Sichere Maschinen - Risikobeurteilung Vorgehensweise : Erkennen Berücksichtigen - Bewerten
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- Mathilde Winter
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1 Sichere Maschinen - Risikobeurteilung Vorgehensweise : Erkennen Berücksichtigen - Bewerten Messen, Steuern, Mechatronik Teil 3: Risikobeurteilung
2 Methodik für sichere Maschinen : Der Hersteller ist verpflichtet : : Die Gefahren die mit seiner Maschine verbunden sind zu bewerten = RISIKOBEURTEILUNG : und die Maschine anhand der Ergebnisse der Risikobeurteilung zu bauen = RISIKOMINDERUNG 2
3 EN-ISO : Sicherheit von Maschinen - Allgemeine Gestaltungsleitsätze, Risikobeurteilung & Risikominderung Vorwort Einleitung 1 Anwendungsbereich 2 Normative Verweisungen 3 Begriffe 4 Strategie zur Risikobeurteilung und Risikominderung 5 Risikobeurteilung 6 Risikominderung 7 Dokumentation zur Risikobeurteilung und Risikominderung : Anhang A (informativ) Schematische Darstellung einer Maschine : Anhang B (informativ) Beispiele für Gefährdungen, Gefahrensituationen und Gefährdungsereignisse : Anhang C (informativ) Dreisprachiges Verzeichnis der in EN ISO verwendeten Fachwörter und -ausdrücke 3
4 EN ISO Risikobeurteilung Quetschen 5
5 Risikobeurteilung nach EN-ISO Bestimmung der Grenzen Räumliche Grenzen: Bewegungsraum, Platzbedarf, Luftbelastung Verwendungsgrenzen: Bestimmungsgemäße Verwendung, Vorhersehbare Fehlanwendung in den Lebensphasen : Bau, Transport, Inbetriebnahme Einsatz und Gebrauch : - Betrieb, - Reinigung, - Instandhaltung Abbau, Demontage, Entsorgung Zeitliche Grenzen : Lebensdauer, Verschleißteile, Verbrauch 2. Identifizierung der Gefährdungen......Quetschen, Abscheren, Stromschlag, Vergiftung, Verbrennung Risikoeinschätzung / Risikobewertung...Schadensmaß, Aufenthalt im Gefahrbereich, Wahrscheinlichkeit Maßnahmen Auswählen...Konstruktive, Technische, Warnhinweise, Betriebshinweise Restrisiken ermitteln (Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen überprüfen, Validierung) 6. Zusätzliche Maßnahmen treffen (Die Punkte 2-6 sind auf alle unter 1. Genannten Grenzen und Lebensphasen anzuwenden) (Die Punkte 4-6 sind so lange zu wiederholen bis das Restrisiko auf einen vertretbares Maß reduziert worden ist) 6
6 Risikoelemente - Risikobewertung Die Höhe des Risikos ist eine Funktion von Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit EINTRITTSWAHRSCHEINLICHKEIT RISIKO bezogen auf die betrachtete ist eine Funktion von SCHADENS- AUSMASS das aus der betrachteten Gefährdung und diese Schadens Gefährdungsexposition einer Person / von Personen Eintritt eins Gefährdungsereignisses Gefährdung verursacht werden kann Möglichkeit zur Vermeidung oder Begrenzung des Schadens 7
7 Erforderliche Informationen für die Risikobeurteilung : Beschreibung der Maschine - Anwenderspezifikation & Lebensphasen - Pläne, Zeichnungen & Diagramme - Benötigte Energien - Bedienungsanleitung soweit vorhanden : Gesetzliche Regelungen und Normen - Anwendbare gesetzliche Regelungen - Anwendbare Normen - Relevante technische Spezifikationen - Sicherheitskenndaten, Datenblätter : Anwendungserfahrung - Unfälle, Beinah-unfälle, Störfallgeschichte - Aktuelle oder ähnliche Maschinen : Relevante ergonomische Grundsätze Die Abwesenheit einer Unfallgeschichte, eine niedrige Unfallzahl oder eine niedrige Schwere der Unfallfolgen darf nicht zu der Annahme eines niedrigen Risikos führen! (EN ISO 12100) 8
8 Lebensphasen von Maschinen Transport Recycling Montage Demontage Inbetriebnahme Entstören Warten Instandhalten Einrichten Sonderbetrieb Normalbetrieb 9
9 Grenzen der Maschine - Anwendungsgrenzen : Beinhalten die bestimmungsgemäße Verwendung und die vorhersehbare Fehlanwendung (muss berücksichtigt werden!) - Betriebsarten der Maschine - Verschiedene Bedienereingriffe und Prozeduren - Verwendung der Maschine (z.b. industrielle, nicht-industrielle, Haushaltverwendung) - Personen welche die Maschine bedienen werden und deren körperliche Fähigkeiten - Voraussichtliches Erfahrungen der Anwender, erforderliches Training oder Einweisung, Bediener Instandhaltungspersonal, Technisches Personal Auszubildende, Verwendung in der Öffentlichkeit - Voraussehbahre Exposition anderer Personen Andere Arbeitsplätze in der Umgebung Andere Mitarbeiter in der Umgebung Fremdpersonal (Dienstleister) Besucher (ggf. auch Kinder) 10
10 Raum - Zeit und weitere Grenzen der Maschine : Räumliche Grenzen - Platzbedarf und Bewegungsreichweiten - Bediener Interaktion - Energieversorgung : Zeitliche Grenzen - Lebensdauer der Maschine und Komponenten - Empfohlene Instandhaltungsfristen. : Weitere Grenzen - Umgebungsbedingungen (Temperaturen, Anwendung in Innen oder Außenbereiche, Nässe, Wetter, direkte Sonneneinstrahlung, Staub, Ex-Atmosphäre, etc.) - Benötigte Sauberkeit - Verwendete Materialien und bearbeitete Stoffe 11
11 Lebensphasen und Aufgaben LEBENSPHASEN : AUFGABEN (Beispiele) : Bau : Transport, Montage, Installation : Inbetriebnahme : Einstellen, Einlernen, Programmierung oder Prozesswechsel : Betrieb : Reinigung : Fehlersuche : Instandhaltung - Wartung : Außerbetriebnahme, Demontage, und - wenn die Sicherheit davon betroffen Entsorgung : Einstellen : Testen : Einlernen / Programmieren : Prozess / Werkzeugwechsel : Inbetriebsetzung : Beladung / Materialzuführung : Entladung / Produktentnahme : Maschine anhalten : Anhalten im Notfall : Wiederingangsetzen nach Materialstau : Wiederanlauf nach einer Störung : Fehlersuche und Behebung durch Bediener : Reinigung, Pflege : Wartung : Instandhaltung 12
12 Bestimmungsgemäße Verwendung Vorhersehbare Fehlanwendung Bestimmungsgemäße Verwendung einer Maschine Verwendung in der konstruktionsseitig bedingten üblichen Weise Berücksichtigung der vorhersehbaren Fehlanwendung Verlust der Kontrolle über die Maschine Druck, die Maschine unter allen Umständen in Betrieb zu halten Normale Unachtsamkeit (kein absichtliche Fehlanwendung) Reflexverhalten, unwillkürliche Handlungen Bequemlichkeit, " falscher Eifer " Verhalten von z.b. Kindern, Behinderten 13
13 Zu berücksichtigende Aspekte : Der Gefährdung ausgesetzte Personen : Typ, Häufigkeit und Dauer der Exposition : Zusammenhang; Gefährdungsexposition - Auswirkung : Menschliche Faktoren Diese Faktoren dürfen nicht als Ersatz für die Beseitigung von Gefährdungen, Risikominderung durch Konstruktion oder technische Schutzmaßnahmen dienen, wo diese Schutzmaßnahmen praktischerweise eingesetzt werden können. : Tauglichkeit der Schutzmaßnahmen : Möglichkeit der Umgehung oder Ausschaltung von Schutzeinrichtungen 14
14 Gefährdungen Identifizieren Gefährdungen sollten während der Risikoanalyse Identifiziert werden : : Mechanische Gefährdungen Quetschen, Scheren, Schneiden, Erfassen, Einziehen, Stechen, Stoßen... : Elektrische Gefährdungen Verbrennungen, elektrischer Schock... : Thermische Gefährdungen Verbrennungen, Verbrühungen, Erfrierungen... : Lärmgefährdungen Gehör-, Bewusstseins-, Gleichgewichtsverlust... : Schwingungsgefährdungen Unbehagen, Körperschädigungen... : Strahlungsgefährdungen Haut- Augenschädigungen, Genetische Schäden : Gefährdungen d. Substanzen Vergiftungen, Infektionen, Explosionen : Ergonomische Gefährdungen Unbehagen, Ermüdung, Stress : Einsatzumgebung Ausrutschen, Stürzen, Ersticken : Kombinationen aus den o.g. Gefährdungen 15
15 Gefährdungen Identifizieren - Beispiele 16
16 Gefährdungen Identifizieren - Beispiele 17
17 Gefährdungen Identifizieren - Beispiele 18
18 Risikobeurteilung nach EN-ISO Zertifizierungs - Software
19 Risikobeurteilung nach EN-ISO Zertifizierungs - Software Link zu SUVA August 2014 Suva Tools und Tests Arbeit Gefahren Portfolio Risikobeurteilung an Maschinen Internetanwendung 20
20 Risikobeurteilung nach EN-ISO Zertifizierungs - Software Link zu SUVA August 2014 Suva Tools und Tests Arbeit Gefahren Portfolio Risikobeurteilung an Maschinen Internetanwendung 21
21 Risikobewertung : Software
22 Bewerten des Risikos Tatsächliche Risikoreduzierung Notwendige Risikoreduzierung /a akzeptabel Risiko nicht akzeptabel Restrisiko akzeptables Risiko Wahrscheinlichkeit eines Todes durch Naturkatastrophen Akzeptables Risiko Natürliches Todesfallrisiko Risiko ohne Sicherheitskomponenten 23
23 Wirksamkeit von Schutzeinrichtungen NEIN! MANGELHAFT AUSREICHEND SCHÜTZT NICHT SCHÜTZT ABER STÖRT DEN ARBEITSABLAUF lange Wege, Maschinenstopp SCHÜTZT IST ABER LÄSTIG akustische Signale VORAUSSETZUNG FÜR MANIPULATION! BEFRIEDIGEND SCHÜTZT MIT VERTRETBAREN NACHTEILEN GUT OPTIMAL! SCHÜTZT UND BLEIBT IM ARBEITSABLAUF UNBEMERKT SCHÜTZT UND VERBESSERT DIE EFFIZIENZ 24
24 Pflicht : 3 Stufen Methode! (EN ISO 12100) Die Maschinenrichtlinie fordert die sichere Gestaltung von Maschinen Der Maschinenkonstrukteur muss hierbei folgende Vorgehensweise und Reihenfolge einhalten : : Beseitigung oder Minimierung der Risiken so weit wie möglich (Integration der Sicherheit in Konstruktion und Bau der Maschine) : Ergreifen der notwendigen Schutzmaßnahmen gegen Risiken, die sich nicht beseitigen lassen : Unterrichtung der Benutzer über die Restrisiken aufgrund der nicht vollständigen Wirksamkeit der getroffenen Schutzmaßnahmen. Auf eine eventuell erforderliche spezielle Ausbildung oder Einarbeitung und persönliche Schutzausrüstung hinweisen 25
25 EN-ISO 12100: Risikominderung 3 Stufenmethode Auswahl von Schutz- Einrichtungen Alle Schutzmaßnahmen für den Personenschutz dürfen erst angewendet werden wenn die vorhergehenden Maßnahmen erschöpft sind 26
26 Risikoakzeptanz : Funktion verschiedener Einflüsse Zeitliche Verzögerung des Schadenseintritts Risiko- Aversion Nutzen Freiwilligkeit Risiko für Tod durch natürliche Katastrophen Risiko für Tod durch Unfall akzeptabel nicht akzeptabel /a 27
27 Bestimmungsgemäße Verwendung vorhersehbare Fehlanwendung 28
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