UAL Almería. Kontaktdaten: Kata Jahn Helena Hintz Sarah Ofenloch

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1 UAL Almería Theorieauslandssemester Gasthochschule: UAL Almería Heimathochschule: BA Mannheim Studiengang: International Business (Bachelor of Arts) Zeitraum: 3. Semester (September 2008 bis Januar 2009) Kontaktdaten: Kata Jahn Helena Hintz Sarah Ofenloch

2 Wir hatten uns also entschieden im 3. Theoriesemester nach Almería zu gehen. Natürlich waren wir ziemlich aufgeregt, zumal Kata und Sarah nach erst einem Jahr Spanisch an der BA noch nicht wirklich große Spanischkenntnisse hatten. Trotzdem waren wir fest entschlossen, das Abenteuer auf uns zu nehmen. Unser Learning Agreement haben wir mit Hilfe einer Liste angefertigt, die für Erasmus Studenten auf der Homepage der UAL Almería zur Verfügung gestellt wird. Darin sind alle Kurse aufgelistet, die an der UAL unterrichtet werden. Durch einen Abgleich mit den an der BA belegten Kursen und der Abstimmung der zu erzielenden ECTS wurden die Kurse auch gleich gefunden und von unserem Studiengangsleiter Herrn Brandenburger bestätigt. Wie sich allerdings im Nachhinein herausstellte, mussten wir diese fast komplett umwerfen. Entweder konnten wir die Professoren kaum verstehen, die Kurse fanden letztendlich doch nicht statt, oder die Kurse überschnitten sich. Es ist deshalb ratsam, sich nicht allzu viel auf das angefertigte Learning Agreement zu versteifen. Herr Brandenburger war diesbezüglich auch sehr kooperativ und hat uns ziemlich viel Spielraum bei unserer Auswahl gelassen. Denn nach tagelangem Suchen von Kursen und persönlichen Gesprächen mit Dozenten erstellt sich am Ende dann doch ein Vorlesungsplan, der zeitlich stimmt und alles abdeckt. Schon hier sollte man sich allerdings der spanischen Mentalität anpassen: mañana, mañana. Kata und Sarah haben noch vor Semesterbeginn einen zweiwöchigen Sprachkurs in Barcelona besucht. Die Sprachschule hieß Enforex und ist weltweit vertreten. Es hat sich wirklich gelohnt und ist nur empfehlenswert, da man dabei viel lernt und alte Kenntnisse auffrischt. Es ist vor allem dann zu empfehlen, wenn die Sprachkenntnisse noch nicht sehr fortgeschritten sind. Nebenher kann man schon erste Eindrücke eines fremden Landes sammeln und eine sehr aufregende Stadt erkunden. Kata und Sarah sind die Strecke bis nach Almería mit dem Auto gefahren. Das hatte sowohl Vor- als auch Nachteile: Die Vorteile waren, dass sie uneingeschränkt Gepäck mitnehmen konnten und auch während der fünf Monate in Spanien das Auto für Wochenendausflüge genutzt werden konnte. Für tägliche Strecken ist es aber praktischer den Bus oder das Fahrrad zu nehmen. Die Nachteile waren, dass es sehr schwierig ist, einen Parkplatz zu finden und dass es unwahrscheinlich ist, das Auto völlig unversehrt wieder nach Hause zu bringen. Es ist zwar nichts Größeres

3 passiert, aber einige Kratzer muss man verkraften können. Aber auch das ist typisch Spanisch. Helena ist geflogen. Die Flugverbindungen sind in Ordnung. Städte, wie Alicante, Málaga und Granada, die mehr oder weniger in der Nähe liegen, sind mit RyanAir zu erreichen, was billiger ist. Es ist aber auch möglich, Almería direkt anzufliegen. Von Frankfurt kommend, ist dabei allerdings ein Zwischenstopp in Madrid möglich. Die Wohnungen haben wir uns in Almería erst vor Ort gesucht Nach der ganzen Vorbereitung waren wir sehr gespannt was uns in der neuen Stadt und vor allem auch an der Uni erwarten würde. Aber das wichtigste war zunächst einmal, eine Bleibe zu finden, die wir die nächsten fünf Monate als unser zu Hause bezeichnen würden. Das war gar nicht so einfach, denn erstens muss man da ein bisschen Spanisch sprechen (auch Dinge wie gastos = Nebenkosten (also Licht, Wasser, Hausgemeinschaft) oder amueblado/ equipado, was die Ausstattung der Wohnung beschreibt) und zweitens will man eine Wohnung oder ein Zimmer, das einem gefällt und das alles jetzt sofort. So machten wir uns also auf die Suche. Angefangen haben wir damit, Zettel auf der Straße zu suchen (nicht sehr empfehlenswert, außer man möchte mit eine Großfamilie oder einem alten Ehepaar zusammen wohnen ). Das Beste ist, sich auf der Homepage der Uni eine Datei mit aktuellen Wohnungsangeboten anzusehen (die meisten Studenten wohnen im Stadtviertel Zapillo ) oder sich an der Uni vom International Office helfen zu lassen. Sobald Termine vereinbart sind, ist der Anschau-Marathon dran nebenbei eine gute Gelegenheit die Stadt zu Fuß zu erkunden. Ist diese Hürde geschafft, ist auch schon die nächste da die Uni. Kurse zu finden, die mit den in Deutschland zu belegenden übereinstimmen ist gar nicht so einfach wie es sich anhört. Und noch dazu dürfen sich die Vorlesungen nicht überschneiden und der Vorlesungsplan soll am Ende ja auch passen Das sind ganz schöne viele Ansprüche auf einmal. Bevor wir unsere Kurse wirklich wählten, sprachen wir mit den Professoren und besuchten mindestens einmal die Vorlesungen. Wir belegten dann letztendlich folgende Kurse: Economía internacional (International Business), Marketing internacional (Internationales Marketing), Introducción a la Economía (Mikroökonomie), Dirección Financiera (Investition und Finanzierung), Español - ERASMUS (Spanisch) und Lengua Inglesa II (ICM).

4 Das International Office war bei der ganzen Sache nicht gerade eine besonders große Hilfe. Leider waren die wenigen Mitarbeiter dort mit den vielen ausländischen Studenten meistens ein wenig überfordert. Die Vorlesungen an sich waren anfangs ein bisschen schwer, da unser Spanisch noch nicht so ganz das Wahre war und das Andaluz der Professoren auch nicht hilfreich war. Aber als wir uns dann an die Sprache gewöhnt hatten, ging es nach den ersten paar Wochen schon um einiges besser. Bei manchen Vorlesung war Anwesenheitspflicht (zählte zur Note dazu), bei anderen jedoch nicht. Und es gab zu so gut wie jedem Kurs eine Theorie- und eine Praxisvorlesung pro Woche. Die Praxis ist vor allem für das Bestehen der Klausuren sehr empfehlenswert. Die UAL an sich ist recht groß (vor allem im Gegensatz zur BA), liegt superschön direkt am Meer, dafür allerdings etwas außerhalb der Stadt. Auf dem Campus gibt es einige Cafés in denen man sich die Zeit mit Café con leche gut vertreiben kann. Um täglich an die Uni zu gelangen kann man entweder mit dem Bus fahren (aus dem Zapillo Viertel ca Minuten, aus der Innenstadt ca. 25 Minuten), der jeden Morgen so voll ist, dass es oft vorkommt, dass der Bus nicht an jeder Haltestelle hält, oder aber sich ein Fahrrad anschaffen. Der Weg mit dem Fahrrad ist sehr schön, da der Fahrradweg direkt am Meer entlang führt. Vom Zapillo aus braucht man mit dem Rad etwa Minuten und aus der Innenstadt Minuten. Aber es lohnt sich! Der Spaziergang von der Uni in die Stadt bei strahlendem Sonnenschein ist ebenfalls ein Muss. Das Studium an der UAL kann man eigentlich nicht mit dem an der BA vergleichen. Durch die fremde Sprache sind die Vorlesungen teilweise ziemlich schwer, aber im Allgemeinen ist der Arbeitsaufwand in Spanien viel geringer als in Mannheim. Dank des viel geringeren Arbeitsaufwandes und natürlich den humanen Kurszeiten (ERASMUS Studenten haben Freitag selten Unterricht), kommt die Freizeit natürlich nicht zu kurz. Eine Möglichkeit seine Freizeit zu gestalten ist zum einen natürlich das Meer und der Strand, welcher auch bis Mitte Oktober voller Menschen ist. Ab Mitte Oktober ist es für die meisten Spanier dann zu kalt, was jedoch viele der ausländischen Studenten nicht vom baden oder sich an den Strand legen abhält. Ein Muss ist außerdem der nahe gelegene Naturpark Cabo de Gata. Hier ist es ratsam ein Auto zu mieten oder im Reisebüro geführte Bustouren zu buchen. Cabo de Gata beeindruckt durch seine einzigartige wüstenähnliche Landschaft, aber auch durch

5 wunderschöne Strände und atemberaubende Ausblicke. Das International Office der Universität hilft zudem den ERASMUS Studenten internationale Kontakte zu knüpfen. Mittels einer im Internet auf der Homepage der Uni veröffentlichen Liste mit privaten Daten (Mail Adresse, Name, Handy Nummer und Angaben darüber, welche Sprache man lernen möchte und welche man bereits kann) natürlich sind die Angaben freiwillig ist es für die Studenten möglich so Kontakte zu knüpfen und sich auf sog. Tandem Dates zu treffen um lokale Kontakte zu knüpfen und die jeweilige Sprache zu verbessern. Das Feiern in Almería kommt auch nicht zu kurz: Das Wochenende beginnt donnerstags. Zielpunkt der ERASMUS Studenten am Wochenende sind die Cuatro Calles (4 Straßen voller Bars und Clubs) im Zentrum der Stadt. Allerdings braucht man vor 1.00 Uhr in keinen Club zu gehen, da der Tagesrhythmus in Spanien ein völlig anderer ist als in Deutschland. Für gewöhnlich startet man später in den Tag, Mittag wird gegen Uhr Uhr gemacht, auch Siesta genannt (zu dieser Zeit sollte man es gar nicht erst versuchen einkaufen zu gehen, denn die Stadt ist zu dieser Zeit völlig leer. Außer ein paar ganz wenig geöffneten Läden findet man sonst nur ausgestorbene Straßen vor). Abendessenszeit ist erst gegen 22.00Uhr - eine Zeit in der wir in Deutschland des Öfteren schon zufrieden in unserem Bettchen geschlummert haben, doch daran ist hier in Spanien nicht zu denken. Man hat das Gefühl, dass das Leben abends erst richtig losgeht. Die Straßen sind voller lachenden Menschen auch Kinder. Das Feiern wird in Spanien groß geschrieben: Oftmals kommt man von einer Party - Nacht nicht vor 6 Uhr morgens nach Hause. Auf jeden Fall ein weiteres Muss in Almería und im restlichen Süden Spaniens sind die Bars. Man bekommt hier zu jedem Getränk (vorzugsweise Wein, Tinto de Verano oder Calimocho zwei bedeutende Nationalgetränke in Spanien ) sog. Tapas dazu. Dies kann ein kleines belegtes Brot sein, eine Tortilla (typisch spanisches Eier Kartoffelomlett), Chips oder Mandeln. Kulturell hat die Stadt natürlich auch einiges zu bieten. Dinge die man sich unbedingt anschauen sollte sind die Rambla, die Alcazaba - eine mittelalterliche Festung, die Kathedrale und die unterirdischen Katakomben, welche sich kilometerlang unterirdisch durch die Stadt ziehen. Die Wochenenden kann man durchaus dazu nutzen, auch den Rest Andalusiens zu entdecken. Mit ALSA, der andalusischen Bus Kette, kommt man günstig und relativ schnell von Stadt zu Stadt. Einige sehendwerte Städte sind beispielsweise Málaga, Sevilla ein Flamencobesuch in dieser Stadt ist unabdingbar, Córdoba, Gibraltar und Granada.

6 Natürlich ist Madrid auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Die Busfahrt dahin dauert jedoch ca. 8 Stunden, deswegen bleibt zu überlegen, ob nicht ein Billigflug effektiver wäre. Für die Abendteurer unter uns ist auch Melilla ein absolutes Muss. Melilla ist eine spanische Stadt jedoch auf dem afrikanischen Kontinent, welche die Grenze zwischen Marokko und Spanien bildet. Man fährt mit der Fähre von Almería aus ca. 6-8 Stunden. Die Grenze zu überqueren ist nicht ganz ungefährlich und zeitaufwendig. Jedoch einmal in Marokko angelangt obwohl noch nah an der Grenze merkt man sofort die gesellschaftlichen Unterschiede: Frauen im Schleier, Märkte, nur Männer auf den Straßen Unsere persönliche Wertung des Aufenthaltes ist, dass die Spanier wirklich liebenswerte Menschen sind wenn auch oftmals extrem langsam und chaotisch (wundert auch nicht, wenn ihr euren Studentenausweis nie bekommt oder erst kurz vor Ende eures Aufenthalts ). Spanien ist ein tolles Land mit wirklich vielseitigen Möglichkeiten. Die Stadt Almería schätzen wir für ein Auslandssemester als sehr interessante Stadt ein, da es Vergleich zu anderen spanischen Städten nur 300 ERASMUS Studenten gibt und der Unterricht ausschließlich auf Spanisch ist, was den Lerneffekt der spanischen Sprache natürlich verstärkt. Dadurch, dass wir zwar so gut wie immer zu dritt unterwegs waren, jedoch nicht zusammen gewohnt haben, sondern mindestens einen Spanier in unserer Wohnung hatten, können wir mit gutem Gewissen behaupten große sprachliche Fortschritte gemacht zu haben und würden jederzeit noch einmal zurück nach Almería gehen.