Simulation eines Fluges zum roten Planeten 105-tägige Mission MARS 500 Teil 1 FORTIS Fragen an die Crew und deren exklusive Antworten

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1 Simulation eines Fluges zum roten Planeten 105-tägige Mission MARS 500 Teil 1 FORTIS Fragen an die Crew und deren exklusive Antworten Die Entfernung des Roten Planeten zur Erde variiert zwischen 55 Millionen Kilometern und mehr als 400 Millionen Kilometern Die ESA (European Space Agency), die FSA (Federal Space Agency of Russia) und die NASA (National Aeronautics and Space Administration) planen den ersten bemannten Raumflug zum Mars jeweils in ca. 3 Jahrzehnten Dank der Unterstützung des Institute of Biomedical Problems, Moskau (IMBP) und der Crewmitglieder der 105-tägigen MARS 500 Mission, erhielten wir Antworten auf die unterschiedlichsten Fragen von Redakteuren aus der ganzen Welt und von FORTIS Freunden. Wir danken allen für ihre Kreativität offen zu fragen, was sie interessiert. Die europäischen Teilnehmer waren der Deutsche Oliver Knickel, 28 und Cyrille Fournier 40, französischer Pilot. Sie wurden unter 5600 Bewerbern nach einem sehr strengen Auswahlverfahren durch die ESA ermittelt. Die russischen Teilnehmer sind die professionellen Kosmonauten Oleg Artemyev und Sergey Ryazansky, zudem der Arzt Dr. Alexei Baranov und der Sportarzt Alexei Shpakov. Das FORTIS Team dankt allen für die Mithilfe! Wenn man die lange Dauer des Experiments bedenkt, ist der Zustand der Haut ein problematisches Thema? Wenn ja, wie war die Erfahrung mit dem Hautkontakt von Kleidung oder z.b. der Armbanduhr am Handgelenk? Das Lüftungssystem zum Beispiel trocknet die Haut aus und macht sie leichter anfällig für Kratzer und Hautirritationen. Astronauten und Kosmonauten, die an der Mars Flug Simulation teilgenommen haben, hatten zwei Feuchttücher, um sich täglich zu säubern, duschen war nur selten möglich, jedoch gibt einen speziellen Sauna Komplex in der Raumschiff-Simulation. Was den Mangel der Hygiene betrifft: Wasser wird im All streng rationiert, denn die Crew müsste all ihr Gepäck auf der langen Reise zum Mars mitnehmen, und Platz bzw. Gewicht ist eines der wichtigsten Dinge auf so einer Mission. Das macht die tägliche Hygiene zu einer Herausforderung. Der Kontakt meiner FORTIS Armbanduhr mit der Haut hat zu keinerlei Auffälligkeiten der Haut geführt. Die Isolation im MARS 500 Komplex verändert nach meiner Einschätzung die Haut nicht und der Kontakt der Haut mit der Kleidung hat keinen wesentlichen Einfluss erkennen lassen. Ein speziell auf diese Problematik ausgerichtetes Experiment hat speziell diese Frage differenziert untersucht. Die Astronauten und Kosmonauten, die auf der ISS leben, sind ständig mit Umständen konfrontiert, die die Haut stressen. Die Auswirkungen, die das Leben im All auf die Haut hat, wurden zum ersten Mal mit non invasiven High Tech Equipment 2007 an Bord der ISS überprüft. Ein Ziel war es, fundierte wissenschaftliche Daten zu ermitteln, inwiefern sich die Haut in der Schwerelosigkeit des Alls verändert. Zudem wurde beobachtet, dass die Haut in der Mikroschwerkraft dünner wird. Auf der Erde kennen wir ein Phänomen, dass sich ähnlich auf die Haut auswirkt: Altern. Diese Beobachtungen führen zur der Annahme, dass die Haut im All sich ähnlich wie alternde Haut auf der Erde verhält. Verschiedene physiologische Parameter der Haut wurden bereits vorher überprüft, aber auch während und nach der Mission. Dafür wurde ein Hautschützendes Produkt für berufliche bedingt gestresste Haut täglich auf dieselbe Stelle auf den Unterarm eines Astronauten aufgetragen, während der andere Unterarm unbehandelt blieb. Während dieser dreimonatigen Mission wurden alle zwei Wochen beide Unterarme mithilfe von High Tech Geräten untersucht, um physiologische Unterschiede festzustellen. Das Experiment sollte zeigen, ob die Umgebung des Weltraumes ein passendes Medium ist, um die Hautalterung zu erforschen, und ob sie vielleicht hilft, Hautalterungsmodelle zu verbessern. Was ist der beste Rat in Bezug auf mentale Stärke, den Sie jemandem geben könnten? Der tägliche Stundenplan, also die geregelte Abfolge von Arbeiten an Experimenten, sportlicher Betätigung, Mahlzeiten, sozialer Aktivitäten, privater Zeit, Erholungsphasen und Schlafenszeiten scheint der ausschlaggebende Erfolgsfaktor zu sein. Normalerweise ist es nicht einfach, jemand anderem Ratschläge zu geben, aber das innere Gleichgewicht und der Versuch bestmöglicher Harmonie, hat geholfen. Weltraumerkundungen sind nicht nur Glamour und Abenteuer. Verspannungen, Schwellungen, mentale Depression bis hin zu Taubheit reicht die Liste der Krankheitsbilder von Astronauten / Kosmonauten. Wir hatten während der 105 Tage einen außergewöhnlichen Teamgeist, sagt Cyrille Fournier. So lange in einer so eingeschränkten Umgebung zu leben kann nur funktionieren, wenn die Crew wirklich miteinander klarkommt. Die Crew ist der Schlüssel, der bestimmt, ob die Mission gelingt, das wurde mir während der 105 Tage deutlich bewusst. 1

2 Bitte erzählen Sie uns, wie so ein normaler Tag im Modell-Raumschiff ablief. Aufwachen, morgendliche Hygiene-Prozedur, Frühstück, an wissenschaftlichen Experimenten und Studien arbeiten, Mittagessen, weitere wissenschaftliche Arbeiten, Abendessen, Freizeit, medizinischer Check, Nachtwache oder ins Bett gehen. So wäre die Kurzform zu beschreiben. Der Tag während des 105 Tage Simulationsexperiments begann wie der Tag für jeden normalen Menschen auch. Nach dem Aufwachen folgt die Morgen-Toilette, danach war ein medizinischer Check obligatorisch (Temperatur, Blutdruck, Puls, Gewicht und Größe), bevor man das Frühstück einnahm. Direkt danach wartete eine Vielzahl von Experimenten, an denen wir arbeiteten und die unsere gesamte Aufmerksamkeit forderten. In der zweiten Tageshälfte standen Sportübungen für etwa 2 Stunden auf dem Programm. Danach gab es eine Entspannungsphase, gefolgt von den täglich zu erledigenden Gemeinschaftsaufgaben. Nach dem Abendessen hatten wir üblicherweise Freizeit zum Lesen oder um einen Film zu sehen. Ich habe z. B. abends weiter an meiner Dissertation gearbeitet und Englisch gelernt. Vor der Nachtruhe folgte der abendliche medizinische Check. Haben Sie Zugang zu Sonnenlicht bzw. können Sie Tag und Nacht von einander unterscheiden? Wie wichtig ist die Zeitmessung, wenn man von der Welt isoliert ist? Wir konnten das Sonnenlicht nicht sehen, weil es in dieser Umgebung des Modells keine Fenster gibt. Manche Personen haben einen stärkeren inneren Rhythmus und können automatisch Tag und Nacht unterscheiden, sogar wenn Sie während der Nachtwache nicht geschlafen haben. Andere hingegen schlafen wie ein Stein, wieder andere wachen pünktlich zum Mittagessen selbst nach ein paar Stunden Schlaf auf... es hängt also von jedem selbst ab, und davon wie oft und intensiv er schläft. Die mechanische FORTIS Uhr als Begleiter war nützlich und vor allem auch bei der Erledigung der wissenschaftlichen Aufgaben sehr hilfreich. Was sind die bisherigen Resultate des Experiments? Denken Sie wirklich, dass ein Mensch den 520- tägigen Flug zum Mars durchstehen kann, ohne den Verstand zu verlieren? Die Ergebnisse sind noch nicht endgültig, aber ich hoffe dass sie den Erwartungen der Wissenschaftler, Techniker und Instruktoren entsprechen. Was den zweiten Teil der Frage angeht, den Verstand verlieren während des tägigen Fluges, denke ich, dass das nicht passieren wird. Die Crewmitglieder werden sehr sorgfältig ausgewählt und höchst professionell auf die Reise vorbereitet. Menschen, die in er Zukunft zum Mars fliegen werden, müssen zuvor ein komplexes psychologisches Training absolvieren und entsprechende Tests bestehen und wären somit für solch einen Flug maximal vorbereitet. Im übrigen kann man auch sehr leicht hier auf der Erde seinen Verstand verlieren. Würden Sie, nachdem sie bereits 105 Tage in dem Modul erlebt haben, das Mars 500 Experiment mit 520 Tagen fortführen wollen? Sag niemals nie In meinen Zukunftsplänen ist eine Teilnahme an der 520-tägigen Mission jedoch nicht vorgesehen... Gibt es irgendeine Chance, dass Sie an dem wirklichen Flug in Jahren teilnehmen? Ein Kriterium bei der Kandidaten Auswahl für Raumflüge ist das Alter. Da werden alle jetzigen Teilnehmer der Marsflug Simulation zu alt sein um ernsthaft eine Chance zu haben dabei zu sein. Nur die besten und erfahrensten Astronauten und Kosmonauten werden in der Lage sein, sich dieser extremen Herausforderung in der Zukunft zu stellen. Waren Sie jemals versucht das Experiment abzubrechen und zurück in die Freiheit zu gehen? Fühlen Sie sich nicht ein wenig wie in einer Survivor oder Big Brother Show? In gewisser Hinsicht hat das MARS 500 Konzept schon einiges von einer Realitv TV Show, vor allem die Kameras, die immer alles filmen. Aber da hört der Vergleich auch schon auf. Hier geht es um ein echtes wissenschaftliches Experiment. Nur auf diese Art und Weise lassen sich die Voraussetzungen erforschen, um eine derartige Langzeitmission mit dem Ziel Mars in der Zukunft realistisch zu planen. 2

3 Wir sind sechs Freiwillige und haben unsere Privatsphäre in einem persönlichen Modul in dem Komplex eines Raumschiffs, das außerdem einen gemeinschaftlichen Wohnbereich, einen Fitnessraum, Abstell- und Vorraträume für Proviant umfasst. Es gibt eine bio-medizinische Station für Krankheitsfälle sowie ein Labor und Gewächshaus sowie eine Plattform zur Ausstiegssimulation auf der Marsoberfläche. Die 105 Tage Mission legte den Fokus auf die psychologischen Aspekte des langen Zeitraum der Isolation, anders ausgedrückt, des Eingesperrt seins. Ich kam nie auf den Gedanken, dass Experiment vorzeitig zu verlassen, selbst nicht in der schwierigsten Phase (3-4 Woche). Dieses Experiment dient der Vorbereitung und letztlich dem einem Ziel: Menschen in einer zukünftigen Mission zum Mars zu entsenden, Menschen, die miteinander leben und arbeiten werden, und das in einem auf das Raumschiff begrenzten Lebensraum, während mehr als 500 Tagen. Würden Sie eine FORTIS Uhr im Alltag tragen? Hat es Ihnen während der alltäglichen Routine im Modul geholfen? Natürliche werde ich die FORTIS Uhr weiterhin auch im Alltag tragen. Im Modul habe ich mich so an diese Uhr gewöhnt, dass ich jetzt nicht mehr ohne Sie sein mag. Auch wenn es in jedem Modul eine Uhr gab, schaut man automatisch auf die Uhr am eigenen Handgelenk. Die Uhren im Modul waren hilfreich während des wissenschaftlichen Arbeitens. Wie wurden Sie für diese Mission ausgewählt? Welche Qualifikationen sollte ein Astronaut mitbringen, der sich auf die Mars Mission vorbereitet? Ich habe mich der Wahl gestellt und wollte sehr gern bei diesem Experiment dabei sein. Für die Bewerbung benötigte man diverse schriftliche Darstellungen der Motivation, Argumentation, Erklärungen usw. Und offensichtlich waren die ausgewählten Crewmitglieder auch die Besten. Natürlich war es für uns alle sehr interessant an diesem langfristigen Experiment teilzunehmen. Ich habe schon an einigen Experimenten teilgenommen, z.b. Anti Orthostatic Hypokenisea, oder Dry Immersion, sowie an Sportexperimenten. Um an diesem Experiment teilnehmen zu können, waren gute Gesundheit und psychische Stabilität unabdingbar. Ein akademisch- medizinischer Hintergrund wurde bevorzugt. Nachdem ich den Gesundheitstest bestanden hatte, wurde ich für die erste Crew des 105 Tage Experiments von Mars 500 rekrutiert. Was ist Ihre Motivation an dieser Mission teilzunehmen? Die MARS 500 Simulation hat ein ähnliches Profil wie die echte Mars Mission, inklusive eines EVA - eines Ausstiegs auf die Mars Oberfläche. Die Simulation hat hier auf der Erde, in einer speziellen Einrichtung, stattgefunden und es war die erste Ihrer Art. Alle Beteiligten aus verschiedenen Nationen haben ein gemeinsames Ziel: Basisarbeiten und Daten zu ermitteln für einen zukünftigen Flug zum Planeten Mars. An diesem ersten Teil eines einzigartigen Experimentes 105 Tage lang teilzunehmen, ist eine große Ehre und markiert den Aufbruch der Menschheit die Erde zu verlassen. Die Erfahrungen während dieses Experiments helfen mir vielleicht meinem Ziel Astronaut / Kosmonaut zu werden, ein wenig näher zu kommen. Wie fühlten Sie sich zu Beginn der Mission, bzw. wie fühlen Sie sich am Ende der Mission, wenn Sie auf Ihre Anfänge zurückschauen? Es ist nicht leicht, diese Frage zu beantworten. Zu Beginn der Isolationsphase waren wir alle bemüht, uns an die neuen Lebensumstände, sowie die neuen Regeln an Bord anzupassen. Nach der Eingewöhnungsphase wurden viele Aktivitäten und Abläufe, die anfangs kompliziert in der Durchführung waren, harmonisch und alltägliche Routine. 3

4 Was erwarten Sie auf diesem Planten zu sehen? Wir wissen es nicht. Vielleicht ähnliches wie auf dem Mond? Doch genau das ist ja das Thema zukünftiger Missionen zum roten Planeten, Antworten auf diese Fragen zu geben. Nachdem mit den ersten Schritten zu MARS 500 begonnen wurde, denken Sie, dass Sie bis zum Ende der Mission überleben werden? Auch für mich wäre das, nach diesen ersten Schritten, sehr interessant, und ich würde es gerne erleben. Ja!!! Glauben Sie, dass Menschen auf dem Mars leben könnten? Ein zukünftiger Flug zum Mars wird die Antwort geben, der Flug zum Mond war der erste Schritt, der Mars ist der zweite. Nach dem Training und dem Übungsversuch zum Mars, was ist der nächste Schritt? Der nächste Schritt ist es, das vorangegangene Experiment zu analysieren und darauf basierend weitere Vorbereitungen und Experimente zu planen und somit die zweite Phase des MARS 500 Experimentes einzuläuten. Nach welchen Standards qualifiziert sich jemand als Crewmitglied für die Mars Experimente? Die Kandidaten werden anhand der Anforderungen für Kosmonauten/ Astronauten ausgewählt: Allgemeine Anforderungen: Mann oder Frau, bevorzugtes Alter zwischen 27 37, Größe 153 cm 190 cm, Englisch in Wort und Schrift, Universitätsabschluss (oder gleichwertig) in Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften oder Medizin, bevorzugt mindestens drei Jahre Berufserfahrung nach dem Abschluss in einem ähnlichen Gebiet, Flugerfahrung ist willkommen. Medizinische Voraussetzungen: Bewerber sollten über eine gute Gesundheit verfügen, eine gute zufrieden stellende medizinische Vorgeschichte verfügen, normales Gewicht haben, und mental gesund sein. Spezielle Test werden durchgeführt um verschiedene Körperfunktionen des Bewerbers zu bewerten (muskulär, kardiovaskulär, und vestibulär). Diese Tests nutzen Hilfsmittel wie Zentrifugen, Rotationsstuhl, Druckkammern und Flugzeuge. Psychologische Voraussetzungen: Generell wird von Bewerbern gute Denkfähigkeit, gute Gedächtnisleistung, Konzentrationsfähigkeit, sowie gute räumliche Orientierungsfähigkeit gefordert, sowie handwerkliche und technische Fertigkeiten. Die Persönlichkeit eines Bewerbers sollte sich durch Motivation, Flexibilität, Großzügigkeit, Empathie auszeichnen. Für längere Flüge mit der Raumstation, ist die Fähigkeit als Teammitglied in einer multikulturellen Umgebung zu arbeiten, von höchster Wichtigkeit. Fachspezifische Voraussetzungen: Der Kandidat sollte in wissenschaftlichen Disziplinen erfahren sein und sollte gezeigt haben, dass er in seinem Gebiet über außerordentliche Fähigkeiten verfügt, sowie bevorzugt auch über operative Fähigkeiten verfügt. Jeder Kandidat muss ein Experte sein, gesund und psychisch stabil sein. Haben Sie in den ersten 105 Tagen der Mission gelernt, wie es wäre auf dem Mars zu leben, und denken Sie, dass sie dafür bereit wären? Ja, ich bin bereit, denn ich habe gute und wichtige Freunde in Form meiner Crew Mitglieder um mich herum. 4

5 Was erwarten Sie von dieser Mission? Der Zweck der MARS 500 Studie ist es, Daten sowie Wissen und Erfahrung zu gewinnen um zu helfen, dass es eines Tages zu einer echten Mars Expedition kommen kann. Die Teilnehmer verhalten sich wie Versuchsobjekte in wissenschaftlichen Experimenten um den Effekt, den eine so lange Isolation zur Folge haben könnte, abschätzen zu können. Der Uhrenantrieb sollte sein: mechanisch (ohne Elektronik), Quarz oder Auto-Quarz Elektronik ohne Batterie (mit Aufzugsrotor)? Die Uhren sollten mit einem automatischen oder Auto-Quarz Antriebsmechanismus ausgestattet sein. Das scheint die effizienteste Zukunftstechnologie für Raumfahrtmissionen zu sein. Die FORTIS Automatik Armbanduhren haben gute Dienste geleistet während der eigentlich permanenten Aktivitäten und zusätzlich waren die FORTIS Chronographen eine Erleichterung, wenn es darum ging, bestimmte Experimente durchzuführen. Falls mechanisch, wer wird die Wartung übernehmen, oder die Uhr reparieren, falls sie kaputt geht? Falls es zu einem Defekt während des Fluges kommen sollte, ist wahrscheinlich eine Back-up Lösung vorgesehen. Eine Reparatur wäre möglich, da es auch Crew Mitglieder geben wird, die technisches und mechanisches Verständnis mitbringen. Normalerweise ist der Zeitplan aber mit Experimenten ausgefüllt und die Uhren müssen uns als sehr verlässliche Partner dienen. Werden irgendwelche speziellen Gleitmittel oder Materialien (Silizium scheint da sinnvoll zu sein) nützlich in zukünftigen Konstruktionen sein? Da ich auf diesem Gebiet kein Experte bin, ist diese Frage für mich zu kompliziert, um sie zu beantworten. Ich weiß es nicht. Wird die Uhr imstande sein, die 39 Min. Zeitunterschied zur Erde auszugleichen? Die Uhren werden nach der Mission Control Center Zeit auf der Erde gestellt. Es gibt keinen Grund, eine Mars-Zeit einzuführen. Der Unterschied besteht, aber man kann nichts daran ändern. Die Uhren können da nicht wesentlich behilflich sein. Wenn Quarz, welche Sachen - außer der Batterielebenszeit, die eventuell Einfluss auf die Funktionalität haben könnte - könnte noch Einfluss nehmen? Die Temperatur könnte offensichtlich eine Rolle spielen, da die Wellenlängen der Strahlung vielfältig sind. Da ich kein Spezialist auf dem Gebiet der Wellenlängen/Strahlung bin, weiß ich leider nicht, welche Auswirkungen das hätte. Auto-Quarz scheint zu gewinnen, wenn es um Betriebsdauer und Präzision geht, aber was ist mit der Elektronik in der Uhr selbst? Die mechanische Automatik ist gut, wenn sie regelmäßig getragen wird. Und FORTIS Uhren sind der Beweis dafür. Vor dem Experiment habe ich nur elektronische Uhren getragen, jetzt nur noch während ich Sport treibe. 5

6 Wie sind Ihre Gefühle und Gedanken in Bezug auf die Distanz, die man zurücklegen muss, um zum Mars zu gelangen? Es ist ein komplizierter und lang andauernder Job. Eines der größten Mysterien ist die markante Ähnlichkeit des Mars zur Erde. Der Mars ist heute trocken und kalt, aber ob das schon immer so war, ist die Frage, die die Wissenschaftler schon lange beschäftigt hat. Wenn der Mars jemals wie die Erde war, wie lange gab es dann dort Erd-ähnliche Verhältnisse? Die Astronomen wollen wissen, ob der Mars immer noch geologisch aktiv ist und, wenn es dort jemals Leben gab, kann man es heute noch irgendwo dort finden oder nachweisen? Können Sie sich vorstellen, die Erde zu verlassen, wenn Sie bedenken, dass Sie niemals zurückkehren könnten? Nein. Was waren die schlimmsten Dinge, die Sie während der Simulation tun mussten? Das Elektroenzephalogramm die ganze Nacht beim Schlafen tragen zu müssen. Was wäre für Sie persönlich das Schlimmste, das während eines echten Fluges zum Mars geschehen könnte? Dass das System des Raumschiffs versagt, und man nicht zur Erde zurückkehren könnte. Wenn Sie an Ihre Gefühle denken, die Sie in diesem beengten Lebensraum mit sechs verschiedenen Menschen hatten, was haben Sie in dieser Simulation über sich selbst gelernt? Nichts Besonderes oder Neues, aber es ist interessant zu sehen, wie sich die persönliche Wahrnehmung des Umfeldes während der Isolation verändert. Was bewundern Sie am meisten? Beschreiben Sie bitte die Situation im Team. Am meisten bewundere ich das Teamwork der Crew, wenn man bedenkt, dass die Crew ja aus Menschen aus verschiedenen Ländern bestand. Und diese sind natürlich auch alle in verschiedenen Kulturen aufgewachsen, und haben verschiedene Mentalitäten. Warum haben Sie sich dazu entschlossen, sich als Freiwilliger zu bewerben? Um Teil einer historischen Mission zu sein, die den echten Flug zum Mars vorbereitet. Um der Herausforderung zu begegnen, unter den Ersten zu sein, wenn es darum geht, dass die Menschheit dabei ist, den Planten Erde zu verlassen. Was ist Ihre persönliche Herausforderung in den 105 Tagen? Wie alle Crewmitglieder bin ich hochmotiviert, der bestmögliche Teamplayer in dieser historischen Mission zu sein. Gibt es etwas, was Ihnen in Hinblick auf die Mission Sorgen bereitet? Nein, ich bin glücklich, dass ich unter den professionellsten Astronauten ein Teil dieser Mission bin. 6

7 War das Training hart? Wenn ja, warum? Während der gesamten 105-tägigen Isolation hat die Crew all die Elemente einer simulierten Mars Mission durchlebt, inklusive der Reise zum Mars, das Umkreisen des Planeten, auf der Oberfläche landen, und die Rückkehr zur Erde. Wir hatten lediglich persönlichen Kontakt untereinander, und Sprachkontakt mit einem simulierten Kontrollcenter, sowie mit unserer Familie und mit Freunden. Eine vierzigminütige Verzögerung wurde in die Kommunikation mit dem Kontrollcenter eingebaut, um die interplanetare Mission zu simulieren. Die Ernährung ist eine große Herausforderung und bestand im Wesentlichen aus dem, was auch die Astronauten / Kosmonauten an Bord der ISS (International Space Station) bekommen. Haben Sie je daran gedacht, die Mission abzubrechen? Nein. Anfangs war die Umgebung ungewöhnlich. In der zweiten Hälfte ging die tägliche Arbeit automatisch von der Hand, wurde strukturierter und einfacher. Wie hat Ihre Familie reagiert, als Sie sich entschieden haben, an der Simulation teilzunehmen? Sie haben mir geholfen, indem sie mich unterstützt haben, sodass mein Traum, unter den Ersten zu sein, wahr wurde. Hatte das Training auch psychologische Aspekte? Die Teilnehmer müssen und werden wie Probanden in einer wissenschaftlichen Untersuchung behandelt, um den Effekt, den eine Langzeit-Isolation hat, möglichst genau untersuchen zu können. Psychologische sowie physiologische Aspekte wären z.b. Stress, die Hormonregulierung und der Einfluss auf das Immunsystem, Schlafstörungen, die Stimmungsschwankungen und die Folgen der speziellen Ernährung. Ist es möglich, sich auch noch für die tägige Mission zu qualifizieren? Nein, das ist eine andere Mission, auch wenn es die Fortsetzung ist. Es erfolgt ein erneutes Auswahlverfahren, das derzeit läuft und auch dafür gelten die strengen Kriterien wie bereits zuvor erwähnt. Wie war der simulierte Mars aufgebaut? Was waren die Besonderheiten? Die simulierte Marsoberfläche ist eine Art Plattform um daran die Arbeit außerhalb des Raumschiffs zu üben. Dabei tragen wir spezielle Raumanzüge, die den Originalen Ausstiegsanzügen sehr ähnlich waren. Wir hatten auch ein Gewächshaus, um Sprossen und anderes Gemüse zu züchten z.b. Tomaten. Welches ist das wichtigste Experiment? Ein Experiment, dass von dänischen und italienischen Wissenschaftlern geleitet wurde, konzentrierte sich auf die Einsamkeit und die psychologischen Probleme, mit der die Astronauten / Kosmonauten bei einer so langen Reise zu kämpfen haben könnten. Durch Fragebögen, kognitive Tests und Sprachaufnahmen wurden die Auswirkungen der Einsamkeit auf die Erledigung der professionellen Aufgaben beobachtet. Die daraus hervorgegangen Daten werden helfen, die Auswirkungen abzuschätzen, und dabei helfen, sensible Methoden zu entwickeln, um den negativen Einfluss der Einsamkeit zu reduzieren. Die Forschung wird auch bei ganz irdischen Problemstellungen hilfreich sein können, wie eine isolierte und gestresste Gruppe untereinander agiert z.b. während einer Expedition, bei Gruppenkonflikten oder in Notfällen. 7

8 Würden Sie wirklich gerne zum Mars reisen? Zum Mars zu reisen ist immer noch ein Traum und eine der letzten großen Herausforderungen. Eines Tages werden sich einige von uns auf diese Reise zum Roten Planeten begeben. Eine Reise, von er es kein Zurück gibt, wenn die Luke geschlossen wurde und das Raumschiff gestartet ist. Aber diese Reise wird voraussichtlich erst in Jahren stattfinden, wie die internationalen Weltraumbehörden bekannt gegeben haben. Die üblichen Voraussetzungen für Astronauten / Kosmonauten schreiben ein ideales Alter vor, dass werden alle Teilnehmer in 3 Jahrzehnten längst überschritten haben. IMBP Mission Report Haben die Crewmitglieder die Erwartungen an das MARS 500 Projekt erfüllt? Vom psychologischen Standpunkt aus gesehen, ist einer der schwierigste Prozesse die Teambildung. Es stimmt, dass die Crew sorgfältig zusammengestellt und getestet wurde, aber die Isolation kann ihre ganz eigenen Auswirkungen haben. Die sechs Crewmitglieder kamen jedoch sehr gut miteinander zurecht. Den Aufzeichnungen zu folge verging die Eingewöhnungsphase sehr schleppend; sobald sie sich jedoch einmal daran gewöhnt hatten, bemerkten sie gar nicht, wie die restlichen zwei Monate verflogen. Die Probanden hatten anfangs Mühe mit der Koordination der Aufgaben und Arbeit und machten darum Fehler und hatten mit mit Mängeln zu kämpfen. Im Laufe der Experimentes hatten sie ein System gefunden, das die Erledigung aller Aufgaben und Pflichten berücksichtigte und ihnen sogar Freizeit für Entspannung erlaubte. Die ganze Zeit über fühlte die Crew sich gut und hat sich nie beschwert. Sie haben wissenschaftliche Daten und viel Informationen gesammelt, die helfen werden, einen zukünftigen Flug zum Mars zu verwirklichen. Zum Beispiel die langfristige Überwachung des Natriumspiegels, sowie die Selbstregulierung der Körperflüssigkeiten; der Einfluss der Isolation auf den Blutdruck, mit Rücksicht auf den Wasser- und Elektrolythaushalt und weitere interessante Werte und Antworten auf die Frage nach den Folgen einer langfristigen Isolation auf den Stoffwechsel und die Knochenresorption. 8