Fische WRRL - Durchgängigkeit Ruhr. Christian Edler, ASV Bochum-Ruhr 1935 e.v. 1
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- Rolf Kneller
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1 Fische WRRL - Durchgängigkeit Ruhr Christian Edler, ASV Bochum-Ruhr 1935 e.v. 1
2 A. Hintergründe: Motivation, WRRL B. Durchgängigkeit (DuG) im Planungsraum C. FAAs: Funktion, Gestaltung, Bauweisen D. FABs: Grundlagen, Bezug Planungsraum E. Fazit, Ausblick, offene Fragen 2
3 A. Hintergründe DuG Motive Fischwanderungen: - Laichwanderungen - Wechsel zwischen Fress- und Ruheplätzen (Tag / Nacht) - Kompensation zum Ausgleich Verdriftung (nach Hochwasser, Larvalphase) - Saisonale Wanderungen, z. B. Wechsel Sommer- / Winterhabitate - Propagation Ausbreitungswanderungen/Wiederbesiedlung Motivation Ermöglichung Fischwanderungen: - ökonomische Aspekte Küchenfisch - Wanderfische als Symbole für intakten Naturraum - Fische in FFH-RL: günstiger Erhaltungszustand - Fische in WRRL: Zielerreichung GÖZ / GÖP 3
4 Diadrome Arten: Vermehrung im Süßwasser, Fressphase bis zur Geschlechtsreife im Salzwasser(Abb.1-3) oder umgekehrt (Aal) Flussneunauge Lachs Stör Aal
5 Potamodrome Arten (Süßwasser): Mitteldistanzwanderfische Rapfen (100de km) freie Wanderroute zwischen Laich- und Jungfischarealen, Rastplätzen, Fressplätzen, Wechsel Tag- zu Nachtquartieren DuG (sehr) positiv für Fortbestand der Art und hohe Individuendichten (Barbe, Nase, Aland, Quappe, Rapfen) Potamodrome Kurzdistanzwanderfische (0,1 10 km) normale Fischarten (Gründling, Hasel, Koppe, Elritze, ): freie Wanderroute mitunter positiv für Fortbestand einzelner Arten und hohe Individuendichten Fazit: Alle Arten wollen wandern, aber: Anteile mobile Komponente an Populationen nach Art variabel Rotauge Gründling Hasel 5
6 A. Hintergründe DuG VORGABEN WRRL (WASSERRAHMENRICHTLINIE): Bewertung gemäß WRRL: Ziele: guter ökologischer & guter chemischer Zustand (bzw. Fischbasiertes g.ö.potenzial) Bewertungssystem (FIBS nach DUßLING et al. 2004) Wie lässt sich der ökologische Zustand messen (Monitoring) und bewerten? FIBS-Prinzip Hilfs komponente: Hydromorphologie, mit DuG Grundsatz: Biologische in Komponenten wie weit entspricht der aktuelle Zustand Phytobenthos, Pflanzen und Algen, Makrozoobenthos unbeeinflussten Gewässers (Soll-Ist-Vergleich)? Fische der Fischfauna der eines naturnahen, vom Menschen Qualitätsmerkmale: 1. Vorkommen Arten/Gilden 2. % Häufigkeit Arten/Gilden 3. Altersstruktur 4. Migration 5. Fischregionsindex 6. Dominante Arten Prioritäten Referenz-Arten: 1.Leitarten (Anteil 5%) 2. typspezifische Arten (< 5%) Begleitarten (< 1%) 6
7 B. DuG Planungsraum: Untere Ruhr Westl. Teil) Fischbewertung: schlecht Grenzen Wasserkörper: Ruhr Nebengewässer unbefriedigend mäßig gut 7
8 Untere Ruhr (östl. Teil): Strukturgüte Grenzen Wasserkörper: Ruhr Nebengewässer Fischbewertung: schlecht unbefriedigend mäßig gut 8
9 Oberer Barbentyp Mittelgebirge (FiGT 10) 10 / 33 Strecken Zitat aus FIBS-Erläut. Natürliche Fischfauna Untere+Mittlere Ruhr Oberer Barbentyp Mittelgebirge (FiGT 10) Barbe (LA) Gewässer: Ruhr Schwerte Mülheim Fischökologie/Arten: rheophile Arten (strömungslieb.) lithophile A. (Kies/Schotter) natürl. Dynamik, schotteriges, breites, flaches Bett Ruhr / Wetter -> Wengern 9
10 Nase (LA) Döbel, Hasel (LA) Naturnahe Gewässer Barbenregion: vielfältige Lebensräume, natürliche Zonierung deutliche Abflussschwankungen, Transport Geschiebe Bedeutende mittelgroße Flussfische Barbenregion Morphodynamik / neue Gewässerarme, Auen bedeutende Siedlungsachsen Kleinfischarten (longitudinal, lateral), Barbenregion Entwicklungskorridore Fischbestand divers: insbes. rheophile Arten, diadrome A., Auen-A. Koppe (LA) 10
11 heutige Ruhr: stark beschränkte Durchgängigkeit im Hauptgewässer durch Querbauwerke (QBW), auch in / zu Nebengewässern auf weiten Strecken im ausgebauten Zu- Stand: Stauhaltungen, fehlendes Fließverhalten, Eintiefung, Begradigung, starke Unterhaltung 11
12 Kanalisierung, Vertiefung Fehlende Strukturelemente, mangelnde Diversität Entnahme Geschiebe Ausgebaute Gewässer: Abtrennung Mäanderbögen / Verkürzung Lauflänge Rodung Wälder / Entholzung, Befestigung Ufer Fortschreitende Eintiefung (Sohlerosion), Verlust Auen Errichtung Querbauwerke Ketten Stauzonen degradierte Fisch-Zönosen (ubiquitäre Arten) Flussbarsch Schiffbarkeit Foto: bafg.de Rotauge
13 B. Untere Ruhr: Querbauwerke Ziel: Wiederherstellung DuG zur Erreichung Laichareale (diadrome + potamodrome Arten), Vernetzung fischökologisch bedeutender Habitate (an Ruhr in Ansätzen noch vorhanden) 13 Verbesserung ökologischer Zustand (bzw. Potenzial)
14 C. Grundsätzliche Gestaltung FAAs: gesamter Höhenunterschied ( H) vom Oberwasser zum Unterwasser am Wehr wird in vielen kleinen Schritten ( h) abgebaut; Absturzhöhe ( h) bestimmt die Fließgeschwindigkeiten an Engstellen, h + Beckenvolumen bestimmen die Leistungsdichte (Turbulenzen) h Funktionsprinzip beckenartige FAA 14
15 1. Wiederherstellung Durchgängigkeit (Foto: Sieg) Beste Möglichkeit: Abriss Wehr, a)vollständige DuG für Organismen rauf+runter b) Sekundärlebensräume c) Volle DuG für Geschiebe d) Verkürzung gestaute Strecke
16 2.Wiederherstellung Durchgängigkeit (Ennepe / GEV) naturnahe Fischaufstiegsanlage Raugerinne mit Becken im Hauptstrom/Gesamtabfluss a) Organismen rauf + runter, b) Sekundärlebensräume c) mäßige-gute Drift Geschiebe 16
17 3. Wiederherstellung Durchgängigkeit (Ruhr / Harkortsee): naturnahe FAA als Umgehung / Teilabfluss a) Organismen rauf (+ runter), b) Sekundärlebensräume Sekundärlebensräume Laichhabitate Nebengerinne
18 4. Wiederherstellung Durchgängigkeit (Ruhr / Bochum): technische FAA Schlitzpass, Teilabfluss a) Organismen rauf 18
19 = keine FAA (Stand 2016) = FAA vorhanden, ohne Bewertung Funktionalität häufiges Problem Ruhr-FAAs : Pflanzenreste(Elodea u.a.) verlegen Öffnungen FAA D. nach Aufstieg: die nächste Generation will meh(e)r (Abwanderung Fischschutz- und Abstiegsanlagen) Junglachs Elodea Wasserkraftanlage 19
20 Fischschäden im Bereich von WKA: bestimmend für Lachs und Aal, aber auch für Populationen normale Flussfische
21 QBW mit Wasserkraftanlage Schäden für diadrome Wanderfische an Stauketten mit WKA: Summierung Verluste beim Abstieg der Jungtiere ( Smolts Salmoniden) + Adulti (Aal) Deilbach- EZG Volme- EZG Start: 100 Smolts bei Mortalitätsrate 5%: noch 60 Überlebende nach 10. WKA 20%: noch 10 Überlebende nach 10. WKA 40%: noch 0,6 Überlebende nach10.wka, 21 Ziel Lachs: 75 %aller Abwanderer/System überleben
22 E. Fazit: - Alle Fischarten wandern-einige müssen, andere wollen - Fischökologischer Zustand Untere Ruhr: Hauptgewässer überwiegend negativ beeinflusst durch Ausbau, Stauhaltungen; Nebengewässer meist mit geringeren Belastungen - Ruhr: vielfach starke Beeinträchtigung der DuG - FAAs: auch bei bester Funktionalität keine 100% DuG, ungehinderte DuG nur durch Abriss QBW aber: messbare Verbesserung ökolog. Zustand erfordert mehr als bloße Wiederherstellung Durchgängigkeit - Dazu: Strömungsdiversität, Breiten- + Tiefenvarianz, Anpassung Unterhaltung, Strukturen ins Gewässer, Vernetzung Habitate - Kleinräumige Erfolge der Maßnahmen darstellen! 22
23 23 Im Namen der Fische: Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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