Case Management aus Sicht der Rentenversicherung
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- Karoline Schmitt
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1 3. Lotsen-Tagung Schlaganfall Mittwoch, 26. Oktober 2016 Case Management aus Sicht der Rentenversicherung Mittwoch, 26. Oktober 2016 Dresden Thomas Keck 1
2 Themenübersicht Rahmenbedingungen Herausforderungen Zahlen und Fakten Lösungsstrategien Fazit 2
3 Münster, Rahmenbedingungen Demografie und Arbeitswelt Beratung = zentrale Aufgabe der gesetzlichen Rentenversicherung 14 SGB I Jeder hat Anspruch auf Beratung über seine Rechte und Pflichten nach diesem Gesetzbuch. Zuständig für die Beratung sind die Leistungsträger, denen gegenüber die Rechte geltend zu machen oder die Pflichten zu erfüllen sind. Erhöhter Beratungsbedarf bei komplexen Bedarfslagen Beratung wie aus einer Hand 3
4 Münster, Rahmenbedingungen Demografie und Arbeitswelt Demografische Entwicklung Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials: bis 2050 um rd. 6-8 Mio. Personen Steigender Altersdurchschnitt der Gesellschaft und der Belegschaften. Wahrscheinlichkeit alterungsbedingter gesundheitlicher Einschränkungen steigt Berufliche Entwicklungen Wandel der Arbeitswelt: Schrumpfung des produzierenden Bereichs und Ausweitung des Dienstleistungssektors Drastischer Rückgang der Nachfrage nach geringqualifizierten Arbeitskräften. Steigender Bedarf an Fachkräften. Lebenslanges Lernen und Gesundheit als Voraussetzungen für lebenslange Beschäftigungsfähigkeit (Employability). 4
5 Herausforderungen I Bewilligungen med. Reha nach Alter (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy94 / Antragsart
6 Herausforderungen II Erwerbstätigenquote Altersgruppe der Jährigen Quelle: eurostat /Statistisches Amt der Europäischen Union, Pressemitteilung vom im europäischen Vergleich in %, Stand 2015
7 Herausforderungen III Integriertes Rehabilitationsverständnis 7
8 Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV Westfalen) Vergleich : Anträge: -1,70 % Bewilligungen: -1,78% Quelle: Anträge-Bewilligungen, Antragsarten 11; Reha-Antragsstatistik 3 RSVwV 8
9 Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV gesamt) Vergleich : Anträge: -3,07% Bewilligungen: -2,43% Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung nach 3 RSVwV, Tab (medizinische Leistungen und sonstige Leistungen; ohne Sucht/KHB) 9
10 Anträge und Bewilligungen bei Leistungen zur med. Rehabilitation (DRV gesamt) Vergleich : Anträge: +3,6 % Bewilligungen: +5,1% Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung nach 3 RSVwV, Tab u. Tab (medizinische Leistungen und sonstige Leistungen; ohne Sucht/KHB) 10
11 Zahlen und Fakten Krankheitsspektrum stationäre Leistungen 2015 (DRV Westfalen) Quelle: hausinterne Auswertung Sy 94; Info-System 61; ohne Sucht + KiHB, Durchführungsart alle; AHB alle;
12 Anträge und Bewilligungen bei LTA (DRV Westfalen) Vergleich : Anträge: + 7,54 % Bewilligungen: + 12,27 % Quelle: Anträge-Bewilligungen, Tabelle 079; Reha-Antragsstatistik 3 RSVwV 12
13 Anträge und Bewilligungen bei LTA (DRV gesamt) Vergleich : Anträge: +4,02 % Bewilligungen: +4,71% Quelle: Statistik über Anträge und ihre Erledigung nach 3 RSVwV, Tab 079 (LTA) 13
14 LTA-Leistungen Bewilligungen (DRV Westfalen) * * u.a. in absoluten Zahlen Vermittlungsbescheide = ; Eignungsabklärung und Arbeitserprobung = 1.918; Gründungszuschuss = 56 14
15 LTA-Leistungen Bewilligungen (DRV gesamt) * * u.a. in absoluten Zahlen Vermittlungsbescheide = ; Eignungsabklärung und Arbeitserprobung = ; Gründungszuschuss =
16 Aktuelle Zahlen zur Diagnose Schlaganfall Die Diagnose "Schlaganfall im Bereich der med. Rehabilitation der DRV Westfalen: 2014 ein Anteil von 3,1 % 2015 ein Anteil von 3,2 % in der Diagnosegruppe Kardiologie Anteil der Diagnose "Schlaganfall" an allen durchgeführten Leistungen* 2014 = 0,45 % 2015 = 0,42 % (*durchgeführte Leistungen, stationär und ganztägig ambulant; allgemein med. Rehabilitation) 16
17 Lösungsstrategien Aufgabe der Rentenversicherung: Unterstützung der (älteren) Beschäftigten beim Verbleib im Erwerbsleben bis zum 67. Lebensjahr Hierfür bedarf es einer umfassenden, qualitativ hochwertigen Beratung eines möglichst frühzeitigen Einsatzes von Maßnahmen der Sicherstellung eines möglichst nahtlosen Übergangs von der medizinischen in die berufliche Rehabilitation auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene, passgenaue und beruflich orientierte Rehabilitationsleistungen (MBOR) funktionierender Netzwerke eines strukturierten Case Managements bei besonderen Problemlagen 17
18 Modellprojekt RehaFuturReal 18
19 Modellprojekt RehaFuturReal Ziele: Implementierung eines strukturierten Reha-Managements Beratungsqualität für Rehabilitanden und Betriebe weiter auszubauen, passgenaue individualisierte Präventions- und Rehabilitationsangebote vorhalten Optimierung von Schnittstellen weiter vorantreiben Netzwerke aufzubauen, ein umfassendes Case-Management fest zu etablieren Case Management Qualifizierungskonzept für die Rehabilitationsfachberater Ziele: umfassende Auseinandersetzung mit dem gesamten Handlungsfeld Erlernen von verschiedenen Beratungs- und Unterstützungstechniken Erarbeitung von Handlungsinstrumenten zur Dokumentation und Qualitätssicherung und Erprobung in der eigenen Praxis einheitlicher Beratungs- und Qualifikationsstandard Wissenschaftliche Begleitforschung Ziele: Evaluation der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität 19
20 Strukturiertes Case Management Die Einführung eines strukturierten Case Managements erfordert eine Veränderung der Haltung gegenüber den Kunden (Dienstleistungs- bzw. Servicegedanke) der Gesamtorganisation der Handlungsabläufe 20
21 Der Netzwerkgedanke als Schlüsselaspekt Vernetzung mit dem Leistungsangebot der Rehabilitation der Rentenversicherung Arbeitgeber Verstanden als Kooperationspartner im Rehabilitationsprozess Aktive Einbindung Beratungsangebot für Rehabilitanden und Betriebe Aktive Beteiligung Leistungsberechtigter Verstanden als aktiver Beteiligter im Entscheidungsprozess Aktives, strukturiertes Rehabilitationsmanagement Netzwerkpartner Leistungserbringer der beruflichen Teilhabe (z. B. BFW) Integrationsfachdienst Andere Sozialleistungsträger 21
22 22
23 RehaFuturReal 23
24 Modell seit Anfang 2016: RehaFuturReal für arbeitslose Rehabilitanden 24
25 Case Management Ebenen *Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management e.v. 25
26 Case Management Prozess *Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management e.v. 26
27 Case Management Schulung nach DGCC Standard Inhouse Schulung Qualifizierung zum zertifizierten Case Manager (nach Standard der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management - DGCC) Schulungsleiter: Prof. Dr. Hugo Mennemann, Fachhochschule Münster 25 Schulungstage + Gruppenarbeit Umfassende Auseinandersetzung mit dem gesamten Handlungsfeld Erlernen von verschiedenen Beratungs- und Unterstützungstechniken Erarbeitung von Handlungsinstrumenten zur Dokumentation, Qualitätssicherung und Erprobung der eigenen Praxis Ziel: Einheitlicher Beratungs- und Qualifikationsstandard im Rehafachberatungsdienst der DRV Westfalen 27
28 Case Management Schulung nach DGCC-Standard Handlungskonzept Indikation von Case Management in der Rehabilitation: Komplexe Problemlage des Rehabilitanden Hohe Akteursdichte: Professionen, Behandlungsinstitutionen, mehrere Sozialleistungsträger, verschiedene Beteiligte (Arbeitgeber, Werksarzt, BEM-Team, Reha-Klinik, Berufliche Bildungsträger) Hilfen zur Ressourcenerschließung sind notwendig (Rehabilitand benötigt Unterstützung im Reha- Prozess) Reha-Prozess ist umfassend und der Integrationserfolg ist von verschiedenen Faktoren abhängig Der Rehabilitand wünscht Unterstützung 28
29 Case Management Schulung nach DGCC-Standard Bedarfsermittlung 29
30 Case Management Schulung nach DGCC-Standard Die DRV Westfalen setzt eigene Case Manager ein Dabei handelt es sich um Reha-Fachberater, die im Rahmen eines zertifizierten Schulungsprogramms (nach Standard der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management e.v. Schulungsleiter Prof. Dr. Hugo Mennemann) ausgebildet wurden, die im Interesse der Kunden den Reha-Prozess organisieren, Netzwerke bilden und nutzen, indem sie Gespräche mit den verschiedenen Akteuren (z.b. Arbeitgeber, Werksarzt, BEM-Team, Reha- Klinik, Berufliche Bildungsträger, andere Sozialversicherungsträger,...) führen, Hilfestellung beim Ausfüllen der erforderlichen Unterlagen leisten und durch eine enge Begleitung bei der Wiedereingliederung in den Job unterstützen. 30
31 Fazit Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen erfolgreich meistern! Für eine erfolgreiche berufliche (Re-)Integration gilt es die Beratungsqualität weiter auszubauen, die Optimierung von Schnittstellen weiter voranzutreiben, Netzwerke aufzubauen, Kooperationen auszubauen und ein umfassendes Case-Management fest zu etablieren. 31
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit 32
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