Fortbildungskonzept Geriatrie in der ambulanten Versorgung *
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- Alke Walter
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1 Fortbildungskonzept Geriatrie in der ambulanten Versorgung * Auf Initiative des Bayerischen Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen wurde im Jahr 2005 ausgehend vom Expertenkreis zur Weiterentwicklung des Bayerischen Geriatriekonzepts ein Runder Tisch gegründet mit dem Auftrag, ein Konzept zur geriatrischen Fortbildung niedergelassener Ärzte zu erarbeiten. In vier Arbeitssitzungen wurde ein abgestuftes Fortbildungskonzept entwickelt, das auf den nachfolgend dargestellten Fortbildungsmodulen basiert. Interessierte Ärzte haben damit erstmals die Möglichkeit aufbauend auf ihrer beruflichen Erfahrungen berufsbegleitend eine Qualifizierung Geriatrie in der ambulanten Versorgung zu erlangen: Lehr- und Seminarprogramm Ambulante geriatrische Rehabilitation (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie / DHÄV) Qualitätszirkel Geriatrie Strukturierte hausärztliche Fortbildung und Kompetenzerhaltung (ShFK) - Geriatrieteil Schulung EBM 2000 plus - Geriatrisches Basisassessment, Ausbildungskurs Rehabilitationsrichtlinien Geriatrische Fortbildungsveranstaltungen (siehe Veranstaltungskalender der AFGIB) Fortbildungsreihe Hausärztliches update der KVB - Geriatrieteil * Dieses Fortbildungskonzept ist auch für Ärzte aus der stationären Versorgung geeignet Mit den in diesem Positionspapier verwandten Personen- und Berufsbezeichnungen sind, auch wenn sie nur in einer Form auftreten, gleichwertig beide Geschlechter gemeint.
2 Fortbildungsbescheinigung: Geriatrie in der ambulanten Versorgung Zielsetzung Einführung aller interessierten Ärzte in grundlegende Handlungskonzepte der Geriatrie Erfahrungen und Kenntnisse in der besonderen Aufgabenstellung, den Inhalten und der Umsetzung der ambulanten geriatrischen Rehabilitation Praktische Erfahrungen in Behandlung und Rehabilitation älterer Patienten Berufsbegleitendes Curriculum zur Fortbildung und Qualitätssicherung in der Behandlung älterer Patienten Durchführung der Fortbildung Geriatrie in der ambulanten Versorgung Die Fortbildung zur Erlangung der Bescheinigung kann durch Fortbildungsnachweise aus folgenden Modulen zusammengestellt werden, wenn damit der Gesamtumfang (120 Stunden Theorie und 40 Stunden Hospitation) erfüllt wird und die Lehrinhalte des Curriculums Ambulante Geriatrische Rehabilitation abgedeckt werden: Lehr- und Seminarprogramm Ambulante Geriatrische Rehabilitation der DGG / DHÄV Qualitätszirkel Geriatrie (Anerkennung durch BLÄK / KVB) Strukturierte hausärztliche Fortbildung zur Kompetenzerhaltung (ShFK) Geriatrische Fortbildungskurse Das Fortbildungskonzept endet mit einer Lernerfolgskontrolle. Als Lernerfolgskontrolle können Multiple-Choice-Fragen, offene Fragen oder die Präsentation von Fallbeispielen durch die Teilnehmer dienen. Inhalte und Ergebnisse der Lernerfolgskontrolle sind zu dokumentieren und auf Verlangen zu übermitteln. Die Kurse können wochenweise, an Wochenenden oder an einzelnen Kurstagen durchgeführt werden. Die Abstimmung und gegenseitige Anerkennung mit einem bundesweit geplanten Fortbildungscurriculum unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie wurde beschlossen.
3 Veranstalter Anforderungen an den Kursleiter (1) Qualifizierte Kursleiter im Sinne dieser Vereinbarung sind Ärzte mit der Zusatzweiterbildung Geriatrie, oder Ärzte, die eine fünfjährige eigenverantwortliche Tätigkeit in einer geriatrischen Einrichtung nachweisen können. (2) Der Kursleiter muss darüber hinaus Erfahrungen in der Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen nachweisen können. (3) Der oder die Kursleiter können Teilbereiche des Fortbildungskurses an Referenten delegieren, die Erfahrungen in der Geriatrie nachweisen müssen. (4) Für den Kursleiter besteht während des gesamten Fortbildungskurses die Durchführungsverantwortung und er ist verantwortlich für die Inhalte. Veranstaltungsort Strukturvoraussetzungen für die Durchführung möglichst Anbindung an eine geriatrische Akut- oder Rehabilitationseinrichtung (Geriatrisches Assessment, Geriatrisches Team) insbesondere für den Hospitationsabschnitt Möglichkeit zur Vorstellung geriatrischer Patienten Die Durchführung einzelner Theoriemodule ist auch in anderen Räumlichkeiten z. B. des MDK, der BLÄK oder der KVB möglich Bescheinigung der Fortbildung durch die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) Der jeweilige Kursveranstalter stellt die Bescheinigung für den Kurs Geriatrie in der ambulanten Versorgung nach den angeführten Kriterien aus. Die Strukturierung des Kurses erfolgt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Akademie für ärztliche Fortbildung der BLÄK. Eine Anerkennung für das Fortbildungszertifikat der BLÄK (auch nutzbar nach 95 d und 137 SGB V) erfolgt auf Antrag des Veranstalters durch die BLÄK oder durch die AFGIB e.v. auf Grund eines Akkreditierungsvertrags mit der BLÄK. Grundlage: Veranstaltungskonzept / Lehrinhalte Veranstaltungsprogramm (Organisation) Qualifikation des Veranstalters / der Referenten
4 Module der Fortbildung Geriatrie in der ambulanten Versorgung Das Fortbildungskonzept umfasst folgende Module: 1. Lehr- und Seminarprogramm der DGG / DHÄV Grundlage ist inhaltlich das Curriculum des Lehr und Seminarprogramms Ambulante Geriatrische Rehabilitation mit 120 Std. Lehr- und Seminarprogramm 40 Std. Hospitation in einer zugelassenen geriatrischen Einrichtung Die Hospitation von 40 Stunden ist von Ärzten, die sich neu niederlassen wollen zu absolvieren. Im Übrigen findet eine Anrechnung in der Weise statt, dass pro Niederlassungsjahr eine Stunde der 40stündigen Hospitation erlassen wird, wobei die geriatrische Tätigkeit nachzuweisen ist. Für nachweislich geriatrisch tätige Ärzte können aufgrund der fachlichen Qualifizierung und der praktischen Erfahrungen bis zu 30 Stunden (pro gebietsbezogener Tätigkeit zwei Stunden / Jahr) angerechnet werden. 2. Qualitätszirkel Geriatrie Geriatrische Inhalte aus Qualitätszirkeln, die von der BLÄK / KVB anerkannt sind, können entsprechend dem DGG- / DHÄV-Curriculum angerechnet werden. Über die Qualitätszirkelarbeit können bis zu 30 Stunden angerechnet werden. Die Teilnehmer eines Qualitätszirkels weisen die Inhalte durch eine Bescheinigung des Moderators nach. Der Moderator eines QZ Geriatrie muss z.b. die KVB-Kriterien für Moderatoren erfüllen und es sollte ein geriatrisch erfahrener Arzt anwesend sein. Eine Themenbörse und ein Pool von geriatrisch qualifizierten Referenten kann von der AFGiB bereitgestellt werden. 3. Strukturierte hausärztliche Fortbildung und Kompetenzerhaltung (ShFK) Geriatrische Vortragsinhalte aus der strukturierten hausärztlichen Fortbildung mit einzelnen Thementagen können für das Fortbildungscurriculum Geriatrie in der ambulanten Versorgung angerechnet werden.
5 4. Fortbildungskurse Geriatrische Fortbildungskurse (als CME anerkannt) können ebenfalls auf die Gesamtstundenzahl angerechnet werden. Beispiele für Kurse sind: Schulungskurse Geriatrisches Basisassessment Fortbildungskurs zu den Rehabilitationsrichtlinien Anerkannte Fortbildungsveranstaltungen AFGIB (s. AFGIB Fortbildungskalender) Fortbildungsreihe Hausärztliches Update der KVB Geriatrieteil Sozialmedizin im Lehr- und Seminarprogramm Geriatrische Rehabilitation durch den MDK Bayern (8 Std.). Anwendungsbereiche der Fortbildungsbescheinigung Geriatrie in der ambulanten Versorgung Freiwilliges Fortbildungsinteresse aller Ärzte zum Erwerb von Fachwissen im Bereich der ambulanten Geriatrie (CME) Fortbildung von Ärzten, die in Ärzteverbünden, in Altenpflegeeinrichtungen und der häuslichen Altenversorgung geriatrisch tätig sind Voraussetzung für die Abrechnung spezieller Gebührenziffern / Vergütungspauschalen Ärzte, die ambulante oder mobile Rehabilitationsteams leiten Die Fortbildungsbescheinigung kann auch von interessierte Ärztinnen und Ärzten aus dem stationären Versorgungsbereich erworben werden
6 Am Runden Tisch zur Konzeptentwicklung Fortbildung Geriatrie in der ambulanten Versorgung haben mitgewirkt: Moderator Dr. W. Swoboda, Würzburg Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern e.v. (AFGiB) Dr. A. Schramm, Prof. R. Heinrich +, Dr. N.-R. Siegel, Dr. A. Kwetkat, Dr. V. Lichti, Dr. W. Swoboda Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) Dr. M. Penz, Dr. H. Gerber ( Fachbereich Geriatrie des MDK Bayern) Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) Dr. M. Kaplan, Dr. J.W. Weidringer Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) Dr. C. M. Pilz Dr. G. Schmidt Institut für Hausärztliche Fortbildung Dr. M. Bangemann Niedergelassene Ärzte Dr. G. Holthausen, Dr. K. Sigl, Dr. R. Jordan Gerontopsychiatrie Dr. Nißle München, den Version 7.0 Literatur: Ambulante geriatrische Rehabilitation T. Stamm, M. Runge, W. Bernard, G. Kolb ISBN Inhaltsverzeichnis siehe Anlage
Vereinbarung. Stand: 1. März 2005 (Inkrafttreten); Bekanntmachung im Deutschen Ärzteblatt Nr. 8 v. 25.02.2005, Seite A-530
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