Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen?
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- Karlheinz Klein
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1 TROLLEYMOTION Neue Horizonte im Stadtverkehr, 18. November 2008 Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen? Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme Lehrstuhl für Verkehrssysteme 1
2 Inhalt I. Stadtverkehr = Kampf um Ressourcen II. Schlüsselfaktor Systemeigenschaften III. Öffentlicher Verkehr, Energie und Städtebau IV. Fazit 2
3 Stadtverkehr = Kampf um Ressourcen 3
4 Stadt und Verkehr: Eine Schicksalsgemeinschaft Maximale Einwohnerzahl im Mittelalter: Personen Limiten: Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Zurücklegen der inneren Distanzen einer Stadt 4
5 Am Vorabend der Motorisierung des städtischen Verkehrs Die Befürchtungen sind 1828 noch grösser als die realen technischen Möglichkeiten 5
6 Die Motorisierung des städtischen Verkehrs ist im Gang... wobei Amriswil im Jahr 1900 wohl noch nicht allzuviel davon spürte 6
7 Die Motorisierung des städtischen Verkehrs ist im Gang... und ganz so wild wurde es ja auch nicht! Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. 7
8 Stadtverkehr = Politischer Aushandlungsprozess mit wechselnden Mehrheiten Seit Bis 1890 Pragmatischer Ausbau aller Systeme Politische Behinderung des Autos Modernisierungskrise, Baustopp Autogerechte Stadt! Mehr Autos, erste Behinderungen Auto taucht auf, keine grossen Konflikte Elektrisches Tram; Wachstum, Ausdehnung Kein innerstädtisches Verkehrsmittel; Stagnation der Städte
9 Stadtverkehr heisst: Es hat zu wenig Platz, zu wenig Zeit, zu wenig Geld, zu wenig Ruhe, zu wenig... zur Befriedigung aller Bedürfnisse Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (LZW) benötigt. Die Zürcher Verkehrsnot
10 Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen? Erste Antwort auf die Frage lautet deshalb: Eine lebenswerte Stadt braucht Verkehrssysteme, welche möglichst wenige Ressourcen konsumieren. 10
11 Schlüsselfaktor Systemeigenschaften 11
12 Leistungsfähigkeit der Verkehrssysteme Personen pro Richtung und Spur (ca. 3 m), 5 bis 24 h S-Bahn einstöckig S-Bahn Doppelstock U-Bahnen Strassenbahnen Stadtbusse Hauptverkehrsstrasse Hochleistungsstrasse Fussgängerverkehr
13 Öffentlicher Stadtverkehr spart Energie Ungefährer Verbrauch pro Personen-Kilometer MJ/Pkm Mehrverbrauch Auto: x MJ/Pkm Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. 13
14 Geschwindigkeit: Zwei Dilemmata! Spezifikation der Verkehrsmittel Strassenverkehrsabhängige Systeme, übliche Beschleunigungsmassnahmen, Vmax = 30 km/h (zb Tram, Bus) Strassenverkehrsunabhängige Systeme, Vmax = 60 km/h (zb Stadtbahn, U- Bahn) Vollbahn-Systeme, Vmax = 130 km/h (zb. S-Bahn) Angenommene Haltezeit [s] Praktische Erfahrungswerte Haltestellen- Abstand [m] Beförderungs- Geschwindigkeit [km/h] Haltestellendichte Innenstadterschliessung Geschwindigkeit Geschwindigkeit Tramlinie Tramlinie Frankental Frankental - - Albisgüetli Albisgüetli v [km/h] v [km/h]
15 Pünktlichkeit: Eine zwingende Qualität! Anteil der gezielt zur Haltestelle gelangenden Fahrgäste in Abhängigkeit von der subjektiv empfundenen durchschnittlichen Verspätung von Tram und Bus zufällig gezielt Je unpünktlicher Tram und Bus sind, desto zufälliger treffen Fahrgäste ein und desto höher ist mittlere Wartezeit! Folgerung: Pünktlichkeit = Reisezeitverkürzung! 0 < Subjektiv empfundene durchschnittliche Verspätu 15
16 Kostensenkungspotentiale im öffentlichen Stadtverkehr: Wohl noch nicht ganz ausgeschöpft?! Typische Werte, Schweizer Stadtverkehr, öffentliche Quellen Verkehrsmittel Tram Doppelgelenkbus Gelenktrolleybus CHF / km Länge 40 m 24 m 18 m Beschleunigung Auslastungssteigerung Gelenkdieselbus Standardbus Midibus m 12 m 10 m Kostensenkung Durch: Grosse Einheiten Tiefe Investitionen 16
17 Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen? Zweite Antwort auf die Frage lautet deshalb: Öffentliche Verkehrssysteme bieten höchste Leistungsfähigkeit bei minimalem Platzbedarf und kleinem Energieverbrauch, wobei die Pünktlichkeit das oberste Gebot ist; sollen sie auch wirtschaftlich sein, so müssen sie allerdings schnell, gross, kostengünstig und gut ausgelastet sein! 17
18 Öffentlicher Verkehr, Energie und Städtebau 18
19 Elektrische Stadtverkehrssysteme können jede Primärenergie nutzen Sie sind damit versorgungssicher Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. Zur Anzeige wird der QuickTime Dekompressor TIFF (Unkomprimiert) benötigt. 19
20 Hohe Siedlungsdichte senkt den Treibstoffverbrauch ermöglicht durch leistungsfähigen öffentlichen Verkehr (GJ pro Einwohner und Jahr, Kenworthy and Newman 1989) 80 Treibstoff-Vebrauch (GJ/Einwohner) Houston 70 Phoenix Detroit Denver Los Angeles San Francisco Boston Washington DC Chicago Amerika 40 New York Perth Brisbane Melburne Adelaide Toronto Sydney Stockholm Copenhagen Australien Europa Hamburg Frankfurt Zürich Bruxelles München Paris Wien London West Berlin Singapore Asien Tokyo Hong Kong (300) Einwohner pro Hektare 20
21 Schienenbonus fördert Benützung des öffentlichen Verkehrs Höherer Modal Split in Städten mit Tram und Stadtbahn Stadt Aachen / BRD Freiburg ibr / BRD Nahverkehrssystem Reine Buserschliessung 4 Stadtbahnlinien, Bus und P&R als Ergänzung Fahrten pro Einwohner und Jahr (2003) Perimeter Bern West Gesamtes Betriebsgebiet BERNMOBIL
22 Öffentlicher Stadtverkehr fördert Urbanität und Wirtschaft Moderne neue Stadtbahnstrecken erhöhen den Wert der erschlossenen Liegenschaften und Gebäude um 5 bis 10 %, bisweilen sogar um 20 % 22
23 Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen? Dritte Antwort auf die Frage lautet deshalb: Eine lebenswerte Stadt braucht viel elektrischen öffentlichen Verkehr, denn dieser ist versorgungssicher, erlaubt energiesparende, dichte Siedlungsformen, wird von den Fahrgästen bevorzugt und steigert den Liegenschaftenwert. 23
24 Fazit 24
25 Wieviel öffentlichen Verkehr braucht eine lebenswerte Stadt - und welchen? Ein zusammenfassendes Fazit Antwort 1: Eine lebenswerte Stadt braucht Verkehrssysteme, welche möglichst wenige Ressourcen konsumieren. Antwort 2: Öffentliche Verkehrssysteme bieten höchste Leistungsfähigkeit bei minimalem Platzbedarf und kleinem Energieverbrauch, wobei die Pünktlichkeit das oberste Gebot ist; sollen sie auch wirtschaftlich sein, so müssen sie allerdings schnell, gross, kostengünstig und gut ausgelastet sein! Antwort 3: Eine lebenswerte Stadt braucht viel elektrischen öffentlichen Verkehr, denn dieser ist versorgungssicher, erlaubt energiesparende, dichte Siedlungsformen, wird von den Fahrgästen bevorzugt und steigert den Liegenschaftenwert. 25
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