Frage-Antwort-Katalog zur neuen Düngeverordnung, Stand
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- Michael Busch
- vor 6 Jahren
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1 Niedersächsisches Ministerium für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz Stand Frage-Antwort-Katalog zur neuen Düngeverordnung, Stand Der FAQ-Katalog dient der Dokumentation von Rechts- und Fachfragen der Düngung im Zusammenhang mit der düngerechtlichen Überwachung auf der Basis bundes- und landesrechtlicher Vorgaben. Er soll Landwirten, Dienstleistern und Beratern bei der rechtskonformen Umsetzung des Düngerechts auf dem konkreten Betrieb und im konkreten Sachverhalt unterstützen und Planungs- und Rechtssicherheit geben. Weitere Fragen von allgemeiner Bedeutung werden fortlaufend in den Katalog aufgenommen und sollten schriftlich bei der Düngebehörde vorgelegt werden. Alle Antworten stehen unter dem Vorbehalt möglicher Änderungen durch die Weiterentwicklung der Rechtsauslegung und der Rechtsanwendung durch Bund und Land (z.b. durch Mustervollzugshinweise oder durch die Rechtsprechung). Maßgeblich ist daher stets der letzte Aktualisierungsstand des Kataloges im Zuständigkeitsbereich der Düngebehörde des Landes Niedersachsen. Ergänzend zum FAQ- Katalog sind die Hinweise und Informationen der Düngebehörde in einschlägigen Fachzeitschriften und auf der Homepage der Landwirtschaftskammer zu beachten. Im nachfolgenden FAQ-Katalog werden die häufig gestellten Fragen nach Themengebieten sortiert. Die jeweiligen Paragraphen der Düngeverordnung (DüV) wurden bei den jeweiligen Themengebieten aufgeführt. Maßgeblich bleiben für alle Anwender die eigenverantwortliche Umsetzung und der sachgerechte Vollzug der düngerechtlichen Vorgaben der Düngeverordnung. 1. Herbstdüngung - 6, Abs. 8 DüV Fragen zu Bodenuntersuchungen - 4, Abs. 2 u. Abs. 4, 6, Abs. 8 DüV Mist-, Kompost-, Pilzkultursubstratdüngung - 6, Abs. 8 DüV, Anlage 3 DüV Düngemittel - 2, 6, Abs. 8 DüV Düngebedarfsermittlung - 3, Abs. 2, Abs Nährstoffvergleich - 8 u. 9 DüV Lagerraum - 12 DüV Sonstiges - 5, Abs. 2 DüV u. 6, Abs
2 1. Herbstdüngung - 6, Abs. 8 DüV Stand Bei nachfolgenden Beantwortungen ist zu berücksichtigen, dass grundsätzlich im Herbst nur zu Wintergerste, Winterraps, Feldgras, Grünland, Zwischenfrüchte und Erdbeeren ggf. ein N- Düngebedarf besteht. Frage: Besteht ein Düngebedarf nach einem Grünlandumbruch im Herbst? Antwort: Nein, die Grasnarbe liefert ausreichend Stickstoff nach. Frage: Besteht ein Düngebedarf nach Umbruch von mehrjährigem Ackergras? Antwort: Nein, da die Vorkultur ausreichend Stickstoff nachliefert. Frage: Nach der Getreideernte wurde Ackergras angesät und im Herbst noch gemäht. Besteht nach der letzten Schnittnutzung noch ein Düngebedarf? Antwort: Nein. Frage: Besteht nach Vorfrucht Kartoffeln und Folgefrucht Gemüse noch ein Düngebedarf für das Gemüse? Antwort: Das Gemüse ist in diesem Fall die letzte Hauptkultur und somit kann eine Düngung nach Bedarf gegeben werden. Der Düngebedarf ist entsprechend 4 zu ermitteln. Frage: Hat eine Grasuntersaat nach Getreide einen Düngebedarf, wenn diese im nächsten Jahr zur Ackergrashauptkultur wird? Antwort: Ja, die Grasuntersaat wird in diesem Fall gleichgesetzt mit dem Feldfutter ohne Beerntung im Ansaatjahr. Voraussetzung ist ein gut entwickelter Untersaatbestand, für den dann ein N-Bedarf von max. 60 Kg Gesamt-N/ha bestehen kann. Frage: Hat Grünroggen nach Mais als Gründüngungszwischenfrucht einen N-Düngebedarf? Antwort: Nein, der Grünroggen nach Mais hat keinen Düngebedarf, weil er kein ausreichendes Massenwachstum aufweist und somit auch keine nennenswerte Nährstoffaufnahme mehr hat. Frage: Besteht ein Düngebedarf, wenn man nach einer frühen Beerntung von Wintergerste noch einen frühreifen Mais bis zum aussät? Antwort: Nach unseren Empfehlungen hätte Mais im Zweitfruchtanbau einen Sollwert von 140 kg N/ha. Dies bezieht sich allerdings auf eine Aussaat nach einem Grünroggen, also bis Mitte Juni. Empfehlung 80 kg N/ha 2 von 10
3 Frage: Nach der Getreideernte wurde die nachfolgende Zwischenfrucht mit einer Standzeit Stand von 8 Wochen umgebrochen und vor dem Wintergerste gesät. Darf im Herbst jeweils zu der Zwischenfrucht und zu der nachfolgenden Gerste gedüngt werden und wenn ja in welcher Höhe? Antwort: Die Sommerzwischenfrucht darf bis max. 60 kg Ges.-N bzw. 30 kg NH4- N/ha gedüngt werden. Damit ist die nach Ernte der Hauptfrucht max. zulässige Menge erreicht. Die im Herbst gesäte Gerste darf nicht zusätzlich gedüngt werden. Frage: Wird eine Grasuntersaat im Mais als zweite Hauptfrucht anerkannt? Reicht eine Beweidung z.b. durch eine Wanderschäferei im Herbst aus? Wenn ja, ist die Beweidung an eine bestimmte Besatzdichte gekoppelt? Antwort: Die Grasuntersaat im Mais gilt nicht als zweite Hauptfrucht, auch nicht bei Beweidung. Frage: Wie hoch ist der Düngebedarf von Ackergras mit Vorfrucht Silomais (Ernte vor dem ), welches im Ansaatjahr noch einmal geerntet wird. Antwort: Bei einem Aussaattermin nach dem wird der Ackergrasbestand sich nicht mehr so stark entwickeln, dass er zusätzlich zum Stickstoff aus dem Bodenvorrat noch eine Düngung benötigt. Somit ist der Düngebedarf auch wenn das Ackergras zur letzten Hauptfrucht wird Null kg. Frage: 6 (9) 1.Satz: Düngemittel auf Ackerland dürfen ausgebracht werden bis zum 01. Oktober zu Zwischenfrüchten, Winterraps und Feldfutter bei einer Aussaat bis zum 15. September oder zu Wintergerste nach Getreidevorfrucht bei einer Aussaat bis zum 01. Oktober. Durch die Trennung des Satzes folgt die logische Schlussfolgerung, das auch nach dem 01.Oktober die Wintergerste bis zu Beginn der Sperrfrist auf Ackerland gedüngt werden darf!? Antwort: Der Gesetzestext ist hier eindeutig und lässt keine Düngung nach dem auf Ackerland zu. Befreit hiervon sind lediglich die Festmiste von Huf- und Klauentiere als auch Komposte. Frage: Muss eine gesonderte Dokumentation des Düngebedarfs von Wintergerste, Winterraps, Zwischenfrüchte oder Feldfutter im Herbst erfolgen? Antwort: Ja, diese ist erforderlich um einen Düngebedarf im Herbst nachzuweisen. 3 von 10
4 2. Fragen zu Bodenuntersuchungen - 4, Abs. 2 u. Abs. 4, 6, Abs. 8 DüV Frage: Wie wird es gehandhabt, wenn für einen Schlag mehrere Bodenproben vorliegen? Antwort: In diesem Fall werden die Untersuchungsergebnisse arithmetisch gemittelt. Beispiel: Gehalt 1 + Gehalt 2 + Gehalt 3 / (Anzahl Proben) z.b. ( ) / 3 = 12,6 = 13 (ab 0,5 nach oben runden) Frage: Wie ist der Begriff langjährig organisch gedüngt definiert? Antwort: Da es keine Definition für langjährig organisch gedüngt gibt, wird als Maßstab der P-Gehalt im Boden herangezogen. Flächen mit mehr als 13 mg PCAL/100 g Boden werden als langjährig organisch gedüngt eingestuft. Frage: Wie ist der Begriff stark humos definiert? Antwort: Flächen mit einem Humusgehalt > 4 % werden gem. DüV Anlage 4 Tabelle 6 als stark humos eingestuft, das entspricht den Humusklassen h, sh, a, H in der Bodenuntersuchung. Frage: Wenn ein Schlag laut Bodenuntersuchung stark humos ist, aber laut Bewirtschafter keine Anzeichen von einem erhöhten Humusgehalt aufweist, wie ist dieser Boden dann einzustufen? Antwort: In diesem Fall ist eine Humusanalyse durchzuführen. Frage: Wird der Prüfdienst die Richtigkeit der N-Abschläge für den Humusgehalt in der Düngebedarfsermittlung prüfen, indem er die Ergebnisse der Bodenuntersuchung auf ph-wert und Grundnährstoffe heranzieht? Antwort: Ja, zur Überprüfung werden die in den Bodenuntersuchungserbnissen ausgewiesenen Humuseinstufungen berücksichtigt. Frage: Wie ist mit der Messunsicherheit bei der Humusbestimmung nach der Fingerprobe umzugehen? Ein Landwirt könnte den von der LUFA über die Fingerprobe festgestellten Humusgehalt in Zweifel ziehen. Antwort: Wenn der Landwirt das Ergebnis einer Fingerprobe anzweifelt, muss eine Humusanalyse durchgeführt werden. 4 von 10
5 Frage: Niedersachsen ist das einzige Bundesland, in dem der Humusgehalt bei der Düngebedarfsermittlung (bereits seit Jahrzehnten) berücksichtigt wird. Folgerichtig gibt die LUFA den Humusgehalt nach der Fingerprobe an. Bei Laboren, die überwiegend in anderen Bundesländern untersuchen (z. B. LUFA Münster, LUFA Rostock) ist dies nicht der Fall. Wird der Prüfdienst eine Humusuntersuchung nachfordern, wenn der ldw. Betrieb eine Bodenuntersuchung auf Grundnährstoffe eines Labors außerhalb von Niedersachsen vorweist, bei der der Humusgehalt nicht angegeben ist? Antwort: Für die korrekte Düngebedarfsermittlung muss der Humusgehalt bekannt sein. Sollte keine Bewertung des Humus in der Bodenuntersuchung vorliegen, muss zusätzlich eine Humusanalyse durchgeführt werden. 3. Mist-, Kompost-, Pilzkultursubstratdüngung - 6, Abs. 8 DüV, Anlage 3 DüV Frage: Wie ist Pilzkultursubstrat in der Düngeplanung zu berücksichtigen? Antwort: Der Gesamt-N-Gehalt von Pilzkultursubstrat oder Champost wird gem. Anlage 3 DüV mit einer N-Anrechenbarkeit von 10 % im Jahr der Ausbringung und mit insgesamt 10% N-Nachlieferung für die drei Folgejahre ( 4 Abs. 1 Ziffer 5.) bewertet. Im Nährstoffvergleich ist der Gesamt-N-Gehalt voraussichtlich, wie bei Kompost, mit einem Stickstoffanteil von 100% des Gesamtstickstoffs zu berücksichtigen. Frage: Wie hoch wird Kompost im Nährstoffvergleich angerechnet? Antwort: Voraussichtlich ist der Gesamtstickstoff von Kompost im Nährstoffvergleich anzurechnen. Bei Überschreitung des Saldo s tritt dann 8 (5) in Kraft, der unvermeidbare Überschüsse infolge Besonderheiten bestimmter Düngemittel, in diesem Fall geringer Anteil anrechenbarer Stickstoff, zulässt. 4. Düngemittel - 2, 6, Abs. 8 DüV Frage: Ist Kartoffelfruchtwasser auch von den Düngungsbeschränkungen im Herbst betroffen? Antwort: Ja, in der Regel weist Fruchtwasser einen wesentlichen Gehalt an Stickstoff (> 1,5 % N in TM) auf und unterliegt somit der neuen Herbst- und Sperrfristregelung. 5 von 10
6 5. Düngebedarfsermittlung - 3, Abs. 2, Abs. 3 Frage: Muss die Herbstdüngung zu Wintergerste und Winterraps bei der Frühjahrsdüngung angerechnet werden? Antwort: N-Mengen, die im Herbst zu Winterungen mit Düngebedarf (W-Raps, W- Gerste) gegeben wurden, sind nicht vom N-Bedarfswert des Frühjahrs abzuziehen. Es gilt für diese Mengen die 10 %-Vorjahrs-Nachlieferung. Frage: In welcher Höhe muss der Mist von Huf- und Klauentieren bei Herbstausbringung bei der Frühjahrsdüngung angerechnet werden? Antwort: Wird im Herbst Mist von Huf/Klauentieren gestreut (Beginn der Sperrfrist für Huf- und Klauentiermist ), der zur Ernährung der Hauptfrucht in der folgenden Vegetationsperiode dient (z. B. Mist im November auf Maisstoppel zu nachfolgendem Mais) ist dieser Mist mit den Werten nach Anlage 3 (z. B. 25 % bei Rindermist) anzurechnen. Für diese Mengen gilt dann nicht die 10 %-Vorjahrs- Nachlieferung. Frage: In welcher Höhe muss der Stickstoff bei einer Düngung zu Grünland im Herbst nach der letzten Nutzung bei der Bedarfsermittlung im Frühjahr angerechnet werden? Antwort: Der Stickstoff einer Düngung auf Grünland nach der letzten Nutzung muss in Höhe der Anrechenbarkeit (Tabelle 3 der DüV; z. B. 50 % bei Rindergülle) für die nächste Vegetations-Periode angerechnet werden. Frage: Muss bei Grünland und Futterflächen für jede einzelne Düngung nach jedem Schnitt eine eigene Düngebedarfsermittlung erstellt werden? Antwort: Nein, die Düngebedarfsermittlung für mehrschnittige Futterflächen wird einmal im Frühjahr vor der ersten Düngung für die gesamte Vegetationsperiode durchgeführt. 6 von 10
7 Frage: Auf Schlägen unter 1 ha Größe ist keine Bodenuntersuchung erforderlich. Sind diese Schläge auch von der Düngebedarfsermittlung befreit? Eine ordnungsgemäße Düngebedarfsermittlung muss ja mit Hilfe der Ergebnisse der Bodenuntersuchung erfolgen. Antwort: Für Schläge unter einem ha muss keine Düngebedarfsermittlung für Phosphat erstellt werden muss. Jedoch besteht auch auf Flächen unter 1 ha die Pflicht der Düngebedarfsermittlung für Stickstoff. Bei fehlender Einschätzung des Humusgehalt muss auf Bodenuntersuchungen von vergleichbaren Schlägen zurückgegriffen werden. Frage: Zuschläge beim Düngebedarf aufgrund abweichendem Ertragsniveau (DüV, Anlage 4 Tabelle 3): Wie ist mit höheren Durchschnittserträgen umzugehen? Die Ertragsdifferenz bei Silomais z.b. ist mit 50 dt/ha angegeben. Wenn ich eine Ertragsdifferenz von 30 dt/ha habe, welcher Zuschlag bei der Bedarfsplanung ist damit zulässig? Antwort: Zuschläge bei Ertragsdifferenzen können interpoliert werden: Beispiel Silomais (Standardertrag 450 dt), bei einem zu erwartenden Mehrertrag von 30 dt/ha kann einen Höchstzuschlag von 6 kg N/ha (10kgN / 50dt * 30dt) bei der Düngebedarfsermittlung berechnet werden. Dieser Mehrertrag muss aber über drei Jahre rückwirkend nachgewiesen werden. Frage: Laut Anlage 4 Tabelle 1 Düngeverordnung ist es zulässig bei der N- Düngebedarfsermittlung Zuschläge auf Grund nachträglich eintretender Umstände wie insbesondere Bestandsentwicklung oder Witterungsereignisse anzusetzen. Welchen Nachweis muss der Landwirt zu den nachträglich eintretenden Umständen erbringen? Ist eine Stellungnahme der Fachbehörde für eine bestimmte Region ausreichend? Oder muss die Dokumentation auf einzelbetrieblicher Ebene ggf. schlagbezogen erfolgen? Antwort: Eine Stellungnahme durch eine Fachbehörde für eine bestimmte Region ist in diesem Fall ausreichend. Frage: Wann ist eine Zwischenfrucht eine Leguminosen-Zwischenfrucht bei Saatmischungen und muss mit den entsprechenden Nachlieferungswerten bei der Bedarfsplanung im Frühjahr angerechnet werden? Antwort: Bei Saatmischungen ist ab einem Leguminosen-Anteil von 75 % der N- Nachlieferungswert für Leguminosen und bei geringeren Anteilen (< 75 %) der Wert für Nichtleguminosen zu verwenden (Anlage 4 Tabelle 7 DüV). Dabei zählt der Anteil Samen. 7 von 10
8 Frage: Die endgültige Bedarfsberechnung kann erst erfolgen, wenn die Nmin-Werte vorliegen. Da auf dem überwiegenden Teil der Schläge keine eigenen Werte gezogen werden, muss auf die LWK-Werte zurückgegriffen werden. Für die Betriebe, aber vor allem für die Beratungs- und Dienstleistungsorganisationen, die sich mit der Bedarfsberechnung befassen, bedeutet dieses, dass sämtliche Berechnungen noch mal im Frühjahr bearbeitet werden müssen. Im Frühjahr bestehen bereits jetzt erhebliche Arbeitsspitzen, da sich ldw. Beratungsträger neben der Erstellung der Nährstoffbilanzen auch mit den Anträgen auf Agrarförderung bzw. mit der Vorbereitung befassen müssen. Ist es möglich den Betrieben eine pragmatische Vorgehensweise anzubieten? Als Grundlage für die Bedarfsberechnung könnte der Mittelwert der letzten 5 Jahre als vorläufiger Nmin- Wert herangezogen werden. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die endgültige Bedarfsberechnung vor der letzten N-Gabe auf den Betrieben vorliegen muss. Antwort: Eine Vorplanung ist mit dem 5 jährigen Mittelwert (webcode ). möglich, für die eigentliche Düngebedarfsermittlung sind aber die aktuell N-min Jahreswerte zu verwenden. 6. Nährstoffvergleich - 8 u. 9 DüV Frage: Müssen Zwischenfrüchte im Nährstoffvergleich berücksichtigt werden? Antwort: Nein, Gründüngungszwischenfrüchte müssen nicht im Nährstoffvergleich erfasst werden. Nur Futterzwischenfrüchte mit einer Beerntung müssen im Nährstoffvergleich aufgenommen werden. Frage: Moderne Techniken bei der Ausbringung organischer oder organisch mineralischer Dünger ermöglichen es, die tatsächlich ausgebrachen Nährstofffrachten pro Hektar zu bestimmen. Ist es zulässig die über dieses System erfassten Nährstoffmengen in die Bilanz aufzunehmen, obwohl bereits durchgeführte Analysen des gleichen Ausgangsstoffes abweichende Werte aufweisen? Antwort: Eigene Analysen von Düngemittel, die von Dritten geliefert werden, sind nicht zulässig. Für die Berechnung der Bilanz müssen die ausgehändigten Werte der Kennzeichnung des Düngemittels herangezogen werden. 8 von 10
9 Frage: Wie soll eine Sonderkultur, z.b. Weihnachtsbäume die zwar mineralisch gedüngt wird aber keinen Entzug aufweist, im Nährstoffvergleich aufgeführt werden? Antwort: Die Weihnachtsbaumfläche muss nicht im Nährstoffvergleich aufgeführt werden und die aufgebrachte Mineraldüngermenge kann von der Gesamtmenge an Mineraldünger abgezogen werden. Dies muss nachvollziehbar dokumentiert werden. 7. Lagerraum - 12 DüV Frage: Besteht weiterhin die Möglichkeit Lagerraum zu pachten? Antwort: Ja diese Möglichkeit gibt es weiterhin ( 12 Abs. 5). Frage: Muss Lagerraum nachgewiesen werden, wenn der Betrieb ein Verwertungskonzept wie z.b. Biogasverwertung, Aufbereitung, Pelletsverarbeitung, etc. nachweisen kann? Antwort: Nein, aber nur dann, wenn sichergestellt ist, dass der Wirtschaftsdünger nicht auf landwirtschaftlichen Nutzflächen ausgebracht wird. Der Aufnehmer zur Verwertung muss dann das erforderliche Fassungsvermögen von Anlagen zur Lagerung gemäß 12 nachweisen. Frage: Ist eine Zwischenlagerung auf dem Feld noch möglich? Antwort: Ja, eine Feldzwischenlagerung (gemäß Erlass Feldrandlagerung) ist für Mist von Huf- und Klauentieren und allen Geflügelmisten noch möglich, aber es befreit die tierhaltenden Betriebe nicht davon, den entsprechenden Lagerraum gemäß 12 nachzuweisen. Frage: Wird eine mobile Lagerstätte für Festmist, z. B. Container, der regelmäßig entleert wird, als Lagerraum anerkannt? Antwort: Ja, wenn sichergestellt ist, dass keine Sicksäfte austreten Frage: Muss für einen Tiefmiststall für Huf- und Klauentiere welcher nur ein bzw. zweimal im Jahr ausgemistet wird noch zusätzlicher Lagerraum vorgehalten werden obwohl alleine im Stall selber bis zu 6 Monate gelagert werden kann? Antwort: Nein, es muss kein zusätzlicher Lagerraum vorgehalten werden, wenn der Stall nachweislich die angegebene Mistmenge lagern kann. Frage: Muss eine Mistlagerfläche nachgewiesen werden, wenn Huf- und Klauentiere das ganze Jahr auf der Weide stehen? Antwort: Nein, da die anfallenden Nährstoffe direkt auf das Feld gelangen. 9 von 10
10 Frage: 12 (2) 1.Satz bezieht sich der Begriff. flüssige Wirtschaftsdünger, wie Jauche oder Gülle, oder Gärrückstände flüssigen Wirtschaftsdünger oder Gärrückstände nur auf flüssige Gärrückstände, oder sind hier flüssige und auch feste (abgepresste) Gärrückstände gemeint? Die festen (abgepressten) Gärrückstände sind m.e. bereits in 12 (1) erfasst. Antwort: 12 (2) bezieht sich auf flüssige Wirtschaftsdünger, wie Jauche oder Gülle und im Weiteren auf alle Gärrückstände. Für Gärrückstände sieht die Düngeverordnung keine Differenzierung in flüssig oder fest vor. Somit müssen auch für alle Gärrückstände, egal ob flüssig oder fest, mindestens sechs Monate Lagerkapazität vorgehalten werden. Für flächenlose Betriebe gelten gem. 12 Abs. 3 entsprechend ab 2020 neun Monate. 8. Sonstiges - 5, Abs. 2 DüV u. 6, Abs. 9 Frage: Wann muss der Gewässerabstand von einem bzw. von vier Metern gewählt werden? Antwort: An oberirdischen Gewässern ist ein Mindestabstand von 4 m zwischen dem Rand der durch die Streubreite bestimmten Aufbringungsfläche und der Böschungsoberkante einzuhalten (z. B. Schleuderstreuer, Güllebreitverteilung, Miststreuer). Der Abstand kann dann auf 1 m verringert werden, wenn eine Grenzstreueinrichtung eingesetzt wird (z.b. Grenzstreuscheibe beim Düngerstreuer) oder der Dünger platziert ausgebracht werden kann (Schleppschlauch-, schleppschuh-, Injektionstechniken, Flüssigdüngerausbringung mit Feldspritzen). Frage: Beim Gemüseanbau verbleibt ein gewisser Anteil an Gemüsepflanzen auf der Fläche bzw. kann u.a. aus Qualitätsgründen nicht vermarktet werden. Wie kann im Gemüseanbau ein höheres Ertragsniveau nachgewiesen werden? Antwort: Bei der Düngebedarfsermittlung ist die Brutto-Ertragserwartung ausschlaggebend. Beim Nährstoffvergleich ist die tatsächliche Abfuhr anzurechnen. Bei hohen Saldoüberschüssen können für bestimmte Gemüsekulturen gegebenenfalls unvermeidliche Verluste gem. 8 Abs. 5 Satz 2 berücksichtigt werden. 10 von 10
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