Wandsbek und seine Natur Amt und Ehrenamt sind aktiv

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Theresa Sachs
vor 6 Jahren
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1 Wandsbek und seine Natur Amt und Ehrenamt sind aktiv Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung Abteilung Landschaftsplanung Hans-Harald Rakelbusch, stellvertretender Abteilungsleiter

Stadtlandschaft ist kein Postkartenmotiv "Ein typisches Beispiel der Stadtlandschaft möchte ich mit folgendem Bild illustrieren, das schon die vielen Nutzungskonkurrenzen abbildet, die sich auf

2 Stadtlandschaft ist kein Postkartenmotiv "Ein typisches Beispiel der Stadtlandschaft möchte ich mit folgendem Bild illustrieren, das schon die vielen Nutzungskonkurrenzen abbildet, die sich auf wenigen Quadratmetern zusammenfinden: Autoverkehr, Fahrradfahrer, Fußgänger, Hochbahn, Beleuchtung, Hinweisschilder, Reklame, Müllentsorgung und, bei genauerem Hinsehen, ziemlich viel Grün. Wenn wir uns jetzt mal auf die Grünflächen konzentrieren, kann ich Ihnen erläutern, dass diese zumeist nicht zufällig da sind, sondern Relikte alter Natur- oder Kulturlandschaft einerseits, oder geplante und gebaute Grünanlagen andererseits. Es gibt auch verbreitet Ecken, die keiner haben will, die sind meistens von selbst schnell grün.

Freiraumverbundsystem Auch unsere Grünflächen werden auf gesamtstädtischer Ebene vorgedacht in den großmaßstäblichen Planwerken des Flächennutzungsplans und des Landschaftsprogramms.

3 Freiraumverbundsystem Auch unsere Grünflächen werden auf gesamtstädtischer Ebene vorgedacht in den großmaßstäblichen Planwerken des Flächennutzungsplans und des Landschaftsprogramms. Weiterhin gibt es den Fachplan Freiraumverbundsystem. In unserer täglichen Arbeit ist das Landschaftsprogramm zwar von größerer Bedeutung, für diesen Vortrag ist das Freiraumverbundsystem aber informativer. Hamburg ist zu Recht stolz auf seinen Ruf als grüne Metropole (wenngleich man auch den Eindruck gewinnen kann, dass dieser Wert nicht richtig geschätzt wird). Wir haben ein System verschiedener Landschaftsachsen, die sich aus den umgebenden ländlichen Bereichen bis in die Innenstadt ziehen und ihren Anteil am klimatischen und ökologischen Austausch haben. Gleichzeitig sind diese Achsen zumeist hervorragende Naherholungsgebiete oder auch Wegeverbindungen, auf denen man streckenweise unbehelligt vom Verkehrslärm wunderbar mit dem Rad zur Arbeit fahren kann. Weiter haben wir eine ganze Reihe von Parkanlagen unterschiedlicher Größen und Typen, die einen Freiraumverbund ergeben.

4 Dort, wo es kneift, arbeiten wir an einer Vernetzung des Systems, dort, wo Grünanlagen einen geringen Nutzwert haben, werden sie zum Teil auch aufgegeben. Grundsätzlich sollte Stadtlandschaft gestaltet und in Wert gesetzt sein, um wertgeschätzt werden zu können jemand muss zuständig sein. Gleichzeitig muss Stadtlandschaft aber auch ökonomisch funktionieren. In Zeiten eines zu konsolidierenden Haushalts ein kaum lösbarer Konflikt. Ich will meinem Kollegen Herrn Bastaert nicht vorgreifen und seine Zahlen verraten. Nur so viel: Wenn ich mit seinem Budget für öffentliche Grünanlagen meinen Reihenhausgarten unterhalten sollte, hätte ich ungefähr 12 bis 15 Euro an Unterhaltungsmitteln zur Verfügung für den ganzen Garten im Jahr. Ein weiteres Kapitel, und nun nähern wir uns dem Thema wieder ein bisschen: Stadtlandschaft ist auch Natur: Biologische Vielfalt, geschützte Biotope, Stadtgrün, Tiere und Pflanzen in der Stadt. Ohne dass sich übrigens Irgendjemand darum bemüht hätte, ist Hamburg ein hotspot der Artenvielfalt. Viele Pflanzen- und Tierarten finden in der Vielfalt der Stadt ihre ökologische Nische und sind im Siedlungsraum in deutlich höherer Zahl zu finden als in freier Wildbahn, dazu gehören auch Arten, die über die Wirtschaftswege zum Teil aus ganz anderen Regionen der Welt stammen. Andere Arten flüchten die Stadt Hase, Dachs und Reh wurden in Eilbek lange nicht mehr gesichtet. Genau genommen werden sie dort auch nicht besonders vermisst. Stadtnatur ist anders als draußen, das geht nicht anders. Jetzt muss ich mal ganz kurz juristisch werden. Ein wesentliches Werkzeug zur Gestaltung der Natur ist die sogenannte Eingriffsregelung, verankert im Naturschutzgesetz. Diese besagt vereinfacht gesprochen Folgendes: Wenn irgendwo ein Eingriff in Natur und Landschaft vorgenommen wird, sind die dadurch hervorgerufenen Beeinträchtigungen dem Wesen nach wieder auszugleichen. Zum Beispiel würde also auf der grünen Wiese eine Siedlung geplant und gebaut und zum Ausgleich nebenan eine alte Siedlung abgerissen und zur grünen Wiese gemacht. So funktioniert das natürlich nicht. Unser Fachamt hat die Aufgabe, neue Baugebiete zu entwickeln und dabei die Eingriffsregelung zu berücksichtigen, das Ganze in Form von Bebauungsplänen. Bebauungspläne sind geschriebene und gezeichnete Gesetze, die für jedes betroffene Grundstück die beabsichtigte Bodennutzung festsetzen Siedlung und Gewerbe und Grün und Ausgleich.

Beispiel: Bebauungsplan Rahlstedt 120 Hier habe ich für Sie den Ausschnitt eines Bebauungsplans in Rahlstedt Rahlstdt 120, der neue Steinhagenweg am Großlohering. Es geht um die weiße Fläche.

5 Beispiel: Bebauungsplan Rahlstedt 120 Hier habe ich für Sie den Ausschnitt eines Bebauungsplans in Rahlstedt Rahlstdt 120, der neue Steinhagenweg am Großlohering. Es geht um die weiße Fläche. Die roten Flächen sind die Baugebiete, hier wird durch Verordnungstext und Zeichnung genau beschrieben, in welcher Form gebaut werden darf. Gelb sind die Straßen, blauweiß gestreift die Flächen zur Aufnahme des Regenwassers, grün die Flächen für die Landwirtschaft und dunkelgrün die Flächen für den Wald. - Weiß dagegen sind die Flächen für Naturschutz und Landschaftspflege, die sogenannten Maßnahmenflächen oder Ausgleichsflächen. Auf dieser vormals etwas langweiligen Wiese haben wir zum Ausgleich der Beeinträchtigungen durch die Siedlung Folgendes bauen lassen:

Feuchtbiotop als Ausgleichsmaßnahme Ein sehr schönes Feuchtbiotop, auf dem sich die erwünschte Artenvielfalt jetzt auch tatsächlich einstellt.

6 Feuchtbiotop als Ausgleichsmaßnahme Ein sehr schönes Feuchtbiotop, auf dem sich die erwünschte Artenvielfalt jetzt auch tatsächlich einstellt. Aber Sie ahnen es, auch die Pflege und Unterhaltung dieses Biotops kostet wieder eine Menge Geld. Die langfristige Sicherung von Mitteln macht einen wichtigen Teil unserer Arbeit aus, in vieler Hinsicht sind wir aber auf die ehrenamtliche Mitwirkung zum Beispiel der Naturschutzvereine angewiesen, die mit viel Fachverstand vor Ort sehr viel Arbeit leisten."

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