Handy, Tablets, Soziale Netzwerke
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- Gitta Richter
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1 Handy, Tablets, Soziale Netzwerke Kinder und Jugendliche lernen anders Dr. Daniel Hajok Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und neue Medien (AKJM) 1 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
2 Themen im Überblick Veränderte Rahmenbedingungen Heranwachsen in der zunehmend mediatisierten Gesellschaft Angebot und Nutzung im Wandel Mit digitalen Medien hat sich der Medienumgang verändert Ausbildung von Medienkompetenz Entwicklungen im Altersverlauf von Kindern und Jugendlichen Chancen & Risiken des Medienumgangs Neue Möglichkeiten und erweiterte Risikolagen Neues Lernen? Von der Unterrichtung zur selbständigen Wissensaneignung 2 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
3 Veränderte Rahmenbedingungen Heranwachsen in der mediatisierten Gesellschaft 3 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
4 Heranwachsen heute Individualisierung in der Risikogesellschaft (Beck 1986) Heranwachsende können und müssen ihr Leben zunehmend autonom und selbstverantwortet gestalten Peers + Medien Beschleunigung gesellschaftlicher Prozesse (Rosa 2005) mit rasanten techn. Entwicklungen (Digitalisierung) geraten Menschen immer mehr unter Druck, die vielen Optionen im Leben noch 'unter zu bekommen' episodische Erlebnisse Mediatisierung kommunikativen Handelns (Krotz 2001) Durchdringung der Kultur von zeitlich, räumlich und sozial zunehmend entgrenzter Kommunikation Veränderung des kommunikativen Handelns von Heranwachsenden 4 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
5 Heranwachsen heute Neuer Sozialisationstypus (Böhnisch et al. 2009) (junge) Menschen leben immer mehr von Situation zu Situation und von Punkt zu Punkt und sehen vor lauter Punkten das Ganze nicht mehr Veränderte Perspektive auf Heranwachsende (Hajok 2015) (wieder) weg vom pädagogisch idealisierten Bild des kritischreflexiven Subjektes hin zum ökonomischen Prinzipien gehorchenden Bild des sich situativ-anpassenden Individuums Gefragt ist immer mehr der flexible Mensch, der sich mit dem globalisierten Netzwerkkapitalismus arrangiert (hat), sich den neuen Marktentwicklungen anpasst, nicht zu sehr an Zeit und Ort bindet, langfristige Bindungen meidet und Fragmentierung (sogar) als Gewinn sieht. (Sennet 1998) 5 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
6 Alles anders durch digitale Medien? 'Schonraum' durchlässig 'Schutzraum' adé (Böhnisch 2009) Die bisherigen Experimentierräume junger Menschen waren im Ideal sozial, kulturell, rechtlich geschützt die neuen medialen Experimentierräume sind nicht 'schützbar' Beim pädagogischen Umgang muss es immer mehr darum gehen, Heranwachsende beim Erwerb der Fähigkeit zu unterstützen, sich die Grenzen im Medienumgang selbst setzen zu können Im bisherigen Moratoriumsgedanken des 20. Jahrhunderts wurde davon ausgegangen, dass Jugendliche geschützt werden müssen, damit sie risikolos experimentieren können. Nun experimentieren sie in den ungeschützten medialen Räumen. Mit der Gefahr, dass das, was sie dort heute tun, morgen immer wieder neu hervorgeholt werden kann. (Böhnisch 2009, S. 31) 6 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
7 Angebot und Nutzung im Wandel Mit digitalen Medien hat sich der Medienumgang verändert 7 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
8 Wandel in der Welt der Medien (Hajok/Lauber 2013) Gesellschaftliche und kulturelle Teilhabe Foren, Blogs, YouTube, Instagram etc. Mobile Endgeräte mit Internetzugang Laptops, Smartphones, Tablets, Konsolen etc. Spektrum der Möglichkeiten erweitert vieles kann genutzt werden nur weniges wird genutzt Anbieterkonzentration und digitale Spaltung Digitalisierung neuer und alter Inhalte mitsamt Übertragung in andere Nutzungskontexte Zunehmend dynamische Angebote User Generated Content, Kommentare, Likes etc. Neue Formen der Wertschöpfung Prosuming, virales Marketing, personalisierte Werbung etc. Selbstdarstellung, Kontaktpflege im Netz persönliche Profile, Online-Freundeskreise etc. 8 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
9 Freizeit-/Medienwelten im Wandel (nach MPFS 2016/17) Kinder (Tendenz seit 2010) Stellenwert in Freizeit Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( ) Jugendliche (Tendenz seit 2010) Fernsehen (=) 1. Handy / Smartphone nutzen (++) Hausaufgaben/Lernen (-) 2. Internet nutzen (++) Drinnen spielen (=) 3. Musik hören (=) Draußen spielen (=) 4. Online-Videos ansehen (+) Handy/Smartphone nutzen (++) 5. Fernsehen (--) Freunde treffen (--) 6. Radio hören (=) Musik hören (-) 7. Fotos/Videos auf Smartphone (++) Internet nutzen (++) 8. Freunde / Leute treffen (--) Mit Tier beschäftigen (=) 9. Sport treiben (=) Radio hören (=) 10. Filme/Videos bei Streaming-Dienste (+) PC-/Konsolen-/Onlinespiele (+) 11. PC-/Konsolen-/Onlinespiele (+) Computer nutzen (offline) (=) 12. Bücher lesen (=) Bücher lesen (=) 13. Familienunternehmungen (++) Familien/Eltern (=) 14. Tablet nutzen (++) Malen/Zeichnen/Basteln (=) 15. Tageszeitung lesen (--)
10 Veränderungen (Hajok 2017) Von der Rezeption zum produktiven Austauch Omnipräsenz von Netzwerken (v.a. Facebook, Instagram) und Kommunikationsdiensten (v.a. WhatsApp, Snapchat) 2016 YouTube erneut Internetangebot Nr. 1 bei Heranwachsenden Jederzeit und überall online Mit mobilen Endgeräten (Handys, Smartphones, Tablets) immer früher autonom in der Welt der Medien zunehmend einer Kontrolle der Erziehenden entzogen Eintauchen in digitale Spielewelten Ab dem Grundschulalter besondere Faszination digitaler Spiele neben Spiel und Spaß neue Möglichkeiten von Wirklichkeitsflucht (Eskapismus) und Austausch mit anderen 10 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
11 Konstanten (Hajok 2017) Hoher Stellenwert non-medialer Freizeitaktivitäten Treffen mit Freunden/Bekannten nach wie vor wichtig, aber seltener Kinder an realen Spielerfahrungen interessiert, Jugendliche an Sport und familiären Unternehmungen 'Alte' Medien keineswegs 'out' Fernsehen noch immer Leitmedium von Kindern, Radio weiterhin im Alltag präsent, seit 1990er Jahren Bücher Bücher lesen auf einem Niveau Mädchen mehr als Jungen Gemeinsame Medienbeschäftigungen nicht unwichtig neben Radio, Fernsehen, Filmen nun auch Kommunikationsdienste wie WhatsApp wichtig für Familienalltag (Nähe- Distanz-Gestaltung, kommunikativer Austausch etc.) 11 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
12 12 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
13 Besitz an Smartphones (Berg 2017) BITKOM-Studie: Medienbesitz 6- bis 18-Jähriger (n = 926), Mehrfachantworten 13 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
14 Mobile Alleskönner (Berg 2017) BITKOM-Studie: 10 bis 18-Jährige Handy-/Smartphonenutzer (n = 620), Mehrfachantworten 14 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
15 Mobil ins Netz (Berg 2017) BITKOM-Studie: 6- bis 18-jährige Internetnutzer (n = 815), Mehrfachantworten 15 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
16 Vorlieben im Netz (Berg 2017) BITKOM-Studie: 6- bis 18-jährige Internetnutzer (n = 815), Mehrfachantworten 16 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
17 Vorlieben im Netz (Berg 2017) BITKOM-Studie: 6- bis 18-jährige Internetnutzer (n = 815), Mehrfachantworten 17 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
18 18 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
19 19 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
20 Vorlieben im Netz (Berg 2017) BITKOM-Studie: 10- bis 18-jährige Internetnutzer (n = 646), Mehrfachantworten 20 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
21 21 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
22 22 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
23 Ausbildung von Medienkompetenz Entwicklungen im Altersverlauf von Kindern und Jugendlichen 23 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
24 Medienbildungsprozesse (Fleischer/Hajok 2015) 24 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
25 Medienbezogene Fähigkeiten (Fleischer/Hajok 2015) Medien registrieren und ihre Funktionen entdecken 0- bis 3-Jährige: nehmen Mediengebrauch der Familienmitglieder wahr und versuchen die Medien zu 'begreifen' sie ertasten/untersuchen die Medien, imitieren den Umgang anderer (v.a. Eltern), entdecken die Funktionen der Medien Medien als gemacht verstehen und in Alltag integrieren 3- bis 6-Jährige haben zunehmend konkrete Erwartungen an Medien und artikulieren medienbezogene Wünsche sie verstehen Medien als gemacht, bauen ein Genrewissen auf, können lineare Geschichten und einfache Beziehungen zwischen den Figuren nachvollziehen 25 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
26 Medienbezogene Fähigkeiten (Fleischer/Hajok 2015) Medien und ihre Inhalte in ihrer Bedeutung verstehen 6- bis 10-Jährige eignen sich auf der Basis grundlegender Fähigkeiten (Lesen, Schreiben, logisches Denken) Medien und ihre Inhalte sinnverstehend an sie 'begreifen' Mediengeschichten und können Realität von Fiktion grundsätzlich unterscheiden Sich in selbst ausgestalteten Medienwelten ausleben 10- bis 14-Jährige nutzen Computer/Internet, Smartphones und Tablets zunehmend autonom zur Interaktion mit anderen sie sind offen für das, was sonst noch Spaß und Unterhaltung verspricht, informieren und orientieren sich interessengeleitet und etablieren eigene Medienmenüs (z.b. YouTube-Kanäle) 26 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
27 Medienbezogene Fähigkeiten (Fleischer/Hajok 2015) Medien aktiv zu Austausch und Vernetzung nutzen 14- bis 18-Jährige nutzen (fast) alle Medien bereits souverän zur Unterhaltung, Orientierung, Austausch und Vernetzung sie 'bedenken' zunehmend die Folgen des eigenen (Medien-)Handelns und entwickeln eine Sensibilität für Datenschutz, Persönlichkeitsrechte etc. Aufwachsen ist Aufwachsen mit Medien. Dabei integrieren junge Menschen Medien immer früher in ihren Alltag. Diese 'Verfrühung' ist nicht individuell oder milieuspezifisch, auch nicht nur den Strategien des Medienmarktes geschuldet. Sie ist Ausdruck der Bedeutung von Medien in der Gesellschaft, im öffentlichen Leben und im sozialen Miteinander. (Theunert 2015) 27 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
28 Chancen & Risiken Neue Möglichkeiten und erweiterte Risikolagen 28 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
29 Zuerst die Chancen Unabhängigkeit von Ort und Zeit eigene 'geschützte' Handlungsräume gesellschaftliche Partizipation Selbstausdruck und kulturelle Teilhabe Kinder und Jugendliche als (bereits) selbstbestimmte 'autonome' Mediennutzer neue Formen des Lernens Spielwiese, um sich auszuprobieren flexible Zugänge zu Information Austausch und Vernetzung Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
30 Partizipatives Medienhandeln (Wagner/Würfel 2013) Information und Orientierung Individuell zusammengestellte Medienmenüs enthalten zunehmend von Usern erstellte (Lern-)Inhalte Austausch und Vernetzung Mischformen öffentlich-privater Kommunikation entgrenzen Face-to-face-Austausch räumlich, zeitlich, sozial-situativ Selbstausdruck über eigene Medienprodukte Erstellen eigener Texte, Bilder, Videos und kreatives Bearbeiten/Verändern vorhandener (mulit-)medialer Werke Kooperation und Kollaboration Schaffung gemeinschaftlicher Inhalte und Strukturen im Social Web durch Formen der Zusammenarbeit 30 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
31 Nun die Risiken Explizite Gewaltdarstellungen Pornografie und Sex in den Medien Kostenfallen und unerlaubte Werbung Cybermobbing/ Cyberbullying Kinder und Jugendliche als (noch) unerfahrene, beeinflussbare Nutzer Hetze, Hass und Extremismus Exzessive Nutzung und 'Online-Sucht' Missbrauch persönlicher Daten Fake-News und Desorientierung Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
32 Von Kontakt- zu Verhaltensrisiken Neue Akteursrollen neue Gefahren (Dreyer et al. 2013) als Nutzer standardisierter Inhalte werden Kinder und Jugendliche weiterhin mit problematischen Darstellungen von Gewalt, Sexualität, Extremismus etc. konfrontiert als Marktteilnehmer machen sie nun auch unliebsame Erfahrungen mit versteckten Kosten, Targeting und der Weitergabe persönlicher Daten als Kommunizierende sind sie im Kontakt mit anderen zuweilen Mobbing, Sexting und Gruppendruck ausgesetzt als Akteure sind sie es manchmal selbst, die andere attackieren, sich zu freizügig präsentieren oder zu tief in die Welt der Medien eintauchen 32 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
33 Neues Lernen? Von der Unterrichtung zur selbständigen Wissensaneignung 33 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
34 Neues Lernen? Von der Fremd- zur Selbstsozialisation Kinder und Jugendliche wählen 'ihre' Lerninhalte zunehmend selbst, entscheiden immer autonomer über Lernorte/-zeiten und konstruieren eigenständig Bedeutungen der Lerninhalte Von der Vermittlung zur Aneignung von Wissen Mit zunehmend autonomer Auswahl, Nutzung und Verarbeitung von Medieninhalten machen sich Kinder und Jugendliche Wissen zunehmend selbständig 'zu eigen' Von didaktischen Mitteln zu Werkzeugen Lernender In der aktiven Nutzung der Medien zur Orientierung, Information und Bildung initiieren Kinder und Jugendliche Erkenntnis- und Selbstlernprozesse selbst 34 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
35 Fehlende Rahmenbedingungen? (BITKOM 2015) Unzufriedenheit mit IT-Ausstattung von Schulen SchülerInnen und LehrerInnen sehen bei technischer Ausstattung noch Potenzial Immerhin: PCs/Laptops, Beamer und Internetzugang mittlerweile Grundausstattung fast aller Schulen Forderung nach besserer Ausstattung für digitales Lernen fast jeder zweite Lehrende würde bei besserer Ausstattung digitale Medien häufiger in seinem Unterricht einsetzen SchülerInnen wünschen sich bessere Ausbildung der LehrerInnen hoher Bedarf an Fortbildung Lehrender 35 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
36 36 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
37 37 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
38 38 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
39 Lernen mit Digitalen Medien Nachteile? Inkonstistenz und Widersprüchlichkeit Auch Digitale Medien bieten ein breites und heterogenes Angebot mit rasch wechselnden (Lern-)Inhalten und Themen Vorteile? Individualisierungsoption durch Interaktivität Option, sich Zugänge zu inhaltlich konsistenten Inhalten zu verschaffen und sich ganz persönliche Medienmenüs zusammen zu stellen Multioptionalität als 'Segen und Flucht' Vielfältige Optionen können nicht mehr 'unter gebracht' werden, man hastet von Punkt zu Punkt und verliert das Ganze aus dem Blick Möglichkeit der Eigen- und Selbststrukturierung Elemente des Lerngegenstandes können selbst strukturiert, also nach eigenen Gesetzmäßigkeiten begriffen/dokumentiert werden 39 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
40 40 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
41 Wissensaneignung (Berg 2017) BITKOM-Studie: 10- bis 18-Jährige Internetnutzer (n = 646) 41 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
42 Verändertes Lernen? (Knaus 2015) 42 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
43 Nachhaltig und motivierend (Knaus 2015) Grundsätzliche Bereitschaft des Lernenden Lerngegenstand wird vom Lernenden als relevant und situativ hilfreich empfunden Anschlussfähigkeit des angebotenen Wissens Soziale Vernetzung der Lernenden Mit-Lernende und Lehrende als Orientierungshilfe und soziale Kontrolle (zunehmend) Freiheitsgrade und Autonomie der Lernenden, Wissensaneignung subjektiver Prozess 43 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
44 Lernen mit digitalen Medien (Knaus 2015) Multimedialität als Voraussetzung für lernkonzeptionelle Wahlfreiheit Mobile Medien formen neue Sozialformen und Interaktionsstrukturen Interaktion als Voraussetzung für koevolutives Kompetenzerleben gemeinsame Begeisterung Adaptivität und konzeptionelle Offenheit als Voraussetzung für Autonomieerleben Smarte und mobile Technik motiviert nicht unmittelbar, sondern sie vernetzt uns mit anderen, die uns motivieren. (Knaus 2015) 44 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
45 Medienbildung Leitidee von Medienbildung (Tulodziecki1997) Förderung Fähigkeit und Bereitschaft zum sachgerechten, selbstbestimmten, kreativen und sozial verantwortlichen Handeln in der von Medien mitgestalteten Welt Medienkompetenz als Ziel (Schorb & Wagner 2013) Befähigung des Menschen zur souveränen Lebensführung in der zunehmend mediatisierten Gesellschaft Subjekt-/Handlungsorientierung als Weg (Hajok & Lauber 2013) von der Wissensvermittlung/Unterrichtung durch 'Lehrende' hin zur Unterstützung 'Lernender' beim (selbsttätigen) Erwerb von Medienkompetenz und Wissen Learning-by-Doing 45 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
46 Perspektivwechsel Lernen mit Medien Medien als didaktische Mittel = von Wissensvermittlung zur selbständigen Wissensaneignung Aneignung von Medienwissen in Learning-by-Doing-Prozessen = Medien als Unterrichtsinhalt Lernen über Medien 46 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
47 In Bildung zu beachten! Kinder- und Jugendmedienschutz JuSchG & JMStV Urheberrecht/verwandte Schutzrechte UrhG & KunstUrhG (allgemeines) Persönlichkeitsrecht APR & BGB Datenschutzbestimmungen BDSG & LDSGs 47 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
48 Danke für Aufmerksamkeit! 48 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
49 Literatur Beck, U. (1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne. Frankfurt a.m.: Suhrkamp. Berg, A. (2017): Kinder und Jugend in der digitalen Welt. Berlin: BITKOM. [LINK] BITKOM (2015): Digitale Schule vernetztes Lernen. Ergebnisse repräsentativer Schüler- und Lehrerbefragungen zum Einsatz digitaler Medien im Schulunterricht. Berlin: BITKOM. BITKOM (2014): Jung und vernetzt. Kinder und Jugendliche in der digitalen Gesellschaft. Berlin: BITKOM. Böhnisch, L. (2009): Jugend heute Ein Essay. In: H. Theunert (Hrsg.), Jugend. Identität. Medien. Identitätsarbeit Jugendlicher mit und in Medien. München: kopead, S Bolz, N. (2008): Total vernetzt. In: DIE ZEIT, Ausgabe 36/2008. Dreyer, S. / Hasebrink, U. / Lampert, C. / Schröder, H.-D. (2013): Herausforderungen für den Jugendmedienschutz durch digitale Medienumgebungen. In: Soziale Sicherheit (CHSS), Heft 4/2013, S Eggert, S. / Schwinge, C. / Wagner, U. (2013): Muster medienerzieherischen Handelns. In: U. Wagner / C. Gebel / C. Lampert (Hrsg.), Zwischen Anspruch und Alltagsbewältigung: Medienerziehung in der Familie. Berlin: Vistas, S Fleischer, S. & Hajok, D. (2016): Einführung in die medienpädagogische Praxis und Forschung. Kinder und Jugendliche im Spannungsfeld der Medien. Weinheim und Basel: Beltz Juventa. Fleischer, S. & Hajok, D. (2015): Medienbildung. In: Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (Hrsg.), Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre. Erfurt: tmbjs, S Hajok, D. (2017): Aktuelle Entwicklungen des Medienumgangs von Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse der KIM- und JIM-Studie im Fokus des Kinder- und Jugendmedienschutzes. In: JMS- Report, Jg. 40, Heft 2, S Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
50 Literatur Hajok, D. (2015): Veränderte Medienwelten veränderte Ansprüche an die Soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. In: Jugendhilfe, Jg. 53, Heft 3, S Hajok, D. & Lauber, A. (2013): Kompetent durchs Internet!? Anlasse und Perspektiven internetbezogener Medienkompetenzforderung. In: K.-D. Felsmann (Hrsg.), Die vernetzte Welt: Eine Herausforderung an tradierte gesellschaftliche Normen und Werte. München: kopaed, S Hajok, D. & Schwarz, G. (2014): Technischer Jugendmedienschutz bei digitalen Medien. Ein Überblick zu anbieter- und nutzerseitigen Schutzmöglichkeiten. In: JMS-Report, Jg. 37, H. 4, S Knaus, T. (2015): Me, my Tablet and Us. Vom Mythos eines Mootivationsgenerators zum vernetzten Lernwerkzeug für autonomopoietisches Lernen. In: K. Friedrich / F. Siller / A. Treber (Hrsg.), smart und mobil. Digitale Kommunikation als Herausforderung für Bildung, Pädagogik und Politik. München: kopaed, S Krotz, F. (2001): Die Mediatisierung des kommunikativen Handelns. Der Wandel von Alltag und sozialen Beziehungen, Kultur und Gesellschaft durch die Medien. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag. Lauber, A. & Hajok, D. (2013): Zur Bedeutung des Jugendmedienschutzes in der Medienaneignung von Kindern und Jugendlichen. In: A. Hartung / A. Lauber / W. Reißmann (Hrsg.), Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. München: kopaed, S Lauber, A. / Würfel, M. / Maroni, S. / Brauer, M. (2015): stop & go Ein Jugendschutzparcours zum Einsatz in Schulen und Jugendarbeit. In: KJug, Jg. 60, Heft 2, MPFS (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (Hrsg.) (2017): KIM-Studie Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger in Deutschland. Stuttgart: mpfs. MPFS (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) (Hrsg.) (2016): JIM-Studie Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger. Stuttgart: mpfs. 50 Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
51 Literatur Rosa, H. (2005): Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne. Frankfurt a.m.: Suhrkamp. Schäfer, K. (2014): Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe in der Medienerziehung junger Menschen. In: Jugendhilfe, , S Schell, F. (2003): Aktive Medienarbeit mit Jugendlichen. Theorie und Praxis. Munchen: KoPad. Schorb, B. & Wagner, U. (2013): Medienkompetenz - Befähigung zur souveränen Lebensführung in einer mediatisierten Gesellschaft. In: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Medienkompetenzförderung für Kinder und Jugendliche. Eine Bestandsaufnahme. Berlin, S Sennett, R. (1998): Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus. Berlin: Berlin-Verlag. Süss, D. (2003): Theoretische Grundlagen. In: D. Süss / A. Schlienger / D. Kunz Heim / M. Basler / S. Böhi / D. Frischknecht (Hrsg.), Jugendliche und Medien. Merkmale des Medienalltags unter besonderer Berücksichtigung der Mobilkommunikation. Zürich, Aargau, S Theunert, H. (2015): Medienaneignung und Medienkompetenz in der Kindheit. In: F. Von Gross / D.M. Meister / U. Sander (Hrsg.), Medienpädagogik ein Überblick, Weinheim und Basel: Beltz Juventa, S Tulodziecki, G. (1997): Medien in Erziehung und Bildung. Grundlagen und Beispiele einer handlungs- und entwicklungsorientierten Medienpädagogik. Bad Heilbrunn. Wagner, U. & Würfel, M. (2013): Gesellschaftliche Handlungsfähigkeit in mediatisierten Räumen. In: A. Hartung / A. Lauber / W. Reißmann (Hrsg.), Das handelnde Subjekt und die Medienpädagogik. München: kopaed, S Die Kinderschutz-Zentren: Fachkongress Aachen Kinder und Jugendliche lernen anders ( )
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