Partizipation von Eltern mit Kindern in stationären Erziehungshilfen
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- Renate Kaufman
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1 Partizipation von Eltern mit Kindern in stationären Erziehungshilfen Forum: Partizipation in den stationären Hilfen zur Erziehung wie nachhaltig Kultur- und Organisationsentwicklung gelingen können Deutscher Jugendhilfetag Prof. Dr. Nicole Knuth
2 Gliederung 1. Wie steht es mit der Elternpartizipation in Heimerziehung? 1.1 Projektdesign 1.2 Projektergebnisse: Subjektive Wahrnehmung von Eltern 2. Konzeptbausteine zur Elternpartizipation 3. Konsequenzen 2
3 1. Wie steht es mit der Elternpartizipation in der Heimerziehung? 1.1 Projektdesign Kooperationsprojekt des Ev. Fachverband in der Diakonie RWL und der FH Münster 9 Einrichtungen aus dem Verbandsgebiet der Diakonie RWL Mitbestimmen, mitgestalten: Elternpartizipation in der Heimerziehung Martin Gies, Peter Hansbauer, Nicole Knuth, Martina Kriener, Remi Stork EREV Schriftenreihe, Heft 15, Jg. 16
4 1.1 Projektdesign Zentrale Fragestellungen Welche Ansätze und Möglichkeiten der Partizipation von Eltern sind bereits vorhanden? Welche Partizipationserwartungen richten Eltern an stationäre Einrichtungen, in denen ihre Kinder leben? Unter welchen Voraussetzungen kann die Partizipation von Eltern gelingen? Welche Möglichkeiten gibt es, Eltern intensiver an der Arbeit zu beteiligen? (Konzeptbausteine entwickeln)
5 1.2 Projektergebnisse 1. Heimunterbringung ist ein kritisches Lebensereignis für Kinder und Eltern. 2. Partizipation wird von Eltern kaum gedacht, geschweige denn selbstbewusst eingefordert. 3. Partizipation der Eltern erfolgt fast ausschließlich individualisiert, kaum auf kollektiver Ebene. 4. Das Laien-Expert*innen-Verhältnis ist durch ein Machtgefälle gekennzeichnet. 5. Für die Motivation von Eltern, aktiv zu werden und mitzubestimmen, ist es wichtig, dass sie Partizipation in der Zusammenarbeit mit der Einrichtung und dem Jugendamt erleben.
6 1.2 Projektergebnisse Heimunterbringung ist ein kritisches Lebensereignis für Kinder und Eltern. Herausforderung Nein, ein Kind herzugeben ist natürlich für Gerade in dieser Phase der Krise gilt es, die Unsicherheiten, Ängste zu thematisieren mich ganz und schlimm auszuhandeln, gewesen, wie sich besonders die Rolle der die Eltern gestalten könnte. erste Woche. Ich habe jeden Tag geweint und habe immer gedacht, so schlimm ist es doch bei uns ja gar nicht. Ich weiß aber, dass sie Perspektiven zur Bewältigung der Herausforderung Eltern werden Informationen auf eine Art und Weise zur Verfügung gestellt, dort die gut ihnen aufgehoben ermöglicht, diese ist, aber aufzunehmen einfach (Konzeptbaustein: fällt es Willkommensmappe) mir trotzdem nicht. (In 6; 30) Eltern werden bereits zur Beginn der Unterbringung sensibilisiert, sich als Inhaber von Rechten zu erleben und ihre Elternrolle (gegeben falls neu) zu leben.
7 1.2 Projektergebnisse Heimunterbringung ist ein kritisches Lebensereignis für Kinder und Eltern. Herausforderung Gerade in dieser Phase der Krise gilt es, die Unsicherheiten, Ängste zu thematisieren und auszuhandeln, wie sich die Rolle der Eltern gestalten könnte. Perspektiven zur Bewältigung der Herausforderung Eltern werden Informationen auf eine Art und Weise zur Verfügung gestellt, die ihnen ermöglicht, diese aufzunehmen (Konzeptbaustein: Willkommensmappe) Eltern werden bereits zur Beginn der Unterbringung sensibilisiert, sich als Inhaber von Rechten zu erleben und ihre Elternrolle (gegeben falls neu) zu leben.
8 Partizipation wird von Eltern kaum gedacht, geschweige denn selbstbewusst eingefordert. Herausforderung Es gilt, Eltern für ihre Rechte zu sensibilisieren. F: Wie könnten Eltern das tun? (gemeint: Mitsprache einfordern) A: Vielleicht die Betreuer einfach mal direkt drauf ansprechen. DENN: Wissen um ihre Rechte, bedeutet nicht, dass Eltern diese aktiv ausüben: Gründe hierfür sind vielfältig: der Erfahrungsvorschuss der Fachkräfte, eigene Verzweiflung/Hilflosigkeit, (Lachen). Das habe das ich Unverständnis noch nicht der gemacht, Gründe der das Unterbringung wollte ich mir etc. aber vornehmen.... F: Und weshalb haben Sie das noch nicht gemacht? A: Ja, die erste Zeit wollte ich erst mal, dass die mich hier kennenlernen, dass das Klischeebild wegfällt und, ja, das hat sich jetzt so weit gefestigt, dass ich jetzt sage, ok. Wenn die wieder da Fachkräfte beschreiben Unsicherheiten und manchmal auch fehlendes Selbstvertrauen, um Elternrechte gegenüber Kolleg*innen stark zu machen. Perspektiven zur Bewältigung der Herausforderung Eltern und Fachkräfte benötigen mehr Wissen über Beteiligungsrechte von Eltern Fachkräfte haben die Aufgabe, Eltern mit Beteiligungsmöglichkeiten vertraut zu machen sind, werde (Anfangsphase!) ich auf jeden Fall mal nachfragen, weil mir das schon wichtig ist (In 5; ). Erst dann können Eltern und Fachkräfte auf Augenhöhe verhandeln, wie Eltern sich weiter in das Leben ihrer Kinder einbringen können.
9 Partizipation wird von Eltern kaum gedacht, geschweige denn selbstbewusst eingefordert. Herausforderung Es gilt, Eltern für ihre Rechte zu sensibilisieren. DENN: Wissen um ihre Rechte, bedeutet nicht, dass Eltern diese aktiv ausüben: Gründe hierfür sind vielfältig: der Erfahrungsvorschuss der Fachkräfte, eigene Verzweiflung/Hilflosigkeit, das Unverständnis der Gründe der Unterbringung etc. Fachkräfte beschreiben Unsicherheiten und manchmal auch fehlendes Selbstvertrauen, um Elternrechte gegenüber Kolleg*innen stark zu machen. Perspektiven zur Bewältigung der Herausforderung Eltern und Fachkräfte benötigen mehr Wissen über Beteiligungsrechte von Eltern Fachkräfte haben die Aufgabe, Eltern mit Beteiligungsmöglichkeiten vertraut zu machen (Anfangsphase!) Erst dann können Eltern und Fachkräfte auf Augenhöhe verhandeln, wie Eltern sich weiter in das Leben ihrer Kinder einbringen können.
10 2. Konzeptbausteine zur Elternpartizipation Konzeptbausteine im Aufnahmeprozess Willkommensmappe für Eltern Beteiligung von Eltern im Aufnahmeprozess durch Aktionen & Projekte Eltern in Aktion/ Komitee Empowerment-Workshops für Eltern Gemeinsame Workshops für Eltern & Fachkräfte Partizipation von Eltern durch Wünsche & Kritik im Alltag Öffnung des Heimalltags Hospitation & Praktikum Vertrauensbetreuer*in für Eltern in der Hilfeplanung Hilfeplangespräche in Gruppen & Gremien Elternbeirat Elterncafé Eltern für Eltern Beschwerdemöglichkeiten von und mit Eltern Rechteratgeber
11 2.2 Ausgewählte Ergebnisse Beispiel: Willkommensmappe Vorwort und Begrüßung Wichtige Telefonnummern der Einrichtung Beschreibung des Einzugs/Ankunftstages Ein typischer Tag in der Gruppe Unsere heilpädagogisch-therapeutischen Gruppenangebote Persönliche Erfahrungsberichte von Müttern Meine Rechte als Eltern Häufig gestellte Fragen von Eltern Steckbrief für mein Kind zum Ausfüllen Wichtige Ansprechpartner meines Kindes zum Ausfüllen
12 3. Konsequenzen Es geht darum Interessen zu verhandeln Gemeinsame Entscheidungen zu treffen Rechte aller Beteiligten beachten Irritation von bestehenden Handlungsroutinen Bildquelle: S. hofschlaeger / pixelio.de Die Kultur der Arbeit verändert sich Mehr Aufmerksamkeit Mehr Verantwortung Mehr Achtsamkeit
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