Zwischenbilanz: Projektion und Akkommodation von Präsuppositionen

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1 Johannes Dölling WiSe 2012/13 Präsupposition, Fokus, Topik Zwischenbilanz: Projektion und Akkommodation von Präsuppositionen 1 Grundsätzliches Präsuppositionen sind Propositionen, die erfüllt sein müssen, damit ein Satz überhaupt sinnvoll gebraucht bzw. interpretiert werden kann; sind konventionell mit bestimmten lexikalischen oder grammatischen Mitteln den so genannten Präsuppositionsauslösern verknüpft; werden vom Sprecher als selbstverständlicher Teil des gemeinsamen Hintergrunds ( common ground ) der Konversation angesehen; sind pragmatische Inferenzen, die sich beim Zutreffen bzw. Gelingen der Äußerung des Satzes ergeben, mit dem sie verbunden sind. Manche Propositionen, die von einem Satz präsupponiert werden, sind in diesem auch semantisch enthalten ( entailed ) bzw. werden von ihm semantisch (oder logisch) impliziert. Anders als semantische (oder logische) Implikationen ( entailments ) sind Präsuppositionen aber keine Folgerungen, die sich auf den semantischen Gehalt und damit auf die Wahrheitsbedingungen des jeweiligen Satzes gründen. Semantische Implikationen und Präsuppositionen >> haben unterschiedliche Eigenschaften: Wenn φ ψ, dann verpflichtet die Wahrheit von φ dazu, auch die Wahrheit von ψ anzuerkennen; wenn φ >> ψ, dann verpflichtet das Zutreffen bzw. Gelingen von φ dazu, die Wahrheit von ψ als auf eine bestimmte Weise garantiert und damit als unkontrovers zu betrachten. Von Satz (1) werden z.b. (i) semantisch impliziert und (ii) präsupponiert. (1) Clara trinkt wieder. 1 (i) >Clara trinkt.< >> (ii) >Clara hat früher getrunken.<

2 Die Differenz zwischen beiden Inferenzarten wird vor allem bei Berücksichtigung von Sätzen mit komplexerer Struktur deutlich. Hier zeigt sich das Phänomen der Präsuppositionsprojektion. Während (2a) (2d) weiterhin (ii) präsupponieren, d.h. die Präsupposition erhalten bleibt, wird (i) von keinem der Sätze semantisch impliziert. (2) (a) Clara trinkt nicht wieder. (mit neutraler Satzintonation) (b) Vielleicht trinkt Clara wieder. (c) Trinkt Clara wieder? (d) Wenn Clara wieder trinkt, dann wird Fred wütend. / (i) >Clara trinkt.< >> (ii) >Clara hat früher getrunken.< Die Beobachtung, dass die Präsuppositionen eines affirmativen Deklarativsatzes unter Negation, bei Einbettung in einen modalen Kontext oder als Antezedens in ein Konditional, sowie bei Umformung in einen Interrogativsatz (normalerweise) vererbt werden, bildet die Grundlage für den so genannten Family of sentences -Test. Im Allgemeinen wird das Bestehen des Tests durch eine Inferenz als eine notwendige, wenn auch keine hinreichende Bedingung für das Vorliegen einer Präsupposition angesehen. Präsuppositionen werden aber nicht immer vererbt. Satz (3a) präsupponiert in Isolation sowohl Proposition (ii) als auch (iii). Auf die komplexeren Sätze (3b) (3d) wird aber nur Präsupposition (iii) projiziert. (3) (a) Es ist Clara, die wieder trinkt. (b) Clara hat früher getrunken, und es ist sie, die wieder trinkt. (c) Wenn Clara früher getrunken hat, dann ist es sie, die wieder trinkt. (d) Entweder hat Clara nie getrunken, oder es ist sie, die wieder trinkt. (a) >> (ii) >Clara hat früher getrunken.< (b) (d) >/> (ii) >Clara hat früher getrunken.< (a) (d) >> (iii) >Jemand trinkt wieder.< Das unterschiedliche Projektionsverhalten von Präsuppositionen in Abhängigkeit vom sprachlichen oder außersprachlichen Kontext ist Gegenstand des Projektionsproblems. 2

3 2 Theorien zur Lösung des Projektionsproblems Im Wesentlichen können drei grundlegende Forschungsrichtungen unterschieden werden, wobei es innerhalb der ersten Richtung zwei grundlegende Entwicklungsstufen der Theorie gibt: Erfüllungstheorie Filteransatz I (Stalnaker: common ground / Karttunen: global vs. local context ) Filteransatz II (Heim: context change potential, global vs. local accommodation ) Löschungstheorie (Gazdar / Soames: cancellation ) Bindungstheorie (van der Sandt 1992; Basis: Diskursrepräsentationstheorie DRT) 2.1 Filteransatz I Die Grundannahmen der Erfüllungstheorie von Präsuppositionen durch Karttunen (1973, 1974) und Stalnaker (1972, 1974) sind: Eine Präsupposition Ps muss vom Kontext c (= Common Ground) erfüllt werden, d.h. in c semantisch enthalten sein (bzw. von c semantisch impliziert werden). Wenn eine Ps vom Kontext c erfüllt wird, wird sie ausgefiltert und damit nicht vererbt bzw. nicht projiziert. Eine Ps kann nicht annulliert (gelöscht) werden und damit nicht verschwinden. Die Stalnaker-Karttunen-Definition (Stalnaker 1974, Karttunen 1974) von Ps lautet: Eine Proposition p ist Ps eines Satzes S, also: S >> p gdw S nur in Kontexten c angemessen (bzw. glückend) geäußert werden kann, die p erfüllen, d.h. für die gilt: c p. Für die Zulassung eines Satzes in einem Kontext ergibt sich die folgende Erfüllungsbedingung: Ein Kontext c lässt einen Satz S zu gdw die Präsuppositionen von S Ps(S) in c erfüllt werden, d.h. wenn gilt: c Ps(S). Auf dieser Grundlage und unter Nutzung des lokalen Kontextbegriffs wird in Karttunen (1974) präzisierend das folgende generelle Prinzip über die Zulassung eines Satzes formuliert: Ein Kontext c lässt einen Satz S zu gdw jeder der Teilsätze von S durch seinen lokalen Kontext zugelassen wird, d.h. gdw die Ps der Teilsätze von S in deren lokalen Kontexten erfüllt (d.h. lokal erfüllt) werden gdw für die Ps der Teilsätze von S gilt, dass sie semantisch im jeweiligen lokalen Kontext enthalten sind. 3

4 Kommunikation verfolgt das Ziel, den gegebenen Kontext c durch Hinzufügung eines Satzes zu einem neuen Kontext c anzureichern ( updating ). Was ist dann der lokale Kontext eines Satzes? Für eine Konjunktion werden die lokalen Kontexte der Teilsätze wie folgt festgelegt: Wird ein Satz p q im Kontext c geäußert, so wird zunächst p zu c hinzugefügt. Der neue Kontext: c = c + p. Der lokale Kontext von p ist also c. Danach wird q zu c + p hinzugefügt. Der neue Kontext: c = (c + p) + q. Der lokale Kontext von q ist entsprechend c + p. Ausgehend davon wird die Zulassung und damit das Präsuppositionsverhalten der Teilsätze von p und q folgendermaßen bestimmt: I. Ps(p) Forderung: Vorhersage: Der lokale Kontext c muss Ps(p) erfüllen. (p q) >> Ps(p), d.h. p q präsupponiert auch Ps(p). II. Ps(q) Forderung: Vorhersage: Der lokale Kontext (c + p) muss Ps(q) erfüllen. (p q) >> (p Ps(q)), d.h. p q präsupponiert, dass wenn p gilt, gilt auch Ps(q). Unter welchen Bedingungen wird damit der Satz p und q im Kontext c zugelassen? (D.h.: Unter welchen Bedingungen kann p und q in c angemessen bzw. glückend geäußert werden?) A. Zunächst muss der Teilsatz p von seinem lokalen Kontext c zugelassen werden. Damit muss also Ps(p) in c erfüllt werden, d.h. es muss gelten: c Ps(p). Da c zugleich der Kontext von p q ist, gilt: (p q) >> Ps(p). Falls also nicht gilt: c Ps(p), lässt c den Satz p und q nicht zu. B. Danach muss der Teilsatz q von seinem lokalen Kontext c + p zugelassen werden. Also muss Ps(q) im Kontext c + p erfüllt werden, d.h es muss gelten: c + p Ps(q). 1. Falls nicht gilt: c + p Ps(q), lässt c den Satz p q nicht zu. 2. Dafür, dass c + p Ps(q) gilt, gibt es drei Möglichkeiten: a. c + p Ps(q) gilt auf Grund von p allein; b. c + p Ps(q) gilt auf Grund von c allein; c. c + p Ps(q) gilt nur auf Grund von c und p zusammen. 4

5 Eine Verallgemeinerung der Anforderungen für eine Zulassung von p und q bezüglich Ps(q) ist die folgende ( official ) Vorhersage: 5 (p q) >> (p Ps(q)) Begründung: Was heißt es, dass allgemein c + p Ps(q) gelten muss? (= Anforderung für q unter B) Welche generelle Forderung ergibt sich damit für c? c sollte ein Kontext sein, in dem p Ps(q) gilt und damit p Ps(q) erfüllt wird. p q wird also in c nur zugelasen, wenn p Ps(q) von c erfüllt wird, d.h. c (p Ps(q)). Das bedeutet aber, dass gilt: (p q) >> (p Ps(q)). Analoge Bedingungen gelten für die Zulassung eines Konditionalsatzes wenn p, dann q in einem Kontext c. Es folgen einige Exemplifizierungen der Zulassungsbedingungen für eine Konjunktion: Beispiel zu Fall A: (4) Hans trinkt AUCH und Maria ist wütend. ---> Der Satz Hans trinkt AUCH muss vom lokalen Kontext c zugelassen werden. ---> Da gilt: Hans trinkt AUCH >> >Jemand außer Hans trinkt<, muss >Jemand außer Hans trinkt< in c erfüllt sein. ---> Es muss also gelten: c >Jemand außer Hans trinkt<. ---> Die Angemessenheit von (4) in c ist damit abhängig davon, ob in c jemand außer Hans trinkt. ---> Es gilt damit: (4) >> >Jemand außer Hans trinkt<. Beispiel zu Fall B1: (5) Fred ist nicht anwesend und Hans trinkt AUCH. ---> Da gemäß Annahme der lokale Kontext von Hans trinkt AUCH dessen Ps >Jemand außer Hans trinkt< nicht semantisch enthält, lässt sich (5) in c nicht angemessen äußern. Beispiel zu Fall B2a: (6) Fred trinkt und Hans trinkt AUCH. ---> Da gilt: >Fred trinkt< >Jemand außer Hans trinkt<, wird die Ps >Jemand außer Hans trinkt< bereits von p allein und damit auch vom lokalen Kontext von Hans trinkt AUCH erfüllt. ---> Die Angemessenheit von (6) in c ist damit unabhängig davon, ob in c jemand außer Hans trinkt oder nicht. ---> Es gilt also: (6) >/> >Jemand außer Hans trinkt<.

6 Beispiel zu Fall B2b: (5) Fred ist nicht anwesend und Hans trinkt AUCH. ---> Da gemäß Annahme Fred ist nicht anwesend keinen Einfluss darauf hat, ob c >Jemand außer Hans trinkt< semantisch enthält oder nicht, muss die Ps >Jemand außer Hans trinkt< von c allein erfüllt werden. ---> Es muss also gelten: c >Jemand außer Hans trinkt<. ---> Die Angemessenheit von (5) in c ist damit abhängig davon, ob in c jemand außer Hans trinkt (also ob z.b. in c gilt: >Fred trinkt< oder >Maria trinkt<). ---> Es gilt damit: (5) >> >Jemand außer Hans trinkt<. Beispiel zu Fall B2c: (5) Fred ist nicht anwesend und Hans trinkt AUCH. Fazit: ---> Da gemäß Annahme c zusammen mit Fred ist nicht anwesend die Proposition >Jemand außer Hans trinkt< semantisch enthält (z.b. dadurch, dass in c gilt: >Wenn eine Person nicht anwesend ist, dann trinkt sie<), wird die Ps vom lokalen Kontext von Hans trinkt AUCH erfüllt. ---> Die Angemessenheit von (5) in c ist damit unabhängig davon, ob in c jemand außer Hans trinkt oder nicht. ---> Es gilt also: (5) >/> >Jemand außer Hans trinkt<. Welche Präsuppositionen Ps hat damit ganz allgemein ein Satz p q (und analog dazu auch p q )? Ps(p q) = Ps(p) + p Ps(q) Für den Filteranssatz I gibt es aber einige Problemfälle. Zu ihnen gehören Sätze der folgenden Art: (7) Es ist möglich, dass Hans Kinder hat, und es ist möglich, dass seine Kinder weg sind. ---> Da möglich alle Ps durchlässt, gilt: q >> >Hans hat Kinder<. ---> Da nicht gilt: p Ps(q), erfüllt p nicht Ps(q). ---> Damit wird falsch vorausgesagt, dass (p q) >> Ps(q), zumindest aber (p q) >> (p Ps(q)). 6

7 2.2 Löschungstheorie Die Problemfälle von Filteransatz I will die Löschungstheorie bewältigen. Die Grundanahmen des Löschungsansatzes von Gazdar (1979) und Soames (1982) sind: Es werden zunächst nur potenzielle Ps ausgelöst, die dann aktuale Ps werden können oder auch nicht. Eine potentielle Ps kann annulliert, d.h. gelöscht werden, wenn gilt: (a) die Ps ist inkonsistent mit Annahmen in c; (b) die Ps ist inkonsistent mit einer der konversationellen Implikaturen des Matrixsatzes. (7) Es ist möglich, dass Hans Kinder hat, und es ist möglich, dass seine Kinder weg sind. ---> p q hat die potenzielle Ps: >Hans hat Kinder< (= Ps(q)). ---> p hat wegen der Verwendung von möglich die konversationelle Implikatur: >Sprecher weiß nicht, ob Hans Kinder hat oder nicht<. ---> Diese klausale Implikatur steht im Widerspruch zu Ps(q). ---> Die potenzielle Ps muss daher gelöscht werden. Konzeptionelle Einwände gegen den Löschungsansatz sind: Warum sollten konversationelle Implikaturen stärker als Ps sein? Wieso können Ps annullierbar sein, obwohl sie Vorbedingungen für eine angemessene bzw. geglückte Äußerung sind? Außerdem gibt es auch für den Löschungsansatz einige Problemfälle. Zu ihnen gehören Sätze der folgenden Art: (8) Wenn Hans Zwillinge hat, dann wird Maria seine Kinder nicht mögen. ---> Filteransatz: p erfüllt Ps(q) (>Hans hat Kinder<); also wird Ps(q) nicht vererbt. ---> Löschungsansatz: (8) hat wegen p q die konversationelle Implikatur: >Sprecher weiß nicht, ob Hans Zwillinge hat oder nicht<. ---> Problem: Die potenzielle Ps, dass Hans Kinder hat, wird nicht gelöscht. 7

8 2.3 Filteransatz II Die Grundannahmen des Filteransatzes vom Heim (1982, 1983) sind: Die Vererbungseigenschaft ( heritage property ) eines Ausdrucks sollte aus seiner Inhaltseigenschaft ( content property ) ableitbar sein. Beide Eigenschaften werden auf das Kontextveränderungspotential von Sätzen (d.h. auf deren Bedeutung im dynamischen Sinne) zurückgeführt. Das Kontextveränderungspotential ccp eines Satzes S stellt allgemein eine partielle Funktion von der Menge der Kontexte in die Menge der Kontexte. Im Anschluss an Stalnaker (1972, 1973, 1974) wird ein Kontext c ( common ground ) mit einer Menge von Welten identifiziert, in denen die in c enthaltenen Propositionen wahr sind. Unter einer Kontextanreicherung c = c + S wird eine Anwendung des ccp von S auf c verstanden, in deren Folge all die Welten aus c entfernt werden, die nicht mit dem Inhalt von S kompatibel sind. Dabei ist eine Kontextanreicherung c + S für einen Kontext c allgemein nur definiert, wenn Ps(S) von c erfüllt wird, d.h. wenn gilt: c Ps(S). In Abhängigkeit von der syntaktischen Struktur der Sätze werden konkrete Kontextveränderungspotentiale definiert. 1. ccp eines einfachen Satzes: c + p = c {w: p ist wahr in w}, wenn c Ps(p), ansonsten undefiniert. 2. ccp von komplexen Sätzen: c + p = c (c + p) c + (p q) = (c + p) + q c + (p q) = c (c + p (c + p + q)) Negation Konjunktion Konditional Aus 2. ergeben sich die folgenden abgeleiteten Definiertheitsbedingungen: c + p ist definiert gwd c + p definiert ist. c + (p q) ist definiert gdw c + p und (c + p) + q definiert sind. c + (p q) ist definiert gdw c + p und (c + p) + q definiert sind. (9) Der König von Frankreich ist kahlköpfig. ---> Der Satz kann nur zu c hinzugefügt werden, wenn es in c genau einen König von Frankreich gibt. ---> c + (9) = die Menge der Welten w, in denen der König von Frankreich kahlköpfig ist. 8

9 (10) Der König von Frankreich ist nicht kahlköpfig > c + (10) = c + (9) = c (c + (9)) ---> c + (9) ist nur definiert, wenn c + (9) definiert ist. Damit gilt: Ps(10) = Ps(9). ( heritage property ) ---> Von c sind die Welten wegzunehmen, in denen (9) wahr ist. ( content property ) (5) Fred ist nicht anwesend und Hans trinkt AUCH. ---> c + (5) = (c + p) + q ---> c + (p q) ist nur definiert, wenn c + p und (c + p) + q definiert sind, d.h. c + (p q) ist nur definiert, wenn c Ps(p) und c + p Ps(q). ( heritage property ) ---> Von c sind erst alle Welten wegzunehmen, in denen p nicht wahr ist; danach sind alle Welten wegzunehmen, in denen q nicht wahr ist. Es bleiben damit nur die Welten in c, in denen sowohl p als auch q wahr ist. ( content property ) (11) Wenn Fred nicht anwesend ist, dann trinkt Hans AUCH. ---> c + (11) = c (c + p (c + p + q)) ---> c + (p q) ist nur definiert, wenn c + p und (c + p) + q definiert sind, d.h. c + (p q) ist nur definiert, wenn c Ps(p) und c + p Ps(q). ( heritage property ) ---> Von c sind alle Welten wegzunehmen, in denen p wahr, aber q falsch ist. ---> Zunächst wird die Menge von Welten aus c gebildet, in denen sowohl p als auch q wahr ist. ---> Diese Menge wird von der Menge von Welten aus c substrahiert, in denen p wahr ist. ---> Das Ergebnis nämlich die Menge der Welten, in denen p wahr und q falsch ist ist genau die Menge von Welten, die von c weggenommen werden müssen. ( content property ) Akkommodation ist eine stillschweigende Veränderung des common ground, bei der eine Präsupposition Ps zum Kontext c hinzugefügt wird. Dabei handelt sich um einen Übergang von c zu einen neuen Kontext c, um einen präsupponierenden Satz interpretieren zu können. Was akkommodiert wird, ist also diejenige Proposition Ps, die fehlt, damit der Satz in c definiert ist. Nach Heim (1983) kann zwischen globaler und lokaler Akkommodation unterschieden werden. Für sie gelten die folgenden Prinzipien: Globale Akkommodation: Verwende immer an Stelle von c den durch Ps erweiterten Kontext c. Lokale Akkommodation: Verwende den durch Ps erweiterten Kontext c nur für den jeweils speziellen Zweck. Globale Akkommodation wird gegenüber lokaler Akkommodation präferiert.

10 Eine globale Akkommodation liegt bei einem einfachen Satz der folgenden Art vor: (12) Ich musste mit meiner Frau zum Notarzt. Annahme: Der Hörerin war bisher nicht bekannt, dass der Sprecher verheiratet ist. Sie akkommodiert deshalb diese Information als eine dauerhafte Ps. ---> c + (12) ist zunächst nicht definiert. ---> Akkommodation: c + >Hörer hat eine Frau< + (12). Heim nimmt an, dass eine Negation sowohl mit globaler als auch mit lokaler Akkommodation verbunden sein kann. Dadurch lassen sich jene Effekte erklären, die von anderen Autoren (z.b. Karttunen & Peters 1979) durch die Unterscheidung von gewöhnlicher, präsuppositionserhaltender ( Loch-Neg. ) und präsuppositionslöschender Negation ( Stöpsel-Neg. ) erfasst werden. Negation mit globaler Akkommodation c + p = c + Ps(p) (c + Ps(p) + p) Loch-Negation (9) Der König von Frankreich ist kahlköpfig. (10) Der König von Frankreich ist nicht kahlköpfig. Annahme: Der Hörerin ist nicht bekannt, ob es einen König von Frankreich gibt oder nicht. Sie akkommodiert die Information, dass es einen König Frankreich gibt, als eine dauerhafte Ps. ---> c + (9) = c + Ps(9) (c + Ps(9) + (9)) ---> >Es gibt einen König von Frankreich und dieser ist nicht kahlköpfig< Negation mit lokaler Akkommodation Hierbei erfolgt die Akkommodation im Skopus der Negation. Auf die so akkommodierte Ps wird im Weiteren nicht zurückgegriffen, d.h. sie verschwindet. c + p = c (c + Ps(p) + p) Stöpsel-Negation (13) Der König von Frankreich ist nicht kahlköpfig es gibt ja gar keinen König von Frankreich. Annahme: Der Sprecherin ist bekannt, dass es keinen König von Frankreich gibt. Sie akkommodiert aber die Proposition, dass es einen König von Frankreich gibt, als eine zeitweilige Ps. Dies dient nur dem Zweck, den Teilsatz Der König von Frankreich ist kahlköpfig angemessen äußern zu können. ---> c + (9) = c (c + Ps(9) + (9)) ---> >Es ist nicht so, dass es einen König von Frankreich gibt und dieser kahlköpfig ist< 10

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