Auswertung der DGB-Sylt-Umfrage
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- Kirsten Gerhardt
- vor 6 Jahren
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1 Auswertung der DGB-Sylt-Umfrage unter Pendlerinnen und Pendlern vom August 212 in Niebüll und Klanxbüll Unter welchen Bedingungen arbeiten Menschen auf Sylt? war die zentrale Frage, über die GewerkschafterInnen aus dem DGB mit Pendlerinnen und Pendlern ins Gespräch kommen wollten. Und dies mit Erfolg: 42 ArbeitnehmerInnen nahmen an der Umfrage im Rahmen der gewerkschaftlichen Sylt-Aktionstage Mitte August teil. Auch wenn die Umfrageergebnisse nicht den Anspruch erheben repräsentativ zu sein, so werfen sie doch ein Schlaglicht auf die Themen, die Sylt-ArbeitnehmerInnen beschäftigen und über die der DGB mit den Beschäftigten weiter im Gespräch bleiben will. Danach heißt auf Sylt arbeiten: mehr Arbeitsverdichtung und mehr Stress für weniger Geld und weniger Mitbestimmung als im ohnehin bedenklichen üblich. Wen haben wir mit der Umfrage erreicht? Wir haben mit zahlreichen HandwerkerInnen gesprochen, deren Löhne mindestens am Bau (Maurer, Zimmerer, Fließenleger, Maler, Dachdecker) durch bundesweit geltende allgemeinverbindliche Mindestlöhne gekennzeichnet sind. Unter andere Dienstleistungen haben sich ArbeitnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Branchen an der Umfrage beteiligt: Zum Beispiel Fahrer im Großhandel, Gastro-Zulieferer, Taxifahrerinnen, Beschäftigte der Wohnungswirtschaft, von Gartenbaubetrieben und des öffentlichen Dienstes. Mit unseren Folgeaktionen möchten wir deutlich stärker mit Beschäftigten aus den Bereichen Gebäudereinigung, Hotel/Gastronomie und Handel ins Gespräch kommen, die in der Umfrage unterrepräsentiert sind. Auch sind wir auf Fragen angesprochen worden, die wir nicht gestellt haben: Zur mangelnden Beteiligung der Arbeitgeber an den hohen Pendlerkosten und mangelnde Zugverbindungen. Im Handel scheint darüber hinaus der Kontrolldruck von Seiten der Arbeitgeber zuzunehmen. In den Gesprächen hat sich auch herausgestellt, dass Leiharbeit ein zunehmendes Problem auf der Insel ist. 1
2 41 Prozent der Beschäftigten bekommen keinen Tariflohn Ich bekomme Tariflohn bezahlt weiß nicht Ich bekomme Tariflohn bezahlt 8% 6% 4% 59% 61% 41% 39% 2% % Vergleichszahlen Bund: Gesetzlicher Mindestlohn dringend nötig: Jede/r Vierte arbeitet unter einem Stundenlohn von Euro 8,5 ( jede/r Fünfte) 4 3 Ich verdiene weniger als 8, Ich verdiene weniger als 8,5 % 8% 6% 4% 2% % 26% 2% 74% 8% 2
3 Weniger Mitbestimmung weniger Arbeitnehmervertretungen 3 2 Bei mir im Betrieb gibt es eine Arbeitnehmervertretung % 6% 4% 2% % Bei mir im Betrieb gibt es eine Arbeitnehmervertretung / West 36% 45% 64% 55% Sylt-Beschäftigte: Die große Mehrheit gehetzt und unter Zeitdruck Ich fühle mich bei der Arbeit gehetzt / unter Zeitdruck sehr oft selten nie 4% 3% 2% 1% % Ich fühle mich bei der Arbeit gehetzt / unter Zeitdruck 29% 33% 36% 31% 3% 21% sehr häufig 12% 8% oft selten nie 3
4 Arbeitsverdichtung nimmt dramatisch zu Sylt noch deutlich über Ich habe den Eindruck, dass ich immer mehr in der gleichen Zeit schaffen muss 18 trifft voll zu trifft eher zu trifft eher 23 trifft gar 6% 4% 2% % Ich habe den Eindruck, dass ich immer mehr in der gleichen Zeit schaffen muss 46% 39% trifft voll zu trifft eher zu 24% 24% 24% 22% trifft eher 6% 15% trifft gar Überstunden für die Meisten im aber fast doppelt so viele arbeiten mehr als 15 Überstunden pro Woche Ich mache in der Woche regelmäßig Überstunden 29 bis zu 5 Stunden bis 9 1 bis 15 mehr als 15 Stunden 8% 6% 4% 2% % Ich mache in der Woche regelmäßig Überstunden 6% 58% 17% 22% 16% 7% 11% 9% bis 5 5 bis 9 1 bis 15 mehr als 15 4
5 Für die Meisten kein Thema (mehr): Die Insel ist verkauft Ich habe früher auf der Insel gewohnt Ich würde gerne auf der Insel wohnen Quellen für die Vergleichszahlen Bund: Repräsentativumfrage 211 der DGB-Index Gute Arbeit, März 212 WSI-Tarifarchiv Hans-Böckler-Stiftung 5
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WELCHEN EINFLUSS HAT DIE TARIFPOLITIK AUF DIE EINKOMMENSVERTEILUNG? Prof. Dr. Thorsten Schulten IAW DGB Arbeitnehmerkammer Tarifpolitik gegen soziale Ungleichheit Potenziale und Herausforderungen 18./19.
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