Statistischer Quartalsbericht III/2010

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Statistischer Quartalsbericht III/2010"

Transkript

1 Zu- und Weggezogene 2000 bis 2009 nach ausgewählten Herkunfts- und Zielgebieten Zugezogene Weggezogene Umland (Landkreise Leipzig und Nordsachsen) Alte Bundesländer Neue Bundesländer Ausland Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Statistischer Quartalsbericht III/2010

2 LEIPZIGER STATISTIK UND STADTFORSCHUNG Statistischer Quartalsbericht III/2010 [11/10] Herausgeber: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen Verantwortlich: Dr. Ruth Schmidt Redaktion Textteil: Dr. Ruth Schmidt Redaktion Statistikteil: Peter Dütthorn Technische Bearbeitung: Kathrin Siegert Verlag: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen Druckerei: Stadt Leipzig, Hauptamt Redaktionsschluss: Gebühr: 7,- Alle Rechte vorbehalten. Es ist nicht gestattet, ohne ausdrückliche Genehmigung des Amtes für Statistik und Wahlen diese Veröffentlichung oder Teile daraus für gewerbliche Zwecke zu vervielfältigen oder in elektronische Systeme einzuspeichern. Die Vervielfältigung dieser Veröffentlichung oder von Teilen daraus ist für nicht gewerbliche Zwecke mit Angabe der Quelle gestattet. Veröffentlichungen des Amtes für Statistik und Wahlen können wie folgt bezogen werden: Postbezug (zuzüglich Versandkosten): Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Leipzig Direktbezug: Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Burgplatz 1, Stadthaus, Raum 228 Statistischer Auskunftsdienst: Fon (0341) Fax (0341) Internet Zeichenerklärung: 0 = weniger als die Hälfte von 1 in der letzten besetzten Stelle, jedoch mehr als nichts. = Veröffentlichung ist aus Datenschutzgründen nicht möglich - = nichts vorhanden / = Zahlenwert nicht sicher genug davon = Summe der Einzelpositionen ergibt Gesamtsumme (Aufgliederung) darunter = nur ausgewählte Einzelpositionen (Ausgliederung)

3 Inhaltsverzeichnis Seite Kurzinformationen... 2 Faktoren der Leipziger Bevölkerungsentwicklung Berufspendler Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Unternehmensregister Kreative bzw. wissensintensive Industrien in Leipzig und anderen EU-Regionen Bildungsreport: Fakten, Probleme und der Blick in die Zukunft Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen Regionale Unterschiede im Elterngeldbezug von Vätern Einkommen und Einkommensentwicklung in Sachsen und Leipzig Risiko Kreditaufnahme empirische Indikatoren privater Verschuldung Vergleich der 15 größten deutschen Städte Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 für Städte und Gemeinden Quartalszahlen Aus dem Inhalt Der Zuwachs der Einwohnerzahl der Stadt Leipzig im Jahr 2009 ist hauptsächlich auf die hohe Zahl an Zuzügen zurückzuführen; Zuzüge im Jahr 2009 stellen einen neuen Höchstwert dar. Bei insgesamt steigenden Beschäftigtenzahlen hat sich die Zahl der Einpendler in die Stadt Leipzig im Jahr 2009 verringert, die Einpendler machen 40,8 % der in Leipzig beschäftigten Personen aus. Der seit 2006 zu beobachtende Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat sich sowohl am Arbeitsort als auch am Wohnort Leipzig im Jahr 2009 fortgesetzt. Von den in Leipzig registrierten Unternehmen haben 92 % weniger als 10 Beschäftigte. Ergebnisse im Rahmen des EU-Forschungsprojektes ACRE in 13 Metropolregionen, darunter auch Leipzig, zeigen die hohe Bedeutung von persönlichen Netzwerken und der Arbeitsplatzsituation für die Standortentscheidungen von Personen in kreativen und wissensintensiven Branchen. Der am 18. Oktober 2010 vorgelegte erste Bildungsreport listet Bildungsaktivitäten von der frühen Kindheit bis zum Seniorenalter auf. Während bundesweit 20 % der Frauen und Männer im Alter von 18 bis 26 Jahre als Single leben, sind dies in der Stadt Leipzig 49 %. In der Stadt Leipzig haben 29,0 % der Väter der im Jahr 2008 geborenen Kinder Elterngeldbezüge in Anspruch genommen, im Freistaat Sachsen betrug der Anteil 26,7 %, bundesweit waren es 20,8 %. Auf Grundlage der Ergebnisse des Mikrozensus ergibt sich, dass im Jahr 2009 insgesamt 19,1 % der Leipziger Bevölkerung als armutsgefährdet gelten, da sie über weniger als 60 % des durchschnittlichen Leipziger Nettoäquivalenzeinkommens verfügen, bezogen auf den gesamtdeutschen Durchschnitt, liegt die Armutsgefährdungsquote in Leipzig bei 27,2 %. Im Ranking des Privatverschuldungsindex der SCHUFA für das Jahr 2009 steht die Stadt Leipzig auf Platz 367 der 413 Landkreise bzw. kreisfreien Städte. Von den 15 größten deutschen Städten hatten im Jahr 2009 nur Dortmund, Essen und Duisburg einen Rückgang der Einwohnerzahlen zu verzeichnen. Die amtliche Einwohnerzahl der Stadt Leipzig lag zur Jahresmitte 2010 bei Personen. Das waren 816 weniger als zum Jahresende 2009, aber 615 mehr als am Im 1. Halbjahr 2010 wurden 201 Kinder mehr als im 1. Halbjahr 2009 geboren. Auch wenn die Steuereinnahmen im dritten Quartal 29,5 Mill. höher waren als im Vorjahr, ist für die ersten neun Monate des Jahres 2009 ein Rückgang von 16,8 Mill. gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Die Hotels und Pensionen verbuchten im 1. Halbjahr 2010 einen Zuwachs von fast Gästen und Übernachtungen im Vergleich zum 1. Halbjahr Mit knapp 99 Mill. Fahrgästen (= 9,2 Prozent mehr als 2009) verbuchten die Leipziger Verkehrsbetriebe in den ersten neun Monaten 2010 so viele wie seit 1992 nicht mehr. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 1

4 Kurzinformationen Parteienpräferenzen und Lebenslage Die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz hat im Jahr 2010 bei den Anhängern aller politischen Parteien abgenommen. Die markanteste Verschiebung ergibt sich bei den FDP- Sympathisanten: Unter ihnen sank der Anteil an Personen, die um ihren Arbeitsplatz bangen, gegenüber 2009 am deutlichsten. Unter den Anhängern der Rechtsparteien NPD, DVU und REP sowie den Sympathisanten von DIE LINKE und GRÜNE ist aktuell die Sorge um den Arbeitsplatz relativ hoch verbreitet, unter den Anhängern von CDU/CSU und SPD dagegen eher gering. Dies zeigt eine Studie im Auftrag der Universität Leipzig, welche unter anderem die Verbindung von empfundener Arbeitsplatzsicherheit und Wahlverhalten herausarbeitet. Durchgeführt wurde die Untersuchung durch das Berliner Meinungsforschungsinstitut Usuma, welches Wahlberechtigte in West- und 505 Wahlberechtigte in Ostdeutschland interviewte. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes prägt die Sympathie für Parteien: 21,4 Prozent unter den Anhängern der rechten Parteien sowie 14,1 Prozent unter den Anhängern der Partei DIE LINKE sind laut Umfrage arbeitslos, bei den FDP- Anhängern finden sich mit 1,4 Prozent hingegen fast überhaupt keine Arbeitslosen. (Quelle: Universität Leipzig) Sachsen hat geringste Scheidungsrate In Sachsen kamen 2009 wie auch 2008 auf Einwohner 18 Ehescheidungen. Damit war Sachsen das Bundesland mit der geringsten Scheidungsrate je Einwohner. Bundesweit wurden 23 Ehen je Einwohner geschieden. Die Stadt Leipzig widerspricht hingegen diesem Trend: Scheidungen unter der Leipziger Bevölkerung im Jahr 2009 bedeuteten 18,3 Prozent mehr als noch Mit 21 Ehescheidungen je Einwohner liegt Leipzig damit auch deutlich über dem Sachsendurchschnitt. Setzt man zudem die Leipziger Eheschließungen im Jahr 2009 entgegen zeigt sich, dass auf 100 Eheschließungen knapp 75 Ehescheidungen in der Messestadt kommen der höchste Wert seit fünf Jahren. In Dresden scheinen hingegen die Ehen länger zu halten: 997 Scheidungen im Jahr 2009 bedeuteten einen Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. So stehen statistisch 100 Eheschließungen in der Elbestadt etwa 50 Ehescheidungen gegenüber. (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen) Sommer 2010: ein meteorologischer Rückblick Er scheint schon fast in Vergessenheit geraten, der Sommer Das mag wohl daran liegen, dass er uns nicht viel sommerliches Wetter vergönnt hat. Dabei hat im Juni alles so gut angefangen. An 322,6 Stunden schien in Leipzig die Sonne und somit um 123,5 Stunden länger als im langjährigen Mittel. Bei einer Niederschlagsmenge von nur 10,5 mm konnte der Regenschirm getrost zu Hause bleiben. Landwirten und Gartenbesitzern machte der fehlende Regen jedoch das Leben schwer. Auf die Trockenheit folgte dann die Hitze. Der Juli bescherte den Leipzigern etliche heiße Tage. Die mittlere Tagestemperatur erreichte 21,8 C, das waren 3,9 C mehr als im langjährigen Mittel. Auch die Niederschläge blieben mit 49,0 mm unterdurchschnittlich. Dann jedoch nahm der Sommer ein abruptes Ende. Obwohl im August die Temperatur im Mittel mit 17,7 C den langjährigen Durchschnittswert erreichte, regnete es an der Messstation Leipzig/Schkeuditz so viel wie seit Beginn der Aufzeichnungen (1972) nicht. 157,6 mm Niederschlag konnten die Meteorologen messen, im langjährigen Mittel fallen im August 59 mm. (Quelle: Deutscher Wetterdienst) Leipziger im Durchschnitt 44 Jahre alt Seit 1990 ist das Durchschnittsalter der Leipziger Bevölkerung um vier Jahre auf 44,1 (2009) angestiegen. Die demografische Alterung verläuft in Leipzig somit langsamer als in vielen anderen sächsischen Gemeinden. In Dresden nahm das Durchschnittsalter um 4,1 Jahre auf 43,1 und in Chemnitz sogar um 7,5 Jahre auf 47,2 zu. Sachsenweit alterte die Bevölkerung um durchschnittlich 6,5 Jahre auf 45,9 im Jahr Die jüngste Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von 39,7 Jahren lebt 2009 in der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal im Landkreis Bautzen. Die demografisch älteste Bevölkerung hat die vogtländische Gemeinde Bad Brambach mit 51,0 Jahren. (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen) Mehr Kindergeld oder mehr Kindertagesstätten Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) hat in einer Simulation die Auswirkungen einer Erhöhung des Kindergeldes mit einem Ausbau der Kinderbetreuung verglichen. Durch eine Erhöhung des Kindergelds würde die Geburtenwahrscheinlichkeit zwar insgesamt gering gesteigert, aber vornehmlich nur bei Frauen mit niedrigem Bildungsniveau. Auf die Beschäftigung hätte diese Maßnahme sogar negative Auswirkungen. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung hätte dagegen doppelt positive Effekte. Vor allem Frauen mit hohem Bildungsniveau würden ihre Erwerbstätigkeit merklich steigern. Bei bisher kinderlosen Frauen würde zusätzlich die 2 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

5 Geburtenwahrscheinlichkeit ansteigen. Außerdem würde die erhöhte Erwerbstätigkeit von Frauen den Ausbau der Kinderbetreuung zumindest teilweise refinanzieren. (Quelle: DIW Berlin) Ausländer in der EU und Leipzig Im Jahr 2009 lebten in den EU-27-Mitgliedsstaaten 31,9 Mio. ausländische Staatsangehörige, das sind 6,4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Den geringsten Ausländeranteil mit unter 1 Prozent haben die Mitgliedsstaaten Polen, Rumänien und Bulgarien, den höchsten Ausländeranteil hat Luxemburg mit 43,5 Prozent. In Deutschland haben 8,8 Prozent der Gesamtbevölkerung eine ausländische Staatsangehörigkeit. In der Regel tragen die ausländischen Staatsangehörigen zu einer Verjüngung der Bevölkerung bei. Gut ein Drittel der Ausländer gehört einem anderen EU- Mitgliedsland an. Die meisten EU-Ausländer kommen aus Rumänien (2,0 Mio.), Polen (1,5 Mio.), Italien (1,3 Mio.) und Portugal (1,0 Mio.). Zwei Drittel der in der EU-Staaten lebenden Ausländer sind Drittstaatenangehörige. Die größten Gruppen sind die Türken (2,4 Mio.), Marokkaner (1,8 Mio.) und Albaner (1,0 Mio.) hatte die Stadt Leipzig Ausländer (Basis: Einwohnerregister), das sind 5,3 Prozent der Leipziger Bevölkerung Ausländer stammen aus EU-Ländern. Die größten Gruppen sind jedoch Staatsbürger von Nicht-EU-Ländern, und zwar Ukrainer (2 368), Russen (2 339) und Vietnamesen (2 192). (Quelle: Eurostat) Drei Viertel der sächsischen Bevölkerung sind Nichtraucher Leipzig unter Durchschnitt Im Jahr 2009 zählten sich 76 Prozent der sächsischen Bevölkerung im Alter von 15 und mehr Jahren zu den Nichtrauchern. Frauen erweisen sich im Freistaat als deutlich gesundheitsbewusster: 83 Prozent Nichtraucheranteil unter den Frauen stehen 69 Prozent bei den Männern gegenüber. Unter den 20- bis 30-Jährigen lag der Nichtraucheranteil insgesamt hingegen nur bei knapp 60 Prozent. Ein Vergleich mit den 1999er Ergebnissen zeigt, dass sich in Sachsen der Raucheranteil im Wesentlichen nicht reduzieren konnte. Trotz medienwirksamen Informationskampagnen und sächsischem Nichtraucherschutzgesetz greift nach wie vor knapp jeder Vierte zum Glimmstängel. Eine Reduzierung des Raucheranteils ist laut Statistischem Landesamt demnach nicht zu konstatieren. Dabei sprechen gegen das Rauchen neben gesundheitlichen auch finanzielle Aspekte. Wie die Zahlen des Statistischen Landesamts beweisen, kann - wer auf Tabakkonsum verzichtet - einiges an Geld sparen. Seit Januar 2005 haben sich Tabakwaren in vier merklichen Stufen (Ende 2005, 2006, 2007 und Mitte 2009) insgesamt um 19 Prozent verteuert. Betrachtet man das Rauchverhalten unter den Leipzigern ist feststellbar, dass diese 2009 mit durchschnittlich 70 Prozent Nichtraucheranteil unter dem sächsischen Wert liegen. 64 Prozent der Leipziger und 75 Prozent der Leipzigerinnen zählten sich hierbei zu den Nichtrauchern. Gegenüber den Werten von vor zehn Jahren fällt insbesondere auf, dass der Anteil weiblicher Raucher angestiegen ist. (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen) Positive Beherbergungsstatistik für Leipzig Laut Statistischem Landesamt Sachsen betrug die Anzahl der Gästeankünfte für Leipzig im 1. Halbjahr 2010 insgesamt (1. Halbjahr 2009: ). Dies bedeutet eine Steigerung von 12,4 Prozent. Damit kann Leipzig nach den Rekordjahren 2008 und 2009 erneut auf ein sehr erfolgreiches 1. Halbjahr 2010 verweisen. Auch die Anzahl der Übernachtungen erhöhte sich im 1. Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf Übernachtungen (1. Halbjahr 2009: ). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug dabei 1,8 Tage je Gast. Der Anteil ausländischer Gäste an den Übernachtungen betrug im 1. Halbjahr ,4 Prozent. Vor fünf Jahren lag dieser noch bei unter 14 Prozent. Insbesondere bei Gästen aus Großbritannien (+35 Prozent), den Niederlanden (+43 Prozent) und Skandinavien (+51 Prozent) konnten hohe zweistellige Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnet werden. (Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen) Weniger los auf Leipziger Einkaufsmeilen Angesichts der alltäglichen Betriebsamkeit in Leipzigs Innenstadt mag es verwundern, dass die Petersstraße und die Grimmaische Straße ihre guten Vorjahresergebnisse im Ranking der meistbesuchtesten Einkaufsmeilen deutscher Großstädte nicht halten konnten. Im Vergleich zu 2009 reduzierte sich die Passantenfrequenz in beiden Straßen und auch im Ranking fielen beide Einkaufsstraßen zurück wurden in der Petersstraße binnen einer Stunde Passanten gezählt, 2009 waren es noch Die Petersstraße fiel im Ranking der meistbesuchtesten Einkaufsmeilen damit auf Rang 18 zurück (Vorjahr: Rang 13). Auch die Grimmaische Straße konnte an ihr gutes Vorjahresergebnis (7 995 Passanten, Rang 17) nicht anschließen und landete 2010 mit einer Passantenfrequenz von nur noch auf Rang 38. Die meistbesuchteste Einkaufsstraße ist 2010 die Kölner Schildergasse mit Passanten, gefolgt von der Hamburger Mönckebergstraße und der Münchner Kaufingerstraße. Aufsteiger des Jahres 2010 ist der Alexanderplatz in Berlin, der sich von Rang 16 auf Rang 7 steigern konnte. (Quelle: Jones Lang LaSalle ) Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 3

6 Faktoren der Leipziger Bevölkerungsentwicklung 2009 Andreas Martin Ganz im Gegensatz zur im letzten Jahrzehnt beständig regressiven Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den ostdeutschen Bundesländern (wie auch in den meisten Städten derselben) legte Leipzig ebenso beständig auch 2009 bei den Einwohnern wiederum zu. Per hatte die zu diesem Zeitpunkt zwölftgrößte Stadt Deutschlands laut der amtlichen Quelle Statistisches Landesamt Sachsen Einwohner. Gegenüber dem Vorjahr entsprach das einem Wachstum von Personen (+0,7 Prozent). Gegenüber dem erhöhte sich die Zahl der Leipziger gar um , was einem jährlichen Wachstum von fast Personen entspricht. Innerhalb der betrachteten Dekade gab es lediglich in den ersten beiden Jahren einen geringen Bevölkerungsrückgang (2000: -664; 2001: -156 Personen), wobei dieser 2000 durch die Eingemeindung von Burghausen und Rückmarsdorf mit damals Einwohnern mehr als wettgemacht wurde. Entwicklung um Personen Leipzigs Bevölkerungsentwicklung gegenüber dem Vorjahr 2000 bis Entwicklung gesamt dar.: Eingemeindungsgewinn Natürliche Bevölkerungsbewegung Nachdem Leipzig Mitte der 1990er Jahre den absoluten Geburtentiefpunkt erreichte (die Geburtenrate 1995 lag bei 5,0 Lebendgeborenen je Einwohner), gingen die Geburtenzahlen seither recht kontinuierlich nach oben wurden mit Lebendgeborenen die meisten seit 1990 registriert, die Geburtenrate lag mit 9,9 nur gering unter jener des Jahres kam die Stadt mit nunmehr Geburten zumindest in die Nähe des Vorjahresspitzenwertes. Das entsprach einer Rate von 9,7. Deutschlandweit lag die Geburtenrate 2009 bei 8,1, in den sechs östlichen Bundesländern nur bei 8,0 Lebendgeborenen je Einwohner. Da (auch) in Leipzig bei verschiedenen Geburteneinflussfaktoren 2009 zumindest Stagnation zu beobachten war, ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren kaum noch mit steigenden Geburtenzahlen zu rechnen sein wird. Insbesondere wird die Zahl der Frauen im Alter von 15 bis unter 45 Jahren, die zuletzt analog der Gesamteinwohnerzahl stets anstieg, nunmehr durch das Hineinwachsen geburtenschwacher und dem Hinauswachsen geburtenstarker Altersjahrgänge abnehmen. Es ist zumindest fraglich, ob dies durch Zuzugsüberschuss in dieser Altersgruppe sowie leichtem Anstieg der Fruchtbarkeitsrate kompensiert werden kann. Natürliche Bevölkerungsbewegung 2000 bis Lebendgeburten Gestorbene Gestorbenenüberschuss Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen * In den Jahren 2004 und 2009 wurde die Entwicklung durch jeweils ca Abmeldungen von Amts wegen negativ beeinflusst. Der Bevölkerungsgewinn der letzten zehn Jahre entspricht etwa der gegenwärtig im gesamten Stadtbezirk Nordwest wohnenden Einwohnerschaft und ist auch vergleichbar mit der Summe der Einwohner von Markranstädt und Taucha. Auch 2009 profitierte die Stadt Leipzig wiederum von ihrer Ausstrahlung nach außen. Einem Geburtendefizit von 482 Personen stand ein wesentlich größerer Zuzugsüberschuss von Personen gegenüber, womit der Trend der letzten Jahre fortgeschrieben wurde. Der positive Wanderungssaldo lag de facto sogar noch um ca Personen höher, amtliche Registerbereinigungen in dieser Höhe beeinflussten jedoch wie schon 2004 die Wegzüge aus Leipzig. Personen Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Die Zahl der Gestorbenen erreichte 2009 mit Personen zwar den höchsten Wert der letzten Dekade, die damit verbundene Sterberate von 10,6 Gestorbenen je Einwohner ist jedoch sehr moderat. So fiel das Geburtendefizit im abgelaufenen Jahr mit 482 Personen nach 2008 (265) auch wiederum so niedrig aus wie seit 1966 nicht mehr. Da der Anteil der Älteren (mit höherer Sterbewahrscheinlichkeit) in naher Zukunft schneller zunehmen wird als die Lebenserwartung steigt, 4 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

7 wird in den nächsten Jahren mit leicht steigenden Sterbezahlen zu rechnen sein, so dass weiterhin ein (eher mäßiges) Geburtendefizit erwartet wird. Räumliche Bevölkerungsbewegung Weitaus gewichtiger für die Bevölkerungsentwicklung in Leipzig erwies sich auch 2009 wiederum die Außenwanderung. Mit Zuzügen erfasste die amtliche Statistik einen absoluten Spitzenwert. Dass mit Wegzügen aus Leipzig gleichzeitig auch der höchste Wert seit den Wendejahren 1989 und 1990 registriert wurde, beruht neben weiter ansteigender Lebensflexibilisierung bzw. Mobilität insbesondere jüngerer Menschen auch auf einer konzentrierten Bereinigungsaktion im Leipziger Einwohnerregister, wobei offensichtliche, schon Jahre zurückliegende und nie gemeldete Abwanderungen in einer Größenordnung von ca Fällen in das Register eingepflegt wurden. Ohne diese Registerbereinigungen hätte für Leipzig im abgelaufenen Jahr ein Wanderungsgewinn zu Buche gestanden, wie er seit der letzten Nachkriegszeit nicht mehr registriert wurde, so reichte es mit einem Plus von Personen immer noch dazu, die Größenordnung der letzten Jahre zu erreichen. Personen Räumliche Bevölkerungsbewegung 2000 bis Zuzüge Wegzüge Saldo im abgelaufenen Jahr aufgrund des niedrigen und zudem auch über das letzte Jahrzehnt relativ gleichbleibenden Niveaus bezüglich der Zuzüge nach Leipzig weniger bedeutungsvoll. Zudem war der jeweilige Wanderungssaldo in diesen Altersgruppen unerheblich. Ganz erheblich und das gesamte Wanderungsgeschehen der Stadt Leipzig prägend war indessen der Wanderungssaldo in der Altersgruppe der 18- bis unter 25-Jährigen. Den Zuzügen in dieser Altersgruppe standen nur Wegzüge gegenüber, was zu einem Zuzugsplus von Personen allein in dieser Gruppe führte. Weiteren Wanderungsgewinn gab es bei den 25- bis unter 30-Jährigen (+494 Personen) und in der Altersgruppe ab 65 Jahre (+98 Personen). Durch einen negativen Wanderungssaldo am stärksten geschwächt wurde die Altersgruppe der 30- bis unter 50-Jährigen (-1 061), wobei unbedingt zu berücksichtigen ist, dass gerade diese Altersgruppe sowie jene der 50- bis unter 65-Jährigen von den Registerbereinigungen des Jahres 2009 betroffen waren. Ohne diese wäre die Gruppe der unter 18-Jährigen analog des Vorjahres die einzige mit einem Wanderungsverlust gewesen. Die Altersjahrgänge mit den absolut meisten Zuzügen waren 2009 zum wiederholten Male jene zwischen 19 und 29 Jahren (jeweils über 1 000). Währenddessen lagen die Maxima bei den Wegzügen in den Altersklassen 25 bis unter 30 Jahre mit jeweils über 700 pro Jahrgang. Zu- und Weggezogene 2000 und 2009 nach Altersjahrgängen Zuzug Wegzug Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Die altersmäßige Zusammensetzung der zugezogenen wie auch der weggezogenen Personen war 2009 wie in den Jahren zuvor sehr heterogen. Dominiert wurden die Zuzüge in steigendem Maße von den 18- bis unter 25-Jährigen und den 25- bis unter 30-Jährigen. 57,3 Prozent aller Zugezogenen gehörten 2009 diesen Altersgruppen an. Bei einem um 21,0 Prozent niedrigeren Zuzugsniveau betrug dieser Anteil im Jahr 2000 nur 48,5 Prozent. Von Bedeutung war weiterhin auch der allerdings leicht rückläufige Anteil der zugezogenen 30- bis unter 50-Jährigen, welcher 2009 bei 25,0 Prozent lag. Sowohl die unter 18-Jährigen als auch die Altersgruppen ab den 50-Jährigen waren Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 5

8 Wanderungssalden 2000 und 2009 nach Altersjahrgängen < < < < <65 65 u.älter Altersjahrgänge Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Zugezogene in die und Weggezogene aus der Stadt Leipzig 2000 bis 2009 nach ausgewählten Altersgruppen Altersgruppe 0 bis unter 18 Jahre Altersgruppe 18 bis unter 25 Jahre Zugezogene Weggezogene Altersgruppe 25 bis unter 30 Jahre Altersgruppe 30 bis unter 50 Jahre Altersgruppe 50 bis unter 65 Jahre Altersgruppe 65 Jahre und älter Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Die Spitzen bei den Wegzügen 2004 und 2009 vor allem bei den drei älteren Altersgruppen sind auf Registerbereinigungen zurückzuführen. 6 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

9 Die mit Abstand höchsten positiven Salden wurden in den Jahrgängen 17 bis unter 28 registriert (zwischen +74 und ), während die Jahrgänge zwischen 29 und unter 47 durchweg durch Wanderungsverlust auf niedrigem Niveau für die Stadt gekennzeichnet waren. Auch die meisten Jahrgänge im Kindes- und Jugendalter verzeichneten mehr Weg- als Zuzüge. In den älteren Altersklassen, hier ab 59, wurden größtenteils mehr Zuzüge als Wegzüge erfasst. Das Resümee zur Altersbetrachtung: Ausschlaggebend für den erneuten Wanderungsgewinn und damit für die weitere Zunahme der Leipziger Bevölkerung ist die Anziehungskraft der Stadt insbesondere für die von hoher Mobilität geprägte Altersgruppe zwischen 18 und 30 Jahren. Die hohe Zuzugszahl dieser Gruppe Zugezogene wurden registriert - wurde nur zu einem Teil durch Wegzüge in derselben (10 062) und die Wanderungsverluste der nachfolgenden Jahrgänge revidiert. Weggezogene Kinder (bis unter 15 Jahre) nebst des Wanderungsminus von 204 Personen in dieser Gruppe offenbaren einen Handlungsansatz bezüglich Werbung junger Familien mit Kindern. Woher kamen 2009 die Neu-Leipziger? Wohin zogen die Alt-Leipziger? Mit 61,1 Prozent kam das Gros der Zugezogenen aus den sechs Ostbundesländern, darunter reichlich die Hälfte aus Sachsen. Die Neu-Leipziger aus den Altbundesländern entsprechen beachtlichen 22,5 Prozent und wurden in dieser Höhe noch nie registriert. Die Zuzüge aus dem Ausland entsprechen 16,4 Prozent. Die Relationen bei den Weggezogenen sind um einiges anders. Nur 48,5 Prozent meldeten sich in die neuen Bundesländer und 26,7 Prozent in die alten Bundesländer ab. Ins Ausland zogen Personen (=24,8 Prozent), allerdings einschließlich der ca Ausländer, die von Amts wegen abgemeldet wurden. Der positive Wanderungssaldo für die Stadt Leipzig basierte bezüglich der Herkunfts- bzw. Zielgebiete der Wandernden ausschließlich auf dem Wanderungsplus von Personen gegenüber den neuen Bundesländern. Dem entgegen stehen jeweils ein Minus bei den Wanderungen mit den alten Bundesländern (-82), was allerdings nur einmal, nämlich 1995, niedriger war (-11), und ein Minus bei den Auslandswanderungen (-1 258). Gegenüber den drei mitteldeutschen Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erzielte Leipzig 2009 einen Wanderungsgewinn von Personen. Dieses Plus erstreckt sich auf alle Altersgruppen, in erster Linie allerdings wiederum auf die 18- bis unter 25-Jährigen (+3 213) und 25- bis unter 30-Jährigen (+1 250). Gegenüber den alten Bundesländern und dem Ausland gab es fast nur in der Gruppe der 18- bis unter 25-Jährigen ein Wanderungsplus, was wohl dem verstärkten Zuzug von Studenten zu verdanken war. Zudem zogen immer mehr Senioren (hier ab 50 Jahre) aus den Altbundesländern nach Leipzig, was ebenfalls zu einem Wanderungsplus führte. Zu- und Weggezogene 2009 nach Altersgruppen und Herkunfts- / Zielgebieten Altersgruppe Anteil an davon aus / nach Insgevon... bis insgesamt Alte Neue 1) darunter samt Ausland unter... Jahre (%) Bundesländer Sachsen Umland 2) darunter Ausländer Zugezogene , davon: unter , , , , , und älter 992 3, Weggezogene , davon: unter , , , , , und älter 894 4, Wanderungssaldo x davon: unter x x x x x und älter + 98 x Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Kursivzahlen: In starkem Maße von Registerbereinigungen geprägt 1) einschließlich Berlin 2) hier: Landkreise Leipzig und Nordsachsen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 7

10 Berufspendler 2009 Peter Dütthorn Grundlage der folgenden Darstellungen sind die Angaben der Bundesagentur für Arbeit über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Arbeitsort- und Wohnortprinzip und die sich daraus ergebenden Angaben über Pendlerverflechtungen. Als Pendler werden sozialversicherungspflichtig beschäftigte Personen verstanden, bei denen der Sitz des Beschäftigungsbetriebes nicht mit dem Wohnort übereinstimmt. Zur Jahresmitte 2009 hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen sowohl am Arbeitsort Leipzig als auch am Wohnort Leipzig im Vorjahresvergleich weiter erhöht, wobei aber der Zuwachs deutlich geringer ausfiel als in den Jahren zuvor. Am wohnten in der Stadt Leipzig insgesamt Personen, die einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgingen, während es am Arbeitsort Leipzig insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gab. Detaillierte Angaben können dem entsprechenden Beitrag in diesem Statistischen Bericht entnommen werden. Die Entwicklung der Pendlerzahlen weicht von der Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen ab. Bis 2008 ist die Zahl der Einpendler tendenziell gestiegen und erreichte im Jahr 2008 mit den bisherigen Höchstwert. Zum ist die Einpendlerzahl auf zurück gegangen, was aber immer noch den zweithöchsten Jahreswert bedeutet. Bei der Auspendleranzahl hat sich auch im letzten Jahr der Wachstumstrend fortgesetzt. Die Zahl von Auspendlern zum stellt einen neuen Höchstwert dar. Somit hat Leipzig zum einen Einpendlerüberschuss von Personen zu verzeichnen. Hauptsächlich bedingt durch den Rückgang der Einpendlerzahlen fällt der Einpendlerüberschuss geringer aus als in den Jahren zuvor. Sozialversicherungspflichtige Pendler in Leipzig 2000 bis 2009 (jeweils ) Jahr Einpendler Auspendler Saldo Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Zur Jahresmitte 2009 stellten die Einpendler nach Leipzig 40,8 % aller in der Stadt Leipzig sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen. Der Anteil der Einpendler an den Beschäftigten in der Stadt Leipzig hat sich in den letzten Jahren ständig verringert, d.h. die in Leipzig Wohnenden profitierten stärker vom Zuwachs der Beschäftigtenzahlen am Arbeitsort Leipzig als die nicht in Leipzig Wohnenden. Die Zahl der Personen, die nicht nur in Leipzig arbeiten, sondern auch wohnen (= Nichtpendler), erhöhte sich 2009 gegenüber dem Vorjahr absolut um Personen und erreichte mit einen neuen Höchstwert. Fast zwei Drittel aller Einpendler nach Leipzig ( Personen) zur Jahresmitte 2009 stammten aus anderen sächsischen Kreisen. Etwas mehr als die Hälfte (51,6 %) der Leipziger Auspendler hatten ihren Arbeitsort in einer anderen sächsischen Gemeinde. Insgesamt Personen, das sind 20,4 % aller Auspendler aus Leipzig, hatte einen Arbeitsplatz in einem der Länder des früheren Bundesgebietes (ohne Berlin). Wie bereits in den letzten Jahren hat die Stadt Leipzig gegenüber allen zehn west- und süddeutschen Bundesländern einen Auspendlerüberschuss zu verzeichnen. Mit der Bundeshauptstadt Berlin ist der Saldo fast ausgeglichen (Auspendlerüberschuss von 13 Personen). Der Leipziger Pendlersaldo war Mitte 2009 nicht nur mit allen ostdeutschen Bundesländern, sondern auch mit fast allen ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten positiv. Einzige Ausnahme bildet hier die Stadt Potsdam, dort arbeiteten 12 Leipziger mehr als Potsdamer Einwohner in Leipzig einer Beschäftigung nachgehen. Neben einer Reihe von Städten in den alten Bundesländern, mit denen die Stadt Leipzig einen Auspendlerüberschuss zu verzeichnen hat, gibt es im Umland der Stadt Leipzig fünf Gemeinden, mit denen die Stadt Leipzig zum einen negativen Pendlersaldo hat. Dies sind die im Nordwesten direkt an Leipzig angrenzende Stadt Schkeuditz mit dem Flughafen Leipzig-Halle und großen Gewerbegebieten, wo der Saldo von -878 (Vorjahr: -849) zugunsten der Stadt Schkeuditz weiter angestiegen ist sowie die Gemeinde Wiedemar (Saldo: -8), und außerdem drei Orte in Sachsen-Anhalt: die Städte Bitterfeld-Wolfen und Landsberg sowie die Gemeinde Günthersdorf (insbesondere Einkaufszentrum). Aus den beiden direkt an Leipzig angrenzenden Landkreisen Leipzig und Nordsachsen kommt ein Großteil aller Einpendler nach Leipzig. Auf diese Kreise entfallen zwei Drittel des gesamten Einpendlerüberschusses der Stadt Leipzig. In einigen Orten, die direkt an die Stadt Leipzig angrenzen, arbeitet mehr als die Hälfte der dort wohnenden sozialversicherungspflichtig beschäftigten Perso- 8 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

11 nen in der Stadt Leipzig, dies sind: Markkleeberg (56,9 %), Borsdorf (55,7 %), Taucha (55,6 %), Großpösna (55,1 %) und Markranstädt (53,5 %). Im Vierjahresrhythmus wird über den Mikrozensus, eine bundesweite repräsentative Stichprobenerhebung, das Pendlerverhalten der Erwerbstätigen erfragt. Da die Relationen ähnlich sind, kann man die Ergebnisse von 2008 auch auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2009 anwenden. So ergibt sich, dass mehr als 60 % der Pendler eine Entfernung von weniger als 10 km zurücklegen müssen, rund 27 % der Pendler 10 bis 25 km und die übrigen Pendler über 25 km. Fast ein Drittel der pendelnden Personen muss dabei einen Zeitaufwand von mehr als 30 Minuten in Kauf nehmen. Fast die Hälfte nutzt dabei einen Pkw. Auf Öffentliche Verkehrsmittel greifen rund 27 % zurück und fast 16 % nutzen das Fahrrad; mehr als 8 % erreichen ihre Arbeitsstelle zu Fuß. Leipziger Pendlerverflechtung (jeweils zum 30.06) Ein- Aus- Ein- Aus- Arbeits- Pendlersaldo pendler pendler Arbeits- Pendlersaldo pendler pendler bzw. nach aus bzw. nach aus Wohnort Leipzig Leipzig Wohnort Leipzig Leipzig Deutschland 1) Machern Sachsen Grimma Sachsen-Anhalt Großpösna Thüringen Rackwitz Brandenburg Groitzsch Mecklenb.-Vorp Borna Saarland Belgershain Berlin Böhlen Bremen Frohburg Rheinland-Pfalz Kitzscher Schleswig-Holstein Neukieritzsch Hamburg Bad Lausick Niedersachsen Jesewitz Hessen Parthenstein Baden-Württemb Oschatz Nordrhein-Westf Pegau Bayern Rötha Ausgewählte kreisfreie Städte Torgau Halle (Saale) Bad Düben Erfurt Kitzen Chemnitz Krostitz Dessau-Roßlau Bennewitz Gera Doberschütz Magdeburg Trebsen Jena Schönwölkau Dresden Mockrehna Köln Thallwitz Nürnberg Zschepplin > Stuttgart Regis-Breitingen München Geithain Frankfurt am Main Zwenkau Ausgewählte Landkreise Wermsdorf Leipzig Döbeln Nordsachsen Espenhain Burgenlandkreis Wiedemar Saalekreis Schkeuditz Altenburger Land Weitere ausgewählte Gemeinden Anhalt-Bitterfeld Altenburg Ausgewählte Gemeinden in Sachsen Schkopau Markkleeberg Lützen Taucha Bad Dürrenberg Markranstädt Zeitz Borsdorf Merseburg Delitzsch Weißenfels Brandis Kabelsketal Naunhof Landsberg Eilenburg Günthersdorf Wurzen Bitterfeld-Wolfen Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit 1) Außerdem 69 Einpendler aus dem Ausland bzw. ohne Zuordnung. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 9

12 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Gabriele Rößner Der in der Stadt Leipzig seit 2006 zu beobachtende Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigung setzte sich, wenn auch abgeschwächt, im Jahr 2009 fort. Am zählten insgesamt Männer und Frauen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort Leipzig. Das entspricht einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr um 219 Personen bzw. 0,1 %. Bei den Leipziger Einwohnern, die ein entsprechendes Arbeitsverhältnis hatten, fiel der Zuwachs mit Personen bzw. 1,5 % noch höher aus. So gingen Ende Juni vorigen Jahres Leipziger einer solchen Beschäftigung nach. Zusätzlich zu diesen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gab es am 30. Juni 2009 noch ins-gesamt geringfügig entlohnte Beschäftigte in Leipzig, von denen mehr als drei Viertel diese Arbeit als ausschließlichen und knapp ein Viertel als Nebenjob betrieben. Von den in Leipzig wohnenden Arbeitnehmern hatten eine solche Beschäftigung, wobei das Verhältnis von Haupt- und Nebenjob gleich ausfällt. Diese gering entlohnten Beschäftigten werden allerdings in den folgenden Ausführungen nicht berücksichtigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2000 bis 2009 (jeweils ) Jahr am Arbeitsort am Wohnort Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Die in Leipzig sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmer konzentrieren sich zu mehr als ein Viertel mit steigender Tendenz auf den Wirtschaftsabschnitt Öffentliche Verwaltung, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen. Jeder Fünfte arbeitet im Bereich von Handel, Verkehr und Gastgewerbe, wobei allerdings ein leichter Rückgang der Beschäftigtenzahl zum Vorjahr zu verzeichnen war (-0,4 %). Im Verarbeitenden Gewerbe setzte sich der Aufschwung auch weiterhin fort, so erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer 2009 um 3,5 % auf Ein stetiges Wachstum verzeichneten auch die Bereiche Information und Kommunikation (2009: Beschäftigte; +0,4 %) sowie Kunst, Unterhaltung und sonstige Dienstleister (11 398; +4,1 %). Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 1999 bis 2009 ( ) Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Von den Beschäftigten, deren Berufsausbildung bekannt ist, hatten 21,3 % einen akademischen und 11,3 % keinen Berufsabschluss. Bezüglich der Geschlechterstruktur trat 2009 eine Veränderung ein. Der in den letzten Jahren ständig gesunkene Anteil der Frauen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten insgesamt stieg erstmalig wieder an und betrug am 30. Juni 52,3 % (2008: 51,6 %). Die in Leipzig seit 2006 zu beobachtende Tendenz zur Teilzeitarbeit zeigte sich auch Arbeiteten 2000 nur 13,9 % ( Personen) der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verkürzt, belief sich die Zahl der Teilzeitbeschäftigten am auf Personen (19,5 %). Gegenüber Juni 2008 bedeutet das einen Anstieg um 0,9 Prozentpunkte. Der überwiegende Teil der Teilzeitbeschäftigten war nach wie vor Frauen. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Arbeitszeit 2000 bis Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] Prozent Tausend Personen Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor Insgesamt Vollzeitbeschäftigte Teilzeitbeschäftigte Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen

13 Die Altersstruktur sozialversicherungspflichtig Beschäftigter in Leipzig hat sich in den letzten Jahren immer mehr zugunsten älterer Arbeitnehmer verschoben. Allein in den letzten vier Jahren sank der Anteil der Beschäftigten unter 20 Jahre von 3,6 % auf 2,6 %. Im Gegensatz dazu erhöhte sich in der gleichen Zeit der Anteil der Arbeitnehmer, die 60 Jahre und älter sind, von 3,3 % auf 3,8 %. Gegenüber 2008 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ab 65 Jahre mit 819 Personen (0,4 %) um fast ein Fünftel zu. Den größten Anteil an den Beschäftigten (28,0 %) stellte die Altersgruppe von 40 bis unter 50 Jahre. Insgesamt der in Leipzig sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am (1,6 %) hatten keinen deutschen Pass, wobei die Vietnamesen die mit Abstand am meisten vertretene Bevölkerungsgruppe war. Für die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort Leipzig verlief die Entwicklung analog. Da auf Wohnortebene kleinräumige Angaben von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt werden, sind Aussagen über die Verteilung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach den Leipziger Ortsteilen möglich. In der nachfolgenden Karte und der Tabelle stellt sich die Beschäftigungsquote Ende Juni 2009 dar. Für die Stadt Leipzig insgesamt ergibt sich, dass 47,7 % der Leipziger Einwohner zwischen 15 und 65 Jahren einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen. Für die einzelnen Ortsteile liegen sehr unterschiedliche Ergebnisse vor, die allerdings von der entsprechenden Bevölkerungsstruktur des jeweiligen Ortsteils abhängig sind. In 18 der 63 Ortsteilen blieb die Beschäftigungsquote am unter dem Stadtdurchschnitt. Besonders auffällig sind dabei die Ortsteile Zentrum- Südost, Zentrum, Volkmarsdorf, Neustadt-Neuschönefeld und Lindenau, bei denen weniger als 40 % der arbeitsfähigen Einwohner einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgehen. Dem gegenüber stehen Heiterblick, Miltitz, Althen-Kleinpösna und Engelsdorf, die Beschäftigungsquoten jenseits der 60 %-Marke ausweisen, wobei Heiterblick mit 64,9 % die Spitze hält. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Beschäftigte Wohnort am am Wohnort Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am am Wohnort an den an 15-bis den 65-Jährigen 15- bis 65-jährigen Einwohnern Einwohnern Prozent (in %) 60,0 und mehr 82 Nordwest Nord Nordost 55,0 bis unter 60,0 50,0 bis unter 55,0 45,0 bis unter 50,0 unter 45, Stadtgrenze Alt-West West Mitte Süd Ost Südost Stadtbezirksgrenze Ortsteilgrenze Südwest Quellen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 11

14 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort am Sozialvers.- davon und zwar Anteil (%) an OT-/ Ortsteil / Stadtbezirk pflichtig Einwohnern SB-Nr. Männer Frauen unter 20 J Jahre Ausländer Beschäftigte Jahre 00 Zentrum ,8 01 Zentrum-Ost ,3 02 Zentrum-Südost ,3 03 Zentrum-Süd ,2 04 Zentrum-West ,5 05 Zentrum-Nordwest ,2 06 Zentrum-Nord ,6 0 Mitte ,1 10 Schönefeld-Abtnaundorf ,7 11 Schönefeld-Ost ,6 12 Mockau-Süd ,8 13 Mockau-Nord ,7 14 Thekla ,1 15 Plaußig-Portitz ,7 1 Nordost ,8 20 Neustadt-Neuschönefeld ,1 21 Volkmarsdorf ,0 22 Anger-Crottendorf ,8 23 Sellerhausen-Stünz ,4 24 Paunsdorf ,6 25 Heiterblick ,9 26 Mölkau ,9 27 Engelsdorf ,0 28 Baalsdorf ,1 29 Althen-Kleinpösna ,6 2 Ost ,1 30 Reudnitz-Thonberg ,6 31 Stötteritz ,3 32 Probstheida ,9 33 Meusdorf ,2 34 Liebertwolkwitz ,4 35 Holzhausen ,7 3 Südost ,1 40 Südvorstadt ,0 41 Connewitz ,5 42 Marienbrunn ,8 43 Lößnig ,6 44 Dölitz-Dösen ,9 4 Süd ,4 50 Schleußig ,1 51 Plagwitz ,2 52 Kleinzschocher ,5 53 Großzschocher ,4 54 Knautkleeberg-Knauthain ,6 55 Hartmannsdorf-Knautnaundorf ,8 5 Südwest ,2 60 Schönau ,4 61 Grünau-Ost ,4 62 Grünau-Mitte ,9 63 Grünau-Siedlung ,6 64 Lausen-Grünau ,2 65 Grünau-Nord ,5 66 Miltitz ,7 6 West ,9 70 Lindenau ,7 71 Altlindenau ,4 72 Neulindenau ,3 73 Leutzsch ,3 74 Böhlitz-Ehrenberg ,8 75 Burghausen-Rückmarsdorf ,1 7 Alt-West ,8 80 Möckern ,8 81 Wahren ,6 82 Lützschena-Stahmeln ,5 83 Lindenthal ,3 8 Nordwest ,5 90 Gohlis-Süd ,4 91 Gohlis-Mitte ,4 92 Gohlis-Nord ,4 93 Eutritzsch ,3 94 Seehausen x 61,8 95 Wiederitzsch ,0 9 Nord ,5 Leipzig insgesamt ,7 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, eigene Berechnungen 12 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

15 Unternehmensregister 2009 Peter Dütthorn Die folgenden Darstellungen basieren auf den Angaben des Statistischen Unternehmensregisters des Statistischen Landesamtes zum Dem Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig stehen dabei anonymisierte Einzeldatensätze aus diesem Register zur Verfügung, die neben der Zuordnung zu einem Wirtschaftsbereich auch Angaben über die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen beinhalten sowie außerdem eine kleinräumige Zuordnung ermöglichen. Im Registerabzug zum waren alle Unternehmen enthalten, die im Jahr 2007 steuerbare Umsätze aus Lieferungen und Leistungen und/oder sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hatten. Das Unternehmensregister umfasst nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Bei Unternehmen, die aus mehr als einem Betrieb bestehen, sind im Unternehmensregister auch Angaben für die einzelnen Betriebe verfügbar. Für das Jahr 2009 waren im Statistischen Unternehmensregister für die Stadt Leipzig insgesamt Unternehmen mit Betrieben verzeichnet. Damit ist die Zahl der Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 631 angestiegen, die Zahl der Betriebe erhöhte sich um 691. Die meisten Unternehmen in Leipzig sind dem Dienstleistungssektor zuzuordnen, der größte Bereich ist dabei Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit insgesamt Unternehmen. Die Aufteilung auf die einzelnen Wirtschaftsabschnitte sieht wie folgt aus. Unternehmen in Leipzig 2009 nach Bereichen Wirtschaftsabschnitt Anzahl Bergbau 2 Verarbeitendes Gewerbe 993 Energie- und Wasserversorgung 120 Baugewerbe Handel Verkehr und Lagerei 680 Gastgewerbe Information und Kommunikation 846 Finanz- und Versicherungsleistungen 432 Grundstücks- und Wohnungswesen Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen Erziehung und Unterricht Gesundheits- und Sozialwesen Kunst, Unterhaltung und Erholung 909 Erbringung sonstiger Dienstleistungen Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Hinsichtlich ihrer Beschäftigtenzahlen sind die meisten Leipziger Unternehmen den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie hauptsächlich den Kleinstunternehmen zuzuordnen. Auch wenn sich im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Unternehmen insgesamt erhöht hat, haben sich die jeweiligen Anteile der Beschäftigten- Größengruppen nicht verändert. Unternehmen in Leipzig nach Größe Anzahl der Anzahl Unternehmen Anteil in % Beschäftigten , , ,3 250 und mehr ,4 Insgesamt ,0 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen Die Tatsache, dass in der Leipziger Wirtschaft die Klein- und Kleinstbetriebe überwiegen, ist bei nahezu allen Wirtschaftsbereichen festzustellen. Unternehmen mit mehr als einem Betrieb in Leipzig sind hinsichtlich der Zahl der Beschäftigten eher größere Betriebe als Kleinstbetriebe. Während auf Ebene der Unternehmen nur 8,0 Prozent mindestens 10 Beschäftigte haben, sind es auf Betriebsebene 11,6 Prozent Das Unternehmensregister erlaubt auch eine kleinräumige Betrachtung auf der Ebene der Leipziger Ortsteile, wobei hier nicht die Unternehmen, sondern die insgesamt Betriebe, die im Unternehmensregister aufgeführt sind, betrachtet werden. Grundsätzlich ist aber zu beachten, dass bei einigen Betrieben neben dem Ortsteil der Registrierung auch in anderen Ortsteilen Betriebsteile mit Beschäftigten bestehen - dafür gibt es aber zur Zeit keine Möglichkeit einer entsprechenden statistischen Erfassung. Jeder Betrieb wird mit all seinen Beschäftigten einer Adresse und somit einem Ortsteil bzw. Stadtbezirk zugeordnet. Die meisten Betriebe sind in den Leipziger Ortsteilen Südvorstadt (1 086), Zentrum (1 084), Eutritzsch (992), Zentrum-Süd (955) und Plagwitz (939) registriert. In allen aufgeführten Ortsteilen hat sich die Zahl der Betriebe erhöht. Die Südvorstadt hat dabei den Ortsteil Zentrum im Vergleich zu den Vorjahren von der Spitze der Rangliste abgelöst. Die wenigsten Betriebe befinden sich in den Ortsteilen Hartmannsdorf- Knautnaundorf (70), Schönau (72), Miltitz (75), Meusdorf (89) - in diesen Ortsteilen hat sich die Zahl der Betriebe verringert - sowie in Kleinpösna (92) und Baalsdorf (92). Von den in der Stadt Leipzig arbeitenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben über ein Drittel ihren Arbeitsplatz in einem Betrieb, der im Stadtbezirk Mitte registriert ist. Jeder neunte Arbeitsplatz (11,1 Prozent aller Arbeitsplätze) befindet sich allein im Ortsteil Zentrum. Auf Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 13

16 Grundlage des Unternehmensregisters ist auch eine Berechnung der Pendlersalden der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen auf Ortsteilebene möglich. Dabei wird die Zahl der Beschäftigten in den einzelnen Ortsteilen (Beschäftigte am Arbeitsort) in Beziehung zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Ortsteil wohnen (Beschäftigte am Wohnort), gesetzt. Angaben zur absoluten Zahl der Ein- bzw. Auspendler sind aber nicht möglich. In 40 Leipziger Ortsteilen ist ein Auspendlerüberschuss zu verzeichnen, lediglich in 23 Ortsteilen ist die Zahl der dort arbeitenden Personen höher als die Zahl der dort wohnenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Neben der Innenstadt, wo viele Betriebe ihren Firmensitz haben, und den klassischen Gewerbegebieten wie Plagwitz oder Eutritzsch sind es Ortsteile am Stadtrand mit relativ großen Gewerbegebieten (Lützschena- Stahmeln, Seehausen, Plaußig-Portitz, Heiterblick), in denen deutlich mehr Personen arbeiten als leben. Pendlersalden der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den Leipziger Ortsteilen 2009 (Differenz Beschäftigte am Arbeitsort Beschäftigte am Wohnort) Pendlersaldo bis bis über Quellen: Statistisches Landesamt Sachsen Statistik der Bundesagentur für Arbeit Eigene Berechnungen 14 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

17 Kreative bzw. wissensintensive Industrien in Leipzig und anderen EU-Regionen Kornelia Ehrlich Die Autorin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Institut für Länderkunde e.v. Leipzig. Der Artikel ist eine Zusammenfassung der Projektergebnisse des 4-jährigen EU-Forschungsprojektes ACRE. Die Redaktion Kreative und wissensintensive Industrien gelten zunehmend als die wichtigsten ökonomischen Aktivitäten für internationale Wettbewerbsfähigkeit einer Stadt. Aber was einige Stadtregionen attraktiver für diese Branchen macht als andere, ist noch nicht geklärt. Das EU-Forschungsprojekt ACRE Accomodating creative knowledge, das von 2006 bis 2010 unter anderem am Leipziger Leibniz- Institut für Länderkunde durchgeführt wurde und an welchem sich neben Leipzig die europäischen Stadtregionen Amsterdam (lead partner), Barcelona, Birmingham, Budapest, Dublin, Helsinki, Mailand, München, Poznan, Riga, Sofia und Toulouse beteiligten, untersuchte dieses Thema. Das Ziel war herauszufinden, welchen Einfluss die kreativen und wissensintensiven Industrien auf die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Metropolregionen haben. Dabei ging es um die folgenden zentralen Fragestellungen, die Ausgangspunkt der empirischen Forschung waren: Was sind die Bedingungen für die Schaffung beziehungsweise Stimulierung kreativer Wissensregionen im Kontext der erweiterten EU? Ist das Leitbild kreative Wissensregion eine attraktive und realistische Entwicklungsperspektive für europäische Metropolregionen? Was können europäische kreative Wissensregionen zum Ziel der EU, eine wettbewerbsfähige, wissensbasierte Ökonomie zu werden, beitragen? Zentrale empirische Ergebnisse Innerhalb des ACRE-Projektes wurden insgesamt drei empirische Untersuchungen mit verschiedenen Zielgruppen durchgeführt. Diese fanden parallel in den am ACRE-Projekt beteiligten 13 europäischen urbanen Regionen statt. Für die Stadtregion Leipzig, welche gemäß Zuordnung vor der sächsischen Kreisgebietsreform 2008 die Stadt Leipzig und die drei umliegenden Landkreise Delitzsch, Muldentalkreis, Leipziger Land umfasst, wurden folgende Ergebnisse ermittelt: Die erste Untersuchung befasste sich mit Angestellten in den kreativen und wissensintensiven Branchen sowie Hochschulabsolventen, die diesen zugeordnet werden können. Es wurden mithilfe eines standardisierten Fragebogens 25 Absolventen von Universitäten und Fachhochschulen, 25 Absolventen von Kunst- und Medienhochschulen, 75 Angestellte der kreativen Branchen (Werbung; Video, Film, Musik, Fotografie, Radio, Fernsehen, audiovisuelle Medien; Computerspiele, Software, elektronische Publikationen) sowie 75 Angestellte der wissensintensiven Branchen (Finanzen, Forschung und Entwicklung, Rechtsberatung, andere Unternehmensdienstleistungen) befragt. Das Ziel dieser Teiluntersuchung war herauszufinden, warum die Interviewten in die Stadtregion Leipzig gezogen waren beziehungsweise dort geblieben sind, welche Rolle harte (Beschäftigung, Wohnungsmarkt/-preise, Steuern, Infrastruktur) und weiche (Kulturangebot, Toleranz, Architektur, Atmosphäre) Standortfaktoren bei dieser Entscheidung spielten und ob es weitere Einflussfaktoren für die Standortentscheidung gab. Mehr als die Hälfte der Befragten kam von außerhalb in die Stadtregion Leipzig und vor allem für die Angestellten spielte die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen die wichtigste Rolle für ihre Entscheidung 73 % gaben an, dass sie aufgrund eines Arbeitsplatzes in Leipzig leben. Aber auch das Vorhandensein von persönlichen Verbindungen spielte eine Rolle. 36 % gaben an, aufgrund freundschaftlicher Verbindungen, 35 % aufgrund familiärer Verbindungen in Leipzig zu leben oder nach Leipzig gezogen zu sein (WP 5, S ). 1) Die zweite empirische Untersuchung beschäftigte sich mit Selbstständigen und Unternehmern ausgewählter kreativer (Film, Radio, Fernsehen, Video, Design, Computerspiele, elektronische Publikationen) und wissensintensiver (Unternehmensberatungen, weitere Unternehmensdienstleistungen) Branchen. Insgesamt wurden 24 qualitative Interviews geführt. Die Unternehmer und Selbstständigen wurden zu verschiedenen Themenfeldern wie Fachkräfterekrutierung, Nutzung von Förderprogrammen sowie Bedeutung von persönlichen, beruflichen und virtuellen Netzwerken befragt. So war es anschließend möglich, die Angestellten und Unternehmer der kreativen und wissensintensiven Branchen zu vergleichen: in beiden Gruppen haben harte Standortfaktoren eine hohe Bedeutung (Arbeitsplatzangebot, niedrige Steuern, Infrastruktur); Angestellte sorgen sich am meisten um die Arbeitsmarktsituation, die Unternehmer haben meist Schwierigkeiten mit dem regionalen Absatz ihrer Produkte. Weiche Standortfaktoren wie ein diverses Kulturangebot, Toleranz und Offenheit wurden von beiden Gruppen als positiv für Leipzig evaluiert, aber nicht als primärer Grund für die Ansiedlung genannt. Persönliche Verbindungen und Netzwerke spielen für beide Gruppen eine wichtige Rolle für die Ansiedlung in Leipzig. Unterschiede zwischen beiden Gruppen zeichneten sich vor allem in Bezug auf ihre Herkunft ab: die meisten der Angestellten kamen vorrangig nach Leipzig, weil sie bezie- Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 15

18 hungsweise ihr Partner hier einen Arbeitsplatz gefunden hatten. Der überwiegende Teil der Unternehmer hat sein Unternehmen in der Heimatregion gegründet. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Angestellten mobiler sind und dass für die Gründung eines Unternehmens der Zugang zu relevanten Informationen durch langfristig aufgebaute soziale Beziehungen vor Ort eine entscheidende Rolle spielt (WP 6, S ). 2) Die dritte empirische Untersuchung befasste sich mit transnationalen Migranten (flexible, mobile, multilokal lebende und arbeitende Personen) kreativer (bildende Kunst, Architektur, Tanz, Design) und wissensintensiver (Forschung und Entwicklung, Management) Branchen, insgesamt wurden 25 qualitative Interviews geführt. Ziel war herauszufinden, welche spezifischen Merkmale diese Personen mit nach Leipzig bringen, auf welche Bedingungen sie hier treffen und ob es Unterschiede zwischen beiden Branchen gibt. Für die kreativen Branchen zeigt sich, dass die transnationalen Migranten in schwach institutionalisierten Kontexten verankert sind und sich vor allem mit Hilfe ihrer persönlichen Netzwerke an neuen Orten orientieren und einleben. Diese Netzwerke sind informell, basieren auf Vertrauen und sind global verteilt. Wenn die Kreativen an einen neuen Ort ziehen, suchen sie Anschluss an das jeweilige kreative Milieu, etablieren darin ihre Netzwerke und generieren so Informationen zu Lebens- und Arbeitsmöglichkeiten. Die transnationalen Migranten in wissensintensiven Branchen hingegen bewegen sich stärker innerhalb eines formellen und institutionalisierten Kontextes und ziehen häufig aufgrund eines Jobangebotes in andere Länder. Hier erhalten sie Unterstützung innerhalb ihres beruflichen Netzwerkes. Die persönliche und professionelle Ebene sind stärker voneinander getrennt (WP 7, S ). 3) Vergleich der 13 ACRE-Metropolregionen Das ACRE-Projekt war vergleichend angelegt, um auch generelle Entwicklungstrends in Bezug auf die kreativen und wissensintensiven Branchen für unterschiedliche europäische Regionen ermitteln zu können. Dabei spielte die Bedeutung verschiedener Standortfaktoren (harte und weiche Standortfaktoren, persönliche Faktoren) für die Standortentscheidungen der drei untersuchten Personengruppen eine zentrale Rolle. Der zusammenfassende ACRE-Bericht WP 9 4) führte die empirischen Ergebnisse aller 13 Metropolregionen zusammen. Für die Bewertung der einzelnen Standortfaktoren ergibt sich folgendes Bild: Bewertung der Bedeutung von Standortfaktoren in den 13 Metropolregionen (in Prozent) persönliche harte weiche totaler Faktoren Standortfaktoren Prozentsatz Nennungen Amsterdam Barcelona Birmingham Budapest Helsinki Leipzig München Poznan Riga Sofia Toulouse Mailand Dublin Total Quelle: Erhebungen ACRE 2007 Persönliche Faktoren: in der Region geboren, Familie/Freunde leben hier, Studienort Harte Standortfaktoren: Arbeitsplatz bzw. Partner hat hier Arbeit gefunden, generelle Arbeitsmöglichkeiten, Lohnniveau, Stadtgröße, Verkehrsinfrastruktur, Universität Weiche Standortfaktoren: Wetter, Grünflächen innerhalb und außerhalb der Stadt, diverser und bezahlbarer Wohnungsmarkt, Offenheit gegenüber Kindern und Minderheiten, Toleranz, generelle Freundlichkeit, kulturelle Diversität, Architektur 16 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

19 Die Ergebnisse zeigen die hohe Bedeutung von persönlichen Netzwerken und der Arbeitsplatzsituation für die Standortentscheidungen von kreativen Wissensarbeitern in allen Metropolregionen. Diese Ergebnisse unterstützen die These, dass individuelle Netzwerke zentral sind für das Standortverhalten von Personen generell. Auch die harten Standortfaktoren haben weiterhin eine hohe Bedeutung, weiche Standortfaktoren wie Diversität und Toleranz hingegen scheinen für die Standortentscheidung Hochqualifizierter keine zentrale Rolle zu spielen. Weitere Ergebnisse haben aber gezeigt, dass die Bedeutung von weichen Standortfaktoren zunimmt, wenn es um die Entscheidung geht, an einem bestimmten Ort zu bleiben. Ausblick und Empfehlungen Auf Basis der empirischen Ergebnisse wurden in einem zusammenfassenden Bericht (WP 8) 5) jeweils Empfehlungen zur Förderung der untersuchten Zielgruppen beziehungsweise der kreativen und wissensintensiven Branchen in der jeweiligen Region entwickelt: In Leipzig wird im Hinblick auf die Angestellten die Bereitstellung von Infrastruktur (IT, Verkehrsanbindung) und eine Evaluierung der Größe und Stärke dieser Branchen in der Stadtregion empfohlen. Auf dieser Basis sollten entsprechende Förderstrategien der beiden Branchen entwickelt werden, mit dem Ziel, diese stärker in der Stadtregion Leipzig zu verankern. Für die Unterstützung der Unternehmer wird die Stärkung der lokalregionalen Wirtschaft mithilfe von politischen und ökonomisch starken Akteuren empfohlen, um so die regionale Absatzsituation der Unternehmen zu verbessern. Zudem wird die verstärkte Nutzung leerstehender Gebäude und Flächen für die temporäre Nutzung von kreativen Unternehmern vorgeschlagen, da Leipzig hier noch immer über genügend Ressourcen verfügt. In Bezug auf die Unterstützung transnationaler Migranten wird ein noch stärkeres Engagement in transnationalen Städtenetzwerken empfohlen, um einen Austausch mit anderen europäischen Regionen und die Förderung internationaler Kooperationen zu verstärken (WP 8, S ). Die Untersuchung von kreativen und wissensintensiven Branchen in Leipzig im Rahmen des 4-jährigen Forschungsprojektes ACRE hat auch zu einer stärkeren Aufmerksamkeit in Bezug auf diese Branchen beigetragen: So ist beispielsweise die Stadt Leipzig unter anderem an zwei EU- Projekten beteiligt, die auf eine weitere Förderung und Vernetzung der kreativen Branchen abzielen (Creative City, Second Chance). 6) Unabhängig davon zeichnet sich auch auf regionaler beziehungsweise nationaler Ebene eine höhere Aufmerksamkeit in Bezug auf die Potenziale kultureller und kreativer Branchen ab: so wurde 2009 der Erste Kulturwirtschaftsbericht für den Freistaat Sachsen herausgegeben sowie das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft und ergänzend dazu acht Regionalbüros 7) zur Förderung von Existenzgründern der Kultur- und Kreativwirtschaft vom Bund eingerichtet. Quelle: 1) Lange, Bastian; Burdack, Joachim; Thalmann, Ronny; Manz, Katja; Nadler, Robert; Dziuba, Cäsar (2008): Creative Leipzig. Understanding the attractiveness of the metropolitan region for creative knowledge workers. ACRE report WP 5.6. Amsterdam: AMIDSt. 2) Lange, Bastian; Burdack, Joachim; Nadler, Robert; Manz, Katja; Schröder, Juliane; Ehrlich, Kornelia (2008): Urban environments and social networks in Leipzig s knowledge and creative industries. The managers view. ACRE report WP 6.6. Amsterdam: AMIDSt. 3) Lange, Bastian; Burdack, Joachim; Nadler, Robert; Manz, Katja; Schröder, Juliane; Ehrlich, Kornelia (2009): Leipzig. A destination for transnational migrants in creative and knowledge-intensive industries? The view of transnational migrants. ACRE report WP 7.6. Amsterdam: AMIDSt. 4) Musterd, Sako; Gritsai, Olga (2010): Conditions for Creative Knowledge Cities. Findings from a comparison between 13 European metropolises. Going creative - an option for all European cities?, ACRE report WP9. Amsterdam: AISSR. 5) Lange, Bastian; Burdack, Joachim; Ehrlich, Kornelia (2009): Creative Leipzig? The views of high-skilled employees, managers, and transnational migrants. ACRE report WP8.6. Amsterdam: AMIDSt. 6) shtml, Zugriff: ) Die acht Regionalbüros sind beim Rationalisierungs- und Innovationszentrum der deutschen Wirtschaft (RKW) in Eschborn angesiedelt, siehe Zugriff: Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 17

20 Bildungsreport: Fakten, Probleme und der Blick in die Zukunft Günter Roski Im Jahr 2006 wurde zum ersten Mal der Titel Lernen vor Ort als einfache Idee formuliert. Die Zielstellung lautete: Ein stimmiges Bildungswesen, womit die Bürger eine erfolgreiche Bildungsbiografie durchlaufen können, und zwar von der frühkindlichen Bildung angefangen bis hin ins hohe Seniorenalter. Die Projektidee fand ihren Weg. Am 10. November 2009 startete in Berlin die Auftaktveranstaltung. Nur wenige Tage später erfolgte im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes Lernen vor Ort in Leipzig die Vorbereitung der Stellenbesetzungen für das Projekt. Nach einem recht engen Fahrplan wurde aus einer Vielzahl engagierter Bewerberinnen und Bewerber bis zum 15. Januar 2010 ein Team aus zehn projektfinanzierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammengestellt. Die Aufgabenbereiche, die als Aktionsfelder des Projektes Lernen vor Ort bereits vordefiniert waren, wurden noch zu Beginn des Jahres in Angriff genommen. Neben einem Bildungsmonitoring wurde eine Bildungsberatung etabliert, dazu gesellten sich die Aufgabenbereiche Familienbildung und Elternarbeit, Bildungsübergänge (von der Grundschule an weiterführende Schulen, vom Beruf bis in den Ruhestand) sowie Aspekte einer demokratischen und kulturellen Bildung. Gleichzeitig erfolgte die Ausrichtung auf ein fachlich integrativ ausgerichtetes Bildungsmanagement innerhalb wie außerhalb der Stadtverwaltung. Mit erheblichem Aufwand und unter Einbezug zahlreicher Daten und Fakten vorwiegend aus dem Bereich der kommunalen Verwaltung legte das LvO -Team zum 18. Oktober 2010 einen ersten Bildungsreport vor, der überwiegend Bildungsaktivitäten von der frühen Kindheit bis ins Seniorenalter auflistete. Oberbürgermeister Burkhard Jung hatte die Tagung im Mediencampus am Poetenweg vor rund 150 Akteuren aus Politik, Bildung, Wirtschaft und Kultur eröffnet. Er wies insbesondere auf die gut ausgebildete städtische Infrastruktur, auf die mit konzeptionellen Bildungsschwerpunkten herausgebildete Leipziger Schullandschaft sowie auf die Hochschul- und Forschungslandschaft mit einer breiten Vielfalt an Studiermöglichkeiten hin. Ebenso sei das hervorragende Angebot der Leipziger Volkshochschule einschließlich nicht formaler Bildungsangebote wie Musik und Begabtenförderung zu erwähnen. Nachholbedarf bestände freilich in Bezug auf eine technische Universität in Leipzig. Im Weiteren ging der Oberbürgermeister auf einzelne Schwächen im lokalen Bildungssystem ein. So betrüge die standortbezogene Spanne im Stadtgebiet im Hinblick auf den Besuch der Gymnasien zwischen 4,2 % und 85,5 %. Die Verteilung von Kindern auf die Gymnasialstandorte im Stadtgebiet fällt offensichtlich deutlich unterschiedlich aus. In einigen Bildungsindikatoren zeigt sich andererseits ein nur unterdurchschnittlicher Bildungserfolg der Jungen im Vergleich zu den Mädchen. Im Weiteren wies der Oberbürgermeister auf eine überdurchschnittliche Quote von Schulabbrechern hin (7,3 %). Für ein Fünftel aller Kinder stelle darüber hinaus die Schuleingangsphase eine relativ große Hürde dar. Bildungsbegleitung, so führte der Oberbürgermeister im Weiteren aus, müsse stärker ergänzt werden, individuelle Konzepte und neue Lernmethoden seien vonnöten, die Bildungsberatung müsse weiter ausgebaut, Übergangssysteme besser aufeinander abgestimmt werden. Die Ergebnisse der Bildungskonferenz sollten weiter analysiert und zum Jahresende auf einer bildungspolitischen Stunde im Stadtrat diskutiert werden. Die Tagung im Mediencampus hatte insbesondere aufgrund des gerade frisch vorgelegten Bildungsreports Leipzig 2010 ungeteilte Aufmerksamkeit erregt. Frau Dr. Glorius, wissenschaftliche Mitarbeiterin im LvO-Projekt, stellte dem interessierten Publikum nach der Mittagspause die wichtigsten und interessantesten Ergebnisse des Bildungsreports vor. Mehrere Workshops hatten darüber hinaus im Nachmittagsverlauf hohen Zuspruch gefunden. So wurde über Bildungsnetze in Leipzig diskutiert, wurde das Berichtswesen zum Report genauer unter die Lupe genommen, ging es um bewegte Biografien, Erfolgsrezepte für gelingende Übergänge im Lebenslauf, um Bildung als wichtiger Faktor für Innovation und um die Positionierung der Bürgerschaft in einem kommunalen Bildungsmanagement. Die abschließende Podiumsdiskussion, moderiert von Dr. Haller, bot noch einmal die Gelegenheit, zum Projekt selbst aber auch zu Fragestellungen zum lebensbegleitenden Lernen und zur Zukunft von Bildung in Leipzig zu diskutieren. Nach Abschluss dieser ersten, durchaus erfolgreichen Konferenz blieben naturgemäß Fragen offen. Die Vielzahl der im Bildungsreport aufgenommenen Daten widerspiegelte grundsätzlich zunächst lediglich eine Art Statusreport. Während der Report zum Beispiel für die Bereiche der frühkindlichen Bildung, der allgemeinbildenden Schulen, des beruflichen Bildungssystems und der Hochschulen zumeist recht ausführliche Informationen und Daten lieferte, blieben die Kapitel Weiterbildung, Non-formale und informelle Bildung sowie Lernen in der dritten Lebensphase 18 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

21 vergleichsweise merklich unterbelichtet. Trotz erheblicher Bemühungen des Projektteams ist es aufgrund fehlender Daten offensichtlich nicht vollständig gelungen, gerade unter dem Aspekt eines lebenslangen Lernens der mittleren und der zunehmend älteren Bevölkerung angemessen auf Instrumente einzugehen, die dem Weiterbildungsverhalten von Personen im mittleren und höheren Lebensalter Vorschub hätten leisten können. Lebenslanges Lernen wird üblicherweise als zentrale Voraussetzung für eine individuelle Selbstverwirklichung des Menschen betrachtet. Allerdings ist der Bereich der beruflichen Weiterbildung gelegentlich schwer zu fassen, da über innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen zumeist keine öffentlich zugänglichen Statistiken vorliegen. Die Datenlage zur Weiterbildung ist grundsätzlich auf kommunaler Ebene ungenügend ausgeprägt. Ausnahmen bilden allerdings zum Beispiel Statistiken der Volkshochschule. Auch der Anteil in % 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Mikrozensus und das sozioökonomische Panel liefern Daten zur beruflichen Weiterbildung von Erwerbspersonen. Im Bereich der betrieblichen Weiterbildung existieren hingegen kaum allgemeine Statistiken zum Ertrag innerbetrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen. Als Träger allgemeiner Weiterbildung fungiert in Leipzig die Volkshochschule. Sie ist als eigenständiges Amt dem Kulturdezernat der Stadt angegliedert und fungiert als größter Weiterbildungsanbieter. Die Volkshochschule offeriert ein breites Angebot an allgemeinbildenden und qualifizierenden Bildungsmaßnahmen. Sie unterstützt durch eine Vielfalt von Angeboten das lebenslange Lernen der Leipziger Bevölkerung. Allein im Jahr 2009 wurden Veranstaltungen angeboten, die insgesamt Personen erreichten. Wie schon in den zurückliegenden Jahren lagen die Schwerpunkte der Angebote vorrangig im Bereich Sprachen. Verteilung der Kursbelegungen an der Volkshochschule nach Programmbereichen 1,3 1,5 1,5 1,3 2,6 2,1 15,3 13,8 12,3 9,7 10,8 9,8 11,1 18,4 12,6 12,2 12,8 12,3 13,2 14,2 15,1 14,4 15,1 14,2 16,8 20,9 21,3 24,4 24,9 26,1 37,1 37,0 37,6 37,4 34,4 34, Sprachen Gesundheit Gesellschaft/Politik/Umwelt Kultur/Gestalten Arbeit/Beruf Grundbildung/Schulabschlüsse Quelle: Volkshochschule Leipzig Insbesondere Personen im Alter zwischen 35 und 50 Jahren zählen zu den Stammbesuchern der Volkshochschule, gefolgt von der Gruppe der 25- bis 35-Jährigen sowie der Gruppe der über 50-Jährigen. Neben der Sprachausbildung dominieren bei den über 35-Jährigen insbesondere auch Gesundheitskurse. Betrachtet man vornehmlich die Gruppe der ab 35-Jährigen, so wird deutlich, dass das Weiterbildungsverhalten einen erheblichen Einfluss auf die Ausbildung von Kompetenzen besitzt. Bürger im höheren Lebensalter nutzen ebenso häufig wie junge Menschen die Möglichkeiten, sich Fremdsprachen anzueignen, sich gesellschaftspolitisch zu bilden oder sich im Bereich von Kultur und Gestaltung zu betätigen. Immerhin 13 % der Besucher der Volkshochschule sind älter als 65 Jahre. Eine Besucherbefragung an der Volkshochschule im Jahr 2006 ermittelte, dass 58 % der Teilnehmer einen Abitur-Abschluss und 52 % einen Hochschul- oder Fachschulabschluss aufwiesen. Hauptmotive insbesondere älterer Teilnehmer waren allgemeine Wissensaneignung, sinnvolle Freizeitgestaltung, kreative Beschäftigungsmöglichkeiten, Spaß am Lernen und Verbesserung beruflicher Chancen. Die Leipziger Volkshochschule bietet im Übrigen zum Beispiel auch für Migrantinnen und Migranten Integrationskurse und Deutschkurse an. Allein im Jahr 2009 gestaltete die VHS 70 Integrationskurse, an denen mehr als Personen teilnahmen. Weitere rund Personen belegten im gleichen Jahr die rund 134 Kurse Deutsch als Fremdsprache. Außerdem beteiligten sich an 89 Alphabetisierungskursen der VHS im Jahr 2009 insgesamt mehr als 400 funktionale Analphabetinnen und Analphabeten. Insoweit hat die Leipziger Volkshochschule einen beträchtlichen Anteil an allgemeinbildenden und qualifizierenden Bildungsmaßnahmen in fast allen Altersklassen der Bevölkerung und fördert in ausgeprägter Weise die Ausbildung von Kompetenzen. Für die Zukunft besteht die Notwendigkeit, das Weiterbildungsverhalten in verschiedenen Bereichen deutlich stärker zu beobachten, auch unter dem Aspekt, Personen mittleren und höheren Lebensalters intensiver an Weiterbildungsmaßnamen Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 19

22 heranzuführen und den Bereich allgemeiner Kompetenzen zu stärken. In diesem Zusammenhang spielt die kommunale Bürgerumfrage der Stadt Leipzig eine wichtige Rolle. Die Befragungen werden im Frühjahr 2011 detaillierte Ergebnisse zum Weiterbildungsverhalten der Leipziger Bürgerschaft erbringen. Auch nicht formalisierte Bildungsprozesse bieten im Übrigen die Möglichkeit, Kompetenzen und Fertigkeiten zu erwerben. Darunter fällt die nonformale Bildung ebenso wie die informelle Bildung, die auf der Aneignung von Haltungen, Werten, Fähigkeiten und Wissen beruht. Non-formale 5 4 Lernorte wie zum Beispiel Museen, Bibliotheken oder soziokulturelle Zentren stehen grundsätzlich für die gesamte Bevölkerung offen. Die Leipziger Städtischen Bibliotheken halten in der Stadtbibliothek, den 15 Stadtteilbibliotheken und der Fahrbibliothek etwa Mengeneinheiten vor. Obwohl die Anzahl der Besucher seit 1999 etwas zurückgegangen ist, hat sich die Anzahl der Entleihungen erhöht. Das Leseinteresse der Leipziger hält offensichtlich weiterhin an und fördert wiederum den Erwerb von Kompetenzen. Auch insoweit bleibt das Bildungsverhalten der Leipziger auf entsprechendem Niveau. Besucher Leipziger Städtischer Bibliotheken und Entleihungen 1999 bis ,92 3,02 2,77 2,78 2,89 3,02 2,97 2,96 3,34 3,69 3, ,25 1,19 1,01 0,98 0,96 0,91 0,91 0,84 0,85 0,84 0, Besucher Entleihungen Quelle: Leipziger Städtische Bibliotheken Eine der sieben Musikschulen in Leipzig ist die Musikschule Johann Sebastian Bach, die sich in kommunaler Trägerschaft der Stadt Leipzig befindet. Die Zahl der Schüler ist ab dem Jahr 2007 um rund Schüler angewachsen und erreichte im Jahr 2009 die Grenze von Schülern. Der Aspekt einer tragfähigen musikalischen Ausbildung entspricht auch hier vergleichbar einem erweiterten Kompetenzerwerb und der Aneignung musischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Zu den non-formalen Bildungsorten in Leipzig zählen ebenso die 18 Museen der Stadt. Das besucherstärkste Museum Leipzigs ist das Stadtgeschichtliche Museum mit seinen insgesamt acht Einrichtungen. Mehr als Besucher nutzten im Jahr 2009 diese Einrichtungen. Zu den weiteren musealen Einrichtungen zählen unter anderem das Zeitgeschichtliche Forum, das GRASSI- Museum, das Museum der Bildenden Künste, das Leipziger Bach-Archiv, das Mendelssohn-Haus, das Leipziger Naturkundemuseum, das Ägyptische Museum und weitere Einrichtungen. All diese Orte dienen ebenso wie Gewandhaus, Oper, Thomaskirche und Schauspiel dem Bildungsinteresse der Leipziger Bürgerschaft. Der Erwerb von Bildung findet eben nicht nur im schulischen, universitären oder Berufsbildungsbereich statt, sondern setzt sich in seiner ganzen Vielfalt auch in den kulturellen Einrichtungen der Stadt fort überwiegend mit dem Interesse gepaart, Neues zu entdecken, sich Neues anzueignen. Naturwissenschaftliches und technisches Interesse bewegt nicht nur Kinder und Jugendliche. Das Beispiel Volkshochschule und weiterer Bildungsstätten zeigt auf, dass das Interesse an umfassender Bildung im jüngeren, mittleren und höheren Lebensalter, wenn auch in unterschiedlichem Maße, alle Bürger bewegen kann. Ein weiterer Ort non-formaler Bildung sind die über eingetragenen Vereine der Stadt. Auch hier ist im Regelfall davon auszugehen, dass vielfältige Potenziale nutzbar sind. In besonderer Weise ist hier auch auf das freiwillige Engagement der Bürgerschaft zu verweisen. Das Interesse an ehrenamtlicher Tätigkeit, das vielfach wiederum mit dem Erwerb von Fähigkeiten und Kompetenzen verknüpft ist, besteht überwiegend bei Personen im mittleren Lebensalter. Freiwillige Aufgaben oder auch Ehrenämter werden zum Beispiel im sozialen Bereich, im Gesundheitsbereich, im Umwelt-, Natur- und Tierschutz oder auch im kirchlichen Bereich übernommen. Gerade hier geht es auch um den Einsatz erworbener Kompetenz vornehmlich in sozialen Bereichen. Unter den Vereinen der Stadt ist auch der Stadtsportbund zu erwähnen. Im Jahr 2009 waren hier 377 Sportvereine mit über Mitgliedern verzeichnet. Sportliche Betätigung ist naturgemäß vorrangig unter den 6- bis 18-Jährigen gegeben. Allerdings hält die körperliche Aktivität auch bis ins 20 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

23 höhere Lebensalter vor; der Anteil der sportlich organisierten Tätigkeit verbleibt im Grunde vom 18. Lebensjahr bis ins hohe Lebensalter auf einem gleichmäßigen Niveau. Die Organisationsquote 50% beträgt zwischen 11 und 16 %. Sportliche Bildung trägt vornehmlich zwar zur Ausprägung körperlicher Fähigkeiten bei, ist jedoch gleichwohl ebenso an den Erwerb von Kompetenz geknüpft. Anteil sportlich Organisierter an der jeweiligen Altersgruppe im Jahr 2009 Anteil an jeweiliger Altersgruppe 40% 30% 20% 10% 0% 47,5 40,9 16,3 13,7 11,2 14,3 16,4 13,0 bis 6 J. 6 < 14 J. 14 < 18 J. 18 < 26 J. 26 < 40 J. 40 < 50 J. 50 < 60 J. 60 J. und Jahre älter Quelle: Stadtsportbund Lebenslanges Lernen umfasst im Grunde alle Arten des Lernens von der Kindheit bis ins hohe Lebensalter. An dieser Stelle soll deshalb auch auf das Lernen in der dritten Lebensphase eingegangen werden. Lernen ist im Lebensverlauf von verschiedenen Bildungsübergängen geprägt, einer davon ist der Übergang in den Ruhestand. Das freiwillige Engagement spielt hierbei eine maßgebliche Rolle. Die Übernahme von Aufgaben zum Beispiel im sozialen Bereich kann und soll zu einer selbstbestimmten Lebensführung beitragen. Personen, die nach Beendigung ihrer beruflichen Laufbahn in den Rentenstand eintreten, sollten die Möglichkeit nutzen, sich weitgehend aktiv zu betätigen, soweit dies gesundheitliche Gegebenheiten zulassen. Ein besonders wichtiger Aspekt liegt freilich auch auf dem Bereich der allgemeinen Weiterbildung. So ist aus der Statistik der Leipziger Volkshochschule zu entnehmen, dass von den über 65-jährigen Teilnehmern immerhin noch 13 % aktiv an Kursen teilnehmen, und zwar insbesondere im Bereich Kultur und Gestaltung sowie im Bereich Gesellschaft/Politik/Umwelt. Im Jahr 2009 richteten sich 226 von 609 Kursen direkt an diesen Personenkreis. Ein Drittel der Kursteilnehmer gehörte der Altersgruppe mit über 50 Jahren an. 50% Ehrenamtliches Engagement ab 50 Jahre Am Seniorenkolleg der Universität Leipzig nahmen im Jahr 2009 rund Personen teil. Diese Teilnehmerzahl ist schon seit etlichen Jahren konstant. Der größte Seniorenverein Leipzigs sind die Aktiven Senioren Leipzig e.v. Der Verein bietet vorrangig Sportkurse an, hält aber auch ein geistig kulturelles Angebot vor. Der 2. Freiwilligensurvey aus dem Jahr 2004 (sein Nachfolger wird für das Jahr 2011 erwartet) zeigt an, dass ältere Menschen in Deutschland häufig und mit steigender Tendenz freiwillig engagiert sind. Die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen ist offenbar sogar stärker engagiert als der Durchschnitt der Bevölkerung. Diese Ergebnisse sind im Übrigen deckungsgleich mit denen der Leipziger kommunalen Bürgerumfrage. So engagierten sich im Jahr 2007 Menschen ab dem 65. Lebensjahr im Durchschnitt 13 Stunden im Monat freiwillig, im Jahr darauf waren es 16 Stunden. Von den Befragten ab 50 Jahre gab ein Viertel an, freiwillige Tätigkeiten mehrmals pro Woche auszuüben. Letztlich verbleibt anzumerken, dass insbesondere im Bereich der dritten Lebensphase älterer Menschen offensichtlich noch eine exakte Analyse zum Bildungsverhalten älterer Bürger erstellt werden muss. Anteil an jeweiliger Altersgruppe 40% 30% 20% 10% J J J J J J J J. 0% ehrenamtlich Engagierte davon Sport/Bewegung davon Freizeit/Geselligkeit davon sozialer Bereich Quelle: Kommunale Bürgerumfrage 2008 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 21

24 Frauen und Männer in Deutschland in verschiedenen Lebensphasen Kerstin Lehmann Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Dieser Satz aus dem Grundgesetz Artikel 3 Absatz 2 schreibt die Gleichberechtigung beider Geschlechter gesetzlich fest. Doch wie sieht die Realität aus? Sind Männer und Frauen in den verschiedensten Lebensbereichen tatsächlich gleichberechtigt? Das Statistische Bundesamt hat anhand umfangreichen Zahlenmaterials Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen genauer betrachtet und die Ergebnisse im Mai 2010 in einer Broschüre veröffentlicht. Aufgegliedert in drei Kapitel wird über Die Jahre der Entwicklung: Kinder und junge Erwachsene bis 26 Jahre, über Die Lebensmitte: Frauen und Männer im Alter von 27 bis 59 Jahren und über Ältere Menschen: Frauen und Männer ab 60 Jahre berichtet. Die Daten stammen hauptsächlich aus dem Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Europa, bei der 1 Prozent der Bevölkerung jedes Jahr Auskunft über die persönlichen Lebensund Arbeitsbedingung gibt. Der Artikel stellt einige Ergebnisse dieser Untersuchung anhand ausgewählter Themen vor. Für alle Kinder und Jugendliche besteht in Deutschland die allgemeine Schulpflicht, die mit dem Besuch der Grundschule beginnt. Im Jahr 2008 waren bundesweit 49 Prozent der Schulanfänger Mädchen und 52 Prozent Jungen. Dies entspricht dem Verhältnis von Mädchen und Jungen in der Gesamtbevölkerung. Bei der weiteren schulischen Entwicklung der Kinder treten dann die ersten Unterschiede auf, wobei verschiedene Aspekte eine Rolle spielen: die schulischen Leistungen der Kinder, die Bildungsempfehlung der Grundschule und die Wünsche der Eltern. In den allgemeinbildenden Schulen (Klassen 5 bis 10) ist der Anteil der Jungen mit 52 Prozent höher als der der Mädchen (48 Prozent). Dagegen besuchen mit 53 Prozent mehr Mädchen als Jungen (47 Prozent) das Gymnasium (Klassen 11 bis 13). Berufliche Schulen wiederum absolvieren bundesweit mit 54 Prozent Jungen stärker als Mädchen (46 Prozent). Auch der Anteil junger Männer in den stärker praktisch und technisch ausgerichteten Fachhochschulen ist mit 58 Prozent wesentlich höher als der Anteil junger Frauen (43 Prozent). Bei den Studierenden an deutschen Universitäten stellt sich das Bild wieder anders dar: hier studieren mit 52 Prozent mehr junge Frauen als Männer (48 Prozent), wobei der Anteil innerhalb der verschiedenen Fächer stark voneinander abweicht. So gibt es Studienfächer mit besonders hohem Frauenanteil (z. B. Sprach-, Kultur- und Kunstwissenschaften) und Fächer, in denen überwiegend junge Männer studieren (Mathematik, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften). Hinsichtlich der Bildungsabschlüsse insgesamt ist zusammenfassend festzustellen, dass junge Frauen höher qualifiziert sind als junge Männer. In der Stadt Leipzig stellt sich dieses Bild adäquat dar, wie der gerade veröffentlichte Bildungsreport widerspiegelt. Die meisten der 18- bis 26-Jährigen leben im Haushalt der Eltern. Die vergleichsweise langen Ausbildungszeiten und die eigene finanzielle Situation, die es zum Beispiel oftmals gar nicht zulässt, eine eigene Wohnung anzumieten, sind die hauptsächlichen Gründe dafür. Besonders junge Männer ziehen wesentlich häufiger als junge Frauen das Hotel Mama vor. Diese wiederum stehen eher auf eigenen Beinen, denn fast doppelt so viele junge Frauen als junge Männer gründen in dieser Altersgruppe einen eigenen Hausstand mit ihrem Lebens- oder Ehepartner. Jeweils 20 Prozent der jungen Frauen und Männer bundesweit leben als Single. In Leipzig trifft dies auf fast die Hälfte der 18- bis 26-jährigen Frauen (49 Prozent) und Männer (49 Prozent) zu, was nicht überrascht, schaut man sich den Trend zur Singularisierung insbesondere in Großstädten an. Für die anderen Lebensformen gibt es für Leipzig keine gesicherten Zahlen. Abb. 1: 18- bis 26-jährige Frauen und Männer nach Lebensformen 2008 alleinerziehend alleinerziehend im Mehrpersonenhaushalt im Haushalt mit Lebens- 3 oder Ehepartner 22 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] Single ledig, im Haushalt der Eltern % 5% 4% 12% 20% 20% 25% weiblich männlich 47% 63% Quelle: Statistisches Bundesamt Für Frauen und Männer in der Lebensmitte ist die Ehe nach wie vor die am meisten gelebte Paarbeziehung. Allerdings hat sie in den vergangenen Jahren zugunsten nicht ehelicher Paarbeziehungen an Bedeutung verloren. Lebten vor zehn Jahren 71 Prozent der Frauen im Alter von 27 bis 59 Jahren in einer Ehe, so sind es jetzt noch 64 Prozent. Bei den Männern dieser Altersgruppe waren Prozent verheiratet und 2008 noch 58 Prozent. Bei den nicht ehelichen und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gibt es zwischen Frauen (9 Prozent) und Männern

25 (10 Prozent) in mittleren Jahren kaum Unterschiede. Alleinerziehend sind vorrangig Frauen (10 Prozent), während Männer mit 26 Prozent wesentlich häufiger als Frauen (16 Prozent) alleinstehend sind oder noch im Haushalt der Eltern leben. Obwohl der Anteil der Ehegemeinschaften noch relativ hoch ist, hat er sich in den vergangenen Jahren tendenziell zugunsten der Lebenspartnerschaften reduziert. Bei nicht ehelichen Partnerschaften der 27- bis 59-Jährigen, das heißt bei denen, die in einem Haushalt gemeinsam leben und wirtschaften, sind die Ledigen mit Abstand am häufigsten vertreten. 66 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe waren noch nie verheiratet (61 Prozent 1998). Bei den Männern lag dieser Anteil mit 74 Prozent deutlich höher (70 Prozent 1998). Die zunehmend materielle Unabhängigkeit von Frauen und das damit gestiegene Selbstbewusstsein, die übernommene Eigenverantwortung sowie die Veränderungen gesellschaftlicher Normen im Zusammenleben können dafür Ursachen sein. Darüber hinaus kann das Zusammenleben in nicht ehelicher Verbindung eine Alternative nach einer gescheiterten Ehe darstellen. 29 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer in Lebensgemeinschaften kannten die Erfahrung einer Scheidung. Abb. 2: 27- bis 59-jährige Frauen und Männer nach Lebensformen 2008 Bundesgebiet Leipzig Ehepartner/ Ehepartnerin/- 64% Ehepartner/ Ehepartnerin/- Ehepartnerin partner 58% Ehepartnerin partner 37% Lebenspartner/ Lebenspartnerin Alleinerziehend Alleinstehend Ledige im Ledige Haushalt im Haushalt der der Eltern Eltern 1% 2% 5% 9% 10% 10% 16% 26% Lebenspartner/ Lebenspartnerin Alleinerziehend Alleinerziehend *) Alleinstehend Ledige im Ledige Haushalt im Haushalt der der Eltern *) Eltern männlich w eiblich 050 Quelle: Statistisches Bundesamt 13% 17% 19% 25% 45% *) Zahlen nicht sicher genug Das Alleinerziehen ist, wie oben bereits angeführt, nach wie vor Frauensache. 90 Prozent aller Alleinerziehenden sind auch im Jahr 2009 Frauen, jeder Zehnte ist ein Vater. Folgende Grafik zeigt, dass sich fast ein Drittel und damit die meisten der alleinerziehenden Mütter um kleine Kinder bis einschließlich 5 Jahre kümmert. Dies trifft nur für ca. jeden zehnten der alleinerziehenden Väter zu. Abb. 3: Alleinerziehende 27- bis 59-jährige Eltern nach Alter des jüngsten Kindes 2008 Mütter Mütter Väter Väter % 20% 40% 60% 80% 100% unter Quelle: Statistisches Bundesamt Diese wiederum versorgen im Vergleich zu den alleinerziehenden Müttern (39 Prozent) relativ häufiger jugendliche Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahre. 64 Prozent aller alleinerziehenden Väter leben mit nur einem Kind zusammen, was mit 57 Prozent etwas seltener auf alleinerziehende Mütter zutrifft. Interessant ist, dass Mütter in Paarfamilien in der Mehrzahl (46 Prozent) zwei Kinder erziehen, wesentlich weniger von ihnen (37 Prozent) betreuen nur ein Kind, 18 Prozent versorgen sogar drei und mehr Kinder im Haushalt. Nicht alleinerziehende Mütter haben also mehr Kinder als alleinerziehende (Quelle: Mikrozensus 2009). Alleinleben ist gesellschaftsfähig geworden. Der Trend zu Einpersonenhaushalten in der Lebensmitte ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2008 lebt jeder vierte Mann allein, bei den Frauen ist es nur jede Sechste. Interessant wird es, schaut man sich die Anteile an Single-Haushalten in verschiedenen Altersbereichen der mittleren Generation an. Bei den 35- bis 39-Jährigen leben mehr Männer (26 Prozent) und wesentlich weniger Frauen (12 Prozent) allein. In der Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen ist der Anteil mit 17 Prozent Männern und 18 Prozent Frauen etwa gleich groß. Und wir wissen, dass mit weiter steigendem Alter der Frauenanteil Einpersonenhaushalten zunimmt. In den meisten Fällen verlaufen in den mittleren Jahren Familiengründung und Berufsleben parallel Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 23

26 nebeneinander. Insbesondere für Frauen hat die Erziehung von Kindern großen Einfluss auf ihre Erwerbstätigkeit. Auf die Frage, inwieweit eine ausgewogene Teilhabe von Frauen und Männern am Familien- und Berufsleben und damit die Gleichstellung der Geschlechter in diesem Bereich erreicht ist, versucht die folgende Grafik Antwort zu geben. Abb. 4: Erwerbstätigenquote von 27- bis unter 59-jährigen Eltern nach Alter des jüngsten Kindes unter 3 31% 60% 65% 70% 86% 86% 85% 84% Väter Mütter Quelle: Statistisches Bundesamt In Abbildung 4 erfolgt ein Überblick über den Anteil erwerbstätiger Eltern der Altersgruppe der 27- bis 59-Jährigen nach dem Alter des jüngsten Kindes. 1Mit Elterngeld und Elternzeit unterstützt die Familienpolitik in Deutschland die Möglichkeit für Mütter und Väter, sich in das Familienleben hineinzufinden. Gerade Neugeborene und Kleinkinder benötigen viel Aufmerksamkeit und Zeit und fast alle Eltern in Deutschland nehmen diese Möglichkeit auch in Anspruch. Zwei Drittel der Mütter bleiben für die Betreuung ihrer Kleinkinder unter 3 Jahre zu Hause. Gleichzeitig ist jede dritte Mutter erwerbstätig. Der Anteil erwerbstätiger Mütter verdoppelt sich, wenn die Kinder das so genannte Kindergartenalter (also ab 3 Jahre) erreicht haben. Jetzt ist es für noch mehr Mütter wichtig, wieder in den Arbeitsalltag zurückzukehren. Mit Schulbeginn der Kinder gehen bereits 65 Prozent der Mütter wieder einer Arbeit nach. Bei den Vätern ist dagegen der überwiegende Teil der 27- bis 59-Jährigen unabhängig von der Altersgruppe der Kinder erwerbstätig. Dass dennoch ein leicht geringerer Anteil der Väter für die Versorgung ihrer Kleinkinder unter 3 Jahre zu Hause bleibt, hängt vielleicht mit der Möglichkeit der Elternzeit für junge Väter zusammen. Die Höhe der Erwerbstätigenquote beider Geschlechter sagt noch nichts aus über den Umfang der Teilhabe am Arbeitsleben. Teilzeitarbeit ermöglicht einerseits eine bessere zeitliche Vereinbarung von Familie und Beruf, andererseits bedeutet es aber auch reduziertes Einkommen und Verringerung der Altersvorsorge. Reduzierte Arbeitszeit wird fast ausschließlich von Müttern in Anspruch genommen. 73 Prozent der erwerbstätigen Mütter gingen 2008 einer Teilzeitarbeit nach. Bei den gleichaltrigen erwerbstätigen Vätern stellt Teilzeit dagegen die Ausnahme dar arbeiteten nur 5 Prozent der Väter im mittleren Alter verkürzt. Wie bei der Erwerbstätigkeit ist auch die Teilzeitquote der Väter relativ unabhängig vom Alter der Kinder, die in der Familie leben. Die nachfolgende Grafik zeigt, dass Mütter im mittleren Alter hauptsächlich für Betreuungsaufgaben verkürzt arbeiten, gleichaltrige Väter dagegen auf Grund fehlender Vollzeitstellen. Für Frauen ist es selbstverständlicher, sich für die Betreuung von Kindern, pflegebedürftigen und behinderten Menschen, also für die Familie, beruflich einzuschränken. 85 Prozent der teilzeiterwerbstätigen Mütter haben sich deshalb 2008 dafür entschieden. Teilzeitarbeit für Männer mittleren Alters ergibt sich eher notgedrungen, weil nach eigenen Angaben Vollzeitstellen fehlen. 49 Prozent der teilzeiterwerbstätigen Väter geben dies als Hauptgrund für verkürzte Arbeitszeiten an. Bei den teilzeiterwerbstätigen Müttern sind dies nur 8 Prozent. Berufsunterbrechungen und Teilzeitbeschäftigung bewirken für sie jedoch ein geringeres Lebenseinkommen und geringere Rentenansprüche im Alter. Von einer ausgewogenen Teilhabe von Müttern und Vätern der mittleren Jahrgänge am Familien- und Berufsleben kann somit, insbesondere wenn Kleinkinder in der Familie leben, nicht gesprochen werden. Abb. 5: Gründe für Teilzeit von erwerbstätigen 27- bis 59-jährigen Eltern 2008 (mit Kindern bis 14 Jahre) % 28% Betreuung von Betreuung Kindern oder von Pflegebedürftigen Kindern oder Pflegebedürftigen 49% 8% 7% Vollzeit Vollzeit nicht nicht zu zu finden Mütter Quelle: Statistisches Bundesamt Väter 23% sonstige sonstige Gründe Gründe Auch beim Betrachten der Einkommenssituation von Frauen und Männern kann keine Rede von Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern sein. Der Verdienstabstand ist dabei Indiz für mangelnde Gleichbehandlung. Das statistische Bundesamt teilt aktuell mit, dass der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen um 23 Prozent 24 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

27 geringer ausfällt als der von Männern und sich damit seit Jahren auf konstant gleichem Niveau hält. Und dies, obwohl Frauen nachgewiesenermaßen über die höhere Bildung verfügen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Frauen und Männer unterscheiden sich in ihren Erwerbsbiografien und in der Wahl von Berufsfeldern. Dies führt häufig zu verschiedenen Karriereverläufen und Verdienstunterschieden. Abb. 6: 27- bis 59-jährige Vollzeitbeschäftigte nach Monatsnettoeinkommen % 4% unter % 74% 900 bis unter 2600 Frauen Quelle: Statistisches Bundesamt 9% Männer 22% 2600 und mehr Schauen wir uns nun das monatliche Nettoeinkommen der 27- bis 59-jährigen Vollzeitbeschäftigten an, wird diese Entwicklung bestätigt. Das persönliche monatliche Nettoeinkommen umfasst hier die Summe aller Einkunftsarten abzüglich Steuern und Sozialabgaben. Die oben stehende Grafik verdeutlicht, dass Frauen auffallend weniger verdienen als Männer. Bei prozentual fast dreimal so vielen Frauen als Männern liegt der monatliche Nettoverdienst im unteren Einkommensbereich von weniger als 900 Euro. Gleichzeitig erhalten Männer im oberen Einkommensbereich deutlich mehr als Frauen. Jeder fünfte Mann verdient monatlich Euro und mehr, während es bei den Frauen nur jede Zehnte ist. Die wichtigsten Unterschiede sind dabei die zwischen weiblichen und männlichen Arbeitnehmern ungleiche Besetzung von Positionen sowie die zwischen den Geschlechtern unterschiedlich ausfallende Berufsbzw. Branchenwahl. Frauen unterbrechen ihre Berufskarriere wesentlich häufiger zugunsten der Familie als Männer, erreichen damit weniger Berufsjahre, die Aufstiegschancen und auch das Einkommen sind geringer als bei den Männern. Die eigene Erwerbstätigkeit ist sowohl für Frauen als auch Männer Hauptquelle des Lebensunterhalts. Bei Männern ist der Anteil mit 84 Prozent allerdings wesentlich höher als bei Frauen, von denen 64 Prozent ihren Lebensunterhalt vorwiegend durch eigene Erwerbstätigkeit bestreiten. Umgekehrt sind mit 22 Prozent wesentlich mehr Frauen auf Einkünfte von Angehörigen angewiesen, was nur für 2 Prozent der Männer zutrifft. Fast täglich lesen wir in den Medien vom demografischen Wandel. Die Geburtenrate ist geringer als die Sterberate, mit entsprechend negativer Auswirkung auf die Entwicklung der Bevölkerungszahl. Die steigende Lebenserwartung bewirkt bei gleichzeitiger rückläufiger Geburtenrate, dass der Anteil älterer Menschen gegenüber dem Anteil Jüngerer steigt. Dies stellt bereits jetzt, aber vor allen Dingen für die Zukunft, eine außerordentliche Herausforderung für die Gesellschaft dar. Der dritte Abschnitt im Bericht des Bundesstatistikamtes Frauen und Männer in verschiedenen Lebensphasen 2010 widmet sich der älteren Generation, das heißt den Frauen und Männer ab 60 Jahre. Die Ergebnisse des Mikrozensus zeigen, ältere Frauen leben mit 41 Prozent wesentlich häufiger allein als Männer (17 Prozent). Von den Männern sind dagegen im Alter fast drei Viertel verheiratet, was nur auf ca. jede zweite ältere Frau zutrifft. Die kürzere Lebenserwartung von Männern bewirkt, dass weit über ein Drittel der Frauen ab 60 Jahre verwitwet ist. Bei den älteren Männer ist jeder Zehnte Witwer. Schaut man sich nur die alleinstehenden Seniorinnen und Senioren an, sind es sogar 73 Prozent der Frauen und 46 Prozent der Männer, die verwitwet sind. Das Alleinsein im Alter ist also in der Regel nicht selbstgewollt oder durch Scheidung bzw. Trennung bedingt, wie es bei den jüngeren Jahrgängen der Fall ist. Durch ihre höhere Lebenserwartung sind besonders Frauen, wenn ihr Partner stirbt, vom Alleinsein im Alter betroffen. Abb. 7: Haushaltsgröße ab 60 Jahre Einpersonenhaushalt Zweipersonenhaushalt Dreipersonenhaushalt Dreipersonenhaushalt Haushalt mit mit vier vier und und mehr Personen 5% 2% 3% 8% 17% 41% 52% 72% männlich weiblich Quelle: Statistisches Bundesamt Frauen und Männer ab 60 stehen am Ende ihrer Berufskarriere bzw. befinden sich bereits im Rentenalter. Demzufolge bestreiten sie ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Renten und Pensionen, Frauen zu 78 Prozent und Männer zu 85 Prozent. Während jeder zehnte ältere Mann über Einnahmen aus eigener Erwerbstätigkeit verfügt (was bei Frauen nur auf jede Zwanzigste zutrifft), leben ältere Frauen zu 15 Prozent überwiegend von Einkünften Angehöriger wie zum Beispiel dem Ehemann. Alleinstehende ältere Frauen erhalten besonders häufig Hinterbliebenenrente. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 25

28 Regionale Unterschiede im Elterngeldbezug von Vätern Frank Lehmann Bundesweit knapp 21 % aller Väter eines im Jahr 2008 geborenen Kindes haben laut dem Statistischen Bundesamt Elterngeldbezüge in Anspruch genommen. Vor der Einführung der Elterngeldregelung waren es gerade einmal 3,5 %. Mit Einführung des Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetzes im Januar 2007 wollte die Bundesregierung die Familienförderung stärken: Für Neugeborene wird seit dem 1. Januar 2007 auf Antrag der Mütter und Väter Elterngeld für zwölf Monate ausbezahlt. Das Elterngeld versteht sich als Entgeltersatzleistung und beträgt 67 % des wegfallenden monatlichen durchschnittlichen Nettoeinkommens der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes, höchstens 1 800, mindestens jedoch 300 pro Monat. Die Bezugsdauer kann um zwei weitere Monate (Partnermonate) verlängert werden, wenn auch der Partner vom Angebot des Elterngeldes Gebrauch macht und für mindestens zwei Monate im Job pausiert oder die Arbeitszeit reduziert. Insbesondere für Väter soll diese rechtliche Regelung einen Anreiz darstellen, sich an der Betreuung und Erziehung der Kinder aktiv zu beteiligen. Diese familienpolitische Maßnahme zeigte Wirkung die knapp 7 % väterliche Elternzeitbeteiligung im Einführungsjahr verdreifachten sich auf knapp 21 % das zeigen die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Jahr Sie zeigen allerdings auch, dass es deutliche regionale Unterschiede gibt, zum einen was die tatsächliche Bereitschaft der Väter angeht, Elternzeit in Anspruch zu nehmen, zum anderen was die durchschnittlichen finanziellen Elterngeldansprüche sowie die Bezugsdauer anbelangt. Für im Jahr 2008 geborenen Kinder haben zwischen Januar 2008 und März 2010 insgesamt fast Väter und Mütter den Elterngeldbezug beendet. Unter Berücksichtung der Mehrlingsgeburten ergibt sich eine Gesamtzahl von Neugeborenen, bei denen der Vater Elterngeld bezog. Dies entspricht bei insgesamt geborenen Kindern im Jahr 2008 einem Väteranteil von 20,8 %. Somit haben die deutschen Väter bei mehr als jedem fünften Kind eine Auszeit mit Elterngeld für die Betreuung ihres Nachwuchses beansprucht. In den neuen Bundesländern (ohne Berlin) lag die Väterbeteiligung mit rund 24 % über der in den alten Bundesländern (20 %). Die höchste Beteiligung gab es in Bayern, Berlin und Sachsen (jeweils 27 %), deutlich seltener haben die Väter in Rheinland-Pfalz (17 %), Nordrhein- Westfalen (16 %) und vor allem im Saarland (12 %) Elternzeit in Anspruch genommen. Anteil der im Jahr 2008 geborenen Kinder, deren Väter Elterngeld bezogen haben auf Länderebene auf Kreisebene Bayern Berlin Sachsen Brandenburg Thüringen Hamburg DEUTSCHLAND Meckl.-Vorpommern Baden-Württemberg Hessen Niedersachsen Schlesw ig-holstein Bremen Sachsen-Anhalt Rheinland-Pfalz Nordrhein-Westfalen 27,0 26,9 26,7 25,2 24,9 22,3 20,8 20,2 20,2 20,1 18,5 18,2 17,6 17,2 16,9 16,4 Saarland 12,0 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Quelle: Statistisches Bundesamt 26 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

29 Auf Kreisebene werden die Unterschiede noch deutlicher. Zwei Drittel der Kreise bzw. kreisfreien Städte, bei denen der Anteil von Elterngeld beziehenden Vätern bei 25 % und mehr lag (trifft bundesweit auf insgesamt 112 Kreise zu), konzentrieren sich in Bayern. Im thüringischen Jena (43 %) und dem brandenburgischen Potsdam (39 %) gibt es die höchste Väterbeteiligung bei den im Jahr 2008 geborenen Kindern. Für Sachsen gilt positiv zu vermelden: Es ist das einzigste der neuen Bundesländer, welches keine Kreise mit einer Väterbeteiligung von unter 20 % aufweist. Der höchste Kinderanteil mit väterlichem Elterngeldbezug findet sich im Freistaat in der Stadt Dresden (34,5 %), die geringste Beteiligung stellt der Vogtlandkreis (21,8 %). Leipzig belegt mit 29 % hinter Dresden Platz 2 unter den 13 sächsischen Kreisen. Neben der kreisfreien Stadt Chemnitz weist nur noch der Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge einen Wert von über 25 % auf. Der durchschnittliche Elterngeldanspruch für Väter und Mütter, deren Kind im Jahr 2008 geboren wurde, lag bundesweit bei 680. Den höchsten Anspruch hatten Eltern in Hamburg (755 ), Bayern (753 ) und Hessen (708 ). Die geringsten Elterngeldansprüche mit einer durchschnittlichen Höhe von knapp 600 hatten Eltern in Mecklenburg-Vorpommern (602 ) und Sachsen-Anhalt (593 ). Deutlich andere Zahlen zeigen sich, wenn man die Höhe des Elterngeldanspruchs von Vätern separat betrachtet. Während vor der Geburt erwerbstätige Väter bundesweit einen durchschnittlichen Elterngeldanspruch von hatten, lag dieser für nicht erwerbstätige Väter (arbeitslos gemeldet, Studierende, Hausmann) mit etwa 330 um ein vielfaches niedriger. Die höchsten Elterngeldansprüche hatten erwerbstätige Väter des Saarlandes (1 233 ) sowie in Baden- Württemberg (1 213 ) und Bayern (1 199 ). sachsen-anhaltinische und thüringische Väter mussten sich hingegen mit durchschnittlich 911 bzw. 934 begnügen. Unter kleinräumiger Betrachtung fällt deutlich auf begründet durch die durchschnittlich geringeren Erwerbseinkommen in den zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes, dass Vätern der neuen Bundesländer fast durchgängig weniger Elterngeld zur Verfügung steht als Vätern der alten Bundesländer. In Ostdeutschland lag der Elterngeldanspruch bei den vor der Geburt des Kindes erwerbstätigen Vätern zumeist bei unter (86 % der ostdeutschen Kreise). In Westdeutschland gilt dies nur für jeden fünfundzwanzigsten Kreis (4 %). Bundesweit erzielen demnach Väter in 236 von den insgesamt 412 Kreisen (57 %) ein Elterngeld von und mehr. Darunter befindet sich kein Kreis bzw. keine kreisfreie Stadt der neuen Bundesländer. In Sachsen wurde in 11 von 13 Kreisen Elterngeld in Höhe von unter gezahlt, nur in Dresden (1 049 ) und Leipzig (1 007 ) lag das Elterngeld jeweils knapp über diesem Wert. Den geringsten Anspruch hatten Väter des Erzgebirgskreises (824 ). Zum Vergleich: den bundesweit höchsten durchschnittlichen Elterngeldanspruch gab es für vor der Geburt des Kindes erwerbstätige Väter im bayrischen Landkreis Eichstätt (1 355 ), die niedrigsten Bezüge wurden im thüringischen Saale-Orla-Kreis (816 ) gezahlt. Die bundesweite Bezugsdauer des Elterngeldes liegt bei Vätern durchschnittlich bei 3,7 Monaten und bei Müttern bei 11,7 Monaten. Während es bei Frauen keine nennenswerten Unterschiede gibt, ob diese vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren oder nicht, verhält sich dies bei den Vätern anders. War der Vater vor der Geburt seines Kindes erwerbstätig, schied er für eine durchschnittliche Elterngeldbezugsdauer von 3,4 Monaten aus dem Erwerbsleben aus. Väter, die zuvor keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen sind, nahmen im bundesweiten Mittel fünf Monate Elterngeld in Anspruch. Mehrheitlich wählten die neuen Väter im Bundesgebiet (69,7 %) nach wie vor eine Bezugsdauer von zwei Monaten. Nur jeder zwölfte Vater (8,2 %) eines im Jahr 2008 Geborenen nahm im betrachteten Zeitraum zwölf Monate Elterngeld in Anspruch. Durchschnittliche Höhe des Elterngeldanspruchs im ersten Bezugsmonat von Vätern, die vor der Geburt erwerbstätig waren Quelle: Statistisches Bundesamt Auf regionaler Ebene zeigen sich bei der Bezugsdauer gleichsam Unterschiede. Vergleicht man die Väterbeteiligung und die Bezugsdauer Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 27

30 des Elterngeldes anhand der Bundesländer, zeigt sich der Zusammenhang, dass eine anteilmäßig hohe Väterbeteiligung mit einer entsprechend kurzen Bezugsdauer von zwei Monaten einhergeht. So liegen beim Bezug von zwei Monaten bayerische und thüringische Väter mit jeweils 76 % über dem Bundesdurchschnitt (70 %). Diese beiden Länder wiesen mit 27 % bzw. 25 % ebenfalls eine überdurchschnittliche Väterbeteiligung auf. Auch für Sachsen ist dieser Umstand festzuhalten: Einer Beteiligung von knapp 27 % stehen knapp 73 % Väter mit einer Bezugsdauer von nur zwei Monaten gegenüber. In Berlin, wo die Väterquote ebenfalls 27 % betrug, lag die zweimonatige Bezugsdauer mit 61 % jedoch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Grund hierfür kann sein, dass der Anteil der vor der Geburt des Kindes nicht erwerbstätigen Väter mit 25 % bundesweit nach Bremen am zweithöchsten war. Dies stützt weiterhin den Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen väterlichen Elterngeldbezugsdauer und der Erwerbstätigkeit vor Geburt des Kindes: Je höher der Anteil der Erwerbsbeteiligung vor Geburt des Kindes, desto geringer die durchschnittliche Bezugsdauer. Somit kennzeichnen den bundesweit höchsten Anteil an Vätern bei der zweimonatigen Mindestbezugsdauer mit dem thüringischen Sonneberg (89 %) und Hildburghausen (85 %) zwei Kreise, welche eine überdurchschnittlich hohe Erwerbsbeteiligung vor der Geburt aufweisen (Anteile nicht erwerbstätiger Väter bei 8 %). Auch innerhalb Sachsens lässt sich dieser Bezug beobachten: Der Erzgebirgskreis zeigt die höchste Quote des zweimonatigen Elterngeldbezuges (79,5 %) und parallel mit knapp 88 % die höchste Erwerbsbeteiligung an. Die Stadt Leipzig stellt hierzu das sächsische Pendant dar: nirgendwo sonst im Freistaat bleiben die Männer länger als zwei Monate im Elterngeldbezug und in keinem anderen Kreis ist die Erwerbslosigkeit der Väter vor der Geburt größer. Fazit: Eine Bereitschaft zur väterlichen Elternzeit ist grundlegend vorhanden. Die Erwerbseinkommen der Väter sind jedoch oftmals unersetzlich ein Drittel weniger in der Haushaltskasse sind für viele Familien über einen längeren Zeitraum nicht hinnehmbar. Bezugsdauer des Elterngeldes von Vätern Bayern Thüringen Sachsen Brandenburg Hessen Rheinland-Pfalz DEUTSCHLAND Niedersachsen Baden-Württemberg Schleswig-Holstein Meckl.-Vorpommern Hamburg Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt Saarland Berlin Bremen 2 Monate 12 Monate andere Bezugsdauer 65,0 63,1 61,9 60,9 57,8 72,8 71,8 71,5 71,2 69,7 69,6 69,2 66,3 66,1 65,9 75,9 75,9 11,1 9,3 10,5 15,6 6,9 10,3 7,8 8,4 5,9 8,3 10,1 11,7 6,7 8,4 7,9 5,5 6,8 22,4 22,0 23,9 23,4 26,1 25,7 23,3 25,8 28,7 28,7 20,5 20,2 20,9 20,3 26,6 18,6 17,3 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: Statistisches Bundesamt Elterngeldbezug durch Väter für im Jahr 2008 geborene Kinder nach sächsischen Kreisen Durchschnittliche Höhe des Elterngeldanspruchs im ersten Bezugs- Im Jahr 2008 geborene Kinder monat Land Landkreis Insgesamt deren Vater Elterngeld bezogen hat von Vätern und Müttern insgesamt von Vätern insgesamt von Vätern mit Erwerbstätigkeit vor der Geburt Väter mit einer Elterngeldbezugsdauer von 2 Monaten Beendete Leistungsbezüge von Vätern, die vor Geburt erwerbstätig waren Anzahl % % % Sachsen gesamt , ,9 83,6 Chemnitz , ,2 78,2 Erzgebirgskreis , ,5 87,7 Mittelsachsen , ,4 87,8 Vogtlandkreis , ,7 83,4 Zwickau , ,2 82,2 Dresden , ,3 85,7 Bautzen , ,9 87,0 Görlitz , ,9 86,4 Meißen , ,5 85,7 Sächsische Schweiz- Osterzgebirge , ,3 84,9 Leipzig , ,6 75,6 LK Leipzig , ,6 84,1 Nordsachsen , ,0 85,6 Quelle: Statistisches Bundesamt 28 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

31 Einkommen und Einkommensentwicklung in Sachsen und Leipzig 2009 Andrea Schultz Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einkommen der Leipziger Privathaushalte nahezu konstant geblieben. Damit sind sie im sachsenweiten Kreisvergleich nach wie vor am geringsten. Daten der kommunalen Bürgerumfrage zeigen, dass im Jahr 2009 vor allem die Familien mit Kind(ern) Einkommenseinbußen hinnehmen mussten. Die Einkommensungleichheit sowie der Anteil an Menschen, die in relativer Armut leben, haben sich 2009 aber nur leicht erhöht. Haushaltseinkommen in Sachsen und Leipzig Nachdem seit 2005 die nominalen Haushaltsnettoeinkommen in Sachsen stetig etwas angestiegen sind, fand 2009 ein leichter Rückgang auf statt. Berücksichtig man allerdings die Jahresteuerungsrate (sächsischer Verbraucherpreisindex), sind in Sachsen die realen Einkommen bereits seit 2003 rückläufig (siehe Abbildung 1). Ein Blick auf die sächsischen Großstädte zeigt, dass hier in den letzten Jahren eher unterdurchschnittliche Haushaltseinkommen erzielt wurden. Dies ist unter anderem durch überdurchschnittlich viele Singlehaushalte in den Städten zu erklären, die üblicherweise über geringere Einkommen verfügen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 2009 in Dresden und Leipzig die nominalen Haushaltseinkommen gestiegen, in Dresden um 98 auf und in Leipzig um 5 auf In Chemnitz sanken sie dagegen um 36 auf Auch 2009 werden somit im sächsischen Kreisvergleich die geringsten Haushaltsnettoeinkommen in der Stadt Leipzig erzielt. Die Dresdner Einkommen haben sich weiter positiv entwickelt, so dass im Jahr 2009 bei ihnen sogar unter Berücksichtigung der Jahresteuerungsrate real ein Einkommensplus verbleibt. Abb. 1: Reale Haushaltsnettoeinkommen in Sachsen, Chemnitz, Dresden, Leipzig (Median, preisbereinigt auf das Preisniveau von 2005; Sächsischer Verbraucherpreisindex) 1800 Methodische Vorbemerkungen Die monatlichen Nettoeinkommen können haushaltsbezogen oder personenbezogen erhoben werden. Ausgewiesen werden sie entweder nominal, also zu jeweiligen Preisen, oder preisbereinigt auf das Niveau eines Basisjahrs (hier: sächsischer Verbraucherpreisindex ). Die Betrachtung der Einkommenssituation des gesamten Haushaltes ist sinnvoll, da der Haushalt eine wirtschaftliche Einheit bildet. Die Einkommen aller Haushaltsmitglieder werden also summiert. Ein Nachteil der haushaltsbezogenen Betrachtung ist, dass die spezifische Haushaltsgröße nicht berücksichtigt wird. Mehrpersonenhaushalte, bei denen mehrere Personen zum gesamten Haushaltseinkommen beitragen, werden daher im Vergleich zu Einpersonenhaushalten bevorteilt. Außerdem tragen Änderungen der Haushaltsgrößen und -strukturen auf gesamtstädtischer Ebene unweigerlich zu einer Änderung der Haushaltseinkommen bei. Eine Normierung, die Haushalte unterschiedlicher Größe vergleichbar macht, findet beim Nettoäquivalenzeinkommen statt. Die Berechnung findet nach der sogenannten neuen OECD- Skala statt, gemäß derer jedem Haushaltsmitglied je nach Alter ein bestimmtes Bedarfsgewicht zugesprochen wird. Der Haushaltsvorstand erhält ein Bedarfsgewicht von 1,0, jede weitere Person über 14 Jahre ein Bedarfsgewicht von 0,5. Kinder und Jugendliche unter 14 Jahre gehen mit einem Bedarfsgewicht von 0,3 in die Berechnungen ein Sachsen Chemnitz Dresden Leipzig Reihe1 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Mikrozensus 1991 bis 2009 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht 3/2009] 29

32 Abb. 2: Monatliche Haushaltsnettoeinkommen (Median) in Leipzig 2009 Alter (Bezugsperson) Haushaltstyp Gesamt Singles (unter 65 Jahre) Paare mit Kind(ern) Paare ohne Kind(er) Alleinstehende Rentner Rentnerpaare 1776 Haushaltsgröße (Personen) und mehr Quelle: Bürgerumfrage 2009 Einkommenssituation Leipziger Haushalte Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf den jährlichen Erhebungen zum Einkommen der Leipziger Privathaushalte im Rahmen der kommunalen Bürgerumfrage. Die Einkommenswerte stellen nominale Größen dar, das gestiegene Preisniveau ist bei Zeitvergleichen also nicht berücksichtigt. Es muss beachtet werden, dass zu den Daten des Mikrozensus eine eingeschränkte Vergleichbarkeit besteht, da sich die Erhebungsverfahren unterscheiden. Durchschnittlich standen im Jahr 2009 einem Leipziger Haushalt monatlich zur Verfügung. Je nach Haushaltstyp bzw. Haushaltskonstellation treten jedoch Unterschiede auf, wie in Abbildung 2 ersichtlich ist. So verfügt im Durchschnitt ein Leipziger Singlehaushalt (unter 65 Jahre) monatlich über ein Nettoeinkommen von Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme um 115. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass dieser Anstieg zumindest teilweise auf Imputationen beim Haushaltseinkommen zurückzuführen ist.* Paaren mit Kind(ern) stehen durchschnittlich zur Verfügung. Im Vergleich zu 2008 bedeutet dies für die Leipziger Familien einen Einkommensrückgang um 170. Einerseits waren Familien 2009 stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als noch ein Jahr zuvor. Andererseits mögen auch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit einem deutlichen Anstieg von Kurzarbeit für diesen Einkommensrückgang verantwortlich sein. Alleinstehende Rentner konnten 2009 durchschnittlich von einem Einkommenszuwachs in Höhe von 75 profitieren. Die Einkommen von Rentnerpaaren und Paaren ohne Kind(er) verblieben 2009 auf Vorjahresniveau. In Abbildung 3 wird deutlich, dass der Anteil einkommensstarker Haushalte (über ) in Leipzig im Zeitverlauf sehr konstant ist. Eine gewisse Dynamik lässt sich dagegen im mittleren und unteren Einkommensbereich feststellen. Der Anteil einkommensschwacher Haushalte ist 2009 etwas rückläufig.* Abb. 3: Entwicklung der Haushaltsnettoeinkommen in Leipzig 2003 bis % 80% 60% 40% 20% 0% bis unter bis unter bis unter und mehr Quelle: Bürgerumfragen 2000 bis fand keine Erhebung statt, 2007 wurde das Einkommen in anderen Klassen erfragt Nettoäquivalenzeinkommen Den einführenden methodischen Vorbemerkungen folgend können anhand des Nettoäquivalenzeinkommens Aussagen zum Anteil einkommensarmer Haushalte in Leipzig getroffen werden. Die so genannte Armutsgefährdungsquote gibt den Anteil an Personen mit einem bedarfsgewichteten Monatsnettoeinkommen von weniger als 60 % des Medians des Äquivalenzeinkommens aller Privathaushalte an. Die Armutsgefährdungsquote zeigt also keine absolute Armut an, sondern definiert jene als arm, die relativ gesehen nur über ein geringes Äquivalenzeinkommen verfügen. Steigt die Armutsgefährdungsquote, nimmt also die Einkommensungleichheit zu, das heißt, die unteren Einkommen entwickeln sich ungünstiger als die mittleren oder hohen Einkommen. Die amt- 30 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

33 liche Sozialberichterstattung ermittelt mithilfe der Mikrozensusdaten Nettoäquivalenzeinkommen sowie Armutsgefährdungsquoten für Deutschland, die Bundesländer und 15 Großstädte. Für Leipzig ergeben sich je nach Bezugsgröße unterschiedliche Armutsgefährdungsquoten. Legt man den Median des gesamtdeutschen Nettoäquivalenzeinkommens zugrunde, liegt der Anteil an Personen, die in Leipzig unterhalb des 60-%-Niveaus dieses Wertes leben, bei 27 %. Regionale Unterschiede im Einkommensniveau und auch bei den Lebenshaltungskosten werden bei dieser Betrachtung jedoch nicht berücksichtigt. Zudem orientieren und vergleichen sich Menschen eher an ihrem unmittelbaren sozioökonomischen Umfeld. Das heißt, das eigene Einkommensniveau und die daraus resultierenden Möglichkeiten werden eher im kleinräumigen als im nationalen Maßstab verglichen und bewertet. Eine regionale bzw. lokale Betrachtung der Äquivalenzeinkommen ist daher sinnvoll. Legt man die 60-%-Schwelle des Medians des sächsischen Nettoäquivalenzeinkommens als Bezugsgröße an, können 21 % der Leipzigerinnen und Leipziger als relativ arm bezeichnet werden. Aufgrund des vergleichsweise geringen Einkommensniveaus der Leipziger Haushalte reduziert sich die Armutsgefährdungsquote bei einer lokalen Betrachtung nochmals deutlich. Legt man das Nettoäquivalenzeinkommen von Leipzig zugrunde, gelten nur noch 19 % der Leipziger Bevölkerung als einkommensarm. Tab. 1: Armutsgefährdungsquoten für Leipzig 2009 gemessen am... Bundesmedian 27,2 % Landesmedian (Sachsen) 20,7 % städtischen Median (Leipzig) 19,1 % Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen, Mikrozensus 2009 Abb. 4: Armutsgefährdungsquoten für Leipzig 2005 bis 2009 (gemessen am städtischen Median) 25,0 % 20,0 % 15,0 % 10,0 % 5,0 % 0,0 % 16,7 16,1 16,7 18,3 19, Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2009 Gemessen am städtischen Median ist die Armutsgefährdungsquote in Leipzig somit stetig angestiegen, die Einkommensungleichheit hat also zugenommen. Der absolute Betrag des Nettoäquivalenzeinkommens (Median) ist in den letzten Jahren ebenfalls angestiegen, wenngleich der Zuwachs unterhalb der Teuerungsrate lag. Tab. 2: Median des Nettoäquivalenzeinkommens für Leipzig 2005 bis 2009 Jahr in Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder Einschätzung der wirtschaftlichen Situation Die Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Situation hat sich bis zur Erhebungswelle 2006 (kommunale Bürgerumfrage) tendenziell leicht verbessert und verbleibt seither auf diesem Niveau. Obwohl der Leipziger Bevölkerung im regionalen Vergleich eher geringe Einkommen zur Verfügung stehen und ihre absoluten Einkommen stagnieren, verbleibt ihre gefühlte wirtschaftliche Situation auf konstantem Niveau. Nur 3 % bewerteten 2009 ihre ökonomische Situation als sehr schlecht, weitere 10 % als schlecht. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies in der Summe ein Rückgang um 4-%-Punkte. Demgegenüber verbleibt der Anteil an Personen, die ihre wirtschaftlicher Situation mit gut und sehr gut beschreiben, auf konstantem Niveau. Abb. 5: Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Situation 2003 bis Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 31 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 100 % 80 % 60 % 40 % 20 % 0 % sehr schlecht schlecht teils/teils gut sehr gut Mittelwert Quelle: Bürgerumfragen 2003 bis fand keine Bürgerumfrage statt *In etlichen Fällen hatten ALG II-Empfänger die von der Arbeitsagentur übernommenen Kosten der Unterkunft nicht zum Haushaltseinkommen dazugezählt. In diesen Fällen fand im Rahmen der Plausibilitätskontrolle der Erhebungswelle 2009 erstmalig eine umfassende Bereinigung statt. In der Gruppe der Singles ist der Anteil von ALG II-Empfängern mit 18 % am höchsten sehr gut sehr schlecht

34 Risiko Kreditaufnahme empirische Indikatoren privater Verschuldung 2009 Frank Lehmann In den Verbraucherdaten der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (SCHUFA) ist vom Finanz- und Wirtschaftskrisenjahr 2009 kaum etwas zu merken. Weder haben sich die Bürgerinnen und Bürger bei der Kreditaufnahme zurückgehalten, noch mussten mehr Darlehen wegen Zahlungsunfähigkeit abgeschrieben werden. Im Gegenteil: Der SCHUFA zufolge ist die Nachfrage nach Konsumentenkrediten 2009 um 17 % gegenüber 2008 gestiegen. Gemeint sind hierbei die Anzahl von Bankenanfragen nach einer SCHUFA-Auskunft, wenn eine Privatperson Interesse an einem Ratenkredit hat. Weiterhin konnte 2009 trotz Wirtschaftskrise nicht von einer Kreditklemme gesprochen werden die Banken schlossen 10,2 % mehr Ratenkreditverträge mit Privatpersonen ab (7,61 Mio.) als im Vorjahr (6,91 Mio.). Angesichts des wirtschaftlichen Abschwungs 2009 ist diese Steigerung eine Entwicklung entgegen dem Trend und zugleich ein historisches Novum. Typischerweise halten sich die Verbraucher, sobald sich eine (Wirtschafts-)Krise abzeichnet, sowohl beim Konsum als auch bei der Kreditnachfrage deutlich zurück wie beispielsweise nach dem Platzen der Börsenblase 2001 geschehen. Dies zeigt, dass sich der Verbraucher in Krisen- zeiten nicht zwangsläufig als Homo oeconomicus erweisen muss und rational vernünftig nach Kosten und Nutzen bzw. Risiko und Sicherheit entscheidet, sondern auch völlig antizyklisch reagieren kann. Insbesondere das staatliche Programm der Umweltprämie aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung (im Volksmund auch Abwrackprämie genannt) sowie niedrige Zinsen, Rabattaktionen des Handels und ein relativ stabiler Arbeitsmarkt dürften sich stimulierend auf den Konsum ausgewirkt haben und für die gesteigerte Kreditnachfrage verantwortlich sein. So wurden beispielsweise im Gesamtjahr 2009 in Deutschland mehr als 3,8 Mio. Pkw neu zugelassen, laut Kraftfahrzeugbundesamt ein Plus von 23 % gegenüber Man muss somit davon ausgehen, dass 2009 Bürger einen Kredit aufgenommen haben, die dies unter anderen Marktvoraussetzungen möglicherweise nicht getan hätten. Die SCHUFA wird von der Kreditwirtschaft getragen und gibt Banken, Sparkassen und Händlern Auskünfte über einzelne Verbraucher, wenn diese unter anderem einen Kredit beantragen. Aktuell verfügt sie über 462 Mio. Datensätze von 66 Mio. volljährigen Privatpersonen. Regionale Zahlungsschwierigkeiten 2009 (Angaben in %) Abb. 1: Personenanteil mit mindestes einem Negativmerkmal an allen Personen des jeweiligen Bundeslandes Abb. 2: Personenanteil mit mindestens einem Negativmerkmal an allen Personen des jeweiligen Kreises Berlin Bremen 12,1 11,6 Nordrhein-Westfalen Sachsen-Anhalt Meckl.-Vorpommern Hamburg Saarland Schleswig-Holstein Brandenburg Niedersachsen Deutschland Rheinland-Pfalz Hessen Thüringen Sachsen Baden-Württemberg Bayern 9,8 9,8 9,5 9,4 9,3 9,0 8,8 8,7 8,5 8,5 8,3 7,9 7,4 6,7 6,4 Quelle: SCHUFA 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 32 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

35 Der Gesamtdatenbestand umfasst personenbezogene Daten wie zum Beispiel Name, Geburtsdatum, Anschrift sowie Informationen über Konteneröffnungen und Kreditkartenbesitz bis hin zu kreditrelevanten Angaben über laufende Kredite, Kredithöhen und Zahlungsausfälle. Für den so genannten Kreditkompass 2010 wurden diese Informationen ausgewertet. Sie stützen sich auf bankenmäßige Kredite an den privaten Sektor und dabei hauptsächlich die Konsumentenkredite in Form von Ratenkrediten. Die Zahlen verraten auch, in welchen Regionen Deutschlands die Menschen die größten Zahlungsprobleme haben. Hinsichtlich 91,5 % der Schuldner hat die SCHUFA ausschließlich Informationen zu vertragsmäßigem Verhalten. Für die verbleibenden 8,5 % liegt mindestens ein Negativmerkmal vor. Negativmerkmale sind unter anderem Informationen zu von Verträgen abweichendem Verhalten wie zum Beispiel nicht beglichene Forderungen von Banken, Handel oder Telekommunikationsunternehmen, die fällig, angemahnt und nicht bestritten sind. Weitere Negativmerkmale sind Hinweise aus öffentlichen Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte, beispielsweise die Abgabe einer Eidesstattlichen Versicherung oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren (Privatinsolvenz). Der Anteil der Personen mit einem oder mehreren Negativmerkmalen ist 2009 leicht angestiegen. Er lag 2008 bei 8,3 % und 2007 noch bei 8,0 %. Die vorangegangene Grafik (Abb. 1) bildet die ungewichteten Anteile der Personen mit mindestens einem Negativmerkmal des jeweiligen Bundeslandes ab. Die geringsten Verschuldungsprobleme gibt es demnach in Bayern (6,4 %) und Baden-Württemberg (6,7 %). In Berlin ist der Anteil der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten mit 12,1 % nahezu doppelt so hoch wie in Bayern. Den zweithöchsten Anteil hat Bremen (11,6 %). Beide Bundesländer liegen deutlich hinter Nordrhein-Westfalen (9,8 %) als Bundesland mit dem dritthöchsten Anteil. Sachsen weist mit durchschnittlich 7,4 % einen vergleichsweise geringen Anteil an Personen mit Zahlungsschwierigkeiten auf und positioniert sich positiver als der Bundesdurchschnitt. Unter kleinräumiger Betrachtung zeigt sich ein deutlicher Nord-Süd-Unterschied der Personenanteile, bei denen sich eine kritische finanzielle Lage abzeichnet und bestätigt damit zugleich den Bundesländervergleich. Die Karte (Abb. 2) zeigt auch, dass es innerhalb Sachsens deutliche regionale Disparitäten gibt. Je dunkler der Landkreis, desto höher der Anteil der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten. Am unproblematischsten ist der Schuldenstand im Erzgebirgskreis (5,6 %), am brisantesten hingegen in Leipzig (10,6 %). Damit liegt die Messestadt deutlich über dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Es haben signifikant mehr Leipziger als Dresdner (7,8 %) oder Chemnitzer (8,2 %) Probleme, ihre Schulden zurückzuzahlen. Ein von der SCHUFA entwickelter Privatverschuldungsindex (PVI) ist ein Instrument, welches aus verschiedenen Einzelindikatoren wie beispielsweise unbezahlte Handy- und Telefonrechnungen, geplatzte Versandhandelsrechnungen, Kreditausfälle bei Banken bis hin zu Informationen über eine Privatinsolvenz die Lage der privaten Ver- und Überschuldung in Deutschland in einem einzigen Indexwert für Gesamtdeutschland, die einzelnen Bundesländer sowie die 413 Kreise und kreisfreien Städte ausdrückt und zusätzlich die künftige mittelfristige Entwicklung prognostiziert. Abb. 3: Kritische Anzeichen privater Verschuldung nach Privatverschuldungsindex (PVI) auf Kreisebene 2009 Quelle: SCHUFA Die Faktoren werden unterschiedlich gewichtet - je stärker ein Faktor auf eine Überschuldung hinweist, desto stärker wird er gewichtet. Die kritischen Anzeichen der Privatverschuldung verzeichnen regional ein sehr unterschiedliches Ausmaß (Abb. 3). In den Regionen mit dem niedrigsten Indexwert sind die kritischen Anzeichen einer privaten Verschuldung am schwächsten ausgeprägt bzw. ist die Gefahr einer Überschuldung am geringsten. Die 413 Landkreise bzw. kreisfreien Städte aus West- und Ostdeutschland wechseln sich im SCHUFA-Ranking gegenseitig ab. Im Norden und Osten der Republik sind die Schuldenprobleme jedoch größer als im Süden. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 33

36 Während die Stadt Jena mit einem Indexwert von 654 auf Platz 12 im Ranking landet (Platz 1 Landkreis München mit 530 Punkten vor den Landkreisen Erlangen mit 547 sowie Starnberg mit 523), platzieren sich Sachsens Kreise und Städte zumindest allesamt im Mittelfeld und nicht unter den Schlusslichtern, welche mit Neubrandenburg auf Platz 393 (PVI 1 504) und Halle/Saale auf Platz 398 (PVI 1 556) beginnen und mit Pirmasens auf Platz 413 (PVI 2 146) enden. Leipzig dürfte als Sachsens Schuldnerhauptstadt betitelt werden die Stadt landet mit einem SCHUFA-Wert von Punkten auf Platz 367. Die Städte Dresden und Chemnitz positionieren sich mit ihren Indexwerten von 907 bzw derzeit auf Platz 123 bzw. auf Platz 276 (Tab. 1). Deutlich erkennbar ist auch der bereits bekannte Umstand, dass die besser betuchten Sachsen gerne in den peripheren Umlandgebieten der Großstädte wohnen. Hier liegen die kritischen Anzeichen privater Verschuldung deutlich niedriger. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beispielsweise 26 % unter dem der Landeshauptstadt, in Mittelsachsen um 31 % unter dem Chemnitzer Indexwert. Ein ähnliches Bild zeigt sich rund um Leipzig: Im Landkreis Leipzig war 2009 die Risikoausprägung einer kritischen Verschuldung sogar um fast 50 % niedriger als in der Stadt Leipzig, was den Landkreis auf Platz 133 im SCHUFA-Ranking brachte. Hinzu kommt, dass Leipzig bereits gegenüber 2008 elf Plätze im Ranking eingebüßt hat, sich laut SCHUFA- Prognose für 2010 noch von vier weiteren westdeutschen Kommunen überholen lassen muss und sich auf Platz 371 wiederfinden wird. Somit werden der Stadt Leipzig unter allen 13 sächsischen Kreisen die höchsten Zuwachsraten vorhergesagt, während die Landkreise Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Stadt Dresden mit einem Rückgang bei problematischen Verschuldungssituationen im zweistelligen Prozentbereich rechnen dürfen, so die Prognosen. Einkommens- und Erwerbssituationen spielen ebenso wie persönliche Einstellungen, Finanzkompetenz und Vermögensressourcen des Haushaltes eine wesentliche Rolle für die Tilgung von Kreditforderungen. Die maßgebliche Ursache für das Entstehen einer Überschuldungssituation bleibt aber die Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen Einkommenseinbußen. So verwundert es nicht, dass Leipzig 2009 mit 15,1 % nach Görlitz die zweithöchste Arbeitslosenquote im Freistaat aufweist und die im SCHUFA-Index besser positionierten Landkreise Dresden und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 11,6 % bzw. 11,7 % die geringsten Arbeitslosenquoten unter allen Erwerbslosen verzeichnen. Zum Vergleich: der Landkreis München als führender des SCHUFA- Rankings weist mit 3,5 % Arbeitslosigkeit faktisch Vollbeschäftigung aus. Die Finanzierung von Konsumwünschen auf Pump kann jedoch auch nicht kalkulierbare Risiken in sich bergen. Ungewisse Einkommenssituationen, resultierend aus prekären Beschäftigungsverhältnissen sowie vermehrt unbeständigen Erwerbsbiografien, können die Ratenkredite zur Konsumentenfalle werden lassen dies gilt für Sachsen noch eher als für Bayern. Der Leipziger Bürger möchte gern auch konsumieren und verschuldet sich dafür signifikant öfter in kritischem Ausmaß und mit ungewissem Ausgang als Bewohner anderer Kreise des Freistaates. Auch der Görlitzer weiß um seine unbefriedigende Arbeitslage (immerhin war 2009 fast jeder sechste unter ihnen im erwerbsfähigen Alter arbeitslos), schraubt seine Bedürfnisse zurück, verzichtet auf kreditfinanzierten Konsum und weist somit deutlich weniger kritische Anzeichen einer privaten Verschuldung auf. Tab. 1: Kritische Anzeichen privater Verschuldung nach Privatverschuldungsindex (PVI) der sächsischen Kreise 2009 Platz Kreis PVI Änderung 2008/2009 (%) Änderung 2009/2010 prog. (%) 34 Sächs. Schweiz- Osterzgebirge ,65-18,38 71 Bautzen 818-8,71-12,10 88 Erzgebirgskreis 847 0,24 0, Mittelsachsen 892-0,34-0, Dresden 907-7,83-10,8 129 Görlitz 914 1,56 1, Leipzig, LK 930 0,54 0, Meißen 930 1,09 1, Vogtlandkreis ,57-0, Zwickau ,54 0, Chemnitz ,92 2, Nordsachsen ,43 0, Leipzig, Stadt ,14 3,84 Quelle: SCHUFA Ein Blick auf die Anzahl laufender Kredite der vergangenen drei Jahre unter den Leipziger Bürgern präsentiert im Zeitverlauf einen prinzipiellen Anstieg der Kreditaufnahmen in jeder Altersgruppe der Trend zum häufigeren Konsum auf Kredit ist auch in der Messestadt längst keine Seltenheit mehr (Tab. 2). Fast Kredite waren im Jahr 2009 von 18- bis 64-jährigen Leipzigerinnen und Leipzigern zu bedienen. Rein statistisch hat dies zur Folge, dass fast jeder fünfte Einwohner einen Ratenkredit zu erfüllen hatte. Zu beachten gilt hierbei jedoch, dass von manchen Personen auch mehrere Kredite zu bedienen sind. Am stärksten nehmen Leipziger Bürger im Alter von 30 bis 49 Jahren Kredite in Anspruch. Dies verwundert nicht, werden doch die wichtigsten Lebens- und Investitionsentscheidungen innerhalb dieses Lebensabschnittes gefällt. Ereignisse wie Heirat, Familiengründung, Existenzgründung oder 34 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

37 Hausbau kumulieren zunehmend in dieser Lebensphase und verlangen nach ausreichend finanzieller Liquidität. Tab. 2: Laufende Kredite 2007 bis 2009 nach Altersgruppen in Leipzig 2009 Altersgruppe absolut relativ zu Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Jahre % Quelle: SCHUFA Auch in späteren Lebensabschnitten zwischen 45 und 59 Jahren ist noch eine hohe Verschuldung präsent. Als Erklärung dient hierbei der Umstand, dass die angesprochenen Lebens- und Investitionsentscheidungen von einem wachsenden Teil der Bevölkerung aus den verschiedensten Motiven immer mehr nach hinten verschoben werden (müssen). Während sich diese Entscheidungen bei früheren Generationen über mehrere Lebensjahrzehnte verteilten, werden sie heute oft auf wenige Jahre im vierten Lebensjahrzehnt zusammengedrängt. Die Altersgruppe der 30- bis 49- Jährigen steht somit unter einem besonders starken finanziellen Druck, weil viele finanzielle Belastungen nahezu gleichzeitig anfallen oder sich überschneiden. Der Abbau der Schulden zieht sich dann oftmals noch bis weit in das fünfte Lebensjahrzehnt hinein. Unbeantwortet muss jedoch die Frage bleiben, wieso sich die Anzahl der Kredite gerade bei den 55- bis 59-jährigen Leipzigern gegenüber 2007 um 20 % deutlich erhöhte. Die langjährigen Kreditrückforderungen durch den Erwerb von Wohneigentum und Hausbau (realisierte Eigenheimwünsche der 1990er Jahre) begründen hierbei einen traditionellen Erklärungsansatz. Zusätzlich soll aber auf die Leipziger Arbeitsmarktzahlen verwiesen werden: Arbeitslose der Altersgruppe 55 Jahre und älter im Jahr 2007 stehen Arbeitslosen im Jahr 2009 gegenüber. Das heißt, es müssen zunehmend mehr Haushalte dieser Altersgruppe mit weniger Geld auskommen gleichbleibende Bedürfnisse müssen zunehmend über Kredite finanziert werden. Der Anteil von 55- bis 59-Jährigen innerhalb der Leipziger Gesamtbevölkerung hat sich im betrachteten Zeitraum übrigens nur um knapp 5 % erhöht. Durchschnittlich Euro Kreditverpflichtungen (Restschuld) besitzen Leipziger der besagten Altersgruppe zwischen 55 und 59 Jahren, welche einen Kredit aufgenommen haben. Damit liegen sie wesentlich über dem sächsischen Durchschnitt (7 374 Euro) und dem der anderen beiden kreisfreien Städte Chemnitz (7 047 Euro) und Dresden (7 457 Euro). Bis auf die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen (hier dominieren die Chemnitzer Jugendlichen) weisen die Leipziger durchgehend die höchste private Kreditverpflichtung im Städtevergleich auf. Unter den 18- bis 65-Jährigen, welche einen Kredit aufgenommen haben, besitzt der Leipziger im Mittel Euro, der Chemnitzer Euro und der Dresdner Euro Restschuld aus Ratenkrediten. Hypothekarkredite und Leasingverträge sind hierbei nicht einbezogen. Abb. 4: Durchschnittliche private Kreditverpflichtung nach Altersgruppen in Leipzig, Chemnitz und Dresden im Vergleich zu Sachsen 2009 Leipzig Chemnitz Dresden Sachsen J J J J J J J J J J. Altersgruppen Quelle: SCHUFA Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 35

38 Vergleich der 15 größten deutschen Städte Lars Kreymann Die Bevölkerungszahlen der 15 größten deutschen Städte zeigen zunächst, dass sie in allen miteinander verglichenen Städten mit Ausnahme der Ruhrgebietsstädte Dortmund, Essen und Duisburg von 2008 zu 2009 gestiegen sind. Den stärksten Bevölkerungszuwachs konnte Frankfurt a. M. mit einem Plus von 1,07 % verbuchen. Die zweit- und drittstärksten Bevölkerungszuwächse hatten Dresden und Leipzig mit 0,94 % und 0,66 %. München, dessen Bevölkerungszahl von 2007 zu 2008 mit 1,2 % am stärksten angestiegen war, konnte zwar auch von 2008 zu 2009 einen Bevölkerungszuwachs verbuchen, allerdings fiel der mit 0,27 % weitaus geringer aus als ein Jahr zuvor. Nach wie vor führten Berlin, Hamburg und München allesamt Millionenstädte die Rangliste der größten deutschen Städte an, dicht gefolgt von Köln, das am knapp 1 Mio. Einwohner hatte. Mittlerweile wurde die Millionengrenze überschritten. Ende Mai 2010 hatte Köln Einwohner und kann sich seitdem ebenfalls Millionenstadt nennen. Im Mittelfeld der bevölkerungsreichsten Städte hat sich die Reihenfolge etwas verändert. Bisher lag Dortmund auf Platz 7 vor Essen und Düsseldorf. Im Laufe des Jahres 2009 verschoben sich die Verhältnisse. Düsseldorf, dessen Bevölkerungszahl in den letzten Jahren stetig stieg, übertraf Essen und Dortmund, deren Bevölkerungszahlen sanken, und sprang zwei Plätze nach vorn. Keine auffälligen Veränderungen gab es 2009 im Vergleich zu den Vorjahren bei den Ausländer- Stadt Fläche in km² Einwohner 2009 (Stand: ) Einwohner gesamt Veränd. zu 2008 um % anteilen. Die Quoten waren in den sächsischen Städten Leipzig und Dresden mit 6,2 % und 4,6 % mit Abstand am geringsten. Die größten Ausländeranteile an der Gesamtbevölkerung bestanden in München mit 22,9 %, Stuttgart mit 22,7 % und Frankfurt a. M. mit 20,8 %. Essen hatte mit 11,9 % den geringsten Ausländeranteil unter den westdeutschen Städten. Die Darstellung der Jugend- und Altenquotienten verdeutlicht die Altersstrukturen der einzelnen Städte. Sie beschreiben das Verhältnis der unter 15-Jährigen bzw. der über 65-Jährigen zu den 15- bis 65-Jährigen, den so genannten Erwerbsfähigen. Es fällt auf, dass die Ruhrgebietsstädte Düsseldorf, Dortmund und Duisburg im Jahr 2009 sowohl die höchsten Jugendquoten als auch die höchsten Altenquoten aufwiesen. Das heißt, der Anteil der Erwerbsfähigen war in diesen Städten verhältnismäßig gering. Im Fall von Dortmund und Duisburg scheint dies auch mit der negativen Bevölkerungsentwicklung konform zu gehen. Offensichtlich wanderten die Erwerbsfähigen in Größenordnungen ab. Düsseldorf allerdings hatte kein Abwanderungsproblem und dennoch war der Anteil der Erwerbsfähigen auch hier auffällig klein. Neben den Ruhrgebietsstädten sind Leipzig, Dresden und Bremen weitere Städte mit vermeintlich ungünstigen Verhältnissen. Denn es gab die meisten Alten im Verhältnis zu den Erwerbsfähigen. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung scheint hier sehr ausgeprägt zu sein. Anteil Ausländer in % Jugendquotient in % Altenquotient in % Einwohner je km² Berlin 891, ,32 13,7 17,9 28, Hamburg 755, ,12 13,3 18,8 27, München 310, ,27 22,9 18,1 25, Köln 405, ,27 16,1 19,1 26, Frankfurt a.m. 248, ,07 20,8 18,9 24, Stuttgart 207, ,26 22,7 18,0 27, Düsseldorf 217, ,34 18,2 20,9 33, Dortmund 280, ,53 15,7 22,8 36, Essen 210, ,60 11,9 19,4 34, Bremen 325, ,06 13,0 18,7 32, Hannover 204, ,26 14,1 18,4 29, Leipzig 297, ,66 6,2 16,5 34, Dresden 328, ,94 4,6 18,0 33, Nürnberg 186, ,01 16,4 15,4 26, Duisburg 232, ,43 16,7 20,9 33, Quellen: Statistische Ämter von Bund und Ländern Bei Betrachtung der natürlichen Bevölkerungsbewegung und der Wanderungen zeigt sich, dass die meisten Städte ihre negative natürliche Bevöl- kerungsentwicklung durch positive Wanderungssalden ausgleichen konnten. In Leipzig beispielsweise starb 2009 pro Einwohner 1,0 Person 36 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

39 mehr als geboren wurden. Aber es zogen pro Einwohner 8,0 Personen mehr zu als wegzogen, so dass Leipzig insgesamt einen Bevölkerungszuwachs von 7,0 Personen pro Einwohner verbuchen konnte. Dortmund, Essen und Duisburg konnten den natürlichen Bevölkerungsrückgang nicht durch Wanderungsgewinne wettmachen. In diesen Städten starben mehr Personen als geboren wurden und es zogen auch mehr Personen weg als hinzu. Natürliche Bevölkerungsentwicklung 2009 (Stand: ) Stadt Lebendgeborene Gestorbene Saldo Anzahl je EW Anzahl je EW absolut je EW Berlin , , ,1 Hamburg , , ,2 München , , ,8 Köln , , ,4 Frankfurt a.m , , ,0 Stuttgart , , ,7 Düsseldorf , , ,8 Dortmund , , ,7 Essen , , ,6 Bremen , , ,1 Hannover , , ,8 Leipzig , , ,0 Dresden , , ,0 Nürnberg , , ,9 Duisburg , , ,0 Quellen: Statistische Ämter von Bund und Ländern Sechs der 15 Vergleichsstädte hatten 2009 jedoch sowohl ein natürliches Bevölkerungswachstum als auch Wanderungsgewinne vorzuweisen. Zu diesen Städten zählt neben Berlin, München, Köln, Frankfurt a. M. und Stuttgart auch Dresden, das ein Geburtenplus von 1,0 Person pro Einwohner und einen ebenso hohen Wanderungszuwachs wie Leipzig, nämlich 8,0 Personen pro Einwohner, verzeichnen konnte. Wanderungen 2009 (Stand: ) Stadt Zuzüge Fortzüge Saldo Anzahl je EW Anzahl je EW absolut je EW Berlin , , ,3 Hamburg , , ,1 München , , ,0 Köln , , ,2 Frankfurt a.m , , ,8 Stuttgart , , ,2 Düsseldorf , , ,4 Dortmund , , ,2 Essen , , ,1 Bremen , , ,4 Hannover , , ,6 Leipzig , , ,0 Dresden , , ,0 Nürnberg , , ,2 Duisburg , , ,0 Quellen: Statistische Ämter von Bund und Ländern Die Beschäftigtenquote beschreibt das Verhältnis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am jeweiligen Arbeitsort zur jeweiligen erwerbsfähigen Bevölkerung. Die geringsten Quoten hatten 2009 Berlin mit 47,9 %, Duisburg mit 49,1 % und Dortmund mit 56,9 %. In Leipzig lag die Quote bei 59,7 %, das heißt, knapp 60 % der Erwerbsfähigen arbeiteten in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigtenverhältnis. Dieser Anteil war in München, Hannover und Stuttgart mit über 70 % bzw. 80 % deutlich höher. In Frankfurt a. M. lag die Beschäftigtenquote wie in den letzten Jahren auch bei über 100 %. Die höchste Beschäftigtenquote gab es in Düsseldorf mit 112,5 %. Das heißt, in Frankfurt und Düsseldorf arbeiteten mehr Arbeitnehmer als Erwerbsfähige dort gemeldet waren. Dieser Wert verweist auf die hohe Rate an Berufseinpendlern aus dem Umland in die Städte. Der Blick auf die Pendlersalden 2009 bestätigt diesen Sachverhalt. Die Städte Frankfurt a. M. und Düsseldorf hatten die meisten Einpendler je Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 37

40 1 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In Frankfurt a. M. pendelten 526,5 Personen je Beschäftigte in die Stadt. Das heißt, mehr als jeder zweite sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Frankfurt a. M. wohnte 2009 nicht in der Stadt, sondern pendelte zum Arbeiten in die Stadt. Oder anders formuliert, nur knapp die Hälfte aller in Frankfurt a. M. sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wohnte auch in der Stadt. In Düsseldorf waren es mit 449,1 je Beschäftigte etwas weniger Einpendler als in Frankfurt. Aber auch hier kam fast die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Stadt Beschäftigenquote 2009 in % Beschäftigte, Pendler, Arbeitslosigkeit sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort 2009 (30.06.) Erwerbstätige 2008 von außerhalb. Der hohe Einpendleranteil in Düsseldorf passt auch zu den Jugend- und Altenquoten der Stadt. Der auffällig kleine Erwerbsfähigenanteil der Düsseldorfer Bevölkerung wird durch Berufseinpendler kompensiert. Weitere Städte mit hohem Einpendleranteil sind Stuttgart mit 423,3 Personen, Hannover mit 386,9 Personen, Nürnberg mit 354,4 Personen je Beschäftigte. Leipzig hatte mit 200,9 Personen ähnlich viele Einpendler je Beschäftigte wie Essen mit 196,9 Personen. Die geringsten Pendlersalden lagen in Berlin mit 93,4 Personen und Duisburg mit 66,6 Personen je Beschäftigte. BIP 2008 je Erwerbstätigen in Pendlersaldo 2009 (30.06.) absolut je sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Arbeitslosenquote in % (alle abhängigen zivilen Erwerbspersonen) 2009 Berlin 47, ,4 15,7 Hamburg 66, ,0 9,8 München 74, ,0 6,7 Köln 67, ,0 11,4 Frankfurt a.m. 104, ,5 8,6 Stuttgart 83, ,3 7,2 Düsseldorf 112, ,1 10,2 Dortmund 59, ,2 14,0 Essen 56, ,9 13,1 Bremen 65, ,3 11,9 Hannover 77, ,9 11,9 Leipzig 59, ,9 15,2 Dresden 64, ,5 12,7 Nürnberg 66, ,4 9,6 Duisburg 49, ,5 14,3 Quellen: Statistische Ämter von Bund und Ländern Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres in den Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden. Das nominale BIP gibt die Summe der inländischen Wertschöpfung bzw. der Wertschöpfung von Regionen in aktuellen Marktpreisen an, die wiederum von Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Das BIP zu Marktpreisen 2008 war in Düsseldorf und Frankfurt a. M. mit und je Erwerbstätigen am höchsten. Zu den Erwerbstätigen zählen laut Europäischem System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder Selbstständige bzw. mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Die nächsthöheren BIP je Erwerbstätigen wurden in Hamburg mit , München mit und Stuttgart mit erwirtschaftet. Die geringste Wertschöpfung unter den 15 größten deutschen Städten hatte demnach Leipzig mit einem BIP von je Erwerbstätigen. Dies entsprach nahezu der Hälfte dessen, was Spitzenreiter Düsseldorf hervorbrachte. Dresden mit und Berlin mit hatten etwas höhere BIP vorzuweisen als Leipzig. Unter den Vergleichsstädten fielen diese aber dennoch auffällig gering aus. Die Arbeitslosigkeit bezogen auf alle abhängigen zivilen Erwerbspersonen war Ende 2009 in Berlin mit einer Arbeitslosenquote von 15,7 % am höchsten. Abhängige zivile Erwerbspersonen bezeichnen voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigte einschließlich Auszubildende, geringfügig Beschäftigte, Beamte (ohne Soldaten) sowie alle gemeldeten Arbeitslosen am Wohnort. Abhängig bezieht sich hierbei auf Personen, deren Lebensunterhalt finanziell abhängig ist von dem Arbeitgeber oder dem Staat, im Gegensatz zu Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen, die unabhängig sind. Eine ähnlich hohe Arbeitslosenquote wie Berlin hatte Leipzig mit 15,2 % hinzunehmen. Die nächsthöheren Quoten hatten Duisburg mit 38 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

41 14,3 % und Dortmund mit 14,0 %. Die geringsten Arbeitslosenquoten wiesen München, Stuttgart und Frankfurt a. M. auf. Bis auf Leipzig und Dortmund, denen es gelang, ihre Arbeitslosenquoten um 1,2 % bzw. 0,1 % zu senken, waren die Arbeitslosenquoten aller anderen Städte von 2008 zu 2009 angestiegen. Das verfügbare Einkommen bezeichnet den Teil des Einkommens, der den privaten Haushalten hauptsächlich für den privaten Konsum zur Verfügung steht. Die höchsten verfügbaren Einkommen je Einwohner und Jahr gab es erwartungsgemäß in den wirtschaftlich stärksten Städten. Das höchste verfügbare Einkommen je Einwohner hatte 2008 Hamburg mit Die nächsthöheren jährlichen Einkommen gab es in München mit , Düsseldorf mit und Stuttgart mit je Einwohner und Jahr. Mehr als hatten 2008 noch die Einwohner Kölns und Bremens zur Verfügung. Die Einkommen der Leipziger bewegten sich auf dem geringsten Niveau mit durchschnittlich je Einwohner und Jahr. Dies entsprach 63,1 % des Hamburger Einkommens. In Dresden und Berlin fiel das jährliche verfügbare Einkommen pro Einwohner ungefähr höher aus als in Leipzig. Mit 8,3 Mio. Gästeankünften und fast 19 Mio. Übernachtungen nahm Berlin die Spitzenposition bei den Tourismuseckwerten ein. Mit erheblichem Abstand folgten München und Hamburg. Leipzig konnte sowohl die Anzahl der Gästeankünfte als auch die Anzahl der Gästeübernachtungen wenn auch nur leicht - erneut steigern. Es konnte mehr Gästeankünfte und Übernachtungen verbuchen als Dortmund, Essen und Bremen und lag nahezu gleichauf mit Hannover. Einkommen, Fremdenverkehr, Studierende Verfügbares Fremdenverkehr 2009 Studierende WS 2009/10 Stadt Einkommen 2008 in je Einwohner Ankünfte Übernachtungen absolut je EW Berlin ,73 Hamburg ,49 München ,46 Köln ,30 Frankfurt a.m ,95 Stuttgart ,61 Düsseldorf ,68 Dortmund ,19 Essen ,22 Bremen ,58 Hannover ,70 Leipzig ,39 Dresden ,84 Nürnberg ,21 Duisburg ,33 Quellen: Statistische Ämter von Bund und Ländern Beim Vergleich der Studierendenzahlen fällt sofort auf, dass zum Wintersemester 2009/2010 in den Berliner Hochschulen die meisten Studierenden eingeschrieben waren, nämlich Dies verwundert nicht, da es in Deutschlands größter Stadt auch die meisten Hochschulen gibt. München hatte die zweithöchste Zahl an Studierenden mit vor Hamburg mit und Köln mit Studierenden allesamt jeweils etwas mehr als die Hälfte der Berliner Studentenzahl. Dresden wies mit Studierenden mehr als Leipzig mit Studierenden auf. Beide Städte lagen im großstädtischen Vergleich im Mittelfeld. Die wenigsten Studierenden hatten Nürnberg mit und Duisburg mit Allerdings sei darauf hingewiesen, dass die Universität Nürnberg-Erlangen eine Einrichtung ist, wovon der größere Teil der Studierenden in Erlangen und nur 23 % in Nürnberg aufgeführt werden. Betrachtet man allerdings die Studierendenquoten der einzelnen Städte je Einwohner, ergibt sich eine andere Reihenfolge unter den Städten. Berlin, absolut mit den meisten Studierenden, steht mit 40,7 Studierenden je Einwohner im hinteren Mittelfeld. Die Stadt München, deren Hochschulen absolut gesehen die zweitgrößte Studentenschaft besuchte, hatte je Einwohner lediglich 58,5 Studierende. Dieses Verhältnis liegt gerade bei München in deren hoher Einwohnerzahl bzw. Einwohnerdichte begründet. Dresden hatte mit 79,8 Studierenden je Einwohner die höchste Studierendendichte vorzuweisen. Es folgten Stuttgart mit 72,6, Köln mit 72,3, Frankfurt a. M. mit knapp 72,0, und Leipzig mit 71,4 Studierenden je Einwohner. Stadt Stadt Leipzig, Leipzig, Amt Amt für für Statistik Statistik und und Wahlen Wahlen [Statistischer [Statistischer Quartalsbericht Quartalsbericht III/2010] 2/2008] 39 31

42 Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 für Städte und Gemeinden Ruth Schmidt, Jens Vöckler Wie bereits für die Bundestagswahlen der Jahre 2002 und 2005 wird nachfolgend über die Gemeindeergebnisse der Bundestagswahl vom 27. September 2009 informiert. Analog dem gleichlautenden Beitrag im Statistischen Quartalsbericht 3/2006 der Stadt Leipzig werden die Ergebnisse einzelner Städte sowie von Gemeinden nach Gemeindegrößen ausgewertet. Die Daten wurden wiederum vom Bundeswahlleiter Roderich Egeler und seinen Mitarbeitern bereitgestellt, wofür herzlich gedankt wird. Die Bundestagswahl 2009 hatte wie bereits 2005 erneut erhebliche Veränderungen in der Zusammensetzung des Parlaments zur Folge, mit bekannter Folge für die daraus resultierende Regierungsbildung. Da die Ergebnisse der Bundestagswahl bereits vielfach und umfassend ausgewertet wurden, wird, bevor auf einzelne Gemeinde- bzw. Gemeindegruppenergebnisse eingegangen wird, an dieser Stelle nur auf die markantesten Ergebnisse im Vergleich zu den vorangegangenen Wahlen hingewiesen. Verteilung der 622 Sitze im 17. Deutschen Bundestag (in Klammern Änderung zur Vorwahl 2005) GRÜNE 68 Sitze (+17) CDU/CSU 239 Sitze (+13) SPD 146 Sitze (-76) DIE LINKE 76 Sitze (+22) 622 Sitze FDP 93 Sitze (+32) Quelle: Statistisches Bundesamt Nach der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD der Jahre 2005 bis 2009 bildete sich nun eine schwarz-gelbe Koalition aus CDU/CSU und FDP, die über 332 von 622 Sitze verfügt; Kanzlerin blieb Angela Merkel. Erheblich gesunken ist die Wahlbeteiligung, sie betrug 70,8 % im Unterschied zu 77,7% bei der Wahl im Jahr Bei einer Zunahme der Wahlberechtigten um rund ging die Zahl der Wähler um über 4 Mio. zurück! Gestiegen ist dagegen wiederum der Anteil der Briefwähler an den Wählern, er betrug ,4%, im Jahr 2005 waren es 14,5%. Gewinner der Wahl waren die Oppositionsparteien der vorangegangenen Wahlperiode, wobei die FDP das höchste Bundestagswahlergebnis ihrer Parteigeschichte erzielte. Hohe Stimmenanteile erreichten auch DIE LINKE sowie die GRÜNE. Verlierer der Wahl waren die bisherigen Regierungsparteien, allerdings verloren nur die SPD und die CSU auch an Sitzen, die CDU gewann trotz Stimmenrückgangs Sitze hinzu. Von den nach der Wahl im Bundestag vertretenen Parteien stellten die SPD, die CDU/CSU und die FDP Bewerber in allen 299 Wahlkreisen auf, DIE LINKE in 297 und die GRÜNE in 296 Wahlkreisen. Im Ergebnis konnten die CDU/CSU 218, die SPD 64, DIE LINKE 16 und die GRÜNE ein Direktmandat erringen. Nach 16 Überhangmandaten in der vorangegangenen Wahlperiode stieg deren Anzahl diesmal auf den neuen Rekordwert von 24 (alle für die CDU/CSU) an. Die neuen Regierungsparteien hätten jedoch auch ohne diese Sitze die Mehrheit im Bundestag erreicht (308 Sitze). Das Bundesverfassungsgericht stellte in einem Urteil am 3. Juli 2007 fest, dass der Effekt des negativen Stimmgewichts die Grundsätze der Gleichheit und Unmittelbarkeit der Wahl verletzt. Der Gesetzgeber wurde verpflichtet, spätestens bis zum 30. Juni 2011 eine verfassungsgemäße Regelung zu treffen. Für die kommende Bundestagswahl wird es daher diesbezügliche Veränderungen geben müssen. 40 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

43 Stadt Bundestagswahlergebnisse 2009 im Städtevergleich: Städte ab Einwohner sowie weitere ausgewählte Städte Einwohner am gültige Zweitstimmen Wahlberechtigte Wahlbeteiligung in Prozent insges. CDU/ CSU gültige Zweitstimmen in Prozent SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Briefwahl Sonstige Berlin ,9 26, ,8 20,2 11,5 20,2 17,4 7,9 Hamburg ,3 28, ,8 27,4 13,2 11,2 15,6 4,7 München ,4 34, ,1 19,3 17,6 6,7 17,5 6,8 Köln ,6 30, ,9 25,7 15,6 9,0 17,9 4,8 Frankfurt a. M ,8 23, ,8 21,9 17,5 10,5 17,2 5,1 Stuttgart ,3 26, ,5 19,8 18,4 7,8 20,1 5,4 Dortmund ,7 25, ,4 34,3 11,7 11,2 12,4 5,9 Düsseldorf ,1 26, ,1 24,2 17,9 8,6 12,6 4,6 Essen ,7 25, ,2 35,0 12,3 9,7 10,3 5,6 Bremen ,4 20, ,7 29,8 10,7 14,2 16,2 5,4 Hannover ,4 20, ,4 30,5 12,2 10,0 16,2 5,8 Leipzig ,1 20, ,0 18,1 12,3 25,5 12,0 4,1 Dresden ,6 22, ,6 15,0 13,6 21,2 12,6 4,1 Nürnberg ,3 27, ,8 23,6 12,8 9,5 13,0 9,3 Duisburg ,8 20, ,1 38,2 9,3 12,5 8,5 6,4 Bochum ,1 25, ,2 37,1 10,4 11,3 11,4 5,6 Wuppertal ,2 20, ,2 27,2 14,0 11,2 12,7 5,8 Bielefeld ,9 24, ,4 30,0 11,1 9,7 14,1 4,7 Bonn ,4 26, ,1 22,5 19,0 7,0 16,0 4,3 Mannheim ,6 24, ,0 24,7 15,0 11,3 13,6 6,4 Karlsruhe ,1 23, ,6 20,6 17,4 8,3 18,4 6,6 Wiesbaden ,2 22, ,1 23,5 17,7 8,6 14,1 4,9 Münster ,7 32, ,7 23,7 14,7 6,7 17,2 3,9 Augsburg ,7 22, ,9 19,0 12,8 8,0 13,0 9,3 Gelsenkirchen ,9 21, ,2 42,0 9,0 12,1 6,9 6,8 Aachen ,6 30, ,9 22,4 15,1 8,5 16,1 6,0 Mönchengladbach ,9 18, ,0 24,5 18,0 8,3 8,9 5,2 Braunschweig ,7 22, ,0 28,7 11,4 9,9 14,3 6,5 Chemnitz ,2 22, ,5 17,1 12,7 28,6 7,1 3,9 Kiel ,7 18, ,4 30,0 12,9 9,9 17,6 5,2 Krefeld ,1 22, ,6 27,5 15,7 8,6 10,8 4,7 Halle/Saale ,3 19, ,9 16,2 11,1 32,1 9,3 5,4 Magdeburg ,1 19, ,9 19,3 8,9 32,1 7,6 5,2 Freiburg i. Br ,1 26, ,2 21,6 12,8 10,0 25,4 6,1 Oberhausen ,5 19, ,1 39,5 10,0 11,6 8,9 5,9 Lübeck ,3 17, ,6 30,5 14,0 10,1 13,9 4,9 Erfurt ,6 20, ,7 18,4 8,9 28,8 9,4 6,8 Rostock ,5 17, ,8 18,5 9,1 31,5 9,0 6,2!!!!!!!!!!!! Potsdam ,0 20, ,2 25,9 8,9 28,8 11,9 6,2 Jena ,3 21, ,8 19,5 10,0 25,3 13,1 7,3 Cottbus ,3 21, ,2 25,0 8,6 30,5 5,7 7,9 Gera ,7 17, ,9 15,7 10,2 35,4 5,2 6,5 Schwerin ,8 16, ,0 21,0 8,7 29,0 7,4 4,9 Zwickau ,6 13, ,0 16,1 11,7 29,9 4,8 4,4 Deutschland ,8 21, ,8 23,0 14,6 11,9 10,7 6,0 Quelle: Statistisches Bundesamt Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 41

44 Vorstehende Tabelle enthält die Wahlergebnisse für die Städte ab Einwohner sowie für ausgewählte weitere Städte, geordnet nach der Einwohnerzahl. Dabei zeigt sich keine allgemeine Ergebnistendenz aller Großstädte die Anteilswerte liegen gestreut in mehr oder weniger großen Intervallen um den Bundesdurchschnitt. In 24 der 44 Städte liegt die CDU/CSU bei den Zweitstimmenanteilen vorn, in 10 die SPD, in 9 DIE LINKE und in einer Stadt (Freiburg i. Br.) die GRÜNE. Alle neun Städte, in denen DIE LINKE die höchsten Zweitstimmenanteile hat, liegen in den neuen Bundesländern. Die einzige weitere Partei, die in diesen Bundesländern vorn liegt, ist in den vier sächsischen Städten die CDU. Diese Ergebnisse sowie die tendenziell niedrigere Wahlbeteiligung der ostdeutschen Städte stellen auch den größten Unterschied zwischen den Gemeinden und Gemeindegruppen dar, der ebenfalls aus den Karten am Ende des Beitrags ersichtlich wird. Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2009 nach Gemeindegrößen Gemeinden von... bis unter...einwohner in unter bis bis bis bis 400 über 400 Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl % % % % % in in in in in in % Einwohner ,1 x ,1 x ,3 x ,4 x ,8 x ,7 x Wahlberechtigte ,1 x 9 280,1 x 8 766,8 x 8 265,5 x 8 699,6 x 9 668,4 x Wahlberechtigte je Einw. x 79,3 x 77,2 x 76,4 x 75,2 x 73,6 x 70,9 Wähler ,4 x 6 645,1 x 6 174,6 x 5 742,3 x 6 056,7 x 6 833,5 x Wahlbeteiligung x 71,8 x 71,6 x 70,4 x 69,5 x 69,6 x 70,7 Briefwähler 2 401,9 x 1 341,6 x 1 242,7 x 1 231,8 x 1 393,2 x 1 810,3 x Briefwähler je Wahlber. x 13,7 x 14,5 x 14,2 x 14,9 x 16,0 x 18,7 Erststimmen ungültige Stimmen 247,8 2,0 120,4 1,8 105,3 1,7 92,8 1,6 93,6 1,5 97,8 1,4 gültige Stimmen ,6 98, ,7 98, ,3 98, ,5 98, ,1 98, ,8 98,6 CDU/CSU 5 430,1 44, ,7 42, ,2 41, ,3 38, ,6 34, ,8 31,7 SPD 2 868,2 23, ,4 27, ,2 28, ,2 30, ,1 32, ,7 30,2 FDP 1 254,3 10,2 648,8 9,9 582,5 9,6 511,0 9,0 516,0 8,7 564,0 8,4 DIE LINKE 1 371,4 11,1 652,8 10,0 651,1 10,7 581,4 10,3 666,5 11,2 867,8 12,9 GRÜNE 924,7 7,5 520,9 8,0 475,8 7,8 492,8 8,7 629,9 10,6 933,0 13,9 Sonstige 456,8 3,7 184,2 2,8 148,4 2,4 133,9 2,4 150,0 2,5 202,5 3,0 Zweitstimmen ungültige Stimmen 207,6 1,7 101,9 1,5 89,1 1,4 77,8 1,4 77,2 1,3 80,9 1,2 gültige Stimmen ,8 98, ,2 98, ,5 98, ,5 98, ,5 98, ,7 98,8 CDU/CSU 4 750,7 38, ,5 35, ,3 34, ,6 33, ,5 29, ,9 27,0 SPD 2 439,0 19, ,6 22, ,7 23, ,1 25, ,3 26, ,8 24,2 FDP 1 837,2 14, ,9 15,4 931,4 15,3 828,1 14,6 799,3 13,4 915,1 13,6 DIE LINKE 1 453,0 11,8 707,3 10,8 694,0 11,4 626,0 11,1 755,7 12,6 920,0 13,6 GRÜNE 1 048,0 8,5 617,1 9,4 581,2 9,6 580,3 10,2 762,5 12, ,1 15,6 Sonstige 817,9 6,6 381,8 5,8 332,9 5,5 317,3 5,6 345,3 5,8 411,7 6,1 Quelle: Statistisches Bundesamt 50% Endgültiges Ergebnis der Bundestagswahl 2009 nach Gemeindegrößen Erststimmen Zweistimmen 50% 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% unter bis bis bis bis 400 über 400 CDU/CSU SPD FDP DIE DIE LINKE GRÜNE Sonstige Quelle: Statistisches Bundesamt 0% unter bis bis bis100 CDU/CSU SPD 100 bis 400 CDU/CSU SPD FDP über 400 DIE LINKE GRÜNE Sonstige 42 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

45 Betrachtet man die Ergebnisse der Bundestagswahl 2009 nach Gemeindegrößenklassen, so sind einige Unterschiede erkennbar. Die Wahlbeteiligung sinkt zunächst mit Zunahme der Gemeindegröße, bei Gemeinden ab Einwohner steigt sie wieder. Der Anteil der Urnenwähler sinkt mit zunehmender Gemeindegröße. Die Briefwahlbeteiligung erhöht sich dagegen mit zunehmender Gemeindegröße, ausgenommen sind Gemeinden von bis unter Einwohner. Der Anteil gültiger Stimmen steigt - wenn auch gering - mit zunehmender Gemeindegröße, wodurch der Anteil der ungültigen Stimmen sinkt. Der Anteil der CDU/CSU nimmt bei den Erstund Zweitstimmen mit zunehmender Gemeindegröße ab. Der Anteil der SPD steigt zunächst mit zunehmender Gemeindegröße, um dann bei Städte mit über Einwohnern zu sinken. Bei der FDP sinkt der Erststimmenanteil mit zunehmender Gemeindegrößenklasse, der Zweitstimmenanteil steigt zunächst, fällt dann und steigt bei Städten ab Einwohnern erneut. Der Stimmenanteil der Partei DIE LINKE sinkt zunächst und steigt dann bei Städten ab Einwohner wieder an. Der GRÜNE-Zweitstimmenanteil steigt als einziger mit wachsender Gemeindegrößenklasse an, mit Ausnahme der Gemeinden mit bis unter Einwohner auch der Erststimmenanteil. Unter Sonstige sind 21 Parteien bzw. sonstige Wahlkreisbewerber zusammengefasst. Ihr Erstbzw. Zweitstimmanteil ist in allen Gemeindegrößenklassen nahezu gleich. Mit 2,0 % Zweitstimmenanteil wurden die erstmals angetretenen PIRATEN stärkste Partei in dieser Gruppe. Sie löste damit die NPD ab, die mit 1,5 % Zweitstimmenanteil wiederum deutlich unter der 5-%-Grenze blieb. Wahlbeteiligung nach Gemeindegrößenklassen 64,8% 63,2% 55,6% 68,3% 67,0% 58,0% 66,3% 64,8% 57,1% 65,0% 63,2% 56,3% 63,8% 61,5% 54,6% 62,2% 60,1% 53,6% 59,9% 58,6% 52,0% 14,3% 20,9% 14,5% 22,3% 15,2% 29,2% 11,8% 19,9% 11,9% 21,0% 13,7% 28,2% 13,8% 19,9% 13,7% 21,5% 14,5% 28,4% 13,9% 21,1% 14,2% 22,6% 14,2% 29,6% 14,5% 21,7% 15,0% 23,5% 14,9% 30,5% 15,5% 22,3% 16,3% 23,7% 16,0% 30,4% 18,3% 21,8% 18,2% 23,2% 18,7% 29,3% Deutschland insgesamt unter Einwohner bis unter bis unter bis unter Urnenwähler Briefwähler Nichtwähler bis unter und mehr Einwohner Quelle: Statistisches Bundesamt In der folgenden Grafik werden, untergliedert nach Gemeindegrößenklassen, die Wahlergebnisse der letzten drei Bundestagswahlen verglichen. In allen Gemeindegrößenklassen sinkt die Wahlbeteiligung seit 2002, von 2005 zu 2009 jedoch erheblicher als von 2002 zu Alle von 2002 bis 2009 in der jeweiligen Bundesregierung vertretenen Parteien verzeichnen zu den Wahlen Verluste bei den Zweitstimmenanteilen. SPD und GRÜNE von 2002 zu 2005 sowie CDU/CSU und SPD von 2005 zu Gegen diesen Trend verliert jedoch die CDU/CSU auch von 2002 zu 2005, obwohl sie in diesen Jahren nicht Regierungspartei war. Gewinner waren stets die kleinen Oppositionsparteien. Beim Zweitstimmenanteil verlieren CDU/CSU und SPD seit 2002 in allen Gemeindegrößenklassen, die SPD jedoch von 2005 zu 2009 in erheblich größerem Umfang. Seit 2002 haben FDP und DIE LINKE in allen Gemeindegrößenklassen an Stimmen gewonnen, die FDP im Unterschied zu DIE LINKE von 2005 zu 2009 mehr als von 2002 zu Im Jahr 2005 hatte die GRÜNE zunächst an Zweitstimmenanteilen verloren, diese jedoch bei den Wahlen 2009 mehr als zurückgewonnen. Die unter Sonstige zusammengefassten Parteien konnten ihren Zweitstimmenanteil bei den Wahlen 2005 und 2009 in allen Gemeindegrößenklassen steigern. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 43

46 Bundestagswahl 2002, 2005 und 2009: Zweitstimmenergebnisse nach Gemeindegrößen in % unter Einwohner Einwohner Einwohner 45,0 40,6 38,5 34,6 29,8 19,8 14,9 6,8 9, ,5 9,1 11,8 6,0 6,0 8,5 3,1 4,7 6,6 41,7 37,7 35,8 37,6 33,2 22,8 7,4 10,2 15, ,0 7,8 10,8 7,4 7,0 9,4 2,9 4,0 5,8 38,8 35,8 34,8 39,4 34,8 23,5 7,9 10,2 15, ,4 8,4 11,4 7,6 7,1 9,6 2,8 3,6 5,5 CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige Einwohner Einwohner über Einwohner 36,7 34,2 33,0 41,2 37,1 25, ,2 30,0 29,4 42,6 38,6 26, ,9 27,3 27,0 40,1 36,8 24, CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige CDU/CSU SPD FDP DIE LINKE GRÜNE Sonstige 7,9 9,9 14,6 3,1 7,6 11,1 8,2 7,7 10,2 2,9 3,5 5,6 7,7 9,3 13,4 4,0 8,9 12,6 10,7 9,9 12,8 2,8 3,2 5,8 7,2 9,6 13,6 5,5 9,8 13,6 13,8 12,8 15,6 3,6 3,7 6,1 Quelle: Statistisches Bundesamt In der nachfolgenden Grafik ist erkennbar, dass CDU/CSU und SPD in allen Gemeindegrößenklassen deutliche Erststimmenüberhänge haben, während für die anderen Parteien der Anteil der abgegebenen Zweitstimmen größer ist, jeweils unabhängig von der Gemeindegrößenklasse. Der Unterschied ist auch kaum mit nicht vorhandenen Wahlkreisbewerbern begründbar, da diese Parteien zusammen nur in fünf Wahlkreisen keine Bewerber aufgestellt hatten. Differenzen zwischen Erst- und Zweitstimmenanteilen ausgewählter Parteien nach Gemeindegrößen zur Bundestagswahl 2009 Gemeinden von... bis unter... Einwohner in unter bis bis bis bis 400 über 400 CDU/CSU 5,6 6,3 6,4 5,8 4,9 4,7 SPD 3,6 4,4 4,7 5,3 6,7 6,1 FDP -4,7-5,4-5,7-5,6-4,7-5,2 DIE LINKE -0,6-0,8-0,7-0,8-1,5-0,7 GRÜNE -1,0-1,4-1,7-1,5-2,2-1,8 Erststimmenüberhang Zweitstimmenüberhang Die Kreisfläche entspricht dem Differenzbetrag zwischen Erst- und Zweitstimmenanteilen; Zahlenangaben in Prozent Quelle: Statistisches Bundesamt 44 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

47 In den nachfolgende Karten sind die Wahlergebnisse der Gemeinden mit über Einwohnern dargestellt. Die erste Karte markiert die Gemeinden, in denen es von 2005 zu 2009 einen Wechsel der stärksten Partei beim Zweitstimmenanteil gegeben hat. Die meisten Veränderungen sind Wechsel von der SPD zur CDU/CSU, gefolgt von der SPD zur DIE LINKE. Von geringer Anzahl sind die Wechsel von der SPD zur GRÜNE (Freiburg i. Br., Tübingen: alle Baden-Württemberg), Bundestagswahl: Änderung der stärksten Zweitstimmenpartei von 2005 zu 2009 in Gemeinden ab Einwohner von DIE LINKE zur CDU (Aue, Kamenz, Riesa, Eilenburg: alle Sachsen) und umgekehrt von der CDU zur DIE LINKE (Wolgast, Saßnitz: alle Mecklenburg-Vorpommern), mit eindeutig erkennbaren Wechselpräferenzen in den östlichen Bundesländern (von der SPD zur DIE LINKE, Ausnahme: Sachsen: von der SPD bzw. DIE LINKE zur CDU) bzw. in den westlichen Bundesländern (von der SPD zur CDU). In den südlichen Bundesländern gab es dagegen fast keine Änderungen. Quelle: Bundesamt für Kartographie (Karte), Statistisches Bundesamt Die folgenden Karten zeigen die Wahlbeteiligung sowie die jeweils erst-, zweit- und drittstärkste Partei hinsichtlich des Zweitstimmenergebnisses. Auf allen Karten erkennbar ist das unterschiedliche Wahlverhalten sowohl hinsichtlich der Beteiligung als auch der gewählten Partei zwischen Ost- und Westdeutschland. Weiterhin gab große Änderungen in Vergleich zu den Ergebnissen des Jahres 2005, für die stärkste Zweitstimmenpartei ist dieses in der obigen Grafik dargestellt. Ansonsten fällt auf, dass bei den zweitstärksten Zweitstimmenpartein die zwei großen Volksparteien in den westlichen Ländern vielerorts Konkurrenz bekommen haben. Dominierten hier bei der letzten Wahl die CDU und die SPD, so sind 2009 vermehrt FDP und GRÜNE vertreten. Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010] 45

48 Wahlbeteiligung in Städten über Einwohner Quelle: Bundesamt für Kartographie (Karte), Statistisches Bundesamt Zweitstimmen: stärkste Partei in Städten über Einwohner Quelle: Bundesamt für Kartographie (Karte), Statistisches Bundesamt 46 Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/2010]

49 Zweitstimmen: zweitstärkste Partei in Städten über Einwohner Quelle: Bundesamt für Kartographie (Karte), Statistisches Bundesamt Zweitstimmen: drittstärkste Partei in Städten über Einwohner Quelle: Bundesamt für Kartographie (Karte), Statistisches Bundesamt Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen [Statistischer Quartalsbericht III/

III. 24 / Handelskammer Hamburg

III. 24 / Handelskammer Hamburg ARBEITSMARKT Die wirtschaftliche Entwicklung Hamburgs spiegelt sich auch im hiesigen Arbeitsmarkt wider. Mit Blick auf die letzten Jahrzehnte hat die Anzahl der Erwerbstätigen in Hamburg im Jahr 215 einen

Mehr

Landkreisinformation. Landkreis Bautzen

Landkreisinformation. Landkreis Bautzen Landkreisinformation Landkreis Bautzen 1 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen Quelle: 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für den Freistaat Sachsen bis 2025, Kartengrundlage: Verwaltungsgrenzen

Mehr

Hintergrundinformation

Hintergrundinformation Nürnberg, September 2011 Hintergrundinformation Auswirkungen der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit ab dem 1. Mai auf den Arbeitsmarkt Stand: Juli 2011 Methodische Vorbemerkungen Für die acht

Mehr

Mittelständisches Unternehmertum

Mittelständisches Unternehmertum Mittelständisches Unternehmertum Kennzeichen und Unterschiede Jahr 2014 Eine Untersuchung der Creditreform Wirtschaftsforschung INHALT SEITE 1 Einleitung 1 2 Hauptergebnisse 1 3 Methodik 2 4 Ergebnisse

Mehr

Kennziffern zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Trier

Kennziffern zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Trier Kennziffern zur wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Trier Vergleich mit anderen Oberzentren und kreisfreien Städten in Rheinland- Pfalz 1 Wirtschafts und Innovationskraft... 2 1.1 Bruttoinlandsprodukt

Mehr

Metropolregionen in Deutschland

Metropolregionen in Deutschland 12 Kapitel 2 Vorbemerkung 2005 wurde von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) die Zahl der Metropolregionen von sieben auf elf erhöht. Bei Metropolregionen handelt es sich um Verdichtungsräume,

Mehr

Die demografische Entwicklung Ostthüringens in statistischen Daten

Die demografische Entwicklung Ostthüringens in statistischen Daten Die demografische Entwicklung Ostthüringens in statistischen Daten von Ronald Münzberg Tagung der Konrad-Adenauer-Stiftung e.v. Zeulenroda, 21.10.2010 Inhalt Entwicklung der Bevölkerung von 1990 bis 2009

Mehr

I. HAMBURG IM VERGLEICH

I. HAMBURG IM VERGLEICH HAMBURG IM VERGLEICH Lediglich 0,2 Prozent der Fläche der Bundesrepublik entfallen auf. Hier leben aber 2,2 Prozent aller in Deutschland wohnenden Menschen. Deutlich höher ist mit 3,6 Prozent der Anteil

Mehr

Metropolregionen in Deutschland

Metropolregionen in Deutschland 2 Kapitel 2 Vorbemerkung 2005 wurde von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) die Zahl der Metropolregionen von sieben auf elf erhöht. Bei Metropolregionen handelt es sich um Verdichtungsräume,

Mehr

Baugemeinschaften und Wohnprojekte: Ansätze und Erfahrungen der Stadt Leipzig

Baugemeinschaften und Wohnprojekte: Ansätze und Erfahrungen der Stadt Leipzig Baugemeinschaften und Wohnprojekte: Ansätze und Erfahrungen der Stadt Leipzig Dr. Beate Ginzel Stadt Leipzig, Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung Agenda 1. Wie alles begann: Kooperationsprozess

Mehr

Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt

Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt Auswertungen zur 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt Nach den getroffenen Annahmen der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose (5. RBP) des es Sachsen-Anhalt wird bis zum Jahr 2025

Mehr

Bevölkerung nach demografischen Strukturmerkmalen

Bevölkerung nach demografischen Strukturmerkmalen BEVÖLKERUNG 80.219.695 Personen 5,0 8,4 11,1 6,0 11,8 16,6 20,4 11,3 9,3 unter 5 6 bis 14 15 bis 24 25 bis 29 30 bis 39 40 bis 49 50 bis 64 65 bis 74 75 und älter 51,2 48,8 Frauen Männer 92,3 7,7 Deutsche

Mehr

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 Annahmen und Ergebnisse der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt Die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014

Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014 Vorarlberg - Bevölkerungsstand September 2014 Starke Zuwanderung aus den EU-Staaten nach Vorarlberg. 2.386 mehr EU-Bürger leben derzeit in Vorarlberg als noch vor einem Jahr; Geburtenüberschuss stärker

Mehr

Sozioökonomische Entwicklung Stadt Delitzsch. Förderer & Partner

Sozioökonomische Entwicklung Stadt Delitzsch. Förderer & Partner Sozioökonomische Entwicklung Stadt Delitzsch Förderer & Partner ÜBERSICHT - ZIELSTELLUNG 1 Karte Delitzsch 2 Demografische Entwicklung 2.1 Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 2.2 Altersstruktur 2.3 Wanderung

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Jeder zehnte Einwohner Sachsens wird 2030 älter als 80 Jahre sein Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg

Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg 10.12.2015 Fachvortrag Bevölkerungsprognose für das Land Brandenburg Gemeinschaftsproduktion - Landesamt für Bauen und Verkehr (LBV) - Amt für Statistik Berlin Brandenburg (AfS) Referat Bevölkerungs- und

Mehr

Gewerberaum-Mietspiegel 2013

Gewerberaum-Mietspiegel 2013 RECHT UND STEUERN 2013 Mietübersichten über Gewerberäume im Bezirk der IHK zu Leipzig Stadt Leipzig Landkreis Leipzig Landkreis Nordsachsen Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 Anwendungshinweise zum Gewerberaummietspiegel

Mehr

BAP-Umfrage Oktober 2011 (Welle 47) IW-Fortschreibung. Beschäftigung in der Zeitarbeit nahezu konstant

BAP-Umfrage Oktober 2011 (Welle 47) IW-Fortschreibung. Beschäftigung in der Zeitarbeit nahezu konstant BAP-Umfrage Oktober 2011 (Welle 47) IW-Fortschreibung Beschäftigung in der Zeitarbeit nahezu konstant Im September 2011 blieb die Beschäftigung in der deutschen Zeitarbeitsbranche annähernd gleich und

Mehr

Strukturdaten Fläche: 30.546 km 2 Einwohner: 5.927.721 Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner/km 2 Verkehrsunternehmen: 43

Strukturdaten Fläche: 30.546 km 2 Einwohner: 5.927.721 Bevölkerungsdichte: 194 Einwohner/km 2 Verkehrsunternehmen: 43 Strukturdaten Strukturdaten... 1 Demografie... 1 Bevölkerung... 2 Schülerzahlen... 3 Studierende... 4 Arbeitsmarkt... 4 Berufspendler... 5 Tourismus... 6 Redaktionsschluss: 20. November 2015 Strukturdaten

Mehr

Thüringer Landesamt für Statistik

Thüringer Landesamt für Statistik Thüringer Landesamt für Statistik Pressemitteilung 073/2014 Erfurt, 28. März 2014 Verhaltenes Wirtschaftswachstum in Thüringen im Jahr 2013 Das Bruttoinlandsprodukt Thüringens, der Wert der in Thüringen

Mehr

OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt

OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt REGIERUNG DER OBERPFALZ OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt Gliederung Fläche und Bevölkerung...2 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen...4 Arbeitsmarkt...5 Bruttoinlandsprodukt...6 Verarbeitendes Gewerbe: Umsätze...7

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bensheim, St. (431002)

Gemeindedatenblatt: Bensheim, St. (431002) Gemeindedatenblatt: Bensheim, St. (432) Die Gemeinde Bensheim liegt im südhessischen Landkreis Bergstraße und fungiert mit rund 40. Einwohnern (Stand: 31.12.2015) als ein Mittelzentrum im Verdichtungsraum

Mehr

Statistischer Quartalsbericht III/2015

Statistischer Quartalsbericht III/2015 Statistischer Quartalsbericht III/2015 Themen: Bevölkerungsentwicklung Leipziger Umland Bevölkerungsentwicklung Leipzigs historisch Bevölkerungsentwicklung Leipzigs kleinräumig Altersbezogene Segregation

Mehr

Demographische Entwicklung

Demographische Entwicklung Demographische Entwicklung Statistische Auswertung 2012 Rottweil Schwarzwald-Baar Tuttlingen Quelle: Statistisches Landesamt Letzte Aktualisierung: 30. März 2012 0 Einwohnerzahl der Region in den ersten

Mehr

Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Teil 1)

Arbeitslosigkeit nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Teil 1) (Teil 1) Ausgewählte europäische Staaten, im Jahr 2010 und Veränderung der Spanien 2010 20,1 77,9 Estland 16,9 207,3 Slowakei Irland 13,7 14,4 117,5 51,6 Griechenland Portugal 12,0 12,6 41,2 63,6 Türkei

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in der Vorder- und der Westpfalz

Bevölkerungsentwicklung in der Vorder- und der Westpfalz Bevölkerungsentwicklung in der Vorder- und der Westpfalz Vortrag von Dr. Ludwig Böckmann Statistisches Landesamt anlässlich der Vortragsreihe Zukunftsbausteine des Sportbundes Pfalz am 18. September 2008

Mehr

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Gesamtwirtschaftliche Entwicklung In Mecklenburg-Vorpommern entstand im Jahr 2009 eine volkswirtschaftliche Gesamtleistung von 35 229 Millionen EUR, das entsprach 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

Mehr

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020 Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020 Die Anzahl alter und hochbetagter Menschen in Thüringen wird immer größer. Diese an sich positive Entwicklung hat jedoch verschiedene Auswirkungen.

Mehr

Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1)

Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1) Armutsgefährdungsquoten nach Bundesländern (Teil 1) * um das mittlere Einkommen zu berechnen, wird der Median (Zentralwert) verwendet. Dabei werden hier alle Personen ihrem gewichteten Einkommen nach aufsteigend

Mehr

Statistischer Quartalsbericht 4/2004 AUSZUG - Der vollständige Bericht ist beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich

Statistischer Quartalsbericht 4/2004 AUSZUG - Der vollständige Bericht ist beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich Bevölkerungsentwicklung 2004 nach Ortsteilen Entwicklung in Prozent 1,5 und mehr 0,4 bis unter 1,5-0,4 bis unter 0,4-1,5 bis unter -0,4 unter -1,5 Einwohnerzahl Anzahl 15.000 10.000 5.000 Statistischer

Mehr

3 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsprognose

3 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsprognose 3 Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsprognose Nach allen zur Verfügung stehenden Daten unterschiedlicher Quellen wird die Bevölkerung des Kreises Schleswig-Flensburg bis zum Jahr 2025 um höchstens

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Einwohnerzahl in Hessen rückläufig Frankfurt wächst

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Einwohnerzahl in Hessen rückläufig Frankfurt wächst Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Einwohnerzahl in Hessen rückläufig Frankfurt wächst Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten für rund 3.200

Mehr

Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Fachkräftesituation in Sachsen

Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Fachkräftesituation in Sachsen Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Fachkräftesituation in Sachsen Wolfgang Nagl ifo Dresden Dresden, 6. Juli 2011 Alterspyramide Sachsen Dimensionen des demographischen Wandels Bevölkerung

Mehr

5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose

5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose IFAD-Montagsrunde am 23.05.2011 Titelbild: Stephanie Hofschlaeger/PIXELIO Bevölkerung des Freistaates Sachsen 1955 bis 2020 1) Millionen 6,0 5,5 5,0 4,5 4,0 3,5

Mehr

Fernere Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren nach Geschlecht, 1871 bis 2060* 19,1 17,8 16,5

Fernere Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren nach Geschlecht, 1871 bis 2060* 19,1 17,8 16,5 Fernere Lebenserwartung im Alter von 60 Jahren nach Geschlecht, 1871 bis 2060* Jahre 28 26 24 * Stand bis einschließlich 2008/2010: 2012, Stand Vorausberechnung: Ende 2009. Deutsches Reich Westdeutschland

Mehr

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden

Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden Datenbank zum demografischen Wandel in den hessischen Gemeinden Datenblatt für Gießen, Universitätsst. (Stand: Oktober 2011) Die Hessen Agentur hat im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft,

Mehr

6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen 2015 bis Ausgewählte Ergebnisse für den Freistaat Sachsen

6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen 2015 bis Ausgewählte Ergebnisse für den Freistaat Sachsen 6. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den 2015 bis 2030 Ausgewählte Ergebnisse für den Gebietsstand: 1. Januar 2016 Inhalt Seite Vorbemerkungen 2 Methodik, Datenbasis und Annahmen 3 Begriffserklärung

Mehr

OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt

OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt REGIERUNG DER OBERPFALZ OBERPFALZ in ZAHLEN kompakt Gliederung Fläche und Bevölkerung...2 Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen...4 Arbeitsmarkt...5 Bruttoinlandsprodukt...6 Verarbeitendes Gewerbe: Umsätze...7

Mehr

ISEK-Fortschreibung 2014/2015. Workshop am

ISEK-Fortschreibung 2014/2015. Workshop am ISEK-Fortschreibung 2014/2015 Workshop am 17.02.2015 Themen 1. Annahmen zur künftigen Bevölkerungsentwicklung 2. Ergebnisse der Bevölkerungsprognose 2015-2030 3. Diskussion 2 Fazit aus der Analyse zur

Mehr

Bevölkerungsentwicklung 2005 nach Ortsteilen

Bevölkerungsentwicklung 2005 nach Ortsteilen Bevölkerungsentwicklung 2005 nach Ortsteilen Entwicklung in Prozent bis -1,5 über -1,5 bis -0,4 über -0,4 bis 0,4 über 0,4 bis 1,5 über 1,5 Einwohnerzahl 20000 10000 Statistischer Quartalsbericht 1/2006

Mehr

Statistischer Quartalsbericht 1/2007 AUSZUG - Der vollständige Bericht ist beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich

Statistischer Quartalsbericht 1/2007 AUSZUG - Der vollständige Bericht ist beim Amt für Statistik und Wahlen erhältlich Demografischer Wandel bei Haushalten 100% Deutschland Leipzig 1900 1950 2000 2005 5,8 11,5 80% 33,6 60% 40% Haushaltsgröße 20% 4 und mehr 3 Personen 2 Personen 1 Person 49,1 0% 4,5 1 3,0 2 2,2 3 4 51,7

Mehr

Bremen rechnet mit weniger Schülern. Bertelsmann Stiftung: Deutschland schrumpft Stadtstaaten legen leicht zu

Bremen rechnet mit weniger Schülern. Bertelsmann Stiftung: Deutschland schrumpft Stadtstaaten legen leicht zu Bremen rechnet mit weniger Schülern Bertelsmann Stiftung: Deutschland schrumpft Stadtstaaten legen leicht zu Gütersloh, 8. Dezember 2008. Die Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2025 ist in allen drei

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Bayern einziges Flächenbundesland, in dem die Einwohnerzahl wächst

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Bayern einziges Flächenbundesland, in dem die Einwohnerzahl wächst Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Bayern einziges Flächenbundesland, in dem die Einwohnerzahl wächst Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Aktuelle Entwicklungen im Gründungsgeschehen Nordrhein-Westfalens

Aktuelle Entwicklungen im Gründungsgeschehen Nordrhein-Westfalens Aktuelle Entwicklungen im Gründungsgeschehen Nordrhein-Westfalens Jahrestagung der kommunalen Wirtschaftsförderung NRW Dortmund, 30. Juni 2016 Dr. Rosemarie Kay Institut für Mittelstandsforschung (IfM)

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in Sachsen: Der Einfluss von Wanderungen und Geburtenzahlen

Bevölkerungsentwicklung in Sachsen: Der Einfluss von Wanderungen und Geburtenzahlen 40 Im Blickpunkt Bevölkerungsentwicklung in Sachsen: Der Einfluss von Wanderungen und Geburtenzahlen Mandy Kriese, Anna Montén und Stefan Siedentop* Die sächsische Bevölkerung hat seit 1990 kontinuierlich

Mehr

Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002)

Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002) Gemeindedatenblatt: Bad Nauheim, St. (440002) Die Gemeinde Bad Nauheim liegt im südhessischen Landkreis Wetteraukreis und fungiert mit rund 30.900 Einwohnern (Stand: 31.12.2013) als ein Mittelzentrum (mit

Mehr

Arbeitsmarkt Münchner Statistik, 2. Quartalsheft, Jahrgang Tabelle und Grafiken: Adriana Kühnl

Arbeitsmarkt Münchner Statistik, 2. Quartalsheft, Jahrgang Tabelle und Grafiken: Adriana Kühnl Autorin: Adriana Kühnl Tabelle und Grafiken: Adriana Kühnl München hat niedrigste Arbeitslosenquote 2015 unter den zehn größten deutschen Städten Die Münchner Arbeitslosenquoten im Vergleich zu den größten

Mehr

Wanderungen über die Grenzen Deutschlands

Wanderungen über die Grenzen Deutschlands In absoluten Zahlen, 1975 bis 2011* in Tsd. Westdeutschland 1.502 Deutschland 1 bis 1990 Westdeutschland, ab 1991 Gesamtdeutschland 1.400 1.256 2 Fortzüge enthalten Melderegisterbereinigungen, die Ergebnisse

Mehr

Metropolregionen in Deutschland

Metropolregionen in Deutschland 2 Kapitel 2 Vorbemerkung 2005 wurde von der Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) die Zahl der Metropolregionen von sieben auf elf erhöht. Bei Metropolregionen handelt es sich um Verdichtungsräume,

Mehr

Schuldneratlas Leipzig 2014

Schuldneratlas Leipzig 2014 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Creditreform Leipzig Niedenzu KG Postfach 10 03 25, 04003 Leipzig Hahnekamm 1, 04103 Leipzig Telefon 0341 / 99 44-166 Telefax 0341 / 99 44-132 E-Mail s.polenz@leipzig.creditreform.de

Mehr

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2016

Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2016 Pressemitteilung Nr. 001 / 2017-03. Januar 2017 Der Arbeitsmarkt im Dezember und Jahresrückblick 2016 - Arbeitslosigkeit steigt zum Jahresende moderat - mehr als 1.000 Arbeitslose weniger als im Dezember

Mehr

Ergebnisse für die Länder der Bundesrepublik Deutschland

Ergebnisse für die Länder der Bundesrepublik Deutschland Ergebnisse für die Länder der Bundesrepublik Deutschland Bildquelle: S. Hofschläger/PIXELIO 4,2 Prozent aller Studenten in der Bundesrepublik studieren an sächsischen Hochschulen, bei den Ingenieurwissenschaften

Mehr

Kinderzahl und Kinderlosigkeit

Kinderzahl und Kinderlosigkeit Frauen der Geburtsjahrgänge 1933 bis 1978* nach Anzahl der Kinder, Stand: 2008 Westdeutschland** Alter der Frauen im Jahr 2008 Ostdeutschland** 3 Kinder 2 Kinder 1 Kind 0 Kinder 0 Kinder 1 Kind 2 Kinder

Mehr

Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts im Jahr 2007

Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Sachsen-Anhalts im Jahr 2007 11 Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen s im Jahr 2007 Birgit Mushacke-Ulrich Betrachtung der Lohnkosten in den kreisfreien Städten und Landkreisen s im Jahr 2007 Teil

Mehr

Aktuelle Entwicklung der geringfügigen Beschäftigungen

Aktuelle Entwicklung der geringfügigen Beschäftigungen C. Zuständige Melde- und Einzugsstelle 3. Übersicht Quelle: Minijob-Zentrale, Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, 455 Essen II. Aktuelle Entwicklung der geringfügigen Beschäftigungen. Allgemein

Mehr

Bruttoinlandsprodukt 2013 um 0,2 Prozent gestiegen

Bruttoinlandsprodukt 2013 um 0,2 Prozent gestiegen Bruttoinlandsprodukt 2013 um 0,2 Prozent gestiegen Von Werner Kertels Die rheinland-pfälzische Wirtschaft ist 2013 nur schwach gewachsen. Preisbereinigt stieg das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent. Im

Mehr

Statistischer Bericht

Statistischer Bericht STATISTISCHES LANDESAMT Statistischer Bericht Bevölkerungsstand des Freistaates Sachsen nach Kreisfreien Städten und Landkreisen 30. Juni 2013 A I 1 vj 2/13 Inhalt Seite Vorbemerkungen Erläuterungen Ergebnisdarstellung

Mehr

Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016

Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016 Vorarlberg - Bevölkerungsstand zum Jahresende 2016 Nach wie vor starke Zuwanderung, allerdings deutlich geringer als im Vorjahr; während im Dezember 2015 der Wanderungssaldo +4.200 Personen betrug, wurden

Mehr

Thüringer Landesamt für Statistik

Thüringer Landesamt für Statistik Thüringer Landesamt für Statistik Pressemitteilung 204/2015 Erfurt, 4. September 2015 Thüringen verliert 2014 etwas mehr als 4 Tausend Einwohner Erneut geringster Einwohnerschwund seit dem Jahr 1990, vor

Mehr

Einwohnerbewegung in Konstanz Über die Hälfte der Zuzüge aus Baden-Württemberg

Einwohnerbewegung in Konstanz Über die Hälfte der Zuzüge aus Baden-Württemberg Statistik-Info Nr. 2/2016 Juni 2016 Einwohnerbewegung in Konstanz 2015 Über die Hälfte der Zuzüge aus Baden-Württemberg Am 31.12.2015 hatten 84.290 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Konstanz und damit 1,3%

Mehr

I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten

I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten ibv Nr. 9 vom 30. April 2003 Publikationen I. Ausländer in Deutschland, Grunddaten Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatte die Bundesrepublik Deutschland am 31. 12. 2001 eine Gesamtbevölkerungszahl

Mehr

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse - Darstellung in regionaler und fachlicher Tiefengliederung

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse - Darstellung in regionaler und fachlicher Tiefengliederung Sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse - Darstellung in regionaler und fachlicher Tiefengliederung Mehr als jeder Dritte Einwohner Brandenburgs war am 30. Juni 1999 als sozialversicherungspflichtig

Mehr

Geborene und Gestorbene

Geborene und Gestorbene Geborene und Gestorbene in Tsd. 1.200 1.100 1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1.000 in Tsd. 1.117 Lebendgeborene Überschuss der Geborenen 1950 1960 1970

Mehr

Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen

Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Stadt Leipzig Amt für Statistik und Wahlen Anhalt-Zerbst Dessau Wittenberg Bernburg Köthen Bitterfeld Sangerhausen Mansfelder Saalkreis Halle Delitzsch Torgau- Oschatz Merseburg-Querfurt Leipzig Muldentalkreis

Mehr

Saisonüblicher Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten

Saisonüblicher Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten BAP-Umfrage März 2014 (Welle 64 und 65) IW-Fortschreibung Saisonüblicher Beschäftigungsrückgang in den Wintermonaten Die Zahl der Zeitarbeitnehmer in Deutschland hat sich zwischen September und November

Mehr

2. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999

2. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999 Statistisches Bundesamt Zweigstelle Bonn 2. Kurzbericht: Pflegestatistik 1999 - Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung - Ländervergleich: Pflegebedürftige Bonn, im Oktober 2001 2. Kurzbericht: Pflegestatistik

Mehr

Der Arbeitsmarkt im August 2013

Der Arbeitsmarkt im August 2013 Nürnberg, 2013-08-29 29. August 2013 Der Arbeitsmarkt im August 2013 Stabile Entwicklung Mit einem kräftigen Zuwachs von 0,7 Prozent hat sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2013 aus der bisherigen

Mehr

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland. 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe Gefördert vom Online-Kompetenz für Migrantinnen und Migranten in Deutschland - Ergebnisse der Bestandsaufnahme: - Statisches Bundesamt - 1. Statistisches Bundesamt definiert eine neue Bevölkerungsgruppe

Mehr

Demografischer Wandel

Demografischer Wandel TK Lexikon Gesundheit im Betrieb Demografischer Wandel Demografischer Wandel HI2243404 Zusammenfassung LI1615359 Begriff Die Bevölkerung in den industrialisierten Staaten, Ländern oder Kommunen nimmt seit

Mehr

Versorgung mit Briefkästen und Paketshops in Deutschland

Versorgung mit Briefkästen und Paketshops in Deutschland Versorgung mit Briefkästen und Paketshops in Deutschland Ein Bericht aus dem Monitoring der Brief- und KEP-Märkte in Deutschland 2 VERSORGUNGSQUALITÄT Den Grad der Servicequalität von Brief- und Paketdienstleistern

Mehr

Informationen der Statistikstelle

Informationen der Statistikstelle Informationen der Statistikstelle 31.12.211 31.12.23-125 125-125 125 Bevölkerungsvorausberechnung der Remscheider Bevölkerung 211 bis 23 Herausgeber und Bearbeitung: Stadt Remscheid Die Oberbürgermeisterin

Mehr

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015 Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015 Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer HDS/L Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.v. Pressekonferenz

Mehr

Erfurter Statistik. Halbjahresbericht 1/2015. Hauptamt 1

Erfurter Statistik. Halbjahresbericht 1/2015. Hauptamt 1 Erfurter Statistik Halbjahresbericht 1/2015 Hauptamt 1 Postbezug Landeshauptstadt Erfurt Stadtverwaltung Personal- und Organisationsamt Statistik und Wahlen 99111 Erfurt Quellen: Ämter der Stadtverwaltung

Mehr

Daten zur Lebenslage von alleinerziehenden Familien in Deutschland 1

Daten zur Lebenslage von alleinerziehenden Familien in Deutschland 1 Factsheet Daten zur Lebenslage von alleinerziehenden Familien in Deutschland 1 Jede fünfte Familie ist alleinerziehend ABBILDUNG 1 Familienformen und Entwicklung der Anzahl der Familien sowie der alleinerziehenden

Mehr

Beschäftigungsentwicklung. Arbeitslosigkeit. Arbeitsmarktzahlen im Detail

Beschäftigungsentwicklung. Arbeitslosigkeit. Arbeitsmarktzahlen im Detail Arbeitsmarktservice Salzburg Landesgeschäftsstelle Arbeitsmarktzahlen im Detail Beschäftigungsentwicklung Die unselbständige Beschäftigung ist im ersten Quartal des Jahres 2013 im Bundesland Salzburg um

Mehr

Erfurter Statistik. Halbjahresbericht 2/2012. Hauptamt 1

Erfurter Statistik. Halbjahresbericht 2/2012. Hauptamt 1 Erfurter Statistik Halbjahresbericht 2/2012 Hauptamt 1 Postbezug Quellen: Landeshauptstadt Erfurt Stadtverwaltung Personal- und Organisationsamt Statistik und Wahlen Fischmarkt 1 99084 Erfurt Ämter der

Mehr

Einwohnerentwicklung 2014 Köln wächst weiter Zuzüge und Geburtenzahl deutlich gestiegen

Einwohnerentwicklung 2014 Köln wächst weiter Zuzüge und Geburtenzahl deutlich gestiegen Einwohnerentwicklung 2014 Köln wächst weiter Zuzüge und Geburtenzahl deutlich gestiegen 2 Zusammenfassung Im Jahr 2014 ist die Zahl der Kölnerinnen und Kölner im Vergleich zum Vorjahr um rund 9.500 auf

Mehr

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck

BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck BEVÖLKERUNGSSTATISTIK der Stadt Gladbeck 78 70 64 56 48 40 32 24 30. Juni 2015 16 8 0 Herausgeber: Der Bürgermeister der Stadt Gladbeck Willy-Brandt-Platz 2 45964 Gladbeck Redaktion: Organisationsabteilung

Mehr

Die demographische Entwicklung im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz bis 2030

Die demographische Entwicklung im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz bis 2030 Die demographische Entwicklung im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz bis 2030 Dr. Ludwig Böckmann Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz Referat Analysen, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen,

Mehr

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014 Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2014 Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer HDS/L Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.v. Pressekonferenz

Mehr

Die Entwicklung im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Thüringens und ein Vergleich mit Deutschland und den neuen Bundesländern von 2000 bis 2008

Die Entwicklung im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Thüringens und ein Vergleich mit Deutschland und den neuen Bundesländern von 2000 bis 2008 - Juli 2009 Detlev Ewald Telefon: 03681 354-210 e-mail: Detlev.Ewald@statistik.thueringen.de Die Entwicklung im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe Thüringens und ein Vergleich mit Deutschland und den neuen

Mehr

Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels

Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels Rostocker Zentrum... zur Erforschung des Demografischen Wandels Interdisziplinäre Forschungseinrichtung zwischen dem Max-Planck-Institut für

Mehr

Bevölkerung und Haushalte

Bevölkerung und Haushalte Bevölkerung und Haushalte 2.0 Vorbemerkung 25 2. Bevölkerung und Haushalte...26 2.1. Bevölkerungsstand und entwicklung... 26 2.1.1. Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Prignitz bis 2011... 26 2.1.2.

Mehr

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn

Demographischer Quartalsbericht Iserlohn Demographischer Quartalsbericht Iserlohn 02 / 2016 Bevölkerungsstand in Iserlohn am 30.06.2016 30.06.2016 31.12.2015 Veränderung absolut Veränderung prozentual Einwohner insgesamt 95.202 95.329-127 -0,13%

Mehr

in der Thüringer Industrie nach Kreisen

in der Thüringer Industrie nach Kreisen - Juni 2010 Detlev Ewald Referat Produzierendes Gewerbe, Bautätigkeit Telefon: 03681 354-210 e-mail: Detlev.Ewald@statistik.thueringen.de Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise in der Thüringer

Mehr

Eckwerte zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) Mai 2016

Eckwerte zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) Mai 2016 Eckwerte zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) Mai 2016 1. Der Arbeitsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar - Eckwerte... 2 1.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Mehr

III Kultur und Tourismus. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 20 Jahre Euroregion Neisse - Nisa - Nysa 34

III Kultur und Tourismus. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 20 Jahre Euroregion Neisse - Nisa - Nysa 34 Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2 e Neisse - Nisa - Nysa 34 1 Kinos, öffentliche Theater, angebotene Plätze und öffentliche Bibliotheken Die Zahl der Kinos hat sich in der Neisse-Nisa-Nysa

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen in Nordrhein- Westfalen moderater als deutschlandweit

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen in Nordrhein- Westfalen moderater als deutschlandweit Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen in Nordrhein- Westfalen moderater als deutschlandweit Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten für rund

Mehr

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Anstieg in Rheinland-Pfalz weniger stark als im Bundesdurchschnitt

Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Anstieg in Rheinland-Pfalz weniger stark als im Bundesdurchschnitt Bevölkerungsentwicklung: Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen Anstieg in Rheinland-Pfalz weniger stark als im Bundesdurchschnitt Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 Daten und Fakten

Mehr

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015

Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015 Zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Lederwaren- und Kofferindustrie im ersten Halbjahr 2015 Manfred Junkert, Hauptgeschäftsführer HDS/L Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie e.v. Pressekonferenz

Mehr

Vorsaison beginnt mit Gästeplus, Übernachtungszahlen ausländischer Gäste bleiben im Minus

Vorsaison beginnt mit Gästeplus, Übernachtungszahlen ausländischer Gäste bleiben im Minus 02 2014 TOURISMUS AKTUELL Tourismus im ersten Quartal 2014 Vorsaison beginnt mit Gästeplus, Übernachtungszahlen ausländischer Gäste bleiben im Minus Im Rheinland-Pfalz-Tourismus knüpft das erste Quartal

Mehr

Hessisches Statistisches Landesamt. Hessen in Zahlen

Hessisches Statistisches Landesamt. Hessen in Zahlen Hessisches Statistisches Landesamt Hessen in Zahlen Ausgabe 2016 Bevölkerung und Gebiet Bevölkerung 1) Stand: jeweils 31.12. 2014 2015 INSGESAMT 6 093 888 6 176 172 100 und zwar männlich 2 991 752 3 047

Mehr

Starke Zuwanderung im Jahr 2011 lässt München wachsen Statistische Analyse der Struktur der Zu- und Weggezogenen in 2011

Starke Zuwanderung im Jahr 2011 lässt München wachsen Statistische Analyse der Struktur der Zu- und Weggezogenen in 2011 Autorin: Sibel Aydemir-Kengeroglu Tabellen und Grafiken: Ioannis Mirissas Starke Zuwanderung im Jahr 2011 lässt München wachsen Statistische Analyse der Struktur der Zu- und Weggezogenen in 2011 Rasches

Mehr

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten und Sterbefälle

Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten und Sterbefälle Landeshauptstadt Hannover Baudezernat Fachbereich Planen und Stadtentwicklung Bereich Stadtentwicklung 18.11.2015 Bevölkerungsentwicklung in der Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2014: Wanderungen, Geburten

Mehr

Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz: Daten, Zahlen, Fakten

Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz: Daten, Zahlen, Fakten Demografischer Wandel in Rheinland-Pfalz: Daten, Zahlen, Fakten Jörg Berres Präsident des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Nürburg, 22. September 2010 Folie 1 1. Bevölkerungsentwicklung weltweit

Mehr

Wirtschaftspolitische Informationen zur Druckindustrie *

Wirtschaftspolitische Informationen zur Druckindustrie * Wirtschaftspolitische Informationen zur Druckindustrie * Arbeitsplatzabbau setzt sich unvermindert fort Leider hält der Arbeitsplatzabbau in der Druckindustrie weiter an. Im Jahresmittel 2015 waren vom

Mehr

Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung 3. Bericht: Ländervergleich ambulante Pflegedienste

Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung 3. Bericht: Ländervergleich ambulante Pflegedienste Statistisches Bundesamt PFLEGESTATISTIK 2005 Pflege im Rahmen der Pflegeversicherung 3. Bericht: Ländervergleich ambulante Pflegedienste 2005 Erscheinungsfolge: 2-jährlich Erschienen am 14. März 2007 Artikelnummer:

Mehr

Integrierte Stadtentwicklung im Leipziger Westen

Integrierte Stadtentwicklung im Leipziger Westen Integrierte Stadtentwicklung im Leipziger Westen Februar 2011 Stefan Geiss Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung 1 Konzeptionelle Basis für integrierte Entwicklung: Von URBAN zum SEKo Fachkonzept

Mehr

Bevölkerung und Haushalte

Bevölkerung und Haushalte Bevölkerung und Haushalte 2.0 Vorbemerkung 25 2. Bevölkerung und Haushalte...26 2.1. Bevölkerungsstand und entwicklung... 26 2.1.1. Bevölkerungsentwicklung des Landkreises Prignitz bis 2013... 26 2.1.2.

Mehr