Gewinnsituation österreichischer Unternehmen
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- Fritz Bretz
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1 Gewinnsituation österreichischer Unternehmen GPA Konferenz Geld ist genug da!, 4. April 2013 Mag Heinz Leitsmüller Abteilung Betriebswirtschaft, AK Wien
2 Inhalte Ergebnisse des AK-Monitors Aktuelle Entwicklung in ausgewählten Branchen Die ersten Ergebnisse für 2012 (ATX Konzerne) - Gewinne, Dividenden, Managergehälter
3 AK-Unternehmensmonitor 1247 Jahresabschlüsse bis 2011, mit mehr als Beschäftigten Die bedeutendsten österreichischen Kapitalgesellschaften Ohne Banken, Versicherungen, NPO
4 Gewinne im Kernbereich: EBIT auf hohem Niveau EBIT in % des Umsatzes Sehr gute Werte insbesondere in der Sachgüterproduktion; Ein Drittel der Unternehmen verfügt über Werte von über 6 %.
5 Beachtliche Renditen für die Eigentümer Eigenkapitalrentabilität in % Investiertes Kapital verzinst sich im Durchschnitt mit 12,9 %. Die Rendite österr. Anleihen (Sekundärmarktrendite) wird von der Eigenkapitalrentabilität der österr. Kapitalgesellschaften deutlich übertroffen.
6 Trotzdem hohe Ausschüttungen gemessen am Bruttogehalt Beinahe die Hälfte der durchschnittlichen Personalaufwendungen wird an Muttergesellschaften ausgeschüttet.
7 Geld für Investitionen wäre da Ausschüttungen im Verhältnis zu den Sachinvestitionen Die jährlichen Ausschüttungen übersteigen die Sachinvestitionen zuletzt wieder deutlich; Schon geringe Rücknahmen der Ausschüttungen würden Mittel für Investitionen und Zukunftssicherung frei machen.
8 Steuerleistung: deutlich weniger als 25 % gemessen am EGT Die tatsächliche Steuerleistung der österreichischen Kapitalgesellschaften liegt auch 2011 deutlich unter dem nominellen 25 % KÖST-Satz. Gründe: insbesondere Gruppenbesteuerung, sonstige steuerliche Begünstigungen
9 Schere zwischen Wertschöpfung und Personalaufwand steigt Vergleich von Wertschöpfung und Personalaufwand pro Kopf Schere zwischen Wertschöpfung und Personalaufwand pro Kopf liegt 2011 schon bei durchschnittlich 40 T.
10 Hohe Reserven in den Unternehmen Hohe Reserven, Polster zum Auffangen von Verlusten ist sehr gut; Hohe Ausschüttungen verhindern aber weitere Reservenbildung.
11 Aktuelles aus ausgewählten Branchen Generell: Aufträge werden immer kurzfristiger vergeben; Vorhersagen über die weitere Entwicklung 2013 auf betrieblicher Ebene werden dadurch schwieriger. Grundlage vor allem Auftragseingänge, Berichte aus Geschäftsberichten/Quartalsberichten. Die meisten betrieblichen Indikatoren deuten darauf hin, dass es in den letzten Monaten 2012 zu einem Rückgang der Aufträge und der Produktion gekommen ist, dass der Abwärtstrend mit Jahresende allerdings auch wieder zum Stillstand gekommen ist. Teilweise uneinheitliche Bilder mit spezifischen Problemlagen.
12 Chemieindustrie - Auftragseingangsindex (2005=100): 2012: 124 (2011: 121) November und Dezember aber schlechter als Vorjahr ; - Wifo Konjunkturtest per Jänner 2013: Skeptiker und Optimisten halten sich die Waage; - In Deutschland positive Signale: auch letztes Quartal 2012 Topergebnisse und sogar Rekordumsatz (va im Europageschäft und Inlandsgeschäft); - Pharmaindustrie: läuft gut, Druck durch Sparpolitik im Gesundheitsbereich wird aber größer
13 Bauindustrie - sehr gute Auftragseingänge 2012 (124, Vorjahr 121), aber auch hier Ende des Jahres Rückgang der Aufträge. - Hochbau: steigende Aufträgseingänge, Tiefbau sinkende Aufträge - Die großen Unternehmen der Branche haben Probleme wie Porr, Alpine, Strabag (Ursachen: Zusammenbruch des Ostgeschäfts, Aufträge öffentliche Hand), kleine Bauunternehmen profitieren stärker Papierindustrie - Leichter Rückgang der Aufträgseingänge 2012 von 117 auf 116 (vor allem im Dezember)
14 Metallindustrie - Maschinenbau, Herstellung von Metallerzeugnissen: können 2012 Auftragseingänge der Vorjahre halten, - Metallerzeugung: Rückgänge der Aufträge auf hohem Niveau; - Fahrzeugbau: generell Rückgänge der Auftragseingänge Erste Ergebnisse 2012: große Player wie Voest, BMW-Motoren, RHI, AMAG, Andritz, Rosenbauer, Schoeller Bleckmann melden für 2012 allerdings teilweise Rekordergebnisse Elektroindustrie - Leichter Rückgang der Auftragseingänge 2012 auf hohem Niveau von 128 auf 126 ebenfalls va im Herbst; - Erste Ergebnisse von 2012: Keyplayer wie AT&S, Siemens oder AMS melden ebenfalls sehr gute bis hervorragende hervorragende Ergebnisse;
15 Einzelhandel - Umsätze 2012 nominell um 1,1 % gestiegen, real aber zurückgegangen, große Unterschiede innerhalb der Branche. - Besonders positiv: Schuhe, Kosmetik, - Rückgänge bei Büchern, Spielwaren, Bekleidung
16 Börsennotierte Unternehmen (ATX) erste Meldungen Gewinnsituation eher stabil, die meisten Unternehmen werden vermutlich auf Niveau von 2011 landen (ausgenommen Sonderfälle wie zb Telekom) - Viele Unternehmen werden Dividende weiter erhöhen; - einzelne, wie Telekom, verändern nach heftiger Kritik und die Ausschüttungspolitik
17 Vorstandsvergütung Managervergütung steigt nach der Finanzmarkt-Krise wieder deutlich an; ATX-Konzerne: vor 10 Jahren: 20-fache eines Beschäftigten, heute 48-fache Erste Daten für 2012: voraussichtlich leichter Rückgang auf hohem Niveau, da einige Abfindungen und ao variable Bezüge wegfallen; Diskussion ist im Gange (Schweiz, EU, Banken)
18 Zusammenfassung Die Unternehmen haben aus 2011 viel Schwung mit genommen; Die Delle in den letzten Monaten 2012 dürfte für die meisten Unternehmen den unteren Wendepunkt in der Entwicklung dargestellt haben. Entwicklung zwischen den Branchen nicht homogen; Erste Ergebnisse 2012 bei den Keyplayern: durchwegs sehr gute Daten Ausnahme Sonderfälle. Problemfälle stehen meist stark in Bezug mit Lage von ausländischen Beteiligungen. Dividenden und Managergehälter auf hohem Niveau. Angesichts der umfangreichen Sparpakete in vielen EU-Ländern und der weiter labilen Lage auf der Finanzmärkten, ist laut WIFO mit einem eher mäßigen Konjunkturaufschwung zu rechnen. Die Lage innerhalb des Euro Raumes ist weiterhin sehr unterschiedlich.
19 Vielen Dank! Heinz Leitsmüller Abteilung Betriebswirtschaft, AK-Wien
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