Ergebnisniederschrift. der 56. Sitzung des Berufsbildungsausschusses der. Industrie- und Handelskammer Erfurt. vom 20.

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1 Ergebnisniederschrift der 56. Sitzung des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer Erfurt vom 20. Oktober 2015 Veranstaltungsort: SWE GmbH Erfurt, Magdeburger Allee 34, Erfurt Teilnehmer: siehe Anwesenheitsliste Uhrzeit: 13:00 bis 16:00 Uhr Erfurt, 10. November 2015 Oliver Wönnmann Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses Uwe Roßbach stellv. Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses

2 Tagesordnung für die 56. Sitzung des Berufsbildungsausschusses (BBA) Tag: Dienstag, 20. Oktober 2015 Ort: SWE GmbH Erfurt, Magdeburger Allee 34, Erfurt (Stadtwerke Erfurt) TOP 1 Eröffnung der Beratung (Herr Wönnmann) Herr Wönnmann eröffnet die Beratung. Protokoll der 55. Sitzung: wurde an alle Mitglieder verschickt und kann zudem über den passwortgeschützten Zugang auf der IHK-Homepage abgerufen werden Vorstellung neuer Mitglieder: Frau Jenny Zimmermann (IG Metall Erfurt - Nordhausen) für Daniela Fischer TOP 2 Informationen der IHK (Herr Fahlbusch) - Eintragungsstand Neuverträge und Info zu unbesetzten Stellen - neue Berufe 2015 (Übersicht) - Info zur Absolventen-Umfrage anlässlich des Erfurter Zeugnistages Info zur Veranstaltung Gala der Besten im November 2015 TOP 3 Beschlussvorlagen, Rechtsverordnungen, Empfehlungen (Herr Fahlbusch) - Beschlussvorlage: Befristung der Besonderen Rechtsvorschrift in der Fortbildung Fachkaufmann für Vertrieb bis Ende Info zum Erlass der Ausbildungsregelung Fachpraktiker für Bürokommunikation - Info zur Entwicklung des Fachpraktikers für Industriemechanik TOP 4 Informationen aus den Bänken - Die AG-Bank schlägt vor, ein Prüferprofil zu entwickeln und als BBA-Empfehlung zu erlassen. Perspektivisch könnte auch ein Ausbilderprofil folgen. Es soll diskutiert werden, in wie weit dies sinnvoll ist. (Herr Fahlbusch) - Bericht zum Ausbildungsreport (Herr Roßbach) - Information zum Stand des BVJ-S (Herr Friebel)

3 TOP 5 Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Ausbildung - Information zu aktuellen Maßnahmen, wie dem Azubi-Ausweis und dem Azubisprechtag in den Berufsschulen (Herr Fahlbusch) TOP 6 Sonstiges und Tischvorlagen - Hinweis auf Tischvorlagen

4 TOP 1 Herrn Wönnmann eröffnet die Sitzung und bedankt sich bei der SWE GmbH für die Gastfreundschaft. Als neues Mitglied wird Frau Jenny Zimmermann aufgenommen. Sie vertritt die IG Metall Erfurt-Nordhausen. TOP 2 Informationen der IHK a) Eintragungsstand Neuverträge und Infos zu unbesetzten Stellen Gegenüber dem Vorjahr gibt es eine leicht gestiegene Zahl an neuen Ausbildungsverträgen, während die Zahl der vorzeitigen Lösungen geringer ist. Die Agentur meldete Ende September eine Vielzahl an noch unbesetzten Stellen, auch in Berufen, in denen es noch unvermittelte Interessenten gibt. Herr Roßbach fragt, was der Grund für dieses Vermittlungsproblem sein könnte und wie es im HOGA-Bereich aussieht. Laut Herr Fahlbusch wurden die Daten der Agenturen im letzten Monat bereinigt. Neuere Statistiken der Agentur weisen lediglich noch ein Defizit von 200 unvermittelten Bewerbern auf. Zur Situation im HOGA-Bereich informiert Herr Götz, dass diese noch immer kritisch ist, sich die gravierenden Auswirkungen aber erst in den nächsten Jahren zeigen werden. Es wird darum gebeten, die Zahl der offenen Stellen im HOGA-Bereich und im Handel in das Protokoll aufzunehmen. Herrn Roßbach vermutet dass ausländische Jugendliche deshalb so gefragt seien die freien Stellen in diesem Bereich zu besetzen, da einheimische Jugendliche mittlerweile kein Interesse an einer Ausbildung im HOGA-Bereich mehr artikulieren. Ergänzung: Laut Meldung der Agentur für Arbeit gab es Ende September in Thüringen im Hotel- und Gaststättenbereich noch 90 offene Stellen und 13 unversorgte Bewerber. Im Handel waren noch 123 Stellen offen und 82 Bewerber unversorgt. b) Neue Berufe Als Tischvorlage wurde eine Broschüre mit den in 2015 neu erlassenen Berufen übergeben. c) Umfrage anlässlich des Erfurter Zeugnistages 2015 Ergänzend zu den Angaben in der Präsentation (Anlage) bewertet Herr Roßbach die Zahl von 58% der Jugendlichen, die übernommen werden, und 64%, die in Thüringen bleiben wollen, als verbesserungswürdig. Frau Zimmermann schlägt vor, bei einer Folgebefragung auch zu fragen, ob eine befristete oder unbefristete Übernahme von den Betrieben angeboten wurde. Herr Trümper bittet um die Ergänzung einer Frage, ob seitens des Betriebes ein Beschäftigungsangebot unterbreitet wurde. Herr Fahlbusch bestätigt, dass beide Vorschläge bei der nächsten Umfrage Berücksichtigung finden werden.

5 d) Gala der Besten am 17. November 2015 In diesem Jahr haben 93 Absolventen ihre Ausbildung mit dem Prädikat Sehr gut beenden können. Darunter auch 4, die den bundesweit besten Abschluss in ihrem Beruf erreichten. TOP 3 Beschlussvorlagen, Rechtsverordnungen, Empfehlungen a) Fachkaufmann im Vertrieb Herr Fahlbusch erläutert die Hintergründe des IHK-Vorschlages, die Rechtsvorschrift zu befristen. Der BBA beschließt einstimmig, folgende Änderung in die Rechtsvorschrift aufzunehmen: 10 Außerkrafttreten Die Besonderen Rechtsvorschriften für die Weiterbildungsprüfung zum Fachkaufmann/-frau für Vertrieb treten zum außer Kraft. Die nach dieser Verordnung begonnenen Prüfungsverfahren können noch bis zum zu Ende geführt werden. b) Fachpraktiker für Bürokommunikation Herr Wönnmann berichtet, dass die Ausbildungsregelung nach Rücksprache mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft ohne Zustimmung des BBA erlassen wurde und am 1. August 2015 in Kraft trat. Die Ausbildungsregelung ist befristet bis zum 31. Juli Herr Roßbach informiert, dass mit dem BIBB abgestimmt wurde, eine Ausbildungsregelung zu erlassen, die auf dem neuen Kaufmann für Büromanagement aufbaut. Es besteht Einvernehmen darüber, dass diese neue Ausbildungsregelung dem BBA zur Abstimmung vorgelegt wird, sobald seitens des BIBB eine bundesweite Empfehlung hierzu erarbeitet wurde. c) Fachpraktiker für Industriemechanik Die Ausbildungsregelung wird auf Vorschlag der IHK Erfurt und der IG Metall derzeit beim BIBB erarbeitet und soll den Beruf Metallbearbeiter ersetzen. Mit einem beschlussreifen Dokument wird für kommendes Jahr gerechnet. TOP 4 Informationen aus den Bänken Die Mitglieder begrüßen den vorgelegten Entwurf eines Prüferprofils. Der Entwurf soll nochmals an alle BBA-Mitglieder, als Grundlage für die Diskussion in der nächsten Beratung, gesendet werden. Die IHK wird gebeten, in gleicher Weise auch den Entwurf eines Ausbilderprofils vorzubereiten. Bezüglich des DGB-Ausbildungsreport wird auf die umfangreiche PowerPoint verwiesen, die unter heruntergeladen werden kann. Herr Roßbach gab zusätzliche Erläuterungen zur Befragung, an der aus Thüringen ca Berufsschüler beteiligt waren. Im Anschluss an die Präsentation folgt eine rege Diskussion zu den Ergebnissen.

6 Ein direkter Handlungsbedarf für den BBA lässt sich allerdings nicht ableiten, da die Umfrageergebnisse nicht auf Kammern oder Berufe herunter gebrochen werden können. Ein Hauptthema der Diskussion ist die dokumentierte Unzufriedenheit der Schüler mit der Berufsschule. Der BBA bittet darum, bei zukünftigen Befragungen auch zu erörtern, an welchen Punkten die Schüler ihre Unzufriedenheit festmachen, da nur so auf notwendige Änderungen Einfluss genommen werden könne. Frau Zimmermann und Herr Wönnmann regen an, mal in den Thüringer Berufsschulen genauer nachzufragen, wie die Zufriedenheit der Schüler ist, um so regional verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Hierfür sollte ggf. ein Fragebogen für die Thüringer Berufsschulen abgestimmt werden. Laut Herrn Bauer stellen zurzeit die immer länger werdenden Schulwege ein großes Problem dar. Ist die Schule nicht mehr vor Ort, wird auch die eigentlich gewünschte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schule immer schwieriger. In manchen Berufen sind die Wegekosten zur Berufsschule selbst für die Unternehmen eine Herausforderung und mitunter der Grund für die vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen. Herr Friebel informiert zum BVJ-S (S=Sprache). Die 1-jährige Teilnahme erfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem die Schüler Berufsschulpflichtig sind. Ggf. wird ein zweites Jahr angefügt, wenn größere Differenzen beim Erwerb der deutschen Sprache bestehen. Die Klassenstärke beträgt ca. 10 Schüler. Probleme sind die Pünktlichkeit und die muslimischen Traditionen und Feiertage. Insgesamt laufe das BVJ-S aber relativ reibungslos und gut. Laut Frau Bachmann gibt es Probleme im Umgang der Teilnehmer mit Lehrerinnen. Zudem sprechen viele Teilnehmer kein Englisch (und auch nicht alle LehrerInnen) und kennen demzufolge auch das lateinische Alphabet nicht. Das führt dazu, dass mit der Wissensvermittlung auf einem sehr niedrigen Niveau begonnen werden muss. Da es laut Herrn Friebel keine Plattform gibt, über die diese Probleme geschildert werden können, bietet Herr Wönnmann den BBA als Plattform an. So erhalten die BBA-Mitglieder die Möglichkeit, die geschilderten Probleme auch in andere Gremien oder in den Landesausschuss Berufsbildung zu tragen. TOP 5 Maßnahmen zur Qualitätssicherung in der Ausbildung Herr Fahlbusch berichtet über die Azubi-Ausweise und die im Jahr 2015 von der IHK Erfurt neu eingeführten Azubi-Sprechtage in den Berufsschulen. Beides hätte sich als hervorragendes Mittel der Qualitätssicherung und -kontrolle erwiesen und solle weitergeführt werden. Die Sprechtage in den Berufsschulen würden zudem zwischenzeitlich nicht nur von den Schülern, sondern auch von den Lehrern genutzt. TOP 6 Sonstiges und Tischvorlagen Neben dem Verweis auf die übergebenen Tischvorlagen informiert Herr Fahlbusch ergänzend zum IHK-Projekt Vocational Training Center (VTC) und die erzielten Ergebnisse. Die IHK wolle mit der Initiative helfen, Flüchtlinge und Asylbewerber schneller in eine erwerbstätige Ausbildung oder in eine Arbeit zu vermitteln.

7 Die Thüringer Kammern haben darüber hinaus heute eine Umfrage in den Unternehmen zur Flüchtlingsthematik gestartet. Über die Ergebnisse könne in der nächsten Sitzung berichtet werden. Als Beratungstermine für 2016 sind vorgesehen: 57. Beratung des BBA: 9. März 2016, ab 12:00 Uhr, IHK Erfurt Allgemeiner Ausschuss: 27. Januar 2016, 14:00 Uhr, IHK Erfurt 58. Beratung des BBA: 18. Oktober 2016, ab 12:00 Uhr Allgemeiner Ausschuss: 16. September 2016, 14:00 Uhr, IHK Erfurt Anlagen