Trierer Alkoholismusinventar (TAI)

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1 Wilma Funke, Joachim Funke, Michael Klein und Reinhold Scheller Trierer Alkoholismusinventar (TAI) Handanweisung Verlag für Psychologie - Dr. C.J. Hogrefe Gottingen Toronto Zürich

2 Trierer Alkoholismusinventar (TAI) von Wilma Funke, Joachim Funke, Michael Klein und Reinhold Scheller Handanweisung Verlag für Psychologie Dr. C.J. Hogrefe Göttingen Toronto Zürich

3 Die Autoren: Wilma FUNKE: Dipl.-Psych., Mitarbeiterin an der Fachklinik Bad Tönisstein Joachim FUNKE: D r. rer. nat., Dipl.-Psych., Hochschulassistent am gischen Institut der Universität Bonn Michael KLEIN: Dipl.-Psych., Leitender Psychologe an der Fachklinik Thommener Höhe Reinhold SCHELLER: Dr. phil., Dipl.-Psych., Professor für Psychologie an Universität Trier by Verlag für Psychologie Dr. C.J. Hogrefe, Göttingen 1987 COP,. IDO JANKE BERNER KONVENTION ZUM SCHUTZ DEP AVIONENKEUTTE 4, GECyE Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Druck- und Bindearbeiten: Druckerei Münch, Göttingen. Printed in Germany.

4 Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung 1 2 Entwicklung des Trierer Alkoholismusinventars Zielsetzung des TAI Konstruktionsschritte Stichproben in der Entwicklung des TAI Methodische Hinweise zur Faktorenanalyse Teststatistische Kennwerte der sieben TAI-Skalen Normierung Die Skalen des TAI Skala "Verlust der Verhaltenskontrolle und negative Gefühle nach dem Trinken" (TAI 1) I Skala "Soziale Aspekte des Trinkens" (TAI 2) Skala "Süchtiges, andauerndes Trinken" (TAI 3) Skala "Positive Trinkmotive" (TAI 4) Skala "Psychoperzeptuelle Konsequenzen und Versuch der Selbstbehandlung von physiologischen Begleiterscheinungen" (TAI 5) Skala "Partnerprobleme wegen Trinken" (TAI 6) Skala "Trinken wegen Partnerproblemen" (TAI 7) Hinweise zur Validität des TAI Interkorrelationen der TAI-Skalen Korrelationen mit soziodemographischen und behandlungsspezifischen Merkmalen Korrelationen mit Persönlichkeitsskalen TAI-Skalen und medizinische Laborbefunde TAI-Skalen und Göttinger Abhängigkeitsskala Die prognostische Validität des TAI Sonstige Validitätshinweise Anwendung des TAI Durchführung Auswertung Vorschläge zur Profilinterpretation Ausgewählte Fallbeispiele "Typische" TAI-Profile Zusammenfassung 4 1 Literatur 4 2 Anhang A: Prozentränge und T-Werte 4 6 Anhang B: Stanine-Werte 48

5 1 Vorbemerkung Das mit dem Trierer Alkoholismusinventar (TAI) vorliegende differentielle Diagnoseinstrument für unterschiedliche Aspekte alkoholabhängigen Erlebens und Verhaltens ist das Resultat einer nunmehr über siebenjährigen kontinuierlichen Forschungs- und Erprobungszeit. Der Ursprung dieses diagnostischen Interesses liegt in der frühen Konzipierung des "Entwurfs eines Forschungsprogramms zur Optimierung der Behandlung von Alkoholabhängigen" (FUNKE, KELLER, KLEIN & SCHELLER 1980), in dem unter anderem die Forderung nach differentieller Erfassung ausgewählter Merkmale von Patienten, Therapeuten und therapeutischen Techniken gestellt wird. Dabei gingen wir von zwei katamnestischen Erhebungen aus (vgl. FUNKE & KLEIN 1981; KELLER & SCHELLER 1981), deren ermutigende Befunde den Spielraum für weitere gezielte Optimierungen keineswegs einschränkten. Auf der Suche nach einem objektiven deutschsprachigen Testverfahren für alkoholabhängige Personen, das für die Indikation psychotherapeutischer Maßnahmen relevante Informationen liefert, stießen die Autoren zum einen auf Instrumente, die eher für Screening-Zwecke oder epidemiologische Studien geeignet sind (z.b. "Basler Drogen- und Alkoholfragebogen" (BDA) - LADEWIG, GRAW, MIEST, HOBI & SCHWARZ 1976; "Münchner Alkoholismustest" (MALT) - FEUERLEIN, KÜFNER, RINGER & ANTONS 1979), zum anderen auf Fragebogen, die sich noch in der Entwicklung befanden (z.b. "Mehrdimensionaler Alkoholismustest" (MDA) - KÜFNER 1981; "Fragebogen für das Trinkverhalten von Alkoholkranken" (FTA) - ROTH 1986; "Göttinger Abhängigkeitsskala" (GABS) JACOB', BRAND-JACOBI & MARQUARDT 1987) und deren Brauchbarkeit für die differentielle Diagnostik noch ungeklärt war, so daß sich eine Neuentwicklung als ratsam erwies. Die günstige Verbindung zwischen Forschung und Anwendung, die sich durch die Zusammenarbeit der Mitglieder der Arbeitsgruppe in Universität und Fachklinik als sehr förderlich herausstellte, bildete einen nahezu optimalen Rahmen für die kontinuierliche Weiterführung dieses Vorhabens.1 1Die Autoren danken den Patienten, den Mitarbeitern und der Leitung der beiden Fachkliniken "Thomener Höhe (Daun-Eifel)" und "Bad Tönisstein" für ihre Kooperation sowie den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus Forschung und Praxis für die vielfältigen Anregungen. 1

6 2 Entwicklung des Trierer Alkoholismusinventars Vorüberlegungen zur Konstruktion eines Instruments zur Erfassung indikationsrelevanter Erlebens- und Verhaltensweisen alkoholabhängiger Personen führten zu der Entscheidung, Alkoholismus als multiples Syndrom anzusehen (vgl. auch JELLINEK 1960; WANBERG & KNAPP 1970), das für den Betroffenen Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen (physisch, psychisch, sozial usw.) abbilden kann. Eine umfassende Diagnostik berücksichtigt auf diesem Hintergrund daher zwangsläufig mehrere Informationsquellen (z.b. Patient/Klient in Selbstdarstellung; Bezugspersonen, betreuende Fachleute in Fremdbeurteilung), verschiedene diagnostisch bedeutsame Inhaltsbereiche (z.b. konsumspezifische Aspekte; Merkmale der Persönlichkeit, der Lebensgeschichte, der aktuellen Lebenssituation usw.) und diverse diagnostische Techniken (z.b. objektive Testverfahren, klinisches Interview, Verhaltensbeobachtung). Aus diesem Spektrum fokussiert das "Trierer Alkoholismusinventar" (TAT) spezifische Erlebens- und Verhaltensweisen, wie sie von alkoholabhängigen Personen als Antezedenzien und Konsequenzen des exzessiven Alkoholkonsums in Selbstbeschreibung dargestellt werden. Ausgangspunkt für die Wahl von Selbstauskünften als Methode zur Erfassung indikationsrelevanter Informationen ist für die primäre Indikation vor allem die Überlegung, daß es für den Therapeuten sinnvoll sein kann, den Patienten "dort abzuholen, wo er steht", das heißt, mit dem vom Betroffenen selbst vermittelten Bild seiner Auffälligkeit die gemeinsame Arbeit zu beginnen. Die Problematik etwaiger verfälschender Antworttendenzen (z.b. "soziale Erwünschtheit" oder "Verleugnung") tritt damit zunächst in den Hintergrund, wenn der Anwender des Instruments die Testergebnisse stets als durch die Selbstwahrnehmung und -darstellung des Probanden gefilterte Merkmalsausprägungen interpretiert. 2.1 Zielsetzung des TAI In der täglichen beratenden und therapeutischen Arbeit in ambulanten und stationären Einrichtungen zur Versorgung Alkoholabhängiger stellt sich immer wieder die Frage nach indikationsrelevanten, differentialdiagnostischen Informationen. Dabei ist die Hypothese vorgeschaltet, der Patient oder Klient habe ein "Alkoholproblem". Deren empirische Unterstützung zieht jedoch in aller Regel nicht zwangsläufig therapeutische Implikationen nach sich und reicht darüber hinaus auch nicht zur Formulierung multipler Therapieziele aus. Die in Ermangelung alternativer Konzepte weitverbreitete Klassifikation alkohol- 2

7 abhängiger Personen anhand der JELLINEKschen Typologie (JELLINEK 1960) als Alphabis Epsilon-Alkoholiker dürfte zumindest aus differentialdiagnostischer Sicht wenig hilfreich sein. Diese Lücken schließen zu helfen, ist die vornehmliche Zielsetzung des TAI, das nicht als Screening-Instrument zur Identifizierung alkoholabhängiger Personen dient, sondern insbesondere für die Planung therapeutischer Interventionen relevante Daten bereitstellen soll. Außerdem liegt mit dem TAI ein Deskriptionsansatz vor, der - die weitere Bewährung des Instruments vorausgesetzt - zur Vereinheitlichung und damit zur besseren Vergleichbarkeit von Stichprobenmerkmalen unterschiedlicher Studien im Bereich der Alkoholabhängigkeit (z.b. diagnostische Fragestellungen, Therapieverlaufsuntersuchungen, Katamnesen) genutzt werden kann. 2.2 Konstruktionsschritte Das Ausgangsmaterial für die vorliegende Fassung des TAI war der Itempool eines englischsprachigen Instruments zur Erhebung unterschiedlicher Aspekte alkoholabhängigen Verhaltens ("Alcohol Use Inventory" (AUI) - HORN & WANBERG 1969; WANBERG, HORN & FOSTER 1977; vgl. auch KELLER, FUNKE, KLEIN & SCHELLER 1983). Die ursprünglich 147 Items dieses Inventars basieren unter anderem auf Phänomenbeschreibungen von JELLINEK (1952), KNIGHT (1937) und MENNINGER (1938) sowie auf umfangreichen klinischen Erfahrungen der Autoren in der Arbeit mit Betroffenen. Aus den sprachlich und inhaltlich überarbeiteten Fragen wurden mit Hilfe faktorenanalytischer und teststatistischer Methoden 77 fünf allgemeinen Skalen zuordenbare Items und 13 Fragen zu partnerschaftsbezogenen Konsumantezedenzien bzw. -konsequenzen abgeleitet Stichproben in der Entwicklung des TAI Im Rahmen der Testkonstruktion, -normierung und -validierung wurden mehrere Personenstichproben zusammengestellt, die unabhängig voneinander sind oder sich hinsichtlich der zugehörigen Personen überlappen. Abbildung 1 veranschaulicht die Konnektionen dieser Stichproben im Überblick. Den unten näher erläuterten Ergebnissen zur Testkonstruktion liegt die Untersuchung von 804 Patienten einer Fachklinik für Alkoholabhängige (im folgenden "Thommener Höhe") zugrunde, von denen 247 Personen zwischen Juli und Dezember 1980 (vgl. auch Validierungsstichprobe 2) und 557 Personen zwischen Januar und Dezember 1981 in die stationäre Einrichtung eingewiesen wurden. Zur sogenannten "Konstruktionsstichprobe" 3

8 zählten alle Patienten, die bei einer Therapiedauer von vier bis sechs Monaten wenigstens zwei Wochen im Hause verweilten. Die Probanden waren zum Zeitpunkt der Testbearbeitung weitgehend körperlich entgiftet, eine etwaige medizinisch indizierte Medikamenteneinnahme fand Berücksichtigung. Die Konstruktionsstichprobe wird im folgenden ausführlicher beschrieben, um Untersuchungen zur Replikation der Dimensionalität des TAI zu erleichtern. Validierungsstichprobe 1 (N=1451) Konstruktionsstichprobe (N=804) Validierungsstichprobe (N=247) 2 Validierungsstichprobe (N=120) 3 Normierungsstichprobe (N=1275) Validierungsstichprobe 4 (N=400) Retest-Stichprobe 1 (N=39) Retest-Stichprobe 2 (N=102) Retest-Stichprobe 3 (N=42) Abbildung 1: Die zur Konstruktion, Normierung und Validierung des TAI herangezogenen Stichproben. 4

9 Zum Erhebungszeitpunkt betrug das Durchschnittsalter der Probanden der Konstruktionsstichprobe 39.8 Jahre, die Streuung 8.9 Jahre. Der Altersrange reicht von 19 bis 66 Jahren. Etwa 76% der Personen sind Männer. Knapp ein Viertel der Stichprobe berichtet über eine abgebrochene Schulbildung, 15.7% der Personen sind ohne Hauptschulabschluß (bei 13.3% fehlenden Angaben). Etwa 40% der Probanden sind verheiratet, der Anteil an Alleinstehenden ist mit 45.1% der Personen erwartungsgemäß hoch. Etwa 22% der Stichprobe geben auf die Frage, seit wievielen Jahren Probleme mit Alkohol bestünden, keine Auskunft; die übrigen Probanden nennen im Durchschnitt einen Zeitraum von 11.3 Jahren (s=7.7 Jahre). Die Frage nach der Dauer des übermäßigen Alkoholkonsums beantworteten 12.3% der Personen nicht; für die übrigen Patienten läßt sich ein Durchschnittswert von 9.0 Jahren und eine Streuung von 6.6 Jahren errechnen. Auffällig ist, daß die Probanden in der Regel einen kürzeren Zeitraum für übermäßigen Alkoholkonsum angeben als für das Vorliegen von Alkoholproblemen. Als rein alkoholabhängig wurden zunächst 432 Personen (53.7%) diagnostiziert. Alkoholund Medikamentenabhängigkeit lagen offensichtlich bei 186 Personen (23.1%) vor. Ausschließlich medikamentenabhängig waren 6 Probanden (0.7%), während für 27 Personen (3.4%) eine Polytoxikomanie im Sinne gleichzeitiger Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit angenommen werden konnte. Für 153 Personen (19.0%) lag zum Zeitpunkt der Eingangsuntersuchung noch keine eindeutige Zuordnung zu einer dieser vier Kategorien vor, jedoch dürfte sicher sein, daß zumindest Alkoholprobleme bestehen. Bereits zum wiederholten Mal unterzogen sich 12.6% der Stichprobe (102 Personen) einer Entwöhnungsbehandlung. Etwa 38% der Personen hatten laut eigenen Angaben die letzte Entgiftung im Krankenhaus vornehmen lassen, 31% der Probanden gaben bezüglich dieser Frage keine Informationen. Für die übrigen Personen erfolgte der Suchtmittelentzug mit ambulanter Unterstützung, in der Fachklinik oder zu Hause. Die Normierungsstichprobe ist eine von der Konstruktionsstichprobe unabhängige Probandengruppe mit 1275 Personen. Von diesen stammen 875 aus einer Fachklinik für Alkoholabhängige mit einem therapeutischen Kurzzeitintensivprogramm von sechs bis zwölf Wochen Dauer (im folgenden "Bad Tönisstein") und 400 aus "Thommener Höhe". Mittelwerte und Streuungen aller TAI-Skalen sind für beide Subgruppen vergleichbar. Hinsichtlich Alter, subjektiv eingeschätzter Dauer des unkontrollierten Alkoholkonsums und der Anzahl vorheriger Entzüge bzw. alkoholbedingter Therapien liegen nur geringfügige Abweichungen vor. Der Prozentsatz der Frauen ist in der Teilstichprobe "Bad Tönisstein" jedoch höher (etwa ein Drittel gegenüber knapp 27% für "Thommener Höhe"), ebenso der Grad der Schulbildung. Knapp 70% der Personen der gesamten Normierungsstichprobe sind Männer, 67% lebten im letzten halben Jahr vor der stationären Behandlung in einer Partnerschaft. Der jeweils ersten Entwöhnungstherapie unterzogen sich 72% der Personen. 5

10 Die Hauptschule schlossen 52% erfolgreich ab, 11% dagegen nicht. Die verbleibenden 37% können höhere Schulabschlüsse vorweisen. Die Patienten der Normierungsstichprobe haben nach eigenen Angaben durchschnittlich 6 Jahre (s=4.8 Jahre) vor Therapiebeginn die Kontrolle über ihr Trinken verloren. 71.3% begannen die Therapie auf Anraten und 12.4% auf äußeren Druck; 4.3% gaben an, daß sie sich auf Beschluß einer einweisenden Stelle behandeln ließen, obwohl nur eine freiwillige Aufnahme möglich war; weitere 4.3% konnten sich keiner der angesprochenen Alternativen zuordnen und bestanden darauf, daß sie die Therapie freiwillig begonnen hätten. Die Frage nach einem auslösenden Ereignis für den Beginn des übermäßigen Trinkens verneinten etwa 56%. Die übrigen Personen nannten am häufigsten Trennung vom Partner, den Tod einer nahestehenden Person, berufliche Probleme sowie familiäre und partnerschaftliche Konflikte. Es konnten vier Stichproben zur Überprüfung unterschiedlicher Aspekte der Validität herangezogen werden. Für die Validierungsstichprobe 1 (N=1451) wurden unter anderem Zusammenhänge zwischen den TAI-Skalen und den Dimensionen des "Freiburger Persönlichkeitsinventars" (FPI - FAHRENBERG, SELG & HAMPEL 19732/19783) überprüft. Diese Stichprobe setzt sich zusammen aus der Konstruktionsstichprobe (N=804) und weiteren 647 Personen aus den sich anschließenden Einweisungszeiträumen (beide "Thommener Höhe"; vgl. Abbildung 1). Für die ersterfaßten 247 Patienten der Konstruktionsstichprobe (im folgenden Validierungsstichorobe 2) bestand im Rahmen einer Pilotstudie die Möglichkeit, auf die Daten einer ausführlicheren psychodiagnostischen Eingangsuntersuchung zurückzugreifen. Die Ergebnisse werden weiter unten referiert. Validierungsstichprobe 3 (N=120) ist eine Subgruppe der Validierungsstichprobe 2 und damit der Konstruktionsstichprobe, für die einige medizinische Laborbefunde miterhoben wurden, um mögliche Zusammenhänge mit den TAI-Skalen zu überprüfen. Die Validierungsstichorobe 4 besteht aus weiteren 400 Patienten der "Thommener Höhe", einer Untergruppe der Normierungsstichprobe, für die unter anderem die Ergebnisse einer- deutschen Kurzform des "Minnesota Multiphasic Personality Inventory" (MMPI - GEHRING & BLASER 1982) mit einbezogen werden konnten. Da sich die berücksichtigten sozio- und biographischen Merkmale für die gesamte Stichprobe von 1851 Patienten aus "Thommener Höhe" nicht erheblich unterscheiden, wird für alle Patienten eine zusammenfassende Beschreibung gegeben: Sie sind im Durchschnitt 39.4 Jahre alt, genau die Hälfte lebt in einer festen Partnerschaft. Der Anteil der Männer beträgt etwa 76%. Etwa 80% unterziehen sich ihrer ersten Entwöhnungsbehandlung, die durchschnittliche Therapiedauer beträgt 19 Wochen. Ungefähr 17% der Personen berichten über wenigstens einen alkoholabhängigen Elternteil. Etwa 45% der Personen sind zu Beginn der vor ihnen liegenden Therapie arbeitslos. Insgesamt wurden drei Test-Retest-Studien durchgeführt. Es handelt sich dabei jeweils um die Untersuchung solcher Stichproben, die vom übrigen Datenpool unabhängig sind 6

11 (vgl. Abbildung 1). Die erste Gruppe von Probanden aus "Bad Tönisstein" (N=39) bearbeitete nach drei Tagen ohne vorherige Ankündigung das TAI ein zweites Mal. Der kurze Zeitraum zwischen den beiden Testabnahmen ist darauf zurückzuführen, daß die Patienten der Kurzzeitintensivtherapie bereits vor der Verlegung in die therapeutischen Stammgruppen standen. Die zweite Gruppe aus "Thommener Höhe" (N=102) beantwortete die Fragen des TAI erst in einem Abstand von vierzehn Tagen ein zweites Mal, da hier die Verweildauer auf der vorbereitenden Aufnahmestation länger war. Die dritte Test-Retest- Studie wurde an 42 Patienten aus "Thommener Höhe" durchgeführt, die nach einer Zeitdauer von acht Wochen, also bereits nach vermutlich erkennbarer therapeutischer Einflußnahme, den Fragebogen ein zweites Mal ausfüllten. In diesem Zusammenhang sollten die entsprechenden Testwiederholungskoeffizienten deutlich niedrigere Werte annehmen und somit einen Hinweis auf die Änderungssensibilität des TAI geben (vgl. Punkt 4.7). Die leicht abweichenden Stichprobengrößen in den nachfolgenden Tabellen sind auf fehlende oder nicht auswertbare Daten zurückzuführen Methodische Hinweise zur Faktorenanalyse Die ursprünglich 134 Items (ohne die 13 Partnerschaftsitems) wurden einer Hauptkomponentenanalyse (modifiziertes Programm PAFA von SCHNELL & GEBHARDT 1969) unterzogen, wobei die Anfangsschätzung der Kommunalitäten durch Einsetzen der quadrierten multiplen Korrelation in die Hauptdiagonale erfolgte. Die Rohdaten der 804 Probanden der Konstruktionsstichprobe waren zuvor so "missing data"-korrigiert worden (Programm MISE von ZACHER 1980), daß normalverteilte Zufallszahlen aus dem zulässigen Wertebereich die fehlenden Itembeantwortungen ersetzten. Nur bei rund 10% der Items lagen für alle Probanden vollständig auswertbare Antworten vor; bei ungefähr 90% der Personen mußte mindestens eine Itembeantwortung ergänzt werden; in bezug auf drei Items überschritt die Ersetzungsquote die 5%-Marke. Zur Auswahl der Faktorenanzahl im Anschluß an die durchgeführte Varimax-Rotation können prinzipiell unterschiedliche Kriterien herangezogen werden. Die letztendliche Bevorzugung einer 5-Faktorenlösung gegenüber einer ebenfalls methodisch ableitbaren 10- Faktorenlösung gründet sich auf die Ermittlung einer insgesamt sparsameren Itemzahl, auf eine inhaltlich sinnvollere Interpretation der Faktoren und auf die Überlegung, daß eine geringere Zahl von Dimensionen im klinischen Alltag leichter handhabbar ist. Dabei wird mit etwa 40% aufgeklärter Varianz ein Verlust von etwa 10% derselben gegenüber der 10- Faktorenlösung in Kauf genommen. Alle Items, die dem FÜRNTRATT-Kriterium genügen 7

12 '77>zereeez.--- (Ladungsquadrat auf Faktor größer als die Hälfte der Kommunalität) und deren Ladungsbetrag größer als.40 ist, werden zur Definition eines Faktors herangezogen. Die partnerschaftsbezogenen Itembeantwortungen wurden einer getrennten Faktorenanalyse unterzogen. Dieses Vorgehen ist zum einen auf die geringere Stichprobengröße zurückzuführen, erreicht doch der Anteil der alleinlebenden Patienten fast die 50- Prozent-Marke, zum anderen auf die Überlegung, daß in einem auf die Alkoholabhängigkeit bezogenen Diagnoseprozeß dem Merkmalskomplex "Partnerschaft" ein anderer Stellenwert beizumessen ist. Deshalb sollte dieser Komplex als inhaltlich abgetrennter Bereich betrachtet werden. Plausibel erscheint auch die Annahme, daß die Items dieser beiden Skalen in inhaltlicher Verbindung mit verschiedenen Skalen des Hauptinstruments stehen, so etwa mit Folgen des Trinkens oder auslösenden Bedingungen bzw. Motiven des Alkoholkonsums. Die Darstellung der Skalen und der zugehörigen Items findet sich in Punkt Teststatistische Kennwerte der sieben TAI-Skalen Im folgenden wird eine teststatistische Überprüfung der sieben Faktoren des TAI vorgenommen. Der Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Itemanalyse (Programm ITAMIS von KOHR 19782) für die einzelnen Skalen zu entnehmen. Tabelle 1: Teststatistische Kennwerte der sieben TAI-Skalen (Konstruktionsstichprobe: N-804; für TAI 6 und TAI 7: N-547). Kriterium Itemzahl Punkterange Mittelwert Streuung CRONBACHs Alpha Interkorrelation2 Trennschärfe3 TAI 11 TAI 2 TAI 3 TAI TAI TAI 1: Schweregrad; TAI 2: Soziales Trinken; TAI 3: Süchtiges Trinken; TAI 4: Motive; TA1 5: Schädigung; TAI 6: Partnerprobleme wegen Trinken; TAI 7: Trinken wegen Partnerproblemen 2durchschnittliche Iteminterkorrelation 3durchschnittlicher, part-whole korrigierter Wert 8

13 Die Bezeichnungen TAI 1 bis TAI 7 und ihre Benennungen finden hier bereits Verwendung, obwohl die inhaltliche Beschreibung der Skalen einem späteren Kapitel (Punkt 3) vorbehalten ist. Die beiden letzten Skalen (TAI 6 und TAI 7) sind nur für Personen relevant, die in den letzten Monaten vor Testbearbeitung in einer Ehe oder eheähnlichen Partnerschaft lebten. Der Wert für die interne Konsistenz einer Skala (CRONBACHs Alpha) ist nur für TAI 7 geringer als.80. Die durchschnittlichen, part-whole-korrigierten Trennschärfen sind mit Werten um.50 als hinreichend zu bezeichnen. Die durchschnittlichen Iteminterkorrelationen liegen im Bereich um.30 und sind ebenfalls zufriedenstellend. Zur Bestimmung der Zuverlässigkeit der TAI-Skalen wurde zum einen deren interne Konsistenz mit den Daten einer weiteren Stichprobe (N=400; Validierungsstichprobe 4) geprüft, zum anderen die Test-Retest-Stabilität über einen Zeitraum von wenigen Tagen (Retest-Stichproben 1 und 2) ermittelt. Über beide Verfahren zur Reliabilitätsschätzung wird nachfolgend berichtet. Die interne Konsistenz der TAI-Skalen ist in der vorletzten Zeile von Tabelle 2 unter der Rubrik "GUTTMAN rtt" zu finden. Tabelle 2 enthält darüber hinaus weitere teststatistische Kennwerte. Tabelle 2: Teststatistische Kennwerte der sieben TAI-Skalen auf der Basis der Validierungsstichprobe 4 (N=400). Kennwert Skala TAI 1 TAI 2 TAI 3 TAI 4 TAI 5 TAI 6 TAI 7 Itemzahl I minimaler Item-Mittelwert maximaler Item-Mittelwert durchschn. Item-Mittelwert GUTTMAN rtt N Die internen Konsistenzen (GUTTMAN rtt) schwanken zwischen.92 für TAI 1 und.71 für TAI 7. Die vergleichsweise geringe Konsistenz der zuletzt erwähnten Skala läßt sie für individualdiagnostische Aussagen als weniger geeignet erscheinen. Die übrigen sechs Skalen kann man dagegen aus testtheoretischer Sicht als befriedigend bezeichnen. Die mitgeteilten minimalen und maximalen Item-Mittelwerte geben an, in welchem Schwierigkeitsbereich die Items der entsprechenden Skalen liegen. Die durchschnittlichen Item- Mittelwerte verdeutlichen die "Schwierigkeit" der Skalen als solche. Zu beachten ist, daß alle Mittelwerte in Tabelle 2 bei positiver Polung zwischen den Extrempunkten 1.0 (alle 9

14 Items voll abgelehnt) und 4.0 (allen Items voll zugestimmt) liegen. - Die variierenden Probandenzahlen in der letzten Zeile von Tabelle 2 sind auf einige unvollständig ausgefüllte Datenblätter zurückzuführen. Um die zeitliche Stabilität der TAI-Skalen abschätzen zu können, wurden mit kleinen Stichproben Retests in kurzem Abstand durchgeführt (Retest-Stichproben 1 und 2). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in den Tabellen 3 und 4 zusammengefaßt. Tabelle 3: Mittelwerte (x), Streuungen (s) und Produkt-Moment-Korrelationen (rtt) von Test- und Retest-Werten nach Stichprobe 1; Kurzzeittherapie). drei Tagen (Retest- Skala Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 x s x s rtt TAI TAI TAI TAI TAI TAI TAI Tabelle 4: Mittelwerte (x), Streuungen (s) und Produkt-Moment-Korrelationen (rtt) von Test- und Retest-Werten nach 14 Tagen (Retest-Stichprobe 2; Langzeittherapie). Skala Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 rtt N TAI TAI TAI TAI TAI TAI TAI Obwohl die Stichproben nicht sehr groß sind, erlauben die gefundenen Resultate den Schluß, daß über einen kurzen Zeitraum die Skalen des TAI in hohem Maß stabil bleiben. Ob und in welcher Weise therapeutische Interventionen Veränderungen der Skalenwerte bewirken, muß noch geklärt werden. Da es sich um ein Selbstbeschreibungsinstrument 10

15 handelt, ist in Rechnung zu stellen, daß sich infolge therapeutischer Maßnahmen die Selbstsicht des Patienten verändert. Entsprechend den durchgeführten Behandlungen sollte man prognostizieren können, auf welchen Dimensionen sich der Patient zu einem späteren Zeitpunkt anders beschreibt als zu Therapiebeginn. Für einen Testabstand von acht Wochen werden weiter unten die entsprechenden Werte mitgeteilt (vgl. Punkt 4.7). Bezüglich des Zeitpunkts der Testapplikation bei Neuaufnahmen spielt der Grad der Entgiftung eine Rolle. Nach SHERER, HAYGOOD & ALFANO (1984) kann man davon ausgehen, daß zehn Tage nach der Aufnahme selbst bei Patienten, die zum Aufnahmezeitpunkt noch unter Suchtmitteleinfluß standen, stabile Testresultate erzielt werden können Normierung Unter der Normierung eines Tests versteht man die Anpassung der empirisch ermittelten Verteilungen von Skalensummenwerten an Verteilungen mit bekannten Eigenschaften. Damit wird die Vergleichbarkeit von Antworten auf Skalen mit unterschiedlichen Verteilungen hergestellt. Im Fall der TAI-Skalen liegt z.b. bezüglich Skala TAI 5 keine Normalverteilung der Rohwerte in der Normierungsstichprobe vor. Allein 279 Patienten erzielten hier die Mindestpunktzahl von 11. Aus diesem Grund differenziert TAI 5 auch nicht zwischen den Stanine-Werten 1, 2 oder 3, die alle mit dem niedrigsten Punktwert einhergehen (vgl. Anhang B). Die Normierung soll derartige Ungleichgewichte in den empirisch ermittelten Verteilungen ausgleichen. Aus der kumulierten Verteilung der Skalenrohwerte wurden zunächst Prozentränge bestimmt. Aus den dazugehörigen z-werten konnten T-Werte mit dem Mittelwert 50 und der Streuung 10 sowie Stanine-Werte mit dem Mittelwert 5 und der Streuung 2 abgeleitet werden. In Anhang A und B finden sich diese Kennwerte sowohl für die Normierungsstichprobe insgesamt (N=1275 stationär behandelte Alkoholiker der Fachkliniken "Thommener Höhe" und "Bad Tönisstein"; für die Partnerschaftsskalen TAI 6 und TAI 7: N=956) als auch für Männer (N=878 bzw. N=664) und Frauen (N=397 bzw. N=290) getrennt. Eine Unterteilung der Tabellen nach weiteren Gesichtspunkten wie Alter, Schichtzugehörigkeit etc, wäre durchaus möglich gewesen. Da jedoch ein solcher Schritt kaum Informationszuwachs gebracht hätte, wurde auf zusätzliche Differenzierungen verzichtet. Lediglich die Variable "Geschlecht" machte wegen zu erwartender geschlechtstypischer Unterschiede und der Tatsache, daß manche Kliniken z.b. nur Männer behandeln, die Erstellung von separaten Tabellen für Männer und Frauen erforderlich. 11

16 3 Die Skalen des TAl Es folgt eine Beschreibung der sieben Skalen des TAI anhand der ihnen zugeordneten Items (vgl. auch SCHELLER, KELLER, FUNKE & KLEIN 1984). Für jede Skala werden in tabellarischer Form die Itemtexte mit der jeweiligen Itemnummer im Test und die Ladung auf dem Faktor angegeben. Negativ gepolte Items sind durch ein "-" gekennzeichnet. Zusätzlich kann den Tabellen die Schwierigkeit und Trennschärfe aller Items entnommen werden. Jede Skala erhält zur Vereinfachung der Kommunikation im klinischen Alltag eine Kurzbezeichnung, die jedoch gemäß ihrer Funktion nicht alle inhaltlichen Aspekte der erhobenen Dimension umfassen kann und daher unter Berücksichtigung dieser Einschränkungen zu benutzen ist. Aus diesem Grund wird in den meisten Tabellen und Überschriften die vollständige Skalenbezeichnung und nur im fortlaufenden Text und auf dem Profilblatt die Kurzform verwendet. Die Items des TAI sind fast ausnahmslos Fragesätze, die häufig aus nur einem Hauptsatz bestehen, manchmal aber auch Nebensätze in Form von Relativ- oder Konditionalverknüpfungen aufweisen. Auf eine möglichst einfache Formulierung der Items wurde Wert gelegt. Die Antwortmöglichkeiten lauten für fast alle Items "oft", "manchmal", "selten" und "nie". Ein Beispiel für ein Item mit anderen vorgegebenen Antwortalternativen ist Item 12 ("Wieviel Bier haben Sie während Ihrer Trinkzeit pro Tag getrunken?"). Hier reicht die Antwortspanne von "gar keines" bis zu "mehr als sechs Flaschen". Im übrigen wird nur in Item 12 nach der Art konsumierter Alkoholika gefragt. Analysen zeigten nämlich, daß sogenannte "gesellige" Trinker hier größere Trinkmengen angeben. Damit ist das Item der Skala "Soziales Trinken" zuzurechnen. Weitere Fragen aus dem ursprünglichen Itempool, die sich auf die Konsummenge anderer alkoholischer Getränke bezogen, genügten den Auswahlkriterien insofern nicht, als sie sich nicht eindeutig einem Faktor zuordnen ließen. Sie entfielen daher ersatzlos. Die jeweils zutreffende Antwortkategorie wird direkt im Testheft angekreuzt, um so Fehlzuordnungen durch falsches Übertragen zu vermeiden. Dabei stehen die jeweiligen vier Antwortmöglichkeiten unter jedem Item. Darüber hinaus wurde auf eine ausreichende Größe der Antwortkästchen geachtet, damit auch Personen mit Tremor keine allzu großen praktischen Schwierigkeiten bei der Testbearbeitung haben. Die Sequenz der Items im ersten Teil des Fragebogens ist zufällig; im partnerbezogenen Teil folgen stets Items aufeinander, die nicht zur gleichen Skala zählen. 12

17 3.1 Skala "Verlust der Verhaltenskontrolle und negative Gefühle nach dem Trinken" (TAI 1) Diese Skala bietet mit 24 Items eine solide Basis für eine inhaltliche Interpretation. Es werden hier hauptsächlich solche Inhalte angesprochen, die für Gamma-Alkoholiker nach dem JELLINEK-Schema (JELLINEK 1960) typisch sind. Dabei liegt das Schwergewicht auf negativen Empfindungen und dem Verlust der Verhaltenskontrolle während der Trinkperioden. An dieser Stelle auf den ideologisch belasteten Begriff des "Kontrollverlusts" zurückzugreifen, wäre jedoch nicht gerechtfertigt. Gewissensbisse und Schuldgefühle, Ängste und niedergeschlagene Stimmungen prägen den Alkoholiker mit fortgeschrittener Suchtkarriere, der immer deutlicher die Folgen seines exzessiven Konsums im körperlichen, psychischen und sozialen Bereich erfährt. Diese Skala wird daher mit der Kurzbezeichnung "Schweregrad" belegt. Tabelle 5 zeigt die zu TAI 1 gehörenden Items und deren Kennwerte. Tabelle 5: Items und Itemkennwerte der Skala "Verlust der Verhaltenskontrolle und negative Gefühle nach dem Trinken" (TAI 1; Schweregrad). Nr. Itemtext L a d u n g l Schwieg Trenn3 6. Konnten Sie noch klar denken, wenn Sie getrunken hatten? 14. Hat Ihr Trinken Ihrer Familie und/oder Ihren Freunden Probleme bereitet? 17. Wurden Sie aggressiv oder ausfallend, wenn Sie tranken? 20. Hatten Sie nach einer durchzechten Nacht körper liehe Beschwerden? 21. Verloren Sie die Kontrolle über Ihr Verhalten, wenn Sie getrunken hatten? 25. Hatten Sie wegen Ihres Trinkens Gedächtnis lücken, ohne daß Sie zwischenzeitlich bewußtlos gewesen waren? 28. Haben Sie getrunken, um Ärger oder Verstimmungen zu vergessen? 29. Hat sich Ihr Lebensstil wegen Ihres Trinkens zum Schlechten hin verändert? 32. Schwankten Sie zwischen Zeiten übermäßigen Glücksgefühls und Zeiten totaler Verzweiflung? 37. Haben Sie getrunken, um zu vergessen? Waren Sie nach einer Zeit schweren Trinkens sehr bedrückt und niedergeschlagen? 42. Führten Sie Entschuldigungen an oder haben Sie gelogen, um Ihr Trinken zu verheimlichen? 43. Reagierten Sie auffallend verstimmt, wenn Sie getrunken hatten? 45. Hatten Sie vage, unbestimmte Ängste nach einer Zeit starken Trinkens? 13

18 48. Haben Sie wegen Ihres Trinkens Ihre Arbeit ver nachlässigt? 49. Hatten Sie Schuldgefühle oder Gewissensbisse nach einem Rausch? 50. Wechselten Sie zu einer sozial weniger akzep tierten Lebensweise über, wenn Sie tranken? 52. Haben Sie es anderen übelgenommen, wenn diese über Ihr Trinken sprachen? 55. Haben Sie gierig oder sehr schnell getrunken? Stolperten, strauchelten oder schwankten Sie, wenn Sie getrunken hatten? 62. Waren Sie leicht reizbar, wenn Sie getrunken hatten? 65. Hatten Sie seltsame oder beängstigende Empfin dungen während des Trinkens? 69. Waren Sie sehr traurig und niedergeschlagen, wenn Sie getrunken hatten? 71. Spürten Sie insbesondere nach einem Wochenende die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums? 1Ladung des Items auf dem Faktor (negative Polungen sind mit einem Minuszeichen versehen) 2Schwierigkeit des Items 3part-whole-korrigierte Trennschärfe des Items Die Skala TAI 1 bindet als Faktor fast 20% der Gesamtvarianz, etwa dreimal so viel wie der nächstfolgende. Auf diesem Hintergrund könnte man die Ausprägungen als grobe Einschätzung des Fortschritts in der Suchtentwicklung heranziehen bzw. als Maß für den Leidensdruck des einzelnen interpretieren. Die Skala erfaßt das Ausmaß, in dem eine Person bereits konkrete negative Konsequenzen im Verhalten und Erleben durch das Alkoholtrinken bei sich wahrnimmt. Es erscheint plausibel, einen Zusammenhang zu Merkmalen wie "Offenheit" oder "Verleugnungstendenzen" zu vermuten (vgl. Punkt 4.3). Damit könnte diese Skala Hinweise für die Einschätzung der Therapiemotivation geben (vgl. auch KRAMPEN & PETRY 1987). 3.2 Skala "Soziale Aspekte des Trinkens" (TAI 2) Die Skala TAI 2 ist vor allem durch solche Items charakterisiert, die den sozialen Kontext des Alkoholtrinkens erfassen. Sie beschreiben sowohl die Trinkumstände (z.b. in Gaststätten trinken; Ausgehen zum Trinken) als auch die soziale Bedeutung des Trinkens (z.b. mit Freunden trinken; mit Personen des anderen Geschlechts trinken). Interessanterweise ist hier auch die Frage nach dem Bierkonsum zu finden. Dies deckt sich mit dem Stereotyp, daß Bierkonsumenten eher gesellige Trinker sind. Die Kurzbezeichnung für diese Skala lautet "Soziales Trinken". In Tabelle 6 sind die zur Skala gehörigen Items und Itemkennwerte aufgelistet. 14

19 Tabelle 6: Items und Itemkennwerte der Skala ''Soziale Aspekte des Trinkens" (TAI 2; Soziales Trinken). Nr. Itemtext L a d u n g Schwieg Trenn3 1. Zogen Sie sich von der Außenwelt zurück, wenn Sie tranken? 5. Haben Sie in einem festen Personenkreis ge trunken? 7. Haben Sie andere Personen (z.b. Partner, Freunde) aufgefordert, mit Ihnen zu trinken? 9. Haben Sie mit Freunden und Bekannten getrunken? Wieviel Bier haben Sie während Ihrer Trinkzeit pro Tag getrunken? 19. Haben Sie allein getrunken? Haben Sie getrunken, um sich zu amüsieren? Wenn Sie abends in einer Gaststätte oder auf einer Party waren, wieviel Alkohol (Bier, Wein, Schnaps usw.) tranken Sie in der Regel, bevor Sie aufhörten? 31. Haben Sie mit Personen des anderen Geschlechts getrunken? 44. Haben Sie in Gaststätten oder Kneipen getrunken? Haben Sie zu Hause getrunken? Gingen Sie zum Trinken aus, um Leute zu treffen? Haben Ihre Freunde getrunken? Ladung des Items auf dem Faktor (negative Polungen sind mit einem Minuszeichen versehen) 2Schwierigkeit des Items apart-whole korrigierte Trennschärfe des Item Skala TAI 2 deckt als Faktor 6.7% der Gesamtvarianz ab. Männer weisen bezüglich TAI 2 im Durchschnitt etwas höhere Werte auf. Dies verdeutlichen auch die Tabellen mit den geschlechtsspezifischen Normwerten im Anhang. Mit dieser Skala läßt sich ein eher geselliger, eventuell Defizite im Bereich sozialer Kompetenzen und der Selbstsicherheit kompensierender Trinkstil von einem eher einsamen, unter Umständen gezielt stimmungsverändernden Trinken unterscheiden. 3.3 Skala "Süchtiges, andauerndes Trinken" (TAI 3) Diese Skala ist von ihren Inhalten her am ehesten als zwanghaftes, andauerndes Trinken zu beschreiben, wobei Verhaltenselemente, die klassischerweise dem Gamma- Alkoholiker zugeschrieben werden, vermischt sind mit solchen von Delta-Alkoholikern. Ein hoher Wert auf dieser Skala läßt sich mit einiger Sicherheit als Ausdruck einer selbstperzipierten, fortgeschrittenen Suchtkarriere interpretieren. Im Unterschied zu Skala 15

20 TAI 1 werden jedoch nahezu ausschließlich Merkmale des Trinkstils erfaßt, wie etwa Trinkpausen, Dauer der Trinkperioden, über den Tag verteiltes Trinken und zwanghaftes Weitertrinken nach dem Konsum weniger Gläser Alkohol. Als Kurzbezeichnung wird "Süchtiges Trinken" vorgeschlagen. In Tabelle 7 sind die Items dieser Skala und deren Kennwerte aufgeführt. Tabelle 7: Items und Itemkennwerte der Skala "Süchtiges, andauerndes Trinken" (TAI 3; Süchtiges Trinken). Nr. Itemtext L a d u n g l Schwieg Trenn3 4. Haben Sie während der Arbeitszeit getrunken? 18. Konnten Sie nach ein oder zwei Gläsern mit dem Trinken aufhören? 27. Hielten Sie Ihren Alkoholspiegel während des Tages auf einer gewissen Höhe? 30. Kreisten Ihre Gedanken um Alkohol und Trinken? 34. Haben Sie morgens getrunken, um Übelkeit und Kater zu überwinden? 35. Wie lange waren normalerweise Ihre Trinkpausen? 46. Wie lange tranken Sie gewöhnlich ohne Unterbrechung? 47. Kam es vor, daß Sie stark getrunken hatten und danach eine Zeitlang keinen Tropfen Alkohol anrührten? 56. Haben Sie über den Tag verteilt getrunken? 70. Haben Sie überwiegend täglich getrunken? 75. Zitterten Sie, wenn Sie nüchtern wurden (z.b. Zittern der Hände, inneres Zittern usw.)? 76. Hatten Sie Alkohol bei sich oder hielten Sie ihn griffbereit? Ladung des Items auf dem Faktor (negative Polungen sind mit einem Minuszeichen versehen) 2Schwierigkeit des Items 3part-whole-korrigierte Trennschärfe des Items Skala TAI 3 klärt mit 12 Items etwa 5.8% der Gesamtvarianz auf. Personen mit niedrigen Werten auf dieser Skala sollten vermehrt Informationen über die Symptomatik des Alkoholismus erhalten. Allerdings lassen sich mangelnde Offenheit bzw. das tatsächliche Fehlen bestimmter Symptome nicht ausschließen. Die Skala erfaßt auch das Trinken zur Unterdrückung von Entzugssymptomen und Aspekte der subjektiven Einschätzung zum Stellenwert der Droge "Alkohol" im täglichen Leben des Betroffenen. 16

21 3.4 Skala "Positive Trinkmotive" (TAL 4) Mit dieser Skala werden subjektive positive Erwartungen und Zuschreibungen in bezug auf die Wirkung des Alkohols erfaßt. Hohe Werte kennzeichnen Personen, die "positive" Trinkmotive (z.b. Entspannung, Einfallsreichtum, Enthemmung, Abnahme von Minderwertigkeitsgefühlen) herausstellen. Personen mit niedrigen Werten haben diese "positiven" Auswirkungen entweder nicht angestrebt, nicht erlebt oder sie leugnen derartige Funktionen ihres Trinkens. Die Kurzbezeichnung der Skala heißt "Motive". Tabelle 8 beinhaltet die der Skala zugeordneten Items und Itemkennwerte. Tabelle 8: Items und Itemkennwerte der Skala "Positive Trinkmotive" (TAI 4; Motive). Nr. Itemtext L a d u n g 1 Schwieg Trenn3 2. Konnten Sie sich besser an frühere Ereignisse erinnern, wenn Sie getrunken hatten? 3. Kamen Ihnen Ideen freier und ungehemmter, wenn Sie getrunken hatten? 8. Haben Sie getrunken, um Ihre Stimmung zu verän dern (z.b. wenn Sie sich langweilten, wenn Sie ärgerlich oder abgespannt waren)? 10. Konnten Sie besser Bekanntschaften knüpfen, wenn Sie getrunken hatten? 16. Waren Sie glücklicher, wenn Sie tranken? Haben Sie getrunken, um sich zu entspannen? Wenn Sie getrunken hatten, fühlten Sie sich dann eher in der Lage, Ihre Ansichten und Überzeugungen auszudrücken? 40. Haben Sie getrunken, um sich abzureagieren? Haben Sie getrunken, um Ihre Schüchternheit zu überwinden? 54. Waren Sie einfallsreicher, wenn Sie getrunken hatten? 63. Verhalf Ihnen Trinken zu dem Gefühl, daß Sie höhere Ziele erreichen könnten? 64. Wenn Sie getrunken hatten, waren Sie dann eher in der Lage, Ihre Gefühle und Gedanken Personen des anderen Geschlechts mitzuteilen? 66. Half Ihnen das Trinken, geistig reger und wacher zu sein? 68. Half Ihnen das Trinken, mit anderen Leuten lockerer umzugehen? 72. Half Ihnen das Trinken, Minderwertigkeits gefühle zu unterdrücken? 17

22 73. Half Ihnen das Trinken, besser arbeiten zu können? 77. Half Ihnen das Trinken, mit anderen Leuten besser zurechtzukommen? 1Ladung des Items auf dem Faktor (negative Polungen sind mit einem Minuszeichen versehen) 2Schwierigkeit des Items apart-whoie-korrigierte Trennschärfe des Items Diese 17 Items umfassende Skala klärt als Faktor etwa 4.7% der Gesamtvarianz auf. Die zugehörigen Fragen erfassen vor allem Aspekte des funktionalen Trinkverhaltens, wobei Personen mit hohen Skalenwerten aus ihrer subjektiven Sichtweise heraus Alkohol zur Kompensation oder zur Unterstützung einsetzen. Möglicherweise deutet ein hoher Skalenwert auf die Rationalisierung problematischen Trinkverhaltens hin. 3.5 Skala "Psychoperzeptuelle Konsequenzen und Versuch der Selbstbehandlung von physiologischen Begleiterscheinungen" (TAI 5) Die Skala bezieht sich vor allem auf das Erleben massiver negativer physiologischer Konsequenzen (z.b. delirähnliche Symptome; Halluzinationen optischer, akustischer und haptischer Art). Interessanterweise sind hier auch die Items zur Selbstbehandlung durch Medikamente zu finden. Dies bedeutet, daß hohe Werte von polytoxikomanen Patienten ebenso erreicht werden können wie von Personen im fortgeschrittenen Stadium mit physischen Schäden, die die zeitlich späteren Folgen der Abhängigkeit (z.b. Schlaflosigkeit; innere Unruhe) mit Medikamenten bekämpfen wollen. Als Kurzbezeichnung bietet sich hier der Begriff "Schädigung" an. Tabelle 9 gibt die Items und Itemkennwerte für diese Skala wieder. Tabelle 9: Items und Itemkennwerte der Skala "Psychoperzeptuelle Konsequenzen und Versuch der Selbstbehandlung von physiologischen Begleiterscheinungen" (TAI 5; Schädigung). Nr. Itemtext Ladung Schwieg Trenn3 11. Haben Sie Schlafmittel genommen? 13. Haben Sie Beruhigungsmittel genommen, um sich zu entspannen? 15. Erlebten Sie Zustände wie in einem Delir (z.b. starke Verwirrtheit)? 23. Kam es vor, daß Sie einen "trockenen" Rausch hatten (sich fühlen oder sich verhalten, als ob man betrunken ist, ohne etwas getrunken zu haben)?

23 33. Sahen Sie Dinge, die in Wirklichkeit nicht da waren? 39. Haben Sie in der letzten Zeit Medikamente genommen, die Aufputschmittel enthielten? 41. Hatten Sie Krampfanfälle nach einer Zeit starken Trinkens? 51. Hörten Sie Geräusche, die in Wirklichkeit nicht da waren? 57. Sind Sie wegen übermäßigen Trinkens ohnmächtig geworden? 59. Haben Sie Medikamente genommen, damit Sie besser schlafen konnten? 67. Empfanden Sie auf der Haut ein Krabbeln von Käfern oder anderen Tieren, die in Wirklichkeit nicht da waren? 1Ladung des Items auf dem Faktor Schwierigkeit des Items 3part-whole-korrigierte Trennschärfe des Items Diese Skala klärt mit 11 Items noch 3.3% der Gesamtvarianz auf. Die extrem schiefe Rohwerteverteilung für TAI 5 in Richtung niedriger Ausprägungen (vgl. auch die Schwierigkeitsindizes in Tabelle 9) wird durch die Normierung ausgeglichen, so daß sich auf der Basis von Normwerten die Interpretation individueller Skalenwerte erleichtert. 3.6 Skala "Partnerprobleme wegen Trinken" (TAI 6) Die Items dieser Skala erfassen inhaltlich die negativen Auswirkungen des exzessiven Alkoholkonsums auf die Partnerschaft. Dabei werden sowohl Verhaltensauffälligkeiten ge- Tabelle 10: Items und Itemkennwerte der Skala "Partnerprobleme wegen Trinken" (TAI 6). Nr. Itemtext L a d u n g 1 Schwieg Trenn3 78. Hat Ihr Trinken zu Partnerschwierigkeiten beige tragen? 80. Ärgerte sich Ihr Partner über Ihr Trinken? Reagierten Sie verärgert, wenn Ihr Partner Bemerkungen über Ihr Trinken machte? 84. Haben Sie mit Ihrem Partner gestritten oder be leidigten Sie ihn, wenn Sie tranken? 86. Schlugen oder mißhandelten Sie Ihren Partner, wenn Sie tranken? 88. Nörgelte Ihr Partner wegen Ihres Trinkens an Ihnen herum? 1Ladung des Items auf dem Faktor 2Schwierigkeit des Items apart-whole-korrigierte Trennschärfe des Items 19

24 genüber dem Partner angesprochen als auch dessen Reaktionen auf das Trinken aus der Sicht des Befragten. Die item- und skalenstatistischen Kennwerte der beiden partnerschaftsbezogenen Skalen (TAI 6 und TAI 7) wurden in einer von den übrigen Items des Fragebogens getrennten Itemanalyse überprüft. Die Items der beiden varimax-rotierten Faktoren ließen sich inhaltlich eindeutig den zwei erwarteten Dimensionen zuordnen. Tabelle 10 zeigt die Items und Itemkennwerte von TAI 6, einer Skala, für die sich - genauso wie für TAI 7 - die Einführung einer Kurzbezeichnung erübrigt. 3.7 Skala "Trinken wegen Partnerproblemen" (TAI 7) Die ermittelten Skalenwerte geben Hinweise auf mögliche partnerschaftsbezogene Bedingungen des Trinkverhaltens aus der Sicht des Patienten. Dabei wird das Augenmerk auf - momentane oder frühere - reale Partnerprobleme gelenkt, die unter anderem auch durch das exzessive Trinkverhalten eines Partners entstanden sein können. Darüber hinaus dürften ebenso Rationalisierungstendenzen und Schuldzuweisungen auf seiten des Patienten zum Ausdruck kommen. In Tabelle 11 sind die zugehörigen Items und Itemkennwerte aufgelistet. Tabelle 11: Items und Itemkennwerte der Skala "Trinken wegen Partnerproblemen" (TAI 7). Nr. Itemtext L a d u n g Schwieg Trenn3 79. Hatten Sie Schwierigkeiten mit Ihrem Partner, bevor Sie zu trinken anfingen? 81. Waren Veränderungen bei Ihrem Partner verant wortlich für Ihr Trinken? 83. Hatten Sie den Eindruck, daß Ihr Partner untreu war? 85. Verhielt sich Ihr Partner zu aufmerksam gegenüber Personen des anderen Geschlechts? 87. War Ihr Partner extrem eifersüchtig? Hielt Ihr Partner Sie für übermäßig eifersüchtig? Glauben Sie, daß Partnerprobleme Ihr Trinken verursacht haben? 1Ladung des Items auf dem Faktor 2Schwierigkeit des Items apart-uhoie korrigierte Trennschärfe des Items 20

25 genüber dem Partner angesprochen als auch dessen Reaktionen auf das Trinken aus der Sicht des Befragten. Die item- und skalenstatistischen Kennwerte der beiden partnerschaftsbezogenen Skalen (TAI 6 und TAI 7) wurden in einer von den übrigen Items des Fragebogens getrennten Itemanalyse überprüft. Die Items der beiden varimax-rotierten Faktoren ließen sich inhaltlich eindeutig den zwei erwarteten Dimensionen zuordnen. Tabelle 10 zeigt die Items und Itemkennwerte von TAI 6, einer Skala, für die sich - genauso wie für TAI 7 - die Einführung einer Kurzbezeichnung erübrigt. 3.7 Skala "Trinken wegen Partnerproblemen" (TAI 7) Die ermittelten Skalenwerte geben Hinweise auf mögliche partnerschaftsbezogene Bedingungen des Trinkverhaltens aus der Sicht des Patienten. Dabei wird das Augenmerk auf - momentane oder frühere - reale Partnerprobleme gelenkt, die unter anderem auch durch das exzessive Trinkverhalten eines Partners entstanden sein können. Darüber hinaus dürften ebenso Rationalisierungstendenzen und Schuldzuweisungen auf seiten des Patienten zum Ausdruck kommen. In Tabelle 11 sind die zugehörigen Items und Itemkennwerte aufgelistet. Tabelle 11: Items und Itemkennwerte der Skala "Trinken wegen Partnerproblernen" (TAI 7). Nr. Itemtext L a d u n g Schwie2 Trenn3 79. Hatten Sie Schwierigkeiten mit Ihrem Partner, bevor Sie zu trinken anfingen? 81. Waren Veränderungen bei Ihrem Partner verant wortlich für Ihr Trinken? 83. Hatten Sie den Eindruck, daß Ihr Partner untreu war? 85. Verhielt sich Ihr Partner zu aufmerksam gegenüber Personen des anderen Geschlechts? 87. War Ihr Partner extrem eifersüchtig? Hielt Ihr Partner Sie für übermäßig eifersüchtig? Glauben Sie, daß Partnerprobleme Ihr Trinken verursacht haben? 1Ladung des Items auf dem Faktor 2Schwierigkeit des Items 3part-whole-korrigierte Trennschärfe des Items 20

26 4 Hinweise zur Validität des TAI Nach Darstellung der sieben TAI-Skalen erfolgt die Diskussion einer Reihe von Befunden, die für die Gültigkeit des Instruments sprechen. Es wird über Zusammenhänge zwischen TAI-Skalen und anderen - zum Teil mittels Fragebogen erfaßten - Merkmalen berichtet. Zunächst werden zur Beschreibung verschiedener Validitätsaspekte die Interkorrelationen der TAI-Skalen und die Korrelationen der TAI-Skalen mit soziodemographischen bzw. behandlungsspezifischen Merkmalen sowie mit persönlichkeitspsychologischen Daten erörtert. Es folgen Angaben über die Zusammenhänge mit medizinischen Laborbefunden und über Querverbindungen zu einem anderen Alkoholismusfragebogen (GABS). Die Ergebnisse katamnestischer Erhebungen liefern Hinweise auf die prognostische Validität der TAI-Skalen. Weitere interessante Validitätsbelege, die sich aufgrund ihrer Heterogenität nicht eindeutig klassifizieren lassen, komplettieren den Gliederungspunkt Interkorrelationen der TAI-Skalen Die Interkorrelationen der sieben TAI-Skalen untereinander wurden für die Validierungsstichprobe 1 (N=1451; "Thommener Höhe") und die Validierungsstichprobe 4 (N=400; "Thommener Höhe") jeweils getrennt berechnet. In Tabelle 12 sind die ermittelten Koeffizienten wiedergegeben. Die für die beiden unabhängigen Stichproben errechneten Korrelationen unterscheiden sich kaum in ihrer Höhe. Dies kann als Beleg für die Stabilität der mit dem TAI erzielten Resultate gelten, wurden doch verschiedene Patientengenerationen um die Bearbeitung des Fragebogens gebeten. Tabelle 12: Interkorrelationen der sieben TAI-Skalen. TAI-Skala Anmerkung. Obere Diagonalmatrix: Validierungsstichprobe 1 (TAI 1 bis 5: N=1451; TAI 6 und 7: N=990); untere Diagonalmatrix: Validierungsstichprobe 4 (TAI 1 bis 5: N=400; TAI 6 und 7: N=270). 21

27 Skala TAI 1 "Schweregrad" zeigt zu fast allen anderen Skalen hohe Korrelationen. Eine Ausnahme bildet die Korrelation zwischen TAI 1 und TAI 2 "Soziales Trinken". Dies entspricht deshalb den Erwartungen, weil Skala TAI 1 zwar keine Items zum sozialen Umfeld des Trinkens enthält, ansonsten aber durchaus als "Superfaktor" angesehen werden kann. Die vorn Betrag her höchsten Korrelationen bestehen zwischen TAI 1 und TAI 4 "Motive" (.57 und.62) sowie zwischen TAI 1 und TAI 6 "Partnerprobleme wegen Trinken" (.61 und.66). Hier wird offensichtlich der Zusammenhang des Schweregrads der Abhängigkeit mit der Funktionalität des Rauschmittels einerseits und den familiären Störungen andererseits abgebildet. Allerdings ist zu bedenken, daß das Ausmaß gemeinsamer Varianz, das für die angegebenen Korrelationen zwischen 32% und 43% variiert, nicht allzu hoch ausfällt. Skala TAI 2 "Soziales Trinken" erweist sich aufgrund der niedrigen Korrelationen mit den meisten anderen TAI-Skalen als deutlich unabhängige Dimension. Dieser Befund kann auch durch die Korrelation von.32, ermittelt zwischen TAI 2 und TAI 4 "Motive" (vgl. Tabelle 12; Validierungsstichprobe 4), nicht ernsthaft in Frage gestellt werden. 4.2 Korrelationen mit soziodemographischen und behandlungsspezifischen Merkmalen Von den erhobenen Merkmalen kovariieren "Dauer der Abhängigkeit" und "Therapiedauer" nur sehr gering mit allen TAI-Skalen. Die Variable "Dauer der Abhängigkeit" korreliert mit TAI 2 "Soziales Trinken" (.11) und die Variable "Therapiedauer" mit TAI 4 "Motive" (.14) noch am höchsten. Die subjektiv eingeschätzte Dauer der Abhängigkeit steht - wie auch andere Autoren vermuten (z.b. PATTISON 1982) - in keinem linearen Zusammenhang zum Schweregrad der Abhängigkeit oder zu anderen Abhängigkeitsmerkmalen. Dieses Ergebnis ist ein möglicher Beleg gegen die Annahme eines progressiven, deterministischen Krankheitsverlaufs. Da die Variable "Therapiedauer" von zahlreichen Einflußgrößen abhängt, ist ein relevanter Zusammenhang zwischen dieser Variablen und den TAI-Skalenwerten nicht zwingend zu erwarten. Für eine Reihe von TAI-Skalen ergeben sich jedoch etwas günstigere Korrelationen mit anderen soziodemographischen und behandlungsspezifischen Merkmalen. So zeigt sich ein Zusammenhang zwischen TAI 1 "Schweregrad" und der Zahl bisheriger Suchttherapien (.18), der Dauer von Arbeitslosigkeit in den letzten acht Jahren (.21), dem Alter zum Testzeitpunkt (-.19) sowie der Zahl der Entzugsbehandlungen in den letzten fünf Jahren (.25). Skala TAI 2 "Soziales Trinken" korreliert mit der Dauer von Arbeitslosigkeit in den letzten acht Jahren (.26) und dem Alter (-.18). Skala TAI 4 "Motive" steht ebenfalls in 22

28 negativem Zusammenhang mit dem Alter (-.21). Skala TAI 5 "Schädigung" weist gemeinsame Varianz mit dem Merkmal "Dauer von Arbeitslosigkeit in den letzten acht Jahren" (.17) und der Zahl der Entzugsbehandlungen in den letzten fünf Jahren (.26) auf. Während Skala TAI 1 "Schweregrad" erwartungsgemäß die vom Betrag her höchsten Korrelationen mit soziodemographischen Merkmalen liefert, liegen zwischen diesen und der auf den Trinkstil bezogenen Skala TAI 3 "Süchtiges Trinken" keine interpretierbaren Zusammenhänge vor. Sie ist deshalb als unabhängig von den berücksichtigten sozialen und biographischen Merkmalen anzusehen. Beachtenswert sind auch die Zusammenhänge zwischen dem Alter und den TAI-Skalen, die deutlich machen, daß jüngere Suchtkranke an einer komplexeren und stärker problembehafteten Abhängigkeit leiden als ältere (vgl. KLEIN & SIEMON 1985) oder eventuell größere Offenheit und realistischere Selbsteinschätzung zeigen. Zahlreiche alternative Hypothesen über den Zusammenhang zwischen Alter und Suchtmerkmalen sind denkbar; sie bedürfen jedoch der eingehenderen empirischen Überprüfung. Von besonderem Interesse erscheint auch die geschlechtstypische Beantwortung des TAI (vgl. auch Punkt 2.2.4). Mittelwerte und Streuungen, errechnet aus den Daten der Validierungsstichprobe 4 (N=400), sind in Tabelle 13 aufgelistet. Tabelle 13: Mittelwerte und Streuungen (in Klammern) für die fünf TAI-Skalen in Abhängigkeit vom Geschlecht und Ergebnisse der t-tests (Validierungsstichprobe 4). Geschlecht TAI-Skala männlich (N=292) (14.13) ( 7.23) ( 7.67) (10.08) ( 5.62) weiblich (N=I08) , (17.80) ( 7.70) ( 9.07) (11.60) ( 6.54) t-wert * 4.03* * p<.05 bei N=400 und df=398 Ein Mittelwertsvergleich bezüglich Validierungsstichprobe 4 erbringt für TAI 2 "Soziales Trinken", TAI 3 "Süchtiges Trinken" und TAI 5 "Schädigung" signifikante Differenzen (vgl. Tabelle 13). Die Männer der Stichprobe trinken eher in sozialen Kontexten und berichten über einen süchtigeren Trinkstil, während die Frauen eine stärkere Schädigung durch das Trinken angeben, was sich in intensiveren Entzugserscheinungen und einem stärkeren Trend zur Selbstmedikation niederschlägt. Ent- 23

29 sprechend diesen Unterschieden finden sich im Testanhang für Männer und Frauen getrennte Normwerttabellen. Die vielfach bei Abhängigkeitskranken vermuteten geschlechtsspezifischen Differenzen waren häufig Gegenstand der Forschung. Die Ergebnisse dieser Forschung sind in der einschlägigen Fachliteratur dokumentiert (vgl. auch SCHELLER & BALKENHOL 1985, 1986). 4.3 Korrelationen mit Persönlichkeitsskalen Von besonderem Interesse in der Suchtforschung und -therapie sind die Persönlichkeitsmerkmale der Betroffenen und deren Zusammenhänge mit Suchtmerkmalen. Anstatt den wenig brauchbaren Begriff der "Suchtpersönlichkeit" zu strapazieren, spricht BARNES (1980) von der klinischen Alkoholikerpersönlichkeit, also jenen Menschen, die im Zustand der Behandlungsbedürftigkeit einen Helfer aufsuchen. Diese klinische Alkoholikerpersönlichkeit, diagnostiziert zu Beginn einer stationären Entwöhnungsbehandlung, interessiert auch hier und wird in Bezug zu den TAI-Skalen gesetzt. Für die Validierungsstichprobe 1 (N=1451) wurden die Korrelationen der TAI-Skalen mit den im FPI (FAHRENBERG, SELG & HAMPEL 19732/19783) erfaßten Dimensionen ermittelt (vgl. Tabelle 14). Es ergaben sich zahlreiche statistisch bedeutsame Korrelationen, von denen aus Gründen der praktischen Bedeutsamkeit nur die höchsten (ab.40) im Text erläutert werden. Tabelle 14: Korrelationen der TAI-Skalen 1 bis 5 mit dem FPI (Validierungsstichprobe 1). FPI-Skalen TAI-Skalen Nervosität Aggressivität Depressivität Erregbarkeit Geselligkeit Gelassenheit Dominanzstreben Gehemmtheit Offenheit :.:...:.:..11 E Extraversion N Emotionale Labilität M Maskulinität

30 FPI 1 (Nervosität) korreliert am höchsten mit TAI 5 "Schädigung" (.45), ein Ergebnis, das die somatischen und psychosomatischen Auswirkungen der Abhängigkeit unterstreicht. FPI 2 (Aggressivität), FPI 4 (Erregbarkeit), FPI 5 (Geselligkeit) und FPI 9 (Offenheit) zeigen mit allen TAI-Skalen signifikante, aber vom Betrag her eher niedrige Korrelationen. Bezüglich FPI 3 (Depressivität) ergeben sich hohe Korrelationen mit TAI 1 "Schweregrad" (.44) und TAI 4 "Motive" (.47). Es ist also nicht nur bei fortgeschrittener Abhängigkeit mit erhöhter Depressivität zu rechnen, sondern auch dann, wenn über das Trinken bevorzugt Zustandsveränderungen angestrebt werden. Diese Zusammenhänge verwundern deshalb nicht, weil sich bereits zwischen den TAI-Skalen 1 und 4 Korrelationen von.57 und.62 eruieren ließen (vgl. Tabelle 12). Die Aspekte von Frustrationstoleranz und Gelassenheit erfassende FPI-Skala 6 (Gelassenheit) korreliert mit TAI 1 hoch negativ (-.46). Der Schweregrad der Abhängigkeit kann also zu einem gewissen Grad im Zusammenhang mit einer durch Frustrationsintoleranz und mangelnde Gelassenheit gekennzeichneten Persönlichkeitsstörung gesehen werden. Obwohl hier ausschließlich Aussagen über die klinische Alkoholikerpersönlichkeit zur Diskussion stehen, liegt es nahe, in diesem Kontext auf die Bedeutung der Persönlichkeitsvariablen "Frustrationsintoleranz" für die Ätiologie der Sucht (vgl. KLEIN 1987) zu verweisen. Während sich für die FPI-Skalen 7 (Dominanzstreben) und E (Extraversion) eher mäßige Korrelationen mit den TAI-Skalen finden lassen, zeigen sich für die FPI- Skalen 8 (Gehemmtheit) und N (Emotionale Labilität) nochmals interessante Zusammenhänge. FPI 8 korreliert zu.41 mit TAI 4, einer Skala, die gerade jene Motive erfassen soll, die zum Trinken führen. Ebenso deutlich ist das Ergebnis bezüglich der Neurotizismusskala des FPI, für die sich wieder eine hohe Korrelation mit der Trinkmotivskala des TAI (.40) und darüber hinaus noch eine ähnlich hohe Korrelation mit TAI 1 (.44) ermitteln läßt. Auf die Interpretation der FPI-Skala M (Maskulinität) soll hier wegen testimmanenter Probleme verzichtet werden. Sie führten bekanntlich dazu, daß diese Skala in der revidierten Fassung des Persönlichkeitstests, FPI-R, nicht mehr enthalten ist (vgl. FAHRENBERG, HAMPEL & SELG 19844). Insgesamt ergibt sich für den Zusammenhang des TAI mit dem FPI folgendes Resultat: Persönlichkeitsstörungen und -beeinträchtigungen stehen in hohem Zusammenhang mit dem Schweregrad der Abhängigkeit (TAI 1). Für Persönlichkeitsstörungen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß Alkohol als ein "Selbstheilungsmittel" angesehen wird, ergeben sich hohe Korrelationen mit der Trinkmotivskala (TAI 4). Dies ist nicht nur ein interessanter Beleg für das Konstrukt der klinischen Alkoholikerpersönlichkeit (BARNES 1980), sondern verdeutlicht auch die Erweiterung des Hypothesenraums durch die diagnostischen 25

31 Möglichkeiten des TAI, die sich nicht nur auf die Erfassung der Abhängigkeit allein beschränken. Damit liegt auch ein Hinweis für die Übereinstimmungsvalidität des TAI vor. In einem zweiten Validierungsschritt war zu prüfen, ob das mehr auf klinisch-psychologische Fragestellungen zugeschnittene "Minnesota Multiphasic Personality Inventory" (MMPI - deutsche Kurzform von GEHRING & BLASER 1982) die ermittelten Zusammenhänge zwischen einzelnen FPI- und TAI-Skalen bestätigt. Deshalb werden zunächst die für die Validierungsstichprobe 4 (N=400) errechneten Korrelationen zwischen MMPI- und TAI- Skalen in Tabelle 15 vorgestellt. Tabelle 15: Korrelationen der TAI-Skalen 1 bis 5 mit dem MMPI (Validierungsstichprobe 4). MMPI-Skalen TAI-Skalen L (Lie) F (Validity) K (Correction) HS (Hypochondriasis) D (Depression) HY (Conversion Hysteria) PD (Psychopathic Deviate) MF (Masculinity/Femininity) PA (Paranoia) PT (Psychasthenia) SC (Schizophrenia) MA (Hypomania) SI (Social Introversion) Da sich erneut zahlreiche signifikante Korrelationen errechnen ließen, werden wiederum nur die höchsten Korrelationen (ab.40) in die Diskussion einbezogen. Für TAI 1 "Schweregrad" ergeben sich bedeutsame Zusammenhänge mit den Skalen D (Depression), PD (Psychopathic Deviate), PT (Psychasthenia), MA (Hypomania) und den drei Validitätsskalen L (Lie), F (Validity) und K (Correction). Zum einen sind dies jene Persönlichkeitsskalen, die abweichendes Verhalten, Ichschwäche und Depressivität messen, zum anderen unterstreichen die hohen Korrelationen mit den Validitätsskalen, daß der Skala TAI 1 innerhalb des TAI möglicherweise die Rolle einer testinternen Validitätsskala zukommt (vgl. auch Punkt 3.1). Für TAI 2 "Soziales Trinken" fallen die Korrelationen eher niedrig aus. Dadurch wird im Sinne einer divergenten Validität die weitgehende Unabhängigkeit dieser Skala vom MMPI belegt. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für TAI 3 "Süchtiges Trinken". Es finden sich zwar zahlreiche Korrelationen mittlerer Höhe, jedoch liegt im 26

32 Vergleich zu anderen TAI-Skalen weit geringere gemeinsame Varianz mit den MMPI- Skalen vor. Für TAI 4 "Motive", jener Skala, die auffällig hohe Korrelationen mit einzelnen FPI-Skalen aufwies, sind ebenfalls nur Koeffizienten von mittlerer Höhe eruierbar. Verständlich wird dies bei Betrachtung der MMPI-Korrelationen mit TAI 5 "Schädigung". Zwischen den MMPI-Skalen F (Validity), D (Depression), HY (Conversion Hysteria), PA (Paranoia), PT (Psychasthenia), SC (Schizophrenia), MA (Hypomania) und der TAI-Skala 5 bestehen Korrelationen von.41 bis.53. Offensichtlich ist der Zusammenhang zwischen MMPI und TAI stark vom Aspekt der Morbidität - der krankhaften Schädigung der Patienten - bestimmt, was eindeutig dem klinisch-psychologischen Charakter des MMPI entspricht. Das FPI hingegen korreliert aufgrund seines breiten persönlichkeitspsychologischen Spektrums hoch mit anderen Dimensionen des TAI (z.b. "Motive"). Für das MMPI gilt zusammenfassend: Je ausgeprägter einzelne klinische Persönlichkeitsstörungen sind, desto eindeutiger erweisen sich die suchtbedingten Schädigungen und in den meisten Fällen auch die Indikatoren für den Schweregrad der Abhängigkeit. Fragen nach der Kausalität müssen allerdings unbeantwortet bleiben. Über die bisher dargestellten Bereiche hinaus wurden auch die Korrelationen des TAI mit dem "Biographischen Inventar zur Diagnose von Verhaltensstörungen" (BIV - JÄGER, LISCHER, MÜNSTER & RITZ 1976) für die Validierungsstichprobe 2 (N=247) ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 16 zusammengefaßt. Tabelle 16: Korrelationen der TAI-Skalen 1 bis 5 mit dem BIV (Validierungsstichprobe 2). BIV-Skalen TAI-Skalen Familiäre Situation Ichstärke Soziale Lage Erziehungsverhalten Neurotizismus Soziale Aktivität Psychophysische Konstitution Extraversion Die ermittelten Resultate bestätigen die Rolle der Skala TAI 1 "Schweregrad" als übergeordnete Skala. Sie korreliert mit BIV 2 (Ichstärke) und BIV 5 (Neurotizismus) am 27

33 höchsten (.51 und.56). Mit zunehmendem Schweregrad der Abhängigkeit werden zugleich größere Ichschwäche und höherer Neurotizismus festgestellt. Die mit.47 vom Betrag her beachtenswerte Korrelation zwischen TAI 5 "Schädigung" und BIV 7 (Psychophysische Konstitution) unterstützt die konvergente Validität dieser TAI-Skala. Die durchweg (bis auf BIV 8 - Extraversion) niedrigen Korrelationen der BIV-Skalen mit TAI 2 "Soziales Trinken" decken sich mit den oben berichteten Ergebnissen und können als divergente Validitätsbelege verstanden werden. 4.4 TAI-Skalen und medizinische Laborbefunde Anhand der Daten einer Zufallsstichprobe von 120 Patienten (Validierungsstichprobe 3) aus der 247 Personen umfassenden Validierungsstichprobe 2 (vgl. Abbildung 1) wurden die Zusammenhänge zwischen TAI-Skalenwerten und einigen medizinischen Laborbefunden erhoben und auf statistische Signifikanz überprüft. Vier Probanden blieben wegen fehlender Angaben unberücksichtigt. Es wurde eine mittlere erwartete Effektstärke von r=.30 und als Signifikanzniveau ein Alpha-Wert von.05 zugrunde gelegt, so daß bei einer Stichprobengröße von N=112 Personen die Stärke (1-Beta) der statistischen Tests.90 beträgt (vgl. COHEN 19772, p. 102). Die Mittelwerte und Streuungen für die TAI-Skalen weichen in Gesamt- und Zufallsstichprobe nicht bedeutsam voneinander ab. Als somatische Daten standen aus der Eingangsuntersuchung die Werte der Gamma-Glutamyltransferase (Gamma-Gt), der Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), der Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) und der Cholinesterase (in drei Kategorien "niedrig - normal - erhöht") sowie Körpergröße und Körpergewicht zur Verfügung. Tabelle 17 zeigt die Produkt- Moment-Korrelationen zwischen den TAI-Skalen 1 bis 5 und dem Wert der Gamma-GT sowie die Kendall-Rangkorrelationen zwischen den genannten Skalenwerten und (a) einem zusammengesetzten Maß für den Grad der körperlichen Schädigung (Grad) bzw. (b) einer trichotomisierten Angabe über das in Bezug zur Körpergröße stehende Körpergewicht (Gewicht). Die Variable "Grad" kann Werte zwischen 0 und 5 annehmen, wobei jeweils ein Punkt für das Auftreten folgender Ausprägungen vergeben wird: GOT oder GPT muß größer als 18, Gamma-GT größer als 28 (jeweils gemessen in "Internationalen Einheiten"), das Verhältnis GOT/GPT kleiner als 0.7 und die Cholinesterase deutlich erhöht sein. Die Auswahl der Grenzwerte orientiert sich an den in einschlägigen Untersuchungen abgegebenen Einschätzungen. Eindeutige Aussagen lassen sich lediglich aus den verwendeten Gamma-GT-Werten ableiten. Für die übrigen Maße mußte eine mehr oder weniger willkürliche Festlegung auf eine Interpretationsmöglichkeit erfolgen (vgl. SCHMIDT & SCHMIDT 19813). Die Variable "Gewicht" zeigt die Ausprägungen 1 bis 3 (Unter-, Normal-, Über- 28

34 gewicht). Werte, die mehr als 20% von der Maßzahl "Körpergewicht in kg minus (Körpergröße in cm minus 100)" abweichen, wurden als Unter- bzw. Übergewicht angesehen. Tabelle 17: Korrelationen der TAI-Skalen 1 bis 5 mit ausgewählten somatischen Kennwerten (N=116 Patienten der Validierungsstichprobe 3). TAI-Skala Gammas Grade Gewicht3 TAI 1 "Schweregrad" -.33* TAI 2 "Soziales Trinken" -.28* TAI 3 "Süchtiges Trinken" * TAI 4 "Motive" -.24* TAI 5 "Schädigung" Gamma-Glutamyltransferase 2Grad der Schädigung (aus fünf medizinischen Daten; 0 bis 5) 3 trichotomisiert in Unter-, Normal- und Übergewicht (1 bis 3) *signifikant von 0 verschieden mit adjustiertem Alpha (p<.05) Die inhaltliche Interpretation dieser Befunde bereitet gewisse Schwierigkeiten. So waren die negativen signifikanten Korrelationen zwischen Gamma-GT, dem einzigen alkoholspezifischen Laborkennwert, und den TAI-Skalen 1, 2 und 4 nicht unbedingt zu erwarten. Die negativen Zusammenhänge zwischen TAI 2 "Soziales Trinken" bzw. TAI 4 "Motive" und der akuten alkoholbedingten Leberschädigung lassen unter Umständen vermuten, daß bereits länger entgiftete Personen sich in bezug auf diese TAI-Dimensionen realistischer einschätzen. Alternative Hypothesen, die etwa den Zeitpunkt der Entgiftung miteinbeziehen, sind ebenfalls denkbar. Die fehlenden statistisch bedeutsamen Beziehungen zwischen Gamma-GT und TAI 3 "Süchtiges Trinken" bzw. TAI 5 "Schädigung" überraschen und unterstützen die Vermutung, daß von körperlichen Begleiterscheinungen relativ unabhängige psychische Dimensionen existieren. Die fehlenden Zusammenhänge zwischen dem konstruierten Maß des körperlichen Schädigungsgrades und allen TAI-Skalen stehen mit dieser Hypothese in Einklang. Zu beachten bleibt allerdings, daß die Güte dieses Maßes ungeprüft und auf dem Hintergrund uneindeutiger Korrespondenz der verwendeten medizinischen Kennwerte zu alkoholbedingten körperlichen Schädigungen sicherlich kritisch zu bewerten ist. Als interessant erweist sich die signifikante negative Korrelation zwischen der Variablen "Gewicht" und der TAI-Skala 3 "Süchtiges Trinken", die inhaltlich besagt, daß Personen mit stärker ausgeprägtem, süchtigem Trinkstil eher zu Untergewicht neigen. Diese Interpretation deckt sich mit der bei Alkoholikern häufig beobachtbaren Mangelernährung und den daraus folgenden spezifischen Defiziten im psychophysischen Bereich. 29

35 4.5 TAI-Skalen und Göttinger Abhängigkeitsskala In der Arbeit von JACOBI, BRAND-JACOBI & MARQUARDT (1987) wurde das TAI zur Validierung einer deutschen Fassung des "Severity of Alcohol Dependence Questionnaire" (SADQ - STOCKWELL, HODGSON, EDWARDS, TAYLOR & RANKIN 1979) verwendet, die den Namen "Göttinger Abhängigkeitsskala" (GABS) trägt. Die insgesamt zwanzig fünfstufig skalierten Fragen der GABS sollen die Position eines Probanden auf einem Kontinuum der Alkoholabhängigkeit einschätzen helfen. Von den ursprünglich 33 Fragen verblieben nach Itemelimination auf der Basis der ermittelten Faktorenstruktur insgesamt 20 Items für die endgültige Form der GABS. Obwohl die 13 eliminierten Items gute Trennschärfen und Schwierigkeiten besaßen, erfolgte eine Reduktion des Verfahrens, um die Vergleichbarkeit mit einer zwischenzeitlich vorgelegten Kurzform des SADQ (vgl. STOCKWELL, MURPHY & HODGSON 1983) zu erreichen. An N=102 stationär behandelten männlichen Alkoholabhängigen wurden neben einigen anderen Merkmalen GABS-, MALT- und TAI-Scores erhoben. Die Produkt-Moment-Korrelationen zwischen dem GABS-Summenscore (Split-half- Reliabilität.90) und den fünf TAI-Skalen betrugen für TAI 1.34, für TAI 2.54, für TAI 3.41, für TAI 4.67 und für TAI Die zuletzt genannte höchste Korrelation spricht dafür, daß beide Skalen jeweils physiologische Begleiterscheinungen der Alkoholabhängigkeit erfassen. Da die jeweiligen Skalen keine Reliabilitäten von 1 aufweisen, wird deren Korrelation allenfalls das Produkt der vorliegenden Reliabilitätskoeffizienten erreichen. Die zwischen GABS-Summenscore und TAI-Skalen ermittelten Korrelationen können daher als zufriedenstellend hoch angesehen werden. 4.6 Die prognostische Validität des TAI Zur Untersuchung der prognostischen Validität des TAI wurden die Patienten der Validierungsstichprobe 1 jeweils ein Jahr nach Behandlungsende im Rahmen einer katamnestischen Untersuchung befragt. Für die 845 Abstinenten und Gebesserten (58.2%) sowie die 606 Rückfälligen und Nichtantworter (41.8%) ergaben sich in bezug auf TAI 3 "Süchtiges Trinken" in der Therapieeingangsuntersuchung zwar geringe, aber dennoch signifikante Mittelwertsunterschiede (31.6 bzw für die erfolglos bzw. erfolgreich behandelten Patienten; p<.01). Dies bedeutet, daß sich ein höheres Ausmaß an berichtetem süchtigem Trinken für die erfolgreich Therapierten finden läßt. Auch SCHELLER & KLEIN (1986) konnten für Patienten mit einem hohen TAI 3-Skalenwert, die einen zunächst geplanten Klinikaufenthalt von vier bis sechs Monaten bereits nach 12 bis 15 Wochen beendeten, eine signifikant günstigere Prognose feststellen. Dieser Befund läßt sich als 30

36 ;r ositive Auswirkung eines therapeutisch durchaus wünschenswerten Problembewußtseins und Leidensdrucks interpretieren. Somit ist der Skala TAI 3 eine prognostisch besonders wichtige Rolle zuzuschreiben, die in Verbindung mit anderen Einflußgrößen die Genauigkeit der Erfolgsvorhersage im Suchtbereich entscheidend optimieren könnte (vgl. auch SCHELLER & KLEIN 1984). Weitere empirische Studien, in denen zu verschiedenen Zeitpunkten des therapeutischen Prozesses erhobene Informationen mit den auf variierenden Nachbefragungszeiträumen basierenden Ergebnissen katamnestischer Erhebungen in Beziehung gesetzt werden, können erheblich zur Optimierung der Alkoholikerbehandlung beitragen. Es erscheint jedoch auch sinnvoll, die Gesamtgruppe der zu behandelnden Personen in möglichst homogene Untergruppen einzuteilen, so daß sich ein spezifischeres therapeutisches Angebot entwickeln und auf diese Weise die Therapieeffizienz möglicherweise erhöhen läßt (vgl. z.b. FUNKE, KLEIN & SCHELLER 1981; KELLER 1981; SCHELLER & KLEIN 1982). In Gliederungspunkt 6 wird ansatzweise demonstriert, wie das TAI sinnvoll für solche Fragestellungen verwendet werden kann. 4.7 Sonstige Validitätshinweise Hinweise für die Validität des Verfahrens liefern unter anderem auch Veränderungen der Patienten, die sich nach einer längeren Zeit der Behandlung in den verschiedenen Skalenwerten widerspiegeln können. Zu diesem Zweck wurde das TAI einer Stichprobe von 42 Patienten (Retest-Stichprobe 3; vgl. Abbildung 1) zu Beginn der Behandlung sowie acht Wochen später vorgelegt. Die Ergebnisse dieser Studie sind in Tabelle 18 wiedergegeben. Tabelle 18: Mittelwerte (x), Streuungen (s) und Produkt-Moment-Korrelationen (rtt) zwischen Test- und Retest-Werten nach acht Wochen (Retest- Stichprobe 3). Skala Kurzbezeichnung Zeitpunkt 1 Zeitpunkt 2 rtt N TAI 1 "Schweregrad" TAI 2 "Soziales Trinken" TAI 3 "Süchtiges Trinken" TAI 4 "Motive" TAI 5 "Schädigung" TAI 6 TAI

37 Wie die Befunde in Tabelle 18 zeigen, fallen die Produkt-Moment-Korrelationen zwischen den zu verschiedenen Zeitpunkten erhobenen Daten deutlich niedriger aus als die in Tabelle 3 und 4 berichteten Koeffizienten für kurze Test-Retest-Abstände. Der hier gewählte Abstand von acht Wochen läßt bereits auf Therapie-Effekte schließen, die das Bild des Patienten von sich selbst verändert haben mögen. Obwohl sich die Mittelwerte und Streuungen für die beiden Testzeitpunkte kaum unterscheiden, sind die erheblich von 1abweichenden Korrelationskoeffizienten für Test- und Retest-Ergebnisse nicht nur durch einen möglichen Meßfehler erklärbar, mit dem bekanntlich Testwiederholungen in kurzem Zeitabstand zusätzlich behaftet sind. Die Testwiederholungskoeffizienten schwanken zwischen.84 für TAI 4 "Motive" und.30 für TAI 5 "Schädigung". Ob und inwieweit das TAI änderungssensitiv ist und damit zur Therapiekontrolle eingesetzt werden kann, bedarf weiterer eingehender Untersuchungen. Ein die Validität des TAI stützender Befund wurde von einem Kollegen aus einer DDR- Fachklinik für Alkoholabhängige mitgeteilt.2 Er berechnete anhand der Daten von zwei Aufnahmejahrgängen der Klinik (N=173) Mittelwerte und Streuungen für die Gesamtstichprobe sowie für Männer und Frauen getrennt. Ein Vergleich der in Tabelle 19 wiedergegebenen Daten mit den in Tabelle 1 und 13 aufgelisteten statistischen Kennwerten verweist auf keine stark ausgeprägten Ergebnisdifferenzen. Tabelle 19: Mittelwerte (x) und Streuungen (s) für die Skalen TAl 1 bis 7 in bezug auf Patienten einer DDR-Klinik für Alkoholabhängige (N=173). Skala Kurzbezeichnung Männerl Frauen2 Gesamt X S X S TAI 1 "Schweregrad" TAI 2 "Soziales Trinken" TAI 3 "Süchtiges Trinken" TAI 4 "Motive" TAI 5 "Schädigung" TAI TAl N=144 Männer (TAI 6 und 7: N=75) 2N= 29 Frauen (TAl 6 und 7: N=13) 2Wir danken dem Kotlegen Herrn Dr. Erik Winter (Berlin-Ost) für die im Schreiben vom übermittelten Befunde. 32

38 Im t-test unterscheiden sich die Gesamtmittelwerte der Skalenrohwerte in der DDR- Stichprobe (N=173 bzw. N=88) von den entsprechenden Mittelwerten der Konstruktionsstichprobe (vgl. Tabelle 1; N=804 bzw. N=547) bezüglich TAl 2 "Soziales Trinken" und TAI 4 "Motive" statistisch bedeutsam voneinander (p<.05), ebenso bezüglich TAI 3 "Süchtiges Trinken" und TAI 7 "Trinken wegen Partnerproblemen" (p<.01). Die Varianzen sind in den beiden Stichproben für alle Skalen homogen. Auf dem Hintergrund kulturspezifischer Überlegungen - etwa der Tatsache, daß in der DDR mehr hochprozentige Alkoholika konsumiert werden - lassen sich diese Befunde hinreichend erklären. Die erwarteten geschlechtstypischen Antworttendenzen hinsichtlich TAI 2, TAI 3 und TAI 5 (vgl. Tabelle 13) bestätigen sich in der DDR-Probandengruppe nur für TAl 2 "Soziales Trinken"; auch hier geben die Frauen allgemein weniger soziale Trinkumstände und -motive an (p<.01). Männer und Frauen in der DDR schätzen sich im Durchschnitt auf Skala TAI 1 "Schweregrad" insofern unterschiedlich ein, als Frauen einen signifikant höheren Skalenwert erzielen (p<.05) und sich somit als stärker betroffen beschreiben. Dieser Befund widerspricht dem insignifikanten Ergebnis, das für die Validierungsstichprobe 4 eruiert wurde; allerdings liegen auch hinsichtlich TAI 1 die Streuungen für Männer und Frauen in dieser Stichprobe etwas höher als in der DDR-Stichprobe (vgl. Tabelle 13). Beachtenswert bleibt die Tatsache, daß der Anteil der Frauen in der DDR-Probandengruppe deutlich geringer ist als in der bundesdeutschen Stichprobe. In einer Untersuchung von SCHNEIDER (1986) über Beziehungsstrukturen in alkoholbeeinträchtigten Partnerschaften werden die Korrelationen der TAI-Skalen mit den Skalen des "Trierer Partnerschaftsinventars" (TPI - HEIL 1984) berichtet. Dazu konnten aus einer umfangreicheren Stichprobe die Daten von 56 alkoholabhängigen Patienten einer Fachklinik herangezogen werden. Erwartungsgemäß zeigten sich die vom Betrag her höchsten Korrelationen zwischen erhobenen partnerschaftsbezogenen Merkmalen und den beiden Partnerskalen TAI 6 "Partnerprobleme wegen Trinken" und TAI 7 "Trinken wegen Partnerproblemen". Je stärker der Alkoholismus als Ursache oder Folge von Partnerproblemen angesehen wird, desto negativer sind die Einschätzungen des partnerschaftlichen Interaktionsverhaltens. Die Korrelationen zwischen den maßgeblichen Skalen des TPI und den beiden Partnerskalen des TAI schwanken zwischen -.46 und Läßt man einmal die für Skala TAI 5 "Schädigung" ermittelten Koeffizienten um -.30 außer acht, so korrelieren die verbleibenden TAI-Skalen 1 bis 4 mit den TPI-Skalen etwa um Null. HENKEL (1985) untersuchte im Rahmen einer Studie zum Thema "Arbeitslosigkeit als Risikofaktor für Alkoholgefährdung" eine Stichprobe von 510 Patienten aus 13 Fachkliniken unter anderem mit dem TAI. Für die Skalen TAI 1 "Schweregrad", TAI 2 "Soziales Trinken", TAI 3 "Süchtiges Trinken" und TAI 5 "Schädigung" ergaben sich auf dem 1%-Niveau signifikante Mittelwertsunterschiede zwischen den 243 arbeitslosen und

39 erwerbstätigen Patienten der Stichprobe. Die Arbeitslosen berichteten im Vergleich zu Erwerbstätigen über mehr Schuldgefühle und negative Konsequenzen ihres Trinkens (TAI 1), über bevorzugtes Trinken in Einsamkeit und Isolation (TAI 2), über stärkeres süchtiges und andauerndes Trinken (TAI 3) sowie über eine höhere Anzahl von Entzugserscheinungen und psychophysiologischen Schädigungen infolge des Alkoholkonsums (TAI 5). Im Vergleich zu berufstätigen Personen ließen sich also im TAI für Arbeitslose gravierendere Abhängigkeitsformen und weitaus fortgeschrittenere Krankheitsbilder nachweisen. Dies steht in Einklang mit anderen Arbeiten, in denen theoretische Überlegungen und empirische Ergebnisse über den Zusammenhang von Arbeitslosigkeit und Sucht mitgeteilt werden (vgl. z.b. KLEIN 1984, 1985). 5 Anwendung des TAI Im folgenden werden Hinweise für die Durchführung und Auswertung des TAI gegeben. Da es sich um ein Instrument mit hoher Augenscheinvalidität handelt, ist es unter Umständen notwendig, Personen mit einer Verdachtsdiagnose "Alkoholabhängigkeit" zur sorgfältigen und ernsthaften Bearbeitung des Inventars zu motivieren. Darüber hinaus sind die Befunde auf dem Hintergrund der jeweils vorhandenen Kontextinformationen zu interpretieren. 5.1 Durchführung Das TAT ist insofern ein selbstinstruierendes Instrument, als eine ausführliche Anleitung für den Probanden auf der ersten Fragebogenseite zu finden ist. Hier wird auch dem Patienten der vertrauliche Umgang mit den erhobenen Daten zugesichert und zugleich auf die Möglichkeit einer anonymisierten Datenspeicherung hingewiesen. Je nach Beeinträchtigung der zu untersuchenden klinischen Stichprobe kann es sinnvoll sein, die auf dem Deckblatt in einem Rechteck abgedruckten vier Anweisungen für das Ausfüllen des Testhefts mit dem Probanden gemeinsam durchzugehen und eventuell auftretende Fragen zu klären. Ein dort nachfolgend aufgeführtes Beispiel illustriert die Art der Fragen und die in der Regel vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Es soll stets eine von vier Kategorien - und zwar die am ehesten zutreffende - angekreuzt werden. Das Markieren der zutreffenden Antwort im Testheft soll helfen, Übertragungsfehler auf ein separates Ant- 34

40 wortblatt zu vermeiden. Die Items sind meist einfache Fragesätze, Nebensätze wurden nur formuliert, wenn unbedingt notwendig (vgl. Punkt 3). Bevor die Probanden mit der Bearbeitung des Tests beginnen, werden sie gebeten, noch einige Fragen zur eigenen Person zu beantworten. Dabei handelt es sich um die Erhebung soziodemographischer, biographischer und suchtspezifischer Daten. Die Beantwortung der Frage nach einem auslösenden Ereignis für das übermäßige Trinken könnte einen ersten, sicherlich subjektiv gefärbten Hinweis auf die mögliche Entstehung der Abhängigkeit liefern. Wenig testerfahrene, nicht beeinträchtigte Personen benötigen zur Bearbeitung des Inventars im Durchschnitt etwa 30 Minuten, wobei sich diese Zeitdauer erhöht, wenn Probanden bezüglich Sehvermögen oder Verständnisfähigkeit Probleme haben. Personen mit mangelndem deutschen Sprachverständnis, eingeschränkten kognitiven Funktionen oder akuten Intoxikationserscheinungen werden den Test nicht oder nur ungenügend bearbeiten können. Es wurde jedoch bei der Testgestaltung darauf geachtet, daß häufig auftretende körperliche Folgeerscheinungen kein allzu großes Handicap für die betreffenden Personen darstellen. So können ausreichend große, voneinander abgesetzte Kästchen auch von Probanden mit Tremor zuverlässig angekreuzt werden. Ebenso sollten die klare Gliederung der Fragebogenseiten und die für jedes Item wiederholten Antwortkategorien dazu beitragen, die Konzentrationsfähigkeit nicht zu stark zu belasten. Das TAI kann im Einzelversuch oder in der Gruppe durchgeführt werden. Es empfiehlt sich, auftauchende Fragen zu einem Item des Testverfahrens nicht in der Gruppe zu diskutieren, weil gerade die Einschätzung des einzelnen von Interesse ist. Eine Zeitbegrenzung für die Beantwortung der Fragen erscheint nicht sinnvoll, auch wenn in der Instruktion die Anweisung zu zügiger Bearbeitung gegeben wird. 5.2 Auswertung Zunächst werden aus den Itembeantwortungen für jeden Probanden die jeweiligen Summenrohwerte in bezug auf die fünf bzw. sieben Skalen berechnet. Dazu stehen zwei Verfahren zur Verfügung. Zum einen können die Antworten auf einen Auswertungsbogen übertragen und dann skalenweise addiert werden. Diese manuelle Auswertung ist gedacht für Anwender, die nicht über einen Computer verfügen oder nur wenige Probanden zu untersuchen haben. Die Items sind vierstufig skaliert und zwar von 4 ("oft") bis 1 ("nie"). In wenigen Fällen weicht die Bezeichnung der Antwortkategorien von diesem Schema ab. 35

41 Es wird jedoch stets von links nach rechts bzw. von oben nach unten skaliert; dabei erfolgt die Vergabe von jeweils 4, 3, 2 oder 1 Punkt. Umpolungen sind auf dem Auswertungsbogen durch die Differenzbildung "5- " berücksichtigt. Dies trifft für die Items I, 2, 6, 12, 18, 19, 26, 46, 47, 58 und 70 zu. Die Zwischensummen werden skalenweise addiert und bilden die Skalenrohwerte, für die in den Normtabellen im Anhang die jeweiligen Standardwerte (Prozentrang, T- und Stanine-Wert) nachzusehen sind. Zum anderen steht für Anwender mit entsprechender maschineller Ausrüstung ein Auswertungsprogramm für Personalcomputer zur Verfügung, so daß sich auch Daten aus großen Stichproben ökonomisch aufbereiten lassen. Die Rohwerte eines Probanden können auf die Normwerte der Eichstichprobe "Gesamt" und auf die Normwerte der Eichstichprobe "Männer" oder "Frauen" bezogen werden. Sowohl für die Gesamtnormstichprobe als auch für die geschlechtsspezifischen Subnormstichproben liegen Prozentrang-, T- und Stanine-Werte vor. Zur Veranschaulichung individueller Testergebnisse wurde ein Profilblatt entwickelt, auf dem sich die Stanine-Werte einer Person übersichtlich eintragen lassen. Wegen der gegebenen Auswertungsobjektivität kann die Ermittlung der Skalenwerte auch einem psychologisch-technischen Assistenten übertragen werden. 6 Vorschläge zur Profilinterpretation Als Hilfestellung für den Testanwender sollen im folgenden einige Hinweise zur Interpretation individueller Testprofile anhand von vier Fallbeispielen gegeben werden, wobei aus Datenschutzgründen nur spärliche Kontextinformationen Erwähnung finden. Es sei an dieser Stelle jedoch ausdrücklich betont, daß ein Testprofil nur unter Berücksichtigung weiterer personenbezogener Daten zu einer sinnvollen und patientenangemessenen Hypothesengenerierung beitragen kann. Es schließt sich eine kurze Skizzierung von inzwischen häufiger gefundenen "typischen" TAI-Testprofilen an, die sich auch in multivariaten statistischen Analysen herauskristallisieren ließen (z.b. Clusteranalysen). 6.1 Ausgewählte Fallbeispiele Es werden zunächst für vier Fallbeispiele die wesentlichsten Angaben zur Person mitgeteilt. Darauf erfolgt in bezug auf die vier TAI-Testprofile die Unterbreitung kurzer In- 36

42 terpretationsvorschläge. Die geschlechtsspezifischen Stanine-Werte für die sieben TAI- Skalen sind in Tabelle 20 zusammenfassend dargestellt. Jeder Patient wurde zu Beginn seiner stationären Psychotherapie getestet und im klinischen Interview befragt. Tabelle 20: TAI-Profile (Stanine-Werte; geschlechtsspezifische Normen) von ausgewählten Probanden zur Illustration verschiedener Interpretationsmöglichkeiten. Skala Kurzbezeichnung Fall TAI 1 "Schweregrad" TAI 2 "Soziales Trinken" TAI 3 "Süchtiges Trinken" TAI 4 "Motive" TAI 5 "Schädigung" TAI TAI Fall 1: B e i dem Patienten handelt es sich um einen 40jährigen Mann, der angibt, bislang weder Entzöge noch Therapien aufgrund seiner Alkoholprobleme durchlaufen zu haben. Er sei auf äußeren Druck hin in die Klinik gekommen, obwohl er glaubt, bereits seit zehn Jahren unkontrolliert zu trinken. Als Auslöser seines problematischen Trinkverhaltens gibt er Eheprobleme und die anschließende Scheidung an. Zur Zeit lebe er ohne Kinder und mit einer anderen Partnerin zusammen. Er bezeichnet sich selbst als "Spiegeltrinker". Außerdem verhelfe ihm das Trinken von Alkohol dazu, gesprächiger und geselliger zu sein. Bereits als Schüler verspürte er "einen Hang zum Bier". Der Patient machte bislang keine Erfahrung mit Selbsthilfegruppen. Im TAI-Profil stellt sich der Patient als süchtiger Trinker dar (TAI 3), der über zahlreiche soziale und sonstige positive Trinkmotive (TAI 2 und TAI 4) berichtet. Auffällig sind die niedrigen Ausprägungen auf TAI 1 "Schweregrad" und TAI 6 "Partnerprobleme wegen Trinken", also beides Dimensionen, die sich inhaltlich auf negative Auswirkungen des Trinkens beziehen und über die direkte Konsumproblematik hinausgehen. Es könnte sich für den Patienten als vorteilhaft erweisen, wenn die vermutlich aufgetretenen negativen Konsequenzen des exzessiven Konsums für sein Verhalten näher analysiert würden. Dies 37

43 aber dürfte aufgrund erlebter Scham- und Schuldgefühle zunächst noch Schwierigkeiten bereiten. Fall 2: D e r Patient ist ein 42jähriger Mann, Postbeamter im gehobenen Dienst, verheiratet und ohne Kinder. Er gibt an, bisher an einer Entzugsbehandlung und einer Therapie wegen seiner Alkoholprobleme teilgenommen zu haben. Es sei ihm geraten worden (Familie, Arzt, Arbeitgeber), eine Fachklinik aufzusuchen. Seine Ehe sieht er als gefährdet an. Er glaubt, seit etwa zehn Jahren in suchtmittelabhängiger Form zu trinken, ohne daß er dafür ein bestimmtes auslösendes Ereignis benennen könne. Im TAI-Profil erweist sich der Patient als eher sozialer Trinker (TAI 2) mit relativ wenig süchtigen Konsummerkmalen (TAI 3) und geringen alkoholbezogenen Verhaltens- und Erlebensauffälligkeiten (TAI 1 und TAI 4), Die perzipierte Gefährdung der Ehe spiegelt sich nicht deutlich auf Skala TAI 6 "Partnerprobleme wegen Trinken" wider. Auffällig ist der erhöhte Wert auf Skala TAI 5 "Schädigung", so daß in Verbindung mit dem relativ niedrigen Wert für andauerndes, süchtiges Trinken (TAI 3) die Hypothese naheliegt, bei dem Patienten handele es sich um einen sogenannten "Spiegeltrinker", der ohne Einsicht in die Suchtproblematik längere Zeit exzessiv Alkohol konsumierte und deshalb deutliche Auffälligkeiten in bezug auf physiologische Begleiterscheinungen zeigt. Es erscheint daher erforderlich, den Patienten für die Gefahren des Alkoholismus sensibel zu machen, um ihn so zu einer realistischeren Einschätzung seiner eigenen Symptomatik zu befähigen. Fall 3: D e r 29jährige männliche Patient ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er befindet sich zum ersten Mal wegen Alkoholproblemen in stationärer Behandlung; auch eine Entgiftungsbehandlung habe er bislang noch nicht hinter sich gebracht. Er sei auf Anraten hier (Arzt, Familie, Arbeitgeber) und trinke seiner Meinung nach seit etwa fünf Jahren in abhängiger Form. Ein bestimmtes auslösendes Ereignis könne er nicht nennen. Er bezeichnet sich selbst als "chronisch abhängig". Seinen Angaben zufolge hatte er bereits Kontakte zu Selbsthilfegruppen. Er berichtet im Gespräch von Schlafstörungen, Tremor und einem Leberschaden wegen Alkoholtrinkens. Darüber hinaus äußert er aufgrund seines übermäßigen Alkoholkonsums Schuldgefühle; Ärger mit der Ehefrau käme hinzu. Im TAI-Profil hat der Patient auf fast allen Skalen erhöhte Werte. Insbesondere die Skalen TAI 3 "Süchtiges Trinken" und TAI 5 "Schädigung" zeigen maximale Ausprägungen. Der Patient berichtet über relativ wenige positive Trinkmotive, unter Umständen ein Ergebnis der Selbsthilfegruppenbesuche und der damit verbundenen Umdeutung solcher Motive. Auffällig ist der recht hohe 38

44 Wert auf Skala TAI 7 "Trinken wegen Partnerproblemen", der die Hypothese einer Rationalisierungstendenz auf seiten des Patienten stützt. Aus den fast durchgängig hohen Skalenausprägungen läßt sich einerseits erheblicher Leidensdruck und relative Offenheit ablesen, andererseits jedoch auch die Vermutung, daß sich ein "erfahrener" Patient in sozial erwünschter Weise im Kontext der Fachklinik als Alkoholiker beschreibt. Fall 4: D i e 38jährige Patientin gibt an, zum ersten Mal wegen Alkoholproblemen in stationärer Behandlung zu sein. Sie ist von Beruf Buchhalterin, verheiratet und hat ein 7jähriges Kind. Der Rat von Freunden und der Druck ihrer Familie führten nach ihren Auskünften zum Aufenthalt in der Fachklinik. Seit drei bis vier Jahren trinke sie in unkontrollierter Weise Alkohol, ohne ein auslösendes Ereignis anführen zu können. Laut Akten nahm sie bereits vor zwei Jahren an einer stationären Entgiftungsbehandlung nach einem Suizidversuch teil. Der Ehemann sei ihren Auskünften zufolge nicht bereit gewesen, in einer dem Klinikaufenthalt vorangegangenen Beratung mitzuarbeiten. Er habe vielmehr mit Scheidung gedroht, falls sich ihre Alkoholprobleme nicht bessern würden. Im TAI-Profil stellt sich die Patientin als eher einsame Trinkerin dar (TAI 2), die sich wenig andauerndes, süchtiges Trinken zuschreibt (TAI 3). Sie weist auf eine Reihe positiver Trinkmotive (TAI 4) und auf relativ viele negative Folgeerscheinungen des Trinkens im Verhaltens- und Erlebensbereich hin (TAI 1). Ihrer Meinung nach hat das Trinken zahlreiche Partnerprobleme provoziert (TAI 6), aber auch Schwierigkeiten mit dem Partner werden als Ursachen für exzessiven Alkoholkonsum angesehen (TAI 7). Für die Patientin könnte es hilfreich sein, den eigenen süchtigen Trinkstil eingehender zu problematisieren und die Funktionen des Trinkens (TAI 4) kritisch zu hinterfragen. 6.2 "Typische" TAI-Profile Die langjährigen klinischen Erfahrungen mit dem TAI und insbesondere dessen Überprüfung mit klassifikatorischen Analysen lassen es gerechtfertigt erscheinen, einige häufiger auftretende Profile kurz zu charakterisieren (vgl. auch KELLER 1981; FUNKE & FUNKE 1985; FUNKE 1987a,b). Personen, die bezüglich der ersten fünf TAI-Skalen sehr niedrige Ausprägungen aufweisen, sind eventuell zu Unrecht mit der Diagnose "Alkoholismus" belegt worden. Im klinischen Bereich ist jedoch vor allem in Rechnung zu stellen, daß es sich um sogenannte "Leugner" handeln könnte, die keinerlei Einsicht in die Problematik ihres Trinkverhaltens und die sich daraus ergebenden negativen Konsequenzen 39

45 zeigen. Diese Personen sind unter Umständen nur schwer therapierbar, da sie sich oftmals erst unter erheblichem externen Druck einer stationären oder ambulanten Behandlung unterziehen. - Die Gruppe der sich selbst als "soziale Trinker" beschreibenden Personen erzielt nur bezüglich TAI 2 erhöhte Werte, für die unmittelbar symptombezogenen Skalen TAI 1, 3 und 5 sowie die Trinkmotivskala TAI 4 lassen sich hingegen eher niedrige Werte ermitteln. Diese Personen demonstrieren Uneinsichtigkeit gegenüber den psychischen Funktionen und den negativen Folgeerscheinungen des Trinkens. Sie sind möglicherweise am ehesten als "Gewohnheitstrinker" einzustufen. Knapp 20% der von uns untersuchten Personen zeigen zu Beginn der Therapie das Bild des "Nur-Alkoholikers". Dieser ist sich seines problematischen süchtigen Trinkstils (TAI 3) und dessen negativer Folgen für Verhalten und Erleben (TAI 1) in der Regel bewußt, doch über die engen symptomspezifischen Antezedenzien und Konsequenzen hinaus kennt oder formuliert er keine Probleme. - Deutlich erhöhte Werte auf den TAI-Skalen 1, 3, 4 und 5 finden sich immer wieder bei Personen, die hohen Leidensdruck demonstrieren. Nicht selten handelt es sich um Patienten mit therapeutischer Vorerfahrung (z.b. Therapiewiederholer), die darüber hinaus mit zahlreichen weiteren Problemen konfrontiert sind. Hier könnte es sinnvoll sein, im klinischen Gespräch das Ausmaß an Offenheit und den Grad sozial erwünschter Antworttendenzen in Erfahrung zu bringen und gegeneinander abzuwägen. - Häufiger tritt auch ein Profilverlauf auf, den relativ hohe Werte auf TAI 2 und 4 - die beiden Skalen beziehen sich auf Funktionen des Trinkens - und eher niedrige Werte auf TAI 1 "Schweregrad" kennzeichnen. Diese Personen stellen also den subjektiven Gewinn des Trinkens in den Vordergrund, obwohl ihnen durchaus die Problematik süchtigen Trinkens (TAI 3) bekannt ist. Da nur einige globale Hinweise über "typische" TAI-Profile gegeben werden konnten, bedarf es dringend weiterführender Studien. Einige sind bereits im Stadium der Durchführung, andere erst im Stadium der Planung. Im übrigen bleibt zu hoffen, daß der ständige Einsatz des TAI in Klinik und Praxis zu einer Vielzahl von Forschungsarbeiten anregt, die schließlich zur weiteren Verbesserung des Verfahrens beitragen. 40

46 Zusammenfassung Mit dem "Trierer Alkoholismusinventar" (TAI) liegt ein Fragebogen zur Differentialdiagnostik der Alkoholabhängigkeit vor, dessen Anwendung Informationen liefert, die für die Behandlung von Alkoholikern nutzbar gemacht werden können. Die insgesamt 90 Items des Inventars - davon 13 nur für Patienten mit Partner - lassen sich fünf allgemeinen Skalen und zwei Partnerskalen zuordnen. Gemäß den eingeführten Kurzbezeichnungen beschreiben die sieben Skalen den Bearbeiter des Fragebogens in bezug auf die Dimensionen "Schweregrad", "Soziales Trinken", "Süchtiges Trinken", "Motive", "Schädigung" sowie "Partnerprobleme wegen Trinken" und "Trinken wegen Partnerproblemen". Die Konstruktion des TAI erfolgte auf klassische Weise. Ein Ausgangspool von knapp 150 Items wurde einer Konstruktionsstichprobe von 804 stationär behandelten Alkoholikern zur Beantwortung vorgelegt. Die Faktorisierung der Ergebnisse führte zur Reduktion des Itempools auf die genannten Dimensionen. Mit Hilfe von Item- und Skalenanalysen erfolgte sodann die Überprüfung der 90 ausgewählten, jeweils vierstufig skalierten Items und der sieben Skalen auf ihre Brauchbarkeit. Für die Normierung des Instruments konnten die Daten von 1275 Patienten aus zwei stationären Behandlungseinrichtungen herangezogen werden. Die Ermittlung zufriedenstellender teststatistischer Kennwerte rechtfertigt die Verwendung des TAI als Instrument zur differentialdiagnostischen Beschreibung alkoholauffälliger Personen. Zur Validitätsprüfung des TAI wurden verschiedene Wege eingeschlagen. Zum einen konnten plausible Zusammenhänge zwischen sozio- und biographischen Merkmalen der Patienten und bestimmten TAI-Skalen nachgewiesen werden. Zum anderen ließen sich Korrelationen zwischen TAI-Skalen und den Skalen verschiedener Persönlichkeitstests (FPI, MMPI und BIV) im Sinne konvergenter bzw. divergenter Validität interpretieren. Einige auf alkoholspezifische Laborkennwerte bezogene Validitätshinweise waren weniger zufriedenstellend. Hierfür konnten allerdings plausible Erklärungen ins Feld geführt werden. Günstiger hingegen fielen Ergebnisse aus, die den Zusammenhang zwischen TAI-Skalen und der Göttinger Abhängigkeitsskala (GABS) beleuchten. Erwartungsgemäß korrelierte diese Skala mit der Schädigungsskala des TAI am höchsten. Auch die Tatsache, daß sich Befunde katamnestischer Erhebungen sinnvoll mit dem TAI in Verbindung setzen ließen, stützen die Validität der Skalen ebenso wie Befunde solcher Studien, die nicht von den Autoren des TAI bereitgestellt wurden. Durchführung und Auswertung des Verfahrens stellen weder Patienten noch Diagnostiker vor besondere Aufgaben. Durch Auswertungsbogen (bzw. Computerprogramm) und 41

47 Profilblatt ist eine rasche Gewinnung und übersichtliche Darstellung der Testergebnisse gewährleistet. Die im abschließenden Kapitel aufgeführten Fallbeispiele machen jedoch deutlich, daß zusätzliche Kontextinformationen die Interpretation ermittelter Skalenwerte erleichtern. Hinweise auf typische Profile dienen dazu, den Diagnostiker mit häufig auftretenden Fällen vertraut zu machen, wobei Klassifikationen dieser Art noch durch empirische Studien abzusichern sind. Der routinemäßige Einsatz des TAI in der klinischen Praxis und anwendungsorientierten Forschung stellt eine wichtige Voraussetzung für die weitere Verbesserung des Verfahrens dar. Mit einer solchen Optimierung könnte man dem übergeordneten Ziel, die Behandlung alkoholabhängiger Menschen zu verbessern, möglicherweise einen kleinen Schritt näher kommen. Literatur BARNES, G.E Characteristics of the clinical alcoholic personality. Journal >ö Studies an Alcohol 41, COHEN, J Statistical power analysis for the behavioral sciences. New Yor Academic Press. FAHRENBERG, J., HAMPEL, R. & SELG, H Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI. Revidierte Fassung FPI-R und teilweise geänderte Fassung FPI-Al. Handanweisung. Göttingen: Hogrefe. FAHRENBERG, J., SELG, H. & HAMPEL, R / Das Freiburger Persönlichkeitsinventar FPI. Handanweisung. Göttingen: Hogrefe. FEUERLEIN, W., KÜFNER, H., RINGER, C. & ANTONS, K MALT. Münchner Alko holismustest. Manual. Weinheim: Beltz. FUNKE, J. & FUNKE, W Erste Hinweise auf die differentialdiagnostische Braue barkeit des "Trierer Alkoholismusinventars". Suchtgefahren 31, FUNKE, J. & KLEIN, M Katamnestische Untersuchung stationär behandelter Alkoholiker. Suchtgefahren 27, FUNKE, J., KLEIN, M. & SCHELLER, R Zur Klassifikation von Alkoholikern duich Persönlichkeitsmerkmale. Psychologische Beiträge 23, FUNKE, J., KELLER, W., KLEIN, M. & SCHELLER, R Entwurf eines Forschungspro gramms zur Optimierung der Behandlung von Alkoholabhängigen. Medizinisch Psychologie 6, FUNKE, W. 1987a. Differentielle Diagnostik bei Alkoholauffälligen. Suchtgefahren 33,

48 FUNKE, W. 1987b. Hat der typologische Ansatz im Alkoholismusbereich eine Zukunft? Ernährungs-Umschau 34, GEHRING, A. & BLASER, A Minnesota Multiphasic Personality Inventory MMPI. Deutsche Kurzform für Handauswertung. Handbuch. Bern: Huber. HEIL, F.-E Zur Erfassung von Koorientierungsstrukturen in Partnerschaften. Grundlegung, Entwicklung und Evaluation des Trierer Partnerschaftsinventars. Trier: Fachbereich 1 der Universität Trier (Dissertation). HENKEL, D Arbeitslosigkeit als Risikofaktor für Alkoholgefährdung und Hindernis für Rehabilitationsprozesse. In: KIESELBACH, T. & WACKER, A. (Ed.) Individuelle und gesellschaftliche Kosten der Massenarbeitslosigkeit. Psychologische Theorie und Praxis. Weinheim: Beltz, HORN, J.L. & WANBERG, K.W Symptom patterns related to excessive use of alcohol. Quarterly Journal of Studies on Alcohol 30, JACOB!, C., BRAND-JACOBI, I. & MARQUARDT, F "Die Göttinger Abhängigkeitsskala (GABS)": Ein Verfahren zur differentiellen Erfassung der Schwere der Alkoholabhängigkeit. Suchtgefahren 33, JÄGER, R., LISCHER, S., MÜNSTER, B. & RITZ, B Biographisches Inventar zur Diagnose von Verhaltensstörungen (BIV). Handanweisung. Göttingen: Hogrefe. JELLINEK, E.M Phases of alcohol addiction. Quarterly Journal of Studies on Alcohol 13, JELLINEK, E.M Alcoholism, a genus and some of its species. Journal of the Canadian Medical Association 83, KELLER, W Subgruppenstrukturen in einer Stichprobe alkoholauffälliger Personen. Empirische Untersuchungen im alkohol- und persönlichkeitsspezifischen Bereich. Trier: Fachbereich 1 - Psychologie - der Universität Trier (Diplomarbeit). KELLER, W. & SCHELLER, R Ergebnisse einer katamnestischen Untersuchung an Alkohol- und Medikamentenabhängigen. Psychologie und Praxis 25, KELLER, W., FUNKE, J., KLEIN, M. & SCHELLER, R Erste Erfahrungen mit einer deutschsprachigen Version des "Alcohol Use Inventory" (AUI). Trierer Psychologische Berichte 10, Heft 8. KLEIN, M Arbeitslose Alkoholkranke in der stationären Rehabilitation. In: DEUT- SCHE HAUPTSTELLE GEGEN DIE SUCHTGEFAHREN (Ed.) Sucht und Gesellschaft. Hamm: Hoheneck, KLEIN, M Arbeitslosigkeit und Suchtgefährdung. In: DEUTSCHE HAUPTSTELLE GEGEN DIE SUCHTGEFAHREN (Ed.) Süchtiges Verhalten. Grenzen und Grauzonen im Alltag. Hamm: Hoheneck, KLEIN, M Psychologische Faktoren der Alkoholismusgenese. Ernährungs-Umschau 34, KLEIN, M. & SIEMON, W Zur Psychodiagnostik des Jugendalkoholismus. Empirische Untersuchungen in der stationären Rauschmitteltherapie. Suchtgefahren 31,

49 KNIGHT, R.P The psychodynamics of chronic alcoholism. Journal of Nervous and Mental Disease 86, KOHR, H.-U ITAMIS. Ein benutzerorientiertes Fortran-Programmsystem zur Testund Fragebogenanalyse. Berichte aus dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr in München, Heft 6. KRAMPEN, G. & PETRY, J Zur Behandlungsmotivation von Alkoholabhängigen. Ein Fragebogen zu ihrer Erfassung (EFB), ihre Beeinflußbarkeit durch ein Gruppenprogramm und Bezüge zum Therapieerfolg. Diagnostica 33, KÜFNER, H Entwicklung eines mehrdimensionalen Alkoholismustests (MDA). München: Fachbereich Psychologie und Pädagogik der Universität München (Dissertation). LADEWIG, D., GRAW, P., MIEST, P.-C., HOBT, V. & SCHWARZ, E Basler Drogenund Alkoholfragebogen (BDA). Erste Erfahrungen bei der Konstruktion eines Testinstruments zur Abschätzung des Abhängigkeitsgrades von Drogen- und/oder Alkoholkonsumenten. Pharmakopsychiatrie 9, MENNINGER, K.A Man against himseif. New York: Harcourt, Brace. PATTISON, E.M A multivariate-multimodal model of alcoholism. In: PATTISON, E.M. (Ed.) Selection of treatment for alcoholics. New Brunswick: Rutgers Center of Alcohol Studies, ROTH, J Entwicklung eines Fragebogens zur psychometrischen Klassifikation des Trinkverhaltens männlicher Alkoholkranker (FTA). Jena: Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät des wissenschaftlichen Rates der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Dissertation). SCHELLER, R. & BALKENHOL, P Elternhaus und Frauenalkoholismus. Trierer Psychologische Berichte 12, Heft 2. SCHELLER, R. & BALKENHOL, P Einflüsse des Elternhauses als Determinanten der Alkoholabhängigkeit bei Frauen. Zeitschrift für Klinische Psychologie 15, SCHELLER, R. & KLEIN, M Persönlichkeitspsychologische Determinanten des Therapieerfolgs bei der Behandlung von Alkoholikern. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie 3, SCHELLER, R. & KLEIN, M Zur Prognostizierbarkeit des Therapieabbruchs bei Rauschmittelabhängigen. Zeitschrift für Klinische Psychologie 13, SCHELLER, R. & KLEIN, M Stationäre Suchttherapie unter dem Aspekt der Behandlungsdauer. Zeitschrift für Differentielle und Diagnostische Psychologie 7, SCHELLER, R., KELLER, W., FUNKE, J. & KLEIN, M Trierer Alkoholismusinventar (TAI). Ein Verfahren zur Differentialdiagnostik des Alkoholismus. Suchtgefahren 30, SCHMIDT, E. & SCHMIDT, F.W Kleine Enzym-Fibel. Praktische Enzym-Diagnostik. Mannheim: Boehringer. SCHNEIDER, B Beziehungsstrukturen in alkoholbeeinträchtigten Partnerschaften. Eine explorative Studie. Trier: Fachbereich I - Psychologie - der Universität Trier (Diplomarbeit). 44

50 SCHNELL, G. & GEBHARDT, F PAFA. Hauptachsen-Faktorenanalyseprogramm. Darmstadt: Deutsches Rechenzentrum. SHERER, M., HAYGOOD, J.M. & ALFANO, A.M Stability of psychological test results in newly admitted alcoholics. Journal of Clinical Psychology 40, STOCKWELL, T.R., MURPHY, D. & HODGSON, R The severity of alcohol dependence questionnaire: Its use, reliability and validity. British Journal of the Addiction 78, STOCKWELL, T.R., HODGSON, R., EDWARDS, G., TAYLOR, C. & RANKIN, H The development of a questionnaire to measure severity of alcohol dependence. British Journal of the Addiction 74, WANBERG, K.W. & KNAPP, J A multidimensional model for research and treatment of alcoholism. International Journal of the Addictions 5, WANBERG, K.W., HORN, J.L. & FOSTER, F.M A differential assessment model for alcoholism. The scales of the Alcohol Use Inventory. Journal of Studies an Alcohol 38, ZACHER, H MISE. Programm zum Ersetzen von fehlenden Daten. Trier: Rechenzentrum der Universität. Wilma Funke, Joachim Funke, Michael Klein und Reinhold Scheller Der Test besteht aus folgenden erhältlich sind: 5 Fragebogen (ä DM 1,50) 5 Profilblätte (ä DM 0,30) 5 Auswertungsbogen (ä DM 0,30) VERLAG FÜR PSYCHOLOGIE DR. C. J. HÖGREFE GÖTTINGEN TORONTO ZÜRICH 45

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