Mit freundlichen Grüßen Ihre Kölner Verkehrs-Betriebe AG

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2 Sehr geehrte Anwohner/innen, sehr geehrte Eigentümer/innen und Gewerbetreibende, wie Ihnen sicher bekannt ist, wird im Bereich der bereits existierenden Haltestelle Heumarkt an einer weiteren unterirdischen Gleisebene für die Nord-Süd Stadtbahn Köln gebaut. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch die heute noch oberirdisch fahrenden Ost-West-Linien unter die Erdoberfläche verlegt werden. Entsprechende Vorleistungen hierfür werden bereits im Zuge der aktuellen Bauarbeiten erbracht. Dem Heumarkt wird nach Inbetriebnahme der neuen U-Bahn im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Köln eine bedeutende Rolle als zentraler Verknüpfungspunkt zwischen den Ost-West und den Nord-Süd- Linien zukommen. Zudem wird er ein entscheidendes Bindeglied zwischen der Alt- und der Südstadt darstellen. Bevor diese Neuerungen den Bürgern und Gästen Kölns zugute kommen, muß jedoch erst einmal die Bauzeit durchgestanden werden. Der KVB als Bauherrin der Nord-Süd Stadtbahn Köln ist bewusst, dass mit der Baumaßnahme eine große Belastung für alle Anlieger einhergeht. Sie hat daher zugesagt, zur Vermeidung weiterer Härten ausführlich und frühzeitig über das Baugeschehen zu informieren. Dies wird in unregelmäßigen Abständen, die sich am Bauablauf und den damit verbundenen Informationen orientieren, in Form der vorliegenden Anlieger- Info geschehen. Sollten Sie darüber hinaus Fragen, Beschwerden oder Anregungen haben, die direkt mit dem Baugeschehen in Verbindung stehen, werden Ihnen auf der Rückseite des Heftes Ansprechpartner genannt, die jederzeit für Sie da sind. Scheuen Sie sich nicht, von diesem Angebot Gebrauch zu machen. Sollte Ihr Anliegen nicht umgehend erfüllt werden können, leiten die Mitarbeiter es an die entsprechende Stelle weiter, von der Sie dann Resonanz bekommen. Wir hoffen, gemeinsam mit Ihnen zu einem Austausch zu kommen, der allen Beteiligten die bevorstehende Bauzeit auch in schwierigen Zeiten erleichtern wird. Mit freundlichen Grüßen Ihre Kölner Verkehrs-Betriebe AG

3 Themenübersicht 1. Erläuterungen zur Haltestelle Bauverfahren 4 3. Abgeschlossene Arbeiten Geplante Arbeiten Archäologie 9 6. Zukünftige Verkehrsphasen Unterstützungsmaßnahmen für Gewerbetreibende und Vermieter Übersicht Baukalender In eigener Sache

4 Erläuterungen zur Haltestelle Der Bauabschnitt der zukünftigen Haltestelle Heumarkt liegt im Los Süd der Nord-Süd Stadtbahn Köln zwischen der Haltestelle Rathaus und dem Gleiswechsel am Waidmarkt. Die Haltestelle Heumarkt wird schon jetzt als spätere Kreuzungshaltestelle gebaut. Hier unterquert die Nord-Süd Stadtbahn Köln die vorhandene, zurzeit oberirdisch geführte Ost-West-Verbindung. Das Bauwerk ist so geplant, dass im Endzustand eine spätere unterirdische Führung der Ost-West-Stadtbahn möglich ist. Nach Fertigstellung der Haltestelle im Rahmen der Nord-Süd Stadtbahn wird diese Ost-West-Fahrebene zunächst als Fußgänger-Verteilerebene für die Nord-Süd-Strecke genutzt. (siehe Abb. 1) Das gesamte Haltestellenbauwerk besteht aus zwei übereinander liegenden Tunneln, die mehr als 20 Meter breit sind und sich in einem Winkel von circa 40 Grad kreuzen. Die tiefer liegende Fahrebene der Nord-Süd Stadtbahn hat einen Rechteckquerschnitt, während die höher liegende Verteilerebene ein bis zur Oberfläche reichendes, circa 90 Meter langes Gewölbe erhält, das an den Enden im Bereich der Zugänge wieder in einen Rechteckquerschnitt übergeht. (siehe Abb. 2 und 3) Die Haltestelle Heumarkt erhält im Zwischenzustand also vor der Tieferlegung der Ost- West-Stadtbahn - im Nord-Westen einen Ausgang vor dem Aral-Parkhaus, im Nord-Osten einen Ausgang Augustinerstraße (Ecke Martinstraße), im Süd-Osten einen Ausgang zur Pipinstraße sowie eine Anbindung an den vorhandenen Verbindungstunnel zur oberirdischen Stadtbahnhaltestelle Heumarkt der Linien 1, 7, 8 und 9. Abbildung 1: Grundriss der Haltestelle Heumarkt Ausgänge Verteilerebene Ost-West Nord-Süd Ebene Neuer Abwasserhochsammler 2

5 U - BAHNHOF HEUMARKT Abbildung 2: Querschnitt in Nord-Süd Richtung durch die fertige Haltestelle U - BAHNHOF HEUMARKT Abbildung 3: Längsschnitt in Ost-West Richtung durch die fertige Haltestelle 3

6 Bauverfahren Um die Baugrube gegen eindringendes Grundwasser zu sichern, ist es zunächst notwendig, eine Baugrubenumschließung herzustellen. Diese wird überwiegend in Schlitzwandbauweise durchgeführt. Schlitzwände sind Betonwände, die in den Boden eingebracht werden. Dabei werden zunächst mittels spezieller Greifer und Großgeräte circa drei bis neun Meter lange und hier bis zu 45 Meter tiefe Schlitze hergestellt, die durch eine Stützflüssigkeit (Bentonit-Suspension) stabilisiert werden. In einem zweiten Arbeitsschritt werden Bewehrungskörbe in den Schlitz eingehoben und schließlich der gesamte Schlitz mit Beton verfüllt. Diese Schlitzwände reichen bis in die wasserundurchlässigen Schichten (Tertiär). So wird die Baugrube nahezu gänzlich abgedichtet. Eindringendes Sickerwasser wird durch zusätzliche Brunnen und Pumpen durch eine Vorflutleitung ( blaues Rohr ) in den Rhein eingeleitet. Die eigentliche Herstellung der Haltestelle Heumarkt erfolgt unter einer Baugrubenabdeckung, die sich über den gesamten Bereich der späteren Haltestelle erstreckt. Die Abdeckung besteht aus einer Stahlkonstruktion, die an den Außenseiten auf der Baugrubenumschließung (Schlitzwände) aufliegt und zusätzlich in der Mitte durch Stahlstützen (so genannte Primärstützen) in der Ost-West Achse getragen wird. Die Stahlkonstruktion aus Längs- und Querträgern wird anschließend mit Platten aus Stahlbeton abgedeckt. Auf der Brücke können dann die Spuren für den Straßenverkehr und die Gleise der Stadtbahn neu verlegt werden. Auf Grund der Verkehrssituation sowie der vorhandenen Stadtbahngleise ist es erforderlich, die Schlitzwände ebenso wie die Baugrubenabdeckung in mehreren Bauphasen zu errichten. Daher mussten die Fahrspuren und Gleisanlagen mehrfach umgelegt werden. Abgeschlossene Arbeiten Vorlaufende Leitungsumlegungen Die ersten Arbeiten zur Herstellung der Haltestelle begannen im Jahr 2003 mit umfangreichen vorlaufenden Umlegungsarbeiten an den Versorgungsleitungen. Die vorhandenen Leitungen wie Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Telekommunikation wurden aus dem Bereich der späteren Haltestelle heraus verlegt, sodass die neuen Leitungstrassen jetzt außerhalb der Baugrubenumschließung verlaufen. Abbildung 4: Umzulegender Leitungsknoten 4

7 Umlegung des bestehenden Hochsammlers Im Bereich der Kleinen Sandkaul verläuft einer der Hochsammler der Stadtentwässerungsbetriebe Köln. Dieser Hochsammler konnte nicht um die geplante Baugrube herum verlegt werden und musste daher baulich und optisch in das Haltestellenbauwerk integriert werden. Da der Hochsammler auch während dieser Bauphase in Betrieb bleiben musste, wurden weitere umfangreiche Maßnahmen erforderlich: Zuerst einmal wurde die Baugrubenumschließung im Bereich des neuen Hochsammlers hergestellt. In einem zweiten Schritt wurden am nördlichen und südlichen Ende des geplanten Hochsammlers - unter archäologischer Begleitung zwei Baugruben ausgehoben. Zwischen den beiden Schachtbaugruben erfolgte ein bergmännischer Stollenvortrieb mit Spritzbetonsicherung, in dem der neue Kanal unterirdisch gebaut wurde. In den Schachtbaugruben wurden ebenfalls neue Anschlussbauwerke an den vorhandenen Hochsammler errichtet. Mit der Inbetriebnahme des neuen Hochsammlers war es dann möglich, die Baugruben wieder zu verfüllen und die Schlitzwände durch den alten, stillgelegten Kanal hindurch herzustellen. Abbildung 5: Stollenvortrieb unter der Augustinerstraße Abbildung 6: Bau des neuen Übergangsbauwerks in der Kleinen Sandkaul Errichtung der Baugrubenumschließung Nach Abschluss der vorbereitenden Leitungsverlegearbeiten und mit Start der Bauarbeiten am neuen Hochsammler konnten die ersten Schlitzwände gebaut werden. Insgesamt wurde bis zum Ende des Kanalbaus in mehreren Verkehrsphasen der gesamte südliche Teil der Baugrubenumschließung in den Bereichen Kasinostraße, Hermann- Joseph-Platz, Pipinstraße und vor Klein St. Martin fertig gestellt. 5

8 Abbildung 7 und 8: Ausbaggern der Schlitzwände und Bohren der Primärstützen unter beengten Verhältnissen Herstellung der Baugrubenabdeckung Aufgrund der großen Verkehrsströme in Ost-West-Richtung sowie der Stadtbahntrasse ist es nicht möglich, die Baugrubenabdeckung für die Haltestelle Heumarkt in einem Arbeitsgang einzubauen. Daher wurde die gesamte Abdeckung in drei Hauptbauphasen unterteilt, die nacheinander eingerichtet werden. Der erste Teil der Baugrubenabdeckung konnte ab März 2005 eingebaut werden. Um ein entsprechend großes Baufeld zu erhalten, mußte die Pipinstraße für den stadtauswärtigen Verkehr in Richtung Deutzer Brücke gesperrt werden. Die Umleitung erfolgte über eine großräumige Umfahrung über die Nord-Süd-Fahrt und den Mühlenbach. Gleichzeitig konnten die stadteinwärts führenden Spuren und die beiden Gleise der Stadtbahn nach Norden verlegt werden. Zum Einbau der Baugrubenabdeckung und für die Montage der Stahlträgerkonstruktion wurde die Baugrube auf eine Tiefe von circa 2,5 Meter unter Geländeoberkante ausgehoben. Da die Stützen im mittleren Feld erst in der nächsten Phase hergestellt werden konnten, war es notwendig, die Träger zunächst auf Hilfsfundamenten aufzulagern. Auf der fertigen Baugrubenabdeckung konnten dann die neue Verkehrsführung der Pipinstraße sowie die neuen Gleislagen der Stadtbahn eingerichtet werden. Mit dem Verlegen der Gleise auf die Baugrubenabdeckung und der Wiedereröffnung der Pipinstraße war es möglich, im mittleren Baufeld die Baugrubenabdeckung in einer Insellage herzustellen. Das Baufeld wurde nach Norden hin durch einen Verbau entlang der Augustinerstraße begrenzt, nach Süden hin bildete die stadteinwärtige Stadtbahn auf der Baugrubenabdeckung den Rand des Baufeldes. Sämtliche Arbeiten auch unter Einsatz von Großgeräten - konnten daher nur innerhalb eines engen Korridors in OstWest Richtung durchgeführt werden (siehe Abb. 7 und 8). 6

9 Abbildungen 9 und 10: Einbau der Baugrubenabdeckung in südlichen Baufeld Zunächst mussten in dieser Bauphase die Primärstützen in Ost-West Richtung hergestellt werden. Danach erfolgte der Voraushub bis etwa 2,5 Meter unter Geländeoberkante und der Einbau der Baugrubenabdeckung mit einem Straßenbelag, um den Verkehr der Augustinerstraße darauf entlang zu führen. Die gesamten Arbeiten für den Voraushub auf circa 2,5 Meter Tiefe fanden unter archäologischer Begleitung statt. Die archäologischen Grabungen werden bei den weiteren Aushubarbeiten unter den bereits hergestellten Teilen der Baugrubenabdeckung fortgesetzt. Geplante Arbeiten voraussichtlich bis Mai 2007 Entlang des Hotels Interconti werden die letzten Schlitzwände für die Baugrubenumschließung errichtet. Weiterhin sind zusätzliche Primärstützen zu bohren. Danach wird die Baugrubenabdeckung fertig gestellt. Benötigt wird lediglich eine Andienöffnung in der Kleinen Sandkaul, durch die Material in die Baugrube gebracht wird. Vor der Durchfahrt der Schildmaschinen sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Nach einer Kanalumlegung im Stollenvortrieb unter der Augustinerstraße wird dazu in der Augustinerstraße ein Bohrpfahlschacht erstellt. Von diesem aus werden horizontale Zementinjektionen zur Verbesserung des Baugrundes unter den Häusern eingebracht. Der so entstandene Injektionsschirm bildet eine Stütze der Gebäude an der Augustinerstraße zwischen Martinstraße und Kleine Sandkaul. Um eine störungsfreie Durchfahrt der Tunnelbohrmaschine durch die Haltestelle Heumarkt zu ermöglichen, werden nach erfolgten Bodenverbesserungsmaßnahmen Pfähle unter dem Hotel Interconti 7

10 entfernt. Diese Arbeiten werden im Schutze der Baugrubenabdeckung unter dem Deckel durchgeführt. Die endgültige Verkehrsführung auf der Baugrubenabdeckung kann eingerichtet und die Kleine Sandkaul wieder geöffnet werden. Zum weiteren Aushub unter dem Deckel muss die Grundwasserhaltung in Betrieb genommen und das in der Baugrube anstehende Wasser über die Vorflutleitung abgepumpt werden. Abbildung 11: Aushub unter der Baugrubenabdeckung voraussichtlich ab Mai 2007 Die Tunnelbohrmaschinen durchfahren die Baugrubenumschließung der Haltestelle sowie den noch darin befindlichen Boden und hinterlassen eine fertige Tunnelröhre auch im Haltestellenbereich. Nach der Durchfahrt der Tunnelbohrmaschinen durch die Haltestelle erfolgt der weitere Aushub unter der Baugrubenabdeckung bis kurz oberhalb der Tunnelröhren. Erst nach Ende der Schildfahrt können die Tunnelröhren innerhalb der Haltestelle zurückgebaut und der Aushub bis auf die Endtiefe abgeschlossen werden, da die bereits gebauten Tunnel für die Versorgung der nun weiter nördlich bohrenden Maschinen benötigt werden. Der eigentlich Bau der Haltestelle erfolgt komplett unter dem Deckel, lediglich im Bereich des Hermann-Joseph-Platzes, vor dem Aral-Parkhaus und vor Klein St. Martin verbleiben Öffnungen, durch die die Baustelle mit Material versorgt und belüftet wird. Nach Abschluss der Aushubarbeiten ist unter der Baugrubenabdeckung eine etwa 4400 Quadratmeter weite und bis zu 25 Meter tiefe Baugrube entstanden. Der Rohbau der Haltestelle erfolgt dann konventionell von dem Boden der Haltestelle (der Sohle) aus. Zunächst werden die Bahnsteige in der Nord-Süd- Ebene hergestellt, im Anschluss daran das Gewölbe der Ost-West- Verteilerebene. bis Ende 2009 Nach Fertigstellung der Haltestelle wird die Baugrubenabdeckung analog der Herstellung in mehreren Phasen wieder zurückgebaut und die endgültige Oberfläche hergestellt. 8

11 Archäologie Im Vorfeld der Baumaßnahme wurde durch das Römisch-Germanische Museum ein Bericht zu den zu erwartenden archäologischen Befunden und der historischen Topographie im Bereich der Haltestelle erstellt. Der Bericht lässt sich sinngemäß wie folgt zusammenfassen: Der Bereich der Haltestelle Heumarkt umfasst eine Fläche von circa 5300 Quadratmetern im Südosten die antike Stadt. Sie reicht von der Hohe Straße bis zur alten römischen Stadtmauer vor Klein St. Martin. Mittig verläuft eine östliche Parallelstraße durch die Baugrube, außerdem eine weitere Straße in Ost-West-Richtung. Im Norden zieht einer der Hauptsammler des römischen Abwassersystems von West nach Ost durch die Baugrube. Parallel hierzu verläuft auf Höhe der Pipinstraße ein weiterer Abwasserkanal. Im Haltestellenbereich standen wahrscheinlich Wohn- und Geschäftshäuser. Östlich davon, unmittelbar vor der Stadtmauer, erhoben sich auf dem durch Hangmauern stabilisierten Hanggelände Großbauten. Aus dem Frühmittelalter verweisen Einzelfunde auf mittelalterliche Besiedlung. Im hohen und späten Mittelalter gehörte das Areal der Baugrube zu der Pfarrei St. Alban und Klein St. Martin. Im Westen und im Zentrum der Haltestelle sind Teile des Augustinerklosters aus dem 13. Jahrhundert zu erwarten. Der Süden der Baugrube grenzt an die ehemalige Stiftskirche St. Maria im Kapitol. Der äußerste Osten der Baugrube erreicht den ehemaligen Kirchfriedhof von Klein St. Martin. Die Gesamtdauer der archäologischen Grabungen wird bis zu 18 Monate betragen. Die Funde werden bis zu einer Tiefe von 6,5 Metern erwartet. Abbildung 12: Archäologische Grabungen in Bereich des Hermann-Joseph- Platzes 9

12 Zukünftige Verkehrsphasen Verkehrsphase 4.3 Dies ist die derzeitige Verkehrsphase. Die Kleine Sandkaul ist gesperrt. Verkehrsphase 5 Wird etwa ab Juni 2007 eingerichtet. Die Kleine Sandkaul wird wieder geöffnet. Es wird wieder eine Fußgängerquerung in Höhe der Kleinen Sandkaul eingerichtet. 10

13 Unterstützungsmaßnahmen für Gewerbetreibende und Vermieter Die KVB als Bauherrin der Nord-Süd Stadtbahn Köln bietet allen Gewerbetreibenden und Vermieter an, mit ihr gemeinsam Maßnahmen zu planen und zu ergreifen, um die Belastungen aus der Durchführung des Bauvorhabens so gering wie möglich zu halten. Als solche kommen insbesondere in Frage: - eine möglichst anliegerschonende Steuerung des Bauablaufs - schadensmindernde bauliche Schutzmaßnahmen oder sonstige Maßnahmen zur Abmilderung der Beeinträchtigung (z.b. Zugangs- und Zuwegungshilfen, Hinweisbeschilderungen etc.) - frühzeitige finanzielle Hilfen (z.b. zinsbegünstigte Darlehen, Vorschusszahlungen) zur Anrechnung auf gesetzlich begründete Entschädigungsansprüche. Für alle Anfragen zu den ersten beiden Punkten steht Ihnen der Anliegerbeauftragte zur Verfügung, der im Auftrag der KVB im Streckenabschnitt Breslauer Platz bis Waidmarkt eingesetzt ist: Herr Franz van de Kerkhof, Tel. 221/ , franz.kerkhof@kvb-koeln.de Um klären zu können, ob Entschädigungsansprüche bestehen, ist im ersten Schritt die vom Baugeschehen noch nicht betroffene Ertragskraft des jeweiligen Unternehmens festzustellen. Für die Ermittlung des Status quo vor Beginn der Bauzeit sind in der Regel Nachweise für die vergangenen drei Jahre vor Beginn der Baumaßnahme notwendig, die mit Geschäftsbüchern, Bilanzen, Einnahmeüberschussrechnungen, Steuerunterlagen etc. geführt werden können. Einzelheiten hierzu wird die KVB durch ein gesondertes Merkblatt mitteilen. Mit der Klärung etwaiger Entschädigungsansprüche möchte die KVB nicht erst dann beginnen, wenn die Baumaßnahme durchgeführt ist, sondern - zu Ihren Gunsten und im Interesse einer schnellstmöglichen Klärung - schon vorab zum frühest möglichen Zeitpunkt. Um zu klären, welche Unterlagen im jeweiligen Fall benötigt werden, wenden sich betroffene Gewerbetreibende oder Vermieter bitte an das Unterstützungsmanagement der KVB: Herr Dieter Orendartschuk Tel. 0221/ , Fax dieter.orendartschuk@kvb-koeln.de oder Herr Hans-Christian Hartmann Tel. 0221/ , Fax hans-christian.hartmann@kvb-koeln.de Sofern nach Gesetz und Recht Entschädigungsansprüche bestehen können, will sich die KVB nicht auf eine eigene Prüfung der Unterlagen beschränken, sondern lässt die gelieferten betriebswirtschaftlichen Daten zusätzlich von einem neutralen Wirtschaftsprüfer begutachten. Zur Überprüfung der eingereichten Unterlagen steht der KVB der von der Industrie- und Handelskammer zu Köln öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für das Gebiet Unternehmensbewertung, Dipl.-Kfm., Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Herr Dr. Luckey, zur Verfügung. Sein Auftrag erstreckt sich nicht nur auf die Begutachtung Ihrer betriebswirtschaftlichen Unterlagen, sondern zusätzlich auch auf spezielle betriebswirtschaftliche Hilfestellungen (z.b. Ertrag stärkende betriebliche Anpassungsmaßnahmen etc.) und insbesondere auch auf die Begutachtung notwendiger Hilfestellungen bei Existenzgefährdungen. Die KVB hofft, dass mit dem von ihr etablierten Unterstützungsmanagement die Folgen des Stadtbahnbaus für Sie so weit wie möglich abgemildert werden können. Es entspricht ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung, dass alle Eigentümer wegen der Sozialpflichtigkeit des Eigentums bei dem aus Steuergeldern finanzierten Stadtbahnbau in gewissem Umfang Beeinträchtigungen auch entschädigungslos hinnehmen müssen. Wiegen die Beeinträchtigungen nach Dauer, Intensität und Auswirkung jedoch ungewöhnlich und unzumutbar schwer, so sind Entschädigungsansprüche denkbar, die mit Hilfe des öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen statt in langwierigen Gerichtsverfahren frühzeitig und zügig außergerichtlich geklärt werden sollen. 11

14 Baukalender Heumarkt Stand April 2006 Jahr Zeitraum Ereignis/Tätigkeit 2006 bis Ende April Schlitzwandarbeiten April Juli Kanalbauarbeiten Provisorien bis Herbst Hilfsbrücken auflegen 2007 bis Frühjahr Archäologie Frühjahr Schildankunft Ost Frühjahr Beginn Rohbauarbeiten Haltestelle Frühjahr Aufhebung Sperrung Kleine Sandkaul bis Sommer Bergeschächte Sommer Kompensationsinjektion mit Vorarbeiten Sommer Schildankunft West 2009 Sommer Fertigstellung des Rohbaus Sommer Rückbau Baugrubenabdeckung und Hilfsbrücken 2010 Fertigstellung des Ausbaus Inbetriebnahme 12

15 In eigener Sache! Im Januar wurde ein neues InfoCenter Nord-Süd Stadtbahn Köln in der Bechergasse 2 direkt am Alter Markt in Betrieb genommen. Die Notwendigkeit, neue Räumlichkeiten zu beziehen, entstand für die Öffentlichkeitsarbeit der Kölner Verkehrs-Betriebe AG durch einen verstärkten Informationsbedarf der Bevölkerung - vor allem vieler Anlieger und Gewerbetreibender, die wir zu Informationsveranstaltungen nur in angemietete Räumlichkeiten einladen konnten. Außerdem gibt es ein stetig steigendes Interesse vieler auswärtiger Besuchergruppen, die mehr über den Kölner U-Bahn-Bau erfahren möchten und für die das Informationsbüro in der Severinstraße 138 ebenfalls nicht genügend Platz bot. Nun können Vorträge für die unterschiedlichen Interessensgruppen direkt in unseren eigenen Räumen gehalten werden. Zudem haben wir jetzt auch den Platz, Ihnen das zu zeigen, was diese Baumaßnahme an Kölner Historie zu Tage fördert: In einem zweiten, zum InfoCenter gehörenden Raum werden künftig als Leihgabe des Römisch-Germanischen Museums archäologische Funde ausgestellt und Informationen dazu gegeben. Natürlich stehen wir Ihnen weiterhin für alle Anfragen und Auskünfte zur Verfügung. Sie erreichen uns künftig in der Zeit von Montag bis Freitag 9.30 bis Uhr bis Uhr und dienstags zusätzlich bis Uhr in der Bechergasse Köln (Nord-Seite des Alter Marktes) Susanne Zeidler Tel. 0221/ Fax 0221/ oder per unter: info@nord-sued-stadtbahn.de Claudia Steffens Aktuelle Informationen zu den einzelnen Baustellen finden Sie ebenfalls im Internet unter 13

16 AnliegerBüro Severinstraße Die Räumlichkeiten in der Severinstraße 138 bleiben weiterhin bestehen, erhalten nur eine neue Funktion: Hier befindet sich nun das AnliegerBüro, in dem Sie die Anliegerbeauftragten der KVB am Montag von 9.00 bis Uhr und Donnerstag von bis Uhr antreffen bzw. nach vorheriger Terminvereinbarung. Das AnliegerBüro stellt somit eine weitere Anlaufstelle für Sie dar. Im Folgenden die Zuständigkeitsbereiche der Anliegerbeauftragten, die Sie tagsüber unter den angegebenen Rufnummern erreichen. Sollte dies einmal nicht der Fall sein, hinterlassen Sie Ihre Rufnummer auf der Mailbox. Sie werden so schnell wie möglich zurückgerufen. Bereich 1 und 2 Breslauer Platz, Kurt- Hackenberg-Platz, Bechergasse bis Einmündung Alter Markt, Alter Markt, Haltestelle Rathaus und Heumarkt, Waidmarkt bis Spitzengasse Dipl.-Ing. Franz van de Kerkhof Tel. 0221/ franz.kerkhof@kvb-koeln.de Bereich 3 Spitzengasse, Haltestellen Severinstraße und Kartäuserhof bis Severinstorburg Bautechniker Wolfgang Hofmann Tel. 221/ wolfgang.hofmann@kvbkoeln.de Bereich 4 Chlodwigplatz; Haltestelle Bonner Wall bis Haltestelle Marktstraße Bautechniker Lothar Gerstenberger Tel. 0221/ lothar.gerstenberger@kvbkoeln.de Vertreter für alle vier vorgenannten Bereiche: Bautechniker Sven Breuers, Tel. 0221/ sven.breuers@kvb-koeln.de 14

17 Schlitzwandbagger Mit diesem etwa 20 Meter hohen und bis zu 120 Tonnen schweren Gerät erfolgt der Erdaushub für die späteren Seitenwände der Haltestelle, die sog. Schlitzwände. Schlitzwandherstellung Der Schlitz reicht ca. 45 Meter tief in den Boden. Damit er nicht zusammenfällt,wird er mit Bentonit gefüllt, das später wieder abgepumpt wird. Bewehrungskörbe Bewehrungskörbe sind Stahlgerüste, die in die Schlitzwandgräben eingelassen werden. Nachdem sie von unten her mit Beton verfüllt wurden, sind die Haltestellenwände fertig. Bohrpfahlgerät Ist das Baufeld sehr eng oder machen andere Gelegenheiten es erforderlich, werden die Wände der Haltestellen auch mit stahlbewehrten Beton-Bohrpfählen hergestellt. Hochdruckinjektion Wo notwendig, wird zur Stabilisierung vor Beginn des eigentlichen Tunnelbaus mittels eines kleinen Bohrgerätes über ein Hochdruckverfahren Zement in den Boden verpresst. Schildmaschine Auch Tunnelbohrmaschine (TBM) genannt. Nach Herstellung der Haltestellenrohbauten wird hiermit der unterirdische Tunnel für die spätere U-Bahn gebohrt.

18 Ihr Anlieger-Beauftragter Für alle Fragen, die mit den Bauarbeiten der Nord-Süd Stadtbahn Köln im Bereich Heumarkt zu tun haben, steht Ihnen im Auftrag der Kölner Verkehrs-Betriebe AG Ihr persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung: Franz van de Kerkhof 0221/ Das Baustellen-Team Die Arbeiten werden von der Arbeitsgemeinschaft Nord-Süd Stadtbahn Los Süd ausgeführt. Auch die dortigen Mitarbeiter stehen Ihnen jederzeit für Auskünfte zur Verfügung und stellen sich an dieser Stelle schon einmal vor: Dipl.-Ing. Udo Kailuweit Oberbauleiter Heumarkt Dipl.-Ing. Uwe Steenblock Bauleiter Rolf Schepper Oberpolier Dipl.-Ing. Herbert Leondaris Oberbauleiter Spezialtiefbau Klaus Ullrich Bauleiter Spezialtiefbau Rolf Kasimierski Polier Spezialtiefbau Die Nummer für alle Fälle: 0221/ Bei besonderen Vorkommnissen und Notfällen erreichen Sie die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft unter der oben angegebenen Rufnummer. Dipl.-Ing. Markus Brack Arbeitsvorbereitung