Transkulturelle Tabak- und Alkoholprävention
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- Tobias Krämer
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1 Transkulturelle Tabak- und Alkoholprävention Kurzbeitrag zum Workshop Gender und Migration: quer durch die Prävention 14. Nationale Fachtagung der SFA, Andy Biedermann, Public Health Services
2 Ausgangslage I Kennen wir die Ausgangslage? Was würden Sie mit CHF 5 Mio/Jahr für transkulturelle Alkohol- und Tabakprävention tun? Sind CHF 5 Mio. angemessen? oder brauchen wir sie gar nicht? Wo oder bei wem liegt das Problem (Zielgruppe)? Worin besteht es? Und was meinen die Migrantinnen und die Migranten dazu?
3 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1
4 Abb. 1: Sterbefälle Männer 2000 Abb. 2: Sterbefälle Frauen % 1% 28% Infektiöse Krankheiten Krebskrankheiten (bösartige) 20% 1% 22% Infektiöse Krankheiten Krebskrankheiten (bösartige) 8% 1% 8% 2% Diabetes mellitus Kreislaufsystem Atmungsorgane insgesamt Alkoholische Leberzirrhose 4% 0% 7% 3% Diabetes mellitus Kreislaufsystem Atmungsorgane insgesamt Alkoholische Leberzirrhose Unfälle und Gewalteinwirkungen Unfälle und Gewalteinwirkungen 36% Andere Todesursachen 43% Andere Todesursachen Abb. 3: Verlorene potentielle Lebensjahre Männer % 3% Infektiöse Krankheiten Abb. 4: Verlorene potentielle Lebensjahre Frauen % 19% Infektiöse Krankheiten 25% Krebskrankheiten (bösartige) Krebskrankheiten (bösartige) Diabetes mellitus Diabetes mellitus 1% Kreislaufsystem Atmungsorgane insgesamt 18% 42% Kreislaufsystem Atmungsorgane insgesamt 31% 2% 2% 18% Alkoholische Leberzirrhose Unfälle und Gewalteinwirkungen Andere Todesursachen 2% 3% 12% 1% Alkoholische Leberzirrhose Unfälle und Gewalteinwirkungen Andere Todesursachen
5 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol
6 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol Sozial benachteiligte MigrantInnen: Tendenzen für erhöhte Belastung (GMM 2006 u.a.)
7 Erhöhte ges. Belastungen: Allgemeine Indikatoren Sozialer Status: Je nach Gruppe zwischen 63 und 89% ohne Schulabschluss und ohne weitere Ausbildung. Durchschnittseinkommen CH: 4286 CHF, It: 3348 CHF, andere noch tiefer Subjektive Einschätzung eigene Gesundheit: Im Schnitt deutlich schlechter als bei CH (ausgenommen D, F, Österreich). Deutliche Geschlechtsunterschiede bei Personen aus Tk, It, Sri Lanka (Frauen jeweils schlechter). Psychische Ausgeglichenheit: Besonders tiefe Werte bei türkischen MigrantInnen, aber auch exyu, Por, Sri Lanka < CH. Bei Tk und Sri Lanka: Frauen deutlich tiefere Werte als Männer. Quelle: Gesundheitsmonitoring der schweizerischen Migrationsbevölkerung 2004 (GMM), 2006
8 Alkoholkonsum Abstinenzquoten: bei MigrantInnen hoch CH=DE=AT 20%, It 31%, Por 31%, exyu 49%, Türkei 58%, Sri Lanka 70%, Asylsuchende > 80% Täglich Trinkende: It 25%, Por 18% > CH 15%. exyu, Tk, Sri Lanka: <10% Männer > Frauen: einmal täglich oder mehr Männer: It 42%, Por 41%, CH 36%, exyu 16%, Tk 7%, Sri Lanka 15% Frauen: It 15%, CH 9%, andere <10% Rauschtrinken: mehr als einmal pro Monat Por 7%, CH 6%, It 4%, exyu 3%, Tk 2%, Sri Lanka 0% Quelle: GMM 2006
9 Tabakkonsum Aktuelle RaucherInnen: Tk 48% (m 53%, f 42%), exyu 37%, CH 33%, Sri Lanka 11%. Sonst etwa wie CH. Asylbewerber: seltener Gender: Bei Männern immer deutlich höherer Konsum als bei Frauen Wissen über die negativen Auswirkungen: bei Personen, die keine Landessprache sprechen besonders ungenügend Quelle: GMM 2006
10 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol Sozial benachteiligten MigrantInnen: Tendenzen für erhöhte Belastung (GMM 2006 u.a.) Sprache, Botschaften, Bilder und Kommunikationswege: meist auf soz-ök Mittel- + Oberschicht ausgerichtet
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13 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol Sozial benachteiligten MigrantInnen: Tendenzen für erhöhte Belastung (GMM 2006 u.a.) Sprache, Botschaften, Bilder und Kommunikationswege: meist auf soz-ök Mittel- + Oberschicht ausgerichtet Präventionsangebot für MigrantInnen kaum bekannt..
14 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol Sozial benachteiligten MigrantInnen: Tendenzen für erhöhte Belastung (GMM 2006 u.a.) Sprache, Botschaften, Bilder und Kommunikationswege: meist auf soz-ök Mittel- + Oberschicht ausgerichtet Präventionsangebot für MigrantInnen kaum bekannt Erreichen Angebote Zielgruppen? Sind sie wirkungsvoll und kosteneffizient?.
15 Ausgangslage II Chronische, nicht-übertragbare Krankheiten = Nr 1 Hauptrisikofaktoren: Tabak, ungesunde Ernährung, ungenügende Bewegung, Übergewicht, Alkohol Sozial benachteiligten MigrantInnen: Tendenzen für erhöhte Belastung (GMM 2006 u.a.) Sprache, Botschaften, Bilder und Kommunikationswege: meist auf soz-ök Mittel- + Oberschicht ausgerichtet Präventionsangebot für MigrantInnen kaum bekannt Erreichen Angebote Zielgruppen? Sind sie wirkungsvoll und kosteneffizient? Weil Wissen um wirksames und effizientes Vorgehen weitgehend fehlt, ist Engagement schwierig
16 Schwierigkeiten Fehlende Grundlagendaten: bezüglich Bedarf, Bedürfnisse, Health Beliefs, Health Seeking Behaviours, Wirksamkeit von Massnahmen Was ist best practice? Wenig Wissenstransfer und Vernetzung z.b. betreffend Diffusionskanäle, Schlüsselpersonen, sozialen Netzwerken MediatorInnen: Arbeit sehr aufwändig, Überbeanspruchung, oft kleine Pensen und symbolische Gehalte -> geringe Wertschätzung, hohe Fluktuationen
17 Empfehlungen GF-CH: Quint-Essenz - Qualitätsentwicklung BAG Drogen Bedeutung einer migrationsspezifischen Drogenarbeit und deren Folgen für die Praxis Qualitätskriterien migrationsgerechter Suchtarbeit (Dahinden, J. et al (2005). Nationale Machbarkeitsstudie Projektmodell «Migration und Sucht». Neuchâtel: Swiss Forum for Migration and Population Studies(SFM)) Guide to good practice HIV/Aids-Prävention Etc.
18 Projekt: Transkulturelle Prävention und Gesundheitsförderung Träger Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention BAG (Sektion Chancengleichheit und Gesundheit) Caritas Schweiz Krebsliga Schweiz Public Health Services Radix Gesundheitsförderung SFA Schweizerisches Rotes Kreuz
19 Ziele des Projekts Sensibilisierung der Entscheidungsträger Motivierung und Befähigung der Fachpersonen zur transkulturellen Gesundheitsförderung und Prävention Dadurch Beitrag für wirksamere, effizientere und intensivierte transkulturelle Prävention und GF Letztlich: vermehrte Chancengleichheit und bessere Gesundheit der Migrationsbevölkerung
20 Vorgehen 1. Phase: Grundlagenbericht Literaturanalyse, Umfragen Resultat: Grundlagenbericht, best practice, Qualitätskriterien Tools für die Kommunikation und Anwendung 2. Phase: Dissemination Fachpublikationen Infobroschüren und Umsetzungshilfsmittel Nationale Tagung zur Sensibilisierung der Entscheidungsträger Workshops für Wissenstransfer Dissemination in Settings Ausbildungslehrgänge für Gesundheitsförderung und Prävention 3. Phase: Pilotprojekte
21 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
22 Fragen / Diskussion Probleme: Stolpersteine, Schwierigkeiten, Hürden Bedürfnisse: Unterstützung, Hilfsmittel, Instrumente
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