Stefanie Lang (Hrsg.) Kulturelle Identität, soziale Netzwerke und Kognition

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1 Stefanie Lang (Hrsg.) Kulturelle Identität, soziale Netzwerke und Kognition

2 Siefanie Lang (Hrsg.) Kulturelle Identität, soziale Netzwerke und Kognition Berichte ethnologischer Forschungen aus Köln Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Thomas Schweizer ~ Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

3 Die Deutsche Bibliothek -, CIP-Einheitsaufnahme Kulturelle ldentităt, soziale Netzwerke und Kognition: Berichte ethnologischer Forschungen aus Koln / Stefanie Lang. Mit einem Vorw. von Thomas Schweizer. (DUV : Sozialwissenschaftl ISBN DOI / ISBN (ebook) Alte Rechte vorbehalten Springer Fachmedien Wiesbaden 1997 U r s p r ü n g l i c h e r s c h i e n e n b e i D e u t s c h e r U n i v e r s i t ä t s V e r l a g G m b H, W i e s b a d e n, Lektorat: Claudia Splittgerber Das Werk einschliebiich aller seiner Teile isi urheberrechtlich geschutzt. jede Verwertung auberhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes isi ohne Zustimmung des Verlages unzu 1.9ssig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfoltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf sourefreiem Papier ISBN

4 Vorwort Die Aufsitze in diesem Band geben Auskunft über Forschungsprojekte, die von jfingeren Ethnologen im Rahmen des Magisterstudiums am Institut für Völkerkunde der Universität zu Köln dlu'chgefwnt wurden. Gemeinsamer Hintergrund dieser Projekte (und verwandter Vorhaben) ist eine Auffassung von Ethnologie als komparativer Sozialwissenschaft, die die Z~enhänge von Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und geistigen Vorstellungen in sozialen Gemeinschaften der Gegenwart zum Gegenstand hat. Solche räumlich und zeitlich faßbaren Zusammenhänge werden in der Ethnologie auch als,,k.ultut' bezeichnet. Ethnologen untersuchen Kulturen aus der Nahe, in lokalen Ausschnitten, vor allem mit Mitteln der teilnehmenden Beobachtung und intensiver Interviews. Dieser lokale Zugriff ist methodisch begründet, um dadurch das zu untersuchende Phinomen besonders genau kennenzulernen und offen zu sein für neue Themen, die sich aus der Beobachtung und dem Gespräch mit Informanten ergeben. Der Geltungsanspruch solcher Fallstudien geht freilich über die Lokalität und den Zeitbezug hinaus, weil im gewlhlten Ausschnitt exemplarische Muster des Handelns und Denkens der betreffenden Kultur erfaßt und am lokalen Fall auch die Außenbeziehungen und ggf. die Spuren der Vergangenheit sichtbar gemacht werden sollen. Die Aufsitze dieses Buches sind von diesem fachlichen Hintergrund geprägt. Sie d0- kumentieren zudem einige aktuelle Tendenzen der heutigen ethnologischen Forschung. Anders als früher gibt es heute über fast jeden Flecken der Erde ethnographisches Basiswissen. Die Anforderungen an das Fachwissen sind demzufolge gestiegen und eine stärkere Spezialisierung ist das Ergebnis. Außerdem interessieren sich Ethnologen für die Vermischung kultureller Traditionen und die Verinderungen in der Gegenwart und vermeiden den restaurativen Blick auf die Vergangenheit angeblich von der Außenwelt unberührter Kulturen. Die eigene Gesellschaft und komplexe Gesellschaften geraten daher zunehmend in den Gegenstand ethnologischen Interesses. Der ethnologische Forschungsdrang ist zwar explorativ auf die Entdeckung neuer Zusammenhinge angelegt, doch werden verstirkt systematische Erhebungsverfahren zur Untermauerung der qualitat;iven Befunde eingesetzt. Schließlich: Das Studium in einer Massenuniversitat erzwingt eine Konzentration auf Wesentliches und Machbares; Magisterprojekte sollen daher stark fokussiert sein.

5 VI Thomas Schweizer Die Beiträge in diesem Band befassen sich im Schwerpunkt mit sozialen Beziehungsgeflechten und Vorstellungen der Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und nutzen dabei die Analyse sozialer Netzwerke und die neuere Kognitionsethnologie als theoretischen und methodischen Hintergrund. Die einzelnen Fallstudien sind zwar in ihrer Reichweite begrenzt, doch geben sie einen genauen Einblick in die Werkstatt der heutigen Ethnologie und verdeutlichen damit den theoretischen, methodischen und substantiellen Blick dieser Sozialwissenschaft. Ich würde mich freuen, wenn durch diese Beiträge das Wissen über die Ethnologie der Gegenwart verbessert werden würde. Thomas Schweizer

6 Dank An dieser Stelle möchte ich Thomas Schweizer danken, der die Idee und die Veröffentlichung dieses Sammelbandes unterstützte. Robert Brenner gebührt Dank für das sorgfältige Korrekturlesen des Manuskriptes. Für ihre konstruktiven Anmerkungen für die Einleitung bedanke ich mich bei Julia Pauli. Weiterhin danke ich Michaela Schmid fiir Hilfe und Tips bei der Erstellung des Manuskripts. Die Herstellung dieses Buches wurde durch einen Zuschuß des Leibniz-Projekts "Soziale Netzwerke und Kognition" am Institut fiir Völkerkunde der Universität zu Köln ermöglicht (Leibniz-Programm der DFG). Dieser Band ist den Informantinnen und Informanten in allen Kulturen und Kontexten gewidmet, die ethnologische Forschungen unterstützen, tolerieren und damit erst ermöglichen. Stefanie Lang

7 Inhaltsverzeichnis Einleitung: Soziale Netzwerke, Kognition und kultureue Identität Stefanie Lang 1. Netzwerke, Kognition und Identität in der heutigen Ethnologie 2. Die Konzeption des Sammelbandes 3. Die einzelnen Beiträge Freundschaftsbeziehungen in persönlichen Netzwerken Kirsten Schulte 1. Untersuchung persönlicher Netzwerke 2. Datenerhebung 3. Datenauswertung 3.1. Analyse der qualitativen Daten 3.2. Analyse der Netzwerkdaten 3.3. Zusammenspiel von qualitativen Daten und Netzwerkdaten 4. Ergebnisse 4.1. Die qualitativen Daten Freundschaft als dreidimensionaler Eigenschaftsraum Die Eigenschaften von Freundschaft und ihre Zusammenhänge Bedeutungskem und Differenzierung von Freundschaft 4.2. Die Netzwerkdaten 5. Schlußbemerkung Studentische WertvorsteUungen: Was ist Dir wichtig im Leben? Sara Thesen 1. Entwicklung der Fragestellung 1.1. Themenfindung 1.2. Fragestellung und Umsetzung 2. Datenerhebung und erste Ergebnisse 2.1. Überblick 2.2. Teilnehmende Beobachtung und offene Interviews 2.3. Explorative teilstrukturierte Interviews 2.4. Der Fragebogen: Werteskalierungen 2.5. Das Pile-Sort-Verfahren

8 x PROFIT 'Zwischenbericht': Die Struktur des Werteraums Abschließende teilstrukturierte Interviews Beschreibung / Analyse der Wertegruppen Überblick Diskussion Inhaltsverzeichnis Soziale Netzwerke in jordanischen Entwicklungsprojekten - Anspruch und Realität einer gezielten Frauenfcirdernng Stefanie Lang 1. Frauenförderung in der Entwicklungszusammenarbeit 1.1. Leitfrage der Forschung 2. Der Einblick in die Frauenprojekte und das Forschungsdesign 3. Beobachtung, Pile-Sort und Interviews: Feldforschung in Jordanien 3.1. Teilnehmende Beobachtung 3.2. Interviews 3.3. Das Pile-Sort-Verfahren 4. Datenauswertung - Schwierigkeiten und ihre allmähliche Lösung 4.1. Die Struktur der Gesamtnetze 4.2. Die Analyse der Akteure im Netz 4.3. Die Erklärung der Netzwerkstruktur 5. Die Realität der Frauennetzwerke: Die Foischungsergebnisse 5.1. Die Ergebnisse aus der Darstellung der Netzwerke Das Handwerksprojekt Das Webereiprojekt 5.2. Die Ergebnisse der Analyse der Akteure im Netz 5.3. Die Ergebnisse aus den QAP-Verfahren 6. Zusammenfassung und Ausblick Persönliche Netzwerke im städtischen Kontext: Eine Fallstudie in Costa Mesa, Südkalifornien Susanne Berzborn 1. Einleitung 2. Theoretische und methodische Grundlagen 2.1. Soziale Beziehungen in Städten 2.2. Persönliche Netzwerke

9 Inhaltsverzeichnis 2.3. Die Art der Daten 3. Forschungsverlauf 3.1. Informantenauswahl 3.2. Der Fragebogen 4. Datenanalyse und Ergebnisse 4.1. Voraussetzungen für die Datenauswertung 4.2. Auswertungsverfahren 4.3. Ergebnisse 5. Schlußbetrachtung XI Muster sozialer Unterstützung in Ensenada: Eine Random-Walk-Studie in einer mexikanischen Stadt KlausAuer 1. Der Weg zur Themenfindung 2. Die Datenerhebungsmethode und das Sampleverfahren 3. Die Durchführung der Feldforschung 3.1. Probleme bei der Feldforschung 4. Die Datenauswertung 5. Die Ergebnisse der Untersuchung 6. Zusammenfassung und Ausblick Kulturelle Identität: Eine kognitionsethnologische Fallstudie in Galicien Annegret Scholz Einleitung Ethnographischer Kontext Theoretischer Ansatz zur Bestimmung kultureller Identität Leitfragen Methodik der Feldforschung Forschungssituation Auswahl der Informanten Strukturierte Datenerhebung Teilstrukturierte Interviews Analyse: Grenzziehung mittels Symbolen Quantitative Analyse der Fragebögen Möglichkeit der Übemalune galicischer Identität Übersicht über sichtbare/nicht-sichtbare Symbole galicischer Identität 155

10 XII Inhaltsverzeichnis 6.2. Qualitative Analyse teil strukturierter Interviews mittels Symbolen Kognitive Organisation kultureller Identität in Galicien 164 Ethnische Identität und soziale Netzwerke: Eine Fallstndie bei Ungamdeutschen Tatjana Thelen Thematische und regionale Einfiihrung Thematische Einfiihrung Regionale Einfiihrung Methodik der Feldforschung Qualitative Methoden Quantitative Methoden Informantenauswahl Verlauf der Forschung Datenlage und Auswertung Ergebnisse Gegenwärtige Motivation ungamdeutscher Identität Äußere Grenzziehung anhand ethnischer Stereotype Das Netzwerk der Institutionen und ihrer Fübrungskräfte Merkmale der persönlichen Netzwerke anband ethnischer Grenzen Ethnische Grenzziehung und Lebensalter Zusammenfassung und Ausblick 192 Anhang 193 Bibliographische Angaben 209 Autorinnen und Autoren 223 Index 225