Bayley Scales of Infant and Toddler Development III Edition
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- Cornelia Kramer
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1 Bayley Scales of Infant and Toddler Development III Edition 1 P R Ä S E N T I E RT V O N S A B I N E S C H R O T H D I P L. PÄ D A G O G I N O L D E N B U R G
2 Gliederung Allgemeines Unterschiede/ Neuerungen Testkonstruktion Screening/Langversion Testdurchführung Testauswertung /Interpretation Erfahrungen aus dem Alltag in Hamburg Fazit/Kritik? 2
3 Bayley-III Skalen Individualtest zur Untersuchung des Entwicklungsstandes von Säuglingen und Kindern Altersstruktur: 0;16 bis 42;15 Monate Beobachtung von klinischen Patientengruppen wie z.b.: Ehemalige Frühgeborene Kinder mit angeborenen Herzfehlern Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstörung Kinder mit Infantiler Zerebralparese Trisomie 21 u.v.m. 3
4 Historisches Nancy Bayley ( ) 1969 BSID Altersstruktur 2-20 LM 1993 BSID II Altersstruktur 1-42 LM 2002/2004 BSID-NL 2014 BSID III deutsche Übersetzung 4
5 Anwender des Verfahrens Psychologen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten/-psychiater (Kinder-)Ärzte Pädagogen Ergotherapeuten Logopäden Physiotherapeuten 5
6 Einsatzbereiche Die Bayley III Skalen werden vorwiegend eingesetzt in: Kliniken (Frühgeborenen- Nachsorge, Sozialpädiatrische Zentren) Frühförderstellen Im Rahmen der Beratung von Eltern mit entwicklungsauffälligen Kindern Dokumentation des Entwicklungsverlaufes Forschung 6
7 Vergleich Bayley-II Skalen & Bayley-III Skalen 7 Bayley-II Skalen US-amerikanische Normen Kognitive Skala ab 20. LM hohe Sprachkompetenz erforderlich Altersbezogene Aufgabenbereiche komplett aber in variabler Reihenfolge durchzuführen. Bayley-III Skalen Eigenständige deutsche Normierung Skalenstruktur diff. Startpunkt, feste Reihenfolge, Abbruchkriterium legt Testende fest Veränderung Itempool - Anpassung an die deutsche Sprache Berücksichtigung frühkindlichen Spielentwicklung
8 Aufbau und Unterschiede Bayley-II Skalen & Bayley-III Skalen 8 Bayley II Kognitive Skala Motorik Skala Screening Kognitive Skala Bayley III Langversion Sprach Skala Untertest: Sprache Rezeptiv Sprache Expressiv Motorik Skala Untertest: Feinmotorik Grobmotorik
9 Neue Skalenstruktur Wesentliche Neuerungen 5 Untertests mit insgesamt 324 Items (ca. 1/3 neu Hinzugefügte) Klare Trennung von Kognition und Sprache Erfassung des Konzeptes Spielverhalten 9 Aktuelle deutsche Normierung. Nach Geschlecht ausgewogen und für Deutschland repräsentative Stichprobe (N =1099), Niederländische Kinder (N=131), Deutsche Kinder N=878 Kinder Berücksichtigung der großen Altersrange von 42 Monaten, die auf 17 Altersgruppenverteilt wurde
10 Wesentliche Neuerungen Verbesserte Anwendbarkeit Eindeutig festgelegter Startpunkt für jede Altersstufe Einfache Ein- und Ausstiegsregeln Testmaterial wurde zeitgemäß angepasst Leicht verständliche Anweisungen 10
11 Reliabilität und Validität Reliabilitätskoeffizienten der Gesamtstickprobe liegen zwischen r=,77 (Sprache rez.) und r=,89 (Grobmotorik) 11 Validität ist gegeben.
12 Durchführungsdauer 12 Langversion: Zeit LM LM Ca. 50 Min. Ca. 90 Min. Screening: Zeit LM LM Ca Min. Ca. 30 Min.
13 Bayley-III Screening 13 Zeitökonomisches Verfahren für eine orientierende Untersuchung Cut-off-Werte anhand deutscher Normstichprobe für den 2. und 25.Prozentrrang ermöglichen Klassifizierung in Unauffällig (Prozentrang >25) Gefährdet (Prozentrang 2-25) Auffällig (Prozentrang <2) Bei Auffälligkeiten in einem der Entwicklungsbereiche wird eine weiterführende Diagnostik z.b. Langversion empfohlen.
14 Bayley-III Screening Qualität der Gütekriterien ist mit der Langversion vergleichbar Hohe Konsistenz (zwischen 0.80 und 0.83) Hohe zeitüberdauernde Stabilität, die sich mit zunehmendem Alter noch erhöht. Genauigkeit der Diagnose liegt im moderaten Bereich 14 Falsch-Negativ-Rate ist hervorragend
15 Bayley-III Langversion 15 Kognitive Skala Sprach- Skala Motorik-Skala Spielen und kognitive Entwicklung Informationsverarbeitung und die kognitive Entwicklung Zahlenverständnis und Zählen in der kognitiven Entwicklung Rezeptive Aspekte der Sprache Expressive Aspekte der Sprache Feinmotorik Grobmotorik
16 Kognitive Skala Spielen und Kognitive Entwicklung: Frühkindliches Spielverhalten fördert die kognitive Entwicklung. Beides hängt eng miteinander zusammen Test berücksichtig kindliche Verhaltensweisen wie z.b.: Funktionsspiel mit sich alleine, an anderen Als-Ob-Spiel Symbolisches Spiel Kombination von Handlungssequenzen im Spiel 16
17 Untertest Kognition 17 Informationsverarbeitung und kognitive Entwicklung Test berücksichtigt Tatsache, dass die kognitiven Funktionen während des ersten Lebensjahres mit denen im späteren Leben korrelieren Aufgaben die die Informationsverarbeitung beanspruchen, z.b. Präferenz für Neues, Habituation, Paarvergleiche, Gedächtnis, Reaktionszeit und die Antizipation von Mustern, stehen nachweislich mit späteren kognitiven Leistungen und Ergebnissen in Intelligenztests im Zusammenhang.
18 Kognitive Skala Informationsverarbeitung und kognitive Entwicklung Der Untertest Kognition enthält Items zu: Habituierungsprozessen, Aufmerksamkeit für Neues, Gedächtnis, Problemlösung 18
19 Kognitive Skala Zahlenverständnis und Zählen in der Kognitiven Entwicklung Items zu Ein zu Eins Zuordnung Zählen Kardinalität 19
20 Bayley-III Langversion 20 Kognitive Skala Sprach- Skala Motorik-Skala Spielen und kognitive Entwicklung Informationsverarbeitung und die kognitive Entwicklung Zahlenverständnis und Zählen in der kognitiven Entwicklung Rezeptive Aspekte der Sprache Expressive Aspekte der Sprache Feinmotorik Grobmotorik
21 Rezeptive Sprache Sprach- Skala Untersuchung der passiven Wortschatzentwicklung und das Verstehen von Verben Aufgabenschwierigkeit wird durch die Anzahl der Wörter und Art der Wörter operationalisiert Morphologische Strukturen werden abgefragt Expressive Sprache Präverbale Kompetenzen Aktive Sprachproduktion Hochfrequente Wörter aus dem Alltag des Kindes 21
22 Bayley-III Langversion 22 Kognitive Skala Sprach- Skala Motorik-Skala Spielen und kognitive Entwicklung Informationsverarbeitung und die kognitive Entwicklung Zahlenverständnis und Zählen in der kognitiven Entwicklung Rezeptive Aspekte der Sprache Expressive Aspekte der Sprache Feinmotorik Grobmotorik
23 Grobmotorik 72 Items Erfasst Aufrichtung Motorik Skala Dynamische Bewegung, Balance und Bewegungsplanung Feinmotorik 66 Items Erfasst das Greifverhalten, Bewegungsplanung und Bewegungsgeschwindigkeit Visuelles Verfolgen von Objekten und Objektmanipulation Schwerpunkt liegt auf der Bewegungsqualität! 23
24 Durchführung der Testung 24 Startpunkt: Alter wird nach Monaten und Tagen berechnet. Bei Frühgeburten gibt es eine Alterskorrektur. Einstiegskriterium: Ersten 3 Aufgaben müssen richtig gelöst werden Leistungsbasis Abbruchkriterium: 5 aufeinanderfolgende Aufgaben falsch gelöst Leistungsgrenze erreicht
25 Auswertung Es stehen 4 verschiedene normbasierte Werte zur Auswertung und Interpretation Verfügung: Untertestwerte Skalenwerte Prozentränge Wachstumswerte Zusätzlich Konfidenzintervalle (90% und 95%) für die Skalenwerte und 25 Altersäquivalente für die Rohwerte.
26 Auswertung 1 Punkt für 1 gelöstes Item Einschätzung über mögliche Entwicklungsdefizite durch: Rohwerte Untertestwerte (1-19, MW 10, SD von 3) Skalenwerte (40-160, MW 100, SD von 15) Prozentränge (1-99, MW 50) Altersäquivalente Wachstumswerte (MW 500, SD von 100) 26
27 Profilanalyse 1. Vergleichen der Untertestwerte Kognition, Sprache und Motorik 2. Unterschiedsvergleiche für die Untertests Kognition Sprache und Motorik 1. Statistische Signifikanz der Unterschiede 2. Grundrate oder kumulative Häufigkeit 3. Skalenwerte für Kognition, Sprache und Motorik 27
28 Interpretation Testergebnisse sollten nie isoliert zur Einschätzung einer Entwicklung herangezogen werden Entwicklungsverzögerung wird anhand einer negativen Standardabweichung vom Mittelwert einer Referenzgruppe eingeschätzt. Für die Bayley Skalen III gilt: In zwei Bereichen 1 SD vom MW abweichen oder In einem Teilbereich 2 SD unter dem MW liegen 28
29 Anwendungsgrenzen Bei spezifischen Auffälligkeiten Austausch mit den Experten Bei schwerwiegenden physischen oder sensorischen Beeinträchtigungen sollte eine Modifikation bzw. Anpassung vorgenommen werden. Z.B. bei Visuellen Beeinträchtigungen Neuromuskulären Störungen Hörschädigungen Intelligenz kann damit nicht erfasst werden 29
30 Erfahrungen aus dem Alltag in Hamburg Erfordert eine komplett neue Einarbeitung im Handling mit dem Testverfahren, auch wenn die Bayley II bereits durchgeführt wurden. Viele Institutionen testen mit dem Testverfahren, Berichte werden selten verfasst und den Eltern mitgegeben. Es kommt zu Testdopplungen. Lange Testzeiten lassen sich nicht im Rahmen der Diagnostik der Frühförderung durchführen. 30 Ableitung aktueller Barrieren und Ressourcen nur bedingt möglich und schwer in die ICF-CY einzubauen.
31 Fazit/ Kritik? Bayley-III Revision ist gelungen Erfahrung im Umgang mit Kleinkindern und Säuglingen zwingend notwendig Erfahrung in Entwicklungspsychologie wichtig Lange Testdauer Durchführbar bei Kindern deren Muttersprache nicht Deutsch ist? 31
32 Literatur 32 Reuner, Gitta; Rosenkranz, Joachim (Hrsg.) (2014): Bayley III. Bayley Scales of Infant Development Third Edition Deutsche Fassung. Manual zurr Durchführung und Auswertung des Bayley III Screening Tests. Pearsson Assessment & Information GmbH. Frankfurt/M. Reuner, Gitta; Rosenkranz, Joachim (Hrsg.) (2014): Bayley III. Bayley Scales of Infant Development Third Edition Deutsche Fassung. Technisches Manual zu den Bayley III Skalen und dem Bayley III Screening Test. Pearsson Assessment & Information GmbH. Frankfurt/M. Reuner, Gitta; Rosenkranz, Joachim (Hrsg.) (2014): Bayley III. Bayley Scales of Infant Development Third Edition Deutsche Fassung. Manual zur Durchführung und Auswertung der Bayley III Skalen. Pearsson Assessment & Information GmbH. Frankfurt/M. Dr. phil. Macha, Thorsten: Bayley Scales of Infant and Toddler Development, Third Edition (Bayley III). Online verfügbar unter: Letzter Zugriff Prof. Dr. Mall, Volker: Entwicklung - was ist normal?. Online verfügbar unter Glaas, A. et al: Entwicklungsdiagnostik mit den Bayley Scales of infant an ToddlerDevelopment III. Online verfügbar unter Schattauer, 2017
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