KOMPLEXE PRODUKTDATEN IN DER MODEBRANCHE

Transkript

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2 INHALT Ungeahnte Produktvielfalt... 2 Look n Feel im Onlinehandel... 2 Probleme bei der Datenaggregation... 4 Daten-Onboarding und -Matching... 5 Time-to-Market ist alles... 6 Kundenfeedback integrieren... 6 Rolle eines PIM-Systems für Fashion Retailer... 7 E-Commerce für Fashionshops... 8 Fazit Heiler Software Autoren: Silvia Dömer, International Retailoring / Christian Farra & Christian Hütel, Heiler Software AG Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 1

3 Die Welt der Mode ist heute schnelllebig, bunt, vielfältig, facettenreich, schrill und vor allem aufwendig in der Pflege. International erfolgreiche Fashion-Labels, Händler und Hersteller wie Puma, Saks Fifth Avenue und Tommy Hilfiger müssen sich den Herausforderungen eines stetig wachsenden und sich verändernden Marktes stellen. Dabei können moderne IT-Systeme helfen. Dieses White Paper zeigt, welchen Aufgaben und Problemen sich Unternehmen aus der Fashion-Branche stellen müssen und wie sie durch die Integration von Product Information Management-Softwarelösungen nachhaltigen Geschäftserfolg erzielen. Es richtet sich folglich an Spezialisten im Bereich Einkauf und E-Commerce Manager aus der Modebranche sowie Vertreter von Händlern und Herstellern im Modebusiness. Ungeahnte Produktvielfalt Bei der Frage nach der Sortimentsgröße entgegnen Hersteller und Händler nicht selten durchaus übliche, wenn auch branchenspezifische Zahlen. Schnell kommen Antworten wie Artikel. Das scheint auf den ersten Blick nicht allzu komplex. Doch viele Fashion-Händler hatten vor Kurzem noch kein Bewusstsein dafür, dass Attribute wie Größen, Farben und Saisonartikel die Steuerung des Sortiments aufwendiger und anspruchsvoller machen. Die Anzahl der eigentlich verfügbaren Artikel steigt somit exponentiell mit den Faktoren, die für den Endkunden durchaus elementar sind. So verfügt jeder Artikel beispielsweise über verschiedene Größen von S wie Small bis XXXL. Bei Schuhen kommen zusätzliche Multiplikatoren wie länderspezifische Kennungen hinzu. Ein weiterer zentraler Faktor sind die angebotenen Farben, die besonders im Fashion-Bereich eine große Rolle spielen. Nicht zuletzt ist die Mode auch immer saisonabhängig. Nicht viele Artikel können das gesamte Jahr angeboten werden. Je nach geografischer Lage und somit klimatischen Gegebenheiten ergeben sich schnell auch sogenannte saisonale Modetrends, denen sich auch die Fashion-Industrie gern beugt. Betrachtet man nun sämtliche Faktoren und multipliziert man diese mit dem ursprünglich angenommenen Ausgangssortiment, so ergibt sich folgendes Rechenbeispiel: Abbildung 1 Beispiel einer Sortimentsberechnung Die Liste der Faktoren ist beliebig erweiterbar. Mit dieser enormen Anzahl an Datensätzen müssen Unternehmen im Fashion-Bereich Schritt halten. Für Multibrand-Unternehmen wie z.b. Bestseller oder Otto, die in einem Haus gleich neun Marken managen, multiplizieren sich die Anforderungen nochmals zusätzlich. Look n Feel im Onlinehandel Vor allem im Onlinebereich werden heute verschiedene Maßnahmen zur Verkaufssteigerung eingesetzt. Zum einen werden aufgrund von Kaufstatistiken früherer Besucher des Onlineshops Rückschlüsse auf den Geschmack der Neukunden gezogen. Die Kunden finden diese Angebote unter Kunden kauften auch. Die Ausdehnung auf andere Produktbereiche mit teilweise niedrigeren Margen bedeutet für den Händler zwar einen Gewinn, mitunter lassen sich hieraus aber auch fragwürdige Beziehungen ableiten. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 2

4 Eine andere Methode zur Verkaufssteigerung sind Empfehlungen, auch Cross-Selling genannt. Hierbei werden zu bestimmten Kategorien wie Jeans typische Accessoires zur Erweiterung des Outfits angeboten. Diese Maßnahmen haben allerdings einen entscheidenden Nachteil: Sie beanspruchen die Fantasie des Kunden übermäßig. Einfach zu verschieden sind die Geschmäcker. Woher weiß der Kunde, ob der grüne Cardigan zu den grauen Schuhen passt und ob nicht ein einfacher Schal das Outfit komplettiert? Studien belegen, dass der Kunde, wenn er einen Laden betritt oder den Onlineshop besucht, oft nicht einmal weiß, was er möchte. Zudem lässt er sich häufig auch über spontane Anreize zum Kauf bewegen. Um den stöbernden und unentschlossenen Kunden zum kaufenden Kunden zu konvertieren, haben sich vereinzelt durchaus bewährte und zukunftsweisende Konzepte durchgesetzt. Branchenkenner wissen, dass Mode heute mit sogenannten Styles oder Lookbooks präsentiert und verkauft wird. Dies bedeutet, dass nicht einzelne Stücke präsentiert, sondern aufeinander abgestimmte und zur Jahreszeit passende Komplett- Outfits veranschaulicht werden. Nicht selten bestimmen diese Outfits auch den Trend der jeweiligen Jahreszeit. Komplette Styles geben dem Kunden auch das Gefühl, dass es trendy ist, was er kauft. Für den Händler ist dies ein Volltreffer, weil dadurch die Marge und der Gewinn steigen und sich komplette Looks besser verkaufen. Abbildung 2 Beispiel eines Looks Der Vorteil vom Ladengeschäft ist das Fühlen, Anfassen und Anprobieren der Ware. Während es am Point of Sale (POS) im Schaufenster in Form von Schaufensterpuppen praktiziert wird, besteht für Onlineshops ebenfalls großes Potenzial. Wie in zahlreichen Studien belegt, verkauft sich ein Produkt im Internet über gut aufbereitete Bilder besonders gut - aber noch besser über kurze Clips. Durch den geschickten Einsatz von Produktvideos am lebenden Model bekommt der Kunde einen noch besseren Eindruck der angebotenen Artikel. Anfassen kann er sie zwar nicht, aber wie im Modebereich durchaus üblich ist der Look, die Faltung und der Sitz der Kleidung, essenziell. Auch von echten Models auf dem Catwalk getragene Kleider haben mehr Appeal beim Kunden als leblose Schaufensterpuppen. Das zeitaufwendige Anprobieren entfällt ebenfalls. Der Kunde kauft rein nach visuellem Reiz durch die mediale Unterstützung seiner Vorstellungskraft. Bei diversen Online-Fashionhändlern gibt es heute schon die Möglichkeit verschiedene Kleidungsstücke online anzuprobieren. Hierbei werden raffinierte Algorithmen zur Erkennung des Körpers bzw. des menschlichen Gesichts eingesetzt. Im Idealfall klickt der Kunde sein Outfit einfach online zusammen. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 3

5 Abbildung 3 Beispiel eines Produktvideos im Webshop bei Saks Fifth Avenue Probleme bei der Datenaggregation Aber was macht das Thema Master Data Management (MDM) bzw. Product Information Management (PIM) für Fashion Labels so besonders? Wie bereits erwähnt, stellt ein großes Sortiment alle Fashion Retailer vor die Aufgabe, diese Daten effizient zu verwalten. Die Freigabe- und Bearbeitungsprozesse sind dabei sehr vielfältig. Externe Agenturen, Fotostudios, Rechtsabteilung und Marketing alle beteiligten Gruppen, teilweise auch extern, kommen hier zum Einsatz. Vielen Fashion Retailern im Web ist die Bedeutung von perfekten Produktdaten und deren Steuerung nicht bewusst. Sie beschäftigen sich intensiv mit Vermarktungsstrategien und investieren in verschiedene Richtungen, oft ohne durchdachte ROI-Strategien. Social Commerce endet dann in Facebook-Auftritten, in der Hoffnung, hier etwas zu verkaufen. Eine durchdachte Multichannel-Strategie mit den dazugehörigen Messdaten, Analysetools und Erfolgsmessung ist oft immer noch ein rudimentäres, manuell zusammengebasteltes Zahlenwerk. Dabei wird gerade die Vermarktung immer komplexer. Kaum hat man Social Commerce scheinbar im Griff, kommt die Anpassung auf Mobile Commerce dazu und so geht es immer weiter. Wie bereits angesprochen, entstehen im Modebusiness völlig unterschätzte Datenmengen. Hinzu kommt die Saisonalität, welche in der Branche einen wichtigen Faktor darstellt. Für saubere Auswertungen müssen mindestens Sommerund Winterkollektionen voneinander unterschieden werden. Außerdem gibt es Preisanpassungen im Saisonverlauf. Abverkaufs-Analysen müssen nach vollem Preis und Sale unterschieden werden, sonst ergeben sich falsche Schlussfolgerungen. Der dadurch entstehende hohe Aufwand in der Datenanlage und bei den Auswertungen führt bei manueller Ausführung zu Zeitverzug und mangelnder Datenaktualität. Der Lerneffekt verpufft oder die endgültigen Auswertungen Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 4

6 werden schon gar nicht mehr gelesen, weil sie nach der Fertigstellung meist schon überholt sind. Tödlich in der Fashion-Branche, welche von der Aktualität und schnell wechselnden Trends lebt. Dabei fängt das Dilemma schon bei der Artikelanlage und Stammdatenpflege an. Ist diese Basis bereits handgestricktes Excel-Werk, dann können die Erfolgsauswertung und die Sortimentssteuerung nicht professionell und fehlerfrei durchgeführt werden. Oftmals führen manuelle Änderungen und Aktualisierungen in diesen Excel-Tapeten auch zu Fehlerquellen, die ein Unternehmen für Tage lahmlegen können, bis der Fehler gefunden und behoben ist. Dies kann zudem zu verspäteten Produkteinführungen führen, was sich negativ auf den Abverkauf auswirkt. Auftragsformulare und /oder Ordersheets, auf deren Basis die Artikel von Hand angelegt werden, sind häufig unvollständig. Ein Grund können wichtige fehlende Informationen sein, die schon bei der Anlage berücksichtigt werden müssten, zum Beispiel fehlende Saisonkennzahlen, Produktfotohinweise, Vermarktungs-Zielplanung, uneinheitliche Farbbezeichnungen. Diese mangelhaften Angaben legen den Grundstein für aufwendiges Nacharbeiten, wenn die Ware in die Phase der Vermarktungsplanung übergeht oder später folgende Abverkaufs-Analysen gefahren werden und das in der Vielfalt der unterschiedlichen Absatzkanäle. Ein Teufelskreis, denn die Abverkaufs-Auswertungen legen wiederum den Grundstein für die Bestellungen der Folgesaison. Zusammenfassend die entstehenden Nachteile der manuellen Verwaltung von Daten mittels Tabellenkalkulationsprogrammen:» Manuelle Dubletten-Datenpflege» Fehlender Verweis auf Media Assets in der Datenpflege» Langatmige Anreicherung von Informationen» Fehlende Konsistenzprüfungen» Klassifizierung von Styles ohne Bezug auf Hierarchie» Manuelle Konvertierung von Daten» Manuelle Kontrollen der Datenqualität» Wochenlanger Prozess» Frühzeitige Prozessplanung notwendig Daten-Onboarding und -Matching Daten kommen vom Lieferanten mit fester Nomenklatur. In der Praxis sind das Farbangaben, Waschanleitungen und Größen etc. Innerhalb von PIM werden die Daten harmonisiert und mit anderen Informationen angereichert. Manche Händler mögen beispielweise einen festen Code für das sogenannte Polarweiß haben. Über die Merging-Funktion des PIM-Systems werden diese Farbattribute zusammengefasst. Andere Beispiele sind die Harmonisierung von unterschiedlichen Größenangaben oder Waschanleitungen. Ein weiterer bedeutender Aspekt im Fashion-Bereich sind Bilder sie sind vor allem im Internet das wichtigste Verkaufsargument. Diese Media Assets werden meist von externen Agenturen zur Verfügung gestellt und die Prozesse verlaufen parallel. Durch das vereinfachte Onboarding von Medien, auch durch externe Zugriffe, vereinfacht und beschleunigt sich dieser Vorgang erheblich. Gerade für E-Commerce Manager ist dieser Prozess wertvoll, da so die unabhängige Lieferung der Assets auch vonseiten der Agenturen sichergestellt werden kann. Alles in einem System bedeutet demnach den Zugriff auf ein Product Information Management-System von überall aus. Das Heiler Media Portal unterstützt diesen kollaborativen Ansatz zur Bereitstellung und Bearbeitung von Medienobjekten. Diese werden direkt vom Mediendienstleister über das Web Frontend hochgeladen. Eine automatisierte Zuordnung über Namenskonventionen, der bereitgestellten Dokumente zu den PIM-Objekten reduziert den Arbeitsaufwand zusätzlich. Die automatische Zuordnung eines Digital Assets zu einem PIM-Objekt veranlasst gleichzeitig die automatisierte Erstellung von zugehörigen Derivaten (andere Größen, Qualitäten und/oder Formate). Durch die vereinfachte Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern und festlegbaren Workflows sparen sich Unternehmen aus dem Fashion-Bereich wertvolle Zeit und erhöhen nicht zuletzt die Konversionsrate im Webshop. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 5

7 Time-to-Market ist alles Da die Bedeutung von Bildern für Fashion Retailer enorm wichtig ist, sollten Unternehmen in diesem Bereich strenge Datenqualitätslevel etablieren. In der ersten Stufe muss das Produkt deshalb mindestens ein Bild, eine Kurzbeschreibung, Farbangaben und die vorhandenen Größen auszeichnen. Über die Zeit kann dann der Datenanreicherungsprozess beginnen, welcher weitere Beschreibungen, zusätzliche Bilder, Videos und Cross-Referenzen beinhaltet. Dieser Prozess kann kontinuierlich verbessert werden. Das Wichtigste für Fashion-Händler ist jedoch, das Produkt online und verkaufsfertig zu haben. 5 Tipps für Fashion Retailer» Produktdatenqualität gilt als oberster Faktor im Online-Geschäft» Bild = wichtigster emotionaler Kaufauslöser» Zu Beginn reicht ein Bild mit einer groben Beschreibung» Verbesserung der Datenqualität im Laufe der Zeit» Verwenden Sie von Anfang sämtliche Sprachversionen Somit wäre der Artikel bereits nach kürzester Zeit mit entsprechender Kennzeichnung und in verschiedenen Sprachen im Onlineshop verfügbar. Dieser Prozess, der die Dauer von der Artikelanlage bis zur Integration in den eigenen Webshop beschreibt, wird als Time-to-Market bezeichnet. Während dieser Zeit entstehen für das Produkt lediglich Kosten, aber es erwirtschaftet keinen Umsatz. Deshalb gilt es für den Händler, diese Zeit aus Kostensenkungsgründen zu verkürzen. Hier kann der Händler einen Wettbewerbsvorteil erlangen, indem er ein Produkt als Erster auf den Markt bringt. Man stelle sich hierzu ein Musikvideo des Sängers Justin Timberlake auf MTV vor. Er trägt ein neues Hemd der Marke Jack&Jones. Der Fan sucht natürlich bei Google nach genau diesem Hemd, z. B. mit dem Suchbegriff shirt justin timberlake. Durch die schnelle Integration der Produktinformationen und die hohe Flexibilität im Webshop können laut einer von Heiler durchgeführten Studie die Bearbeitungsdauer und die Anpassung des Artikels von 12,5 Minuten ohne PIM auf 8 Minuten mit PIM gesenkt werden. Dies entspricht einer Zeiteinsparung von 30%. Somit wäre der Artikel bereits nach kürzester Zeit im Onlineshop mit entsprechender Kennzeichnung und in verschiedenen Sprachen verfügbar. Demnach wirkt die Verkürzung des Time-to-Market in Verbindung mit der Verbesserung von internen und externen Prozessen nicht nur als Kostensenkungsmaßnahme, sondern auch als ein Faktor der Umsatzsteigerung. Kundenfeedback integrieren Die Möglichkeit des direkten Kundenkontaktes in Form von Bewertungen und Feedback sollten Unternehmen der Fashion-Branche ebenfalls dringend wahrnehmen. Denn das Feedback der Kunden gilt heute als eines der wichtigsten Informationen zur Sortimentsplanung, da frühzeitig Trends erkannt werden können. Die Bewertungen werden meist in Form einer gängigen 5-Sterne-Skala abgebildet bzw. eingeholt. Es sollte ebenfalls die Möglichkeit bestehen, Kommentare zu hinterlassen. Auch die Aussicht auf negative Kommentare ist dabei keinesfalls ausschließlich als Risikofaktor zu sehen. So können diese auf Fehler im Shop oder in den Media Assets hinweisen, die der Betreiber nicht bemerkt hat. In diesem Fall gilt es, schnell zu reagieren. Laut der Heiler-Studie ist man mit einem PIM-System bei der Anpassung fehlerhafter Daten über alle Kanäle hinweg deutlich schneller. Mit PIM kann die Dauer von der Fehlerentdeckung bis zu ihrer Behebung und somit die Anpassung dieses Artikels, auch in Bezug auf die Suchmaschinenoptimierung, von 4 auf 1 Stunde (> 75%) verkürzt werden. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 6

8 Mit der richtigen Reaktion auf negative Nutzerkommentare verschaffen sich Shops zusätzlich Vertrauen bei ihrer Community. Nicht zuletzt kommen hierbei ebenfalls virale Effekte zum Tragen, da die neuen Anschaffungen oft über soziale Netzwerke geteilt werden. Hier sollten Shop-Betreiber rechtzeitig entsprechende Hilfsmittel bereitstellen. All diese Informationen lassen sich in heutige PIM-Systeme integrieren und tragen entscheidend zur Sortimentsbildung bei. Damit haben sie strategischen Wert für das Unternehmen. Auch die Datenqualität lässt sich dadurch merklich beeinflussen. Den direkten und unmittelbaren Einbezug ihrer Kunden nutzen diverse Unternehmen bereits heute in Form von Communities. Auf einigen Plattformen können Kunden eigene Videos vom Gebrauch des jeweiligen Outfits machen. So entstehen nicht nur professionell erstellte Agentur-Inhalte zur Veranschaulichung der Produkte, sondern absolut authentische Amateurvideos. Dies beschert dem Händler nicht nur das Prädikat kundenfreundlich und innovativ, sondern erhöht zudem noch die Kundenbindung. Ganz allmählich baut sich so eine Community aus Kunden um das Unternehmen auf. Diese Form der Beteiligung und Integration des Feedbacks in die Produktstrategie der Fashion Retailer ist mit einem PIM-System möglich. Die Vorteile von Kundenbewertungen im Überblick:» optimiert Sortimente und Preise» verbessert die Datenqualität» steigert Vertrauen» erhöht Kundenloyalität» reduziert Rücksendungen» lässt Trends frühzeitig erkennen Rolle eines PIM-Systems für Fashion Retailer Um auf Knopfdruck alle Auswertungsanfragen beantworten zu können, müssen Product Information Management- System (PIM) + Warenwirtschaft + Shopsystem zwingend vernetzt und homogen aufeinander abgestimmt sein. Das klingt selbstverständlich, denn der Verkauf von Mode ist komplex, sprunghaft und schnelllebig, daher ist die Beherrschbarkeit der Daten ein unabdinglicher existenzieller Faktor. Interessanterweise setzen Unternehmen häufig auf diese handgestrickte Datenbasis die Softwareprogramme von Marketing und Vertrieb auf, welche zumeist auch nicht miteinander verzahnt sind und zusätzlich nach unterschiedlichen Kriterien gesteuert werden. Dieser Mix aus Handarbeit und unterschiedlichen Softwarelösungen macht die professionelle Steuerung eines Fashion-Unternehmens in all seiner Komplexität unmöglich. Bei einer unvollständig durchdachten Datensteuerung wird der Zeitpunkt der ersten Daten-Crashs und Fehlauswertungen relativ schnell kommen und das Unternehmen auf harte Bewährungsproben stellen. Je früher die Möglichkeiten, ganzheitliche neue Lösungsansätze einzuführen, ausgelotet werden, desto schneller ist das Unternehmenswachstum gesichert und jede Fachabteilung kann sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 7

9 Die Verwaltung sämtlicher Produktdaten in einer zentralen Datenquelle bringt hingegen folgende Vorteile: Datenpflege-Prozess in einem zentralen System» Einrichtung eines zentralen Data Management-Teams» Holt das Beste aus den Datensilos durch die Schaffung eines Single Point of Truth für Produktinformationen» Massen-Daten-Bearbeitung» Vorschau der Bilder direkt im PIM-System Verbesserte Datenqualität» Vollständigkeit der Daten» Genauigkeit der Daten» Validierung von Daten» Automatische Konsistenzprüfungen» Software-Workflows und Benachrichtigungen Zukunftsweisende Investition» Erhöhte Unabhängigkeit, eine Schnittstelle kümmert sich um die Synchronisation» Verbesserter Time-to-Market» Auf die Zukunft ausgerichtete Plattform, die skalierbar ist und mit den Business-Anforderungen wächst Gerade in der Fashion-Industrie mit meist mehr als 4 saisonalen Abverkaufs-Phasen ist der sogenannte Time-to- Market enorm wichtig. Hier können die Planung neuer Sortimente und die Datenpflege nicht mehrere Wochen dauern. Wie bereits angesprochen, kommen durch externe Agenturen und die Verteilung auf andere Landesgesellschaften schnell parallel laufende Prozesse zustande, deren Erfolg stark vom eingesetzten System und Workflow- Management abhängt. Die manuelle Datenpflege ist demnach denkbar ungeeignet für erfolgreiche E-Commerce- Händler, nicht nur in der Fashion-Branche. E-Commerce für Fashionshops Produktinformationen entscheiden im E-Commerce über Kaufen oder Nicht-Kaufen. Die in Heiler Enterprise PIM integrierte Schnittstelle erleichtert die Pflege von Attributen, damit die Kunden im Webshop Produkte suchen, vergleichen und schließlich kaufen können. Ein Product Information Management-System bedeutet für Händler und Hersteller im Fashion-Segment jedoch nicht rein die Vereinfachung und Harmonisierung der Datenpflege sowie die Vereinfachung der betrieblichen Prozesse. Professionelle PIM-Systeme verfügen über Schnittstellen und Anbindungen zu verfügbaren und kommenden Systemen. Heiler Enterprise PIM unterstützt dabei individuelle E-Commerce-Strategien - ganz egal ob Onlineshop, marktführende Systeme oder einen Handelskanal über Plattformen wie Amazon, Ebay oder Facebook. Spezielle E-Commerce-Channel (Integrationen) sorgen für einen individuell angepassten Export aller Produktdaten in den jeweiligen Verkaufskanal. Damit können Informationen über Artikel, Produkte, Warengruppen, Digital Assets u.v.a. nahtlos zwischen Ihrem PIM-System und der E-Commerce-Lösung kommuniziert werden. Granulare Protokollierungen der Datenänderungen ermöglichen es, dabei auch inkrementelle Aktualisierungen der Webshop-Daten zu realisieren. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 8

10 Abbildung 4 Standard E-Commerce Templates im Enterprise PIM Die Funktionsbereiche der E-Commerce-Standard-Templates im Überblick:» Unterstützung der Bereitstellung für Artikel, Produkte, Kataloge, Struktursysteme, Strukturgruppen und Digital Assets sowie deren Daten (z.b. Preise, logistische Daten, Referenzen etc.)» Möglichkeit der Abbildung von Produkt- und Artikelbeziehungen zur Variantenabbildung analog Ihrer E- Commerce-Lösung» Erstellen von Exportformatvorlagen für die Befüllung der E-Commerce-Lösungen mit allen relevanten Produktinformationen» Integrierte Channel Quality Assurance inklusive aller für die Referenzimplementierung relevanter Validierungen für eine qualitätsgesicherte Freigabe der Daten im E-Commerce-System Neben den E-Commerce-Templates können weitere Kanäle im Rahmen einer Multichannel-Strategie mit Produktinformationen versorgt werden. Beispielsweise unterstützt Heiler Enterprise PIM die Such- und Targeting-Lösung von Fredhopper. Auch Digital Signage am Point of Sale, Apps und Mobile-Anwendungen können auf Wunsch bedient werden. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 9

11 Fazit Viele Unternehmen investieren sehr viel Geld in die Optimierung ihrer Shops. Mit zunehmend globalisierten Geschäftsmodellen steigen die Anforderungen besonders im Multichannel-Vertrieb. Hier lohnt sich der Blick hinter die Kulissen. Gerade im Fashion-Bereich sollten Unternehmen reagieren und in IT-Systeme investieren. Eine ganzheitliche Sicht auf sämtliche Produktdaten und deren vollständige Verwaltung in einem System sind vor dem Hintergrund der Datenvielfalt in dieser Branche heute nahezu unverzichtbar. Für eine nachhaltige E-Commerce-Strategie müssen nicht nur sämtliche Prozesse angepasst werden. Insbesondere die schnelle und effiziente Bereitstellung und das Aggregieren von Produktdaten sind essenziell. Dies beginnt bereits bei der Artikelstammdatenanlage. Zu schnelllebig ist das Geschäft mit Mode und zu launisch sind die Trends. Wer schnell ist, bekommt die Marge und verkauft erfolgreich nicht nur im Onlineshop. Time-to-Market ist hier nicht nur ein Schlagwort, sondern entscheidet über langfristigen Geschäftserfolg. Erfolgreiche Fashion-Händler nutzen heute jeden Verkaufskanal, denn erst hieraus lässt sich Kundenloyalität in Form eines ganzheitlichen und emotionalen Einkaufserlebnisses generieren. Ein zentrales Product Information Management (PIM) ermöglicht diesen Ansatz nicht zuletzt durch den direkten Einbezug von Kundenfeedback. Der Kunde interessiert sich nicht für Prozesse, er kauft heute schnell, beliebig, gesteuert und impulsiv. Enterprise Product Information Management White Paper Kapitel 13 10

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