Palliative Versorgung dementer Patienten in Pflegeheimen. Elke Fischer
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- Stefan Blau
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1 Palliative Versorgung dementer Patienten in Pflegeheimen Elke Fischer
2 - Fachärztin für Allgemeinmedizin - Palliativmedizin - Psychotherapie - Akupunktur - 1. Vorsitzende PaTe Palliativ Team Mittelbaden e.v. - Mitglied im AK Sterbebegleitung der beiden evang. PH in Baden-Baden
3 Themenübersicht - Was ist Palliativmedizin? - Palliativmedizin und Demenz - Palliativmedizin in Pflegeheimen - Was ist SAPV?
4 Definition Palliativmedizin Palliativmedizin ist die angemessene Versorgung von Patienten mit unheilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankungen, die eine begrenzte Lebenserwartung haben und bei denen die Behandlung zentriert ist auf die Lebensqualität. Palliativmedizin schließt die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Familie vor und nach dem Tod des Patienten ein. EAPC 1993
5 Leitgedanke der Palliativmedizin Nicht dem Leben mehr Zeit hinzufügen, sondern der verbleibenden Zeit mehr Leben Derek Doyle
6 Grundsätze der Palliativmedizin Der Patientenwille steht im Mittelpunkt Uneingeschränkte Wertschätzung Einbeziehung der Angehörigen Offenheit und Wahrheit
7 Palliativmedizin Palliativmedizin ist die Weiterführung der für den Patienten optimalen Therapie mit geändertem Therapieziel
8 Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung Aufgabe des Arztes ist es, unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten Leben zu erhalten, Gesundheit zu schützen und wieder herzustellen sowie Leiden zu lindern und Sterbenden bis zum Tod beizustehen Präambel, DÄB, 2011, 108:A
9 Therapieziel Bei Patienten, die sich zwar noch nicht im Sterben befinden, aber nach ärztlicher Erkenntnis aller Voraussicht nach in absehbarer Zeit sterben werden, ist eine Änderung des Behandlungszieles geboten, wenn lebenserhaltende Maßnahmen Leiden nur verlängern würden oder die Änderung des Behandlungsziels dem Willen des Patienten entspricht. Grundsätze der BÄK zur ärztlichen Sterbebegleitung 2011
10 Therapieziel Die Zielsetzungen in der ärztlichen Behandlung ändern sich im Verlauf einer schweren Erkrankung, im fortgeschrittenen Lebensalter und auch bei zunehmender Pflegebedürftigkeit.
11 Ärztliche Pflichten bei Sterbenden Die Unterrichtung des Sterbenden über seinen Zustand und mögliche Maßnahmen muss wahrheitsgemäß sein, sie soll sich aber an der Situation des Sterbenden orientieren und vorhandenen Ängsten Rechnung tragen. Der Arzt soll auch Angehörige und diesem nahestehende Personen informieren, soweit dies nicht dem Willen des Patienten widerspricht. Deutsches Ärzteblatt 2011
12 Palliativmedizin neue Vorstellung kausale und modifizerende Therapie Palliativmedizin 12
13 Palliativmedizin ist: nicht nur Schmerztherapie nicht nur für Krebspatienten nicht nur Sterbebegleitung
14 Palliativmedizin: Patienten Tumorerkrankungen Jedes Lebensalter und alle Erkrankungen Neurologische Erkrankungen, z.b. ALS Geriatrische Patienten, insbesondere Demenz AIDS
15 Sich von den Bedürfnissen des Patienten leiten lassen Wenn wir jemand helfen wollen, müssen wir zunächst herausfinden, wo er steht. Das ist das Geheimnis der Fürsorge. Wenn wir das nicht tun können, ist es eine Illusion zu denken, wir könnten anderen Menschen helfen. Jemanden zu helfen impliziert, dass wir mehr verstehen als er, aber wir müssen zunächst verstehen, was er will. Sören Kierkegaard
16 Unverzichtbare Basisbetreuung Vorbereitende Gespräche mit Patient/Angehörigen Gute Linderung von Schmerzen und Symptomen Respekt/Würde Total Care Körper, Seele, Spirituell, Sozial Fachliche und ethische Kompetenz Empathie
17 Basis der Palliativmedizin ist eine ganzheitliche, somato-psycho-soziospirituelle Herangehensweise, um Patienten und ihren Angehörigen zu helfen und deren Lebensqualität zu verbessern
18 Palliativmedizin Es ist nicht die Frage: Behandeln oder nicht behandeln, sondern Welche ist die angemessene Behandlung für diese Patienten?
19 Sterben und Tod im Klinikalltag Es wird derzeit in Krankenhäusern und Pflegeheimen vieles in bester Absicht getan, was die Menschen - ungewollt - aktiv am friedlichen Sterben hindert. Prof. G. D. Borasio, Lehrstuhl Palliativmedizin, Lausanne
20 Vision Es geht um die Wiederentdeckung des natürlichen Todes
21 Demenz und Palliativmedizin
22 Demographische Entwicklung
23
24 Demenz und Palliativmedizin im Pflegeheim - Wann ist ein Demenzpatient palliativ? - Schwierige Definition - Therapiezieländerung erforderlich? - Problembewusstsein aller Pflegenden/Betreuenden und Angehörigen - Kommunikation!! - Kommunikation
25 Kommunikation... - Wahrnehmung durch Pflegende - Beziehung zum Patienten - Austausch mit Angehörigen - empathisch-diagnostische Beobachtung - Wie registriere ich Schmerzen bei Dementen? z.b. BESD, Emotionalität
26 Ärztliche Visite - fachlich gute palliativ-medizinisch versierte Information durch Pflegekraft enorm wichtig!! - Kommunikation auf Augenhöhe - gemeinsames oberstes Ziel: Wohlbefinden des Patienten (und nach Möglichkeit der Angehörigen) mit maximal möglicher Lebensqualität
27 Angehörige - Zusammenarbeit - gute Kommunikation auf Augenhöhe - gemeinsame Entscheidungsfindung - Umsetzen der gemeinsamen Entscheidung - Loslassen können - vorweggenommene Trauerarbeit - Zufriedenheit aller Beteiligter
28 Ethisches Konsil Projekt AK Sterbebegleitung ev. PH B.-Baden - Fragestellung? Problem? - Termin, Teilnehmer - Patientenverfügung? - Ermitteln des mutmaßlicher Willens - gemeinsame Entscheidungsfindung - gemeinsame Umsetzung
29 Umsetzen der Beschlüsse - palliativer Behandlungsbogen aus dem AK Pakuspe - kontinuierliche individuelle Anpassung an sich verändernde Situationen und Bedürfnisse - wertschätzender, respektvoller Umgang aller Beteiligter miteinander - Kommunikation!!!!
30 Die Würde des Menschen gebietet es: sein in einwilligungsfähigen Zustand ausgeübtes Selbstbestimmungsrecht auch dann noch zu respektieren, wenn er zu eigenverantwortlichem Entscheiden nicht mehr in der Lage ist. Bundesgerichthof September 2004
31 Voraussetzungen für einen guten Entscheidungsprozess Dialogbereitschaft Rechtssicherheit Medizinisches Wissen
32 Fürsorgeprinzip Das Fürsorgeprinzip kommt in der modernen Medizin nicht durch paternalistische Bevormundung des Patienten durch den Arzt, sondern durch partizipatorische Entscheidungsfindung zwischen Arzt und Patient auf der Basis einer umfassenden und angemessenen Aufklärung zur Geltung.
33 Behandlungsziele Symptomkontrolle Linderung Lebensqualität Problemlösungen Sterben zu Hause ein guter Tod? Weniger Arztbesuche Verhinderung von Isolation Seelische Festigung
34 Symptome im letzten Lebensjahr Schmerzen 84% Anorexie (Inappetenz) 71% Übelkeit und Erbrechen 51% Schlaflosigkeit 51% Dyspnoe (Atemstörung) 47% Obstipation (Verstopfung, Darmträgheit) 47% Depression 38% Verwirrtheit 33% Sorgen/ Ängste Familie 33% Sorgen/ Ängste Patient 25%
35 Flüssigkeit und Ernährung am Lebensende
36 Flüssigkeit und Ernährung am Lebensende
37 Was ist SAPV?
38 Wo findet Palliativmedizin statt? Stationäres Hospiz Palliativstation Krankenhaus Zu Hause Im Pflegeheim
39 Gedanken zum Schluss Auch wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun und anderes zu lassen.
40 Quellen Vortrag: Sterben und Tod im Klinikalltag von Dr. Bernhard Kern, ltd. Arzt Palliativstation in Ottersweier vom Ausführungen zur Palliativ care von Herrn Matthias Stöcker, Klinikum Mittelbaden Vortrag Demenz und Palliativmedizin Dr.Patrick Fischer, Baden-Baden
41 Vielen Dank für Ihr Interesse
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