BINDUNGSSTÖRUNGEN IN ALLEN ALTERSGRUPPEN VORLESUNG LINDAU Karl Heinz Brisch

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1 KINDERKLINIK UND POLIKLINIK IM DR. VON HAUNERSCHEN KINDERSPITAL BINDUNGSSTÖRUNGEN IN ALLEN ALTERSGRUPPEN VORLESUNG LINDAU Karl Heinz Brisch

2 ÜBERLEBENSWICHTIGE BEDÜRFNISSE Physiologische Bedürfnisse Bindung Exploration Liebes- und Beziehungsfähigkeit Sensorischesexuelle Stimulation Selbstwirksamkeit Selbstwertgefühl Vermeidung von negativen Reizen Copyright K.H. Brisch München Alle Rechte vorbehalten.

3 JOHN BOWLBY "Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet."

4 BINDUNG Bonding Bindung der Eltern an das Kind Pflegesystem Attachment Bindung des Kindes an die Eltern Sicherheitssystem

5 BINDUNG ZUM ÜBERLEBEN Bindung ist für das Leben so grundlegend wie Luft zum Atmen und Ernährung Die emotionale Bindung sichert das Überleben und die Entwicklung des Säuglings

6 BINDUNGSTHEORIE NACH JOHN BOWLBY Ein Säugling entwickelt im Laufe des ersten Lebensjahres eine spezifische emotionale Bindung an eine Hauptbindungsperson Die emotionale Bindung sichert das Überleben des Säuglings Die Bindungsperson ist der sichere emotionale Hafen für den Säugling

7 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern DER SICHERE HAFEN Für ein Schiff, das seinen Hafen nicht kennt, weht kein Wind günstig (Seneca) Für einen Patienten, der sich in der der Beziehung zu seinem Therapeuten nicht sicher fühlt, wirkt keine Therapieform wirklich hilfreich.

8 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BINDUNGSTHEORIE II Die primäre Bindungsperson muss nicht die leibliche Mutter/Vater sein Emotionale Bindung des Kindes an die Bindungsperson entsteht NICHT durch genetische Verwandtschaft

9 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern HIERARCHIE DER BINDUNGSPERSONEN (BINDUNGSPYRAMIDE) Hauptbindungsperson wird bei größtem Stress aufgesucht Kann am besten beruhigen Nachgeordnete Bindungspersonen Können bei kleinerem Stress trösten Werden als Ersatz für Hauptbindungsperson akzeptiert, wenn diese nicht verfügbar ist

10 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern HIERARCHIE DER BINDUNGSPERSONEN (BINDUNGSPYRAMIDE)

11 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern DIE BINDUNGS-EXPLORATIONS-WIPPE Modifiziert nach Grossmann & Grossmann

12 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern WODURCH WIRD EINE SICHERE BINDUNG GEFÖRDERT?

13 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern FEINFÜHLIGKEIT Die Pflegeperson mit der größten Feinfühligkeit in der Interaktion wird die Hauptbindungsperson für den Säugling große Feinfühligkeit fördert eine sichere Bindungsentwicklung Die Bindungsperson muss nicht die leibliche Mutter sein Die Pflegperson muss die Signale des Säuglings wahrnehmen richtig interpretieren prompt reagieren angemessen reagieren Mary Ainsworth ( )

14 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern SPRACHLICHE UND AFFEKTIVE INTERAKTION Förderung einer sicheren Bindung durch die Verbalisierung der inneren Welt der affektiven Zustände der Handlungszusammenhänge des Säuglings Mentalisierung

15 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern RHYTHMUS DER INTERAKTION IN HANDLUNG UND SPRACHE Förderung einer sicheren Bindung durch reziproker Wechsel in der Mutter-Säuglings- Interaktion und Kommunikation Korrektur von Missverständnissen unsichere Bindung durch über-synchrone Interaktion und Kommunikation absolut asynchrone Interaktion

16 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BLICKKONTAKT Blickkontakt mit gelungener Affektabstimmung (Intersubjektivität) zwischen Säugling und Pflegeperson fördert die sichere Bindungsentwicklung

17 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BERÜHRUNG Feinfühlige Berührung und Körperkontakt zwischen Pflegeperson und Säugling fördert die sichere Bindungsentwicklung

18 STRESS-TOLERANZ-FENSTER UND AFFEKTE Übererregung Sympathikus Dissoziation EINFRIEREN + Aktiviertes Bindungsbedürfnis Panik Todesangst - Übererregung Parasympathikus Dissoziation ERSCHLAFFUNG Copyright K.H. Brisch München Alle Rechte vorbehalten. Modifiziert nach Lutz Ulrich Besser Copyright Besser 2008

19 DORSALER VAGUS SYMPATHIKUS VENTRALER VAGUS: POLYVAGALE INTERAKTION (PORGES) Dorsaler Vagus (Kieferlose Fische, Reptilien, Stammhirn) Lebensgefahr Totstellreflex, Dissoziation Sympathikus (Knochenfische, limbisches System) Gefahr Kampf und Flucht bis Dissoziation Ventraler Vagus (Säugetiere, Neo-Cortex) Sicherheit, Kommunikation, Stimmung, Resonanz, Entspannung

20 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BINDUNGSQUALITÄTEN DES SÄUGLINGS AB DEM ALTER VON 12 MONATEN Sichere Bindung Unsichere Bindung vermeidend ambivalent Desorganisierte Bindung Bindungsstörungen

21 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BEGINNENDE BINDUNGS-PSYCHOPATHOLOGIE MIT UNTERSCHIEDLICHEM SCHWEREGRAD unsicher-desorganisierte Bindung ca. 10% in nicht-klinischen Stichproben Ansteigend in klinischen Risikogruppen bis 80% Nach ungelöstem Trauma der Bindungsperson

22 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern URSACHEN DER DESORGANISIERTEN BINDUNG Ungelöstes Trauma der Eltern Auffälligkeiten der Pflegeperson in der Interaktion mit dem Kind Angstmachendes Verhalten Ängstliches Verhalten Hilfloses Verhalten In einzelnen Episoden Wiederholung des Traumas mit eigenem Kind (Gewalt)

23 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern VERHALTEN DES KINDES BEI DESORGANISIERTER BINDUNG I Widersprüchliches, nicht voraussagbares und rasch wechselndes Verhalten zwischen Nähesuche, Vermeidung, Ignorieren der Bindungsperson Stereotype motorische Verhaltensweisen "Unterwasser-Bewegungen" (verlangsamte Motorik) Wiederholt für einig bis viele Sekunden wie im Halbschlaf oder Tagtraum ( Trance, dissoziativer Zustand)

24 DESORGANISATION UND PSYCHOPATHOLOGIE ADHS Borderline-Störung

25 SAFE Sichere Ausbildung für Eltern BINDUNGSQUALITÄTEN Schutzfaktor Bindung Sichere Bindung (ca %) Risikofaktor Bindung Unsichere Bindungen Vermeidend (ca %) Ambivalent (ca. 5-10%) Beginnende Psychopathologie der Bindung Desorganisiert (ca. 5-10%) Manifeste frühe Psychopathologie der Bindung Bindungsstörung (ca. 3-5%)

26 URSACHEN VON BINDUNGSTRAUMATISIERUNGEN Multiple unverarbeitete Traumatisierungen von Kindern durch Bindungspersonen Massive Vernachlässigung Sexuelle, körperlich, emotionale, verbale Gewalt Häufig wechselnde Bezugssysteme Multiple Verluste Miterlebte Gewalt zwischen den Bindungspersonen (Augenzeuge)

27 DIAGNOSE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN IM ICD 10 UND DSM V ICD Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters, auch gehemmte Form (ICD-10 F94.1) (Brisch: Typus: Hemmung) Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung, auch ungehemmte Form (ICD-10 F94.2) (Brisch: Typus: Promiskuität) DSM V Reactive Attachment Disorder (Brisch: Hemmung) Disinhibited social engagement disorder (Brisch: Promiskuität)

28 TYPEN VON BINDUNGSSTÖRUNGEN NACH BRISCH ohne Bindung Promiskuität Übererregung Hemmung Aggression Unfall-Risiko Rollenwechsel Sucht Psychosomatik

29 BINDUNG ZWISCHEN DEN GENERATIONEN Zusammenhang zwischen Bindung der Eltern und des Kindes sichere Eltern mit sicheren Kindern unsichere Eltern mit unsicheren Kindern Eltern mit unverarbeiteten Traumata haben häufiger desorganisierte Kindern Eltern, die ihre Kinder häufig traumatisieren, haben häufiger bindungsgestörte Kinder

30 BINDUNGSREPRÄSENTATIONEN DER ERWACHSENEN sicher-autonom unsicher distanziert verstrickt ungelöstes Trauma (Zusatzmuster)

31 PATHOLOGISCHE BINDUNG DES KINDES AN EINE/N TÄTER_IN DURCH BINDUNGSTRAUMATISIERUNG Bedrohung des Kindes durch Bindungsperson Angst und Panik Abhängigkeit Kein Kampf und keine Flucht möglich Extreme Suche nach Bindungsperson erfolglos Einzige verfügbare Bindungsperson ist Täter_in Täter_in wird zur angstbesetzten pathologischen Bindungsperson" Verspricht "Sicherheit" für Unterwerfung Erstarrung und Dissoziation von Gefühlen Unterwerfung Kooperation und "Liebe"

32 FOLGEN VON BINDUNGSTRAUMATISIERUNGEN SIND BINDUNGSSTÖRUNGEN Störung in der Entwicklung des Gehirns Störungen in der Stress-Regulation Störung in der Affekt-Regulation Aggression und Dissoziation Keine Empathie-Fähigkeit Keine Gruppenfähigkeit Defizite in den kognitiven Möglichkeiten Vielfältige Psychopathologie Viele psychiatrische Diagnosen - Persönlichkeitsstörungen Kein Gefühl von Urvertrauen

33 Intensive Fall- und Team-Supervision Somatische und psychologische Diagnostik Sozialarbeit Milieutherapie Schule für Kranke Stationäre bindungsbasierte Intensivpsychotherapie Einzel- und Gruppentherapie, Elternarbeit & Psychoedukation B.A.S.E. Babywatching Traumatherapie

34 MOSES - EVALUATION FRAGESTELLUNGEN UND HYPOTHESEN MOSES Konzept verbessert bei den Kindern Symptomatik ( z. B. PTSD Symptome, Depression, Angst, aggressives Verhalten) Beziehungsfähigkeit Gruppenfähigkeit Empathie Reifung des Gehirns in Trauma-relevanten Gehirnarealen Veränderungen im Hormonsystem bei Bindungsstress

35 MOSES - EVALUATION Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren Maximal 6 Kinder pro Interventionsgruppe, stationärer Aufenthalt im Durchschnitt ca. 8 Monate (Spanne: 6 14 Monate) WARTE-KONTROLLGRUPPE n = 10 INTERVENTIONSGRUPPE n = 20 GESUNDE KONTROLLGRUPPE n = 20 SYMPTOMATIK Schwere Frühtraumatisierung: Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung, PTBS-Symptomatik, Bindungsstörung

36 MOSES-EVALUATION: WARTEKONTROLLGRUPPEN-STUDIE: DESIGN Matched-Pairs Geschlecht, Händigkeit, Alter seit 2015 T1 Gesunde Kontrollgruppe T2 WARTEZEIT THERAPIEZEIT FOLLOW-UP seit 2012 Wartekontrollgruppe Interventionsgruppe T0 T1 T2 2 Monate. ~ 6-14 Monate 6 Monate T3

37 FALL SARAH SARAH [12 J.] SYMPTOME Bindungsstörung PTBS Dissoziation (ausgeprägt) Depression

38 FALL SARAH [12 J.] FRAGEBÖGEN FÜR DIE ELTERN T1 (Therapiebeginn) T2 (Entlassung; nach 6 Monaten stationärer Therapie) T3 (Follow-up 6 Monate nach Therapieende) Cut-off (> klinisch auffällig) CBCL gesamt CBCL internalisierend CBCL externalisierend PROPS CBCL CBCL CBCL PROPS SDQ SDQ

39 FALLBEISPIEL SARAH" [12 JAHRE] Bindungsrepräsentation BINDUNGS- REPRÄSENTATION MESSUNG Eltern METHODE Aktuelle Bindungsrepräsentation in Bezug auf die Interview [Child Attachment-Interview*] MUTTER unsicher-vermeidend sicher sicher VATER unsicher-vermeidend sicher sicher T1 AUFNAHME T2 ENTLASSUNG 7 Mo. nach Aufnahme T3 KATAMNESE 6 Mo. nach Entlassung *Shmueli-Goetz et al ; dt. Übersetzung: Ebeling, & Geyer, 2012

40 PSYCHO-NEUROENDOKRINOLOGISCHE MESSUNGEN WÄHREND DES CHILD ATTACHMENT INTERVIEWS 4,5 4 3,5 3 2,5 Vor dem CAI nach dem CAI 15 min nach dem CAI 30 min nach dem CAI 2 1,5 1 0,5 0 Oxytocin T1 (pg/ml) Oxytocin T2 (pg/ml) Oxytocin T3 (pg/ml) Cortisol T1 (ng/ml) Cortisol T2 (ng/ml) Cortisol T3 (ng/ml)

41 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN fmrt Alterungsprozess? Therapie? WEIßE SUBSTANZ GRAUE SUBSTANZ

42 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN HIPPOCAMPUS fmrt FUNKTIONEN Gedächtnisfunktionen Gedächtnisbildung (z.b. Langzeitgedächtnis) Langzeit-Gedächtnis Koordinierung Traumatische Erinnerungen Gedächtnisinhalte Vulnerabilität unter chronischen oder traumatischen Stress Traumatische Erinnerungen 2): Teicher, M. H., Samson, J. A., Anderson, C. M., & Ohashi, K. (2016). The effects of childhood maltreatment on brain structure, function and connectivity. Nature Reviews Neuroscience, 17(10), RELEVANT BEI PTBS PTSD Depression Depression Demenz Demenz Epilepsie Epilepsie Volumenveränderungen durch frühe Traumatisierung bekannt [2]

43 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN HIPPOCAMPUS fmrt FUNKTIONEN Gedächtnisbildung Langzeit-Gedächtnis Traumatische Erinnerungen +23% -25% RELEVANT BEI PTBS Depression Demenz Epilepsie Volumenveränderungen durch frühe Traumatisierung bekannt [2] 2): Teicher, M. H., Samson, J. A., Anderson, C. M., & Ohashi, K. (2016). The effects of childhood maltreatment on brain structure, function and connectivity. Nature Reviews Neuroscience, 17(10),

44 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN MEDIALER TEMPORALLAPPEN fmrt FUNKTIONEN Deklaratives, episodisches Gedächtnis Körperkontrolle und Körper-Gedächtnis Wiedererkennung RELEVANT BEI Autismus Agnosie Demenz Gedächtnisstörungen

45 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN MEDIALER TEMPORALLAPPEN fmrt +40% FUNKTIONEN Deklaratives episodisches Gedächtnis Körperkontrolle und Körper-Gedächtnis Wiedererkennung -21% RELEVANT BEI Autismus Agnosie Demenz Gedächtnisstörungen

46 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN GLOBUS PALLIDUS fmrt FUNKTIONEN Bewegungskoordination Zusammenhang mit Belohnungsund Motivationssystem RELEVANT BEI Aufmerksamkeit und Ausdauer Bewegungsstörungen

47 FALL SARAH [12 J.] VOLUMENVERÄNDERUNGEN GLOBUS PALLIDUS fmrt FUNKTIONEN Bewegungskoordination Zusammenhang mit Belohnungsund Motivationssystem +34% -20% RELEVANT BEI Aufmerksamkeit und Ausdauer Bewegungsstörungen

48 FALL FELIX FELIX [12 J.] SYMPTOME PTBS (chronisch) Tics Nächtliches Einnässen Depression Aggressives Verhalten Lügen und Leugnen Aufmerksamkeitsprobleme Geringes Selbstwertgefühl

49 VERLAUF: STRESS-TOLERANZFENSTER KONNTE REGELN NICHT BEFOLGEN AGGRESSION UND ZERSTÖREN VON GEGENSTÄNDEN SEHR ANGEPASST PROVOKATIONEN AUFBAU THERAPEUTISCHE BEZIEHUNG RE-INSZENIERUNG STALKINGVERHALTEN EMDR TICS ABNAHME BEARBEITUNG STALKING VERSAGENSÄNGSTE INDIVIDUATION UND IDENTITÄTSSUCHE LEUGNUNG/ FÜHLTE SICH UNGERECHT BEHANDELT ÜBERAKTIVIERUNG + ROLLENUMKEHR

50 CBCL Child Behaviour Checklist (Achenbach, T. M., 1998)

51 PROPS PTSD Parent Report of Post-traumatic Syndroms (dt. Version: Wiedemann 2000; Greenwald et al. 2002)

52 DIKJ (DEPRESSION) Depressionsinventar für Kinder und Jugendliche (Stiensmeier-Pelster, J., Schürmann, M., Duda, K., 2000)

53 VERÄNDERUNGEN IN DER KONNEKTIVITÄT: GYURUS FRONTALIS SUPERIOR, ORBITALER ABSCHNITT *) Teil des präfrontalen Cortex (u.a. Arbeitsgedächtnis) Insbesondere bedeutend bei komplexeren und räumlich anspruchsvollen Aufgaben Kontrollgruppe Vorher Nachher 6Monate nach Therapie Felix Vorher Nachher Kontroll- Kind *) BodyParts3D, The Database Center for Life Science licensed under CC Attribution-Share Alike 2.1 Japan

54 VERÄNDERUNGEN IN DER KONNEKTIVITÄT: AMYGDALA Teil des limbischen Systems Reiz- und Informationsselektion mit Steuerung der Aufmerksamkeit Stress-/Fluchtreaktion Gefahrenbeurteilung, Angstreaktion und Affekterkennung Emotionales Lernen *) BodyParts3D, The Database Center for Life Science licensed under CC Attribution-Share Alike 2.1 Japan *) Kontrollgruppe Vorher Nachher 6Monate nach Therapie Felix Vorher Nachher Kontroll- Kind

55 VERÄNDERUNGEN IN DER KONNEKTIVITÄT: ANTERIORER CINGULÄRER CORTEX (ACC) *) Teil des limbischen Systems Informations- und Schmerzverarbeitung Bewertung von Reizen, Reaktionsselektion, Regulation emotionsassoziierter Strukturen Bedeutung in Schizophrenie und affektiven Störungen Kontrollgruppe Vorher Nachher 6Monate nach Therapie Felix Vorher Nachher Kontroll- Kind *) BodyParts3D, The Database Center for Life Science licensed under CC Attribution-Share Alike 2.1 Japan

56 THERAPIE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN PHASE 1 Herstellung einer sicheren emotionalen therapeutischen Bindung Therapeutische Feinfühligkeit Kenntnis der Bindungsstörungen mit bizarren Interaktionsmustern

57 THERAPIE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN PHASE 2 Exploration der Lebensgeschichte Erfahrungen von Bindung Trennung Verlust Trauma

58 THERAPIE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN PHASE 3 Wiederbelebung in der Übertragung Neue Bindungserfahrung Trennungserfahrungen mit Therapeuten Trauerarbeit Bearbeitung der Realtraumata Wiedererleben der unverarbeiteten Affekte in einer schützenden sicheren therapeutischen Bindung. Mentalisierung

59 THERAPIE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN PHASE 4 Veränderung von Realbeziehungen Trauerarbeit Veränderung der Bindungsrepräsentation Earned secure = erworbene Bindungssicherheit

60 THERAPIE VON BINDUNGSSTÖRUNGEN PHASE 5 Abschied in der Therapie - Exploration Intervallbehandlung Sichere emotionale therapeutische Beziehung wird nicht aufgelöst Kürzere Behandlungsphasen zu späteren Zeiten Rückgriff auf therapeutische Beziehung

61 EBENEN DER STÖRUNGEN Interaktionell Intrapsychisch Systemisch Kombination der Ebenen

62 BEISPIELE AUS BEHANDLUNGEN Patient 19 Jahre: Ich lasse niemanden an mich heran Patient 45 Jahre: Ich möchte eine Psychoanalyse machen! Patient 27 Jahr: Wir kennen uns, wie gut, dass Sie in München sind! Patientin 38 Jahre: Sie gehen mir immer wieder verloren.

63 TRAUMATISIERTE PARTNER Aktivierung des Traumas durch Auslöser-Reize des Partners Trauma ist verarbeitet Wehmut in Interaktion mit Partner Trauma ist NICHT verarbeitet Hohe Erregung Plötzliche Überflutung mit Gefühlen Keine oder kaum Affektsteuerung

64 PARTNER SIND AUSLÖSER ( TRIGGER ) FÜR TRAUMA- ERINNERUNGEN Trigger im Verhalten des Partners Bindungswünsche, Nähe Weinen, Kummer, Schmerz, Bedürftigkeit Schreien, Wut, Ablösung, Abgrenzung, Trigger der affektiven Erregung unbewusste Vorgänge!!!

65 RE-INSZENIERUNG DES TRAUMAS MIT DEM PARTNER In der Interaktion mit dem Partner Zurückweisung der Nähewünsche -Vermeidung Gewalt Abrupte Handlungsabbrüche Überstimulation (sexuell-sensorisch) In der affektiven Kommunikation Übertragung der Trauma-Affekte Panik, Wut, Scham, Erregung

66 BEISPIEL EINER BINDUNGSPAARDYNAMIK ER (25 Jahre): Bitte bleib bei mir, aber bedroh mich nicht! SIE (27 Jahre): Mit so einem Arsch möchte ich nicht einen Tag länger zusammen sein!

67 BINDUNGSBASIERTE THERAPIE IM ALTER Patientin 82 Jahre: Stumm.

68 KINDERKLINIK UND KINDERPOLIKLINIK IM DR. VON HAUNERSCHEN KINDERSPITAL SAFE SICHERE AUSBILDUNG FÜR ELTERN Ein bindungstheoretisches fundiertes Trainingsprogramm Swinde Landers & Katharina Trost

69 PRÄVENTION VON BINDUNGSSTÖRUNGEN Förderung der elterlichen Feinfühligkeit Schulung über Bedeutung der sicheren Bindung Verhinderung von unvorbereiteten Trennungen Vermeidung von Traumatisierung Behandlung nach Traumaerfahrung

70 SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern ZIEL DES SAFE -PROGRAMMS Förderung einer sicheren Bindungsbeziehung von Kindern zu ihren Eltern Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie

71 SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern AUSWIRKUNGEN POTENTIELL TRAUMATISCHER ERFAHRUNGEN AUF DIE MUTTER-KIND-INTERAKTION Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie

72 SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern SAFE ALS SCHUTZ / RESSOURCE Potentiell traumatische Erfahrungen Qualität der Interaktion mit dem Kind Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie

73 SAFE - Sichere Ausbildung für Eltern SAFE ALS SCHUTZ / RESSOURCE Depressivität Qualität der Interaktion mit dem Kind Abteilung Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie

74 John Bowlby Emotionale Bindungen an andere Menschen sind der Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Menschen, nicht nur in der Säuglingszeit oder im Kindergartenalter, sondern auch in der Schulzeit und Jugend sowie im Erwachsenleben bis ins hohe Alter. Aus diesen emotionalen Bindungen schöpft ein Mensch Kraft und Lebenszufriedenheit, und er kann hieraus auch wieder anderen Menschen Kraft und Lebensfreude schenken. Dies sind Themen, in denen sich die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft und traditionaler Weisheit treffen und übereinstimmen. Wir hoffen daher, dass unser gegenwärtiges Wissen trotz aller Unzulänglichkeiten schon umfassend genug sein möge, um uns in unseren Anstrengungen zu leiten, denjenigen zu helfen, die bereits große psychische Schwierigkeiten haben und noch mehr andere Menschen davor zu bewahren, solche Schwierigkeiten zu bekommen. Emotionale Bindungen an andere Menschen sind der Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Menschen, nicht nur in der Säuglingszeit oder im Kindergartenalter, sondern auch in der Schulzeit und Jugend sowie im Erwachsenleben bis ins hohe Alter. Aus diesen emotionalen Bindungen schöpft ein Mensch Kraft und Lebenszufriedenheit, und er kann hieraus auch wieder anderen Menschen Kraft und Lebensfreude schenken. Dies sind Themen, in denen sich die Erkenntnisse der modernen Wissenschaft und traditionaler Weisheit treffen und übereinstimmen... Wir hoffen daher, dass unser gegenwärtiges Wissen trotz aller Unzulänglichkeiten schon umfassend genug sein möge, um uns in unseren Anstrengungen zu leiten, denjenigen zu helfen, die bereits große psychische Schwierigkeiten haben und noch mehr andere Menschen davor zu bewahren, solche Schwierigkeiten zu bekommen. In J. Bowlby (1980) Attachment and loss. Vol. III: Loss: Sadness and depression (pp. 442). New York: Basic Books. In J. Bowlby (1980) Attachment and loss. Vol. III: Loss: Sadness and depression (pp. 442). New York: Basic Books. Paracelsus Medizinische Privatuniversität Early Life Care Karl Heinz Brisch

75

76 1. Early Life Care Konferenz St. Virgil Salzburg > Jetzt anmelden! FAMILIEN UNTER HOCH- STRESS Internationale und interdisziplinäre Konferenz mit Workshops Referierende: Heidelise Als, USA Katharina Braun, Dortmund Karl Heinz Brisch, München/Salzburg Christiane Druml, Wien Thorsten Fischer, Wien Sabine Haas, Wien Katharina Kruppa, Wien Giovanni Maio, Freiburg Claudia Reiner-Lawugger, Wien Christine Rinner, Dornbirn Alexandra Sann, München Klaus Sarimski, Heidelberg Irmela Wiemann, Weinbach Alexandra Wucher, Bregenz

77 Süddeutsche Zeitung 16. April 2018, 10:29 Uhr Umstrittener Gesetzentwurf Bayern will psychisch Kranke wie Straftäter behandeln Depressive Menschen sollen in Bayern künftig registriert werden - und behandelt, als wären sie Straftäter. Das ist kein Hilfe-, sondern ein Polizeigesetz. Kommentar von Heribert Prantl Hier gibt es eine Petition gegen diesen Gesetzentwurf!

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