Aktuelles zur Psychotraumatologie

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1 Aktuelles zur Psychotraumatologie Was ist eine PTBS? Dr. med. Dietmar W. Thumm Feuerwehrarzt Stadt Luzern ddt 2012

2 Aktuelles zur Psychotraumatologie Wann entsteht sie? Dr. med. Dietmar W. Thumm Feuerwehrarzt Stadt Luzern ddt 2012

3 Aktuelles zur Psychotraumatologie Wo liegt der Nutzen von Debriefing Dr. med. Dietmar W. Thumm Feuerwehrarzt Stadt Luzern ddt 2012

4 Psychotraumatologie Psychotraumatologie ist eine Wissenschaftsdisziplin, die sich mit den Ursachen, dem natürlichen Heilungsverlauf und den therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten traumatischer Folgeerkrankungen befasst. Körperliche und psychische Traumatisierung wird beschrieben als 1. objektives, plötzliches, kurz oder lang anhaltendes oder wiederkehrendes, 2. existenziell als bedrohlich erlebtes und auswegloses Ereignis außerhalb der menschlichen Erfahrungsnorm, das 3. das subjektive Erleben von absoluter Hilflosigkeit, Ohnmacht, intensiver Furcht und Entsetzen auslöst. (Michaela Huber, Lutz Ulrich Besser) ddt 2012

5 Psychotraumatologie Peter Levine bezeichnet Trauma als Verletzung unserer Schutzhülle, die die persönlichen Bewältigungsmechanismen übersteigt und zu einem überwältigenden Verzweiflungsgefühl führt. G. Fischer und P. Riedesser bezeichnen Trauma als Diskrepanzerlebnis zwischen Ereignis und Bewältigungsmöglichkeit, das mit Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt. ddt 2012

6 Psychotraumatologie Auch durch objektiv harmlos scheinende Situationen können Traumata entstehen, wenn die subjektive Belastbarkeit in diesem Moment überschritten wird. Sie können die unterschiedlichsten Auswirkungen haben und bleiben oft für lange Zeit unerkannt. Der Begriff Trauma wird heute oft inflationär und ungenau gebraucht, dramatisch oder belastend oft als traumatisch bezeichnet. Belastungen gehören zum Leben, zur Entwicklung; Traumata gehen wie die Definitionen beschreiben weit darüber hinaus. ddt 2012

7 Wie entsteht ein Psycho-Trauma? Neuere Erkenntnisse der Psychotraumatologie Der Hirnforschung und Neurobiologie Back to the roots ddt 2008

8 ddt 2008 Hauptsächliche Hirnstrukturen

9 3-Stufen-Hierarchie Steuerung von Intention und Verhalten Analyse, Kodierung, Speicherung Wachheit, Reaktion auf Reize ddt 2008

10 Beispiel: Verarbeiten eines Seheindruckes

11 Beispiel: Verarbeiten eines Seheindruckes

12 The five components of emotion Integrator SNC (cortical et sous cortical) (reflexive and appraisals of other component states) Subjective feeling (conscious and inconscious) Elaboration of information (appraisal of stimuli and situation) Cognition (automatic / non automatic appraisals, implicit / explicit) CNS (cortical and sub-cortical) Support (regulation, homeostatis and energy for urgency for ex.) Peripheral processes (psychophysiology) ANS / Hormonal system Behavioral organization (selection of needs and goals, action tendencies) Motor sub-system (execution of action, communication of reaction and intention) Motivation (Biological needs / pulsions, intentional goals / objectives) CNS (cortical and subcortical) didier grandjean Expressions and behaviours (facial movements, vocal, body and gestures) SNS (striated muscles)

13 Meine Gedanken kreisen Diverse Hormonund Meldesysteme, Hunger, Durst, Grundstimmung, Schilddrüse, Alle Sinnesorgane Sexualhormone Belohnungszentrum (nucleus acumbens) Mandelkern Input Stress-Systeme ddt 2012

14 Meine Gedanken kreisen Die ankommende Information wird gefärbt Das System macht eine erste Wertung (wichtig/unwichtig) Es sucht Verbindungen (gibt s das schon, hab ich das schon mal erlebt? ) Stellt Verknüpfungen her, um es am richtigen Ort ablegen zu können Speichern oder verwerfen ( save or delete ) ddt 2012

15 Stimmungsabhängigkeit, positive und negative Motivation Die Macht des Unbewussten ddt 2012

16 Autoregulation und Abhängigkeit vom Stoffwechsel: ddt 2010 Es ist ja nicht nur die komplexen Verarbeitung ein Problem, sondern der Mechanismus kann ja schon primär gestört sein: Stichwort psychische Krankheiten oder Störungen Verschiedenste Mechanismen werden nach einem Unfall hochoder runterreguliert

17 Vorbestehende psychische Störung beeinflusst Trauma-Verarbeitung Genetische Voraussetz ungen ddt 2010

18 ddt 2010 Der Einfluss bestehender Probleme auf die Psyche (psych. Entwicklung)

19 Der Einfluss bestehender psychischer Probleme Die Problematik der Verquickung mit der allgemeinen Psycho-Pathologie ist einer der Gründe, weshalb Fachleute immer wieder mit den Care- und Debriefing- Organisationen in Konflikt geraten Wichtig für uns Peers/Debriefer ist der Hintergedanke, gefährdete Personen aus einer Gruppe herausfiltrieren zu können, die wir dann im Bedarfsfalle an eine Fachperson weiterweisen können ddt 2010

20 Der Ausdruck: Meine Gedanken bewegen sich immer im Kreis kommt nicht von ungefähr. ddt 2008 Die Akute Belastungsreaktion (Abk.: ABR, engl.: Acute Stress Disorder, Abk.: ASD) ist die Folge einer extremen psychischen Belastung, für die der Betroffene keine adäquate Bewältigungsstrategie besitzt. Gleichbedeutend wird teilweise der Begriff akute Belastungsstörung verwendet, dies wird jedoch wiederholt kritisiert, da die akute Belastungsreaktion ausdrücklich keine Störung im Sinne einer Erkrankung darstellt und folglich auch nicht als solche bezeichnet werden sollte (siehe unten, ugs. Nervenzusammenbruch). Im Allgemeinen ist diese Krisensituation mit der Konfrontation mit körperlicher oder seelischer Gewalt gegen sich selbst oder Andere oder einer Verlustsituation verbunden.

21 Die akute Belastungsreaktion (ASD) Häufige Auslöser einer akuten Belastungsreaktion sind der Tod eines Angehörigen, das Erleben von Unfällen oder das Erfahren von Gewalt. Abhängig von der individuellen Konstitution des Betroffenen können aber auch objektiv weniger einschneidende Erlebnisse zu einer Akuten Belastungsreaktion führen. Die Akute Belastungsreaktion, die in der WHO-Klassifikation der Erkrankungen (International Classification of Diseases, aktuelle Version ICD-10) als F43.0 kodiert wird, hat zunächst keinen Krankheitswert, sondern ist eine normale Reaktion der menschlichen Psyche auf eine außergewöhnliche Erfahrung. ddt 2008

22 Symptome ddt 2008 In der Akutphase, also im so genannten peritraumatischen Zeitraum, ist vor allem eine Betäubung des Betroffenen auffällig. Dieser scheint wichtige Aspekte der Situation nicht zu bemerken oder führt Handlungen durch, die unangebracht oder völlig sinnlos erscheinen (Bewusstseinseinengung, Wahrnehmungsund Reizverarbeitungsstörung, Desorientiertheit). Außerdem kommen dissoziative Symptome vor, also das Gefühl, nicht man selbst zu sein oder alles wie durch einen Filter oder eine Kamera zu erleben (Depersonalisation, Derealisation). Meistens am eindrucksvollsten für den Außenstehenden sind die starken emotionalen Schwankungen des Menschen, der eine Akute

23 Verlauf ddt 2008 In der nachfolgenden Verarbeitungsphase verändern sich die Beschwerden, nehmen normalerweise im Verlauf der Verarbeitung ab und verschwinden üblicherweise völlig. In dieser Verarbeitungsphase kommt es oft zu einem Wiedererleben (Intrusion) der Ereignisse, also dem Eindringen des Erlebten in den Alltag. Das kann in Form von Albträumen oder auch als sich aufdrängende Erinnerungen (Flashbacks) geschehen. Diese Flashbacks werden häufig von Wahrnehmungen, die an die belastende Situation erinnern, ausgelöst ( getriggert ). Besonders häufig sind dies Gerüche oder Geräusche, zum Beispiel der Geruch von verbranntem Fleisch oder der Lärm eines Autounfalls. Häufige Folge dieses

24 Die bleibende Störung = Krankheit (PTBS oder PTSD) ddt 2008 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach ICD-10 Typische Merkmale sind das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Nachhallerinnerungen, Flashbacks), Träumen oder Alpträumen, die vor dem Hintergrund eines andauernden Gefühls von Betäubtsein und emotionaler Stumpfheit auftreten. Ferner finden sich Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen, Teilnahmslosigkeit der Umgebung gegenüber, Freudlosigkeit sowie Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten. Meist tritt ein Zustand von vegetativer Übererregtheit mit Vigilanzsteigerung, einer übermäßigen Schreckhaftigkeit und

25 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach DSM-IV 1996 A. Es war eine Konfrontation mit einem traumatischen Ereignis gegeben und zwar: 1. Konfrontation mit tatsächlichem oder drohendem Tod oder ernsthafter Verletzung oder Gefahr für eigene oder fremde körperliche Unversehrtheit (objektiv) und 2. Reaktion: Intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzen (subjektiv) ddt 2008

26 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach DSM-IV 1996 B. Es kommt zum Beharrlichen Wiedererleben des Ereignisses in Form von 1. Wiederkehrenden und eindringlichen belastenden Erinnerungen (Bildern, Gedanken, Wahrnehmungen) und/oder 2. Wiederkehrende belastenden Träume und/oder 3. Handeln oder Fühlen, als ob das Ereignis wiederkehrt ddt 2008

27 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach DSM-IV 1996 ddt 2008 C. anhaltendes Vermeidungsverhalten bzgl. Traumaassoziierter Reize oder Abflachung der allgemeinen Reagibilität. Drei der sieben folgenden Kriterien sind erfüllt: 1. Bewusstes Vermeiden von Gedanken, Gefühlen oder Gesprächen in Bezug auf das Trauma, 2. Bewusstes Vermeiden von Aktivitäten, Orten oder Menschen, die Erinnerungen wachrufen, 3. Unfähigkeit, einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern, 4. Deutlich vermindertes Interesse oder Teilnahme an wichtigen Aktivitäten, 5. Gefühl der Losgelöstheit oder Entfremdung von anderen, 6. Eingeschränkte Bandbreite des Affektes, 7. Gefühl einer eingeschränkten Zukunftsperspektive

28 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach DSM-IV 1996 D. anhaltende Symptome erhöhter Erregung. Zwei der folgenden fünf Kriterien sind erfüllt 1. Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen, 2. Reizbarkeit oder Wutausbrüche, 3. Konzentrationsschwierigkeiten, 4. Hypervigilanz (extreme Wachsamkeit), 5. Übertriebene Schreckreaktionen ddt 2008

29 Diagnostische Kriterien für eine PTBS nach DSM-IV 1996 E. Das Störungsbild dauert länger als einen Monat F. Das Störungsbild verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen ddt 2008

30 Wichtige Erkenntnis der aktuellen Trauma-Forschung Den Satz: vergiss es kann man vergessen: Gar nichts denken geht nicht. Gar nichts fühlen übrigens auch nicht. Akute Ereignisse, welche unser Reizverarbeitungssystem überfordern, sind zeitlos ddt 2010

31 Wichtige Erkenntnis der aktuellen Trauma-Forschung Ziel eines Debriefing ist in diesem Sinne, zu den immer noch kreisenden Gedanken und Gefühlen zeitgleiche Verknüpfungen herzustellen. Je mehr solcher Verknüpfungen wir herstellen können, desto besser können wir das Geschehene schliesslich verarbeiten und begreifen. ddt 2010

32 ddt, 2010

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