Lärmsanierung an Schienenwegen des Bundes

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1 Strecke 6100 Berlin-Spandau Hamburg-Altona OD Schwarzenbek DB Netz AG RB West - Büro Berlin, I.NG-W-N Mai

2 Grundlagen - Gesamtkonzept Streckennetz der DB AG umfasst ca km Das Gesamtkonzept Lärmsanierung ist im Internet zugänglich unter : Freiwilliges Sonderprogramm des Bundes zur Minderung der Verkehrslärmbelastung durch die Bahn an Schienenwegen des Bundes Beschluss der Bundesregierung von 1998 von km Strecke des Gesamtnetzes haben km einen nächtlichen Emissionspegel von > 65 db(a) Aufteilung in einzelne Sanierungsabschnitte (Prioritätenliste) bundesweite Vergleichsbasis der Emissionspegel Streckennetz mit nächtlichem Emissionspegel 2

3 aktueller Realisierungsstand bis km Schallschutzwände Wohnungen mit Schallschutzfenstern km der besonders lärmbelasteten Strecken sind saniert bisher Mittel > 1,2 Mrd km 50 Mio Mio p.a. Mittelbereitstellung für Lärmschutz durch den Bund (BMVI) Ziel von BMVI und DB AG: Halbierung des Lärms bis zum Jahr

4 Rechtliche Grundlagen des Lärmsanierungsprogramms BMVI Hilfsweise und sinngemäße Anwendung folgender rechtlicher Grundlagen: Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) BImSchV Verordnung zur Umsetzung des BImSchG 24. BImSchV - Verkehrswege-Schallschutz- Maßnahmenverordnung Richtlinie für den Verkehrslärmschutz an Bundesfernverkehrsstraßen in der Baulast des Bundes (VLärmSchR 97) Berechnungsverfahren nach Schall 03 neu Die Förderrichtlinie für die Lärmsanierung ist im Internet abgebildet unter: Artikel/LA/laermvorsorge-undlaermsanierung.html In der Richtlinie sind u.a. geregelt: Gegenstand der Förderung Empfangsberechtigte Art, Umfang und Höhe der Zuwendung Zuwendungsvoraussetzungen 4

5 Rechtliche Grundlagen Lärmvorsorge gesetzliche Forderung (BImSchG) Neubau oder wesentliche bauliche Änderung eines Verkehrsweges aktive und / oder passive Maßnahmen Immissionsgrenzwerte nach 16. BImSchV Finanzierung über Bauprojekt Lärmsanierung freiwillige Maßnahme des Bundes/BMVI an unverändert fortbestehenden Schienenwegen Programm Maßnahmen zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes Lärmsanierungsgrenzwerte Finanzierung aus dem Bundeshaushalt 5

6 Rechtliche Grundlagen Immissionsgrenzwerte gemäß der Förderrichtlinie 6

7 Zuwendungsvoraussetzungen gem. Förderrichtlinie Die Ortsdurchfahrt muss im Gesamtkonzept des Lärmsanierungsprogramms enthalten sein. Der Beurteilungspegel (nächtlicher Immissionsgrenzwert - IGW) für die Lärmsanierung muss an der Außenfassade der Wohnbebauung überschritten sein. Die bauliche Anlage wurde vor Inkrafttreten des BImSchG zum ( - in den neuen Ländern vor dem ) errichtet. oder der Bebauungsplan, in dessen Geltungsbereich die bauliche Anlage errichtet wurde, erlangte vor dem (- in den neuen Ländern vor dem ) Rechtsverbindlichkeit. Schutzbedürftig sind Räume, die nicht nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt sind wie Schlafzimmer, Kinderzimmer, Gästezimmer, Wohnzimmer, Arztpraxen2.Schlafräume in kleinen oder mittelständischen Familienbetrieben der Beherbergungsbranche. Als Richtwert gilt der Nacht- Immissionsgrenzwert. Nichtschutzbedürftige Räume sind nur zum vorübergehenden Aufenthalt von Menschen bestimmt. Hierzu zählen z. B. Lagerräume, Treppenhäuser, Flure, Bäder, Toiletten sowie Gartenhäuser, gewerblich genutzte Räume (Büros und Labore). 7

8 Umsetzungskonzept Arbeitsschritt 1 Erstellung des Schalltechnischen Gutachtens auf der Grundlage akustischer Berechnungen Arbeitsschritt 2 Planung und Bau der aktiven Maßnahmen (der Lärmschutzwände) im Ergebnis der Auswertung des Schalltechnischen Gutachtens Arbeitsschritt 3 Umsetzung der passiven Maßnahmen an den förderfähigen Wohngebäuden anhand der im Gutachten dargestellten Immissionsgrenzwertüberschreitungen 8

9 Arbeitsschritt 1 - Schalltechnisches Gutachten Wesentlicher Inhalt des Schalltechnischen Gutachtens: Ermittlung Berechnung Vergleich Ermittlung Festlegung der Streckenbelastung anhand von Zugzahlen (Vergleich Ist- Daten mit Prognosezahlen) von Beurteilungspegeln (Immissionspegel) an trassennahen Gebäuden für jede Fassadenseite und jedes Stockwerk der Beurteilungspegel mit den Immissionsgrenzwerten der Anzahl der betroffenen förderfähigen Wohngebäude und Wohnungen anhand der berechneten Überschreitung geeigneter Maßnahmen zur Verbesserung der Situation 9

10 Übersicht förderfähige Maßnahmen Aktive Maßnahmen Passive Maßnahmen Einbau von Schallschutzfenstern Lärmschutzwände/ -wälle Schallgedämmte Wandlüfter Verbessern der Schalldämmung von Außenbauteilen (Rollläden, Wände, Dächer u. ä.) aktiv Emission= Quelle Immission passiv 10

11 Arbeitsschritt 2: Planung aktiver Maßnahmen Wann werden Lärmschutzwände gefördert? Nutzen Kosten Verhältnis (NKV) 1,0 = Bewertungskriterium für die Finanzierbarkeit = Einflussfaktoren Akustische Wirksamkeit Bestandssituation (Bebauung) Eigentumsverhältnisse Topografische Verhältnisse Städtebauliche Gegebenheiten Denkmalschutz Technische Machbarkeit NKV = NU x dl x E x t K NU = 55, der Nutzen je db(a) Pegelminderung, Einwohner, Jahr t = Nutzungsdauer (25 Jahre) dl = mittlere Pegelminderung in db(a) gemäß Schallgutachten K = Baukosten E = Anz. der von Grenzwertüberschreitungen betroffenen Einwohner 11

12 Aktiver Schallschutz Aufbau Lärmschutzwand Aufbau der Lärmschutzelemente: Lochblech Absorberkörper (mineralische Faserdämmplatten) Aluminiumprofil ein- oder beidseitig hochabsorbierend bahnzugewandte Seite hochabsorbierend Absorberkörper Anliegerseite 12

13 Aktiver Schallschutz Bau einer Lärmschutzwand Schritt 1: Einbau der Gründungsrohre Zwei-Wege-Bagger je nach Örtlichkeit von der Bahnseite aus oder feldseitig 13

14 Aktiver Schallschutz Bau einer Lärmschutzwand Schritt 2: Aufstellen der Pfosten Pfosten werden in den Rohren mit Beton fixiert 14

15 Aktiver Schallschutz Bau einer Lärmschutzwand Schritt 3: Einbau der Sockelelemente aus Beton Länge ca. 5m Gewicht 1,2t 15

16 Aktiver Schallschutz Bau einer Lärmschutzwand Schritt 4: Einbau der Schallschutzelemente Festlegung der Farben in Absprache mit der Stadt/Gemeinde Ein- oder beidseitig schallabsorbierend 16

17 Lärmschutzwand Beispiele Farbgebung grüne Farbtöne graue und grüne Farbtöne graue Farbtöne 17

18 Arbeitsschritt 3 passiver Schallschutz Grundsätze für die Durchführung von passiven Maßnahmen: bei Überschreitung des Immissionsgrenzwertes (Nachtwert) an der Außenfassade passiver Lärmschutz, wenn aktiver Lärmschutz nicht möglich ist (z. B. NKV<1,0) Ergänzung zum aktiven Lärmschutz, wenn Grenzwertüberschreitungen noch vorhanden sind (Restbetroffenheiten) 25%-ige finanzielle Beteiligung der Eigentümer und Kostenübernahme in Höhe von 75% der Gesamtkosten (passive Maßnahmen) durch den Bund 18

19 Arbeitsschritt 3 passiver Schallschutz Wann besteht keine Möglichkeit auf Förderung? bei einer geplanten Lärmvorsorgemaßnahme wenn bereits Sanierungsmaßnahmen durchgeführt und bezahlt wurden wenn die bauliche Anlage nach dem ( - in den neuen Ländern nach dem ) errichtet oder der Bebauungsplan nach dem ( - in den neuen Ländern nach dem ) rechtsverbindlich wurde sofern die bauliche Anlage zum baldigen Abbruch bestimmt ist 19

20 Arbeitsschritt 3 passiver Schallschutz Welche passiven Schallschutzmaßnahmen gibt es? Schallschutzfenster und türen schallgedämmte Wandlüfter Schalldämmung von Außen- und Umfassungsbauteilen (Rollläden, Wände, Dächer etc.) 20

21 Arbeitsschritt 3 - Ablauf Planung passiver Lärmschutz Kontaktaufnahme mit dem Eigentümer (Versendung der Teilnahmeunterlagen Ermittlung der vorhandenen Bauschalldämmmaße Vorort Berechnung der erforderlichen Schalldämm-Maße Festlegung der erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen Sämtliche Leistungen sind für den Eigentümer kostenfrei! Vereinbarung mit dem Eigentümer über die Kostenerstattung und Durchführung der Maßnahmen Zusammenstellen der Ergebnisse, und der schalltechnischen Objektbeurteilung. Einholen und Prüfen von 3 Angeboten und Feststellung des Erstattungsaufwandes durch das Ingenieurbüro Leistungsbeschreibungen für die durchzuführenden Lärmschutzmaßnahmen 21

22 Arbeitsschritt 3 - Ablauf Durchführung passiver Lärmschutz Beauftragung der Maßnahmen durch den Eigentümer Nach Beendigung der Bauarbeiten (Fertigmeldung durch Eigentümer) Überprüfung auf ordnungsgemäße Ausführung durch das Ingenieurbüro Erstellung eines Abnahmeprotokolls Gesonderte Rechnungsstellung an die Bahn AG (75%) sowie an den Eigentümer (25%) Rechnungsprüfung jeweils durch das Ingenieurbüro 22

23 Strecke 6100, Bln-Spandau HH-Altona, OD Schwarzenbek LSW Nord km 249,425 bis km 250,115 bahnrechts, 690 m lang Wandhöhe 3,0 m über SO LSW Grabauer Straße km 248,710 bis km 248,925 bahnlinks, 215 m lang Wandhöhe 3,0 m über SO bestehende LSW geplante LSW 23 Karte hergestellt aus OpenStreetMap-Daten Lizenz Open Database License (ODbL)

24 Strecke 6100, Bln-Spandau HH-Altona, OD Schwarzenbek Geplante Maßnahme Ergebnisse des schalltechnischen Gutachtens unter Berücksichtigung der Verkehrsprognosewerte 2025: aktiver Lärmschutz entlang der Fernbahntrasse: bahnlinks 215 m (in Richtung Hamburg) Lärmschutzwand (LSW) Grabauer Straße km 248,710 bis km 248,925 Wandhöhe 3,0 m ü. Schienenoberkante (SO) bahnrechts 690 m (in Richtung Hamburg) Lärmschutzwand (LSW) Nord km 249,425 bis km 250,115 Wandhöhe 3,0 m ü. Schienenoberkante (SO) zusätzlicher passiver Lärmschutz für 164 Wohneinheiten Termine / Sachstand: Antragstellung auf baurechtliche Zustimmung beim Eisenbahn- Bundesamt im I. Quartal 2019 Baubeginn (Sperrpausen) vsl. im III. Quartal 2020 Bauende vsl. im I. Quartal 2021 geschätzte Kosten (aktiv): ca (Bundesanteil 100%) geschätzte Kosten (passiv): ca (Bundesanteil 75%) 24

25 Einordnung Lärm Eine Minderung um 10 db(a) wird als Halbierung der Lärmbelastung wahrgenommen Lärmminderung [db(a)] db(a) -10 db(a) Ziel DB 2020 Lärmminderungsstrategie Erste wahrnehmbare Differenz Gefühlte Halbierung Lärmbelastung Menschliche Wahrnehmung Differenzen ab ca. 3 db(a) menschlich wahrnehmbar Änderung um 10 db(a) wird als Halbierung bzw. Verdoppelung wahrgenommen Zusammenhänge Zugverkehr Verdoppelung der Zugzahl / Zuglänge Anstieg des Pegels um 3 db (A) Verdoppelung der Zuglänge führt ebenfalls zu Zunahme des Mittelungspegels um 3 db(a) 25

26 Strecke 6100, Bln-Spandau HH-Altona, OD Schwarzenbek Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 26