Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur. Popmusik im Geschichtsunterricht: Vom Rock n Roll zum Sound der Wiedervereinigung VORANSICHT

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1 Reihe 17 S 1 Verlauf Material Popmusik im Geschichtsunterricht: Vom Rock n Roll zum Sound der Wiedervereinigung Dr. Peter Adamski, Frankfurt/Main, Kassel Von Elvis bis Nena, von Tutti frutti bis 99 Luftballons: Popsongs spiegeln gesellschaftliche und politische Veränderungen. Und machen Lust, die geschichtlichen Hintergründe zu verstehen. Seit den 1950er-Jahren spielt Popmusik eine zentrale Rolle für die Identitätsfindung von Jugendlichen in Abgrenzung zur Erwachsenenwelt. In und mit ihr werden eigene Lebensstilentwürfe ausprobiert. Zugleich reagieren Popmusiker auf politisch-gesellschaftliche Strömungen, kommentieren sie, nehmen bewusst Stellung oder vermarkten den Zeitgeist. Der Längsschnitt ermöglicht den Lernenden, diese verschiedenen Funktionen von Popmusik zu erkennen. Er versteht sich auch als Angebot zu selbstreflexivem Umgang mit den eigenen popmusikalischen Vorlieben im Sinne historischen Lernens. Klassenstufe: Klasse 9/10 Dauer: 6 Doppelstunden Aus dem Inhalt: Rock n Roll und Halbstarke/Teenager; Beat als Sound eines weltweiten Wertewandels; Popstars und 1968 ; alternative Szenen, alternative Songs; die Vermarktung der Friedensbewegung; 1989/90: Was soll aus Deutschland werden? Kompetenzen: Bilder: picture alliance, picture alliance / Everett Collection, picture-alliance / Jazzarchiv wahrnehmen, dass Popmusik schon früher einen Beitrag zur Identitätsfindung darstellte und in ähnlichen Formen wie heute stattfand unterschiedliche Materialien (Zeitzeugenberichte, wissenschaftliche Darstellungen, Songtexte) analysieren können die Funktion und Wirkung von Popmusik beurteilen und bewerten können

2 S 2 M 2 Ein Adjektivzirkel zu Tutti Frutti von Elvis Presley (1956/57) Ursprünglich war der Song von Little Richard, einem schwarzen US-amerikanischen Rhythm and Blues-Star, veröffentlicht und auch bekannt gemacht worden. Aber erst die Interpretation von Elvis führte ihn auch in Europa in führende Positionen der Charts. Wenn du mit dem Adjektivzirkel arbeitest, kannst du herausfinden, wie ein Song gefühlsmäßig auf dich wirkt. Dafür werden verschiedene Adjektive, die ähnliche Stimmungen bei dir auslösen können, in acht Gruppen sortiert. Nach dem Hören des Songs kreuzt du einfach die Adjektive an, die deinen Gefühlen entsprechen. Am Ende siehst du, bei welcher Gruppe die meisten versammelt sind. kraftvoll kräftig kriegerisch gewichtig nachdrücklich königlich, majestätisch erhaben sich aufschwingend triumphierend froh erregt aufregend ungestüm ruhelos aufwühlend animierend fröhlich glänzend lebhaft heiter glücklich bunt freudig lebendig sorglos zartfühlend leicht anmutig sprühend spielerisch humorvoll wunderlich fantastisch putzig würdig geistlich feierlich nüchtern, sachlich ernsthaft traurig, jämmerlich, kläglich leidenschaftlich trauernd gedrückt, melancholisch niederdrückend düster schwer lastend, tragisch ruhig heiter besänftigend gefühlvoll dichterisch gemächlich sanft empfindsam sehnsüchtig, verlangend romantisch, versponnen klagend verträumt zart Zitiert nach: Wimmer, Fridolin: Das historisch-politische Lied im Geschichtsunterricht, Frankfurt/Main Aufgaben 1. Was fällt dir zu dem Song ein? Kennst du den Sänger? Aus welcher Zeit stammt das Lied vermutlich? 2. Lass dich auf den Song Tutti Frutti ein. Fülle anschließend den Adjektivzirkel aus. 3. Ist dieser Sound für dich heute noch interessant, unwichtig oder langweilig? Begründe deine Meinung in einem Satz. 4. Stelle Vermutungen an, welche Bedeutung er damals für Jugendliche hatte.

3 S 8 M 6 Die Beatlemania bricht aus Heutzutage sind schreiende und kreischende Fans für Stars ein gewohnter Anblick. Vor 60 Jahren waren solche Fans für viele Ältere vor allem eines: schockierend. Beide Bilder: picture-alliance/united Archives/TopFoto Aufgabe Beschreibt beide Bilder und die Stimmung, die transportiert wird.

4 S 28 M 19 Schlaglichter zur Friedensbewegung Die Sowjetunion hatte seit Mitte der 70er-Jahre Atomraketen mittlerer Reichweite aufgestellt, die in der Lage waren, ganz Europa zu zerstören, demgegenüber standen die von den USA in der Türkei stationierten Mittelstreckenraketen. Westeuropäische Staatsmänner wie der deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt sowie der französische und der britische Staatschef drängten den amerikanischen Präsidenten Carter erfolgreich dazu, mit den Sowjets in Verhandlungen über die Begrenzung atomarer Mittelstreckenraketen einzutreten. Sollten diese Verhandlungen nicht zum Erfolg führen, würden die USA ab 1983 weitere Raketen in Westeuropa vor allem in der Bundesrepublik stationieren. Gegen diesen Nato- Doppelbeschluss vom Dezember 1979 entwickelte sich in den folgenden Jahren in der BRD die größte Friedensbewegung, die das Land je gesehen hatte Am 22. Oktober 1983 demonstrierten in der Bundeshauptstadt Bonn eine halbe Million Menschen. Im Südwesten wurde eine 108 Kilometer lange Menschenkette gebildet. So viele Demonstranten hatte es auf Deutschlands Straßen an einem Tag noch nicht gegeben. Die Motivation war für alle die gleiche: Sie demonstrierten gegen die Bedrohung eines Atomtodes und gegen die Aufstellung neuer Atomraketen. Pazifisten, Konservative, Unpolitische, Alternative, Linke: Sie alle wollten ihrer Angst vor einem Euroshima 1 Ausdruck verleihen Doch aller Einsatz war vergebens. Einen Monat später wurde die Stationierung von 108 Pershing-2-Raketen und 96 Marschflugkörpern im Südwesten der Republik auf Antrag der Regierung Kohl beschlossen. Damit war der Wille des Volkes einfach ignoriert worden. Anmerkung: 1 Kunstbegriff, der die Angst vor einer europäischen Atomkatastrophe wie in Hiroshima 1945 zum Ausdruck bringen soll Text: Dr. Peter Adamski Luftbild einer Menschenkette auf der B10 zwischen Plochingen und Ulm. Der süddeutschen Friedensbewegung ist die Bildung der längsten Menschenkette der Welt gelungen. Auf einer Stecke von 108 Kilometern Länge von Stuttgart über die Schwäbische Alb nach Neu-Ulm reichten sich Menschen die Hände. ( ) Bild: picture alliance / Roland Holschneider Aufgabe Erläutere, welchen Umfang die Friedensbewegung in Deutschland hatte, welche Forderungen sie stellte und wie die Ergebnisse aussahen.

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