Und was tut sich bei privaten institutionellen Beschaffern? Ansätze sozial-ökologischen Einkaufs bei Kirchen, Umweltverbänden und Gewerkschaften
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- Susanne Winter
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1 Und was tut sich bei privaten institutionellen Beschaffern? Ansätze sozial-ökologischen Einkaufs bei Kirchen, Umweltverbänden und Gewerkschaften Inhalt Dienste für Menschen Kurzporträt: Auszug aus unserem Leitbild Nachhaltigkeitsmanagement bei Dienste für Menschen Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? Praktische Aspekte Probleme und positive Effekte
2 Und was tut sich bei privaten institutionellen Beschaffern? Ansätze sozial-ökologischen Einkaufs bei Kirchen, Umweltverbänden und Gewerkschaften
3 Dienste für Menschen Kurzporträt: Dienste für Menschen ist in der Altenhilfe und im Gesundheitswesen tätig: Pflegestifte: ca Plätze in 15 stationären Einrichtungen 7 ambulante Pflegedienste / Diakoniestationen Betreutes Wohnen: rund 500 Wohnstiftswohnungen an 9 Standorten Geriatrisches Fachkrankenhaus mit 63 Betten 2 geriatrische Rehabilitationskliniken mit 144 Betten Catering und Reinigung Facility Management
4 Dienste für Menschen Kurzporträt: Dienste für Menschen ist ein mittelgroßer diakonischer Träger. Wir beschäftigen im Gesamtkonzern rund Mitarbeitende. Dienste für Menschen hat insgesamt knapp 60 Mio. Euro Bilanzvolumen und über 56 Mio. Euro Umsatz pro Jahr.
5 Dienste für Menschen Auszug aus unserem Leitbild: Wie wirtschaften wir bei Dienste für Menschen? Mit dem, was wir einnehmen, müssen wir auskommen. Wir sind gemeinnützig, es ist daher nicht unser Ziel, Gewinne zu erwirtschaften. Allerdings muss unser Unternehmen gerade in Zeiten zurückgehender finanzieller Möglichkeiten auch eine sichere finanzielle Basis haben. Wir wollen mit den uns zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel eine möglichst gute Leistung erbringen. Deshalb wollen wir nachhaltig wirtschaften...
6 Was gehört alles zur Nachhaltigkeit? Interessentenorientierung Eine-Weltverantwortung Chancen- und Qualitätsmanagement Risikomanagement Ökologische Verantwortung Soziale Verantwortung Unternehmensführung Finanzielle Nachhaltigkeit
7 Zum Nachhaltigkeitsmanagement gehören u.a.: Umweltmanagement Qualitätsmanagement Nachhaltigkeitsmanagement... und die entsprechenden Zertifizierungen nach EMAS, EMAS plus, den europäischen ISO-Normen und den IQD-Qualitätssiegeln*. * Institut für Qualitätskennzeichnung von sozialen Dienstleistungen GmbH
8 Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? EMAS-Plus-Projekt 2006/2007 mit einer erfolgreichen EMAS-Plus-Zertifizierung im Februar 2007 für das gesamte Unternehmen Umsetzung einer neuen Beschaffungsordnung Lieferantenbefragung und Lieferantenbewertung
9 Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? EMAS-Plus-Projekt 2006/2007 mit einer erfolgreichen EMAS-Plus-Zertifizierung im Febuar 2007 für das gesamte Unternehmen das bedeutet u.a. Wir haben Verantwortliche für das Nachhaltigkeitsmanagement benannt, erfassen und bewerten regelmäßig unsere Leistungen im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit und ihre Umweltauswirkungen. Wir halten alle relevanten Gesetze und Vorschriften ein und vereinbaren darüber hinaus Verbesserungsprogramme, um die von unseren Tätigkeiten ausgehenden ökologischen, sozialen und ökonomischen Belastungen zu vermindern.
10 Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? Umsetzung einer neuen Beschaffungsordnung..
11 Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? und hinsichtlich der zu beschaffenden Produkte Neben den ökonomischen Kriterien berücksichtigen wir auch ökologische und soziale Kriterien bei der Auswahl unserer eingesetzten Produkte. Soweit keine erheblichen wirtschaftlichen Gründe dagegen sprechen, erhalten die folgenden Produkte den Vorrang: 1. Produkte mit allgemeingültigem Umweltzertifikat (z.b. Umweltengel) 2. saisonale und regionale Produkte 3. sicherheitsgerechte und gesundheitlich unbedenkliche Produkte mit Prüfzeichen (CE, GS, etc) 4. Produkte mit Transfair-Siegel 5. Produkte, die den Respekt der Menschenrechte und Kernarbeitsnormen in der Zulieferkette zusichern (z.b. keine Zwangs- oder Kinderarbeit) 6. langlebige, reparaturfreundliche und energiesparsame Produkte 7. Recyclingprodukte und leicht entsorgbare Produkte 8. Produkte mit optimaler Nachfüllbarkeit 9. Produkte, die bei Verpackung und Transport umwelteffizient sind 10. keine gentechnisch veränderten Produkte
12 Wie versuchen wir, unseren Ansprüchen gerecht zu werden? Lieferantenbefragung und Lieferantenbewertung Die Lieferantenbewertung erfolgt anhand folgender Kriterien Funktionierende Produkthaftung Wirtschaftlichkeit der Produkte/ Dienstleistungen Nutzerfreundlichkeit der Produkte/Dienstleistungen Wartungsfreundlichkeit der Produkte/Dienstleistungen Im Preis enthaltene Nebenleistungen Zusammenarbeit Verbindlichkeit der Absprachen und Vereinbarungen Nachhaltigkeit Preis Qualifikation des Lieferanten Dabei gelten 2 grundsätzliche Prämissen: Orientieren sich Lieferanten langfristig nicht an unserer Nachhaltigkeitsstrategie, wird eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen in Betracht gezogen. Verstoßen Lieferanten gegen geltende gesetzliche Bestimmungen wird die Geschäftsbeziehung beendet.
13 Welche Auswirkungen hat diese Strategie auf das Unternehmen und sein Umfeld? Probleme die Höhe der Pflegesätze spielt in der Auswahl von Heimplätzen eine immer größere Rolle durch die massiven Investitionen in immer mehr neue Heimplätze werden Überkapazitäten aufgebaut Für soziale Leistungen insbesondere in der Altenhilfe gibt es keine Preisakzeptanz für die Leistungsträger (früher Kostenträgern) zählen in Pflegesatzverhandlungen nur Kosten. Die Herkunft eingesetzter Produkte spielt keine Rolle. Outsourcing der hauswirtschaftlichen Leistungen wird zum Standard, wobei den Leistungsträgern die Anwendung von Tarifen bei den Dienstleistern und den Lieferanten nicht wichtig ist. Der Tarif des Heimträgers spielt bei Pflegesatzverhandlungen keine Rolle mehr (Aktuelle Rechtsprechung). Aktuelles Beispiel: Kündigung der Rahmenvereinbarung im Bereich der Inkontinenzversorgung durch die AOK. die Förderrichtlinien für die Errichtung neuer Einrichtungen nehmen keine Rücksicht auf organisatorische Prämisse des Trägers (z. B. Standards in der Ausstattung) die Möglichkeiten der Beschaffung von ökologischen Lebensmitteln steht noch am Anfang. z.b. Großgebinde waren in 2007 kaum verfügbar Für stationäre Pflegeeinrichtungenwerden auch durch die Politik die Rahmenbedingungen erschwert. z. B. Pflegereform, Immer mehr Geld aus dem System geht statt in die Leistung in die Kontrolle (u.a. WKD, MDK, Gesundheitsamt, Brandmeister, Gewerbeaufsichtsamt, Heimaufsicht, Regierungspräsidium, Berufsgenossenschaft etc.) Oder die Beratung (Pflegestützpunkte) Mindestlohndebatte - > Mindestlöhne führen zu Absenkungen der Pflegesätze, damit zur Absenkung der Attraktivität der Berufe und zur Absenkung der Qualität
14 Welche Auswirkungen hat diese Strategie auf das Unternehmen und sein Umfeld? Positive Effekte Das Unternehmen hat durch das Nachhaltigkeitsmanagement große wirtschaftliche Vorteile Transparenz und Effizienz durch Prozessbeschreibungen optimierte Verfahren (Logistik, langfristig angelegte Partnerschaften) mittel- und langfristige Wirtschaftlichkeitsvorteile durch den Einsatz optimaler Produkte (z.b: green IT ) Durch die Integration der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen im Konzernverbund hat das Unternehmen direkten Einfluss auf alle Leistungsbereiche und kann die Beschaffung direkt und unter den Leitbild-Aspekten beeinflussen. Gegenüber den Kunden und Bewohnern erzielen wir positive Rückmeldungen z.b. bei der flächendeckenden Einführung von fairem Kaffee z.b. beim Einsatz von Strom aus Wasserkraft z.b. beim Einsatz von bewohnerfreundlichen Materialien (z.b. Mineralputze)
15 Vielen Dank.
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