Gesprächskreis Inklusion
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- Ralf Baum
- vor 6 Jahren
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1 Gesprächskreis Inklusion Düsseldorf, den 13. Dezember
2 Koalitionsvertrag : NRWSPD Bündnis 90/Die Grünen Wir schaffen Inklusion Die UN-Konvention räumt Kindern mit Behinderungen das Recht auf inklusive Bildung ein. Diesem Recht wollen wir landesgesetzlich Rechnung tragen. In einem ersten Schritt wollen wir einen Inklusionsplan entwickeln, der den Eltern das Wahlrecht über den Förderort ihres Kindes ermöglicht und weitere Schritte und Maßnahmen beschreibt, die in den nächsten Jahren notwendig sind, um ein inklusives Bildungssystem zu schaffen. Dazu gehört auch, das Schul-, Jugendhilfe- und Sozialplanung vor Ort gemeinsam mit dem Blick auf das Inklusionsziel zusammenarbeiten. Die Landschaftsverbände können und sollen ihre vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen in diese Prozesse einbringen. 2
3 1. Dezember 2010: Der Landtag NRW beschließt mit breiter Mehrheit einen fraktionsübergreifenden Antrag der Regierungsfraktionen SPD und Bündnis 90/ Die Grünen sowie der CDU: UN-Konvention zur Inklusion in der Schule umsetzen Betonung des Rechtsanspruchs der Kinder auf Inklusion 3
4 Ziele: Die allgemeine Schule ist der Regelförderort Eltern können weiterhin für ihr Kind eine Förderschule wählen Beratung über den schulischen Förderort unter Einbeziehung der Inklusionsfachverbände Aufforderungen an die Landesregierung: die personellen und finanziellen Rahmenbedingungen für einen schrittweisen Ausbau des Gemeinsamen Unterrichts an allen Schulformen zu schaffen und zeitnah einen Inklusionsplan darzulegen Unterstützung des Transformationsprozesses durch eine breite Fortbildungsinitiative Enges Zusammenwirken mit den Kommunen als Schulträgern 4
5 Wir schaffen Inklusion Was ist seit dem letzten Gesprächskreis im März 2010 passiert? Stichworte zu den Eckpfeilern des Inklusionsplans und zum Leitbild Welche nächsten Schritte? Welche Ziele? Welche Ergebnisse? 5
6 Ausgangslage im Schuljahr 2009/ 2010: Integrationsquote in Nordrhein-Westfalen an öffentlichen Schulen (Primarstufe und Sekundarstufe I) Land NRW insgesamt: 17,2 % Primarstufe 23,0 % Sekundarstufe I 8,9 % 6
7 Ausgangslage im Schuljahr 2009/ 2010: Land NRW BR Arnsberg BR Detmold BR Düsseldorf BR Köln BR Münster insgesamt 17,2 % 17,1 % 17,7 % 16,3 % 18,8 % 15,9% Primarstufe 23,0 % 24,8 % 17, 7 % 22,9% 27,1 % 17,1 % Sekundarstufe I 8,9 % 7,8 % 11,3 % 9,0 % 10,7 % 5,6 % 7
8 Inklusion ist mehr als das Beisammensein unterschiedlicher Menschen an einem Ort - Wir brauchen eine gelebte Kultur des Behaltens Inklusion bedeutet Veränderung in einem nicht endenden Prozess von gesteigertem Lernen und zunehmender Teilhabe aller SchülerInnen. Es ist ein Ideal, nach dem Schulen streben können, das aber nie vollständig erreicht wird. Jedoch wird inklusive Qualität spürbar, sobald die Absicht greift, die Teilhabe für alle Mitglieder einer Schulgemeinschaft zu steigern. Eine inklusive Schule ist eine Schule in Bewegung! (Index für Inklusion Lernen und Teilhabe in Schulen der Vielfalt entwickeln, Hrsg. Boban, Hinz, 2003) Der gesellschaftliche Auftrag, der mit der Behindertenrechtskonvention verbunden ist, bedeutet kurz und prägnant: Schon jetzt Ankerpunkte zu setzen, um mit einem sich gemeinsam weiterentwickelnden Verständnis von Schule ein inklusives Schulsystem zu gestalten. 8
9 Wir brauchen ein gemeinsames Leitbild Inklusion Inklusion ist nicht teilbar Inklusion braucht Akzeptanz Inklusion braucht Botschafter Inklusion braucht Verantwortung und planvolle Schritte Inklusion braucht Barrierefreiheit 9
10 Leitbild Inklusion Inklusion braucht Unterstützung Inklusion braucht professionelle Qualität Inklusion braucht Flexibilität Inklusion braucht Vernetzung Inklusion braucht einen rechtlichen Rahmen Inklusion braucht/ achtet auf Schnittstellen und Kooperationen 10
11 Mehr gemeinsames Lernen - schon jetzt! Nachtragshaushalt 2010: 188 Stellen für Integrative Lerngruppen Rechtliche Klarstellung zur Beteiligung von Schulkonferenzen Völkerrechtsfreundliche Auslegung des Elternwunsches ermöglichen Auftrag zur Inklusion in der Verwaltung verankern: Verwaltungsgespräche in den Bezirksregierungen, Abteilungsleiterbesprechungen, Dienstbesprechungen mit den Schulaufsichten aller Schulformen Pilotphase der KsF verlängern und das Konzept in den Transformationsprozess einbeziehen Einrichtung einer Projektgruppe Inklusion, die direkt Herrn Staatssekretär Hecke zugeordnet ist 11
12 Projektgruppe Inklusion entwickelt Eckpfeiler zum Inklusionsplan Landesebene Entwicklung und Verankerung von Eckpfeilern eines Inklusionsplan durch das MSW (Steuergruppe) mit Hilfe des Leitbilds Rückspieglung und Konsensbildung im Rahmen von Gesprächskreisen Regionale Ebene Konkretisierung vor Ort im Rahmen Regionaler inklusiver Schulentwicklungsplanung unter Einbeziehung der unterschiedlichen Beteiligten; Inklusionsauftrag an Land und Kommune als ein Bestandteil der regionalen Schulentwicklungsplanung Erstes Etappenziel: Bereitstellung mindestens eines inklusiven Bildungsangebots in jeder Schulstufe und in jedem Bildungsgang unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten Schon jetzt: Umsetzungsauftrag im Sinne einer völkerrechtsfreundlichen Auslegung auf der Basis des derzeitigen Schulgesetzes 12
13 Lehreraus- und fortbildung Unterstützungssystem Rahmen- Bedingungen Multiprofessionelle Zusammenarbeit Eigenverantwortliche Schule Praxis des inklusiven Unterrichts Wohnortnahe Angebote gestalten Übergänge gestalten Unterrichtskonzeption Inklusiver Unterricht Unterrichtsentwicklung Auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem Land und Kommune: Inklusive Angebote in fairer Partnerschaft aushandeln Recht auf inklusive Bildung Barrierefreiheit Elternbildung bedarfsorientierte Ressourcensteuerung Regionaler Inklusionsplan Öffnung von Schule Beratung Elternwahlrecht 13
14 Transformation zu einem inklusiven Schulsystem - zentrale Arbeitsprozesse Inklusiver Unterricht Pädagogische Konzepte/Inhalte Wohnortnähe Rahmenbedingungen Multiprofessionelle Zusammenarbeit Lehrerfortbildung Konzept Inklusiver Unterricht Peer-Group-Bezug und gemeinsames Lernen und weitere Aspekte Recht auf inklusive Bildung Schwerpunkt: Rechtliche Umsetzung Ausgestaltung der Schulrechtsnovelle Dauerhafte Pluralität? Übergangsmodelle? Ressourcenzuteilung anpassen Platzierungsdiagnostik verändern Finanzierungsfolgen und weitere Aspekte Land und Kommune inklusive Angebote in fairer Partnerschaft aushandeln angemessene wohnortnahe Angebote einrichten Schulträgerschaften Schlüsselzuweisungen prüfen Schülerfahrtkosten flexibel handhaben Barrierefreiheit herstellen Integrationshilfen Berufliche Eingliederung andere Ressorts und weitere Aspekte 14
15 Knackpunkte Balance zwischen dem, was schon jetzt möglich ist, und der Zielvision finden Gesamtgesellschaftlicher Konsens zum Ziel Inklusion nicht nur als Werte-Leitlinie, sondern als gelebte Wirklichkeit herstellen Glaubwürdige Botschafter für Inklusion sein Öffentlichkeitswirksame Überzeugungsarbeit leisten Kosten einschätzen, Ressourcen zur Verfügung stellen Inhalte und Leitlinien für Zusammenarbeit aller Beteiligten vereinbaren; also: Fortbildungen, multiprofessionelle Teams, ressortübergreifende Fragestellungen angehen Inklusion ist mehr als Gemeinsamer Unterricht oder Integrative Lerngruppen! 15
16 Herausforderungen Organisationsformen klären: Dauerhafte Pluralität oder Übergangsmodelle wie Schwerpunktschulen, KsF Ressourcen auf Passung zum Inklusionsauftrag prüfen: Vom Input-System zum Throughput-System? Finanzzuweisungen an den Inklusionsauftrag anpassen: Schlüsselzuweisungsformen überprüfen Recht auf inklusive Bildung umsetzen: Von der Platzierungsdiagnostik zur individuellen sonderpädagogischen Förderung 16
17 Zeitschiene für den Transformationsprozess Parallele Handlungsstränge synchronisieren Sommer 2011 Frühjahr 2011: Schon jetzt Eckpfeiler für einen Inklusionsplan (Projektgruppe) in Abstimmung mit der Zivilgesellschaft Grundentscheidungen durch Gutachten prüfen lassen (Ressourcenaufteilung, Inklusionseignung vorhandener Organisationsformen bewerten), Evaluierung der Inklusionsfähigkeit der KsF-Konzepte vor Ort Auftrag zur Ausarbeitung regionaler Inklusionspläne strukturelle und pädagogische Konzepte in den Regionen erstellen Völkerrechtsfreundliche Auslegung der bestehenden Rechtslage Mehr gemeinsames Lernen ermöglichen Inklusionspläne vorbereiten 17
18 Wie geht es weiter? Projektgruppe ist eingerichtet, nimmt im Januar die Arbeit am Inklusionsplan auf Schwerpunkt der Projektgruppe: Strukturierung der Arbeitsprozesse zu den zentralen Themenfeldern des Transformationsprozesses Inklusiver Unterricht, Recht auf inklusive Bildung, Land und Kommune inklusive Angebote in fairer Partnerschaft aushandeln Erarbeitung von Fachentwürfen unter Einbeziehung von externen Expertenwissen Rückspiegelungen und Diskussionen mit der Zivilgesellschaft/ Gesprächskreis 18
19 Vielen Dank für Ihre Teilnahme am heutigen Gesprächskreis und Ihre aufmerksame Mitarbeit 19
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