FACHTAGUNG DAS OFFENE SCHWEIGEN. Zu Fallstricken und Handlungsräumen rassismuskritischer Bildung- und Sozialarbeit

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1 FACHTAGUNG DAS OFFENE SCHWEIGEN Zu Fallstricken und Handlungsräumen rassismuskritischer Bildung- und Sozialarbeit vom 19. bis 20. November 2012 in Weimar

2 Offenkundige Menschenrechtsverletzungen werden schneller erkannt als latente rassistische Ressentiments oder internalisierte Diskriminierungsformen. Eine offene Thematisierung des Rassismus wird darüber hinaus häufig vernachlässigt und selten selbstreflexiv ausgeführt. Um verinnerlichte Formen sozialer Dominanzorientierung im Kontext historischer Dispositionen sowie aktueller Macht- verhältnisse erkennen, verstehen und verändern zu können bedarf es einer selbst- und gesellschaftskritischen Perspektive. Es bedarf darüber hinaus der Bereitschaft zur aktiven Auseinandersetzung mit der eigenen Positionierung, um das bisher unsichtbare oder verborgene "Wissen" für sich zu erschließen und in praxisnahe Handlungsstrategien zu übersetzen. Ist die Bereitschaft zur Reflexion nicht geweckt worden, dann ist auch die Veränderung der vertrauten und eingespielten Denk- und Handlungsmuster kaum möglich. Die Fachtagung "Das offene Schweigen" ermöglicht einen Einblick in die zentralen Fragestellungen rassismuskritischer Bildungs- und Sozialarbeit und richtet sich vorrangig an Lehrer_innen, Erzieher_innen, Sozialarbeiter_innen sowie andere Multiplikator_innen der politischen Bildung und Erziehung. Das vorrangige Anliegen der zweitägigen Veranstaltung ist es, Adressat_innen darin zu unterstützen, eigene Vorstellungen zu überdenken, strukturelle Verwicklungen zu erkennen und Handlungsroutinen zu hinterfragen. Im Rahmen von einschlägigen Fachvorträgen, Diskussionen, Arbeitsgruppen und Projektpräsentationen werden theoretische Ausgangspunkte erörtert und praktische Ansätze vorgestellt. Die Veranstaltung ist Bestandteil des Modellprojekts PERSPEKTIVWECHSEL der ZWST (Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.v.). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN sowie durch das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit gefördert und seit 2007 in Thüringen durchgeführt.

3 Montag, 19. November Tagungseröffnung Benjamin Bloch, Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.v. (ZWST) Heike Taubert, Sozialministerin des Freistaates Thüringen Dr. Andreas Jantowski, Direktor des Thüringer Instituts für Lehrerfotbildung, Lehrplanentwicklung und Medien Prof. Dr. Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt Einführung in das Tagungsthema Vortrag und Diskussion: Die Alltäglichkeit des Rassismus Eine kritische Bestandaufnahme aktueller Diskurse und sozialer Dispositionen Prof. Dr. Micha Brumlik, Johann Wolfgang GoetheUniversität, Frankfurt am Main Pause Vortrag und Diskussion: (Un-) sagbares über die Thematisierbarkeit von Rassismus im Kontext postkolonialer und postnationalsozialistischer Verhältnisse Prof. Dr. Astrid Messerschmidt, Pädagogische Hochschule Karlsruhe Mittagspause Theorien, Praxis, Reflexionen: Arbeitsgruppen und Workshops Workshop 1: Du hast hier nichts zu suchen. Handlungsoptionen im Umgang mit rassistischer Gewalt und Alltagsrassismus Christina Büttner & Robert Friedrich, EZRA, Thüringen

4 Workshop 2: Zu Relevanz und Bedeutsamkeit von Emotionen im pädagogischen Umgang mit Antisemitismus Žaklina Mamutovič & Judith Steinkuehler, ZWST, "Perspektivwechsel", Berlin Workshop 3: Erkennen, benennen, entgegenwirken Zeitgemäße Ansätze zur pädagogischen Arbeit gegen Antiziganismus Kerem Atasever, Alte Feuerwache e.v., Jugendbildungsstätte Kaubstraße, Berlin Workshop 4: Wi(e)der-Sprechen Strategien zum Umgang mit verletzen Räumen im Kontext von Beratungsarbeit Deborah Krieg, Jugendbegegnungsstätte Anne Frank, Frankfurt am Main Workshop 5: Rassismuskritische Perspektive im Sport: Zu Möglichkeiten und Grenzen sportpädagogischer Angebote im Kontext Schule und Vereinsarbeit Christiane Bernuth, Deutsche Soccer Liga e.v., Erfurt Auswertung der Arbeitsgruppen und anschließende Diskussion Moderation: Christiane Friedrich Abendessen und Tagungslounge

5 Dienstag, 20. November Vortrag und Diskussion: Prävention, Intervention, Aktion, Reflexion Fallstricke und Handlungsräume rassismuskritischer Bildungs- und Sozialarbeit Prof. Dr. Rudolph Leiprecht, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Pause Vortrag und Diskussion: Das Schweigen öffnen: Zu Ergebnissen und Perspektiven der Studie Migration und Integration - Herausforderungen für Thüringen" Petra Heß, Ausländerbeauftragte beim Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit Prof. Dr. Thomas Eppenstein, Evangelische Fachhochschule RWL Prof. Dr. Doron Kiesel, Fachhochschule Erfurt Mittagspause Theorien, Praxis, Reflexionen: Arbeitsgruppen und Workshops Workshop 1: Unbequeme Perspektiven thematisieren: Zum Umgang mit Widerständen bei (selbst-) reflexiven Lernprozessen im Kontext der Anti-Bias-Arbeit Jana Scheuring & Christiane Friedrich, ZWST, "Perspektivwechsel", Berlin Workshop 2: Zur Bedeutung von Intersektionalität (mehrdimensionale Diskriminierung) für eine rassismuskritische Bildungs- und Sozialarbeit Bettina Schmidt, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

6 Workshop 3: Die Alltäglichkeit des Rassismus Thematisierungen und Erfahrungsaustausch aus der Perspektive (selbst-) kritischer Sozialer Arbeit Friederike Lorenz, Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit, Bremen Workshop 4: Das Programm Betzavta (dt. Miteinander) als eine mögliche Grundlage für Demokratie-und Menschenrechtspädagogik in der Bildungs-und Sozialarbeit Cvetka Bovha & Žaklina Mamutovič, Berlin Workshop 5: "Der Vielfalt gerecht werden?" Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Diversity-Ansätzen in der politischen Bildung Peter Wagenknecht, Bildungsteam BerlinBrandenburg Auswertung der Arbeitsgruppen und anschließende Diskussion Moderation: Judith Steinkuehler Tagungsreflexion und Ausblick

7 ANMELDE F O R M U L A R Hiermit melde ich mich zur Fachtagung vom bis in Weimar an. Nachname: Vorname: Geburtsdatum: Straße & Nr.: PLZ & Ort: Beruf: Übernachtung: ja nein Die Teilnahmegebühr in Höhe von 40 Euro wird vor Ort erhoben. Übernachtung im Hotel und Verpflegung während der Tagung sind inbegriffen. Ohne Übernachtung beträgt der Selbstkostenbeitrag 20 Euro. Reise- und Veranstaltungskosten für Lehrer_innen im Thüringer Schuldienst werden nach dem Thüringer Reisekostengesetz vom ThILLM übernommen. Datum Unterschrift Bitte ausgefüllt und unterschrieben an die folgende Adresse faxen oder per Post zuschicken! René André Dittrich Johannesstraße Erfurt zwst-thueringen@web.de Tel.: 0361 / Fax: 0361 / Eine online Anmeldung ist auch möglich:

8 Veranstaltungsort Hotel Kaiserin Augusta, Carl-August-Allee 17, Weimar Herausgeber & Kontakt Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.v. Hebelstraße 6, Frankfurt am Main Tel.: 069 / , Fax: 069 / Marina Chernivsky, Projektleitung Tel.: 030 / , Mobil: 0176 / info@zwst-perspektivwechsel.de Anmeldung René André Dittrich, Projektverwaltung Johannesstraße 13, Erfurt Tel.: 0361 / , Fax -78, Mobil: 0172 / zwst-thueringen@web.de Lehrer_innen im Thüringer Schuldienst können sich auch online unter unter Angabe der ThILLM Nr zur Fachtagung anmelden. Reise- und Veranstaltungskosten für Lehrer_innen im Thüringer Schuldienst werden nach dem Thüringer Reisekostengesetz vom ThILLM übernommen. Projektträger Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.v. Partner für die Fachtagung