in der ambulanten Pflege

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1 Dokumentationshilfe und Nachweis für Beratungen zu Prophylaxestandards in der ambulanten Pflege Individuelles Risikomanagement zur Umsetzung der Nationalen Experten- und weiteren Prophylaxestandards in der ambulanten Pflege - ein professioneller Bestandteil der Pflegedokumentation - Pflegebedürftige/r bzw. Patient/in Q u a li tä t BAP-FORUM BAP in M d e r a mbu BAP-Forum für Qualitätsmanagement und Betriebswirtschaft la n te P n e g e fl

2 Impressum Konzept: Volker Münch BAP Unternehmensberatung, Heusenstamm Gestaltung: Werbung & Design Schaller, GeraAutoren des Standardwerkes Autoren des Standardwerkes: Doris Grübe Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung Doris Grübe in Silbitz (Thüringen) Nicole Langner Häusliche Krankenpflege und Seniorenbetreuung Doris Grübe in Silbitz (Thüringen) Stefania Schölzke Häusliche Krankenpflege Schölzke GmbH in Ronneburg (Thüringen) Ellen Wagner Helfende Hand Ellen Wagner Hauspflegedienst in Burgstädt (Sachsen) Gaby Grimm Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Gelnhausen e.v. in Gelnhausen (Hessen) Ilse Kandetzki SanitätsVerein Neu-Isenburg 1861 e.v. in Neu-Isenburg (Hessen) Daniela Wiegandt Sozialstation der Gemeinde Heuchelheim in Heuchelheim (Hessen) Andrea Gronau mobiler Pflegedienst Andrea Gronau in Sömmerda (Thüringen) Bettina Petry Mobile Soziale Hilfsdienst der Stadt Maintal in Mainta (Hessen) Gabriele Dingler Heloima Häusliche Pflege und Betreuung in Reutlingen (Baden-Württemberg) Roswitha Herpel Caritasverband für den Main-Kinzig-Kreis e.v. in Bad Soden (Hessen) Christel Pätzold Mobiler Pflegedienst Donnersberg GmbH & Co. KG in Göllheim (Rheinland-Pfalz) Iris Lange Mobiler Pflegedienst Donnersberg GmbH & Co. KG in Göllheim (Rheinland-Pfalz) Heidi Wagner Sozialstation der Gemeinde Reiskirchen In Reiskirchen (Hessen) Volker Münch BAP Unternehmensberatung in Heusenstamm (Hessen) Weitere Mitwirkende am fortlaufenden Aktualisierungsprozess: Daniela HämeL Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Gelnhausen e.v. in Gelnhausen (Hessen) Annette Schadt Vereinte Martin Luther + Althanauer Hospital Stiftung Hanau in Hanau (Hessen) Doris Waldbüßer Caritas-Sozialstation Krumme Ebene ggmbh in Gundelsheim (Baden-Württemberg) Martina Weißhar Caritasverband Gießen e.v. in Friedberg (Hessen) Dorothea Arnold Caritasverband Gießen e.v. in Gießen (Hessen) Beatrix Gesang Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa e.v. in Fulda (Hessen) Eva Hildebrandt SanitätsVerein Neu-Isenburg 1861 e.v. in Neu-Isenburg (Hessen) Birgit Studer Mobiler Pflegedienst Wonnegau in Gundheim (Rheinland-Pfalz) Monika Knott Ambulante Pflege mit Herz GmbH in Mainz (Rheinland-Pfalz) Werner Henschke Ambulanter Pflegedienst Henschke UG in Luttingen (Baden-Württemberg) Elke Auth Die Diakoniestation im Bergwinkel ggmbh in Schlüchtern (Hessen) Monika Rösler Die Diakoniestation im Bergwinkel ggmbh in Schlüchtern (Hessen) Alexander Ponelies Caritasverband Nordhessen-Kassel e.v. in Kassel (Hessen) 5. Auflage BAP Unternehmensberatung - Lektorat: Katja Neuendorf, Habichtswald Satz: Werbung & Design Schaller, Gera Umschlaggestaltung: Werbung & Design Schaller, Gera Vertrieb: Volker Münch BAP Unternehmensberatung, Heusenstamm Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung, sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopien, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der BAP Unternehmensberatung in Heusenstamm reproduziert und/oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Redaktionsschluss September 2017 Q u a li tä t BAP-FORUM BAP in M d e r a mbu la n te P n e g e fl Seite 4

3 Inhalt Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 6 Definition Prophylaxe Seite 7 Das BAP-Forum für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement Seite 8 Arbeitsanleitung Seite 9 bestehendes Risiko: - Standard Dekubitusprophylaxe Seite Standard Sturzprophylaxe Seite Standard Förderung der Harnkontinenz Seite Standard Schmerzmanagement Seite Standard Ernährungsmanagement in der Pflege Seite Standard Kontrakturenprophylaxe Seite Standard Thromboseprophylaxe Seite Standard Augenpflege Seite Standard Intertrigoprophylaxe Seite Standard Obstipationsprophylaxe Seite Standard Pneumonie- und Aspirationsprophylaxe Seite Standard Soor- und Parotitisprophylaxe Seite Standard Dehydratationsprophylaxe Seite Standard Umgang mit Demenz Seite Standard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden Seite Standard Umgang mit Diabetes mellitus Seite Standard Umgang mit Stuhlinkontinenz in der Pflege Seite Standard Umgang mit Harnwegsinfekt (Zystitis) Seite Standard Hilfe zur Begleitung in der Zeit des Sterbens Seite Über die BAP Unternehmensberatung Seite 99 Seite 5

4 Vorwort Vorwort Die in dieser Broschüre zusammengefassten Prophylaxestandards basieren u.a. auf der Grundlage der Nationalen Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Darüber hinaus beinhaltet diese Broschüre weitere in der Pflege unverzichtbare Prophylaxen und wurde somit zu einem zielgerichteten Dokumentationsleitfaden für Experten- und weitere Prophylaxestandards in der ambulanten Pflege entwickelt. Effizienzsteigerung und Kostensenkung in Ihrem Pflegedienst Durch den einheitlichen, standardisierten Aufbau der einzelnen Beratungs- und Anleitungsinhalte zu den jeweiligen Prophylaxen, sowie das Zusammenführen zu einer vollständigen Broschüre, lassen sich die Dokumentationszeiten gegenüber mit herkömmlich verwendeten Checklisten zur Risikoeinschätzung erheblich verringern. Zudem kann keine Prophylaxe mehr in einem immer hektischer werdenden Pflegealltag vergessen werden. Mit dieser auf den jeweils individuellen Klienten bezogenen Dokumentationshilfe ermöglichen Sie Ihrem Pflegepersonal eine erstklassige und vollständige Dokumentation über Beratungen und Anleitungen zu prophylaktischen Maßnahmen im Rahmen eines gesicherten Pflegeprozesses. Zudem dient sie anlässlich der regelmäßig stattfindenden MDK-Qualitätsprüfungen als Nachweis dafür, dass die Experten- und weiteren Prophylaxestandards als wichtige Präventionsmaßnahmen in Ihrem Pflegedienst nicht nur umgesetzt, sondern die durchgeführten individuellen Beratungen und Anleitungen auch fachgerecht dokumentiert werden. Dieser Dokumentationsleitfaden eignet sich somit als herausragender, ergänzender Bestandteil Ihrer Pflegedokumentation. Mit der Einführung dieser Broschüre zur Vervollständigung Ihrer Pflegedokumentation - auch in Verbindung mit der Strukturierten Pflegedokumentation (SIS) - werden weitere Checklisten zur Risikoeinschätzung und deren regelmäßige Evaluation über Beratungen und Anleitungen zu Prophylaxen hinfällig. Ich freue mich, dass Sie sich für diese Dokumentationshilfe entschieden haben, und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Einführung in Ihr vorhandenes Pflegedokumentationssystem. Volker Münch Seite 6

5 Prophylaxe Definition Prophylaxe Die in dieser Broschüre aufgeführten Prophylaxestandards basieren auf der Grundlage der nationalen Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) Definition: Prophylaxe = Vorbeugung, Prophylaktisch = verwahrend, schützend, vorbeugend, verhütend. Die ambulanten Pflegeeinrichtungen sind auf der Grundlage vertraglicher Vereinbarungen mit den Verbänden der Kranken- und Pflegekassen sowie gesetzlicher Bestimmungen zur Information, Beratung, Anleitung und Durchführung von Prophylaxen verpflichtet, soweit sie spezifische Behandlungspflege- und Grundpflegeleistungen bei Patienten und Pflegebedürftige erbringen. Dies kommt in entsprechenden Leistungsbeschreibungen, die in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich ausgestaltet sind, zur Geltung. Alle Maßnahmen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden erhalten, sind zugleich prophylaktische Maßnahmen. Eine erfolgreiche Prophylaxe ist abhängig von der - Intensität = sorgfältig und bewusst, nicht oberflächlich - Regelmäßigkeit = nicht nur hin und wieder - Integration = einbezogen in die gesamte Pflege, nicht nebenher - Kooperation = mit dem Patienten/pflegenden Angehörigen Allen Pflegenden muss bewusst sein, dass Krankheiten, die durch eine ungenügende oder gar fehlende Prophylaxe hervorgerufen werden, nicht nur Schmerzen verursachen, sondern auch zu Dauerschäden führen oder unter Umständen lebensgefährliche Folgen haben können. Seite 7

6 BAP-FORUM Das BAP-Forum für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement Das BAP-Forum für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement wurde im Jahr 2005 von der BAP Unternehmensberatung gegründet. In diesem Forum sind zahlreiche träger- und regionsübergreifende Pflegeeinrichtungen zusammengeschlossen, die nach dem einheitlichen Organisations- und Qualitätsmanagementkonzept der BAP Unternehmensberatung arbeiten. Das BAP-Forum für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement beschäftigt sich insbesondere mit der Weiterentwicklung und Umsetzung der hohen gesetzlich und vertraglich verankerten Qualitätsanforderungen speziell für die ambulante Pflege, so z.b. mit der Entwicklung von Konzeptionen für Qualitätsmanagement Hygienemanagement Medizinproduktebetreiberverordnung Behandlungspflegestandards in Anlehnung an die Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege nach 92 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 und Abs. 7 SGB V Pflegeleitlinien für die Durchführung von Körperpflege an SGB XI-Patienten, orientiert an den jeweiligen Vergütungssystematiken in den unterschiedlichen Bundesländern Prophylaxestandards für die Versorgungsbereiche SGB V und SGB XI, nebst Anleitungen und Beratungen der pflegenden Angehörigen durch das Pflegepersonal Arbeitssicherheit Marketing Schlanke betriebliche Aufbau- und Ablaufstrukturen, aber auch kostenbewusstes Denken und Handeln aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den Pflegeeinrichtungen - unter Berücksichtigung der gesetzlichen und vertraglichen Qualitätsanforderungen - stehen bei allen Ausarbeitungen des BAP-Forums stets im Vordergrund. Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in diesem Forum befähigt die verantwortlichen Leitungen der ambulanten Pflegedienste nachhaltig, das hochwertige, jeweils spezifisch auf ihre ambulante Pflegeeinrichtung abgestimmte Qualitätsmanagementkonzept, bei der täglichen Arbeit umzusetzen und weiterzuentwickeln. Dieses ist in einem umfangreichen Qualitätsmanagementhandbuch niedergeschrieben und dient dem gesamten Pflegedienst als Leitfaden. In regelmäßig stattfindenden Seminaren werden sowohl betriebswirtschaftlich- als auch qualitäts- und hygienerelevante Themen eingehend und praxisorientiert behandelt bzw. ausgearbeitet, mit denen ambulante Pflegeeinrichtungen alltäglich konfrontiert sind, wie z.b. die Ausarbeitung von Qualitätsstandards, eigens auf die ambulante Pflege ausgearbeitete Rahmenhygienepläne, Behandlungspflege-, Grundpflege- sowie Prophylaxestandards. Der in diesem Forum offene und fachliche Austausch betriebsspezifischer und pflegeorientierter Informationen und Problemstellungen dient einer ständigen Verbesserung der jeweils eigenen, individuellen innerbetrieblichen Struktur- und Prozessabläufe. Darüber hinaus sind Fortbildungs- und Weiterbildungsangebote, auch für das Pflegepersonal, ebenfalls Ziele dieser ausgezeichneten und vertrauensvollen Zusammenarbeit. Seite 8

7 Arbeitsanleitung Arbeitsanleitung Der in dieser Dokumentationshilfe einheitlich gegliederte Aufbau der einzelnen Prophylaxen gewährleistet ein strukturiertes individuelles Beraten, Anleiten, Durchführen und Dokumentieren zu den Experten- und weiteren Prophylaxestandards. Die Prophylaxen sind untergliedert in 1. Definition/Erläuterung 2. Ziele 3. Probleme bzw. Risikofaktoren 4. Symptome 5. Strukturqualität 5.a Maßnahmen zur Strukturqualität 6. Prozessqualität 6.a Maßnahmen zur Prozessqualität 7. Ergebnisqualität 7.a Maßnahmen zur Ergebnisqualität Es sind zu jedem Experten- und weiteren Prophylaxestandard unter dem Begriff Durchführung der individuellen Maßnahmen jeweils nur die zum aktuellen Zeitpunkt der Beratung und Anleitung für den Klienten zutreffenden Maßnahmen zu besprechen, durchzuführen und anzukreuzen bzw. einzelne Punkte daraus zu unterstreichen. Eine individuelle Beratung und Anleitung zu den in Frage kommenden Prophylaxen mittels dieser Dokumentationshilfe wird u.a. dadurch gewährleistet, dass sie bis zu 5-mal, jeweils aktuell und spezifisch, sowohl dem Erfordernis als auch der Situation entsprechend, angewendet werden kann. Grundsätzlich werden also zu jeder einzelnen Beratung und Anleitung unter dem Begriff Durchführung der individuellen Maßnahmen stets nur die zum aktuellen Zeitpunkt der Beratung und Anleitung zutreffenden Maßnahmen besprochen, durchgeführt und angekreuzt bzw. einzelne Punkte daraus unterstrichen. In der Tabelle Nachweis über die individuelle Beratung und Anleitung am Ende einer jeden Prophylaxe sind dann anschließend die entsprechenden Beratungen und Anleitungen mit Gesprächspartner, Datum und Handzeichen zu protokollieren. Beginnend mit den Kästchen in der Spalte 1, können so bis zu 5 individuelle Beratungen und Anleitungen dokumentiert werden. Seite 9

8 Information/Beratung/Anleitung Dekubitus Standard Dekubitusprophylaxe 1. Definition/Erläuterung Ein Dekubitus (Druckgeschwür) ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, typischerweise über knöchernen Vorsprüngen, infolge von Druck oder Druck in Verbindung mit Scherkräften. Die Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes kann entstehen, wenn ein Druck über einen längeren Zeitraum auf einen Hautabschnitt einwirkt. Dekubitus kann in der Haut (Epidermis und Dermis) und/oder darunterliegenden Schichten (z. B. subkutanes Fettgewebe, Muskulatur) entstehen. Die Haut kann dabei (zunächst) intakt sein. Wie lange der Druck einwirken muss, um eine Schädigung zu bewirken, hängt individuell von den Risikofaktoren ab. Ein Dekubitus lässt sich trotz aller pflegerischen Maßnahmen nicht immer vermeiden, da es in Abhängigkeit mehrerer Faktoren, welche für die Entstehung verantwortlich zeichnen, auftreten kann. Es kann sich in sitzender und liegender Position prinzipiell an jeder Körperstelle entwickeln. Besonders gefährdet sind Körperstellen, bei denen direkt unter dem dünnen Unterhautfettgewebe vorgewölbte Knochenvorsprünge liegen. Darüber hinaus können Dekubitalgeschwüre sowohl an der Hautoberfläche als auch in der Gewebstiefe entstehen. Des Weiteren können mechanische Schädigungen der Haut durch Reibung oder Feuchtigkeit zur Entstehung führen. 2. Ziele Erkennen von Risiken Minimieren von Risiken Erhalten eines intakten Hautzustandes Motivieren zur Eigenbewegung Vermeiden von Folgeschäden Die individuelle Zielformulierung erfolgt stets auf der Grundlage der festgestellten Probleme bzw. Risikofaktoren des Pflegebedürftigen/Patienten. 3. Probleme bzw. Risikofaktoren Reduzierter Allgemeinzustand Eingeschränkte Aktivität, Mobilität Immobilität und Bettlägerigkeit Das einseitige Belasten von gefährdeten Hautpartien Erhöhter Auflagedruck, Länge der Druckzeit Von außen einwirkende Druckkräfte auf die Haut durch Gegenstände, wie z. B. Katheter, Brille, Hörgerät, Fernbedienung usw. Einwirkung von Scherkräften Erhöhte Hautfeuchtigkeit (Mazeration) durch eine strapazierte Haut, wie z. B. wegen bestehender Inkontinenz (unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang) Das Körpergewicht (Über- bzw. Untergewicht) Durchblutungsstörungen Immunschwäche Sensorische Beeinträchtigung durch Polyneuropathien Bewusstseinsstörungen Neurologische Störungen Störungen des Schmerzempfindens Einnahme von Schmerzmitteln Reduzierter Ernährungszustand durch mangelnde Versorgung, insbesondere mit Flüssigkeit, Proteinen, Kalorien, Vitamin C sowie Zink Etwaige Erkrankung, wie z. B. Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Tumorerkrankungen Eine nicht geeignete Unterlage (Gummi- und/oder Plastikeinlagen bzw. Unebenheiten in der Unterlage) Fehlende vorbeugende Maßnahmen (besondere Pflege der gefährdeten Hautpartien mit geeigneten Hautpflegemitteln) Unsachgemäße, mangelnde oder fehlende Lagerung durch Verweigerung oder mangelndes Bewusstsein Ein schon vorhandener Dekubitus Seite 10

9 Dekubitus Besonders gefährdete Hautpartien sind Fersen, Innen- und Außenknöchel, Zehenkuppen, Knie, Beckenknochen, Gesäß, Steißbein, Wirbelsäule (Wirbelvorsprünge), Schulterblätter, Schultergelenke, Hinterkopf, Ohrmuscheln, Ellenbogen, Innen-/Außenknöchel. links Ohrmuschel Hinterkopf rechts Schultergelenk Schulterblatt Wirbelsäule Ellenbogen Steißbein Beckenknochen Gesäß Knie Zehenkuppe Ferse/Innen-/Außenknöchel Ansicht von hinten 4. Symptome - Rötungen, nicht wegdrückbar - Dunkel verfärbte Hautstellen - Ödeme - Schmerzen 5. Strukturqualität Strukturqualität stellt sich in den Rahmenbedingungen des Leistungserbringungsprozesses dar. Hierunter ist insbesondere die personelle und sachliche Ausstattung des ambulanten Pflegedienstes zu subsumieren. Das Pflegepersonal verfügt über - das Fachwissen zur Erkennung der entsprechenden Risikofaktoren und Symptome sowie über die jeweiligen Interventionsmöglichkeiten zur Vorbeugung, Minimierung oder Verhinderung des Risikos - die fachliche Kompetenz, die Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. die Angehörigen zu den individuell angepassten Maßnahmen zu beraten und ggf. anzuleiten - die Fähigkeit, die durchgeführten Maßnahmen zu beurteilen und ggf. weitere Interventionen einzuleiten Seite 11

10 Information/Beratung/Anleitung Dekubitus Die Einrichtung stellt zur Verfügung - die erforderlichen Beratungsunterlagen - die erforderlichen Dokumentationsunterlagen - Informations- und Kommunikationsstrukturen - Fortbildungen 5.a Maßnahmen zur Strukturqualität - Fachliteratur zur Verfügung stellen - Teilnahme an Fortbildungsangeboten - Entwicklung und Bereitstellung von Dokumentations- und Beratungsunterlagen 6. Prozessqualität Prozessqualität bezieht sich auf den Versorgungs- bzw. Pflegeablauf. Es geht dabei u. a. um Fragen der Pflegeanamnese und -planung, die Ausführung sowie die Dokumentation des Pflegeprozesses. 6.a Maßnahmen zur Prozessqualität Im Rahmen der vereinbarten Leistungen sind, sofern möglich, im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang Maßnahmen der Dekubitusprophylaxe durchzuführen. - Risikoeinschätzung unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrages und bei Veränderungen der Pflegesituation - Ist-Zustand dokumentieren - Entwicklung eines individuellen Maßnahmenplanes bzw. eines Pflegeplanes, in Zusammenarbeit mit dem Pflegebedürftigen/Patienten, den Angehörigen sowie den anderen beteiligten Berufsgruppen - Information, Beratung und Anleitung des Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. der Angehörigen - Sach- und fachgerechte Dokumentation Durchführung der individuellen Maßnahmen, wie zum Beispiel Führen eines Bewegungsplanes Sorgfältige und regelmäßige Inspektion der gefährdeten Körperstellen. Bei Hautrötung - Fingertest/Drucktoleranztest zeigt sich bei einem Pflegebedürftigen/Patienten an einer Körperstelle, auf der sein Gewicht lastet, eine Rötung, sollte der Finger darauf gedrückt und rasch wieder weggezogen werden. Normalerweise verfärbt sich die Stelle weiß. Bleibt sie aber rot, zeigt das eine bereits bestehende Blutstauung in den ableitenden Venen an. Schlackenstoffe haben sich bereits angesammelt, die das Gewebe übersäuern und schließlich ein Druckgeschwür aufbrechen lassen können. Gewebe- und hautschonende Bewegungs-, Lagerungs- und Transfertechniken Bewegungsförderung durch körpereigene Aktivität (z. B. Gewichtsverlagerung durch Positionswechsel) Geistige Anregung Mikro-Stimulation, durch Berührung und kleine Bewegungen die Wiederherstellung des Körperbildes des Pflegebedürftigen/Patienten unterstützen und dadurch die Eigenbewegung fördern Mikro-Lagerung zur zeitweiligen Entlastung einzelner Regionen (ersetzt nicht das regelmäßige Umlagern) Bei Bettlägerigkeit die Körperlage regelmäßig und individuell verändern - 30 bzw 40 -Schräglagerung - Druckentlastung im Sakral-/Gesäßbereich, Schulterblatt, Trochanter major (Oberschenkel/Hüftbereich), Ellenbogen Schräglagerung Druckentlastung des Sakral-/Gesäßbereichs - Schiefe Ebene - dient der Ergänzung der bestehenden Lagerung, kann gut allein durchgeführt werden, bei Personen geeignet, die nicht umgelagert werden können So oft wie möglich das Bett verlassen Hautveränderungen an gefährdeten Körperstellen erkennen Bitte achten Sie auf eine gute Hautpflege. Die Haut soll sauber und trocken sein und soll gründlich und regelmäßig mit dem Hauttyp entsprechenden Hautreinigungsmitteln, z. B. mit milder, ph-neutraler Seife/Syndet und Wasser, gereinigt werden. Des Weiteren soll die Hautpflege mit dem Hauttyp entsprechenden Hautpflegemitteln, z. B. W/O- Präparaten, durchgeführt werden. Produkte, die die Hautbarriere schützen und solche, die die Hautfeuchtigkeit erhöhen, sind zu empfehlen. Seite 12

11 Information/Beratung/Anleitung Dekubitus Geeignete Auswahl von körpernahen Versorgungsformen einer Urin- und/oder Stuhlinkontinenz. Einmalunterlagen oder Inkontinenzslips sollten - nicht parfümiert sein - keine Isolation oder Wärmestauung entwickeln - pass- und formgerecht ausgewählt werden, um z. B. Einschneidungen zu verhindern - gut auf Urin- und Stuhlentleerung kontrollierbar sein - luftdurchlässig sein - lieber eine zu geringe als eine zu hohe Aufnahmekapazität aufweisen, damit eine häufige Druckentlastung durch den regelmäßigen Wechsel unterstützt wird Eine ausreichende Ernährung ist notwendig zur Erhaltung und Förderung der Gewebetoleranz. Wichtig ist eine eiweißund kohlenhydratreiche Ernährung, eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, denn dadurch wird die Haut von innen ernährt. Einsatz von entsprechenden Hilfsmitteln - druckentlastende bzw. -verteilende Matratzen, aus höher spezifischem Schaumstoff/Weichlagerungssysteme - Wechseldrucksysteme - Lagerungskissen - Sitzauflagen - Lagerungsrollen - Mikrolagerung durch Handtücher etc... - Applikation präventiver Auflagen auf gefährdete, noch intakte Haut 7. Ergebnisqualität Ergebnisqualität ist als Zielerreichungsgrad der pflegerischen Maßnahmen zu verstehen. Zu vergleichen ist das angestrebte Pflegeziel mit dem tatsächlich erreichten Zustand unter Berücksichtigung des Befindens und der Zufriedenheit des Pflegebedürftigen/Patienten. - Die Risiken sind erkannt. - Präventive Interventionen werden durchgeführt. - Der Pflegebedürftige/Patient und ggf. die Angehörigen sind informiert, beraten und angeleitet. - Die korrekte Umsetzung der geplanten Maßnahmen ist anhand der zuvor vereinbarten Leistungen erfolgt. 7.a Maßnahmen zur Ergebnisqualität - Regelmäßige Evaluation der Ziele auf Grundlage des tatsächlich erreichten Zustandes unter Berücksichtigung des Befindens und der Zufriedenheit des Pflegebedürftigen/Patienten - ggf. Anpassung und Planung Hinweis: Ein medizinisches Schaffell, kann (vorübergehend) herangezogen werden, falls Wechseldruck- oder Weichlagerungssysteme nicht verfügbar sind oder nicht toleriert werden. Beim Einsatz von Hilfsmitteln ist eine einseitige und dauerhalte Anwendung zu vermeiden. Bei einer Weichlagerung ist unbedingt der mögliche Verlust der Körperwahrnehmung des Pflegebedürftigen/Patienten zu berücksichtigen. Beim Einsatz von Lagerungshilfen gilt: so viele Lagerungshilfen wie nötig, so wenig wie möglich, um die verbleibende Restmobilität zu erhalten. Seite 13

12 Dekubitus Nachweis über die individuelle Beratung und Anleitung zur Dekubitusprophylaxe Datum Beratene Person(en) Bemerkung Hz Notizen: Seite 14

13 Information/Beratung/Anleitung Sturz Standard Sturzprophylaxe 1. Definition/Erläuterung Unter Sturzprophylaxe werden pflegerische Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen verstanden. Durch einen Sturz kann es zu schweren Verletzungen kommen, die gerade für ältere Menschen schwerwiegende Folgen haben können. Neben physischen Verletzungen (z. B. Hämatome, Frakturen) können Stürze auch zu psychischen Folgeschäden (z. B. Angstgefühle) führen. Ein Sturz ist jedes Ereignis, bei dem der Pflegebedürftige/Patient unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer anderen tieferen Ebene aufkommt. 2. Ziele Erkennen von Risiken Minimieren von Risiken Fördern der Sicherheit und die Angst vor Bewegung nehmen Vermeiden von Folgeschäden Die individuelle Zielformulierung erfolgt stets auf der Grundlage der festgestellten Probleme bzw. Risikofaktoren des Pflegebedürftigen/Patienten. 3. Probleme bzw. Risikofaktoren Personenbezogene Risikofaktoren Beeinträchtigung funktioneller Fähigkeiten, z. B. Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens Beeinträchtigung sensomotorischer Funktionen und/oder der Balance, z. B. Einschränkungen der Gehfähigkeit, Balance-Störungen (u. a. auch Schwindel) Depression Gesundheitsstörungen, die mit Schwindel, kurzzeitigem Bewusstseinsverlust oder ausgeprägter körperlicher Schwäche einhergehen Kognitive Beeinträchtigungen (akut und/oder chronisch) Kontinenzprobleme Sehbeeinträchtigungen Sturzangst Stürze in der Vorgeschichte Medikamentenbezogene Risikofaktoren Antihypertensiva Psychotrope Medikamente Polypharmazie Umgebungsbezogene Risikofaktoren Freiheitsentziehende Maßnahmen Gefahren in der Umgebung (z. B. Hindernisse auf dem Boden, zu schwache Kontraste, geringe Beleuchtung) Schuhe 4. Symptome - Keine 5. Strukturqualität Strukturqualität stellt sich in den Rahmenbedingungen des Leistungserbringungsprozesses dar. Hierunter ist insbesondere die personelle und sachliche Ausstattung des ambulanten Pflegedienstes zu subsumieren. Das Pflegepersonal verfügt über - das Fachwissen zur Erkennung der entsprechenden Risikofaktoren und Symptome sowie über die jeweiligen Interventionsmöglichkeiten zur Vorbeugung, Minimierung oder Verhinderung des Risikos Seite 15

14 Information/Beratung/Anleitung Sturz - die fachliche Kompetenz, die Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. die Angehörigen zu den individuell angepassten Maßnahmen zu beraten und ggf. anzuleiten - die Fähigkeit, die durchgeführten Maßnahmen zu beurteilen und ggf. weitere Interventionen einzuleiten Die Einrichtung stellt zur Verfügung - die erforderlichen Beratungsunterlagen - die erforderlichen Dokumentationsunterlagen - Informations- und Kommunikationsstrukturen - Fortbildungen 5.a Maßnahmen zur Strukturqualität - Fachliteratur zur Verfügung stellen - Teilnahme an Fortbildungen - Entwicklung und Bereitstellung von Dokumentations- und Beratungsunterlagen 6. Prozessqualität Prozessqualität bezieht sich auf den Versorgungs- bzw. Pflegeablauf. Es geht dabei u. a. um Fragen der Pflegeanamnese und -planung, die Ausführung sowie die Dokumentation des Pflegeprozesses. 6.a Maßnahmen zur Prozessqualität Im Rahmen der vereinbarten Leistungen sind, sofern möglich, im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang Maßnahmen der Sturzprophylaxe durchzuführen. - Risikoeinschätzung unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrages und bei Veränderung der Pflegesituation - Ist-Zustand dokumentieren - Entwicklung eines individuellen Maßnahmenplanes bzw. eines Pflegeplanes, in Zusammenarbeit mit dem Pflegebedürftigen/Patienten, den Angehörigen sowie den anderen beteiligten Berufsgruppen - Information, Beratung und Anleitung des Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. der Angehörigen - Sach- und fachgerechte Dokumentation Durchführung der individuellen Maßnahmen, wie zum Beispiel Sturzrisiko senken, ohne dass lebenswichtige und lebenswerte Bereiche der persönlichen Freiheit und Lebensgestaltung eingeschränkt werden (freiheitsentziehende Maßnahmen vermeiden) Erhalten der sicheren Mobilität, Training von Kraft und Balance, Mobilitätstraining Feststellen von Bremsen an Roll- und Toilettenstühlen (nur beim Transfer z. B. von Bett auf Toiletten- oder Rollstuhl oder zurück) Verwenden von der Körpergröße angepassten Pflegebetten, Rollstühlen und Sitzgelegenheiten Bereitstellen von Sitzmöglichkeiten Einschalten von Nachtlicht bzw. Achten auf ausreichende Beleuchtung der Räumlichkeiten Hinweisen auf Möglichkeiten zur wohnraumbedingten Umgebungsveränderung im häuslichen Bereich (Beschaffenheit des Fußbodens, Beseitigung von Feuchtigkeit, Stolperfallen wie Kabel, Läufer und Vorleger oder schlecht erkennbare Schwellen) Aufklären über Möglichkeiten vom Einsatz entsprechender Hilfsmittel (z. B. Hüftprotektor, Rollator, Gehstock, Toilettensitzerhöhung, Haltegriffe, Duschhocker, Anziehhilfen, Rollstuhl, Brillen, Hörgerät) Trainieren in der Anwendung von Hilfsmitteln Hinweisen auf passendes Schuhwerk, Stoppersocken, Kleidung Überprüfung des Einflusses von Medikamenten ggf. Achten auf regelmäßige Medikamenteneinnahme Empfehlung des Einsatzes von Hausnotrufsystemen 7. Ergebnisqualität Ergebnisqualität ist als Zielerreichungsgrad der pflegerischen Maßnahmen zu verstehen. Zu vergleichen ist das angestrebte Pflegeziel mit dem tatsächlich erreichten Zustand unter Berücksichtigung des Befindens und der Zufriedenheit des Pflegebedürftigen/Patienten. - Die Risiken sind erkannt. - Der Pflegebedürftige/Patient und ggf. die Angehörigen sind informiert, beraten und angeleitet. - Die korrekte Umsetzung der geplanten Maßnahmen ist anhand der zuvor vereinbarten Leistungen erfolgt. Seite 16

15 Sturz 7.a Maßnahmen zur Ergebnisqualität - Regelmäßige Evaluation der Ziele auf Grundlage des tatsächlich erreichten Zustandes unter Berücksichtigung des Befindens und der Zufriedenheit des Pflegebedürftigen/Patienten - ggf. Anpassung und Planung Hinweis: Die bisherige Definition wurde geändert, da sogenannte Beinahe-Stürze nicht eingeschlossen waren. Die neue Definition lautet daher nun Ein Sturz ist jedes Ereignis, bei dem der Betroffene unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer anderen tieferen Ebene aufkommt. Hiermit soll berücksichtigt werden, dass der/die Pflegebedürftige nach einem Sturz auch im Sitzen oder Hocken aufkommen können, z. B. weil er/sie von ihrer Pflegekraft aufgefangen wird. Die neue Formulierung hat aber nicht zur Folge, dass nun auch alle Beinahe-Stürze zu dokumentieren sind. Nachweis über die individuelle Beratung und Anleitung zur Sturzprophylaxe Datum Beratene Person(en) Bemerkung Hz Notizen: Seite 17

16 Harnkontinenz Standard Förderung der Harnkontinenz 1. Definition/Erläuterung Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes pflegerelevantes Problem, das in allen Altersstufen mit steigendem Risiko im Alter auftreten und statistisch gesehen überwiegend Frauen und ältere Menschen beiderlei Geschlechts betreffen kann. Für die betroffenen Menschen ist sie häufig mit sozialem Rückzug, sinkender Lebensqualität und steigendem Pflegebedarf verbunden. Durch frühzeitige Identifikation von gefährdeten und betroffenen Menschen und der gemeinsamen Vereinbarung von spezifischen Maßnahmen kann dieses Problem erheblich positiv beeinflusst werden. Darüber hinaus können durch Harninkontinenz hervorgerufen Beeinträchtigungen reduziert werden. Kontinenz ist die Fähigkeit, willkürlich und zur passenden Zeit an einem geeigneten Ort die Blase zu entleeren und beinhaltet weiterhin die Fähigkeit, Bedürfnisse zu kommunizieren, um Hilfestellung zu erhalten, wenn Einschränkungen beim selbstständigen Toilettengang bestehen. Harninkontinenz ist jeglicher, unwillkürlicher Harnverlust. Aus dem Alltag der Pflegekräfte ist das Thema Inkontinenz nicht wegzudenken. Das Risiko, harninkontinent zu werden, steigt mit zunehmendem Alter. Die Gesellschaft für Inkontinenzhilfe e.v. sagt: Blasenfunktionsstörungen mit oder ohne Harninkontinenz sind die häufigsten Alterserkrankungen in den westlichen Industrieländern. 1.1 Formen der Inkontinenz Funktionelle Harninkontinenz Ist die Unfähigkeit eines normalerweise kontinenten Menschen, rechtzeitig die Toilette zu erreichen, um einen unwillkürlichen Urinabgang zu vermeiden Ursachen Eingeschränkte Kognition und/oder Mobilisation, jedoch keine Störung des Urogenitaltrakts Harninkontinenz auf Grund veränderter Speicher- und Entleerungsfunktion Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz) Es kommt zu unfreiwilligem Urinverlust bei körperlicher Belastung, z. B. beim Niesen, Lachen, Husten oder Tragen von Gewichten (= Störung der Speicherfunktion). Ursache Ein ungenügender Verschluss der Harnblase, z. B. durch das Absinken der Blase infolge einer Schwächung der Beckenbodenmuskulatur (Gebärmuttersenkung), Entbindung, Bindegewebsschwäche Die Belastungsinkontinenz kommt bei Männern selten vor. Meist ist sie Folge einer Verletzung des Harnröhrenschließmuskels, beispielsweise nach einer Prostataoperation. Es werden drei Schweregrade unterschieden Grad 1 Inkontinenz beim Husten, Niesen Grad 2 Inkontinenz bei abrupten Körperbewegungen, beim Aufstehen und/oder Hinsetzen Grad 3 Inkontinenz bei unangestrengten Bewegungen, z. B. im Liegen Seite 18

17 Harnkontinenz Dranginkontinenz Es kommt durch ein nicht zu beeinflussendes Zusammenziehen des Blasenmuskels zum unfreiwilligen Urinverlust (Störung der Speicherfunktion). Es wird unterschieden a) Sensorische Dranginkontinenz Hier ist die Wahrnehmung der Blasenfüllung im Sinne eines vorzeitigen Füllungsgefühls, etwa durch eine Entzündung, durch Blasensteine oder Obstruktion der ableitenden Harnwege, gestört. b) Motorische Dranginkontinenz Hier sind die efferenten Nervenimpulse der für die Entleerung zuständigen Harnblasenmuskulatur enthemmt, was zu einem vorzeitigen, manchmal krampfartigen Zusammenziehen des Schließmuskels führt. Bei der Dranginkontinenz liegt keine Störung des Verschlussmechanismus vor, sondern durch das willentlich nicht zu beeinflussende Zusammenziehen des Blasenmuskels kommt es zum Einnässen. Bereits eine geringe Füllung der Blase bewirkt einen starken und willentlich nicht zu unterdrückenden Harndrang. Ursache Folge von Entzündungen der unteren Harnwege (Harnblase, Harnröhre), von einengenden Veränderungen, wie z. B. Harnröhrenstrikturen, gut -bzw. bösartigen Prostata-Vergrößerungen oder auch von neurologischen Störungen, wie z. B. Multiple Sklerose, sowie Blasenentzündungen (chronisch) oder Blasensteine Mischinkontinenz Hier sind Drang- und Belastungsinkontinenz kombiniert (= Störung der Speicherfunktion) Reflexinkontinenz Wenn jene Nervenbahnen unterbrochen werden, die das für die Blasenentleerung verantwortliche Steuerungszentrum im Gehirn mit Harnblase und Schließmuskel verbinden, dann lassen sich Blasen- und Schließmuskelfunktion nicht mehr koordinieren oder kontrollieren. Unterschieden werden die spinale und supraspinale Reflexinkontinenz. Ursache Spinale Reflexinkontinenz entsteht als Folge einer Erkrankung (Multiple Sklerose) oder Verletzung (Querschnittsyndrom) des Rückenmarks. Dabei zieht sich zwar der Blasenmuskel aufgrund eines Reflexes zusammen, der Betroffene empfindet aber dennoch keinen Harndrang. Der Grund ist, dass die Nervenverbindung Gehirn - Rückenmark unterbrochen ist. Deshalb geht er auch nicht zur Toilette. Er kann seinen Blasenmuskel nicht mehr willkürlich kontrollieren, und es kommt zu einem unwillkürlichen Harnabgang. Bei der supraspinalen Reflexinkontinenz geht die Kontrolle über die willkürliche Blasenentleerung aufgrund von Hirnleistungsstörungen verloren (Alzheimer, Demenzen, Parkinson, Schlaganfall usw.). Die Folgen sind unwillkürlicher Harnabgang in wechselnden Intervallen und in unterschiedlichen Mengen. Häufig ist vorher kein Harndrang zu verspüren. Betroffene leiden zusätzlich oft unter neurologischen Ausfällen Chronische Harnretention (Überlaufinkontinenz) Häufigste Inkontinenzform bei Männern, sie äußert sich durch tröpfelnden Urinabgang bei gefüllter Blase - die Blase läuft quasi über (Störung der Entleerungsfunktion). Ursache Abflussbehinderung, wie z. B. bei einer Vergrößerung der Prostata oder durch Harnsteine. Eine Harnröhrenverengung ist die Folge (ggf. auch durch Verletzungen, Tumore). Dadurch kommt es zu Restharngefühl mit ständigem Harndrang. Seite 19

18 Harnkontinenz Extraurethale Inkontinenz Bei der extraurethalen Inkontinenz liegt keine Insuffizienz des Verschlussapparates der Harnröhre vor. Der natürliche Harnausgang wird beispielsweise durch eine angeborene Fehlmündung eines Harnleiters hinter dem Schließmuskel, eine Urethrozystozele oder eine verletzungsbedingte Fistel (z. B. Blasen-Mastdarm- oder Blasen-Scheiden-Fistel als Operations- oder Bestrahlungsfolge) umgangen. Die Therapie erfolgt durch eine operative Korrektur (Störung der Speicher- und Entleerungsfunktion) Unkategorisierbare Inkontinenz Beobachtbarer unfreiwilliger Urinverlust, der auf Basis von Symptomen oder Befunden nicht eindeutig zu zuordnen ist 1.2 Kontinenzprofile Ermitteln den Grad des personellen und/ oder materiellen Unterstützungsbedarfs bei inkontinenten Personen, z. B. Mobilität, Balance, Flexibilität des Körpers, Fingerfertigkeit, Sehen, Fähigkeiten der Toilettenbenutzung Kontinenz Kein unwillkürlicher Harnverlust, keine personelle Hilfe notwendig, keine Hilfsmittel Unabhängig erreichte Kontinenz Kein unwillkürlicher Harnverlust, keine personelle Unterstützung notwendig, selbständige Durchführung von Maßnahmen, wie z. B. Blasentraining oder ISK (Beispiel: Menschen, die durch eigenständige Medikamenteneinnahme, eigenständigen Gebrauch von mobilen Toilettenhilfen, intermittierenden Selbst-Katheterismus oder Durchführung von Trainingsmaßnahmen, wie z. B. Blasentraining, keinen unwillkürlichen Urinverlust haben) Abhängig erreichte Kontinenz Kein unwillkürlicher Harnverlust, personelle Unterstützung bei der Durchführung von Maßnahmen notwendig, wie z. B. Menschen mit begleiteten Toilettengängen zu individuellen/festgelegten Zeiten oder bei denen ein Fremd- Katheterismus durchgeführt wird (BDK) Unabhängig kompensierte Inkontinenz Unwillkürlicher Harnverlust, keine personelle Unterstützung bei der Versorgung mit Hilfsmitteln. Es kommt zu einem unwillkürlichen Harnverlust, aber der Umgang mit Inkontinenzhilfsmitteln (aufsaugende Hilfsmittel, Kondomurinal, Blasenverweilkatheter) erfolgt selbstständig. Abhängig kompensierte Inkontinenz Unwillkürlicher Harnverlust, personelle Unterstützung bei der Inkontinenzversorgung ist notwendig. Kompensierende Maßnahmen werden von einer anderen Person übernommen Nicht kompensierte Inkontinenz Unwillkürlicher Harnverlust, personelle Unterstützung und therapeutische Maßnahmen bzw. Versorgungsmaßnahmen werden nicht in Anspruch genommen. Dieses Profil trifft beispielsweise auf Menschen zu, die nicht über ihre Inkontinenz sprechen wollen und deshalb keine personelle Hilfe oder Hilfsmittel in Anspruch nehmen bzw. diese aufgrund kognitiver Erkrankungen nicht akzeptieren oder die Hilfsmittel entfernen. Seite 20

19 Information/Beratung/Anleitung Harnkontinenz 2. Ziele Erkennen von Risiken Minimieren von Risiken Erhalten der Harnkontinenz Vermeiden von Folgeschäden Die individuelle Zielformulierung erfolgt stets auf der Grundlage der festgestellten Probleme bzw. Risikofaktoren des Pflegebedürftigen/Patienten. 3. Probleme bzw. Risikofaktoren Personenbezogene Risikofaktoren Belastungen des Beckenbodens, z. B. bei Übergewicht, Schwangerschaft, Niesen oder Husten Neurologische Erkrankungen, wie z. B. Demenz, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson Etwaige Erkrankung, wie z.b. Schlaganfall, Diabetes mellitus Medikamente, wie z. B. Diuretika, Antihistaminika, Antidepressiva, Neuroleptika, Opiate Harnwegsinfekt Zu hohe oder zu geringe Flüssigkeitsaufnahme (Trinkgewohnheiten) Bei Männern: Vergrößerung der Prostata und deren Operation Bei Frauen: Lageveränderung oder Vergrößerung der Gebärmutter oder deren Entfernung Ganz eigener Aspekt, der bei Frauen zu vermuten ist (Opfer sexualisierter Gewalt, Vergewaltigung) Lebensalter Frauen sind bis zu 4 x häufiger von Harninkontinenz betroffen. Umweltbezogene Risikofaktoren Erreichbarkeit, Zugänglichkeit von Toiletten (z. B. weite Wege, unbezwingbare Treppen, schlechte Beschilderung, ungenügende Beleuchtung, Türschwellen) Nutzbarkeit der Toiletten (z. B. verschmutzte Toilette, ungeeignete Türgriffe/Haltegriffe, fehlende Toilettensitzerhöhung, zu schwere oder zu enge Türen, Hindernisse, schwer zu öffnende Kleidung) Unpraktische Kleidung Mögliche Anzeichen einer Inkontinenz - Verstecken verunreinigter Wäsche - Unruhiges Verhalten - Auffälliger Geruch - Hautveränderungen im Intimbereich - Stürze - Sammeln von Stoffen, Tüchern, Servietten, etc. Patientenabhängige Risikofaktoren Kognitive Einschränkungen Körperliche Einschränkungen, insbesondere in der Mobilität Erkrankungen, wie z. B. Apoplex, Demenz, Diabetes mellitus, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose Erkrankungen der Prostata/Operation der Prostata Medikamente, z. B. Anticholinergika, Diuretika, Opiate, Psychopharmaka Obstipation Harnwegsinfektion Inkontinenzassoziierte Dermatitis Belastung des Beckenbodens, z. B. durch Schwangerschaft/Entbindung, Adipositas, Lageveränderung/Vergrößerung der Gebärmutter nach sexueller Gewalt mit Verletzungen im Beckenboden-/Vaginalbereich Seite 21

20 Information/Beratung/Anleitung Harnkontinenz 4. Symptome - Unwillkürlicher Harnverlust bei körperlicher Betätigung - Unwillkürlicher Harnverlust, einhergehend mit Harndrang - Verzögerter Beginn der Miktion - Ständiger Harnabgang - Harntröpfeln - Das Gefühl der nicht vollständig entleerten Blase - Brennen beim Wasserlassen - Pressen beim Wasserlassen - Einnässen während des Schlafes - Vermehrtes nächtliches Wasserlassen - Häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen 5. Strukturqualität Strukturqualität stellt sich in den Rahmenbedingungen des Leistungserbringungsprozesses dar. Hierunter ist insbesondere die personelle und sachliche Ausstattung des ambulanten Pflegedienstes zu subsumieren. Das Pflegepersonal verfügt über - das Fachwissen zur Erkennung der entsprechenden Risikofaktoren und Symptome sowie über die jeweiligen Interventionsmöglichkeiten zur Vorbeugung, Minimierung oder Verhinderung des Risikos - die fachliche Kompetenz, die Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. die Angehörigen zu den individuell angepassten Maßnahmen zu beraten und ggf. anzuleiten - die Fähigkeit, die durchgeführten Maßnahmen zu beurteilen und ggf. weitere Interventionen einzuleiten Die Einrichtung stellt zur Verfügung - die erforderlichen Beratungsunterlagen - die erforderlichen Dokumentationsunterlagen - Informations- und Kommunikationsstrukturen - Fortbildungen 5.a Maßnahmen zur Strukturqualität - Fachliteratur zur Verfügung stellen - Teilnahme an Fortbildungen - Entwicklung und Bereitstellung von Dokumentations- und Beratungsunterlagen 6. Prozessqualität Prozessqualität bezieht sich auf den Versorgungs- bzw. Pflegeablauf. Es geht dabei u. a. um Fragen der Pflegeanamnese und -planung, die Ausführung sowie die Dokumentation des Pflegeprozesses. 6.a Maßnahmen zur Prozessqualität Im Rahmen der vereinbarten Leistungen sind, sofern möglich, im zeitlichen und inhaltlichen Zusammenhang Maßnahmen der Förderung der Harnkontinenz durchzuführen. - Risikoeinschätzung, Kontinenzprofil unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrages und bei Veränderungen der Pflegesituation (in Anamnese, Pflegeplanung usw. dokumentieren) - Ist-Zustand dokumentieren - Entwicklung eines individuellen Maßnahmenplanes bzw. eines Pflegeplanes, in Zusammenarbeit mit dem Pflegebedürftigen/Patienten, den Angehörigen sowie den anderen beteiligten Berufsgruppen - Beratung und Anleitung des Pflegebedürftigen/Patienten und ggf. der Angehörigen - Sach- und fachgerechte Dokumentation Durchführung der individuellen Maßnahmen, wie zum Beispiel ggf. differenzierte Einschätzung durchführen lassen (Miktionsprotokoll, kontinuierlich über 3-7 Tage) Einfühlungsvermögen, Diskretion Allgemeine Maßnahmen zur Kontinenzförderung - Flüssigkeitszufuhr (siehe Dehydratationsprophylaxe) - Gewichtsreduzierung (siehe Ernährungsmanagement in der Pflege) - Darmmanagement (siehe Obstipationsprophylaxe) - Förderung der Autonomie von körperlich und/oder geistig eingeschränkten Pflegebedürftigen/Patienten (geeignete Gehhilfen, Haltestangen, ausreichende Beleuchtung, Toilettensitzerhöhung, Förderung der Mobilisation etc.) Seite 22

21 Information/Beratung/Anleitung Harnkontinenz Beckenbodentraining - Das Beckenbodentraining ist eine Krankengymnastik, die der Pflegebedürftige/Patient unter Anleitung eines Physiotherapeuten erlernt. Bestimmte Übungen durch schriftliche Anleitung zu erlernen reicht oft nicht aus, und der Misserfolg lässt die Motivation schnell sinken. - Beim Beckenbodentraining geht es darum, wieder die richtige Balance zwischen muskulärer Anspannung und Schonung zu finden. Der Pflegebedürftige/Patient lernt, die Belastung des Beckenbodens auch im Alltag zu reduzieren. Dazu gehören beispielsweise Hebetechniken, die den Druck von der Beckenbodenmuskulatur nehmen, oder druckmindernde Bewegungsabläufe wie etwa das richtige Aufstehen aus dem Bett. Im Lauf der Jahre hat sich der Beckenboden oft ein falsches Anspannungsmuster angewöhnt. Durch das Training wird der Pflegebedürftige/Patient "umerzogen". Ein Beckenbodentraining bringt nur dann etwas, wenn es der Pflegebedürftige/Patient dauerhaft auch zu Hause übt. Viel trinken - Oft versuchen Pflegebedürftige/Patienten, die Inkontinenz durch weniger Trinken in den Griff zu bekommen. Damit erreicht man in der Regel das Gegenteil, denn der konzentrierte Harn verstärkt eher das Gefühl des Harndrangs. Durch die ungenügende Füllung der Blase wird zudem der Toilettengang zu weit hinausgeschoben, und die Gefahr von Blaseninfekten wächst - dies kann wiederum die Inkontinenzprobleme verstärken. Außerdem schadet zu wenig Flüssigkeit der Gesundheit. Im Schnitt braucht der Körper etwa zwei Liter Flüssigkeit am Tag. Wenn man wesentlich weniger zu sich nimmt, hat das auch negative Auswirkung auf Haut, Nieren, Verdauungsorgane und Gehirn. Deshalb ist ein ausreichendes Trinken von großer Bedeutung. Blasentraining - Das Blasen- oder Miktionstraining ist eine Art Toilettentrainingsprogramm. Das Entleeren der Harnblase in vorgegebenen Abständen soll dem starken Harndrang bei einer motorischen Dranginkontinenz entgegenwirken. Ziel ist es, die Blase vor dem aufkommenden Harndrang zu entleeren. Über mehrere Tage erstellen Sie ein Protokoll der Blasenentleerungen (Miktionstagebuch). Darin protokollieren Sie die Entleerungszeiten mit dem Vermerk "freiwilliger" oder "unfreiwilliger Harnverlust", Menge und Art der zugeführten Getränke sowie die Anzahl verwendeter Einlagen. Anhand des Protokolls lassen sich Regelmäßigkeiten im Ausscheidungsrhythmus feststellen. Erarbeiten Sie einen Zeitplan für den Toilettengang (immer eine halbe Stunde vor der vermutlichen Blasenentleerung) und halten Sie diesen genau ein. In der ersten Übungsphase müssen Sie ihn gegebenenfalls in kleinen Schritten verändern und anpassen. Toilettentraining - Wache und ansprechbare Menschen werden trainiert, regelmäßig einen Toilettengang durchzuführen und/oder werden dabei unterstützt. Körperpflege Verhindern von Hauterkrankungen als Folge der Blasenschwäche - Gelangt Urin auf die Haut, ist er möglichst rasch abzuwaschen. Oft reicht eine einfache Reinigung mit Wasser aus. Jedoch sollte (nicht zu heißes) Wasser sparsam eingesetzt werden, da sie die Haut sonst austrocknet. Dem Wasser werden milde Waschsubstanzen zugefügt, die dem ph-wert der Haut nahe kommen. Neue Entwicklung zeigen, dass auch Kombinationsprodukte, die beispielsweise reinigen und gleichzeitig rückfettende und hautschützende Substanzen enthalten, sinnvoll sein können. Nach dem Reinigen wird die Haut behutsam getrocknet. Starkes Rubbeln und Reiben im Intimbereich ist zu vermeiden. Vor allem Personen mit trockener Haut benötigen Produkte, die den Feuchtigkeitsgrad der Haut enthalten. (DNQP 2014, Müller et al. 2016). Druck abbauen Verschiedene Faktoren erhöhen den Druck in der Bauchhöhle und verstärken damit eine bestehende Blasenschwäche. Wenn Sie diese Auslöser positiv beeinflussen, reduzieren Sie das Ausmaß der Inkontinenz. Dazu gehören unter anderem - starkes Übergewicht. Eine Gewichtsreduktion wirkt sich auch positiv auf den Erfolg des Beckenbodentrainings aus. - chronische Verstopfung. Die Behandlung reduziert den Druck auf die Blase. - chronische Bronchitis. Das häufige Husten verstärkt die Stressinkontinenz. Viele behandeln chronische Atemwegserkrankungen nicht konsequent - das beginnt mit dem Rauchstopp bei einer Raucherbronchitis. Seite 23

22 Information/Beratung/Anleitung Harnkontinenz Folgende Hilfsmittel erleichtern Frauen mit Blasenschwäche den Alltag Spezielle Slipeinlagen - Kleine, hochsaugfähige Einlagen sind diskret und verfügen trotz ihrer geringen Größe über ein hohes Aufnahmevermögen; der Einsatz von Windeln ist selten nötig. Um den Wiederaustritt des Harns zu verhindern (z. B. beim Hinsetzen), enthält das Material meist so genannte Gelbildner. Das sind Stoffe, die in Verbindung mit Feuchtigkeit aufquellen und den Urin binden. Die Einlagen werden mit einem breiten Klebestreifen an der Wäsche befestigt. Für die einzelnen Grade der Inkontinenz gibt es Einlagen in verschiedenen Größen und mit unterschiedlichem Fassungsvermögen. Pessare - Sie bestehen aus weichem Kunststoff und sollen die Lage von Harnröhre und Blase verändern. Sie müssen individuell angepasst werden - je nach Beschwerden und anatomischen Gegebenheiten. Anschließend kann der Pflegebedürftige/Patient das Pessar selbst einsetzen. Platziert wird es entweder um die Harnröhrenöffnung im Scheidenvorhof oder direkt in der Scheide. Geeignet sind sie für Menschen mit Stress- und Dranginkontinenz, vor allem bei einem instabilen Beckenboden und einer Blasensenkung. Pessare gibt es in verschiedenen Größen und Formen, z. B. Urethra-, Urethraschalen-, Würfel- oder Tandempessar. Harnröhren-Plugs - Sie dienen der passiven Unterstützung des Beckenbodentrainings. Frauen können sie selbst in die Harnröhre einführen, dort bleiben sie bis zum nächsten Wasserlassen. Zwischen den Blasenentleerungen sind die Frauen dadurch kontinent. Der positive Nebeneffekt ist, dass der Plug die Beckenbodenmuskeln stimuliert. Während der Anwendung sind regelmäßige Verlaufskontrollen durch den Arzt notwendig - vor allem die Untersuchung des Urins auf Keimbefall. Folgende Hilfsmittel erleichtern Männern mit Blasenschwäche den Alltag Tropfenfänger - Sie eignen sich für Männer, bei denen der Harn tropfenweise abgeht, z. B. nach einer Prostataoperation. Tropfenfänger bestehen aus einem hochsaugfähigen, hautfreundlichen Material, das von einer feuchtigkeitsundurchlässigen Folie umschlossen ist. Sie werden über den Penis gestülpt und durch einen breiten Klebestreifen in der Unterwäsche fixiert. Je nach Größe nehmen sie unterschiedliche Mengen Urin auf und verhindern unangenehme Gerüche. Kondomurinal - Das sind kleine Gummihülsen, die über den Penis gestülpt werden. Am unteren Ende der Kondomurinale befindet sich der Abflussstutzen, der mit einem Urinbeutel verbunden wird. Dieser lässt sich am Bein oder am Bett befestigen. Eine sichere Ableitung des Harns ist somit gewährleistet. Die Tragedauer eines Kondomurinals beträgt in der Regel 24 Stunden. Für allergiegefährdete Pflegebedürftige/Patienten gibt es latexfreie Kondomurinale. Der Pflegebedürftige/Patient bzw. seine Angehörigen werden über harntreibende Nahrungsmittel, wie z. B. Kaffee, Biergetränke, Spargel, Reis und/oder über Stuhlgang fördernde Nahrungsmittel, wie z. B. Steinobst, Buttermilch aufgeklärt. Ein kontinenzförderndes Umfeld wird geschaffen (z. B. Erreichbarkeit, Zugänglichkeit, Nutzbarkeit von Toiletten, geschlechtsspezifische Ausscheidungshilfen). Hilfsmittel zur Kompensation von Inkontinenz (z. B. aufsaugende Hilfsmittel, Kondomurinale) werden eingesetzt: - Einlagen - Windeln - Kondomableitungen - Bettschutz (Einmalunterlagen, Stecklaken) - Toilettenstuhl Seite 24

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