Zwischenbilanz: Horns und Levinsons Beitrag zur Implikaturtheorie

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1 Johannes Dölling WS 2012/13 Konversationelle Implikatur und pragmatische Anreicherung Zwischenbilanz: Horns und Levinsons Beitrag zur Implikaturtheorie 1 Q- und R-basierte Implikaturen bei Horn (1984) 1.1 Der Hintergrund Die Wahl sprachlicher Ausdrücke in der Konversation hat häufig ökonomische Gründe. Nach Paul Zipf (1935, 1949) lassen sich zwei grundlegende Tendenzen der Ökonomisierung unterscheiden ( Principle of least effort ). Hörer-Ökonomie (inimierung des Höreraufwands): Zwang zur Differenzierung von Ausdrücken (z.b. Einführung von neuen Ausdrücken, um Bedeutungsunterschiede kenntlich zu machen) Sprecher-Ökonomie (inimierung des Sprecheraufwands): Zwang zur Vereinheitlichung bzw. Vereinfachung von Ausdrücken (z.b. Abkürzung von häufig verwendeten längeren Ausdrücken, um Zeit zu sparen) Der Konflikt zwischen den gegensätzlichen ökonomischen Tendenzen bildet u.a. auch die Grundlage von Sprachveränderungen. 1.2 Das Q- und das R-Prinzip und davon abgeleitete Implikaturen Ausgehend von den Zipf schen Überlegungen lassen sich die Grice schen Konversationsmaximen dadurch systematisieren, dass sie (mit Ausnahme der Qualitätsmaxime) auf zwei konkurrierende Prinzipien reduziert werden. Das Q(uantitäts)-Prinzip dient der Hörer-Ökonomie und beinhaltet die 1. Submaxime der Quantität sowie die 1. und 2. Submaxime der odalität: ache deinen Beitrag hinreichend für das Verständnis des Hörers; sage so viel wie du kannst (ohne die Qualitätsmaxime und das R-Prinzip zu verletzen). Das R(elations)-Prinzip dient der Sprecher-Ökonomie und beinhaltet die 2. Submaxime der Quantität, die axime der Relation sowie die 3. und 4. Submaxime der odalität: ache deinen Beitrag notwendig für das Verständnis des Hörers; sage nicht mehr als du musst (ohne das Q-Prinzip zu verletzen). 1

2 Auf der Basis der beiden Prinzipien ergeben sich zwei grundlegende Arten von generalisierten konversationellen Implikaturen: Q-basierte Implikaturen (Q+>) Das Q-Prinzip begründet Implikaturen, die mehr Information als das explizit Gesagte ausschließen: φ Q+> höchstens φ. it Q-basierte Implikaturen werden also obere Grenzen gesetzt. Der Q-kommunizierte Gehalt Q++> einer Äußerung ist die Konjunktion von explizit Gesagtem und Q+>. (1) Vielleicht besteht Paul die Prüfung. Q skalar +> Q skalar ++> Q klausal +> Es ist nicht sicher, dass Paul die Prüfung besteht. Es ist möglich, aber nicht sicher, dass Paul die Prüfung besteht. Es ist möglich, dass Paul die Prüfung besteht, und es ist möglich, dass er sie nicht besteht. R-basierte Implikaturen (R+>) Das R-Prinzip begründet Implikaturen, die mehr Information als das explizit Gesagte liefern: φ R+> mehr als φ. it R-basierte Implikaturen werden also untere Grenzen gesetzt. Der R-kommunizierte Gehalt R++> einer Äußerung ist die Konjunktion von explizit Gesagtem und R+>, falls R+> nicht ohnehin mit R++> identisch ist. (Problem: Das ist fast immer der Fall!) Konditionalverstärkung (2) Wenn Anna viel trainiert hat, dann gewinnt sie den Wettkampf. R+> Wenn Anna nicht viel trainiert hat, dann gewinnt sie den Wettkampf nicht. R++> Anna gewinnt den Wettkampf genau dann, wenn sie viel trainiert hat. 2

3 Konjunktionsanreicherung (3) Clara öffnete das Fenster, und es wurde im Zimmer kalt. R++> Clara öffnete das Fenster und danach wurde es im Zimmer kalt. Negative Verstärkung (NEG-Anhebung) (4) Karl glaubt nicht, dass es regnen wird. R++> Karl glaubt, dass es nicht regnen wird. Aus dem Unterschied zwischen den beiden Prinzipien ergibt sich, dass zwar Q-basierte, nicht aber R-basierte Implikaturen durch (metasprachliche) Negation aufgehoben werden können. (5) (a) Hans war glücklich. Q+> Hans war nicht ekstatisch. Q++> Hans war glücklich, aber nicht ekstatisch. Hans war nicht glücklich er war ekstatisch. (6) (a) aria war fähig, das Problem zu lösen. R++> aria löste das Problem. aria war nicht fähig, das Problem zu lösen. ( aria war fähig, das Problem zu lösen, aber tat es nicht.) Diese Differenz bezüglich Aufhebbarkeit durch Negation lässt sich wie folgt erklären: Q-basierte Implikaturen (skalare Impl.) vs. R-basierte Implikaturen ψ Q+> φ ψ R+> φ wobei φ ψ Bei gewöhnlicher Negation ist eine Äußerung nichtψ gleichbedeutend mit es gilt weniger als ψ und daher inkompatibel mit φ. Wird nicht ψ in einem Kontext Auf Grund von modus tollens geäußert, in dem zugleich φ gilt, folgt aus φ ψ, dass ψ φ. muss eine Uminterpretation zur Da nichtψ mit φ kompatibel ist, metasprachlichen Negation erfolgen. erfolgt keine Uminterpretation. 3

4 R-basierte Implikaturen können aber ohne Negation aufgehoben werden, und zwar dadurch, dass einfach eine Kontradiktionskontur zugeordnet wird. (7) aria war FÄHig, das Problem zu lösen. R+/> aria löste das Problem. Q+> aria löste das Problem nicht. (Basis: <lösen, fähig sein, zu lösen>) Q++> aria löste das Problem nicht, aber war dazu fähig. 1.3 Division of pragmatic labor Als division of pragmatic labor bezeichnet Horn das (konfliktauflösende) Zusammenspiel von Q- und R-Prinzip, durch das Konversation und Sprachwandel determiniert werden. Angenommen, es existieren zwei alternative Ausdrücke αu und α mit eng verwandter Bedeutung, wobei α U unmarkiert, d.h. morphologisch oder syntaktisch einfacher, in einem stärkerem aße lexikalisiert, müheloser verwendbar etc. und α markiert ist. α ver- Dafür, dass ein Sprecher S manchmal den Ausdruck α U und manchmal den Ausdruck wendet, gibt Horn die folgende Erklärung: αu tendiert dazu, mit einer normalen, stereotypen Situation assoziiert zu werden. Die Äußerung von αu führt damit zu einer R-basierten Implikatur. α wird mit einer nicht-normalen, nicht-stereotypen Situation assoziiert. Die Äußerung von α führt damit zu einer Q-basierten Implikatur, genauer: einer skalaren Implikatur. (8) (a) Paul lächelte. R++> Paul zeigte ein normales Lächeln. Paul zog die undwinkel etwas nach oben. Q+> Paul zeigte ein nicht-normales Lächeln, d.h. er lächelte irgendwie gekünstelt oder gequält. (Basis: <ein normales Lächeln zeigen, die undwinkel nach oben ziehen>) Im Ergebnis der Konfliktlösung stellt sich ein (mehr oder weniger stabiles) Gleichgewicht zwischen den beiden Prinzipien her. Dies kann Grundlage für einen Sprachwandel insofern sein, als die R- oder die Q-basierte Implikatur konventionalisiert wird. 4

5 2 Q-, I- und -Implikaturen bei Levinson (2000) 2.1 Generelle Annahmen Levinson weist generalisierten konversationellen Implikaturen (GCIs) eine neue, grundlegendere Rolle im Sprachverstehen zu: GCIs liefern Default-Interpretationen, d.h. Interpretationen, deren Annahme präferiert ist. GCIs werden automatisch mit dem jeweiligen sprachlichen Ausdruck erzeugt. Um sie auszulösen, ist also kein spezieller Kontext erforderlich, sondern nur die sprachliche Form der jeweiligen Äußerung. GCIs sind anfechtbare ( defeasible ) Inferenzen. Sie werden zurückgenommen, wenn im jeweiligen Kontext etwas gegen ihre Annahme spricht. GCIs etablieren eine 3. Bedeutungsebene die Ebene der Äußerungstyp-Bedeutung ( utterance-type meaning ) zwischen der Ausdrucksbedeutung ( expression meaning, d.h. dem explizit Gesagten) und der Äußerungsbedeutung ( utterance-token meaning ). Dabei hat Levinson ein radikal anderes Verständnis von der Beziehung zwischen Semantik und Pragmatik als Grice: Für Grice bildet der semantische (oder propositionale) Gehalt einer Äußerung ihre Ausdrucksbedeutung die Basis für die Herleitung von konversationellen Implikaturen, darunter insbesondere von GCIs. Pragmatik setzt also immer Semantik voraus. Levinson nimmt dagegen an, dass GCIs notwendig sind, um aus der Ausdrucksbedeutung (der logischen Form) einer Äußerung ihren semantischen (oder propositionalen) Gehalt ihre Äußerungstyp-Bedeutung abzuleiten. Damit greift die Pragmatik in die Semantik ein ( pragmatic intrusion ). Semantik setzt also auch Pragmatik voraus. 2.2 Drei pragmatische Heuristiken als Grundlage für drei Arten von GCIs Die Q(uantitäts)-Heuristik: Was nicht gesagt wird, ist nicht der Fall! Sprechermaxime: Liefere nicht einen Beitrag, der weniger informativ ist als dein Faktenwissen erlaubt. Hörermaxime: Gehe davon aus, dass es sich beim Beitrag des Sprechers um den maximal informativen handelt, der mit dessen Faktenwissen konsistent ist. Die Q-Heuristik induziert Q-Implikaturen (Q+>; der Q-kommunizierte Gehalt: Q++>). Q-Implikaturen basieren auf etablierten sprachlichen Alternativen. Sie sind Standardimplikaturen und bilden eine echte Teilmenge von Horns Q-basierten Implikaturen. 5

6 Die I(nformiertheits)-Heuristik: Was nicht gesagt wird, ist wie normalerweise erwartet! Sprechermaxime: Liefere den minimal informativen Beitrag, der hinreichend dafür ist, um deinen kommunikativen Zweck zu erreichen. ( Horns R-Prinzip) Hörermaxime: Reichere den Beitrag des Sprechers so an, dass du die am meisten spezifische Information mit Bezug auf den kommunikativen Zweck erhältst. Die I-Heuristik induziert I-Implikaturen (I+>; der I-kommunizierte Gehalt: I++>). I-Implikaturen sind Standardimplikaturen und mit Horns R-basierten Implikaturen identisch. In Atlas & Levinson (1981), wo erstmals solche Implikaturen berücksichtigt worden sind, werden sie als inferences to the best interpretation bezeichnet. Die (odalitäts)-heuristik: Was in einer nicht-normalen, markierten Weise gesagt wird, ist nicht-normal, markiert! Sprechermaxime: Teile eine nicht-normale, nicht-stereotype Situation durch Ausdrücke mit, die mit jenen kontrastieren, die du für eine normale, stereotype Situation verwenden würdest. Hörermaxime: Was auf nicht-normale, markierte Weise mitgeteilt wurde, weist auf eine nicht-normale, nicht-stereotype Situation hin. Die -Heuristik induziert -Implikaturen (+>; der -kommunizierte Gehalt: ++>). -Implikaturen verweisen auf nicht-stereotype Situationen. Sie sind Implikaturen durch Ausbeutung und bilden eine echte Teilmenge von Horns Q-basierten Implikaturen. 2.3 Das Verhältnis von - und I-Implikatur - und I-Implikaturen können in folgendem Sinne als zueinander komplementär betrachtet werden (vgl. Horns division of pragmatic labor ): - Angenommen, ein Sprecher S äußert einen Satz φα [ ], der einen markierten Ausdruck mit der Ausdrucksbedeutung B enthält. - Angenommen, es gibt einen unmarkierten Ausdruck α U mit gleicher oder ähnlicher Ausdrucksbedeutung wie φα eine I - α, so dass S auch φα [ ] hätte sagen können, wobei [ ] U Implikatur derart ausgelöst hätte, dass α U mit der eingeschränkten Äußerungstyp-Bedeutung b verstanden worden wäre. - Dann -implikatiert der Sprecher S mit der Äußerung von φα [ ], dass U α α mit einer eingeschränkten Äußerungstyp-Bedeutung b zu verstehen ist, die das Komplement(?) von b in B ist. 6

7 (9) (a) Anna tötete ihren Ehemann. I++> Anna tötete ihren Ehemann auf direkte Weise. Anna verursachte, dass ihr Ehemann starb. ++> Anna tötete ihren Ehemann auf indirekte Weise. (10) (a) Herr K. sang die Arie des Papageno. I++> Herr K. sang die Arie des Papageno auf normale Weise. Herr K. erzeugte eine Lautfolge, die in enger Übereinstimmung mit der Partitur der Arie des Papageno stand. ++> Herr K. sang die Arie des Papageno auf nicht-normale Weise. (11) (a) Paul trank Wein. I++> Paul trank eine übliche enge Wein. Paul trank Wein und trank und trank. (Reduplikation) ++> Paul trank eine übermäßige enge Wein. 2.4 Das Verhältnis von Q- und I-Implikatur Q- und I-Implikaturen unterscheiden sich durch folgende grundlegende erkmale voneinander: Q-Implikaturen vs. I-Implikaturen - führen zu präziseren Interpretationen. - führen zu spezifischeren Interpretationen. - grenzen das explizit Gesagte ein - ergänzen das explizit Gesagte - sind negative Inferenzen - sind positive Inferenzen - basieren auf sprachlichen Alternativen - basieren auf Stereotyp-Annahmen im (Horn-Skalen, Kontrastmengen) Weltwisssen Falls zwischen Q- und I-Implikatur eines Satzes ein Konflikt besteht, wird die I-Implikatur zugunsten der Q-Implikatur getilgt. (12) aria trank zwei Bier und fuhr nach Hause, oder sie fuhr nach Hause und trank dann zwei Bier. 1. Teilsatz: I++> aria trank zwei Bier und fuhr dann nach Hause. Gesamtsatz: Q+> S legt sich nicht fest, ob der 1. oder der 2. Teilsatz wahr ist, d.h. S hält beides für möglich. Sollte der 2. Teilsatz wahr sein, dann steht er in Widerspruch zur I-Implikatur des 1. Teilsatzes. Deshalb kann die I-Implikatur nicht zugelassen werden. Levinson erklärt die Priorität von Q- gegenüber I-Implikaturen, d.h. Q > I damit, dass sich Q- Implikaturen im Gegensatz zu I-Implikaturen auf sprachliches Wissen gründen. 7

8 2.5 Das Verhältnis von Q- und -Implikatur Q- und -Implikaturen sind sich darin ähnlich, dass beide mit Bezug auf alternative Ausdrücke entstehen (siehe auch Horns Q-basierte Implikaturen): Q-Implikaturen -Implikaturen - basieren auf Horn-Skalen oder - basieren auf Ausdrücken, die im Vergleich Kontrastmengen zu anderen Ausdrücken markiert sind - beinhalten die Negation des - beinhalten die Negation jener I-Implikatur, informativeren Ausdrucks die der jeweilige unmarkierte Ausdruck hätte (13) Anna ist glücklich. Q++> Anna ist glücklich, aber nicht ekstatisch. I++> Anna ist auf normale Weise glücklich. (14) Anna ist im siebten Himmel. +> Anna ist auf nicht-normale Weise glücklich. Falls zwischen Q- und -Implikatur eines Satzes ein Konflikt besteht, wird die -Implikatur zugunsten der Q-Implikatur getilgt. (15) Anna verursachte, dass ihr Ehemann starb, oder sie tötete ihn sogar eigenhändig. 1. Teilsatz: ++> Anna tötete ihren Ehemann auf indirekte Weise. Gesamtsatz: Q+> S legt sich nicht fest, ob der 1. oder der 2. Teilsatz wahr ist, d.h. S hält beides für möglich. Sollte der 2. Teilsatz wahr sein, dann steht er in Widerspruch zur -Implikatur des 1. Teilsatzes. Deshalb kann die -Implikatur nicht zugelassen werden. Levinson erklärt die Priorität von Q- gegenüber -Implikaturen, d.h. Q > damit, dass sich Q- Implikaturen auf inhaltliche Beziehungen in einer eingeschränkten enge von Lexemen gründen, während -Implikaturen auf formalen arkiertheitskontrasten beruhen. Der Inhalt ist aber relativ wichtiger als die Ausdrucksform. 2.6 Die Abfolge von Q-, - und I-Implikaturen -Implikaturen beruhen (ebenso wie Q-Implikaturen) auf metasprachlichen Bedingungen, die sich darauf beziehen, was der Sprecher alternativ hätte sagen können, aber nicht gesagt hat. I-Implikaturen gründen sich dagegen nur auf eine allgemeine Regel, wonach stereotype Interpretationen zu bevorzugen sind. Nach Levinson haben daher -Implikaturen ebenso wie Q- Implikaturen Priorität gegenüber I-Implikaturen, d.h. es gilt auch > I. Damit gilt sowohl Q > I als auch > I. Zusammen mit Q > ergibt sich ingesamt die Präferenzfolge Q > > I. 8

9 3 Negation von graduierbaren Adjektiven und konversationelle Implikaturen 3.1 Doppelte kontradiktorische Negation (16) Es ist nicht so, dass Hans nicht glücklich ist. Hans ist glücklich. glücklich weder glücklich noch unglücklich = nicht nicht glücklich unglücklich nicht glücklich 3.2 Skalare Implikatur (17) (a) Hans ist glücklich. Q+> Hans ist nicht überglücklich. Q++> Hans ist glücklich, aber nicht überglücklich. überglücklich Q+> nicht überglücklich glücklich Q++> glücklich und nicht überglücklich Hans ist glücklich, ja sogar überglücklich. (Aufhebung von Q+>) überglücklich Q+> nicht überglücklich glücklich 3.3 etasprachliche Negation einer skalaren Implikatur (18) Hans ist nicht glücklich er ist überglücklich. Negation von Q+>: Hans ist überglücklich, also auch glücklich. überglücklich Q+> nicht überglücklich glücklich 9

10 3.4 Negative Verstärkung durch R/I-Implikatur (19) Hans ist nicht glücklich. (kontradiktorische Negation) R/I++> Hans ist unglücklich. (konträre Negation --> Antonym) glücklich nicht glücklich R/I++>: unglücklich (stereotype Interpretation von nicht glücklich) 3.5 Litotes: Einschränkung durch -Implikatur (20) Hans ist nicht unglücklich. Hans ist glücklich oder weder glücklich noch unglücklich. (a) ++> Hans ist ziemlich glücklich. ++> Hans ist etwas weniger als glücklich. glücklich weder glücklich noch unglücklich unglücklich nicht unglücklich = glücklich oder weder glücklich noch unglücklich (a) nicht glücklich = unglücklich oder weder glücklich noch unglücklich ++>: ziemlich glücklich (eine nicht-stereotype Interpretation von glücklich) ++>: etwas weniger als glücklich (eine nicht-stereotype Interpretation von nicht glücklich) Die kontradiktorische Negation des Antonyms unglücklich wird verwendet, um durch Untertreibung ( glücklich oder weder glücklich noch unglücklich ) das eigentlich Gemeinte indirekt zum Ausdruck zu bringen. 10

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