Landesforstverwaltung B a d e n - W ü r t t e m b e r g

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1 Landesforstverwaltung B a d e n - W ü r t t e m b e r g R I C H TLINIE LAN D E S W E I TER W ALDENTWICKLUNGSTYPEN Januar 1999

2 Herausgeber: Ministerium Ländlicher Raum Baden-Württemberg Kernerplatz 10 Postfach Stuttgart Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier mit einem hohen Anteil von Frischfasern aus Sulfitzellstoff.

3 Inhalt: A. Rahmenbedingungen und Begriffsbestimmung...1 B. Aufgaben und Bedeutung...2 C. Regionale Gliederung und Verwendung...3 D. Aufbau...7 E. Waldentwicklungstypen...9 Buchen-Laubbaum-Mischwald...9 Buchen-Nadelbaum-Mischwald...11 Stieleichen-Mischwald...13 Traubeneichen-Mischwald...15 Eiche ZIEL Buchen-Mischwald...17 Buntlaubbaum-Mischwald...19 Pappel-Mischwald...21 Fichten-Mischwald...23 labile Fichte ZIEL Buchen- Mischwald...25 labile Fichte ZIEL Stieleichen-Mischwald...27 labile Fichte ZIEL Tannen-Mischwald...29 Fichten-Moorrand-Mischwald...31 Tannen-Mischwald...32 Douglasien-Mischwald...35 Kiefern-Mischwald...37 Kiefer ZIEL Tannen-Mischwald...39 Kiefer ZIEL Buchen-Nadelbaum-Mischwald...41 Lärche ZIEL Buchen-Nadelbaum-Mischwald...43 Mischwald extensiv...45 F. Anhang...47 Konzept "Naturnähe der Waldentwicklungstypen"...47 Sukzessionale Stellung der Waldentwicklungstypen in Baden-Württemberg...49 Glossar...51

4 1 A. Rahmenbedingungen und Begriffsbestimmung Die Landesforstverwaltung Baden- Württemberg hat sich mit dem Konzept Naturnahe Waldwirtschaft zu einer naturnahen und waldfunktionengerechten Waldbewirtschaftung bekannt (Forsteinrichtungsdienstanweisung). Kennzeichnendes Prinzip dieser Waldwirtschaft ist die möglichst weitgehende Ausnutzung natürlicher Abläufe und Selbstregulierungsmechanismen von Waldökosystemen zur Erfüllung forstbetrieblicher Ziele. Soweit zur Zielerreichung erforderlich, wird in die natürlichen Abläufe aktiv steuernd eingegriffen. Naturnahe Waldwirtschaft ermöglicht daher in hohem Maße die Erfüllung ökologischer und ökonomischer Zielsetzungen. Die vorliegende Richtlinie landesweiter Waldentwicklungstypen präzisiert und operationalisiert die allgemeinen Grundsätze naturnaher Waldwirtschaft. Der in ihr enthaltene zentrale Begriff des Waldentwicklungstyps wird dabei wie folgt definiert: Waldentwicklungstypen umfassen Wald-bestände mit vergleichbarem waldbaulichen Ausgangszustand und vergleichbarer Zielsetzung. Sie beschreiben die zweckmäßigsten Verfahren und Techniken zur Erreichung dieser Zielsetzung unter Beachtung der Funktionenvielfalt des Waldes (Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion). Waldwirtschaft als kontinuierliche Waldentwicklung aufgefaßt, bedeutet ein beständiges Weiterarbeiten mit gegenwärtigen Beständen und deren Verjüngungspotential. Die großflächige Nutzung und Neubegründung des nachfolgenden Bestandes wird nur in Ausnahmefällen angestrebt. Aufgrund dessen sind Waldentwicklungstypen als durchgängige waldbauliche Entwicklungs- und Behandlungskonzepte für die wichtigsten aktuellen Waldbausituationen definiert. Waldentwicklungstypen sind offen für sich ändernde waldbauliche Vorstellungen und unterliegen der Überarbeitung in periodischen Abständen. Mit den für Baden-Württemberg formulierten Waldentwicklungstypen wird bewußt auf eine vollständige Beschreibung der vielfältigen, im Land anzutreffenden Waldbausituationen verzichtet. Ziel der Typisierung ist vielmehr die Charakterisierung von % der Ausgangsverhältnisse und deren Zuordnung zu angestrebten Waldbauzielen. Unter diesen Voraussetzungen ist es auf der Grundlage der Forsteinrichtung möglich, Forstbetriebe mit hinreichender Genauigkeit zu beschreiben und darauf aufbauend Planungen für Bewirtschaftungsmaßnahmen zu entwickeln. Die Erfassung besonders schützenswerter, kleinflächig vorkommender Waldgesellschaften erfolgt ergänzend dazu in der Waldbiotopkartierung; die Ergebnisse werden von der Forsteinrichtung übernommen.

5 2 B. Aufgaben und Bedeutung Waldentwicklungstypen als Instrument der naturnahen Waldwirtschaft wirken sich auf viele betriebliche Bereiche aus: 1. Waldbau Die in der Beschreibung der Waldentwicklungstypen enthaltenen Behandlungskonzepte dienen als waldbauliche Orientierungshilfe für die Praxis und als Richtschnur für zweckmäßiges waldbauliches Handeln. Durch die Formulierung waldbaulicher Rahmenvorgaben besteht gleichzeitig große waldbauliche Freiheit am Einzelbestand vor Ort. 2. Forsteinrichtung Waldentwicklungstypen erlauben eine übersichtliche Gliederung und eine rasche Erfassung von Forstbetrieben hinsichtlich ihrer naturalen Ausgangsbedingungen und ihrer waldbaulichen Zielsetzung. Sie sind besonders geeignete Auswertungseinheiten für Forstbetriebe, in denen eine Inventur mit Rasterstichproben durchgeführt wurde, weil hier für die betriebsbestimmenden waldbaulichen Verhältnisse statistisch abgesicherte Informationen bereitgestellt werden können. Waldentwicklungstypen werden dadurch zur Einheit für Planung, Vollzug und Kontrolle des betrieblichen Geschehens. Mit der flächenmäßigen Zunahme ungleichaltriger Bestände und fließender Bestandesgrenzen gewinnen Waldentwicklungstypen an Bedeutung, weil sie auch für diese Verhältnisse in der Lage sind, die naturale Situation und die waldbauliche Planung zahlenmäßig zu charakterisieren. 3. Betriebswirtschaft Waldentwicklungstypen und deren Behandlungstypen sind wichtige Auswertungseinheiten für betriebswirtschaftliche Untersuchungen, da sie auf Basis vergleichbarer Straten aussagefähige Kennwerte liefern und dadurch differenziertere Betriebsvergleiche ermöglichen. Zeitreihen können zudem wichtige Aufschlüsse über die Zweckmäßigkeit der örtlichen Umsetzung von Waldbaustrategien in einzelnen Waldentwicklungstypen liefern. 4. Forstpolitik Mit Hilfe der Waldentwicklungstypen lassen sich Naturnähe (vgl. Anhang 1), Baumartenmischung und Struktur der Wälder umfassend dokumentieren und die weitere Entwicklung aufzeigen. Hierdurch entsteht eine fundierte Basis für die auf nationaler und internationaler Ebene laufenden Diskussionen zum Thema Nachhaltigkeit und biologische Vielfalt.

6 3 C. Regionale Gliederung und Verwendung Die waldbauliche und standörtliche Vielfalt Baden-Württembergs läßt sich mit 19 Waldentwicklungstypen nicht vollständig erfassen. Die vorliegende Richtlinie landesweiter Waldentwicklungstypen dient vielmehr der zusammenfassenden Darstellung landesweit gültiger Waldbaugrundsätze sowie als Basis für übergeordnete Auswertungen. Erst auf regionaler Ebene sind differenzierte Angaben zur waldgeschichtlichen Entstehung, zum Standortsspektrum, zur sukzessionalen Stellung sowie insbesondere zur geeigneten waldbaulichen Behandlung möglich. Waldentwicklungstypen werden daher auf regionaler Ebene konkretisiert. Um regionalen waldbaulichen Besonderheiten gerecht zu werden, wird das Land hierzu im Anhalt an die standortskundliche regionale Gliederung Baden-Württembergs in 11 Regionen unterteilt (Abb. 1). Für jede Region werden regionale Waldentwicklungstypen ausgewiesen, die die dort vorkommenden standörtlichen und waldbaulichen Besonderheiten zum Ausdruck bringen und die Grundlage der waldbaulichen Praxis vor Ort bilden. Abb. 2 zeigt die für die 11 Regionen definierten Waldentwicklungstypen sowie die Zuordnung auf landesweiter Ebene. Die regionalen Waldentwicklungstypen dienen als verbindliche Grundlage für die Forsteinrichtung und die waldbauliche Praxis. Abb. 1:Räumliche Einheiten für die Abgrenzung Regionaler Waldentwicklungstypen

7 4 landesweite WET regionale WET Oberrheinisches Tiefland Odenwald Schwarzwald süd Schwarzwald nord Neckarland kollin Neckarland submontan Neckarland paenemontan Baar-Wutach Schwäbische Alb Swdt. Alpenvorland Altmoräne Swdt. Alpenvorland Jungmoräne Buche-sLb 3 X X X Buche-Nb 10 X X X X X X X X X X Stieleiche 3 X X X Traubeneiche 4 X X X X Eiche Ziel Buche 2 X X Buntlaubbaum 6 X X X X X X Pappel 1 X Fichte 10 X X X X X X X X X X labile Fichte Ziel Buche 6 X X X X X X labile Fichte Ziel Eiche 6 X X X X X X labile Fichte Ziel Tanne 5 X X X X X Fichte - Moorrand 2 X X Tanne 7 X X X X X X X Douglasie 5 X X X X X Kiefer 4 X X X X Kiefer Ziel Tanne 1 X Kiefer Ziel Buche 5 X X X X X Lärche Ziel Buche 1 X Lb - Nb - Extensiv 6 X X X X X X Summe Abb. 2: Regionale Verbreitungsschwerpunkte landesweiter Waldentwicklungstypen (Stand: 12/98)

8 5 Im Zuge der Forsteinrichtung wird jeder Waldbestand nach einer Analyse seines Ausgangszustandes sowie der Festlegung einer waldbaulichen Zielvorstellung einem Waldentwicklungstyp zugeordnet. Die Bestandesausweisung folgt den Anforderungen einer gemeinsamen Behandlung im Betriebsablauf. Kleinflächig abweichende Standortsverhältnisse, Baumartenanteile oder Behandlungsformen werden toleriert, im Rahmen waldbaulicher Vorgaben der Forsteinrichtung am Einzelbestand aber gesondert berücksichtigt. Wo eine waldbauliche Ausgangssituation mehrere Zieldefinitionen in der Behandlung und damit unterschiedliche Waldentwicklungstypen zuläßt, ist eine klare Entscheidung zugunsten des gewählten Typs zu treffen. Auf diese Weise entstehen operationale und nachvollziehbare Zielvorgaben. I.d.R. reichen zwischen 4 und 6 regionale Waldentwicklungstypen aus, um die betriebsbestimmenden waldbaulichen Situationen eines Forstbezirks zutreffend zu charakterisieren. D. Aufbau Auf S. 7/8 wird der grundsätzliche Aufbau von Waldentwicklungstypen erläutert. E. Waldentwicklungstypen Auf S. 9 ff. werden die 19 landesweiten Waldentwicklungstypen Baden-Württembergs dargestellt.

9 7 Aufbau des Waldentwicklungstyps Der Name des Waldentwicklungstyps (WET) enthält die prägende Baumart sowie in Umwandlungstypen das angestrebte Ziel, z.b. WET labile Fichte Ziel Buchen-Mischwald. Leitbild Beinhaltet in bildhafter Beschreibung den Zielwald (Hauptbaumarten, Struktur) und bei Waldentwicklungstypen mit Wechsel der prägenden Baumart auch den Entwicklungsverlauf. Verbreitungsschwerpunkte: Ausgangslage Angaben beziehen sich auf die 11 großlandschaftlichen Einheiten Baden-Württembergs für die Ausweisung regionaler Waldentwicklungstypen auf der Basis der standortskundlichen regionalen Gliederung. Waldgeschichte / Waldzustand: Informationen zu Herkunft, Begründungsform, Struktur, Autochthonie, historische Bewirtschaftungsformen Standortsspektrum: Das Standortsspektrum bildet den Rahmen für die Formulierung eines standortsgerechten Leitbildes. Es stellt in den entsprechenden Waldentwicklungstypen die Begründung für den Bestockungswechsel durch Umbau, Überführung oder natürliche Sukzession dar. Standortswälder / Sukzessionale Stellung: Nähe zum Standortswald in den Kategorien: sehr naturnah, naturnah, bedingt naturnah, kulturbetont, kulturbestimmt. (vgl. Anhang 1 für die Definition der Naturnähestufen) Sukzessionale Stellung: Entwicklung aus/zu Primär-, Zwischen-, Schlußwald. (vgl. Anhang 2 für die sukzessionale Stellung von Waldentwicklungstypen) Wichtigste pflanzensoziologische Waldgesellschaften des Schlußwaldes Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung: Positive wie negative Auswirkungen und Besonderheiten der Waldentwicklungstypen werden einheitlich wie folgt gegliedert: Stabilität Wirkung auf Nährstoff- und Wasserhaushalt Boden- und Wasserschutz Wirkung auf Flora, Fauna und Artenreichtum Kulturhistorische und waldästhetische Beurteilung Langfristiges Waldentwicklungsziel Ziele Das langfristige Waldentwicklungsziel ist das angestrebte Ergebnis einer funktionengerechten Entwicklung der Ausgangsbestände. Es konkretisiert das Leitbild in knapper Form mit den wesentlichen Bestimmungsmerkmalen des Waldaufbaus. Baumartenanteile: Mischung in %, z.b. Bu: Zeitmischungen werden mit der Dauer der Produktionszeit gewogen. Mischungsform: Z.B. Einzelmischung, truppweise Mischung etc Struktur: Z.B. stufig, zweischichtig etc. Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Für die aktuelle Bestockung werden von der Ausgangslage ausgehend die wichtigsten Nutz-, Schutzund Erholungsziele für den jeweiligen Waldentwicklungstyp konkretisiert. Beim Nutzziel wird der angestrebte Mindestdurchmesser (BHD) für gute Qualitäten angegeben, ggf. standortsabhängig der Rahmen abgesteckt und auf Besonderheiten hingewiesen (z.b. geastetes Douglasienholz). Die Erhaltung allgemeiner Schutz- und Erholungsfunktionen wird nicht als Waldentwicklungsziel für einzelne Waldentwicklungstypen formuliert. Die besonderen Ausprägungen dieser Funktionen richten sich nach der räumlichen Lage und den speziellen Standorten von Wäldern allgemein. Schutz- und Erholungsziele können jedoch im Ausnahmefall gesondert erwähnt werden, wenn sie vorrangige Bedeutung haben.

10 8 Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Die waldbaulichen Maßnahmen berücksichtigen sowohl eine dem Waldentwicklungstyp gemäße Bestandesentwicklung, als auch die wichtigsten Fälle, in denen Bestände mit anderer Vorbehandlung erst an die waldbaulichen Zielvorstellungen herangeführt werden müssen. Jungbestandspflege Ein Hinweis auf die Jungbestandspflege-Richtlinie ist vorweggestellt. Darüber hinaus werden Besonderheiten, wie Mischwuchsregulierung, Art des Eingriffs (Positivauswahl, Negativauswahl), Ästung, etc. hervorgehoben. Ergänzend zu den Jungbestandspflege-Richtlinien werden Besonderheiten des Waldentwicklungstyps, die aus seiner Baumartenmischung resultieren, beschrieben. Durchforstung Der Beginn der Durchforstungsphase erfolgt mit der Auswahl der Z-Bäume. Dies ist bei Laubbäumen nach Erreichen einer astfreien Stammlänge von ca. 25 % der Endbaumhöhe der Fall. Bei den Nadelbäumen beziehen sich die Höhenangaben zum Beginn der Durchforstungsphase auf den Hauptbestand, z.b. ab Oberhöhe 15 m. Inhalt in der Reihenfolge: Auswahl von max. x Z-Bäumen je Hektar reine Baumartenfläche der wichtigsten Baumarten, Art der Durchforstung, max. Entnahme je Eingriff in Efm/ha, Eingriffsintervall (Kontinuität), Mischungsregulierung. In den Durchforstungsansätzen ist die Anlage von Rückegassen nicht berücksichtigt. Hauptnutzung Die Hauptnutzung gliedert sich in Vorratspflege und Verjüngung. Die Vorratspflege setzt mit Abschluß des Haupthöhenwachstums ein. Die Verjüngung ist mit der beginnenden Ernte der Hauptwertträger eines Bestandes (starkes gutes Ende) definiert. Die Holzernte steht in diesen Phasen über mehrere Jahrzehnte bei weitem im Vordergrund und wird erst in zweiter Linie vom Verjüngungsgeschehen beeinflußt. Holz und Wert werden während der überwiegenden Zeit noch mit den aufstockenden Baum- und Althölzern produziert. Vorratspflege In Abhängigkeit vom Waldentwicklungstyp stehen unterschiedliche Aspekte im Vordergrund. Sie sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung aufgeführt, z.b.: Erntehieb vom starken, schlechten Ende. beginnende Zieldurchmesserernte (ZDE) in den hiebsreifen Mischbaumarten (Kir, Bi, etc.). Strukturförderung. Zuwachsabschöpfung/-kontrolle. Maximale Entnahme je Eingriff in Efm/ha. Eingriffsintervall. Vorbereitung der Verjüngung (Samenbäume, Belichtungsgrad) zum Aufbau von Verjüngungsvorräten, Vorbau. Verjüngung Verjüngungsform (z.b. Langfristiger Femelschlag) und Art der Hiebsführung stehen zur Charakterisierung des Verjüngungsverfahrens vorweg. Zu den Inhalten gehören: Schlagfolge, Besondere Aspekte der Räumlichen Ordnung, Vorbau, Größe der Verjüngungseinheit. Schlagpflege. Pflanzung Sortiment nach Baumarten, Verband und max. Pflanzenzahl, bezogen auf die "reduzierte" Baumartenfläche. Maßnahmen bei Störungen Maßnahmen werden genannt, sofern typische Störungen (z.b. Sturm, Käfer) in nennenswertem Umfang auftreten und diese von dem planmäßigen Vorgehen abweichende Maßnahmen erfordern, z.b.: bei Entstehung größerer Freiflächen Anbau von BAh und Es.

11 9 WET BUCHEN-LAUBBAUM-MISCHWALD Leitbild Das Kronendach starker und geradschaftiger Buchen wird in unregelmäßigem Muster von jüngeren Bestandesteilen verschiedener Entwicklungsphasen abgelöst. Andere Laubbaumarten und teilweise auch Nadelbäume aller Durchmesserbereiche sind einzeln bis gruppenweise beigemischt. Auf lichten Partien verjüngen sich Buche, Ahorn, Esche und andere Laubbaumarten natürlich. Ausgangslage Verbreitungsschwerpunkte Oberrheinisches Tiefland, Neckarland kollin, Schwäbische Alb. Waldgeschichte / Waldzustand Weitgehend autochthone, überwiegend aus großflächiger Naturverjüngung entstandene Buchen- Bestände mit häufig nur geringen Anteilen an Mischbaumarten. Altbestände entsprechen oft nicht heutiger Dimensions- und Qualitätserwartung, weil sie früher mit dem Ziel der Brennholznutzung bewirtschaftet wurden. Standortsspektrum Auf allen Standorten vorkommend, ausgenommen auf organischen Böden, auf feuchten, nassen oder stark wechselfeuchten mineralischen Böden, im Überflutungsbereich von Fließgewässern, an Steilhängen mit bewegten block- und steinschuttreichen Substraten und auf sehr trockenen und flachgründigen Standorten. Standortswälder / Sukzessionale Stellung In ihrer Artenzusammensetzung sehr naturnahe oder naturnahe, den örtlichen Standortswäldern entsprechende Waldlebensgemeinschaft, die in den Waldgesellschaften des Hordelymo-, Galio-, Luzulooder Carici-Fagetum auftritt. Schlußwaldtyp, der im internen, kleinflächigen Erneuerungszyklus die Vorherrschaft der Buche bekräftigt. Mischbaumarten behaupten sich nur außerhalb des Konkurrenzoptimum der Buche dauerhaft, also vor allem auf (mäßig) trockenen, frischen und wechselfeuchten Standorten. Unter mittleren Standortsverhältnissen erhalten sich die Anteile der Mischbaumarten in den Beständen vor allem bei Auftreten lichterer Walderneuerungsphasen. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Die Bestände des Buchen-Laubbaum-Mischwaldes weisen eine relativ große Stabilität auf und sind im Altbestand sehr regenerationskräftig. Die Nährstoffumsätze erfolgen mit mittlerer bis hoher Geschwindigkeit; die natürliche Leistungskraft der Böden bleibt unter einer Buchen-Mischbestockung insgesamt sehr gut gewahrt. Vor allem bei Beteiligung von Lichtbaumarten am Bestandesaufbau stellt der Buchen-Laubbaum-Mischwald einen abwechslungs- und strukturreichen, auch waldästhetisch ansprechenden Waldtyp dar, in dem die standorttypische Flora und Fauna ihren Lebensraum findet. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel Durch mosaikartigen Wechsel der Altersphasen auf der Bestandesfläche strukturreicher, naturnaher bis sehr naturnaher Buchen-Mischwald mit hohen Anteilen an wertvollem Starkholz (Buche, Esche, Ahorn, Kirsche, Eiche, Ulme, Linde). Baumartenanteile: Bu slb Nb 0-20 Mischungsform: slb einzel- bis gruppenweise, in Rinnen und Senken auch bis kleinbestandsweise; Nb einzel- bis gruppenweise Struktur: Vertikale Bestandesgliederung durch gruppen- bis kleinbestandsweise Ungleichaltrigkeit und vitalen Unterstand aus Buche oder Hainbuche Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Optimale Lenkung des Wertzuwachses bis zur Ernte von Starkholz mit einem BHD von mindestens 60 cm bzw. darüber in Abhängigkeit von der Verkernung der Buche. Erhaltung der naturnahen Waldgesellschaften mit standortstypischer Flora und Fauna. Sicherung der Baumartenvielfalt durch gezielte Förderung der Mischbaumarten auf geeigneten Standorten.

12 10 Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. Bei Oberhöhe 12 m: Kir und ggf. Nb auf 5 m wertästen und falls nötig fördern. Durchforstung Z-Baum-Auswahl von ca vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von 25% der erwarteten Endhöhe. Dieser Zeitpunkt wird von sonstigen Laubbaumarten deutlich vor der Buche erreicht. Z-Baum-orientierte Lichtwuchsdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger mit dem Ziel, die Kronenbasis bei 25% der Endhöhe zu erhalten. Keine Eingriffe in den Zwischenfeldern. Durchforstungsintervall 4-10 Jahre, bei den ersten Durchforstungen evtl. kürzer; max. 80 Efm je ha und Eingriff. Begünstigung von Mischbaumarten. Hauptnutzung Vorratspflege Vorbereitung auf Zieldurchmesserernte, durch stammzahl- und qualitätsschonende Eingriffe mit dem Hieb auf den schlechten, starken Stamm. Eingriffsstärke max. 80 Efm je ha und Eingriff. Beginnende Zieldurchmesserernte bei hiebsreifen Mischbaumarten. Kronenpflege guter Kiefern und Lärchen zur Vorbereitung auf den Überhalt. Rotkerndokumentation. Aufbau von Verjüngungsvorräten. Verjüngung Nach Möglichkeit einzelstammweise Nutzung durch qualitätsabhängig gestaffelte Zieldurchmesserernte. Zieldurchmesser bei C-Buchen i.d.r. ab 40 cm BHD, bei besseren Stämmen je nach Rotkerndisposition und - erfahrung ab 60 cm BHD. Je nach Qualität, Gesundheitszustand und Standort unterschiedliche Verfahrensweisen und Verjüngungsfortschritt: In befahrbaren Lagen mit fortschreitender Zieldurchmesserernte Übergang zu femelschlagartiger, räumlich geordneter Auflichtung über vorhandenen Verjüngungskegeln und kleinflächiger Entnahme von qualitativ schlechten Partien. In Steilhanglagen Zonenschirmschlag nach kürzerer Phase der Zieldurchmesserernte mit Schwerpunkt am Unterhang. Zunächst im Bereich der Zone am Oberhang (1-2 Baumlängen) den unbrauchbaren Jungwuchs auf den Stock setzen. Anschließend Zonenschirmschlag und nach Auflaufen der Naturverjüngung Saumhieb am Oberhang hangabwärts. In qualitativ schlechten bzw. stark rotkernigen Beständen kurzfristiger Schirmschlag durch häufig wiederkehrende Eingriffe mit anschließender Räumung über der vorausverjüngten Zone. Schlagpflege. Truppweise Ergänzung von Fehlstellen durch Anbau von standörtlich geeigneten Mischbaumarten. Maßnahmen bei Störungen (Sturm) Anbau von Lichtbaumarten auf kalamitätsbedingten Freiflächen mit Fehlstellen in der Naturverjüngung. Kein Anbau von Buche auf der Freifläche.

13 11 WET BUCHEN-NADELBAUM-MISCHWALD Leitbild Der Abwechslungsreichtum eines unregelmäßigen Musters kleinerer und größerer Gruppen aus Nadelbäumen und verschiedener Laubbaumarten in einem Buchengrundbestand wird durch die Ungleichaltrigkeit der Bestandespartien erhöht. Starke und geradschäftige Bäume mit großen Kronen dominieren die Oberschicht älterer Bestandesteile, darunter befindet sich ein vitaler Buchen-Unter-stand. Auf lichten Partien verjüngen sich Buche, Ahorn, Esche und Nadelbäume natürlich. Ausgangslage Verbreitungsschwerpunkte Oberrheinisches Tiefland, Odenwald, Schwarzwald, Neckarland submontan und paenemontan, Baar- Wutach, Schwäbische Alb, Südwestdeutsches Alpenvorland. Waldgeschichte / Waldzustand Häufig autochthoner Laub-Mischwald, der zumeist aus kurzfristigen Naturverjüngungsverfahren hervorgegangen ist. Die auf diese Weise entstandenen Bestände enthalten häufig hohe Anteile an Lichtbaumarten (Birke, Eiche, Kiefer, Lärche u.a.); der heutige Nadelbaumanteil entstammt zumeist aus Pflanzung oder Saat. Standortsspektrum In einem weiten Standortsbereich vorkommend, ausgenommen sind organische Böden, feuchte oder stark wechselfeuchte mineralische Böden, Überflutungsbereiche von Fließgewässern und Steilhänge mit bewegten block- und steinschuttreichen Substraten. Standortswälder / Sukzessionale Stellung Die Bestände sind in ihrer Artenzusammensetzung zumeist naturnahe, den örtlichen Standortswäldern nahestehende Waldlebensgemeinschaften. Sie können den Schlußwaldgesellschaften des Luzulo-, Galio- oder Lonicero-Fagetum zugeordnet werden. In Abhängigkeit von der aktuellen Buchen-Beteiligung Zwischen- oder Schlußwaldtyp, der im internen, kleinflächigen Erneuerungszyklus die Vorherrschaft der Buche bekräftigt. Mischbaumarten behaupten sich nur außerhalb des Konkurrenzoptimum der Buche dauerhaft, also vor allem auf (mäßig) trockenen, frischen und wechselfeuchten Standorten. Unter mittleren Standortsverhältnissen werden die Lichtbaumarten von der Buche verdrängt, sofern lichtere Walderneuerungsphasen ausbleiben. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Die Bestände des Buchen-Nadelbaum-Mischwaldes weisen eine relativ große Stabilität auf und besitzen über die generative Verjüngung der Buche eine sehr hohe Regenerationskraft. Die Nährstoffumsätze erfolgen mit mittlerer Geschwindigkeit; die natürliche Leistungskraft der Böden bleibt unter einer Buchen-Nadelbaum-Mischbestockung insgesamt gut gewahrt. Durch die Beteiligung der Nadelbäume am Bestandesaufbau stellt der Buchen-Nadelbaum-Mischwald einen abwechslungs- und strukturreichen, auch waldästhetisch ansprechenden Waldtyp dar, in dem die standorttypische Flora und Fauna genügend Lebensraum findet. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel Naturnaher, strukturreicher Buchen-Mischwald mit bedeutenden Mischungsanteilen von Nadelbäumen (Fichte, Kiefer, Lärche, Douglasie, Tanne u.a.) und teilweise auch sonstigen Laubbäumen. Buchen und z.t. geastete Nadelbäume produzieren wertvolles Stammholz. Baumartenanteile: Bu slb 0-20 Nb Mischungsform: einzel- bis gruppenweise Struktur: Auf Bestandesteilflächen in der Verjüngungsphase zeitweise stufig, sonst unter herrschenden Nadelbäumen zweischichtig mit vitalem Buchen-Unterstand Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Optimale Ausnutzung des Wertzuwachses bis zur Nutzung von Buchen-Starkholz mit einem BHD von mindestens 60 cm bzw. darüber in Abhängigkeit von der Verkernung der Stämme, und von Nadelbaum-Starkholz mit einem BHD von mindestens 60 cm. Erhaltung der naturnahen Waldgesellschaften mit standortstypischer Flora und Fauna. Sicherung des Vorkommens der Misch- und insbesondere der Lichtbaumarten.

14 12 Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. Bei Oberhöhe 2 m: Bei Wuchsunterlegenheit der Nadelbäume Mischwuchsregulierung, Auskesselung im Radius von 2,5 m und ggf. Reichhöhenästung, keine Maßnahme in Laubbaum-Partien. Bei Oberhöhe 12 m: Nb auf 5 m ästen. Durchforstung Auswahl von ca vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha Buche nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von 25 % der erwarteten Endhöhe der Buche und einer angemessenen Anzahl Nadel-Z-Bäume. Z-Baum-orientierte Hochdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger mit dem Ziel die Kronenbasis bei 25 % der Z-Baum-Endhöhen zu erhalten. Keine Eingriffe in den Zwischenfeldern. Durchforstungsintervall 5-10 Jahre, bei den ersten Durchforstungen evtl. kürzer; max. 80 Efm je ha und Eingriff. Begünstigung von Mischbaumarten. Besonders bei wuchsunterlegenen, jedoch erwünschten Mischbaumarten konsequente Förderung des Kronenausbaus. Regulierung der Baumartenanteile durch die Z-Baumauswahl und die nachfolgenden Durchforstungsmaßnahmen. Hauptnutzung Vorratspflege Vorbereitung auf Zieldurchmesserernte durch Stammzahl- und qualitätsschonende Hiebe auf den schlechten, starken Stamm. Beginnende Zieldruchmesserernte bei hiebsreifen Mischbaumarten. Kronenpflege guter Kiefern und Lärchen (ggf. zur Vorbereitung auf den Überhalt). Aufbau von Bu- und Fi(Dgl, Ta)-Verjüngungsvorräten. Verjüngung Nach Möglichkeit einzelstammweise Nutzung durch qualitätsabhängig gestaffelte Zieldurchmesserernte. Zieldurchmesser bei C-Buchen i.d.r. ab 40 cm BHD, bei besseren Stämmen je nach Rotkerndisposition und - erfahrung ab 60 cm BHD. Je nach Qualität, Gesundheitszustand und Standort unterschiedliche Verfahrensweisen und Verjüngungsfortschritt: In befahrbaren Lagen mit fortschreitender Zieldurchmesserernte Übergang zu femelschlagartiger, räumlich geordneter Auflichtung über vorhandenen Verjüngungskegeln und kleinflächiger Entnahme von qualitativ schlechten Partien. In qualitativ schlechten bzw. stark rotkernigen Buchenpartien kurzfristiger Schirmschlag durch häufig wiederkehrende Eingriffe mit anschließender Räumung über aufgelaufener Naturverjüngung und dem Ziel einer Nb-Beteiligung. Ggf. Überhalt von Kiefern und Lärchen. In allen Verfahren: Standortsangepaßter, ergänzender Anbau der Nb in mindestens Truppgröße in durch Erntemaßnahmen lückigen Verjüngungspartien nach Entfernung unbrauchbaren Jungwuchses oder entlang der Rückelinien nach der Räumungsphase. Schlagpflege. Maßnahmen bei Störungen (Sturm) Übernahme vorhandener Naturverjüngung und standörtlich differenzierter, ergänzender Nb-Anbau. Kein Anbau von Buche auf der Freifläche.

15 13 WET STIELEICHEN-MISCHWALD Leitbild Vitale Stieleichen mit starken, geradschaftigen und gleichmäßig erwachsenen Stämmen und großen Kronen stehen in einem Mischbestand mit Einzelbäumen oder Baumgruppen anderer Laubbaumarten sowie örtlich auch mit einzelnen Nadelbäumen. Zwischen und unter den Eichen bilden Hainbuchen und Winterlinden eine zweite Kronenschicht. Auf kleineren Freiflächen verjüngen sich die Eiche und andere Laubbaumarten natürlich. Ausgangslage Verbreitungsschwerpunkte Oberrheinisches Tiefland, Südwestdeutsches Alpenvorland. Waldgeschichte / Waldzustand Stieleichen-Bestände wurden über Jahrhunderte in der Form des Mittelwaldes bewirtschaftet. Heutige Eichen-Althölzer stammen daher in den meisten Fällen aus durchgewachsenen Mittelwäldern. Jüngere Bestände entstanden fast ausnahmslos aus Pflanzung und sind deshalb gleichaltrig und oft auch homogen aufgebaut; zu Beginn der 90er Jahre sind solche Wälder in erheblichem Umfang bei der Wiederaufforstung von Sturmwurfflächen begründet worden. Standortsspektrum Die Stieleiche hat ihr ökologisches Optimum auf vernässenden Sanden, Lehmen und Kerfen, auf wechselfeuchten und vernässenden Tonen sowie auf grundwassernahen Standorten und in Auen. In einigen Regionen von Baden-Württemberg ist auf grundfrischen oder wechselfeuchten Sand-, Lehm- und Zweischichtböden auch die Traubeneiche im Stieleichen-Mischwald vertreten. Die Bevorzugung der Eichen in der mittelalterlichen Waldwirtschaft hatte in historischer Zeit zu einer erheblichen Ausweitung der Flächen der Eichen-Mischwälder geführt, die weit über ihren angestammten Standortsrahmen hinausging. Daher kommen Stieleichen-Mischwälder heute noch in der planaren bis submontanen Höhenstufe auf nahezu allen Standorten vor. Durch Grundwasserabsenkungen und wasserbauliche Maßnahmen sind aber viele ihrer ursprünglichen natürlichen Standorte stark verändert worden. Standortswälder / Sukzessionale Stellung Auf stark stau- und grundwasserbeeinflußten sowie selten auch noch auf zeitweise uberfluteten Standorten naturnahe, an den Standortswald angelehnte Bestockung, die Waldgesellschaften der Verbände Carpinion, Quercion robori oder Alno-Ulmion zugerechnet werden kann. Auf anderen Standorten bedingt naturnaher bis kulturbetonter Waldtyp im standörtlichen Bereich natürlicher Buchenwaldgesellschaften. In der sukzessionalen Stellung überwiegend Zwischenwaldtyp, in dem sich die Lichtbaumart Eiche aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung gegenüber beigemischten Schattbaumarten lange behauptet. Abseits der sehr nährstoffarmen Standorte führt ein kleinflächiger Verjüngungszyklus im Eichen-Mischwald zur Dominanz der Schattbaumarten. Im Pionierwald auf Kahlflächen steht die Stieleiche häufig in Konkurrenz zu Pionierlaub- und Nadelbäumen, insbesondere der Fichte; hier zeigt sich bei ungünstiger Ausgangslage ein fortschreitender Rückgang der Eichen-Anteile. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Stieleichen-Mischwälder sind eine stabile, aus ökologischer und landschaftspflegerischer Sicht besonders wertvolle Bestockung. Die Eichen bewirken durch ihr intensives, tiefreichendes Wurzelsystem eine verbesserte Durchlüftung des Bodens und eine Beteiligung der tieferen Bodenschichten am Stoffkreislauf. Die Vorkommen vieler seltener Tier- und Pflanzenarten sind an lichte Eichenwälder gebunden. Aufgrund ihrer langfristigen Bewirtschaftung finden sich in den Eichen-Mischwäldern zahlreiche starke Altbäume, die auf Waldbesucher ansprechend wirken. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel Naturnaher bis bedingt naturnaher Stieleichen-Mischwald mit bedeutenden Anteilen von wertvollem Eichen-Schneideholz. Baumartenanteile: SEi slb (HBu, WLi, Es, Bu) 0-30 Nb (Fi, Kie) 0-20 Mischungsform: slb einzel bis horstweise, Nb einzel- bis maximal truppweise Struktur: mehrschichtig mit flächigem Unter- und Zwischenstand aus Hainbuche, Winterlinde, (Buche)

16 14 Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Lenkung des Zuwachses auf vitale, qualitativ hochwertige Eichen bis zur Ernte von Stämmen mit einem BHD von mindestens 70 cm. Erhaltung des schaftpflegenden Unterstandes aus Hainbuche, Winterlinde, Buche. Nachhaltige Sicherung des Vorkommens von starken Alteichen bis nahe ihrer physiologischen Altersgrenze aus Gründen des Artenschutzes. Phasenweise Beteiligung von Pionierbaumarten (Birke, Salweide, Aspe, Roterle). Erhaltung seltener, konkurrenzschwacher Mischbaumarten. Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. Mischwuchsregulierung zugunsten der Eiche und seltener Baumarten. Ästung geeigneter Mischbaumarten (Kir, Nu). Durchforstung Auswahl von vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von 25-35% der erwarteten Endhöhe. Z-Baum-orientierte Hochdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger. Keine Eingriffe in den Zwischenfeldern. Entnahme von 1-2, ggf. mehr Bedrängern, Durchforstungsintervall 5-8 Jahre, max. 60 Efm je ha und Eingriff. Erhalt eines schaftpflegenden Unterstandes; ggf. Unterbau. Hauptnutzung Vorratspflege Vorratspflege durch Hieb auf den starken, schlechten und beschädigten Stamm (insbes. bei starker Veranlagung zu Wasserreisern). Auszug in die Eichenkronen einwachsender Schattbaumarten. Hiebsstärke bis 60 Efm je ha und Eingriff. Eingriffsintervall 8-12 Jahre. Nutzung hiebsreifer Mischbaumarten. Verjüngung Möglichst Naturverjüngung mittels kurzfristiger Schirmschlagverfahren, ggf. auch Pflanzung. Rasche Verjüngung, eventuell nach kurzer Phase der Zieldurchmesserernte, soweit ein flächendeckender Unterstand die Verjüngung von Schattbaumarten verhindert. a) Schirmschlag od. Saum-Schirmschlag im Jahr nach einer Vollmast mit kurzfristiger Räumung. b) Femelschlag von min. 0,3 ha Größe, räumlich geordnet. Für beide Verfahren gilt: Besamungshieb: Auszug des Unterstandes- und bis max. 30 % des Oberstandes (Ernte der guten Eichen). Bei ausreichender Naturverjüngung 2-3 Nachlichtungshiebe vom starken Ende her. Räumungshieb nach 5-10 Jahren. Belassen von einzelnen Alteichen, vorzugsweise an Waldrändern. Bei ausbleibender Naturverjüngung kleinflächige Räumung und Pflanzung. Pflanzung Sortiment: Eiche 2+0, 1+2, Heister. Hainbuche, Linde 2+0. Pflanzverband: Eiche, slb: 2-3 x 1 m, Pflanzen je ha, bei ankommender Naturverjüngung oder Heisterpflanzung geringere Pflanzenzahlen bis 2000 Stück je ha. Eichentrupppflanzung im Verband 1 x 1 m von ca. 20 Pflanzen. Abstand der Trupps von 12 x 12 m (ca. 70 Trupps je ha). Eventuell zusätzlich Schattlaubbäume (8-10 Pflanzen) am Rand beimischen.

17 15 WET TRAUBENEICHEN-MISCHWALD Leitbild Vitale Traubeneichen mit großen Kronen und mit starken, geradschaftigen und gleichmäßig erwachsenen Stämmen von Furnierholzqualität bilden mit ihren großen Kronen die obere Baumschicht. Unter den Eichen bilden Hainbuchen, Winterlinden und Buchen eine flächige zweite Schicht, die die Eichen- Stämme und den Waldboden beschattet. Auf kleineren Freiflächen verjüngen sich die Trauben-eiche und andere Laubbaumarten natürlich. Ausgangslage Verbreitungsschwerpunkte Oberrheinisches Tiefland, Odenwald, Neckarland kollin und submontan. Waldgeschichte / Waldzustand Die Traubeneiche wurde aus historisch-jagdlichen und -wirtschaftlichen Gründen über Jahrhunderte kontinuierlich gegenüber den natürlichen Schattbaumarten gefördert. Heutige Eichen-Althölzer stammen in vielen Fällen aus durchgewachsenen Eichen-Mittelwäldern und zeigen oft eine wenig befriedigende Holzqualität. Jüngere Bestände entstanden zumeist aus Pflanzung, seltener aus Naturverjüngung und sind in der Regel zweischichtig mit einer gleichaltrig und homogen aufgebauten Oberschicht. Standortsspektrum Der Traubeneichen-Mischwald stockt vorzugsweise auf nicht vernässenden Sanden und Lehmen sowie auf mäßig trockenen bis mäßig frischen Tonen und Mergeln; in ihren Verbreitungsschwerpunkten ist die Traubeneiche auf diesen Standorten die dominierende Eichenart. Besonders gute Wuchsleistung mit Holz von Furnierqualität erbringt die Traubeneiche vor allem auf mäßig frischen bis frischen lehmigen Sanden und Feinlehmen. Standortswälder / Sukzessionale Stellung Überwiegend bedingt naturnahe bis kulturbetonte Waldform auf Standorten von Buchenwaldgesellschaften, zumeist des Luzulo- oder Galio-Fagetum. Zwischenwaldtyp, in dem sich die konkurrenzschwache Lichtbaumart Eiche aufgrund ihrer hohen Lebenserwartung gegenüber beigemischten Schattbaumarten lange behauptet. Auf wuchskräftigen Standorten (z.b. Feinlehme im Neckarland) ist die Eiche jedoch der nachdrängenden Buche mit zunehmendem Alter in der Wuchshöhe unterlegen und wird verdrängt. Ein kleinflächiger Verjüngungszyklus im Traubeneichen-Mischwald führt zur Dominanz der Schattbaumarten. Auf Lichtflächen steht die Eiche in starker Konkurrenz zu Pionierlaubbäumen; hier ist ihre natürliche Verjüngung in vielen Fällen für ein bestandesbildendes Auftreten in der Folgegeneration zu schwach. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Traubeneichen-Mischwälder bilden eine stabile, besonders langlebige Bestockung. Der Erhalt der Nährstoffkreisläufe ist bei mittlerer Zersetzbarkeit der Streu und intensiver Bodendurchwurzelung gewährleistet. Der faunistische und floristische Artenreichtum der älteren Eichen-Bestände ist aus ökologischer und landschaftspflegerischer Sicht wertvoll. Traubeneichen-Mischwälder sind zudem auch kulturhistorisch bedeutsame, landschaftsprägende Bestandteile in den Weinbaugebieten Baden- Württembergs. Aufgrund der Langfristigkeit ihrer Bewirtschaftung finden sich in den Traubeneichen- Mischwäldern vielfach starke Altbäume, die auf Waldbesucher ansprechend wirken. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel Standortsgerechter, naturnaher bis bedingt naturnaher Traubeneichen-Mischwald mit hohen Anteilen furniertauglicher Stämme und mit einem funktionsfähigen, schaftpflegenden Unterstand aus Schattbaumarten, der die flächige Verjüngung von Buche, Esche und Bergahorn verhindert. Baumartenanteile: TEi slb (HBu, WLi, Es, Bu) 0-30 Mischungsform: einzel- bis truppweise Struktur: mehrschichtig mit flächigem Unter- und Zwischenstand aus Hainbuche, Winterlinde, (Buche)

18 16 Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Lenkung des Zuwachses auf vitale, qualitativ hochwertige Eichen bis zur Ernte von Wertholz mit einem BHD von mindestens 70 cm. Erhaltung des schaftpflegenden Unter- und Zwischenstandes aus Buche, Hainbuche, Winterlinde. Nachhaltige Sicherung des Vorkommens von starken Alteichen bis nahe ihrer physiologischen Altersgrenze aus Gründen des Artenschutzes. Phasenweise Beteiligung von Pionierbaumarten (Birke, Salweide, Aspe, Kirsche). Erhaltung seltener, konkurrenzschwacher Mischbaumarten (Elsbeere, Speierling, Wildobst) an Waldrändern und auf wuchsschwächeren Standorten, auf denen ihr Vorkommen mit vertretbarem Aufwand sicherzustellen ist. Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. Mischwuchsregulierung zugunsten der Eiche und seltener Baumarten. Ästung geeigneter Mischbaumarten (Kir, Lä, Nu.). Durchforstung Auswahl von vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von % der erwarteten Endhöhe. Z-Baum-orientierte Hochdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger. Keine Eingriffe in den Zwischenfeldern. Entnahme von 1-2, ggf. mehr Bedrängern, Durchforstungsturnus 5-8 Jahre, max. 60 Efm je ha und Eingriff. Sicherung eines schaftpflegenden Unterstandes, ggf. Unterbau. Hauptnutzung Vorratspflege Hieb auf den starken, schlechten und beschädigten Stamm (insbes. bei starker Veranlagung zu Wasserreisern). Auszug in die Eichenkronen einwachsender Schattbaumarten. Hiebsstärke bis 60 Efm je ha und Eingriff. Eingriffsintervall 8-12 Jahre. Nutzung hiebsreifer Mischbaumarten. Verjüngung Möglichst Naturverjüngung mittels kurzfristiger Schirmschlagverfahren. Rasche Verjüngung, eventuell nach kurzer Phase der Zieldurchmesserernte, soweit ein flächendeckender Unterstand die Verjüngung von Schattbaumarten verhindert. a) Schirmschlag od. Saum-Schirmschlag im Jahr nach einer Vollmast mit kurzfristiger Räumung. b) Femelschlag von min. 0,3 ha Größe, räumlich geordnet. Für beide Verfahren gilt: Besamungshieb: Auszug des Unterstandes und bis max. 30 % des Oberstandes (Ernte der guten Eichen). 2-3 Nachlichtungshiebe vom starken Ende her. Räumungshieb nach 5-10 Jahren. Belassen von einzelnen geringwertigen Alteichen. Ggf. Pflanzung. Pflanzung Sortiment: Eiche 2+0, 1+2, Heister. Hainbuche, Linde 2+0. Pflanzverband: Eiche, slb: 2-3 x 1 m, Pflanzen/ha, bei ankommender Naturverjüngung oder Heisterpflanzung geringere Pflanzenzahlen bis 2000 Stück je ha. Eichentrupppflanzung im Verband 1 x 1 m von ca. 20 Pflanzen. Abstand der Trupps von 12 x 12 m. Eventuell zusätzlich Schattlaubbäume (Linde, Hainbuche) (8-10 Pflanzen) am Rand beimischen.

19 17 WET EICHE ZIEL BUCHEN-MISCHWALD Leitbild Durch ihre hohe natürliche Konkurrenzkraft wachsen natürlich verjüngte Buchen sukzessive in die Oberschicht ein und verändern den Eichenwald in einen strukturreichen und buchendominierten Mischwald. Prägend sind geradschaftige, gleichmäßig erwachsene Buchen und hohe Anteile vornehmlich alter, qualitativ guter Eichen und anderer Laub-Mischbaumarten. Verbreitungsschwerpunkte Neckarland kollin und submontan. Ausgangslage Waldgeschichte / Waldzustand Alt- und Baumhölzer von Stiel- und/oder Traubeneiche mit unterschiedlichen Anteilen an Mischbaumarten im Herrschenden sowie mit unter- und zwischenständiger Buche, die Ansätze zum Durchwachsen in die obere Baumschicht zeigt. Es handelt sich bei den Beständen zumeist um ehemalige Eichen-Mittelwälder oder deren Folgegeneration. Standortsspektrum Wuchskräftige, sandige, lehmige oder lehmig-tonige Substrate ohne Stau- oder Grundfeuchte, auf denen die Eichen der Buche in der Wuchsleistung auf Dauer unterlegen sind. Standortswälder / Sukzessionale Stellung Aus Kulturtätigkeit hervorgegangene, bedingt naturnahe oder kulturbetonte Eichen-Bestände auf Standorten, deren Standortswälder von der Buche bestimmt werden. Die Eiche hat in diesen Standortswäldern nur die Stellung einer Neben- oder Pionierbaumart. Zwischenwaldtyp, in dem die Eiche ohne menschliche Förderung sukzessiv von der konkurrenzstärkeren Buche in der Baumschicht zurückgedrängt wird, und der bei natürlicher Verjüngung unter dem Schirm der Altbäume gleitend in die Waldgesellschaften des Luzulo- bzw. Galio-Fagetum übergeht. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Der faunistische und floristische Artenreichtum der älteren Eichenbestände ist bedeutsam; eine Rückentwicklung zu naturnäheren, jedoch artenärmeren Buchenwaldgesellschaften entspricht aber der natürlichen Dynamik dieser Wälder. Es entstehen übergangsweise stufige Waldformen mit abwechslungsreichen Waldbildern. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel Durch mosaikartigen Wechsel der Altersphasen strukturreicher, naturnaher bis sehr naturnaher Buchen- Mischwald mit hohen Anteilen wertvoller Buchen und sonstiger Laubbäume (Eiche, Esche, Ahorn, Kirsche, Ulme, Winterlinde). Baumartenanteile: Bu Ei slb Nb 0-20 Mischungsform: Eichen u. slb trupp- bis gruppenweise, Nb einzel- bis truppweise beigemischt Struktur: In der Überführungsphase stufig, sonst kleinflächig ungleichaltrig Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Am Einzelbaum orientierte, zielgerechte Pflege der Eichen und Buchen zur Produktion von Starkholz hoher Qualität; Ernte von Stämmen mit einem BHD von mindestens 60 cm bei Buche und sonst. Laubbäumen und 70 cm bei Eiche. Überführung der Eichenbestockung in einen naturnahen Buchen-Eichen-Mischwald unter Ausnutzung der natürlichen Entwicklungsdynamik der Bestände. Nachhaltige Sicherung eines Anteils an Alteichen und seltener Mischbaumarten, insbesondere im Bereich der Waldränder. Beteiligung von Lichtbaumarten in der nachfolgenden Baumgeneration.

20 18 Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. ggf. Reichhöhenästung entsprechender Mischbaumarten (Kirsche, Lärche, etc.). Mischwuchsregulierung zugunsten der Lichtbaumarten, mindestens truppweise Ausformung. Durchforstung Auswahl von vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von % der erwarteten Endhöhe. Z-Baum-orientierte Hochdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger. Entnahme von 1-2 der stärksten Bedrängern je Z-Baum und Eingirff in der Eiche. kontinuierliche und konsequente Entnahme von Bedrängern der Z-Bäume in der Buche. Durchforstungsintervall 5-8 Jahre, Eingriffsstärke max. 60 Efm je ha und Eingriff. Ästung von Kirsche u. Lärche auf 6 m. Hauptnutzung Vorratspflege Vorbereitung auf Zieldurchmesserernte durch stammzahl und qualitätsschonenden Hieb auf den schlechten und beschädigten Stamm. Förderung von Werteichen. Nutzung hiebsreifer Mischbaumarten. Eingriffsstärke max. 70 Efm je ha und Eingriff. Eingriffsintervall 8-12 Jahre. Aufbau von Naturverjüngungsvorräten durch Entnahme nicht benötigten Unterstandes. Verjüngung Langfristige Verjüngung durch Zieldurchmesserernte und Femelschlag (in schlechtformigen Partien rascher Verjüngungsfortschritt). Die Dauer des Verjüngungszeitraumes steht in Abhängigkeit vom Anteil qualitativ guter Bäume. Beginn der Zieldurchmesserernte ab einem mittleren BHD von 50 cm bei überwiegend schlechter Holzqualität und / oder hohen Buchen-Anteilen im Herrschenden und ab 60 cm BHD bei hohen Werteichen-Anteilen und / oder geringen Buchen-Anteilen. Überführung qualitativ guter, zwischenständiger Mischbaumarten. Eingriffsintervall 5 bis 10 Jahre, Entnahme von max. 60 Efm/ha und Eingriff. Ausformung von Verjüngungskegel durch örtliche Entnahme von Unter- und Zwischenstand. zur Sicherung des Anteils an Lichtbaumarten kurzfristiger, räumlich geordneter Femelschlag (bis 0,3 ha Größe), vorzugsweise in schlechtformigen Partien. in Ausnahmefällen truppweiser Anbau der Lichtbaumarten auf Lücken.

21 19 WET BUNTLAUBBAUM-MISCHWALD Leitbild Geradschaftige, starke Buntlaubbäume (Esche, Ahorn, Kirsche, Linde, Ulme, Roterle und andere Laubbaumarten) in einer vom Standort abhängigen Zusammensetzung herrschen in der oberen Baumschicht vor. Darunter ummanteln die Kronen schattentoleranter Baumarten (Hainbuche, Buche, Winterlinde) die Stämme der herrschenden Bäume. Durch die gruppen- bis horstweise Ungleichaltrigkeit der Bäume und Verjüngungskerne auf Teilflächen ist eine abwechslungsreiche Waldstruktur entstanden. Ausgangslage Verbreitungsschwerpunkte Oberrheinisches Tiefland, Neckarland, Südwestdeutsches Alpenvorland. Waldgeschichte / Waldzustand Aus Naturverjüngung oder durch Pflanzung entstandene Bestände von sehr unterschiedlicher Zusammensetzung und Qualität; im Oberrheinischen Tiefland häufig auf ehemaligen Auenstandorten, regional auch aus überführten Mittelwäldern. Standortsspektrum In einem weiten Standortsspektrum vorkommend. In Abhängigkeit von Substrat und Wasserhaushalt mit sehr unterschiedlichen Hauptbaumarten. Standortswälder / Sukzessionale Stellung In naturnaher Ausprägung auf Rutsch- und Steinschutthängen, in frischen Rinnen, Unterhanglagen, quelligen und feuchten Lagen sowie in Auen dem Standortswald entsprechende Bestockung, die Waldgesellschaften der Verbände Tilio-Acerion und Alno-Padion repräsentiert. Auf Standorten natürlicher Buchenwaldgesellschaften bedingt naturnah. Nur in ihrem standörtlichen Optimum bilden Buntlaubbäume den Schlußwaldtyp, in dem sie sich konkurrenzstark behaupten. Ansonsten Zwischenwaldtyp mit meist hoher Verjüngungspotenz, in dem die lichtbedürftigen Buntlaubbäume mit zunehmendem Alter der Buche in der Wuchsleistung unterlegen sind. Im Schlußwaldzyklus der Verjüngung werden sie von der Buche mehr oder weniger rasch verdrängt. Ökologische Situation / Landschaftspflegerische Bewertung Buntlaubbaum-Mischwälder stellen vergleichsweise stabile Waldökosysteme dar. Durch die frühe und dann regelmäßige und reichliche Fruktifikation der Buntlaubbäume sind sie mit großer natürlicher Regenerationskraft ausgestattet. Die Nährstoffumsätze und die bodenbiologische Aktivität sind im allgemeinen hoch. Strukturreiche Bestände mit Unterwuchs von Schattlaubbäumen oder Sträuchern bieten der standortstypischen Flora und Fauna Lebensraum. In gleichaltrigen, einschichtigen Beständen breitet sich mit zunehmenden Alter eine üppige nitrophile Staudenflora aus, welche die übrigen Waldbodenpflanzen und den Jungwuchs der Waldbäume verdämmt. Durch ihre vielfältige Baumartenmischung wirken Buntlaubbaum-Mischwälder landschaftsästhetisch besonders ansprechend. Ziele Langfristiges Waldentwicklungsziel In der Artenzusammensetzung naturnaher, phasenweise strukturreicher Mischwald mit bedeutenden Anteilen an Laubbäumen, die einen hohen Zuwachs an wertvollem Holz erbringen. Baumartenanteile: Dem Standort angepaßte Baumartenmischung mit - nach Wasserhaushaltsstufen gegliedert - folgenden Hauptbaumarten: naß bis feucht: REr, Wei, Es, Pa (SEi, FlUl) frisch bis mäßig frisch: Es, BAh, Kir, BUl (Bu, HBu, TEi/SEi, REi, SNu) mäß. trocken: SAh, Li, TEi, HBu (FAh, Els, Kir, Es, Bu, EKa, REi) Mischungsform: Einzel- bis horstweise Mischung Struktur: Stufig durch flächenweise Ungleichaltrigkeit und Unterstand aus Schattbaumarten und Sträuchern Waldbauliche Fortentwicklung der Ausgangsbestände Produktion wertvollen Starkholzes mit BHD von mindestens 50cm. Erhalt bzw. gezielte Förderung der Baumartenmischung und Strukturvielfalt. Sicherung des Anteils seltener Baumarten (Elsbeere, Speierling, Wildobst).

22 20 Behandlungstypen / Waldbauliche Maßnahmen Jungbestandspflege Behandlung gemäß Jungbestandspflege-Richtlinien. bis Oberhöhe 2 m: Mischwuchsregulierung durch trupp- bis gruppenweise Ausformung konkurrenzschwächerer, erwünschter Mischbaumarten soweit erforderlich; seltene Baumarten (Elsbeere, Speierling, Wildobst) auch in Einzelmischung. Förderung und Grünästung von vitalen Kirschen und Nußbäumen. Durchforstung Auswahl von (Erle max. 150) vitalen und qualitativ guten Z-Bäumen je ha nach Ausformung einer astfreien Schaftlänge von 25% der erwarteten Endhöhe. Z-Baum-orientierte Hochdurchforstung durch konsequente und kontinuierliche Entnahme der Z-Baum-Bedränger mit dem Ziel, die Kronenbasis bei 25% der Endhöhe zu erhalten. Keine Eingriffe in den Zwischenfeldern. Entnahme von 1-2, ggf. mehr Bedränger je Z-Baum, stetige Förderung der Z-Bäume in der frühen Durchforstungsphase, Durchforstungsintervall 3-10 Jahre. Eingriffsstärke von max. 60 Efm je ha und Hieb. Entnahme qualitativ schlechter, starker Bäume. Ggf. Unterbau mit Hainbuche, Linde oder Buche. Hauptnutzung Vorratspflege Hieb auf den (starken) schlechten Stamm, z.t. Entnahme hiebsreifer Bäume in mehreren Eingriffen. Eingriffsstärke max. 60 Efm je ha und Eingriff. Aufbau von Verjüngungsvorräten. Verjüngung Zieldurchmesserernte mit fließendem Übergang zum Femelschlag durch Ausformung von Verjüngungsgruppen. Zieldurchmesser bei C-Qualität min. 40 cm BHD, bei besseren Qualitäten mindestens 50 cm BHD. Kontinuierliche Erweiterung der Verjüngungsgruppen und ggf. saumweise Räumung des restlichen Altbestandes. Schlagpflege. Ggf. mind. truppweise Ergänzung der Verjüngung mit standörtlich angepaßten Mischbaumarten bzw. Anbau. Pflanzung Sortiment: slb 1+2, Ei 2+0, 1+2 oder Heister Verband: 2-3 x 1-1,5 m, Pflanzen je ha, bei ankommender Naturverjüngung oder Heisterpflanzung geringere Pflanzenzahlen bis 2000 Stück je ha. Bei Unterbau: mind. 3 x 3 m, max Stück je ha

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