide (2006c) 11 Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006a) S

11 Analyse Aufgrund der demographischen Entwicklung ist für Schwarzheide in Zukunft von einem kontinuierlichen Anstieg der Altersgruppe der über 65 jährigen auszugehen (siehe Tab. 3, S. 9). In Zukunft wird die Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen das Angebot übersteigen. In der Folge wird es in der Gruppe der über 65 jährigen zu Abwanderungstendenzen kommen, wenn die besonderen (Wohnraum-)Bedürfnisse dieser Gruppe nicht in der Heimatstadt befriedigt werden können. Wegen stärkerer Aktivitäten im Bereich altersgerechtes Wohnen/altersgerechte Stadt in der Nachbarkommune Lauchhammer kommt es bereits zu leichten Abwanderungstendenzen unter den Senioren von Schwarzheide in die Nachbarstadt. 11

12 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Schwarzheide Analyse Abb. 1: Ortsteile Quelle: Eigene Darstellung 12

13 Analyse SWOT Stadtstruktur und Wohnen Stärken: Funktionierender Wohnungsmarkt (Keine Leerstandsproblematik) Breitgefächertes Wohnungsangebot Wohngebiete in sehr gutem baulichem Zustand Sehr geringe Abwanderung (=nur leicht negatives Wanderungssaldo) Schwächen: Abnahme der Bevölkerung wegen Zunahme des Anteils der Senioren und geringer Anzahl von Geburten (=hoher Sterbeüberschuss) Der zukünftige Bedarf an altersgerechten Wohnformen ist nicht gesichert Die bandartige Siedlungsstruktur erschwert eine hierarchische Gliederung der Siedlungsstruktur. Es existiert keine Stadtmitte. Fehlende Fortführung von Maßnahmen der Wohnumfeldgestaltung in den Bereichen Schwarzheide-West und Schwarzheide-Ost. Risiken: Die wachsende Anzahl von Menschen im Rentenalter kann ihre neuen (Wohn-)Bedürfnisse in Schwarzheide nicht erfüllen. In der Folge kommt es zu Abwanderungstendenzen bei den über 65 jährigen und Schwarzheide verliert einen Teil seiner angestammten Bevölkerung. Der Leerstand nimmt zu. Technische -, soziale - und Gesundheitsinfrastruktur sind damit schwerer aufrecht zu erhalten. Handlungsbedarfe und Ziele: Bildung von Entwicklungsachsen zur Konzentration der Stadtentwicklung auf zentrale Bereiche Fortführung der Wohnumfeldgestaltung in Schwarzheide-West und Schwarzheide-Ost Schaffung von altersgerechten Wohnformen zur Stabilisierung der Bevölkerung Chancen: Die Stadtpolitik nutzt die günstigen Ausgangsbedingungen in Schwarzheide, um weiter an einer Stadt der kurzen Wege zu arbeiten. Fuß- und Fahrradverbindungen werden überall verstärkt generationengerecht ausgebaut bzw. qualifiziert. Schwarzheide entwickelt sich zu einem guten Beispiel für die Nähe von Wohnen, Arbeit und Freizeit. 13

14 Analyse 4.2 Wirtschaft und Beschäftigung Schlüsselbranchen Im RWK Westlausitz wurden von der Landesregierung acht Branchenkompetenzfelder ausgewiesen: Automotive, Biotechnologie, Energiewirtschaft-/technologie, Kunststoffe/Chemie, Logistik, Medien/IKT, Metallherstellung, be- und verarbeitung/mechatronik und Mineralölwirtschaft/Biokraftstoffe. Davon sind in Schwarzheide nur die beiden Bereichen Automotive und Biotechnologie nicht vertreten. In den übrigen sechs Branchenkompetenzfeldern sind auch in Schwarzheide ansässige Unternehmen aktiv. Die von der Landesregierung für Schwarzheide ausgewiesenen Branchenkompetenzfelder sind: Kunststoff/Chemie Logistik Metallherstellung/-be- und -verarbeitung/mechatronik Mineralölwirtschaft/Biokraftstoffe Das Branchenkompetenzfeld Kunststoff/Chemie wird im RWK zum allergrößten Teil von Schwarzheide bestimmt. In diesem Bereich sind in Schwarzheide ca Arbeitnehmer tätig. Das entspricht einem Anteil von ca. 97 % aller im RWK in diesem Bereich Beschäftigten. Allein für die BASF arbeiten in Schwarzheide insgesamt ca Menschen (ca. 83 % aller Beschäftigten im Bereich Kunststoff/Chemie im RWK). Die Gesamtzahl von ca. 220 Auszubildenden im Branchenkompetenzfeld Kunststoff/Chemie innerhalb des RWK wird in Schwarzheider Unternehmen ausgebildet. 14 Außerdem sind alle ca. 73 im Bereich Kunststoff/Chemie in Forschung und Entwicklung Beschäftigten des RWK in Schwarzheide tätig (70 bei der BASF und 3 bei der Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH). Damit 14 Eigene Berechnungen nach Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) Anlage Übersicht Unternehmen nach Branchenschwerpunkten bildet Schwarzheide auch unter Einbeziehung aller Branchenkompetenzfelder den Schwerpunkt im Bereich Forschung und Entwicklung (73 von insgesamt ca. 130 in Forschung und Entwicklung Beschäftigten im RWK). Von besonderer Bedeutung in Schwarzheide sind darüber hinaus: die Branche Metall mit 112 Mitarbeitern (MA), das sind 7,03 % der Gesamtzahl in dieser Branche im RWK; die Energiewirtschaft/-technologie + Mineralölwirtschaft/Biokraftstoffe mit 101 MA (14,43 %); die Logistik mit 93 MA (39,08 %) sowie Medien/IKT mit 62 MA (27,43 %). Schwarzheide verfügt als kleinste der fünf Städte des RWK über hohe Anteile an den Gesamtbeschäftigtenzahlen in allen Branchenkompetenzfeldern außer Automotive und Biotechnologie. 15 Arbeitsplatzquote Die Arbeitsplatzquote 16 Schwarzheides liegt bei 54,61 %. 17 Diese Quote gibt Auskunft über das Verhältnis von in Schwarzheide vorhandenen Arbeitsplätzen zu der Gesamtbevölkerung. Je höher die Quote, umso höher ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Schwarzheide im Vergleich zu den in Schwarzheide wohnenden Menschen. Eine hohe Quote steht also für eine hohe Bedeutung als Arbeitsort (hohe Einpendlerzahlen) bzw. für eine hohe dichte an Arbeitsplätzen vor Ort (großer Arbeitsmarkt für die ansässige Bevölkerung). Die Arbeitplatzquote des Landkreises Oberspreewald-Lausitz beträgt lediglich 22,93 % 18. Im Vergleich der beiden Werte wird die stark überdurchschnittliche Bedeutung der Stadt als Arbeits- und Wirtschaftsstandort deutlich: Schwarzheide bietet eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Arbeitsplätzen. 15 Eigene Berechnungen nach Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) Anlage Übersicht Unternehmen nach Branchenschwerpunkten 16 Arbeitsplatzquote = Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 100 EW, Berechnung: SVB am Arbeitsort / Gesamteinwohnerzahl x Stand: , Eigene Berechnung nach LDS (2004a) S. 30; LDS (2004b) S Stand: , Eigene Berechnung nach LDS (2004a) S. 30; LDS (2004b) S

15 Analyse Erwerbsquote Die Erwerbsquote 19 in Schwarzheide liegt bei 49,11 %. 20 Diese Quote gibt Aufschluss über die Beteiligung der Schwarzheider Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter am Arbeitsmarkt. Je höher die Quote umso mehr erwerbsfähige Menschen in Schwarzheide sind auch tatsächlich in Beschäftigung. Für den gesamten Landkreis Oberspreewald-Lausitz liegt die Erwerbsquote bei 43,49 %. 21 Daraus ergibt sich im Vergleich, dass ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Schwarzheider Bevölkerung sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist. In Lauchhammer beträgt die Erwerbsquote beispielsweise nur 39,34 %. 22 Die große Zahl an Arbeitsplätzen bei der BASF und in den anderen Gewerbegebieten der Stadt scheint starke Auswirkungen auf den lokalen Arbeitsmarkt zu haben. Arbeitslosigkeit Die hohe Arbeitslosigkeit stellt auch in Schwarzheide ein Problem dar. Die letzte, nur für die Stadt Schwarzheide erhobene Arbeitslosenquote stammt aus dem Jahr Damals lag die Arbeitslosenquote in der Stadt bei 25,5 % und war damit deutlich höher als die des Landes (22,8 %), jedoch deutlich niedriger als die des Landkreises (29 %). 23 Die Arbeitslosenquote für das Land Brandenburg liegt heute bei 16,3 % und die des Landkreises Oberspreewald-Lausitz bei 22,2 %. 24 Es ist davon auszugehen, 19 Erwerbsquote = Zahl der Erwerbstätigen auf 100 EW im erwerbsfähigen Alter (15. bis 64. Lebensjahr), Berechnung: SVB am Wohnort / Anzahl der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter x Stand: , LDS (2004a) S Stand: , LDS (2004a) S Stand: , LDS (2004a) S Bertelsmann Stiftung (2004) S LDS (2006a) S. 18 f dass die Arbeitslosenquote der Stadt Schwarzheide heute ebenfalls zwischen diesen beiden Werten liegt. Pendlerverhalten In Schwarzheide kommen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte von außerhalb zur Arbeit. Das sind 72 % der in Schwarzheide beschäftigten Personen. Gleichzeitig verlassen nur sozialversicherungspflichtig Beschäftigte die Stadt um außerhalb zu arbeiten. Dies entspricht einem Anteil von 51 % an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten die in Schwarzheide wohnen (siehe Tab. 5). Schwarzheide verfügt also über ein stark positives Pendlersaldo von Das deutliche Übergewicht an Einpendlern zeigt, dass Schwarzheide trotz seiner verhältnismäßig kleinen Einwohnerzahl eine starke Position als Wirtschafts- bzw. zentraler Arbeitsstandort in der Region einnimmt. Tab. 5: Pendlerbeziehungen in Schwarzheide Einpendler Auspendler Herkunft abs. % Ziel abs. % Finsterwalde 33 1 Finsterwalde 16 1 übr. Kreis EE übr. Kreis EE 40 3 Großräschen Großräschen 39 3 Lauchhammer Lauchhammer Senftenberg Senftenberg übr. Kreis OSL übr. Kreis OSL übr. Brandenburg übr. Brandenburg Sachsen Sachsen übr. Neue Bundesländ übr. Neue Bundesländ 65 5 Alte Bundesländer 35 1 Alte Bundesländer Gesamt Gesamt SVB am Arbeitsort SVB am Wohnort Anteil Einpendler 72% Anteil Auspendler 51% Pendlersaldo Stand , Quelle: Agentur für Arbeit 15

16 Analyse Enge Pendlerbeziehungen bestehen zur Nachbarstadt Lauchhammer, der nahe gelegenen Kreisstadt Senftenberg und dem übrigen Kreis Oberspreewald-Lausitz. Daneben sind auch die Pendlerbeziehungen zu Sachsen (Dresden) zu beachten (siehe Tab. 5). Gewerbeflächen Die wirtschaftlich herausragende Bedeutung der Stadt Schwarzheide wird auch durch den Umfang der gewerblich genutzten Fläche im Vergleich zum RWK deutlich. Die genutzten Gewerbeflächen in Schwarzheide haben insgesamt eine Fläche von 185,4 ha. Das entspricht einem Anteil an den genutzten Gewerbeflächen im RWK von 32,6 % (siehe Tab. 6). Tab. 6: Gewerbegebiete in Schwarzheide Standort Nr. Anzahl Firmen Gesamtfläche [ha] Genutzte Fläche noch verfügbar Auslastung in % BASF-Werksgelände SW ,0 130,0 100,0 56,5 VIZ I SW ,0 15,0 5,0 75,0 Gewerbegebiet Schwarzheide-Süd SW ,0 35,3 15,7 69,2 Gewerbegebiet Schwarzheide-Mitte SW ,2 5,1 1,1 82,3 Summe / Durchschnitt ,2 185,4 121,8 60,4 RWK ,0 568,1 312,6 64,5 Anteil SW an RWK in % 17 34,9 32,6 39,0 - Quelle: Eigene Berechnungen nach Complan GmbH/B.B.S.M. (2006) Anhang: Übersicht Gewerbe- und Industriegebiete In Schwarzheide gibt es vier Gewerbegebiete: Das Werksgelände der BASF, das Verarbeitungs- und Industriezentrum (VIZ I), das Gewerbegebiet Schwarzheide-Süd sowie das Gewerbegebiet Schwarzheide-Mitte. Die Auslastung der Gewerbegebiete beträgt zwischen ca. 57 % und 82 % (siehe Tab. 6) Die Nutzbarkeit der verbleibenden Flächen ist jedoch teilweise stark eingeschränkt. So kommen die noch verfügbaren 15,7 ha Gewerbefläche in Schwarzheide-Süd nur für kleinteilige Ansiedlungen in Frage. Die Gesamtzahl von 15,7 ha ergibt sich aus mehreren von einander getrennten Grundstücken (siehe Abb. 2). Sucht ein Investor z.b. eine Fläche von 16

17 Analyse 10 ha, dann ist sie in diesem Gewerbegebiet nicht vorhanden. Trotz einer Gesamtauslastung aller Gewerbegebiete in Schwarzheide von zurzeit 60,4 % besteht im Sinne der Stärkung des Industriestandortes weiterhin Bedarf an neuen Gewerbe- und Industrieflächen. 25 Abb. 2: Gewerbegebiet Süd Quelle: Stadt Schwarzheide Der Großteil der insgesamt noch verfügbaren Flächen befindet sich direkt auf dem BASF-Werksgelände. Zurzeit ist der Standort im Gespräch für eine neue Gemeinschaftsinvestition der BASF mit dem Unternehmen Dow- Chemical aus den USA. Neue Flächen für ein Gewerbegebiet von 30,7 ha sind in Schwarzheide- Mitte, unmittelbar westlich vom VIZ I geplant. Dieses Gewerbegebiet soll als VIZ II von der BASF vermarktet werden. Wie im VIZ I ist auch dieses Gebiet vornehmlich für Unternehmen bestimmt, die vom Standortverbund mit der BASF profitieren können. Der Bebauungsplan für das Gebiet sowie die notwendige Änderung des FNP werden gerade erstellt bzw. umgesetzt. Die Gewerbe- und Industrieflächen auf dem BASF-Gelände, die Flächen im VIZ I sowie das Gelände des geplanten VIZ II in Schwarzheide-Mitte gehören der BASF. Die BASF Schwarzheide GmbH vermarktet die konzerneigenen Gewerbe- und Industrieflächen über eine eigene Gesellschaft. 26 Ebenfalls in Eigentum der BASF liegt die Fläche zwischen Autobahnen und Schipkauer Straße. Diese Fläche ist im Flächennutzungsplan der Stadt Schwarzheide bereits als Gewerbegebiet ausgewiesen, wird heute jedoch noch für kommunale Sportzwecke genutzt. Standort für industriell-gewerbliche Großansiedlung Das Gebiet des Flugplatzes Schwarzheide/Schipkau ist einer der wenigen Standorte im Land Brandenburg, die für eine industriell-gewerbliche Großansiedlung in Frage kommen. Der kleinere Teil der Fläche (Flugplatzgebäude) liegt in Schwarzheide, der größere Teil der Fläche gehört dagegen zur Gemarkung Schipkau. Zwischen den Städten Schipkau und Schwarzheide gibt es eine Übereinstimmung darüber, dass die Fläche bei entsprechender Anfrage eines Investors zur Verfügung gestellt und das Vorhaben planerisch unterstützt werden soll. Dazu wurde von beiden Bürgermeistern ein Letter of Intend unterzeichnet. Konkrete Planungen, z.b. für eine mögliche Erschließung, existieren jedoch nicht. Standortkatalog Die Stadt Schwarzheide erarbeitet zurzeit eine neue Ausgabe ihres Standortkataloges, in dem die einzelnen Gewerbegebiete der Stadt vorgestellt werden. Diese Informationen sollen dann auch auf der Internetseite der Stadt abrufbar sein. 25 Vgl. Koziol, M. et al. (2003) S Complan/B.B.S.M. (2006) S

18 Analyse Netzwerke Für Schwarzheide von besonderer Bedeutung ist das Kunststoffnetzwerk-Brandenburg (KuBra e.v.). Dieser Unternehmerverbund mit Sitz in Schwarzheide versucht die Branchenkompetenz der brandenburgischen Kunststoffindustrie weiter auszubauen. Mitglieder und Förderer dieses Vereins sind neben Unternehmen aus der Kunststoffindustrie auch branchennahe Werkzeug- und Maschinenbauer sowie Vertreter von Verbänden und der Wirtschaftsförderung. Die Mitglieder (rd. 35 Unternehmen mit ca MA) kommen schwerpunktmäßig aus Brandenburg, aber auch vermehrt aus anderen Bundesgebieten. 27 Die Z.E.I.T. GmbH ist eine zu 75 % in kommunalem Eigentum befindliche Gesellschaft für Service- und Beratungsleistungen. Diese werden für Gründer, ansiedlungsinteressierte Unternehmen oder das Gewerbezentrum in Lauchhammer erbracht. 28 Für Schwarzheide von besonderer Bedeutung ist der Fachbereich Kunststoffkompetenzzentrum. Sitz der GmbH ist Schwarzheide. Fachkräftemangel Die Unternehmen in Schwarzheide und der Region sehen im zunehmenden Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ein ernstzunehmendes Standortproblem. Im STEK Westlausitz wurde dieses Problem bereits als Engpassfaktor für die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft in der Westlausitz dargestellt. 29 Einzelhandel und Dienstleistung Schwarzheide verfügt über ca m 2 Verkaufsfläche in Lebensmittel- Discountgeschäften. Damit gibt es in Schwarzheide allein in diesem Seg- ment 0,77 m 2 Verkaufsfläche pro Person. Erweitert wird die Gesamtverkaufsfläche durch diverse Einzelhandelsfachgeschäfte. Großflächige Einzelhandelsbetriebe gemäß 11 BauNVO in Senftenberg und Lauchhammer haben in erheblichem Maße Einfluss auf das Kaufverhalten der Schwarzheider. 30 Bei einem prognostizierten langfristig andauernden Bevölkerungsrückgang wird die Verkaufsfläche pro Person weiter ansteigen. Aufgrund der dargestellten Situation besteht in Schwarzheide kein Bedarf an zusätzlichen Flächen und Einrichtungen für den Einzelhandel. Dies gilt ebenfalls für konsumnahe Dienstleistungen. 31 Die vorhandenen Einrichtungen konzentrieren sich im Bereich südlich des Kreisverkehrs an der Schipkauer Straße in Schwarzheide-Mitte. Dort existieren ein kleineres, nicht überdachtes Einkaufszentrum ( Heidecenter ) sowie mehrere kleinere Einzelhändler und Dienstleister im gegenüberliegenden Mischgebiet. Der übrige Einzelhandel platzieren sich schwerpunktmäßig entlang der Ruhlander Straße, also in Schwarzheide-West und Schwarzheide-Wandelhof. In Naundorf und Victoria gibt es keine Lebensmittelgeschäfte. Damit verfügen heute zwei Ortsteile Schwarzheides über keinerlei Einrichtungen der Nahversorgung. Für Schwarzheide liegt kein Einzelhandelsgutachten oder Zentrenkonzept vor. Es bestehen keine Initiativen zum Citymarketing oder sonstige Vereinigungen einzelhandelsrelevanter Akteure (Einzelhändler, Grundeigentümer, Makler). Das Heidecenter in Schwarzheide-Mitte wird von der Edeka- Gruppe gemanagt. 27 Vgl. Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Vgl. Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Stadt Schwarzheide (2006d) S Stadt Schwarzheide (2006d) S

19 Analyse Stärken: SWOT Wirtschaft und Beschäftigung Starker Industrie- und Wirtschaftsstandort mit Sitz eines Global Players und überregionaler Ausstrahlungskraft BASF wirkt weiterhin als Initialzündung: Zugewinn an Unternehmen aus dem Bereich Kunststoff/Chemie, die Verbundvorteile suchen Das Branchenkompetenzfeld Kunststoff/Chemie des RWK wird fast ausschließlich durch den Standort Schwarzheide definiert: 97,5 % aller im RWK in diesem Bereich Beschäftigten arbeiten in Schwarzheide Mehr als 50 % aller in Forschung und Entwicklung Beschäftigten im RWK sind in Schwarzheider Unternehmen tätig Unternehmensnetzwerk KuBra e.v. zur Förderung der Kunststoffindustrie mit überregionaler Bedeutung Gründerinitiative Z.E.I.T. GmbH ist am Standort aktiv in Verbindung mit dem Kunststoffkompetenzzentrum Schwächen: Hohe Arbeitslosigkeit trotz hoher Arbeitsplatzdichte Kein aktueller Standortkatalog der Gewerbegebiete vorhanden (Neuer Standortkatalog ist in Bearbeitung) (Perspektivischer) Mangel an Arbeits- und Fachkräften Fehlende zusammenhängende Gewerbe- und Industrieflächen für Großansiedlungen (kein Planungsvorlauf, deshalb kein schneller Zugriff) Chancen: Die Anzahl der Unternehmen im Standortverbund der BASF (d.h. Kunststoff/Chemie) wächst weiter. Neue Gewerbeflächen schaffen ein zusätzliches Angebot für ansiedlungswillige Unternehmen. Schwarzheide profitiert von neuen Arbeitsplätzen und steigenden Steuereinnahmen. Zurzeit ist Schwarzheide als Standort für ein neues Gemeinschaftsunternehmen zwischen der BASF und der amerikanischen Dow-Chemical im Gespräch. Risiken: Die BASF als zentraler Fixpunkt des Industriestandortes könnte ihre Konzernstrategie ändern, das Engagement für den Standort einschränken und Teile der Produktion auf andere Standorte verlagern. Steuereinnahmen und Arbeitsplätze würden zurückgehen, neue Unternehmen würden sich kaum noch ansiedeln. Der Mangel an Fachkräften und ausbildungsfähigen Jugendlichen kann zu einer Verlangsamung bzw. zu einem Stillstand in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt führen. In der Folge steigt die Arbeitslosigkeit weiter an. Schwarzheide verliert Steuereinnahmen, Bewohner und das starke, positive Wirtschaftsimage. Handlungsbedarfe und Ziele: Planerische Vorbereitung des Flugplatzgeländes für eine potenzielle Großansiedlung Schaffung neuer Gewerbeflächen durch Zusammenführung der Gewerbegebiete Schwarzheide- und Lauchhammer-Süd Sicherung des Fachkräfte- und Arbeitskräftebedarfs Gemeinsame Stärkung des Standortes im Rahmen des RWK (u.a. Erstellung eines neuen Standortkataloges der Gewerbegebiete) 19

20 Analyse 4.3 Bildung und Wissenschaft Bildungsinfrastruktur Grundschule Die Umstrukturierung im Grundschulbereich ist nach der Schließung von zwei Grundschulen in Schwarzheide-Ost (Schließung zum Schuljahr 1999/2000) und Schwarzheide-West (2002/2003) abgeschlossen. Es verbleibt die Grundschule Wandelhof in der Geschwister-Scholl-Straße 27. Der zukünftige Bestand dieser Grundschule ist mittelfristig gesichert. 32 Der Schulhof bedarf einer grundlegenden Neugestaltung Weiterführende Schulen Die Justus-von-Liebig-Oberschule (ehemalige Realschule) in Schwarzheide-Wandelhof wird aufgrund sinkender Schülerzahlen mit dem Ende des Schuljahres 2006/2007 geschlossen. 34 Zurzeit werden noch zwei Klassen in der Schule unterrichtet. Der Standort der nächstgelegenen Oberschule ist Lauchhammer. 35 Eine Nachnutzung des Gebäudes an der Geschwister-Scholl-Straße 27 ist nicht möglich. Das unsanierte Gebäude in Blockbauweise soll zurückgebaut werden. 36 Das Emil-Fischer-Gymnasium in Schwarzheide-Wandelhof wird aufgrund der Festlegungen im Schulentwicklungsplan des Landkreises perspektivisch geschlossen. Geplant ist die Schließung des Gymnasiums mit der Fertigstellung eines neuen Gebäudes ( SeeCampus Niederlausitz ) in dem die Gymnasien Schwarzheide und Lauchhammer zusammengelegt werden sollen. Das alte Gebäude des Emil-Fischer-Gymnasiums an der Ruhlander Straße 71 soll nach vollzogenem Umzug abgerissen und die freigewordene Fläche für Retentionsmaßnahmen genutzt werden. 37 Für den Rückbau des Gymnasiums ist als Eigentümer der Landkreis zuständig. SeeCampus Der Schulentwicklungsplan des Landkreises Oberspreewald Lausitz sieht für die Planungsregion Süd (Lauchhammer, Schwarzheide, Ruhland, Ortrand und Teile von Schipkau) aufgrund sinkender Schülerzahlen nur noch den Erhalt eines dreizügigen Gymnasiums vor. Aufgrund der zentralen Lage wurde Schwarzheide als Standort für das neue Gymnasium vorgeschlagen. 38 Die Städte Lauchhammer und Schwarzheide einigten sich auf einen Standort in Schwarzheide, unmittelbar an der Grenze zu Lauchhammer. Dort soll das neue Gymnasium als zentraler Bestandteil des neuen integrierten Schul-, Bildungs- und Freizeitkomplex SeeCampus Niederlausitz entstehen. Das Gesamtprojekt SeeCampus Niederlausitz wird als zentraler Bestandteil der zukünftigen Stadtentwicklung Schwarzheides im Konzeptteil ausführlich dargestellt (siehe S. 60). 32 Landkreis OSL (2002) S. 3, 25; Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006b) 34 Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006b) 37 Stadt Schwarzheide (2006b) 38 Landkreis OSL (2002) S

21 Analyse Schüleragentur In Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen unterstützt die BASF in Schwarzheide eine Schüleragentur. Diese bietet den Jugendlichen Beratungsangebote für die berufliche Frühorientierung Oberstufenzentrum (OSZ) Lausitz Die Abteilung 5 des Oberstufenzentrums (OSZ) Lausitz hat ihren Sitz an der Naundorfer Straße 31 in Schwarzheide-Ost. Das OSZ dient der Vermittlung der schulischen Teile der Berufsausbildung und beherbergt in Schwarzheide 314 Schüler, die dort in den Bereichen Chemie, Physik und Biologie als Chemikant(in), Chemielaborant(in), Verfahrensmechaniker(in) für Kunststoff und Kautschuktechnik sowie als Chemiebetriebsjungwerker(in) ausgebildet werden. Das Gebäude befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand und die Räumlichkeiten verfügen über eine unzureichende Ausstattung. 40 Der Schulentwicklungsplan des Landkreises von 2002 sah vor, dass der Standort geschlossen wird. 41 Als Teil des SeeCampus Niederlausitz soll der Standort jedoch in Schwarzheide erhalten und gestärkt werden (siehe Konzept, S. 60) Forschungseinrichtungen schung und Entwicklung in privaten Unternehmen im gesamten RWK dar (siehe K. 4.2). Die BASF plant gemeinsam mit Netzwerkpartnern, der Fachhochschule Lausitz sowie den Städten des RWK den Aufbau eines Innovationszentrums für die Chemie mit dem Schwerpunkt Braunkohle-Chemie. Flächenund Standortkompetenzen der BASF (Labor, Materialien, etc.) sollen hierfür bereitgestellt werden Fachhochschule Lausitz Die nächstgelegene Fachhochschule mit Standorten in Senftenberg und Cottbus ist die Fachhochschule Lausitz. Für die Region stellt die Fachhochschule mit rd Studenten eine wichtige Funktion für die Fachkräftesicherung dar. Gemeinsam mit regionalen Partnern, darunter insbesondere die in Schwarzheide ansässigen KuBra e.v. und Z.E.I.T. GmbH, entwickelt die Fachhochschule den neuen Studiengang Kunststofftechnik Andere Forschungseinrichtungen Bedeutende Hochschulstandorte in der weiteren Region sind die BTU Cottbus (ca. 55 km), die TU Dresden (ca. 55 km) sowie die Berliner Hochschul- und Forschungseinrichtungen (ca. 150 km) Privatunternehmen Forschung findet in Schwarzheide nur innerhalb entsprechender Abteilungen in Privatunternehmen statt. Bei der BASF sind 70 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung tätig und bei den Fränkischen Rohrwerken ca. 3 Mitarbeiter. Diese Arbeitsplätze stellen gleichzeitig die einzigen in For- 39 Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S PIW (2001) S Landkreis Oberspreewald-Lausitz (2002) S Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S

22 Analyse SWOT Bildung und Wissenschaft Stärken: Vielfältiges Schulangebot: Gymnasium und OSZ (mit Ausbildungsgängen im Bereich des Branchenschwerpunktes Chemie/Kunststoff) Extrem hohe Anzahl von Beschäftigten in Forschung und Entwicklung (ca. 73 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, siehe Wirtschaft und Beschäftigung ) Schwächen: Aufgrund sinkender Schülerzahlen kann zukünftig im südlichen Teil des Landkreises nur noch ein Gymnasium bestehen bleiben. Bisheriger Standort des Gymnasiums kann nicht als zukünftiger Standort dienen (schlechter baulicher Zustand, keine ausreichenden Erweiterungsflächen) Die Räumlichkeiten des OSZ Abteilung Schwarzheide sind sanierungsbedürftig und verfügen über eine mangelhafte Ausstattung. Die Oberschule wird zum Ende des Schuljahres 2006/07 geschlossen Risiken: Ohne Gymnasium und OSZ mit den für den Standort so wichtigen Ausbildungsgängen im Bereich Chemie/Kunststoff und ohne die verstärkte Profilierung der Schule in den Bereichen Naturwissenschaft und Sprachen wird sich das Problem des Arbeits- und Fachkräftemangel weiter verschärfen. Handlungsbedarfe und Ziele: Schaffung des integrierten Bildungskomplexes SeeCampus Niederlausitz als Schule des 21. Jahrhunderts Konzentration weiterer Bildungsangebote am Standort SeeCampus Niederlausitz (OSZ Abteilungen Schwarzheide und Brieske-Ost) Schaffung von Synergieeffekten für die Kommune durch das Projekt SeeCampus Niederlausitz (z.b. im Bereich Sportangebote) Fortentwicklung des naturwissenschaftlich sprachlichen Schwerpunktes für das neue Gymnasium zur Verbesserung der Ausbildungssituation Chancen: Das geplante Projekt SeeCampus Niederlausitz bietet die Chance Gymnasium und OSZ langfristig an einem neuen Standort in Schwarzheide zu sichern und damit die Verknüpfung Bildung/Wirtschaft zu optimieren. Nutzung von innovativen PPP-Modellen zum Bau und Betrieb (Facility - Management) des neuen Gymnasiums 22

23 Analyse 4.4 Verkehrliche und Technische Infrastruktur Verkehrliche Infrastruktur Straße Schwarzheide liegt unmittelbar an der Bundesautobahn A 13 (Berlin Dresden). Über die Autobahn ist Schwarzheide direkt an Berlin (Fahrzeit ca. 2 Stunden) und Dresden (¾ Stunde) angebunden. Leipzig ist mit dem Auto in 1¾ Stunden zu erreichen, Cottbus in einer Stunde. Innerhalb des kommunalen Straßennetzes treten große Zustandsmängel auf. Während sich die Hauptstraßen (Lauchhammer/Ruhlander Str., Schipkauer Str. und Naundorfer Str.) in Schwarzheide in einem guten Zustand befinden, ist eine Vielzahl der kommunalen Erschließungs- und Anliegerstraßen stark sanierungsbedürftig. Im Ortsteil Schwarzheide-West ist in vielen Fällen die grundhafte Erneuerung der Straßen notwendig. In den anderen Ortsteilen sind zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich (siehe Konzept, S. 65). Im Bereich der regionalen Erreichbarkeit sind mehrere Straßenausbauprojekte in Planung, die jedoch nicht in kommunaler Verantwortung erfolgen: Neubau B 169 neu Schwarzheide - Senftenberg Ausbau B 169, dreispurig zwischen Torgau und Schwarzheide Neubau B 96 neu Bei diesen Maßnahmen gilt es insbesondere, die Verknüpfung mit dem Knoten Autobahnanschlussstelle Ruhland und die Erschließung des BASF- Geländes von Osten her zu optimieren. Anbindung an den Wirtschaftsraum Leipzig-Halle An den Wirtschaftsraum Leipzig-Halle (Entfernung 160 km) ist Schwarzheide derzeit nur unzureichend angebunden. Mit der Autobahn ist ein Umweg über Dresden erforderlich, die Bundesstraße (B 169) ist nicht genügend ausgebaut. Die Region fordert den qualifizierten Ausbau der Leipzig-Lausitz-Trasse (LeiLa). Ein Kabinettsbeschluss im November 2005 traf hierzu positive Grundsatzentscheidungen. 44 Anbindung Gewerbegebiet Süd Das Gewerbegebiet Schwarzheide Süd ist nicht in die Gesamtstadt integriert. Die Erschließung erfolgt über die B 169 bzw. über Lauchhammer. Um eine bessere Anbindung an die Siedlungsschwerpunkte in Schwarzheide zu erreichen, plant die Stadt den Bau einer Verbindungsstraße zwischen der Ruhlander Str. und dem Gewerbegebiet (Siehe im Konzeptteil unter S. 59). Schiene Schwarzheide ist an das Regionalnetz der Deutschen Bahn (DB) angeschlossen. An der Bahnhaltestelle Schwarzheide-Ost hält der Regionalexpress (RE) 18, der die Linie Cottbus Dresden-Neustadt bzw. Cottbus Falkenberg (Elster) bedient. Der RE 18 verkehrt im Zweistundentakt. Mit einmaligem Umsteigen erreicht man von Schwarzheide-Ost Berlin Hbf in 2:45 h und Dresden HBF in 1:22 h. Der nahe gelegene Bahnhof der Stadt Ruhland ist der Schienenknotenpunkt in der Region. Von dort fahren Regionalexpresse als Direktverbindung auch nach Dresden und Leipzig. Der Transport von Wirtschaftsgütern über die Schiene ist für die BASF von steigender Bedeutung, der Anteil liegt bereits bei über 50 % des Aufkommens. Gute Schienenverbindungen sind für den Transport nach Osteuropa und mit zunehmender Bedeutung auch nach Russland und China 44 Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S. 10, 42 23

24 Analyse notwendig. Um die verkehrliche Infrastruktur in diesem Bereich zu verbessern plant die BASF den Ausbau des Kombinierten-Verkehrs-Terminals in Schwarzheide. Zur vollen Nutzung des wirtschaftlichen Potenzials der Region wären zusätzliche Maßnahmen, wie der Ausbau der Niederschlesischen Eisenbahntrasse und der Bau eines Rangierknotens in Ruhland, notwendig. 45 Diese Maßnahmen werden als Projekt C.3 im Rahmen des STEK Westlausitz weiter verfolgt. 46 Flughäfen Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Dresden-Klotzsche (ca. 60 km). Der Flughafen Berlin-Schönefeld wird als Berlin-Brandenburg- International zukünftig an Bedeutung gewinnen. Die Entfernung zu Schwarzheide beträgt rd. 100 km. Schwarzheide verfügt mit dem Flugplatz Schwarzheide/Schipkau über einen Sonderlandeplatz der Kategorie II. Wasserwege Schwarzheide verfügt über keinen Anschluss an eine Wasserstraße. Der nächstgelegene Hafen bzw. Umschlagplatz ist Mühlberg an der Elbe. Die Entfernung zu Schwarzheide beträgt ca. 45 km. Bisher entspricht der Hafen nicht den Bedürfnissen der Unternehmen. Nach einem Kabinettsbeschluss von Ende 2005 werden Möglichkeiten zur Optimierung des Hafens (Ausstattung/Verlademöglichkeiten) geprüft. 47 Nahverkehr Schwarzheide verfügt über keinen eigenen kommunalen Verkehrsbetrieb. Als Aufgabenträger für den ÖPNV ist der Landkreis Oberspreewald-Lausitz zuständig. Der Landkreis ist Mitglied im Verkehrsverbund Berlin- Brandenburg (VBB). Innerhalb der Stadt Schwarzheide verkehren mehrere Regionalbusse der Verkehrsgesellschaft Oberspreewald-Lausitz mbh (VGOSL), die Schwarzheide mit sämtlichen Nachbargemeinden verbinden und gleichzeitig auch ein innerörtliches ÖPNV-Netz darstellen. Die Busse verkehren tagsüber alle halbe bis dreiviertel Stunde und am Abend stündlich. Ab ca. 20:00 Uhr gibt es keine Busverbindungen mehr Technische Infrastruktur Die Stromversorgung auf dem Gebiet der Stadt wird durch die envia Mitteldeutsche Energie AG, Chemnitz sichergestellt. 48 Für die Gasversorgung zeichnet sich die SpreeGas, Cottbus verantwortlich. Der Wasserverband Lausitz Betriebsführung GmbH, Senftenberg versorgt das Stadtgebiet Schwarzheides mit Trinkwasser. Die Stadt Schwarzheide wird im überwiegenden Teil zentral entsorgt. Schwarzheide-Ost wird dezentral entsorgt. 49 Die Urbana Fernwärme GmbH, Hamburg versorgt das Stadtgebiet mit Fernwärme. 50 Das Festnetz für die Telekommunikation wird von der Deutschen Telekom betrieben. Im Mobilfunk-Bereich sind folgende Netzabdeckungen vorhanden: Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S. 12, Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S. 12, Stadt Schwarzheide (2006d) S Stadt Schwarzheide (2006d) S Stadt Schwarzheide (2006d) S Stadt Schwarzheide (2006d) S

25 Analyse T Mobil GSM/GPRS O 2 (D1-Roaming) Vodafone GSM- und UMTS-Netzabdeckung E Plus GSM Eine umfassende Netzabdeckung ist nicht in allen Netzbereichen vorhanden. Für einen Wirtschaftsstandort von der Bedeutung Schwarzheides kann dies von besonderem Nachteil sein. Um diesen Auszugleichen sind Investitionen der Telekommunikationsunternehmen erforderlich Stadt Schwarzheide (2006d) S

26 Analyse SWOT Verkehrliche und technische Infrastruktur Stärken: Günstige überregionale Erreichbarkeit durch das Straßennetz Gute Anbindung an den nahen Dresdner Raum (Fahrzeit 45 min.) Versorgung mit der erforderlichen technischen Infrastruktur auf modernem technischen Niveau ist gewährleistet Schwächen: Instandsetzungsstau im kommunalen Straßennetz Kein optimaler Anschluss an den regionalen Schienenverkehr. Der Umsteigebahnhof in der Region ist der Bahnhof Ruhland Ungenügende Abdeckung des Stadtgebietes in den Mobilfunk-Netzen Kein vielschichtiges Verkehrsnetz (Ertüchtigung Gleisnetz, Anbindung an Hafen, Anbindung an umliegende Wirtschaftsräume, Gewerbegebiete nicht am Schienennetz) Risiken: Die Situation im ÖPNV könnte sich aufgrund der Kürzung der Regionalisierungsmittel des Bundes verschlechtern. In der Folge verschlechtert sich die Erreichbarkeit der zentralen Funktionen in der Stadt. Schwächung des Wirtschaftsstandortes bei ausbleibenden Maßnahmen zur Optimierung der verkehrlichen Infrastruktur Handlungsbedarfe und Ziele: Erneuerung und Instandsetzung kommunaler Straßen Einführung eines Straßenmanagements zur Optimierung der notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen Einführung eines neuen kommunalen Angebotes im ÖPNV (z.b. Bürgerbus) Stärkung des Wirtschaftsstandortes durch Beseitigung der oben genannten Schwächen im Verkehrsnetz Chancen: Der Aufbau neuer kommunaler Angebote im ÖPNV kann die Erreichbarkeit zentraler Einrichtungen verbessern. Die Neuschaffung eines ÖPNV-Angebotes (z.b. Bürgerbus) bedeutet nach Innen und Außen einen Imagegewinn. 26

27 Analyse 4.5 Soziale und Gesundheitsinfrastruktur Kindertagesstätten In Schwarzheide gibt es vier Kindertagesstätten (Kitas), die alle nahe an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten: Kleeblatt (Schwarzheide-Wandelhof) Kapazität: 135, Auslastung: 128 (94,8 %) Träger: Fröbel e.v. notwendige Sanierungsarbeiten: Dach, Fortsetzung Rekonstruktion Ab- und Trinkwasserleitungen, Heizung, Fassade, Pflasterarbeiten Außenbereich 2. Bummi (Schwarzheide-Wandelhof) Kapazität: 66, Auslastung: 66 (100 %) Träger: Eltern und Erzieherinnen e.v. notwendige Sanierungsarbeiten: Dach, Ausbau Dachkammer, Sanitärbereich Hort, Fassade, Außenanlage, Zaunanlage 3. Entdeckerland (Schwarzheide-West) Kapazität: 70, Auslastung: 68 (97,1%) Träger: BIK e.v. notwendige Sanierungsarbeiten: Fassade, Nebengebäude, Außenanlage 4. Micky Mouse (Schwarzheide-Ost/Victoria) Kapazität: 45, Auslastung: 43 (95,5 %) Träger: Wequa e.v. notwendige Sanierungsarbeiten: Fußbodensanierung, Kellertreppe Trotz der hohen Auslastungsgrade ist aufgrund der zu erwartenden demographischen Entwicklungstendenzen keine Kapazitätserweiterung erforderlich. 54 In allen Kitas besteht weiterhin Sanierungsbedarf. 55 Tagespflege In der Stadt Schwarzheide sind 6 Tagespflegepersonen tätig. Tagespflege ist kostengünstiger als die Betreuung in Kitas und vorrangig für Kinder zwischen 0-3 Jahren geeignet Sonstige Einrichtungen der sozialen Infrastruktur Folgende Einrichtungen der sozialen Infrastruktur sind in Schwarzheide vorhanden: Jugendbegegnungsstätte (Anne-Frank-Str. 6) Seniorentagesstätte der AWO (Anne-Frank-Str. 5) Alters- und behindertengerechter Wohnblock der KWG mbh Senftenberg (Straße des Friedens 12) mit 60 WE als Ein- und Zweiraumwohnungen. Behindertenwohnheim des DRK (Gefluderstr. 100) für 24 Menschen mit Behinderung Bürgersaal im Rathaus (Ruhlander Str. 102) für Konferenzen, Mitgliederversammlungen, private Feste (Hochzeiten, Jubiläen, Klassentreffen, Weihnachtsfeiern etc.). Fassungsvermögen: Personen. Die Kapazität aller Kitas zusammengenommen liegt bei 316 Plätzen. 305 Plätze werden zurzeit tatsächlich in Anspruch genommen, was einem Auslastungsgrad von 96,5 % entspricht. 53 Stadt Schwarzheide (2006b) 54 Stadt Schwarzheide (2006d) S Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006a) S

28 Analyse Gesundheitsinfrastruktur Die Ausstattung Schwarzheides im Bereich der ärztlichen Versorgung ist zurzeit noch als ausreichend zu bewerten (siehe Tab. 7). Für die Zukunft ist jedoch eine Unterversorgung nicht auszuschließen. Dies liegt an dem im ländlichen Raum vielfach auftretenden Nachfolgeproblem der Praxen: In Ruhestand tretende Ärzte finden vielfach keine Nachfolger mehr, um die Praxis zu übernehmen und weiterzuführen. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) untersucht den ärztlichen Versorgungsgrad auf Kreisebene. Für den Landkreis OSL ergibt sich demnach ein Versorgungsgrad bei Hausärzten von 90 % (Maximale Zulassung: 90, tatsächliche Zulassung: 77). Im gesamten Landkreis OSL sind demnach 13 freie Hausarztsitze zu vergeben. Bei den Fachärzten sind derzeit keine Sitze frei. 57 Aufgrund der Vollbesetzung des Landkreises mit Fachärzten ergibt sich hier aktuell kein Handlungsspielraum für die Kommune. Bei den Hausärzten ist Schwarzheide derzeit mit fünf Medizinern noch ausreichend versorgt (siehe Konzeptteil S. 67). Tab. 7: Medizinische Einrichtungen in Schwarzheide Arztpraxen Anzahl Allgemeinmedizin 5 Kinder- und Jugendmedizin 1 Augenheilkunde 1 Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 1 Haut- und Geschlechttskrankheiten 1 Chirurgie 1 Neurologie 1 Gesamt 11 Zahnärzte 4 Gesamt 15 Sonstige Einrichtungen Physiotherapie 2 Pflege- und Betreuungsdienste 2 Augenoptiker 1 Apotheke 1 2 Praxisgemeinschaften von je 2 Therapheuten Behindertenwohnheim; altersgerechter Wohnblock Krankenhäuser sind in Schwarzheide nicht vorhanden - Standorte in Lauchhammer Klinikum Niederlausitz GmbH und Senftenberg Carl-Thiem-Klinikum Cottbus Cottbus Quelle: Eigene Darstellung nach

29 Analyse SWOT Soziale und Gesundheitsinfrastruktur Stärken: Ausreichende Versorgungseinrichtungen im Bereich der Gesundheitsund Sozialen Infrastruktur Optimale und mittelfristig gesicherte Auslastung der Kitas Schwächen: Alle Kitas sind sanierungsbedürftig Keine Angebote zur Unterstützung von Familien Handlungsbedarfe und Ziele: Sanierung der Kitas Ausbau einer Kita zum Eltern-Kind-Zentrum zur Weiterentwicklung des kommunalen Angebotes zur Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden Schaffung altersgerechter Wohnformen Sicherung der ärztlichen Versorgung durch verstärkte Bemühungen um die Ansiedlung von Praxen bzw. bei der Nachfolgesuche Chancen: Qualitative Optimierung im Bereich Erziehung/Betreuung durch neue Angebote in der Beratung/Betreuung von Eltern und Kindern Risiken: Zukünftiger Mangel an altersgerechten Wohnformen für den steigenden Anteil der Senioren in der Bevölkerung. Abwanderungstendenzen in diesem Wohnsegment sind zu befürchten. Schwächung der ärztlichen Versorgung durch das ungelöste Nachfolgeproblem vieler Praxen 29

30 Analyse 4.6 Kultur, Freizeit, Sport und Tourismus Kultur und Freizeit In Schwarzheide existieren folgende Einrichtungen aus dem Bereich Kultur/Freizeit: Kulturhaus der BASF Im Kulturhaus auf dem Werksgelände der BASF (Schipkauer Straße 1) finden in unregelmäßigen Abständen Ausstellungen aus den Bereichen Malerei, Grafik und Plastik sowie Musikveranstaltungen statt. Heimatverein Der Kultur- und Heimatverein Schwarzheide e.v. verfügt über ein Vereins- und Ausstellungshaus und eine Heimatstube (Dorfaue 1 u. 3). Buchausleihe, Anne-Frank-Straße 7 58 Kino/Großraumdiskothek Freizeitzentrum Wandelhof an der Ruhlander Straße 37/38 mit Disko, Multiplex-Kino, Gastronomie, Biergarten, Bowlingcenter und Spielhalle für insgesamt bis zu Menschen. Das Freizeitzentrum ist das größte seiner Art in der Region und hat damit Ausstrahlungseffekte über die Stadtgrenzen hinaus. Mini-Golf-Anlage, Hauptstraße 28 c Fitness- und Freizeitclub Lifestyle, Ruhlander Straße 1 Fitness-Welt, Schipkauer Straße Sportanlagen Die Stadt verfügt momentan über zwei Standorte für kommunale Sportanlagen. Die Sportanlage Mückenberger Str. in Schwarzheide-West sowie die Sportanlage zwischen Autobahn und dem Werksgelände der BASF. Das Gelände der Sportanlage an der Mückenberger Str. ist Grundeigentum der Stadt. Die Anlagen werden von einem Tennisclub und einem Fußballverein genutzt. Mit dem Tennisclub TC Schwarzheide hat die Stadt im Jahr 2000 einen Erbbaurechtsvertrag über 99 Jahre abgeschlossen. Die Arbeiten zur Böschungssanierung am Südteich durch die LMBV befinden sich noch in Planung. Nach gegenwärtigem Planungs- und Untersuchungsstand durch die LMBV wird davon ausgegangen, dass die vorhandenen Sportanlagen erhalten bleiben, da kein Eingriff in das dort vorhandene Böschungssystem zu erwarten ist. Die Flächen zwischen Autobahn und dem Werksgelände der BASF sind im Eigentum der BASF. Das Nutzungsrecht sicherte sich die Stadt in einem Sportflächennutzungsvertrag bis zum Jahr Die Sportanlagen sind stark sanierungsbedürftig. Die Kosten für Nutzung und Instandhaltung der sanierungsbedürftigen Sportanlagen liegen bei der Stadt. Die BASF will die Flächen in Zukunft gewerblich, zur weiteren Ansiedlung von Unternehmen im Verbund nutzen. Aufgrund dieser Ausgangsbedingungen und um Kosten zu sparen plant die Stadt den Neubau kommunaler Sportanlagen in Zusammenhang mit dem Bau des SeeCampus Niederlausitz. Aufgrund des Zusammenhangs der Zukunft der kommunalen Sportanlagen mit dem Gesamtprojekt SeeCampus Niederlausitz wird an dieser Stelle auf die Erläuterungen im Konzeptteil verwiesen (siehe S. 60). 58 Stadt Schwarzheide (2006d) S

31 Analyse Tourismusinfrastruktur Schwarzheide liegt nicht unmittelbar an den großen touristischen Anziehungspunkten wie dem Biosphärenreservat Spreewald oder dem Lausitzer Seenland. Die Stadt selber verfügt über keine größeren touristischen Anziehungspunkte. Trotzdem verfügt Schwarzheide über ein größeres Hotel ( Page-Hotel, 3- Sterne Hotel mit 135 Zimmern, Ruhlander Straße 75). Über 20 % der Übernachtungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz entfallen dadurch auf die Stadt Schwarzheide. 59 Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Touristen Schwarzheide im Wesentlichen nur als Schlafort nutzen, um von hier aus die großen touristischen Magneten in der Region zu entdecken. Außerdem wird das Hotel auch von Geschäftsbesuchern der BASF genutzt. Schwarzheide liegt an dem Fahrradweg Schwarze Elster sowie an dem Fernradwanderweg Niederlausitzer Bergbautour. Zunehmende Bedeutung für den Tourismus gewinnen die in den Nachbargemeinden entstandenen Einrichtungen Snowtropolis (Indoor- Skihalle) und die Rennstrecke Eurospeedway Lausitz. Schwarzheide arbeitet in der touristischen Vermarktung mit den Tourismusverbänden Spreewald und Niederlausitz sowie mit regionalen Fremdenverkehrsvereinen zusammen. 59 Landkreises OSL (2005) S

32 Analyse SWOT Kultur, Freizeit und Tourismus Stärken: Ausreichendes Angebot an Sportanlagen sowie Einrichtungen für Kultur und Freizeit Schwarzheide verfügt mit dem Freizeitzentrum Wandelhof über eine Einrichtung mit regionaler Ausstrahlung. Das kulturelle Angebot wird durch die Aktivitäten der BASF ergänzt. Starke Bedeutung der Stadt als Übernachtungsstandort 20 % aller Übernachtungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz Schwächen: Ein Großteil der kommunal genutzten Sportanlagen befindet sich nicht im Eigentum der Stadt (Flächen der BASF). Die zukünftige Ausstattung der Kommune mit Sportanlagen kann damit nicht aktiv sichergestellt werden. Die kommunal genutzten Sportanlagen auf dem Gelände der BASF sind stark sanierungsbedürftig. Chancen: Durch die Schaffung eines neuen zentralen Standortes für die kommunalen Sportanlagen könnten die wirtschaftliche Effizienz und die Attraktivität des Angebotes erhöht werden. Von den vielfältigen touristischen Attraktionen in der Region (Lausitzer Seenlandschaft, Eurospeedway) könnte Schwarzheide noch stärker als Hotelstandort profitieren. Ein weiterer Teil der kommunalen Sportanlagen (Mückenberger Str.) befindet sich auf einem Gelände, dessen Fortbestand nach gegenwärtig vorliegender Sanierungsplanung gesichert scheint. Risiken: Im Bereich des Sports wird sich das Angebot stark einschränken, wenn keine Ersatzlösung für die wegfallenden Flächen gefunden wird. Handlungsbedarfe und Ziele: Neubau/Zusammenlegung der kommunalen Sportanlagen am Standort des neuen Gymnasiums SeeCampus Niederlausitz Nutzung von Einsparpotenzialen durch Bau und Betreib der neuen Sportanlagen im Zusammenhang mit dem Bau des SeeCampus Niederlausitz 32

33 Analyse 4.7 Umwelt und Natur Naturraum/Freiflächen Auf der Gemarkung Schwarzheide finden sich größere Waldflächen, insbesondere im nördlichen Bereich und an der westlichen Grenze zu Lauchhammer. Südlich der B 169 findet sich eine große Freifläche die als Ackerland genutzt wird. Schwarzheide verfügt außerdem über mehrere Seen. Am nordöstlichen Rand der Gemarkung befindet sich der Kabelbaggerteich, südlich und westlich von Schwarzheide-West befinden sich die ehemaligen Restlöcher Ferdinandsteich bzw. Südteich, die zurzeit von der LMBV abschließend gestaltet werden. Naherholung Der Tagebau hat in der Region zu einer nachhaltigen Veränderung der Landschaft geführt. In Schwarzheide befinden sich zwei Restlöcher, die inzwischen geflutet wurden und langfristig als Seen nutzbar sein werden. Die Seen liegen zwischen den Ortsteilen Schwarzheide-West, Schwarzheide-Wandelhof sowie dem Gewerbegebiet Süd. Im Westen grenzt das Gebiet der Seen an den Wald und Grünraum auf der Gemarkung Lauchhammer. Zurzeit ist eine Nutzung der Seen zu Freizeit- und Erholungszwecken noch nicht möglich, da die Gestaltung der Uferzonen nicht abgeschlossen ist und die Wasserqualität stark unter der Übersäuerung leidet. Die Stadt forderte in ihrer Stellungnahme zum Sanierungsplan Lauchhammer Teil II, dass die zum Baden nutzbare Qualität gewährleistet sein muss (Ferdinandsteich und Südteich). 60 Für die Zukunft des Gebietes ist jedoch davon auszugehen, dass der Naturraum ein großes Potenzial für die Stadt Schwarzheide bietet. Aufgrund der zentralen Lage bietet sich das Gebiet für Freizeit- und Erholungszwecke an. Der nördliche Uferbereich der beiden Seen grenzt an den Siedlungsbereich von Schwarzheide-West bzw. an den Standort des geplanten SeeCampus Niederlausitz. Ebenfalls in geringer Entfernung zum nördlichen Ufer liegt die ehemalige Grundschule (Umbau zum schulischen Wohnen geplant). Die Nähe zu diesen Bereichen spricht für eine hohe Nutzung des nördlichen Uferbereiches. Die Entwicklung der beiden Seen zu einem Naherholungsgebiet bietet sich an. Dazu kann die Stadt zurzeit noch keine Maßnahmen ergreifen, da die Ausgestaltung des Bereiches in Verantwortung der LMBV liegt. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten durch die LMBV sollte die Stadt weitere Möglichkeiten zur Entwicklung dieses Erholungsgebietes prüfen (siehe S. 66). Grundwasseranstieg/Vernässung Durch die umfangreichen Renaturierungsarbeiten der LMBV in der Region wird es in Zukunft zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels kommen. Dieser Anstieg des Grundwassers wird voraussichtlich zur Vernässung von Randbereichen der Stadt führen. Die genauen Auswirkungen und Konsequenzen, die sich für Schwarzheide ergeben, sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar. Die durch den Grundwasseranstieg gefährdeten Bereiche sind ebenfalls noch nicht eindeutig abgrenzbar. Die Stadt forderte in einer Stellungnahme zum Sanierungsplan Lauchhammer Teil II, dass die prognostizierten Wasserstände auf keinen Fall eintreten dürfen (Wasserstand darf nicht mehr als 93,00 m NN betragen) Stadt Schwarzheide (2006a) S Stadt Schwarzheide (2006a) S.59 33

34 Analyse SWOT Umwelt und Natur Stärken: Auf der Gemarkung Schwarzheide finden sich große Waldgebiete und Freiflächen. Im Rahmen der Bergbaufolgensanierung wurden zwei Seen (Süd- und Ferdinandsteich) in unmittelbarer Nähe zu Wohnschwerpunkten neu geschaffen. Handlungsbedarfe und Ziele: Schaffung eines Naherholungsgebietes durch zusätzliche Aufwertung der Seebereiche nach erfolgter Sanierung durch die LMBV Umsetzung des Projektes SeeCampus Niederlausitz als bauökologisches Modellvorhaben zur Steigerung der Energieeffizienz Schwächen: Grundwasseranstieg mit der Gefahr von Vernässungen Chancen: Weiterentwicklung der neuen Seen zu einem attraktiven Naherholungsbereich CO 2 -Minderung durch Projekt SeeCampus Niederlausitz. Das Gebäude wird in Passivhausbauweise errichtet und so zu einer besseren Energieeffizienz beitragen. Risiken: Die genauen Auswirkungen des Grundwasseranstiegs im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen der LMBV in der Region sind bisher nicht abschätzbar. 34

35 Analyse 4.8 Kommunalfinanzen Finanzlage Schwarzheide verfügt als Industriestandort über eine hohe steuerliche Ertragskraft. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer betrugen im Jahr 2005 in Schwarzheide 595,48 pro Einwohner (siehe Tab. 9). 62 Die durchschnittlichen Einnahmen aller brandenburgischen Kommunen betrugen bei der Gewerbesteuer lediglich 165,74 pro EW. 63 Schwarzheide verfügt also vergleichsweise über sehr hohe Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Diese Stärke ist durch die besondere Stellung Schwarzheides als Industriestandort (BASF) mit entsprechend hohen Gewerbesteuereinnahmen begründet. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden sich nach Einschätzung der Stadt auch in Zukunft positiv entwickeln. Vergleichsweise gering ist dagegen die Summe der Schlüsselzuweisungen, die Schwarzheide vom Land erhält. Im Jahr 2005 erhielt Schwarzheide pro Einwohner 253,02 an Schlüsselzuweisungen. 64 Die durchschnittliche Schlüsselzuweisung aller Kommunen in Brandenburg beträgt dagegen 430,06 pro Einwohner. 65 Die an den Landkreis zu entrichtende Kreisumlage steigt wegen Erhöhungen des Hebesatzes überproportional zur Finanzkraft der Kommune. Musste Schwarzheide im Jahr noch knapp 1,1 Mio. an den Landkreis zahlen, so waren es im Jahr 2006 bereits knapp 2,3 Mio. (siehe Tab. 9, S. 37). Nicht nur die steigende Kreisumlage belastet den Haushalt der Stadt. Steigende Personalkosten durch die tarifliche Bindung und sachliche Mehr- 62 Eigene Berechnungen nach Stadt Schwarzheide (2006f), Stand: LDS (2006b) S Eigene Berechnungen nach Stadt Schwarzheide (2006f), Stand: LDS (2006b) S. 425 ausgaben infolge der stetigen Inflation zwingen die Stadt zu einer Verringerung der Ausgaben. Tab. 8: Entwicklung des Haushaltsvolumens Plan VmH Ausgaben VwH Ausgaben Quelle: Stadt Schwarzheide Das Ausgaben im Haushalt der Stadt mussten im Zeitraum von 13,3 Mio. auf 8 Mio. (Plan) zurückgefahren werden. Dabei schrumpften die Ausgaben im Vermögenshaushalt (VmH) wesentlich stärker als die des Verwaltungshaushalts (VwH). Das bedeutet, dass der Stadt immer weniger Mittel für investive Maßnahmen zur Verfügung stehen (vgl. Tab. 8). In den Jahren mussten zum Ausgleich des Haushalts finanzielle Mittel aus der Rücklage verwendet werden. Ab 2008 wird dies nicht mehr möglich sein, da die Rücklage dann nur noch aus einem Mindestbetrag bestehen wird. 35

36 Analyse Die Senkung der Ausgaben durch Personalabbau und Einsparungen bei den Sachausgaben sind nach Angaben der Stadt ausgereizt. Zusätzliche Einnahmemöglichkeiten sieht die Stadt lediglich in der Erhöhung von Gebühren (Kosten- und Leistungsrechnung) sowie in einer Anhebung der Hebesätze für die Realsteuern (s.u.). Die Kofinanzierung von Maßnahmen, die durch EFRE-Mittel gefördert werden, ist für Schwarzheide grundsätzlich möglich. Dabei kann die Stadt in besonderen Fällen Kosten, die durch den Haushalt nicht gedeckt werden können, durch Kredite finanzieren. Hebesätze Die Stadt Schwarzheide verfügt bei der Grund- und bei der Gewerbesteuer über einen Hebesatz von 300 % (= niedrigst möglicher Hebesatz). Die Beibehaltung der Hebesätze bis 2008 ist von den Abgeordneten beschlossen. Diese Entscheidung soll sich günstig auf die Standortattraktivität auswirken und erfolgte in der Hoffnung, dadurch vermehrt ansiedlungswillige Unternehmen anwerben zu können. In den Jahren zwischen 1993 und 2005 erhielt die Stadt insgesamt knapp 6,9 Mio. Fördermittel. Die Gesamtkosten der aus diesen Mitteln geförderten Maßnahmen beliefen sich auf gut 10,6 Mio.. 66 Daraus ergibt sich ein durchschnittlicher Förderanteil von 64,63 % bzw. ein durchschnittlicher Eigenanteil der Kommune von 35,37 %. Die Förderungen basierten auf dem Gemeindefinanzierungsgesetz, dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz sowie den Landesprogrammen der Städtebauförderung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung. Der Schwerpunkt der geförderten Maßnahmen lag im Bereich der Straßenerneuerung und der Wohnumfeldgestaltung. Städtebauförderung Die Stadt Schwarzheide fand bisher keine Aufnahme in ein Bund-Länder- Programm der Städtebauförderung (z.b. Städtebauliche Sanierungsmaßnahme, Stadtumbau-Ost). Auch mittelfristig ist davon auszugehen, dass es zu keiner Neuaufnahme kommt. Die Stadt Schwarzheide sieht jedoch weiterhin die Notwendigkeit, Schwarzheide-West als Sanierungsgebiet auszuweisen (siehe S. 60). Auf die Berechnung der Kreisumlage und der Schlüsselzuweisung wirkt sich der niedrige Hebesatz negativ für die Stadt Schwarzheide aus. Kreisumlage und Schlüsselzuweisung werden mit Hilfe des durchschnittlichen Hebesatzes in Brandenburg berechnet. Dadurch ergibt sich bei der Berechnung ein verzerrtes Bild, das Schwarzheide finanzkräftiger erscheinen lässt, als es in der Realität ist. Im Ergebnis verringern sich die Schlüsselzuweisungen vom Land Brandenburg und die von Schwarzheide zu erbringende Kreisumlage steigt Bisherige Förderung 66 Eigene Berechnungen nach Stadt Schwarzheide (2006g) 36

37 Analyse Tab. 9: Entwicklung der Steuern, Steuerbeteiligungen und allgemeinen Zuweisungen Einwohner Grundsteuer A , , , , ,00 Grundsteuer B , , , , ,00 Gewerbesteuer , , , , ,00 Vergnügungssteuer , , , , ,00 Hundesteuer , , , , ,00 Summe A: eigenes Steueraufkommen je Einwohner 727,5 521,5 549,1 387,9 544,6 584,5 710,6 755,5 756,3 769,0 798,0 811,5 Veränderung zum Vorjahr (%) 73,6% -29,3% 2,8% -30,9% 38,0% 5,1% 19,4% 4,4% 0,0% 0,0% 2,1% 0,0% Schlüsselzuweisung ,00 0,00 0,00 0,00 0,00 Sonstige allgemeine Zuweisungen vom Land , , , , ,00 Anteil an der Einkommenssteuer , , , , ,00 Anteil an der Umsatzsteuer , , , , ,00 Sonstige Zuweisungen , , , , ,00 Summe B: Steuerbeteiligung, allgem. Zuweisungen je Einwohner 210,0 399,2 217,3 288,6 229,9 484,3 321,1 258,1 260,1 270,0 277,7 282,3 Veränderung zum Vorjahr (%) -38,6% 87,5% -46,8% 30,0% -21,7% 106,2% -34,9% -21,0% 0,7% 2,1% 1,2% 0,0% Gesamt (Summe A+B) je Einwohner 937,5 920,7 766,4 676,5 774, , , , , , , ,8 Veränderung zum Vorjahr (%) 23,1% -3,1% -18,7% -13,6% 12,5% 35,1% -5,2% -3,5% 0,2% 0,5% 1,9% 0,0% Gewerbesteuerumlage , , , , , , , , , , , ,00 Finanzkraft , , , , , , , , , , , ,00 je Einwohner 842,07 841,54 670,57 621,23 696,64 995,77 954,86 931,20 934,00 955,17 988, ,06 Kreisumlage , , , , , , , , , , , ,92 Überschuss aus der allgemeinen Finanzwirtschaft , , , , , , , , , , , ,08 Quelle: Stadt Schwarzheide (2006f), Stand: , die Angaben ab 2007 sind Schätzungen und beinhalten noch keine Angaben über die zukünftigen Schlüsselzuweisungen durch das Land Brandenburg 37

38 Einleitung SWOT Kommunalfinanzen Stärken: Starke finanzielle Basis durch hohe Gewerbesteuereinnahmen (insbesondere durch die BASF) Schwächen: Hohe Abhängigkeit von den Einnahmen aus der Gewerbesteuer Steigende Ausgaben für Kreisumlage Vergleichsweise geringe Schlüsselzuweisungen Der Haushalt konnte in den letzten Jahren nur durch Entnahme aus den Rücklagen gedeckt werden. Chancen: Schwarzheide wird zukünftig als Mittelzentrum in Funktionsteilung ausgewiesen und kann damit die Schlüsselzuweisungen steigern. Risiken: Falls Schwarzheide nicht als Mittelzentrum in Funktionsteilung ausgewiesen wird, werden sich die Schlüsselzuweisungen durch das Land erheblich verringern und damit die kommunalen Finanzen erheblich schwächen. Handlungsbedarfe und Ziele: Erzielung von Synergieeffekten/Einsparungen bei der Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer Schaffung neuer (potenzieller) Gewerbeflächen zur Ansiedlung neuer Unternehmen und Steigerung der Steuereinnahmen Optimierung der Kosten für die Instandhaltung kommunaler Straßen durch Einführung eines Straßenmanagements Für die Zukunft rechnet die Stadt mit weiter steigenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Der geplante Zuwachs an Gewerbeflächen kann zu Neuansiedlungen führen, die durch ihre Gewerbesteuer zu einer Stärkung der kommunalen Finanzen beitragen. Zuwachs an Wirtschafts- und Steuerkraft durch gewerbliche und industrielle Neuansiedlungen auf den geplanten Neuflächen (Schwarzheide-/Lauchhanmmer-Süd und Flugplatz Schwarzheide-Schipkau ) 38

39 Einleitung 4.9 Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches Engagement Stadtmarketing, Stadtteilmanagement In Schwarzheide gibt es keine Initiativen zum Stadtmarketing (siehe dazu auch Einzelhandel und Dienstleistung, S. 18). Die Vermarktung Schwarzheides als Wirtschaftsstandort geschieht durch verschiedene Initiativen, insbesondere von Seiten der Stadt in Zusammenhang mit dem RWK und der BASF. Diese wurden bereits unter Wirtschaft und Beschäftigung beschrieben (siehe S. 17). Ein Stadtteilmanagement findet in Schwarzheide nicht statt. Bürgerengagement/-Initiativen Die Stadt Schwarzheide fördert das Vereinsleben. Dabei ist sie bemüht insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Versehrte und Behinderte zu fördern. In der Stadt sind zurzeit 30 Vereine mit insgesamt ca Mitgliedern aktiv. Darüber hinaus gibt es mehrere Sport- und Interessengruppen, die nicht in einem Verein tätig sind. 67 Der Kultur- und Heimatverein e.v. zählt 30 Mitglieder und betreibt ein Vereins- und Ausstellungshaus sowie eine Heimatstube. 67 Stadt Schwarzheide (2006d) S

40 Einleitung SWOT Stadtmarketing/Zivilgesellschaftliches Engagement Stärken: Die Stadt unterstützt ein umfangreiches und aktives Vereinsleben. Schwächen: Keine Initiative zum Stadtmarketing vorhanden Chancen: Realisierung von Stadtverschönerungsmaßnahmen durch zivilgesellschaftliches Engagement Risiken: Durch das in Zusammenarbeit zwischen Stadt und Unternehmen schon stark ausgeprägte Standortmarketing kommt es nicht zu einer von vielen Individuen getragenen Stadtmarketinginitiative mit positiven Auswirkungen auf das Zusammengehörigkeitsgefühl. Über den Bereich der Standortvermarktung hinausgehende Aktivitäten eines Stadtmarketings, wie z.b. Stadtverschönerungsmaßnahmen oder die Organisation von Veranstaltungen, werden somit nicht durchgeführt. Handlungsbedarfe und Ziele: Aufbau einer Stadtmarketing-Initiative zur Verschönerung Schwarzheides (z.b. Gestaltung der Ortseinfahrten) 40

41 Einleitung 4.10 Netzwerke und Interkommunale Kooperation Kooperation mit der Stadt Lauchhammer Die Städte Schwarzheide und Lauchhammer intensivieren seit längerer Zeit ihre Zusammenarbeit. Durch die mögliche zukünftige Ausweisung als gemeinsames Mittelzentrum ergeben sich für die gemeinsame Zukunft der beiden Städte viele Handlungsbereiche. Der Schwerpunkt in der Kooperation soll in einer gemeinsamen Bauleitplanung (u.a. Erstellung eines gemeinsamen FNP) der Nachbargemeinden liegen. Um die Zusammenarbeit zu formalisieren, wurde im Januar 2007 ein öffentlich-rechtlichen Kooperationsvertrag von beiden Bürgermeistern unterzeichnet. Weit fortgeschritten ist die gemeinsame Planung der Städte Schwarzheide und Lauchhammer für die Errichtung des neuen Gymnasiums SeeCampus Niederlausitz in Schwarzheide, unmittelbar an der Grenze zu Lauchhammer gelegen (siehe S. 20 und im Konzeptteil S. 60) Mittelzentrum in Funktionsteilung Die Stadt Schwarzheide ist von der Raumordnung bisher als Grundzentrum eingestuft. Mit Einwohnern erfüllt die Stadt das Einwohnerkriterium für diese Zentrumskategorie (>3.000) deutlich. Für den Verflechtungsbereich eines Grundzentrums sind in der Regel mindestens Einwohner vorgesehen. Aufgrund der Nähe zu den Mittelzentren Lauchammer (westlich angrenzend) und Senftenberg (östlich angrenzend) sowie den Grundzentren Schipkau (nördlich angrenzend) und Ruhland (südlich angrenzend) verfügt Schwarzheide nicht über einen Verflechtungsraum, der über die Stadtgrenzen hinaus reicht. Allerdings erfüllt Schwarzheide die vorgesehene Einwohnerzahl für den Verflechtungsbereich (mindestens EW) schon annähernd durch die eigene Bevölkerung (6.540 EW). Die Stadt Schwarzheide gehört bisher zum Verflechtungsbereich des Mittelzentrums Lauchhammer. Das nächstgelegene Oberzentrum im Land Brandenburg ist Cottbus. Zentralörtliche Funktionen für die Stadt Schwarzheide übernimmt auch die Stadt Dresden als Einkaufsstadt für den gehobenen und langfristigen Bedarf (siehe Übersicht, S. 6). Neuausweisung Zentrale-Orte-System Das Zentrale-Orte-System des Landes Brandenburg durchläuft zurzeit eine Überarbeitung. Diskutiert wird die Einstufung der Stadt Schwarzheide als Mittelzentrum in Funktionsteilung mit der Nachbarstadt Lauchhammer. Lauchhammer ist bereits als Mittelzentrum eingestuft. Der Verflechtungsbereich eines neuen Mittelzentrums Lauchhammer-Schwarzheide würde dem bisherigen Verflechtungsbereich des Mittelzentrums Lauchhammer entsprechen. Demnach wäre ein Mittelzentrum Lauchhammer- Schwarzheide Zentrum für einen Verflechtungsbereich von Einwohnern (Stadt Lauchhammer, Stadt Schwarzheide, Amt Ortrand und Amt Ruhland). 68 Eine detaillierte Regelausstattung für das neue Zentrale-Orte-System liegt nicht vor. Nach dem derzeitigen Planungsstand sollen in den Mittelzentren die für den jeweiligen Mittelbereich gehobenen Raumfunktionen der Daseinsvorsorge mit regionaler Bedeutung konzentriert werden. Dazu gehören insbesondere die Wirtschafts- und Siedlungsfunktion, Einzelhandelsfunktion, Kultur- und Freizeitfunktion, Bildungsfunktion, Gesundheitsfunktion, soziale Versorgungsfunktion sowie überregionale Verkehrsknotenfunktionen Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg et al. (2006) S Gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg et al. (2006) S

42 Einleitung In Tab. 10 wird die detaillierte Regelausstattung des LEP I mit der Ist- Situation in Lauchhammer und Schwarzheide verglichen, um zu überprüfen, inwieweit sich die beiden Städte zu einem Mittelzentrum in Funktionsteilung ergänzen. 42

43 Einleitung Tab. 10: Regelausstattung Mittelzentrum im Vergleich zur Ist-Situation in Lauchhammer + Schwarzheide Regelausstattung Mittelzentrum (LEP I) Lauchhammer (LH) +Schwarzheide (SW) Bildung/Jugend Kultur Oberstufenzentrum bzw. Teilstandort eines Oberstufenzentrums LH: Teilstandort des OSZ Lausitz SW: Teilstandort des OSZ Lausitz Allgemeine Förderschule LH: Vorhanden SW: Förderschule für Geistigbehinderte Nicht vorhanden (nächste Einrichtung in Senftenberg) Volkshochschule bzw. Teilstandort einer Volkshochschule LH: Vorhanden SW: Musikschule LH: Zweigstelle der Musikschule Senftenberg SW: Zweigstelle der Musikschule Senftenberg Erziehungsberatungsstelle/Erziehungsberatungszentrum LH: gegenwärtig Aufbau eines Familienzentrums im Klinikum Niederlausitz SW: Jugendamt bzw. Außenstelle eines Jugendamtes LH: Kinder- und Jugendnotdienst SW: Schule der Sekundarstufe I LH: Oberschule (ehem. Gesamtschule), Gymnasium Freifrau von Löwendal bis 2009/10 SW: Oberschule (ehem. Realschule) Justus-von Liebig bis 2007; Gymnasium Emil- Fischer bis 2009/10; Gymnasium SeeCampus Niederlausitz ab 2009/10 Grundschule mit Integrationsklassen LH: 3 Grundschulen SW: 1 Grundschule sozialpädagogisch betreute Jugendfreizeiteinrichtung LH: Jugendbegegnungszentrum Arche der ev. Kirchengemeinde, MädchenBude der Fraueninitiative "Gleich und Berechtigt" e.v., Jugend forscht Zentrum der Fraueninitiative "Gleich und Berechtigt" e.v., Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Beweg dich Für Deine Zukunft der WEQUA e.v. SW: Jugendbegegnungsstätte, Anne-Frank-Str. 6 Kindertagesstätte LH: 9 Kitas SW: 4 Kitas Jugendraum LH: 7 Jugendbegegnungsstätten bzw. clubs, div. Kinder- und Jugendprojekte SW: Jugendbegegnungsstätte, Anne-Frank-Str. 6 Mehrzweckhalle LH: Mehrzweckhalle Kostebrau SW: Kulturhaus der BASF Kino LH: SW: Multiplex im Freizeitzentrum Wandelhof Museum LH: Kunstgussmuseum, Mühlenhofmuseum, Heimatstuben (Kostebrau, Grünewalde, Lauchhammer), SW: Vereins- und Ausstellungshaus des Kultur- und Heimatvereins Schwarzheide e.v. Büchereien LH: Stadtbibliothek, Schülerbibliothek Waldschule, Schülerbibliothek Europaschule SW: Buchausleihe Saal LH: Kulturhaus LH-Mitte SW: Saal im Bürgerhaus (bis max. 70 bzw. 100 Personen), Kulturhaus der BASF 43

44 Einleitung Sport Gesundheit/ Soziales Sportanlage mit Zuschauerplätzen Großspielfeld und Leichtathletikanlagen Sporthalle (mit Zuschauerplätzen und ggf. Zusatzräumen, z.b. Mehrzweckhallen 27 x 45 m) Tennishalle Hallen- und Freibad Krankenhaus der Regel- oder Grundversorgung Ärzte verschiedener Fachrichtungen LH: Sportanlage Waldstadion, Sportforum Lauchhammer-Ost, Sportanlage Kleinleipisch, Sportanlage Grünewalde, Kostebrau, Sportanlage Lauchhammer-West SW: Sportanlage BASF-Gelände, Sportanlage Mückenberger Str. LH: Sportanlage Waldstadion, Sportforum Lauchhammer-Ost, Sportanlage Kleinleipisch, Sportanlage Kostebrau SW: Sportanlagen BASF LH: Sporthalle Lauchhammer-Ost, Sporthalle Waldstadion, Zweifeldersporthalle (Baubeginn 2007/2008) SW: Sportanlagen BASF LH: Tennishalle sowie anlage mit Sandplatz SW: Sportanlagen BASF LH: Hallen-Freizeitbad Am Weinberg, Strandbad LH-West, Campingplatz Grünewalder Lauch SW: LH: Klinikum Niederlausitz GmbH Bereich Lauchhammer SW: Vorhanden (LH und SW) Öffentlicher Gesundheitsdienst (beim Landkreis angesiedelt) Altenheim LH: Seniorenhof Mückenberger Ländchen, ASB Betreutes Wohnen mit Sozialstation, AWO RV Brandenburg Süd e.v. Wohnstätte mit Pflegeabteilung, Christophorus Heim SW: Angebot an besonderen Beratungs- und Betreuungsangeboten LH: Tagesklinik psychisch Kranke, Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Kranke und für Menschen mit Behinderungen, psychisch Kranke u.a. sowie Behinderte Die Brücke e.v., HOSPITA Sozialdienste GmbH, mobile Jugendsozialarbeit, weitere soziale Beratungs- und Informationsstellen Kinder- und Jugendnotdienst im Jugendhilfezentrum Pro Kids d. Klinikum Niederlausitz GmbH, Frauen- und KinderSchutzhaus(mit mobilen Beratungs- und Betreuungsangebot), DRK-Sozialstation des DRK Kreisverbandes Senftenberg e.v., Obdachlosenheim, Kontakt-, Beratungs- und Betreuungsstelle des Vereins zur Hilfe sozial Schwacher e.v., Begegnungszentrum Arche, Regionale Kontaktstelle für Selbsthilfe und Interessengruppen, Regionale Lern- und Entwicklungsagentur KooperationsAnstiftung SW: Monatliche Beratungstermine: psychosozialer Dienst des Landkreises, Schuldnerberatung, Frauenschutzhaus Sonstige Vielseitige Einkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen (gehobener Bedarf) Vorhanden (LH und SW) Dienstleistungen Hotels LH: Hotel Stadt Lauchhammer, Hotel Gut und Günstig, Villa K SW: Page-Hotel (3 Sterne) Filialen von Kreditinstituten und Versicherungen Vorhanden (LH und SW) Behörden Untere Landesbehörden bzw. Amtsgericht LH: SW: Verkehr Direkter Anschluss an Bundesfernstraßennetz Vorhanden (LH und SW) Anbindung Eisenbahnnetz, möglichst Regionalexpressstation Vorhanden (LH und SW), regionaler Knotenpunkt ist jedoch der Bahnhof Ruhland Quelle: Eigene Darstellung nach Informationen der Stadt Lauchhammer und der Stadt Schwarzheide 44

45 Einleitung Aus Tab. 10 ergibt sich insgesamt, dass Lauchhammer und Schwarzheide zusammen in der Lage sind die Regelausstattung nach LEP I abzudecken. Sinnvolle Ergänzungen bilden die Städte in der Erfüllung von Funktionen, die in der jeweils anderen Stadt fehlen. So verfügt Lauchhammer nicht über ein Kino, welches in Schwarzheide zu finden ist. Auf der anderen Seite bietet Lauchhammer Hallen- und Freibad sowie eine Mehrzweckhalle über die Schwarzheide nicht verfügt. Gegenüber der Regelausstattung nach LEP I fehlen eine Förderschule für Geistigbehinderte und untere Landesbehörden/Amtsgericht. Die Schaffung von Einrichtungen in diesen Bereichen steht zurzeit jedoch nicht zur Diskussion. Im Bereich der Sportanlagen kann zurzeit noch keine abschließende Bewertung erfolgen, da die Planungen für den Bildungskomplex SeeCampus Niederlausitz auch eine umfangreiche Neuordnung in diesem Bereich für Schwarzheide bedeuten. Nach Abschluss der Maßnahmen ist zu prüfen, inwieweit die neuen Sportanlagen am SeeCampus Niederlausitz evtl. eine Neuordnung der Sportanlagen für das Mittelzentrum in Funktionsteilung notwendig machen. Synergien und Einsparpotenziale könnten sich bei einer Kooperation der beiden Städte im Bereich der Bibliotheken sowie der Teilstandorte des Oberstufenzentrums ergeben Kooperation im Dreierbund mit Lauchhammer und Ruhland Sowohl im Gemeinsamen Entwicklungskonzept Lauchhammer-Schwarzheide-Ruhland 70 als auch im Interkommunalen Entwicklungskonzept Landkreis Oberspreewald-Lausitz 71 wurde nach umfangreichen Analysen eine Kooperation zwischen den drei Städten Lauchhammer, Ruhland und 70 Koziol, M. et al. (2003) 71 Forschungsgruppe Stadt und Technik et al. (2003) Schwarzheide vorgeschlagen. Dabei sollten die unterschiedlichen Potenziale der einzelnen Städte gemeinsam weiterentwickelt werden. Die Einbeziehung Ruhlands blieb in der Folgezeit jedoch weitgehend aus. Dies ist mit der Ausweisung des Regionalen Wachstumskern Westlausitz zu dem die Stadt Ruhland nicht gehört, sowie mit anderen Prioritätensetzungen der Stadt Ruhland zu erklären. Die Einbeziehung bzw. Mitwirkung der Stadt Ruhland ist in der Zukunft jedoch weiterhin anzustreben. Durch die räumliche Nähe Ruhlands zu Schwarzheide ist von vielfältigen Nutzungsverflechtungen auszugehen (z.b. Berufspendler BASF, Schülerpendler). Bei sinkendem kommunalem Handlungsspielraum ist eine Kooperation unter den drei Städten in Zukunft von zunehmender Bedeutung. Die Ausweisung des Zweierbundes Lauchhammer-Schwarzheide als Mittelzentrum in Funktionsteilung sowie die Aufnahme in den Regionalen Wachstumskern machen das Bündnis für Ruhland attraktiver. Die Stadt Ruhland verfügt über den regionalen Knotenpunkt im Schienenverkehr und ist daher für die Erreichbarkeit bzw. für die Vernetzung von großer Bedeutung für Lauchhammer und Schwarzheide. Die Schwerpunkte von Lauchhammer (Gewerbe), Schwarzheide (Industrie) sowie Ruhland (Historisches Stadtzentrum, Bahnknoten) ergänzen sich gegenseitig und können die Grundlage für eine Zusammenarbeit im Dreierbund ermöglichen Zusammenarbeit mit der Gemeinde Schipkau Im Norden grenzt Schwarzheide an die Gemeinde Schipkau. Auf der Gemarkungsgrenze liegt der Flugplatz Schwarzheide/Schipkau (Verkehrslandeplatz der Kategorie II). Auf diesem Areal liegt eine der wenigen für eine industrielle Großansiedlung zur Verfügung stehenden Flächen in Brandenburg. In diesem Bewusstsein haben die Gemeinde Schipkau und die Stadt Schwarzheide bereits einen Letter of Intend verfasst, indem sie den 45

46 Einleitung Willen zur Zusammenarbeit bei konkreter Anfrage eines ansiedlungswilligen Unternehmens festhalten. Darüber hinausgehende Planungen zur weiteren Vorgehensweise existieren bis Dato noch nicht (siehe auch Wirtschaft und Beschäftigung S. 17). RWK als Wirtschaftsstandort kooperieren (siehe dazu im Konzeptteil S. 59) Wirtschaftsbezogene Netzwerke Die Z.E.I.T. GmbH mit dem Kunststoffkompetenzzentrum Brandenburg sowie der KuBra e.v. wurden als etablierte Initiativen zur Wirtschaftsförderung mit Sitz in Schwarzheide bereits im Kapitel Wirtschaft und Beschäftigung beschrieben (siehe S. 18). Kooperation im RWK Westlausitz Von der Landesregierung wurden 15 Städte bzw. Städtenetze in Brandenburg als Regionale Wachstumskerne ausgewiesen. Den Regionalen Wachstumskernen wurden definierte Branchenschwerpunkte zugewiesen. Die Wachstumskerne sollen bei der Vergabe von Fördermitteln besonders berücksichtigt werden. Zusammen mit den Städten Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer und Senftenberg bildet Schwarzheide den Regionalen Wachstumskern Westlausitz. Durch die gemeinsame Ausweisung als Wachstumskern entstanden Kooperationen zwischen Schwarzheide und den anderen Städten (Finsterwalde, Großräschen, Lauchhammer und Senftenberg). Zusammen wurde ein Standortentwicklungskonzept (STEK) für den Gesamtraum erarbeitet. Daraus ergaben sich mehrere gemeinsame Handlungsfelder in der Region. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt Sicherung des Fach- und Arbeitskräftebedarfs innerhalb des Regionalen Wachstumskerns Westlausitz. In Zukunft wollen die Städte insbesondere im Bereich der Vermarktung des 72 Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S. 49 ff 46

47 Einleitung SWOT Netzwerke und interkommunale Kooperation Stärken: Vielfältige Kooperationen mit Nachbargemeinden (RWK, Stadt Lauchhammer, Gemeinde Schipkau) Schwarzheide verfügt zusammen mit Lauchhammer über ausreichende Raumfunktionen um in Zukunft seiner Rolle als Mittelzentrum in Funktionsteilung gerecht werden zu können. Schwächen: Keine ausreichende planerische Vorbereitung des potenziellen industriellen Standortes Flugplatz in Kooperation mit Schipkau Die Nachbarstadt Ruhland ist nicht mehr an den Kooperationen beteiligt. Chancen: Vielfältige Möglichkeiten zur Optimierung von mittelzentralen Funktionen in Absprache mit Lauchhammer Risiken: Nachlassendes Engagement zur Kooperation innerhalb der Städte des RWK nach Fertigstellung des STEK und der Umsetzung der wichtigsten Projekte Handlungsbedarfe und Ziele: Erstellung eines Kooperationskonzeptes zur Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer Intensive Abstimmung mit der Gemeinde Schipkau zur planerischen Vorbereitung einer potenziellen Großansiedlung Kooperation mit der Stadt Lauchhammer zur Zusammenführung der Gewerbegebiete Lauchhammer- und Schwarzheide-Süd Umsetzung/Weiterentwicklung der innerhalb des RWK geplanten Maßnahmen zur gemeinsamen Wirtschaftsförderung Eine genaue Fixierung der Ziele und Wege zur Entwicklung eines gemeinsamen Mittelzentrums (Funktionsverteilung, Schaffung von Synergien) könnte eine effiziente, zeitgerechte, transparente und konfliktarme Zusammenarbeit der Städte Lauchhammer und Schwarzheide sichern. 47

48 Leitbild 5. Leitbild Vorhandene Leitbild-Ansätze Die Stadt Schwarzheide verfügt bisher nicht über ein eigenes Leitbild. Gedankliche Ansätze zu einem Leitbild sind im Interkommunalen Entwicklungskonzept Landkreis Oberspreewald-Lausitz und im STEK Westlausitz enthalten. Dort werden die Städte Lauchhammer und Schwarzheide als industrielles Herzgebiet 73 des Landkreises und als Städte der Arbeit und Produktion 74 gesehen, aber auch die Attraktivität als Wohnort wird erwähnt Das Leitbild für die Stadt Schwarzheide Schwarzheide Schwarzheide ist eine Industriestadt! Für die Zukunft ist die Fortführung und Weiterentwicklung der industriellgewerblichen Basis für Schwarzheide und die gesamte Region von entscheidender Bedeutung. Der ökonomische Strukturwandel nach der Wende bzw. der Einstieg der BASF am Standort des ehemaligen VEB Synthesewerk leiteten die industrielle Tradition in eine neue Ära über. Für Schwarzheide bedeuten die Wende und die Globalisierung keinen Bruch mit der industriellen Tradition. Der Standort bleibt weiterhin einer der bedeutendsten in Brandenburg und den neuen Bundesländern. die Schwarzheider Industrie hat Zukunft! Schwarzheide trägt diese Erkenntnis offensiv nach Außen. Industrie bedeutet für Schwarzheide Arbeitsplätze, ökonomische Dynamik und Fortschritt. Als durchgängig benutzter Slogan in allen Bereichen der Außendarstellung gilt für die Stadt Schwarzheide: Industriestadt mit Tradition und Zukunft! Industriestadt mit Tradition und Zukunft! Schwarzheide bekennt sich zu seiner Industriegeschichte. Die Industrie ist der zentrale Ausgangspunkt aller Siedlungsentwicklungen, die heute Schwarzheide bilden; die industriellen/gewerblichen Arbeitsplätze sind seit jeher die Basis für das Wohlergehen der Stadt als Ganzes. Dabei kann eine Industriestadt heute gleichzeitig eine lebens- und liebenswerte Kleinstadt sein. Schwarzheide will ein Paradebeispiel dafür sein/werden. Investoren sind jederzeit willkommen. Mit ihrer Hilfe wird der Arbeits- und Lebensraums Schwarzheide weiter fortentwickelt. Einwohner wie Nachbarn und Besucher sollen die Stadt empfinden als Industriefreundliche, lebenswerte Kleinstadt 73 Forschungsgruppe Stadt und Technik et al. (2003) S Complan GmbH/B.B.S.M. mbh (2006) S

49 Leitbild 5.2 Leitbildbereiche Im Folgenden wird das Leitbild Industriestadt mit Tradition und Zukunft für Schwarzheide weiter differenziert. Auch nach dieser Ausdifferenzierung müssen die Leitbildbereiche offen für die Vielzahl an zukünftigen Aufgaben und Maßnahmenschwerpunkten bleiben. Da die Leitbildbereiche auch in Zukunft die Entwicklungsrichtung der Stadt vorgeben sollen, empfiehlt es sich, nicht alle derzeitig geplanten Maßnahmen aufzunehmen. Auch zukünftige Maßnahmen und Projekte sollen sich in die vorhandenen Leitbildbereiche einordnen können. Das Leitbild soll langfristig Bestand haben. Bei einer möglichen Erstellung eines gemeinsamen Leitbildes mit Lauchhammer in der Zukunft soll das Schwarzheider Leitbild einfließen bzw. für den Teilraum übernommen werden Leitbildbereich A: Industrielle Fortentwicklung Schwarzheide stellt als Wirtschaftsstandort ein überaus bedeutsames Zentrum innerhalb des Regionalen Wachstumskern Westlausitz dar. Im Branchenkompetenzfeld Kunststoff/Chemie sind 97,5 % der Arbeitsplätze des gesamten RWK in Schwarzheide konzentriert. Die Stadt Schwarzheide bemüht sich intensiv um die Pflege und Weiterentwicklung dieses Bestandes. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit den anderen Städten des RWK (Senftenberg, Großräschen, Finsterwalde und Lauchhammer) und den ansässigen Unternehmen. Die BASF Schwarzheide GmbH spielt hierbei eine herausragende Rolle als Entwickler von Gewerbegebieten und Anbieter von Verbundvorteilen für branchenrelevante Unternehmen. Die Bestandspflege und Weiterentwicklung des industriell-gewerblichen Bestands ist die wichtigste Aufgabe für Schwarzheide. Mit dem Wohl dieser wirtschaftlichen Basis steht und fällt das Wohl der Stadt Leitbildbereich B: Lebenswerte Kleinstadt Schwarzheide verfügt über ein umfangreiches Angebot an verschiedenen Wohnformen. Die Siedlungen sind zum größten Teil umfassend saniert und stellen attraktive Wohnlagen dar. Durch eine Weiterentwicklung der kommunalen Infrastrukturen strebt Schwarzheide die Steigerung der Lebensqualität für alle Bewohner an. Neben den Vorteilen, die sich aus der Nähe zu Anziehungspunkten in der Region (Kulturstadt Dresden, Niederlausitzring, Spreewald und Niederlausitzer Seenlandschaft) für die Bürger Schwarzheides ergeben, soll auch das endogene Potenzial zum kulturellen und sozialen Leben sowie zur Naherholung voll ausgeschöpft werden. Dabei konzentriert sich die Stadt darauf, allen Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden. Die Weiterentwicklung der kommunalen Infrastrukturen wird in Zukunft verstärkt in Kooperation mit Lauchhammer geschehen. Bei einer Ausweisung als gemeinsames Mittelzentrum in Funktionsteilung haben Lauchhammer und Schwarzheide die Verantwortung für die Versorgung des Verflechtungsbereiches mit den gehobenen Raumfunktionen der Daseinsvorsorge Leitbildbereich C: Stärkung durch Kooperation Die Kooperation mit der Nachbarstadt Lauchhammer sowie innerhalb der Kommunen des Regionalen Wachstumskern ist für Schwarzheide und die gesamte Region von höchster Bedeutung. Das Ziel zusammen mit Lauchhammer ein Mittelzentrum in Funktionsteilung darzustellen ist für die Stadt Ansporn, Herausforderung und Chance zugleich. Neben der Kooperation mit anderen Städten ist auch die Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort (insbesondere der BASF) ein entscheidender Faktor in der Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes und der Stadt. 49

50 Leitbild Schwarzheide sieht in der Zusammenarbeit mit anderen die Möglichkeit, sich gemeinsam als dynamischer Raum im südlichen Brandenburg national und international zu positionieren. Aufgrund der vorhandenen Siedlungsstrukturen und funktionalen Verflechtungen bzw. der räumlichen Nähe ist eine enge Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen auch mit den Nachbargemeinden Ruhland und Schipkau anzustreben. Die Stadt wird sich darum bemühen, die Zusammenarbeit mit Lauchhammer, dem RWK, den ansässigen Unternehmen sowie den Nachbargemeinden zum Wohle Schwarzheides intensiv zu führen Leitbildbereich D: Konzentration auf Schwerpunkte Schwarzheide stellt sich den Problemen, die mit den demographischen Entwicklungen einhergehen. Schwarzheide leidet nur in sehr geringem Maße unter Abwanderung. Der stetig steigende Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung wird jedoch zu einem spürbaren Bevölkerungsrückgang in den nächsten Jahrzehnten führen. Um die Infrastruktur zu erhalten oder qualitativ zu verbessern, sind bei abnehmender Bevölkerung besondere Anstrengungen notwendig. Dafür gilt es, die städtischen Einrichtungen sowie die Stadtstruktur insgesamt auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren, um eine nachhaltig effiziente Nutzung der Infrastruktur sicherzustellen. Einrichtungen von gesamtstädtischer Bedeutung sowie insbesondere Einrichtungen von regionaler Bedeutung sollen nur in bestimmten räumlichen Schwerpunktbereichen angesiedelt werden. Dazu werden in einem räumlichen Leitbild bestimmte Schwerpunkträume definiert. Eine bloße Konzentration auf das Stadtzentrum kann es in Schwarzheide nicht geben, da die historische Siedlungsstruktur polyzentral und bandartig gegliedert ist. Die Konzentration der zentralen Einrichtungen auf Schwerpunktbereiche soll eine effiziente Nutzung der Infrastruktur sicherstellen und einer weiteren Dispersion der Siedlungsstruktur vorbeugen. Außerdem soll durch die Konzentration eine optimale Erreichbarkeit der zentralen Einrichtungen sichergestellt werden. Dadurch ergeben sich auch positive Effekte auf den Verkehr. Schwarzheide soll durch die Konzentration der Einrichtungen auch zu einer Stadt der kurzen Wege werden und somit zur Verkehrsvermeidung und zur CO 2 -Minderung beitragen. Bei der Ausarbeitung von Schwerpunktbereichen ist die Abstimmung mit der Stadt Lauchhammer (insbesondere bei einer gemeinsamen Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung) von elementarer Bedeutung. 5.3 Räumliches Leitbild Im räumlichen Leitbild sollen die wichtigsten Leitziele für die zukünftige räumliche Entwicklung in Schwarzheide beschrieben werden. Dazu soll ein Stadtzentrum als genereller Handlungsschwerpunkt der Stadt definiert werden. Des Weiteren sollen die für Schwarzheide als Industriestadt so entscheidenden Industrie- und Gewerbegebiete dargestellt werden. Um auch die gemeinsame Zukunft mit Lauchhammer als gemeinsames Mittelzentrum in Funktionsteilung im räumlichen Leitbild auszudrücken, werden Bereiche des Zusammenwachsens aufgezeigt. Außerdem enthält das räumliche Leitbild die Abgrenzung des Vorranggebietes Wohnen sowie die räumliche Verortung der aus diesem INSEK entwickelten Projekte (siehe Abb. 3). 50

51 Integriertes Stadtentwicklungskonzept Schwarzheide Leitbild Abb. 3: Räumliches Leitbild Quelle: Eigene Darstellung 51

52 Leitbild Erläuterung Die Definition eines Stadtzentrums in Form eines konzentrischen Gebildes in der Mitte der Stadt ist in Schwarzheide nicht möglich. Aufgrund seiner Siedlungsgeschichte gliedert sich Schwarzheide polyzentral und bandartig. Trotzdem ist die Ausweisung von Schwerpunktbereichen für die Entwicklung der Stadt gerade deswegen von besonderer Bedeutung. Auch Schwarzheide muss bei der Weiterentwicklung der kommunalen Infrastruktur eine räumliche Konzentration der Funktionen anstreben. Dazu werden Entwicklungsachsen ausgewiesen. Zentrale Einrichtungen sollen in Zukunft so nah wie möglich an diesen Achsen realisiert werden. Die Achsen verlaufen auf den Hauptstraßen der Stadt (Lauchhammer Str.- Ruhlander Str., Schipkauer Str., Naundorfer Str., Senftenberger Str. Ernst-Thälmann-Str.). Da zukünftige Vorhaben voraussichtlich nicht in jedem Fall unmittelbar an einer Entwicklungsachse platziert werden können, gilt das Prinzip der weitest möglichen Annäherung an diese Achsen. Damit soll die bestmögliche Erreichbarkeit der zentralen Einrichtungen und eine gute Anbindung an den ÖPNV sichergestellt werden. Es erfolgt eine Unterteilung der Entwicklungsachsen in solche 1. und 2. Ordnung. Alle Teile Schwarzheides liegen an einer Entwicklungsachse. Der östlichste Randbereich (Victoria-Siedlung) soll jedoch als Standort nur noch für Einrichtungen des unmittelbaren Wohnumfeldes in Frage kommen (z.b. Kita). Alle anderen Entwicklungen sollen sich an der Entwicklungsachse 1. Ordnung orientieren. Insbesondere die Orientierung nach Lauchhammer im Zuge der gemeinsamen Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung macht eine solche Prioritätensetzung notwendig. Zusammenwachsen der Gemeinden im Grenzbereich der Städte an der Lauchhammer Str. anzustreben. Die geplante Vernetzung und das Zusammenwachsen der Siedlungskörper werden auf der Karte durch Verbindungsachsen gekennzeichnet. Die Qualifizierung von Gewerbeflächen zur Fortentwicklung des Industriestandortes drückt sich im räumlichen Leitbild durch die Darstellung der zukünftigen Gewerbegebiete aus. Die Fläche für eine potenzielle Großansiedlung auf der Grenze zu Schipkau ist planerisch noch nicht vorbereitet und kann daher nur in ungefähren Ausmaßen dargestellt werden. Das Vorranggebiet Wohnen dient zur Abgrenzung des Fördergebietes, innerhalb dessen zukünftig Fördermittel nach der neuen Modernisierungsund Instandsetzungsrichtlinie des Landes Brandenburg bewilligt werden können. Eine gesonderte Darstellung des Vorranggebiets Wohnen findet sich in Abb. 4. Einen zentralen Entwicklungsschwerpunkt stellt der geplante Standort des SeeCampus Niederlausitz dar. Hier soll das Gymnasium für den südlichen Teil des Landkreises entstehen, sowie die sportlichen Angebote der Stadt konzentriert werden. Unter Einbeziehung der Planung einer Einrichtung für schulisches Wohnen entsteht hier der Schwerpunktbereich Bildung und Sport mit regionaler Ausstrahlung. Die Städte Schwarzheide und Lauchhammer sollen sich räumlich besser vernetzen. Dazu sind die Verbindungen im Bereich Gewerbe (Zusammenführung der Gewerbegebiete) und Grünraum zu stärken. Baulich ist das 52

53 Konzept Abb. 4: Vorranggebiet Wohnen Quelle: Eigene Darstellung 53

54 Konzept 6. Konzept Im nun folgenden konzeptionellen Teil des INSEK werden die zurzeit geplanten Projekte der Stadt Schwarzheide aufgeführt. Die Projekte lassen sich in vier Handlungsfelder aufteilen: Handlungsfeld I: Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer Kooperationskonzept Gemeinsamer Flächennutzungsplan Handlungsfeld II: Sicherung und Weiterentwicklung des Industriestandortes Planerische Vorbereitung für potenzielle Großansiedlung Zusammenführung der Gewerbegebiete Lauchhammer- und Schwarzheide-Süd Unterstützung des Berufseinstieges und Verbesserung der Ausbildungssituation in der Region Wirtschaftsförderung im RWK Verbindungsstraße (GG-Süd Ruhlander Str.) Handlungsfeld III: Verbesserung der Daseinsvorsorge im regionalen Kontext SeeCampus (inkl. Neubau Sportanlagen, Verkehrliche Erschließung und Schulisches Wohnen) Instandsetzung kommunaler Erschließungsstraßen Straßenmanagement Rückbau der Oberschule Aufwertung Seebereiche Vernetzung der Grünbereiche Aufwertung Wasserturmplatz Stadtmarketing-Initiative Perspektivischer Facharztmangel Handlungsfeld IV: Generationengerechte Weiterentwicklung der kommunalen Strukturen Eltern-Kind-Zentrum Altersgerechtes Wohnen Neues Angebot im ÖPNV Entwicklung von Beschäftigungsmöglichkeiten Sanierung der Kindertagesstätten Zu jedem Handlungsfeld erfolgt eine kurze Einführung in der die Bedeutung des Handlungsfeldes für die Stadtentwicklung dargestellt und Synergien mit anderen Handlungsfeldern bzw. Projekten aufgezeigt wird. Innerhalb eines Handlungsfeldes gliedern sich die Projekte grob nach der Priorität der Projekte. Zum Ende der Beschreibung eines Projektes erfolgt ggf. die Einstufung des Projektes als Schlüsselmaßnahme. Die Einstufung als Schlüsselmaßnahme erfolgt nach der Bedeutung für die Entwicklung der Stadt, insbesondere aus Sicht der Wirtschaftsförderung sowie aus der zeitlichen Dringlichkeit bzw. Durchführbarkeit der einzelnen Projekte. Schlüsselmaßnahmen sind von sehr hoher Priorität und sollen wichtige Impulse für die Stadtentwicklung liefern. Im darauf folgenden Teil des INSEK ( Schlüsselmaßnahmen ) erfolgt dann eine konkretisierende Darstellung der Schlüsselmaßnahmen in Form von Projektblättern. 54

55 Konzept 6.1 Handlungsfeld I: Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer Die Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer stellt die zentrale Herausforderung für die Zukunft Schwarzheides dar. Die Ausweisung wird sich in der Praxis nur als sinnvoll erweisen, wenn es in der Folge zu einer Optimierung der mittelzentralen Funktionen kommt. Es handelt sich im Fall Schwarzheide/Lauchhammer um die Entwicklung eines Mittelzentrums, das es vorher so noch nicht gab. Außerdem geht es um ein Mittelzentrum in Funktionsteilung. Zusammengenommen bedeutet dies, dass die Ausweisung als Mittelzentrum in Funktionsteilung eine aktive Gestaltung und eine enge Abstimmung erfordern. Im Handlungsfeld I wird der zentrale Aspekt des Leitbildbereiches Stärkung durch Kooperation die Kooperation mit der Nachbarstadt Lauchhammer verwirklicht. Die Umsetzung aller anderen Leitbildbereiche und Handlungsfelder hängt maßgeblich vom Erfolg in der Kooperation mit Lauchhammer bzw. der erfolgreichen Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung ab. Als Basis für fast sämtliche sonstigen Handlungsfelder muss die Funktionsverteilung und die räumliche Abstimmung zwischen den Städten Lauchhammer und Schwarzheide geklärt sein. Dazu soll zum einen ein Kooperationskonzept und zum anderen ein gemeinsamer Flächennutzungsplan entwickelt werden Kooperationskonzept Die Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung mit Lauchhammer ist so effektiv wie möglich zu gestalten. Ziel der Zusammenarbeit kann nicht die bloße Ausweisung als Mittelzentrum durch die Landesplanung sein. Funktionen, die im gemeinsamen Mittelzentrum Bedeutung für den Verflechtungsbereich (Mittelbereich) haben, sollten von Lauchhammer und Schwarzheide gezielt weiterentwickelt werden. Dabei sollen Synergien entstehen und qualitative Verbesserungen aber auch Einsparungen erzielt werden. Um diesen Entwicklungsprozess im weiteren Verlauf zielorientiert, effektiv und für beide Seiten transparent zu gestalten, soll ein Kooperationskonzept Möglichkeiten des Vorgehens aufzeigen. In diesem Konzept ist die Verteilung der Funktionen zwischen den Städten Lauchhammer und Schwarzheide zu regeln. Dabei kann auf die bereits in diesem INSEK erstellten Grundlagen (Abgleich Regelausstattung, siehe S. 41) aufgebaut werden. Das Kooperationskonzept muss jedoch als gemeinsames Konzept beider Städte auch gemeinsam, d.h. außerhalb dieses INSEK, in einem weiteren Arbeitsschritt ausformuliert werden. Innerhalb des Konzeptes sind auch die Auswirkungen von Funktionsverlagerungen oder zusammenlegungen in den unterschiedlichen Kooperationsbereichen auf die kommunalen Finanzen darzulegen. Untersucht werden müssen auch die finanziellen Auswirkungen, die sich durch die veränderten Mittelzuweisungen durch das Land Brandenburg für die Kommunen ergeben. Die Erstellung des Kooperationskonzeptes ist für die Stadt Schwarzheide von großer Bedeutung. Nur ein reibungsloser und effektiver Verlauf bei der Entwicklung eines Mittelzentrums in Funktionsteilung kann die erhofften Vorteile für die beiden Städte und ihren Mittelbereich erbringen. Von den positiven Auswirkungen werden das Land (Einsparungen) sowie der gesamte Mittelbereich ebenfalls profitieren (Qualitätsverbesserungen in der Ausstattung ihres Mittelzentrums). Aufgrund der räumlichen Nähe zur Stadt Ruhland, sowie deren Bedeutung als Bahnknotenpunkt der Region, sollten Lauchhammer und Schwarzheide innerhalb des Konzeptes ggf. auch Kooperationsmöglichkeiten mit Ruhland aufzeigen. 55

56 Konzept Im Konzept sollen die Funktionen des Mittelzentrums möglichst in zentraler Lage entwickelt werden ( Konzentration auf Schwerpunkte ). Das Ziel Lebenswerte Kleinstadt wird durch die Weiterentwicklung der kommunalen Einrichtungen ebenfalls verfolgt. Da in der Funktionsverteilung und der Ausgestaltung der Kooperation zwischen Lauchhammer und Schwarzheide entscheidende Weichenstellung für die Entwicklung der beiden Städte liegen, sollte die Erstellung des Kooperationskonzeptes zeitnah erfolgen. Das Kooperationskonzept ist von sehr hoher Priorität und Teilprojekt der Schlüsselmaßnahme Interkommunale Kooperation Gemeinsamer Flächennutzungsplan Die gemeinsame Ausweisung Lauchhammers und Schwarzheides als Mittelzentrum in Funktionsteilung bedeutet für die beiden Städte ein Höchstmaß an interkommunaler Kooperation. Diese höchstmögliche Kooperation zwischen zwei Kommunen sollte durch die Erstellung eines gemeinsamen Flächennutzungsplans (FNP) gestützt werden. 204 BauGB Abs. 1 führt hierzu aus: Benachbarte Gemeinden sollen einen gemeinsamen Flächennutzungsplan aufstellen, wenn ihre städtebauliche Entwicklung wesentlich durch gemeinsame Voraussetzungen und Bedürfnisse bestimmt wird oder ein gemeinsamer Flächennutzungsplan einen gerechten Ausgleich der verschiedenen Belange ermöglicht. abgestimmtes Vorgehen auf der Grundlage eines gemeinsamen Flächennutzungsplans. Für Schwarzheide von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die Ausweisung des Flugplatzgeländes Schwarzheide/Schipkau als Industriegebiet. Mit der Erstellung eines gemeinsamen FNP werden alle Leitbildbereiche gestärkt. Durch die Ausweisung neuer Industrie- und Gewerbeflächen wird die Industrielle Fortentwicklung durch planerische Vorarbeit gestärkt. Die Flächenverteilung für andere Funktionen soll die Lebenswerte Kleinstadt weiterentwickeln sowie in Kooperation mit Lauchhammer eine Konzentration auf räumliche Schwerpunkte sicherstellen. Die Erstellung des gemeinsamen FNP ist von hoher Priorität für die zukünftige Entwicklung der Stadt und die Nutzung wirtschaftlicher Entwicklungspotenziale. Die Erstellung des Kooperationskonzeptes muss jedoch zeitlich vorher erfolgen, damit die Entscheidungen über Funktionsverteilungen Bestandteil des FNP werden können. Der gemeinsame FNP ist Teil der Schlüsselmaßnahme Interkommunale Kooperation und sollte zeitlich unmittelbar im Anschluss an das Kooperationskonzept erfolgen. Ein gemeinsamer FNP soll der Abstimmung der Planungen zwischen den Kommunen und der Sicherstellung gemeinsamer Planungen dienen. Umfangreiche Änderungen des FNP von Schwarzheide stehen wegen der vielen Neuerungen, die sich aus der Ausweisung als Mittelzentrum, der Kooperation mit Lauchhammer sowie den Projekten dieses INSEK ergeben, ohnehin bevor. Insbesondere die Pläne zu einer räumlichen Vernetzung zwischen den Kommunen (siehe Räumliches Leitbild ) und zum Zusammenwachsen der beiden Gewerbegebiete im Süden erfordern ein 56

57 Konzept 6.2 Handlungsfeld II: Sicherung und Weiterentwicklung des Industriestandortes Die Sicherung und Weiterentwicklung des Industriestandortes stellt die direkte Aufnahme des Leitbildes Industriestadt mit Tradition und Zukunft! als Handlungsfeld dar. Ohne die Sicherung und Weiterentwicklung der industriell-gewerblichen Basis sind Schwarzheide und die gesamte Region in Gefahr, den Anschluss an die wirtschaftliche Entwicklung zu verlieren. In der Folge hätte dies extrem nachteilige Effekte auf den wirtschaftlichen Aufholprozess gegenüber den alten Bundesländern. Die ohnehin angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt und bei den kommunalen Finanzen würde bei nachlassender Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung weiter verschärft. Nur aufgrund des Standortes Schwarzheide kann im RWK von einem Branchenschwerpunkt Kunststoff/Chemie ausgegangen werden. Der Industriestandort definiert damit nicht nur die Stärke der Stadt, sondern die entscheidende Stärke einer ganzen Region. Gleichzeitig kann Schwarzheide von der Ausweisung des RWK durch eine Zusammenarbeit der beteiligten Städte in der Wirtschaftsförderung profitieren. Der Industriestandort lebt zu einem ganz entscheidenden Anteil vom Engagement der BASF. Die Stadt muss sich darum bemühen, dieses Potenzial zu nutzen und den Standort weiter entwickeln, so dass er auch in Zukunft für die BASF ein wichtiges Standbein im globalen Netz des Unternehmens darstellt. Dazu muss der BASF der notwendige Entwicklungsspielraum für die Ansiedlung von weiteren Unternehmen, die Verbundvorteile suchen, gegeben werden. Im Handlungsfeld sind Maßnahmen zusammengefasst, die der Sicherstellung und Erweiterung der wirtschaftlichen Basis der Stadt dienen. Damit werden letztlich alle Leitbildbereiche berührt. Die räumliche Planung für neue Gewerbegebiete folgt dem Leitbildbereich Konzentration auf Schwerpunkte, indem neue Flächen in möglichst integrierter Lage geschaffen werden. Die im räumlichen Leitbild (siehe S. 50) dargestellten Flächen für Gewerbe (VIZ II und Schipkauer Str./Autobahn) befinden sich bereits seit längerer Zeit in Planung und werden von der BASF entwickelt. Sie werden von daher an dieser Stelle nicht noch einmal als Projekte aufgeführt (siehe S. 16) Planerische Vorbereitung für potenzielle Großansiedlung Die Stadt Schwarzheide hat mit der Gemeinde Schipkau und der BASF einen Letter of Intend zur Zusammenarbeit bezüglich der Entwicklung der Fläche Flugplatz Schwarzheide-Schipkau verfasst. In diesem Papier ist festgehalten, dass Schwarzheide und Schipkau im Falle einer Anfrage eines Großinvestors (ca ha) bei der Planung zusammenarbeiten wollen. Die Fläche liegt auf der Gemarkungsgrenze der beiden Kommunen. Es handelt sich um eine der wenigen möglichen Standorte für eine Großansiedlung in Brandenburg (siehe S. 17 und 45). Da weder Planungen für eine mögliche Erschließung noch sonstige Vorarbeiten durchgeführt wurden, ist dem potenziellen Investor eine schnelle Umsetzung seiner Investition nur schwer vermittelbar. Die Lage der Fläche auf der Gemarkungsgrenze zweier Kommunen könnte für den Investor ebenfalls trotz Letter of Intend einen längeren Planungsaufwand signalisieren. Solche Unsicherheiten sind im Kontext der starken nationalen und internationalen Standortkonkurrenz unbedingt zu vermeiden. Wie schnell sich die Nachfrage nach größeren industriell-gewerblichen Flächen ergeben kann, zeigt die aktuelle Standortsuche der BASF in Zusammenarbeit mit Dow-Chemical: Die Flächen der BASF (Werksgelände) kommen für die Ansiedlung des neuen Gemeinschaftsunternehmens in die engere Auswahl. 57

58 Konzept Um den Weg für einen potenziellen Investor so einfach wie möglich zu machen, sollten alle Schritte auf dem Weg zum Bau so weit wie möglich vorbereitet werden. Eine solche planerische Vorbereitung erfordert die Erstellung eines Rahmenplanes für das Gebiet, indem Möglichkeiten zur Gebietsabgrenzung, Art und Maß der baulichen Nutzung, Erschließung sowie rechtliche Problematiken (z.b. Eigentumsfragen) dargestellt werden. Die Einbeziehung der höheren Verwaltungsebenen ist erforderlich. Das Projekt Planerische Vorbereitung für potenzielle Großansiedlung ist aufgrund der enormen Chancen die es mit sich bringt eine wichtige Säule bei der Verfolgung des Leitbildbereiches Industrielle Fortentwicklung. Das Ziel des Projektes ist, die Chancen auf den Zuschlag der nächsten Großansiedlung deutlich zu erhöhen, um damit das Potenzial des Wirtschaftsstandortes Schwarzheide voll auszureizen. Ein weiterer Großinvestor in unmittelbarer Nachbarschaft zur BASF würde der Region als Industriestandort endgültig zum Durchbruch verhelfen. Die Ansiedlung von weiteren Unternehmen im Verbund oder als Zulieferer hätte enorme positive Auswirkungen auf Arbeitsmarkt, kommunale Finanzen und Image im südlichen Brandenburg. Das Gebiet liegt direkt an der Autobahn und dem Anschluss Schwarzheide-Nord. Durch diese hervorragende Anbindung und die Angliederung an die bebaute Fläche entspricht das Projekt dem Leitbildbereich Konzentration auf Schwerpunkte. Mit dem Projekt kann sofort begonnen werden. Es ist für Schwarzheide und die Region von hoher Priorität, da jede Möglichkeit zur wirtschaftlichen Entwicklung ausgeschöpft werden muss. Das Projekt ist von daher als Teilprojekt der Schlüsselmaßnahme Interkommunale Kooperation unmittelbar anzugehen Zusammenführung der Gewerbegebiete Das Gewerbegebiet Schwarzheide-Süd befindet sich in nicht integrierter Lage im süd-westlichen Teil Schwarzheides und wird durch die B 169 sowie über die IKW-Straße in Lauchhammer erschlossen. Obwohl das Gewerbegebiet nicht voll ausgelastet ist, gibt es keine Möglichkeit mehr für eine größere Ansiedlung (z.b. 10 ha). Dies liegt an der Zersiedelung des Gewerbegebietes durch mehrere getrennt voneinander liegende Unternehmen (siehe S. 16). Auf der anderen Seite der Gemarkungsgrenze befindet sich in Lauchhammer das Gewerbegebiet Lauchhammer-Süd. Die Erschließung erfolgt ebenfalls durch die IKW-Straße. Zwischen den Gewerbegebieten liegen Waldflächen. Um neue Flächen für die gewerbliche Nutzung zu erschließen sollen die Gebiete durch die Inanspruchnahme der dazwischen liegenden Flächen zusammengeführt werden. Dadurch entstünden neue Flächen in größeren zusammenhängenden Stücken. Die Vermarktung des dann gemeinsamen Gewerbegebietes soll in Kooperation zwischen Lauchhammer und Schwarzheide im Rahmen der Vermarktungsinitiative des RWK geschehen. Zur Entwicklung der Flächen ist die Erstellung eines Bebauungsplans erforderlich. Die Bearbeitung sollte zeitgleich mit der Erstellung des gemeinsamen Flächennutzungsplans erfolgen, um spätere Änderungsverfahren des FNP zu vermeiden. Der Bebauungsplan ist wie der FNP von beiden Städten gemeinsam zu erarbeiten. Das Bebauungsplanverfahren sollte umgehend eingeleitet werden. Das Verfahren muss parallel zur Erstellung des neuen gemeinsamen FNP der Städte Lauchhammer und Schwarzheide erfolgen. Wegen dem Bedarf an weiteren Gewerbeflächen und dem zeitlichen Druck ist das Projekt mit hoher Priorität und als Teilprojekt der Schlüsselmaßnahme Interkommunale Kooperation einzustufen. 58

59 Konzept Unterstützung des Berufseinstiegs Das Projekt Unterstützung des Berufseinstieges und Verbesserung der Ausbildungssituation in der Region wurde im Rahmen des STEK Westlausitz erarbeitet. Aufgrund der sich weiter verschlechternden Bedingungen im Bereich Berufsausbildung (steigende Zahlen bei Ausbildungsabbrechern und Jugendlichen ohne Lehrstelle) und der daraus in Zukunft abzusehenden verstärkten Schwierigkeiten der Unternehmen geeignete Nachwuchskräfte zu finden, soll die Ausbildungssituation im RWK verbessert werden. Das Projekt soll über den Zeitraum über das Sonderprogramm Soziale Stadt laufen. Umsetzung und Finanzierung werden im Rahmen des STEK/RWK weiter verfolgt. Nähere Informationen finden sich im STEK Westlausitz Wirtschaftsförderung im RWK Das Projekt Kooperation der RWK-Städte in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region wurde innerhalb des STEK Westlausitz entwickelt. Zur Stärkung des Wirtschaftsraumes RWK Westlausitz haben die Städte eine engere Zusammenarbeit im Bereich der Wirtschaftsförderung vereinbart. Auch mit den Unternehmen der Region ist dazu eine enge Zusammenarbeit geplant. In diesem Zusammenhang sollte auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit der Initiative Brandenburg Vernetzt erörtert werden. Ziel der Initiative ist die Darstellung von Kommunen und Verbänden im Internet zu optimieren und zu vernetzen. Dabei entstehen für die Kommune keine Kosten für die Erneuerung oder Neukonzeption der Webseiten Verbindungsstraße (GG-Süd Ruhlander Str.) Zur besseren Erreichbarkeit des Gewerbegebietes Süd von der Lauchhammer/Ruhlander Straße ist der Bau einer Verbindungsstraße vorgesehen. Der Verlauf der Straße ist im Flächennutzungsplan dargestellt (Von der Ruhlander Str. nach Süden abgehend, Verlauf parallel zu und westlich vom Waldweg, Anschluss an die Alexander-von-Humboldt-Str. im Gewerbegebiet Süd). In der Vergangenheit gab es bereits einen Aufstellungsbeschluss für einen B-Plan. In diesem Verfahren wurden mehrere Varianten erarbeitet. Als problematisch stellte sich der Anschluss an die Ruhlander Str. dar. Dieser ist nur über private Grundstücke möglich, deren Eigentümer nicht verkaufswillig waren. Inzwischen wird von der Stadt die Finanzierung des Projektes als zentrales Umsetzungshindernis gesehen. Die Kooperation soll sich auf die Bereiche Vermarktung, Ansiedlung, Bestandspflege, Existenzgründung, Unternehmen und Tourismus erstrecken. Da dieses Projekt im Rahmen des STEK Westlausitz erarbeitet wurde, sei an dieser Stelle auf das entsprechende Projektblatt im STEK Westlausitz verwiesen. Im Rahmen dieses Projektes bietet sich für die Stadt Schwarzheide die Erarbeitung eines aktuellen Standortkataloges der Gewerbegebiete an. 59

60 Konzept 6.3 Handlungsfeld III: Verbesserung der Daseinsvorsorge im regionalen Kontext Das Handlungsfeld Verbesserung der Daseinsvorsorge im regionalen Kontext ergibt sich aus der zukünftigen Rolle Schwarzheides als gemeinsames Mittelzentrum in Funktionsteilung mit Lauchhammer und aus dem Leitbildbereich Lebenswerte Kleinstadt. Die kommunale Infrastruktur verlangt eine Weiterentwicklung. Nicht nur wegen der zukünftigen Erweiterung des Verflechtungsbereichs als Mittelzentrum, sondern auch wegen der Bedeutung der kommunalen Einrichtungen als weiche Standortfaktoren. Der regionale Kontext ergibt sich dabei insbesondere durch das Projekt SeeCampus Niederlausitz. Der integrierte Gesamtkomplex mit Gymnasium, OSZ und Sportanlagen wird ein zentraler Schul-, Bildungs-, und Freizeitstandort für den gesamten südlichen Teil des Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Die Bedeutung solcher weicher Standortfaktoren für einen Wirtschaftsstandort mit einer derart starken regionalen Ausstrahlung ist enorm. Um die Fortentwicklung des industriellen Standortes für die Region sicherzustellen, müssen den Unternehmen bzw. ihren Mitarbeitern qualitativ ausreichende Einrichtungen der Daseinsvorsorge geboten werden. Zur Beseitigung städtebaulicher Mängel in Schwarzheide-West verfolgt die Stadt schon seit 1991 die Aufnahme in das Bund-Länder-Programm zur städtebaulichen Sanierungsmaßnahme. Seitens des Landes wird eine Aufnahme von Schwarzheide-West momentan abgelehnt. Langfristig will die Stadt jedoch auch weiterhin die Möglichkeit der Entwicklung des Ortsteils Schwarzheide-West durch Mittel aus der Städtebauförderung verfolgen. Insbesondere nach Fertigstellung des SeeCampus Niederlausitz in Schwarzheide-West kann die Erneuerung und Gestaltung des öffentlichen Raums im Bereich des historischen Dorfkerns das Umfeld des SeeCampus Niederlausitz aufwerten und einer besseren Integration der neuen Bildungs- und Sportangebote dienen SeeCampus Niederlausitz Das Projekt SeeCampus Niederlausitz dient dem Neubau eines integrierten Schul-, Bildungs- und Freizeitstandorts, bestehend aus mehreren Teilprojekten: Neubau eines Gymnasiums und eines Oberstufenzentrums auf der Gemarkungsgrenze Schwarzheide/Lauchhammer im Passivhausstandard Neubau einer Multifunktionshalle (Dreifeldhalle) und der Außensportanlagen Verkehrliche Erschließung des Gesamtprojektes Ausbau der ehemaligen Grundschule in Schwarzheide-West zu einer Einrichtung des schulischen Wohnens Neubau Gymnasium und OSZ Die Gymnasien Schwarzheide und Lauchhammer leiden aufgrund des allgemeinen Bevölkerungsrückgangs unter sinkenden Schülerzahlen. Für den südlichen Raum des Landkreises (Lauchhammer, Schwarzheide, Ruhland, Ortrand und Teile Schipkaus) kann in Zukunft laut Schulentwicklungsplan des Landkreises OSL nur noch ein gymnasialer Standort erhalten werden. Dazu sollten die Gymnasien in Lauchhammer und Schwarzheide zusammengelegt werden. Keiner der beiden vorhandenen Gymnasien in Lauchhammer und Schwarzheide war als Standort für die Zusammenlegung geeignet. Beide verfügen über bauliche Mängel und bieten keine ausreichenden Erweiterungsflächen zur Aufnahme weiterer Bildungseinrichtungen. Um aus dieser Situation eine langfristig tragbare Lösung zu finden und die Schülerverknappung gleichzeitig als Chance für eine Erneuerung der Schullandschaft anzunehmen, sollen die beiden alten Standorte in Lauch- 60

61 Konzept hammer und Schwarzheide zu Gunsten eines neuen gemeinsamen Standortes aufgegeben werden (siehe S. 20). Der Kreistag beschloss deshalb bereits am , verschiedene staatliche Bildungsangebote im südlichen Teil des Landkreises in einem neuen Bildungsstandort zu konzentrieren. werb zum SeeCampus Niederlausitz ausgelobt (siehe Abb. 5). Der Bebauungsplan für das Gebiet ist seit Juli 2006 in Kraft (Bebauungsplan Nr. 8). Einzugsgebiet Das Einzugsgebiet des Gymnasiums umfasst die gesamte Planungsregion Süd des Schulentwicklungsplans. Diese Region besteht aus den Städten Lauchhammer und Schwarzheide, den Ämtern Ruhland und Ortrand sowie Teilen der Gemeinde Schipkau. 75 Damit ist das Gymnasium SeeCampus Niederlausitz zukünftig das einzige Gymnasium für einen Einzugsbereich von ca Menschen. 76 Die Schülerzahl wird bei insgesamt ca. 940 liegen. Standort Der Standort liegt auf der Gemarkung Schwarzheide, zwischen Lauchhammer-Ost und Schwarzheide-West. Er befindet sich in zentraler Lage und in günstiger Zuordnung der beiden Städte Lauchhammer und Schwarzheide. Eine Anbindung an den ÖPNV ist ohne Veränderung der Linienführung möglich. Der Standort eignet sich als Symbol für die Kooperation in der Region und besitzt ein großes Identifikationspotenzial. Die Lage im Wald mit Seebezug inmitten der Bergbaufolgelandschaft eignet sich gut für das geplante Modellvorhaben. Das Grundstück an der Lauchhammer Straße wurde 2005 von der Stadt Schwarzheide gekauft. Im Oktober 2005 wurde ein Architekturwettbe- 75 Landkreis OSL (2002) S. 9, Die Planungsregion Süd des Schulentwicklungsplans entspricht weitestgehend dem Mittelbereich des zukünftigen Mittelzentrums in Funktionsteilung Lauchhammer/Schwarzheide mit Einwohnern. Die Planungsregion Süd geht durch Anteile von Schipkau noch geringfügig über diese Zahl hinaus. 61

62 Konzept Abb. 5: SeeCampus Niederlausitz: Entwurf des ersten Preisträgers Architekten: Meyer und Bassin Architekten BDA, Dresden Quelle: Stadt Schwarzheide (2007) Integration des OSZ Der SeeCampus Niederlausitz soll neben dem neuen Gymnasium außerdem die Abteilung 5 (Schwarzheide) und die Abteilung 1 (Brieske-Ost) des Oberstufenzentrums Lausitz beherbergen. Diese Abteilungen des O- berstufenzentrums sollten ursprünglich geschlossen werden. 77 Innerhalb des neuen Komplexes SeeCampus Niederlausitz können diese Abteilungen jedoch gesichert werden und eine sinnvolle Ergänzung des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts des Gymnasiums bilden. Schule des 21. Jahrhunderts Im gemeinsamen Entwicklungskonzept Lauchhammer-Schwarzheide- Ruhland 78 ist das Projekt SeeCampus Niederlausitz bereits als Schwerpunktprojekt zur Stärkung der Region als Wirtschaftsstandort definiert. Als Schule des 21. Jahrhunderts soll der SeeCampus Niederlausitz einen naturwissenschaftlich-mathematischen Schwerpunkt bieten und eine zweisprachige Ausbildung verfolgen. Die Integration von allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen an einem Standort soll eine höhere Qualifizierung und eine stärkere Praxisorientierung bei Schülern und Auszubildenden vermitteln. Langfristig soll damit dem Fachkräftemangel bzw. der mangelnden Ausbildungsfähigkeit vieler Jugendlicher entgegengewirkt werden. Um das Bildungsangebot am Standort weiter zu stärken und Synergien zu schaffen, ist die Integration weiterer Bildungseinrichtungen möglich. Auch baulich soll der SeeCampus Niederlausitz Maßstäbe für die Zukunft setzen. Der Neubau wird als ökologisches, soziales und innovatives Modellvorhaben umgesetzt und trägt damit zur Wahrnehmung der Region als zukunftsfähigem Wirtschaftsstandort bei. 77 Landkreis OSL (2002) S Koziol, M. et al. (2003) 62

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