Du bist, was Du isst?

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Du bist, was Du isst?"

Transkript

1 Verein für sozialpädagogische Jugendbetreuung Genuss Miteinander Fitness Du bist, was Du isst? Kulturelle Vielfalt Gesundheit Ein kleiner Streifzug durch unseren Ernährungsalltag Jahresbericht 2017

2 Impressum Herausgeber Verein für sozialpädagogische Jugendbetreuung e.v. Kontakt vsj Geschäftsstelle Nürnberg Pestalozzistraße Nürnberg Telefon: (0911) Telefax: (0911) Internet: Vorstand Tanja Specker, Barbara Auch-Dressler Geschäftsführung Andre Engelbrecht, Michael Schumm Redaktionelle Bearbeitung Andre Engelbrecht Xenia Kroker Regina Hartmann Textbeiträge Andre Engelbrecht, Michael Schumm, Geschäftsstelle Tanja Specker, Barbara Auch-Dressler, Vorstand Regina Adel, Familienwohngruppe Reuer-Janeck Matthias Blaue, Julius Heymann, Susanne Herter, UMF Wohngruppe Oberfüllbach Xenia Kroker, Sandra Thiede, Regina Machowski, Nicol Schindler, Peter Mayer, Lisa Schmidt, Stanley Lauer, Anna Gließner, Ambulante Dienste Nürnberg-Fürth Regina Hartmann, Frank Weber, Celia Stowasser, Betreutes Wohnen für UMF Silvana Schmidt, AD Erlangen Franziska Siegmann, Wohngruppe Coburg Susanne Schneider-Flentrup, Sarah Huszli, Wohngruppe Fürth Sven Arnold, Wohngruppe Röttenbach Fiona Weix, Christoph Seiz, Teilzeitbetreute Wohngruppe für UMF Amelie Haselmann, SGA Nürnberg Süd Satz & Layout Thomas Nester Druck & Versand LetterSHOP Mailings.de Vorankommen ist einfach. Auch wenn s um Bildung und Soziales geht, sind wir mit dem Herzen dabei. 2 sparkasse-nuernberg.de Wenn s um Geld geht s Sparkasse Nürnberg

3 Inhalt 1 Vorwort Geschäftsführung 4 Andre Engelbrecht, Michael Schumm 2 Vorwort Vorstand 5 Tanja Specker, Barbara Auch-Dressler 3 Ernährungsguide: Gesunde Ernährung 6 Anna Gließner 4 Vegan vs. vegetarisch 10 Amelie Haselmann 5 Global-regional-nicht egal 12 Silvana Schmidt und Sophia (Jugendliche) 6 Darf es denn noch etwas mehr sein? 14 Nicol Schindler 7 Wenn Essstörung ein Leben bestimmt 18 Daniela Prockl, Regina Machowski, Xenia Kroker 8 Gesundes Abnehmen 24 Regina Machowski 9 Highlights 26 9 Abschied von Oberfüllbach 32 Andre Engelbrecht 10 Body Shaming 34 Regina Adel 11 Große Muskeln möglichst schnell? 36 Julius Heymann, Matthias Blaue 12 Fitnessernährung - ein Interview 41 Frank Weber 13 Ich faste für Gott und ich mache das gern 42 Celia Strowasser, Frank Weber 14 Soulfood in der WG Röttenbach 44 Nicol Schindler 15 Dinner for twenty 46 Sandra Thiede Wenn wir aus Gründen der Lesbarkeit in einigen Textbeiträgen ausschließlich die männliche Form verwenden, sind damit Frauen und Männer gleichermaßen gemeint. Die Formulierung Betreuer beispielsweise schließt Betreuerinnen ein. In einigen Artikeln haben wir die Namen der Jugendlichen aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert. Den vorliegenden Jahresbericht können Sie sich im Internet unter als pdf-datei herunterladen. 3

4 1 Vorwort Geschäftsführung Liebe Leser, Essen hält Leib und Seele zusammen. Wer kennt diesen Satz nicht, der in seiner Kürze doch sehr viel über unser diesjähriges Thema und die große Bedeutung für unser tägliches Leben aussagt. Als wir anfingen, uns mit diesem Thema zu beschäftigen, merkten wir sehr schnell, wie komplex und vielschichtig die unterschiedlichen Aspekte ausfallen können und wie sehr Freud und Leid, Genuss und Belastung damit verbunden sind. Was hat Jugendhilfe damit zu tun? Wir meinen: sehr viel, denn Essen und Trinken gehören nun mal zu den Grundbedürfnissen, ohne die unsere menschliche Existenz sehr schnell an ihre Grenzen kommt. Wo früher fast immer im Vordergrund stand, dass man - volkstümlich gesprochen - genug zu beißen hatte, stehen heute ganz unterschiedliche Aspekte im Fokus, zumindest in unseren reichen Gesellschaften, wie z.b. gesunde Ernährung, Ernährungsoptimierung, Körperoptimierung, Ernährungsstörungen, Lebensmittelüberfluss etc. Für uns besonders wichtig ist die soziale Komponente, die Essen in sich trägt. Ich kann mich gut daran erinnern, dass in meiner Zeit als Gruppenpädagoge beim Essen oft die besten Gespräche stattfanden und ein gutes Essen und eine entspannte Essenssituation viel zu einer guten Gruppenatmosphäre beigetragen haben. Dass es nicht jeden Tag Currywurst, Pizza und Pommes geben sollte und wie man sich selber ein gesundes und schmackhaftes Essen zubereiten kann, gehört mit zu den Grundfähigkeiten, die wir versuchen, unseren Kindern und Jugendlichen zu vermitteln. Wir müssen uns auch immer wieder mit neuen Aspekten auseinandersetzen, die uns in diesem Feld begegnen, sei es der vernünftige Umgang mit Nahrungsergänzungsmitteln, kulturellen Unterschieden in der Ernährung oder den Essgewohnheiten, sowie der Erkenntnis, dass das selber Zubereiten eines Spiegeleis schon manchmal als großer Fortschritt gewertet werden kann. Sie sehen, es ist ein weites Feld und wir freuen uns, dass sich wieder viele Kollegen im Verein gefunden haben, die mit ihren Beiträgen und Aktionen zusammen mit den Jugendlichen dieses Heft erst möglich gemacht haben. Vielen herzlichen Dank dafür. Ein ganz besonderer Dank gilt auch den Kollegen und Jugendlichen, die uns ihre Lieblingsrezepte zur Verfügung gestellt haben, aus dem ein kleines Rezeptbüchlein entstanden ist, das unserem Heft beiliegt. Vielleicht ist ja die eine oder andere Anregung zum Nachkochen und Nachschmecken für Sie dabei. Viel Freude beim Lesen und einen guten Appetit wünschen Andre Engelbrecht Michael Schumm 4

5 2 Vorwort Vorstand Liebe Leser, dieses Jahr steht der Jahresbericht unter dem Motto Ernährung und dabei fiel uns spontan eine Art Rezept für das Vorwort ein. Was macht das Gelingen eines Gerichts aus? Die Vielfalt der Zutaten, die Qualität der Zutaten und natürlich die Komposition der Zutaten. Auch darf man das Ambiente und die Qualität der Küchenutensilien nicht außer Acht lassen. Ein schmackhaftes Ergebnis erfreut sowohl den Koch, aber natürlich auch die Verkoster. Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele Hier nun aber die Zutatenliste: Etwa 100 qualifizierte Mitarbeiter, die zum Teil über eine 30-jährige Betriebszugehörigkeit (Reifegrad) verfügen. Die Mischung von alten Hasen und jungen Hühnern, Erfahrung gepaart mit Enthusiasmus und Tatendrang, Routine und Gelassenheit gemixt mit Flexibilität und Kreativität, Teamspirit und Einzelkämpfer,. Die Liste könnte man noch erweitern. Sie beschreibt die verschiedenen Fähigkeiten, die nötig sind, um aus vielen Sozialpädagogen, Erziehern, Heilpädagogen, Verwaltungskräften, Hausmeistern, einen Mitarbeiterverein zu kreieren, der weiterhin stationäre und ambulante Jugendhilfe in Mittel- und Oberfranken anbietet und auf Grund seiner Mannigfaltigkeit der Mitarbeiter kreative Lösungen und Wege für die Zukunft findet. Tanja Specker Barbara Auch-Dressler Alle diese Mitarbeiter haben den vsj zu dem gemacht, was er heute ist und dafür möchten wir allen danken. Ebenso möchte wir allen unseren Dank aussprechen, die dem vsj das Vertrauen geschenkt haben und Jugendlichen und Familien Hilfen durch uns gewährten oder mit uns auf anderen Ebenen zusammenarbeiteten. Phantasie und Liebe sind die besten Gewürze. 5

6 3 Ernährungsguide: Gesunde Ernährung Was ist das und wie kann ich sie umsetzen? Über gesunde Ernährung wird mittlerweile überall diskutiert, geforscht und Halbwissen kundgetan. Es gibt eine Menge von Ernährungsphilosophien, die von sehr vielen Menschen praktiziert werden. Auch ich habe mich mit dem Thema aus gesundheitlichen Gründen beschäftigen müssen. Ich möchte anfangs kurz erläutern, was in dem Bericht unter gesunder Ernährung verstanden wird und wie man sie alltagsverträglich in das Leben einbauen kann. Was bitte soll gesunde Ernährung eigentlich sein? Viele Ernährungstheorien und philosophien betrachten das Essen einseitig und verteufeln alles, was wider ihre Philosophie ist. Ich bediene mich der wissenschaftlich fundierten vollwerten Ernährungsweise sowie Clean Eating. Grundsätzlich wichtig ist, dass man mit Freude und Appetit isst. Nichts ist schlimmer, als sich etwas reinzuwürgen, was einem nicht schmeckt. Offenheit gegenüber Neuem und Unbekanntem kann eine Ernährungsumstellung vereinfachen und neuen Gewohnheiten Platz schaffen. Die folgenden Punkte finden bei gesunder Ernährung eine hohe Gewichtung. Ein möglich gesunder Tag im Leben eines normalen Supersozpäds Morgens: Kirschjoghurt mit Cornflakes. Auf dem Weg zur Arbeit: Ein Cappuccino aus dem Supermarkt und ein Müsliriegel. Mittagessen mit dem Klienten (der freut sich schon eine Woche darauf): Döner vom Dönermann des Vertrauens um die Ecke, natürlich mager mit Puten- statt Schweinefleisch. Nachmittags: Ein vollkommenes Tief Eine Plundertasche vom Bäcker Einmal am Tag sündigen geht schon. Abends: Leckere Pasta mit italienischer Tomatensauce und einem kleinen Salat. Dazu ein Glas guter Rotwein. Vor dem Fernseher die leichten Ofenchips, um den Tag ausklingen zu lassen. Kein oder nur sehr wenig Zucker Deutsche essen durchschnittlich 100g (Kristall-) Zucker pro Tag 1. Die WHO empfiehlt einem Erwachsenen pro Tag höchstens 25g Zucker zu verzehren, um eine gesundheitsschädigende Wirkung zu vermeiden. Neben der Zunahme von Körpergewicht stört Zucker die gesunde Darmflora eines der wichtigsten Teile des Immunsystems 2. Reizdarmsyndrom als moderne Volkskrankheit und andere Leiden können die Folge sein. Auch schrumpft der Hypocampus im Gehirn, was eine Beeinträchtigung der Merkfähigkeit zur Folge hat ) Zittlau, Jörg ( ): Warum uns zu viel Zucker dumm macht. WeltN24 GmbH. 2) Grün, Dorothee / Hartl, Judith ( ): Acht bittere Wahrheiten über Zucker! 3) Ebd.

7 Neueste Studien gehen davon aus, dass Zucker Krebszellen aggressiver macht und das Tumorwachstum anregt 4. Wer beim täglichen Einkauf ein bisschen den Durchblick behalten möchte, kann neben den bekannten Zuckerarten auch auf die Endung ose achten. Ein Becher Fruchtjoghurt (200g) enthält bereits 25-30g Zucker und überschreitet somit die empfohlene Tagesdosis 5. Ein fertiger Becher Cappuccino (230ml) aus dem Supermarkt (z.b. Emmi) enthält circa 20g Zucker 6. Fruchtjoghurt und Cappuccino zusammen enthalten damit so viel Zucker wie eine 100g-Tüte Gummibärchen. Judith Neumann 23 Jahre Nachdem ich im September in der Familienwohngruppe in Frauenaurach anfing zu arbeiten, komme ich jetzt langsam im Gruppenalltag an. Ich kenne inzwischen viele meiner Aufgaben, die meisten Regeln und im Groben den Charakter der Kids. Hier in der Wohngruppe lerne ich die Basics der Jugendhilfe in der Praxis. Nach meinem Studium der Sozialen Arbeit habe ich jetzt die Möglichkeit, mein Wissen zu erproben und berufliche Fähigkeiten zu erwerben. Es ist dabei besonders hilfreich, von meinem erfahrenen Team lernen zu können, bei Fragen Hilfe und Rückmeldung zu bekommen. Wenig Salz Ein Mann in Deutschland isst im Durchschnitt 10g und eine Frau 8,4g Salz am Tag 7. Die empfohlene Tagesmenge Salz liegt nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei maximal 6g pro Tag. Die US-Gesellschaft AHA empfiehlt lediglich 3,8g 8. Ein hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen und das Schlaganfallrisiko steigt. Es können Nierenfunktionsstörungen auftreten und sich Ödeme bilden 9. Salz hat oftmals nur die Funktion eines Geschmackverstärkers. Wenig Salz zu essen ist Gewöhnungssache. Je nach Brotsorte kann bereits mit weniger als vier Scheiben die Tagesmenge an Salz stark überschritten werden 10. Vollkornprodukte, frisches Gemüse und Obst als Ballaststoffquellen In Vollkornlebensmitteln sind mehr Nährstoffe enthalten als in herkömmlichen Weißmehlprodukten. Dadurch sättigen sie länger. Außerdem enthalten Vollkornprodukte Ballaststoffe, die das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Dickdarmkrebs und Herz- Kreislauf-Erkrankungen senken 11. Das Institut für Ernährungsinformationen hat folgende positive Eigenschaften von Ballaststoffen zusammengefasst: Ballaststoffe binden Gifte und andere schädliche Substanzen, die mit der Nahrung in den Darm gelangen und fördern so deren Ausscheidung. machen schneller satt und unterstützen so die Gewichtsregulation. regulieren Blutfett- und Blutzuckerwerte. sind Nährboden für eine Reihe positiver Darmbakterien und dadurch mitverantwortlich für eine gesunde Darmflora. beschleunigen die Darmpassage. 12 4) Stindt, Alexander ( ): Studie: Zucker macht Krebszellen aggressiver und regt das Tumorwachstum an. 5) AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH: WHO empfiehlt maximal 6 bis 12 Teelöffel freien Zucker pro Tag ( ). 6) Emmi Deutschland GmbH (o.d): Macchiato - I m so creamy.7 7) Verbraucherzentrale ( ): Salzkonsum in Deutschland. 8) Witte, Felicitas ( ): Wie viel Salz darf es sein? Spiegel Online. 9) Heitzmann, Raoul (o.d.): Salz Wie viel ist gesund? Fit for Fun GmbH. 10) Verbraucherzentrale NRW (2014): Salzgehalt in Brot Marktcheck Sommer 2012/Februar 2013/ September Seite 9. 11) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) (2017): Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE (10. Auflage). 12) Institut für Ernährungsinformation Deutsches Ernährungsberatungs- und informationsnetz (o.d.): Verstopfung Ballaststoffe. 7

8 3 Einem Erwachsenen wird der Verzehr von mindestens 30g Ballaststoffen empfohlen 13. Ein Ernährungsbeispiel, wie man ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen kann: 5 Scheiben Vollkornbrot (250g): 20 g Ballaststoffe (BS), 3 Kartoffeln (200g): 3,5g BS, 1 ungeschälter Apfel (150g): 3g BS, 1 ungeschälte Birne (150g): 5g BS, 50g Himbeeren: 2,5g BS, 150g gekochte Bohnen: 3,5g BS, gemischter Salat mit Mais (120g): 2,5g BS macht in Summe 40g Ballaststoffe. Ungesättigte Fettsäuren sind bekannt unter den Namen Omega-3 und Omega-6-Festtsäuren. Sie spielen eine große Rolle bei der Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weil manche entzündungslindernd wirken. Der Körper kann ungesättigte Fettsäuren nicht selber herstellen und ist deswegen darauf angewiesen, sie über die Nahrung aufzunehmen. Sie sind beispielsweise in Meeresfisch, Oliven-, Raps- und Leinöl zu finden. Gesättigte Fettsäuren aus Fleisch, Wurst und Milchprodukten sind dagegen ungünstig für die Gesundheit 14. Bei einem Erwachsenen sollten 30-35% (7-10% gesättigte Fettsäuren, 7-10% mehrfach ungesättigte Fettsäuren) der Gesamtenergiezufuhr aus Fett bestehen 15. Generell essen nach der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die Deutschen zu viel gesättigte und zu wenige ungesättigte Fettsäuren 16. Im Allgemeinen kann man darauf achten, mehr Fisch statt Fleisch und beispielsweise mehr Nüsse statt Schokolade zu essen. Eine Portion Walnüsse (20g) liefert 10,4g mehrfach- und 1,3g ungesättigte Fettsäuren. Fleisch, wie zum Beispiel ein Schweinebraten (125g), enthält 2,5g mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie 11,7g gesättigte Fettsäure. Ein gleichschweres Lachsfiletstück enthält 5,5g mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie 4,1g gesättigte Fettsäuren 17. Wasser trinken Am Tag sollte ein Erwachsener mindestens 1,5 Liter Wasser zu sich nehmen. Zuckergesüßte Getränke liefern unnötige Kalorien und kaum wichtige Nährstoffe. Der Konsum kann die Entstehung von Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 fördern. Alkoholische Getränke sind ebenfalls kalorienreich. Außerdem fördert Alkohol die Entstehung von Krebs und ist mit weiteren gesundheitlichen Risiken verbunden. Ungesättigte Fettsäuren Pflanzliche Öle liefern, wie alle Fette, viele Kalorien. Sie liefern aber auch lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamin E. So, was kann der Supersozpäd besser machen? Wer vorher aufgepasst hat, wird feststellen, dass das ein oder andere zu viel bzw. zu wenig im Tag von unserem Supersozpäd gegessen wurde. 13) Ebd. 14) Gasser, Robert (2001): Balance für Herz und Kreislauf Die vier Säulen der Gesundheit Ernährung, Bewegung, Lebensfreude, Vorsorge. FALKEN, Niedernhausen. S. 68f. 15) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.v. (DGE) (o.d.): Fett. 16) Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.v. (DGE) ( ): Ausgewählte Fragen und Antworten zur 2. Version der DGE-Leitlinie Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedinger Krankheiten. 17) Ebd. 8

9 Pauschal kann man sagen: zu viel Zucker, zu wenige Ballaststoffe und zu viel Salz. Wie kann sich der Supersozpäd gesünder ernähren? (Das sind nur Vorschläge, sie haben keine Allgemeingültigkeit) Morgens: Haferflocken oder anderes Getreide ohne Trockenfrüchte mit Nüssen und Milch/ Wasser, am besten mit Leinöl für die ungesättigten Fettsäuren schmeckt dann aber scheußlich (1EL= 2,7g ungesättigte und 9g mehrfach ungesättigte Fettsäuren) Vormittags: ungesalzene Nüsse mit Kaffee/ Tee Mittags: Döner im Prinzip okay, enthält meistens zu wenige Ballaststoffe Nachmittags: Apfel, Reiswaffeln, Vollkornkekse (wenig Zucker, mit Ballaststoffen) Abends: Vollkornpasta mit Tomatensauce und einem großen Salat Knabberspaß: gesalzene Nüsse Abends eine Portion mehr kochen und am nächsten Tag mit in die Arbeit nehmen. Wenn man abends eher Brot isst, nebenher ein bisschen Gemüse schnipseln und eine Suppe, Eintopf oder Curry machen oder den Rucksack mit Obst oder Gemüse vollpacken. Katja Schäffler 26 Jahre, Sozialarbeiterin B.A. ich arbeite seit November 2017 in der TZWG in Nürnberg. In meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin habe ich fünf Jahre in der Behindertenhilfe gearbeitet. Danach war ich zwei Jahre Vollzeit als intensive sozialpädagogische Einzelbetreuerin bei einem Träger in Regensburg. Nachdem ich mein Studium an der FAU 2013 aufnahm, arbeitete ich studienbegleitend in Regensburg als intensive sozialpädagogische Einzelbetreuerin. An der FAU studierte ich im 2-Fach Bachelor Pädagogik und Soziologie, die Bachelorarbeit habe ich in Pädagogik geschrieben. In den letzten beiden Schuljahren war ich außerdem als Co-Lehrkraft in der Grundschule an der Wilhelm- Löhe-Schule. Auf das neue Arbeitsfeld in der TZWG und mit UMF freue ich mich sehr. Bisher war ich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig und habe beispielsweise 2015 die protestierenden Geflüchteten am Hallplatz in Nürnberg bekocht. Ein Wort zum Schluss Essen ist wichtig, Essen ist ein Teil unserer Kultur und ein Teil eines jeden Menschen. Das gemeinsame Essen verbindet, kann glücklich machen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Nahrung verändern sich immer wieder. Die oben genannten Ausführungen beruhen auf der aktuellen Forschungslage und logischen Schlussfolgerungen. Superfood, das viel umworben wird, kann oftmals sehr einfach durch regionale, saisonale und günstigere Produkte ersetzt werden, beispielsweise Leinsamen statt Chiasamen. Der Trend des Superfoods und generell das sehr gesunde Essen können zu einem krankhaften Zwang werden. Die Obsession, nur gesunde Nahrungsmittel zu essen, wird Orthorexia nervosa genannt, ist aber noch nicht in der ICD-10 separat aufgeführt. Also auch hier: Alles in Maßen, nicht in Massen; und schmecken soll es ja auch. Anna Gließner 9

10 4 Vegan vs. vegetarisch Vegetarische und vegane Ernährung ist seit ein paar Jahren definitiv auf dem aufsteigenden Ast. Inzwischen haben fast die meisten Menschen eine Person im Umfeld, die freiwillig auf bestimmte tierische Lebensmittel verzichtet. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Während sich klassische Vegetarier auf pflanzliche Lebensmittel und Produkte von lebenden Tieren, wie Milchprodukte, Eier, etc beschränkt, verfolgen Veganer das Ziel, tierische Produkte komplett zu vermeiden. Das bedeutet konsequenterweise dann auch den Verzicht auf Leder, Honig, etc. Das Leben als Veganer bedeutet also einen weitaus radikaleren Verzicht als bei einem Vegetarier. Liebe neue Kollegen, heute möchte ich die Möglichkeit nutzen und mich kurz vorstellen. Ich heiße Barbara Dengler, bin 41 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder. Meine Studienzeit verbrachte ich in Dresden, absolvierte an der Fachhochschule das Studium der Betriebswirtschafslehre. Bereits seit 12 Jahren wohne ich in Herzogenaurach. In meinen früheren Beschäftigungen arbeitete ich im Bereich Rechnungswesen. Seit Mitte September bin ich in der Geschäftsstelle tätig, meine Hauptaufgabe wird die Verwaltung der Kassen sein. Ich freue mich sehr auf das Kennenlernen und unsere Zusammenarbeit. Untergruppen: Im Endeffekt bezeichnet die vegane Ernährung eine Untergruppe der vegetarischen Ernährung. Daneben gibt es außerdem: Halbvegetarier, der nicht auf Fisch und Geflügel verzichtet, aber auf dunkles Fleisch wie Rind Ovo-Vegetarier, der zwar Eier isst, aber keine Milchprodukte und kein Geflügel, Fleisch und Fisch Lakto-Vegetarier, der Milchprodukte verzehrt, aber auf Nahrungsmittel mit Eiern, Fleisch, Geflügel und Fisch verzichtet Ovo-Lakto-Pesce-Vegetarier, der auf Fleisch sowie Geflügel verzichtet, aber Fisch isst Ovo-Lakto-Vegetarier, der weder Fleisch, Geflügel noch Fisch isst. Facts In Deutschland ernährt sich fast jeder zehnte Mensch vegetarisch. Die Zahlen steigen. Die Anzahl an Veganern ist deutlich geringer: In Deutschland belaufen sich die Zahlen auf unter 0,9 Mio. Menschen. 10

11 Mögliche Gründe, bewusst auf Fleisch/tierische Produkte zu verzichten: Geschmack: Manchen Menschen schmeckt einfach kein Fleisch Gesundheit: Die Ernährung durch tierproteinreiche Lebensmittel kann sich negativ auf die Gesundheut auswirken Ethische Gründe/Tierliebe: Die Bedingungen in der Nutztierhaltung sind vielerorts sehr schlecht. Dazu kommt die Häufung verschiedener Skandale in der Lebensmittelindustrie, die in den vergangenen Jahren aufgetreten sind. Ökologische Gründe: Für die Produktion von Fleisch werden für die Getreideproduktion großflächige Anbaugebiete gerodet. Mögliche Risiken/ Bedenken Wissen: Bei unzureichender Auseinandersetzung mit der Thematik: Ungesunde/Einseitige Ernährung Gastronomie: Gerade im ländlichen Raum sind die Auswahlmöglichkeiten einer vegetarischen/veganen Ernährung in der Gastronomie begrenzt. Vor Allem für Veganer stellt dies eine sehr hohe Herausforderung dar Umfeld: Nicht immer wird der Verzicht auf ein bestimmtes Lebensmittel 100%ig anerkannt Fazit: Wie und was er oder sie isst, muss definitiv jede Person für sich selbst entscheiden so unterschiedlich jeder Mensch ist, so unterschiedlich sind schließlich auch individuelle Vorlieben und Ernährungsweisen. Eine gründliche Auseinandersetzung mit der Thematik lohnt sich aber in jedem Fall. [ ] Du willst Dich weiter mit dem Thema beschäftigen? Folgende Filme zu dem Thema könnten Dich interessieren: Earthlings (Dokumentarfilm, 2005) Devour the Earth (Doku, Youtube, 1995) Quarks & Caspers (Doku, WDR, 2014) Gabel statt Skalpell (Doku, 2012) Amelie Haselmann Sarah Huszli 25 Jahre Sozialpädagogin B.A. Meine ersten Erfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe habe ich in meiner Heimatstadt Karlsruhe, während meines Freiwilligen Sozialen Jahres, gesammelt. Für das Studium hat es mich dann nach Nürnberg verschlagen. Seit drei Jahren bin ich nun im Team der heilpädagogischen Jugendwohngruppe in Fürth. Gestartet habe ich im September 2014 als Semesterpraktikantin der TH Nürnberg, wurde dann Teil des Aushilfenteams und seit Februar diesen Jahres arbeite ich festangestellt beim VSJ. Mein Tätigkeitsschwerpunkt ist die Betreuung der Verselbstständigungswohngruppe, in welcher ich derzeit zwei junge erwachsene Männer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit begleite. Ich freue mich auf weitere Jahre im Bereich der Jugendhilfe mit spannenden und wertvollen Begegnungen. Quellen:

12 5 Global-regional-nicht egal Ich bin Sophia und bin 18 Jahre alt. Ich wohne inzwischen alleine in Bamberg und mache im Sommer Abitur. Bis Herbst 2016 war ich in der Wohngruppe Röttenbach und werde nun ambulant vom vsj ev. nachbetreut. Ich bekomme monatlich Lebensunterhalt, der allerdings nicht nur für Lebensmittel, sondern auch für Schulsachen, Fahrkarten und alles andere, was man so braucht, reichen muss. Große Sprünge sind mir derzeit also nicht möglich. Mit 16 bin ich aus meinem Elternhaus ausgezogen. Schon dort wurde mir eine gesunde Ernährung von Anfang an nahegelegt. Von Kindesbeinen an legten meine Eltern großen Wert auf eine Vollwerternährung und frische Lebensmittel. So bestand beispielsweise mein Pausenbrot immer aus genügend geschmierten Broten, einem Stück Obst und einer Flasche Wasser oder Saft. Mittlerweile lebe ich alleine und finde gesunde Ernährung nach wie vor wichtig. Neben dem Biomarkt, der größtenteils frische Lebensmittel verkauft, finde ich, dass auch eine ökologisch nachhaltige Verpackung sowie auch regionale Produkte eine wichtige Rolle spielen. Dies kommt nicht nur der eigenen Gesundheit zugute, sondern auch der gesamten Umwelt. Samstags findet in Bamberg bis 13:00 Uhr ein Bauernmarkt statt, wo mehrere Bauern aus der Umgebung verschiedenste Produkte verkaufen und bewerben. Dort kaufe ich bei dem Stand meines Vertrauens Milchprodukte ein. Diese sind entweder nur in Papier verpackt oder in Glasbehältern, die sich beim nächsten Einkauf gespült wieder für Pfand abgeben lassen. Obst und Gemüse kaufe ich auf dem Markt von einem Bauern aus dem Umland. Auf Fleischprodukte verzichte ich weitestgehend und esse nur Fleisch aus ausgewählten Bauernhöfen, da mir ein schönes Leben sowie ein schmerzfreier Tod der Tiere am Herzen liegt und dies sich auch zuallerletzt in der Qualität des Fleisches widerspiegelt. Ein weiterer Grund auf billiges Fleisch zu verzichten, ist die Überzüchtung und Massentierhaltung. Vom ethischen Aspekt abgesehen ist die Fütterung und Haltung der Tiere Nonsens. Für das Futter von beispielsweise Schweinen in der Massentierhaltung, das meist aus Soja hergestellt wird, könnten knapp doppelt so viele Menschen weltweit ernährt werden. Darüber hinaus werden Unmengen an Wasser für die Bewässerung von den Pflanzen und der Verwertung des Fleisches verbraucht. Von der Rodung des Regenwaldes zur Züchtung der Futterpflanzen ganz zu schweigen... Die Ursache liegt meiner Meinung nach in dem hohen Anspruch der Menschen aus den westlichen Ländern. Der Luxus, überall alles zu jeder Zeit kau- 12

13 fen zu können zu möglichst günstigen Preisen führt zu einem Teufelskreis, der die Umwelt in einem so hohen Maße belastet, dass dieser Lebensstil am Ende der ganzen Menschheit schaden wird wo wir wieder beim Thema Gesundheit sind. Wer auf regionale Ernährung achtet, wird schnell merken, dass frisches Obst und Gemüse im Winter aus Winteräpfeln, Weißkohl und Pastinaken besteht. Daraus lassen sich zwar auch gesunde Gerichte kochen, die jedoch nicht jedermanns Geschmack entsprechen. Oftmals finde ich mich in der Winterzeit wieder, während ich fast jeden Tag Nudeln mit Käse esse. Bevor ich also im Winter gesunde Produkte kaufe, die einmal um den Globus transportiert wurden, stärke ich meine Gesundheit in dieser Zeit lieber mit Tee und genug Bewegung an der frischen Luft. Ein kleine Sünde erlaube ich mir doch: Bananen. Da ich täglich mindestens zwei Stück davon esse und mir ein Leben ohne nicht vorstellen kann, gibt es die bei mir das ganze Jahr über. Fazit: Eine gesunde Ernährung fordert Disziplin, Zeit und mehr Ausgaben. Ein Großeinkauf bei mir dauert einen halben Tag am Wochenende, an dem ich zu mehreren unterschiedlichen Läden und Ständen fahre. Darüber hinaus muss ich frische Produkte mehrmals in der Woche besorgen und verbringe dadurch mehr Zeit beim Einkaufen. Auch sind Bio-Produkte fast immer teurer als die Angebote der Discounter, was bei einem Einkommen aus der Jugendhilfe oftmals schwer zu finanzieren ist. Dafür verzichte ich in vielen Bereichen auf Dinge, die andere Jugendliche in meinem Alter für wichtiger erachten. In letzter Zeit verbringe ich auch immer mehr Zeit in der Küche, um frisch Zubereitetes einzukochen, damit ich auch im Winter einen Ausgleich zu Käsenudeln habe. Dennoch würde ich mir keine andere Ernährungsform wünschen, weil ich mich dadurch körperlich wohler fühle und jeden Abend zufrieden in den Spiegel blicken kann. Silvana Schmidt und Sophia (Jugendliche) Vanessa Lösel Nach dem Pädagogik-Studium in Bamberg bin ich seit März 2017 in das Team der Ambulanten Dienste Erlangen eingestiegen. Während meines Studiums habe ich bereits mit Jugendlichen in einer lernpädagogischen Einrichtung gearbeitet und freue mich, weiterhin auch mit dieser Zielgruppe arbeiten zu dürfen. Was mich an diesem Tätigkeitsfeld so reizt, ist die Tatsache, dass es immer wieder neue Überraschungen für einen bereit hält und eine Herausforderung die nächste jagt. Ich freue mich, wenn ich Menschen unterschiedlichster Herkunft auf ihrem Lebensweg begleiten darf und ihnen helfen kann, die Steine, die momentan in ihrem Weg liegen, aus dem Weg zu räumen. Man kann einem Menschen nichts lehren, sondern ihm helfen, es in sich selbst zu entdecken. Galileo Galilei 13

14 6 Darf es denn noch etwas mehr sein? Fassen wir uns doch zunächst einmal an die eigene Nase: Die meisten von uns haben nicht das Gefühl, Lebensmittelverschwender zu sein. Im Gegenteil: In Aller Munde muss es ökologisch, biologisch, regional, fair und nachhaltig sein. Hip ist nur, wer sein eigenes Brot backt und im Biomarkt einkauft. Und am besten weiß man um die ständig neuen Erkenntnisse, z.b. welche Lebensmittel sich als Superfood getarnt besonders gut auf Body und Soul auswirken sollen. Das ist doch wunderbar doch wer von uns würde gleichzeitig zugeben, dass er ein Lebensmittelverschwender (vielleicht auch einer mit BIO-Siegel) ist? Auf der Suche nach Antworten hier ein Interview mit der von mir betreuten Jugendlichen Celine und etwas Wissenswertes dazu: Nicol: Celine, Du bist 18 Jahre alt, politisch interessiert, engagierst Dich für den Tierschutz, gehst zu Demonstration und bist Vegetarierin. Was fällt Dir spontan zum Thema Lebensmittelverschwendung ein? Celine: Das ist ein total wichtiges Thema. Als Einzelperson denkt man doch darüber oft gar nicht nach, was man alles wegschmeißt. Fakt ist: Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt die weltweite Lebensmittelverschwendung auf ein Drittel aller für den menschlichen Verbrauch produzierten Nahrungsmittel. Dies würde einer Menge von etwa 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr entsprechen. Gleichzeitig leiden nach FAO Schätzungen rund 925 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung. (Quelle: Studie der Universität Nürnberg / Wikipedia) Nicol: Was denkst Du, wieviel Lebensmittel jeder von uns im Jahr wegschmeißt in Kilogramm oder als Geldwert? Celine: Keine Ahnung. Einfach zu viel. Fakt ist: Jedes achte Lebensmittel, das wir einkaufen, landet in der Tonne. Nach einer Studie der Universität Stuttgart 2012, gefördert durch das Bundesministerium, wirft jeder von uns pro Jahr durchschnittlich 82 Kilogramm Lebensmittel weg das entspricht etwa zwei vollgepackten Einkaufswagen. Aufs ganze Land hochgerechnet ergibt das einen gewaltigen Berg von 6,7 Millionen Tonnen. Den produzieren wir - die Verbraucher. Aufs gesamte Jahr gesehen, wandern pro Person Lebensmittel im Wert von rund 235 Euro in die Tonne. Nicol: Wo entstehen Deiner Meinung nach die meisten Lebensmittelabfälle? Celine: Ich denke, in den Supermärkten. Da wird doch alles weggeschmissen, was zwar noch gut ist aber nicht mehr schön aussieht. Ich habe auch Freunde, die Containern gehen also sich die weggeworfenen Sachen aus den Containern der Supermärkte holen. Das darf man zwar offiziell nicht, aber die sind einfach drauf angewiesen. Was da alles weggeschmissen wird. 14

15 Fakt ist: Der Hauptteil der Lebensmittelabfälle von 61 % entsteht allerdings in privaten Haushalten, der Rest in der Industrie und im Handel. Die wenigsten Lebensmittel, die im Müll landen, gehören dorthin. Wir werfen nicht in erster Linie tatsächlich Verdorbenes weg. Sondern Produkte, die uns nicht mehr gut und appetitlich genug erscheinen. Das betrifft vor allem Obst und Gemüse. Und bedenkenlos entsorgt wird auch, was für verdorben gehalten wird, es aber meistens gar nicht ist. Nicol: Was denkst Du, welche Lebensmittel am häufigsten weggeschmissen werden? Celine: Ich vermute, wenn man zu viel gekocht hat und dann einfach keinen Bock mehr darauf hat. Fakt ist: Speisereste stehen mit 12% an dritter Stelle der Lebensmittelabfälle. Zuerst kommen mit 44% Obst und Gemüse, dann 20% Backwaren. Danach mit 8 % Milchprodukte, 7% Getränke, 6% Fleisch und Fisch und 3% Süßigkeiten. Nicol: Was verstehst Du unter dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)? Celine: Besonders bei tierischen Produkten, wie Milchprodukten oder Eiern, ist es für mich eine Orientierung, die Sachen schnell zu verbrauchen. Ansonsten rieche oder probiere ich eben oder mache bei Eiern den Wassertest. Wenn die oben schwimmen, sind die schlecht. Fakt ist: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) ist kein Wegwerfdatum, sondern eine Empfehlung des Herstellers, das Produkt in dieser Frist aufzubrauchen. Es geht hierbei rein um eine Herstellergarantie bezüglich spezifischer Eigenschaften des Produkts wie Geschmack und Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert. Nach Ablauf ist das Produkt nicht verdorben. Nur leicht verderbliche Lebensmittel wie z.b. Hackfleisch oder frisches Geflügel sind mit einem Verbrauchsdatum also zu verbrauchen bis gekennzeichnet, das als tatsächlicher Richtwert gilt. 15

16 6 Nicol: Warum schmeißen wir eigentlich so viele Lebensmittel weg? Celine: Vielleicht weil wir alles da haben, viel zu viel von allem. Wer braucht schon z.b. 30 Nudelsorten im Supermarkt. Außerdem schmecken die doch eh alle gleich. Oder weil wir eben so aufgewachsen sind und es nicht anders gelernt haben. Ich habe z.b. schon einmal selbst Kartoffel geerntet und mein Onkel baut Getreide an. Das schmeißt man dann nicht so schnell weg, was man sich schwer erarbeitet hat. Fakt ist: Wir leben in einer Konsum-, Überfluss- und Wegwerfgesellschaft. Lebensmittel sind für viele von uns immer und überall verfügbar. Aber wer kennt noch den Herkunftsort oder die Reifedauer des gerade weggeworfenen Obstes? Studien bestätigen dies: Wir wissen nicht mehr genau, woher Produkte kommen und wie viel Arbeit und Ressourcen in ihnen stecken. Wir haben den Bezug zu unseren Lebensmitteln verloren, die schnelle Mahlzeit und der Einkauf zwischendurch bestimmen unseren Alltag. Deshalb tappen wir in viele, eigentlich vermeidbare Wegwerffallen. Nicol: Welche Folgen siehst Du durch die Lebensmittelverschwendung? Celine: Vor allem ein Umweltproblem. Umweltverschmutzung durch Abgase und hohen Energie-, Wasser-, Düngemittelverbrauch in der Produktion und dem Transport. Fakt ist: Würden die Konsumenten in Deutschland ein Jahr lang keine Lebensmittel verschwenden, würde geschätzt eine Ackerfläche von über 2,4 Millionen Hektar frei. Je mehr wir verschwenden, desto höher ist die Nachfrage nach Lebensmitteln am Weltmarkt. Das führt dazu, dass ihre Preise weltweit steigen. Unter den steigenden Preisen leiden besonders die Menschen in den ärmeren Ländern, die, anders als wir, den größten Teil ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben müssen. Wertvoller Ackerboden, Wasser und Dünger, Energie für Ernte, Verarbeitung und Transport jedes Lebensmittel braucht für seine Herstellung kostbare Ressourcen. Ressourcen, die mit jedem weggeworfenen Apfel oder Brot sinnlos verschwendet werden. So fließen allein 700 Liter Wasser bis ein Kilo Äpfel geerntet ist Liter Wasser sind es, bis ein Kilogramm Brot entstanden ist. Für ein Kilogramm Käse sind es Liter. Für die gleiche Menge Rindfleisch sogar über Liter. Unsere Verschwendung hat ethische Folgen: Während Lebensmittel sogar noch in Originalverpackung weggeworfen werden, hungert weltweit etwa eine Milliarde Menschen. Nicol: Was kann jeder von uns tun, damit weniger Lebensmittel weggeworfen werden? Celine: Einfach nicht soviel kaufen, das man dann wegschmeißen muss. Auf jeden Fall nie hungrig einkaufen gehen. Ich schaue auch vor dem Einkauf nach, was ich noch da habe. Eine Idee ist auch, Dinge einzufrieren. Auch wenn man sie dann manchmal doch für ein halbes Jahr vergisst könnte man natürlich noch verbessern. Fakt ist: Das große Angebot im Supermarkt verführt uns, mehr zu kaufen als wir brauchen. Übergroße Einkaufsmengen gehören zu den wichtigsten Wegwerfgründen (TNSEmnid-Umfrage 2014). Besonders wenn wir hungrig, gestresst oder in Eile sind, verleiten uns Aktionsware und Sonderangebote zu spontanen Mehrkäufen. Auch die vermeintlich günstigere Großpackung kostet uns viel, wenn wir sie nicht aufbrauchen. Ganz einfach wissen wie es geht - Tipps und Tricks gegen vermeidbare Wegwerffallen: Planvoll statt für die Tonne! Also: Was habe ich diese Woche eigentlich vor, kommt jemand zu Besuch, esse ich auswärts, was kauft eigentlich mein Partner oder die WG- Mitbewohner ein? Welche Lebensmittel und Reste sind noch da zum Verwerten? Und dann einfach kreativ werden. Einkaufszettel der tollste Helfer! Vor dem Einkauf immer einen Blick in den Kühlschrank und auf die Vorräte werfen und dann ganz bewusst einen Einkaufszettel schreiben. Wir kaufen dann nur das, was wir tatsächlich brauchen. 16

17 Richtig Aufbewahren! Was kommt wohin im Kühlschrank? Wie sieht es bei den Vorräten aus? Und immer nach der Devise: Neues nach hinten, älteres nach vorn geöffnetes verschließen und schnell verbrauchen. Oder eben einfrieren. Doch noch haltbar! Das Mindesthaltbarkeitsdatum immer durch die eigenen Sinne überprüfen. Maßvoll Kochen! Wieviel Gramm pro Portion braucht man eigentlich? Rezepte geben hier gute Richtwerte. Klug essen gehen! Lieber nachbestellen, wenn der Hunger nicht gestillt ist und Reste einpacken lassen (die Box to go). UND: Lebensmitteln eine zweite Chance geben! Was wir nicht verbrauchen können, ist für andere hilfreich. Organisationen und Internetportale bieten uns viele Chancen, Übriggebliebenes weiterzugeben. Die Tafeln sind gemeinnützige Organisationen, die überschüssige Lebensmittel an Bedürftige weitergeben. Die bundesweit mehr als 900 Tafeln unterstützen regelmäßig über 1,5 Millionen Menschen in Deutschland. Knapp ein Drittel dieser sozial und wirtschaftlich Benachteiligten sind zudem Kinder und Jugendliche. Die Bedürftigen bekommen die Lebensmittel kostenlos oder gegen einen symbolischen Betrag. Gespendet werden sie vor allem von Unternehmen, Supermärkten, Restaurants, aber auch von Privatpersonen ( Die Plattform feierte am 12. Dezember 2017 fünfjähriges Bestehen. Sie können Privatpersonen und Unternehmen nutzen, um überschüssige Lebensmittel kostenlos an andere weiterzugeben. Dazu werden die Lebensmittel online mit einem Standort eingetragen, an dem Interessenten sie abholen können. Foodsharing ist gemeinnützig organisiert und die über freiwilligen Foodsaver sind eine Gruppe von Menschen, die sich ehrenamtlich dafür engagieren, dass bereits über 10 Millionen Kilo Lebensmittel nicht auf den Müll gewandert sind. Jeder kann mitmachen. Daneben gibt es in Nürnberg auch sogenannte Fair-Teiler von der Gruppe Foodsharing Nürnberg: An den Rampen 31 ( im Mehrgenerationenhaus Schweinau (www. mehrgenerationenhaeuser.de/mehrgenerationenhaeuser/haeusersuche/haus-steckbrief/haus/show/ mehrgenerationenhaus-nuernberg-schweinau) und in der Marthastraße 35 ( Hier stehen Regale zur Verfügung, die von den Aktiven mit den Waren der Kooperationsbetriebe aufgefüllt werden. Die Waren können dann zu bestimmten Öffnungszeiten von jedem Interessierten abgeholt werden. Wer hat sich nun als Verschwender mit Bio-Siegel ertappt? Ich denke, es ist wie bei allen Dingen im Leben - es geht um eines: ein Bewusstsein zu entwickeln. Und wenn sich jeder von uns mit etwas mehr davon an die eigene oder andere Nase fasst, kann es ganz einfach sein und besonders wertvoll. Über den eigenen Teller hinaus. Und jetzt uns allen viel Spaß als Lebensmittelretter! Nicol Schindler Quellenverzeichnis: vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft / Wikipedia Weiterführende Links: Seit Oktober 2017 online: die erste gemeinsame Strategie von Bund und Ländern / vom Bundesministerium für Ernährung 17

18 7 Wenn Essstörung ein Leben bestimmt In Deutschland leiden immer mehr Menschen an einer Essstörung. Die Zahl der Betroffenen hat stark zugenommen. Zu den bekannten Essstörungen gehören Magersucht (Anorexie), Bulimie oder Bindge Eating. Zwischen 2011 und 2015 ist die Zahl der Betroffenen um ca. 13 Prozent gestiegen. Im Jahr 2011 gab es etwa Betroffene, im Jahr 2015 waren es schon Betroffene 1. Um einen Einblick zu diesem Themenbereich zu erhalten, haben wir uns entschlossen, dieses Thema von mehreren Seiten zu beleuchten. Wir haben uns bewusst, aus Gründen der Gewährleistung der Anonymität, gegen ein Interview mit betroffenen Jugendlichen, die bei uns im betreuten Wohnen leben, entschieden, um deren Privatsphäre nicht zu verletzen. Deswegen haben wir eine betroffene junge Frau, die an Magersucht erkrankt ist, aus dem Bekanntenkreis von Kollegen befragt. Zuerst möchten wir aber das Interview mit Frau Mahkorn vorstellen, die sich als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin auf Essstörungen spezialisiert hat und in ihrer Praxis in Fürth tätig ist. Das Interview wurde am mit Daniela Prockl geführt und ist im Folgenden in gekürzter Fassung zu lesen. Frau Prockl: Uns interessiert, wie Sie speziell mit Menschen, die unter einer Essstörung leiden, arbeiten. Welche Zielgruppen sind besonders häufig von einer Essstörung betroffen, kann man das eigentlich so beantworten? Frau Mahkorn: Da man Essstörungen überall antrifft, ist eine Eingrenzung der Zielgruppe sehr schwierig. Aus meiner täglichen Praxis kommen etwa 95 % weibliche Betroffene, die immer jünger werden. Frau Prockl: Wie kommen denn Klienten, die von einer Essstörung betroffen sind, zu Ihnen? Sind es eher die Betroffenen oder die Angehörigen, die mit Ihnen in Kontakt treten? Frau Mahkorn: Prinzipiell ist der Zugang zur Psychotherapie mittlerweile v.a. über die Koordinationsstelle der Kassenärztlichen Vereinigung geregelt und über die Kooperation zum Netzwerk Essstörungen in Nürnberg. Je älter die Patientinnen sind, umso mehr melden sie sich eigeninitiativ für eine Therapie an. Es kommt auch immer häufiger vor, dass Lehrer der Schule oder beispielsweise Ballettlehrer sensibler mit dem Thema umgehen und dem Jugendlichen zu einer Therapie raten. Frau Prockl: Welchen Wunsch haben denn Betroffene beim Beginn einer Therapie? Frau Mahkorn: Ich glaube das Dilemma, dass alle Klienten die mit einer Essstörung bei mir sitzen, haben ist, dass sie eigentlich ein intaktes, erfolgreiches, genussvolles Leben führen wollen, in dem sie sehr viel leisten wollen. Es sind häufig eher leistungsorientierte, perfektionistische Menschen, die einen hohen Grad an rigiden Verhalten an den Tag legen. Das Dilemma bei vielen Patientinnen ist, dass sie unter Leistungsdruck stehen und ein Körperbild erfüllen möchten, das jedoch eher einem Halbtoten entspricht. Frau Prockl: Wie können Sie als Therapeutin die betroffenen Menschen dabei unterstützen? Frau Mahkorn: Einen effizienten, ambulanten psychotherapeutischen Ansatz zu finden, ist bei den Essstörungen eine große Herausforderung. Zumal Essstörungen mit einer hohen Mortalitätsrate verbunden sind, die die Patientinnen am Anfang ihrer Erkrankung noch nicht im Blick haben. 18 1)

19 Wichtig bei einer ambulanten Therapie sind die individuellen Essenspläne, die von einer Ernährungstherapeutin parallel zur psychotherapeutischen Arbeit erstellt werden. Dies ist wichtig, um als Therapeutin nicht in eine Rollenkonfusion zu kommen. In der Therapie ist es möglich, die Betroffenen in ihrer Autonomie zu stärken und somit nicht nur das Symptom zu behandeln. Dabei ist es ebenso wichtig, die innerfamiliäre Dynamik zu beachten, genauso wie den Körper mit einzubeziehen. Als gute Methode hat sich das Verfahren EMDR 2 aus der Traumatherapie bewährt, welches aber nur nach spezieller Ausbildung angewandt werden sollte. Frau Prockl: Welche Rolle spielt bei Essstörungen das Umfeld der Klienten? Frau Mahkorn: Nicht nur das familiäre Umfeld spielt eine Rolle, auch der gesellschaftliche Trend, was Leistung im Allgemeinen angeht, trägt dazu bei. Die Medien transferieren ein grundverzerrtes Selbstbild von Frauen. Es geht in der Regel darum, attraktiv, leistungsfähig, super erfolgreich und exklusiv zu wirken und sich zu präsentieren. Viele eifern einem Idealbild nach und haben die Vorstellung, wenn sie so dünn wie ihre Idole sind, sind sie auch so erfolgreich, hip und haben auch so ein spannendes Leben. Auffällig ist, dass es scheint, als haben viele Patientinnen keine wirklich sinnvollen Inhalte mehr im Leben. Hierbei stellen sich Fragen wie z.b. Wofür lohnt es sich zu leben? Wofür brenne ich? Wo würde ich gerne Verantwortung übernehmen? Wofür brauche ich eigentlich die Energie, die mir das Essen gibt und das Wirksam sein in der Welt? Das Hauptthema der Essstörung ist im Prinzip das Thema Identitätsfindung, die in der Pubertät stattfindet. Diese wird komplett auf den Körper und das Essen verschoben und darüber ausgetragen. Bei der Kontrolle über den eigenen Körper fühlen sich die Betroffenen stark, sehr kontrolliert, erfolgreich, mutig und als exklusiv. Dies zeigt sich auch immer häufiger in einer ausgeprägten Geschwisterrivalität. 2) EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): es wird mit bilateralen Augenbewegungen gearbeitet und damit versucht, auf allen Ebenen belastende Erlebnisse zu verarbeiten und eine Neuverknüpfung im Gehirn zu aktivieren, sodass entsprechende Erlebnisse als harmonischer abgespeichert werden können. 19

20 7 20 Frau Prockl: Wie würden Sie eine erfolgreiche Therapie definieren, bezogen auf die Essstörungen? Frau Mahkorn: Die Essstörung gehört zu den hartnäckigsten psychischen Störungsbildern. Als Normalisierungsrichtwert gelten sechs bis sieben Jahre. Eine erfolgreiche Therapie bedeutet, wenn die Patientinnen trotz Rückfällen und schwierigen Phasen nicht aufgeben und weiter an der gesunden Seite, an der selbstemphatischen Seite arbeiten. Frau Prockl: Heilt eine Psychotherapie die Betroffenen von der Essstörung oder müssen sie lernen, damit besser umgehen zu können? Frau Mahkorn: Essstörungen sind als Suchterkrankung zu sehen und sind ähnlich rückfallgefährdet wie beispielsweise bei einem trockenen Alkoholiker. Die Patientinnen sollen lernen, ihre Gedanken und Gefühle im Blick zu behalten und der Stimme ihrer Essstörung weniger Aufmerksamkeit zu schenken und damit eine bewusste Entscheidung zu treffen, sich ihr Leben nicht verderben zu lassen, sondern ihr Leben gesund und energievoll weiterführen zu wollen. Es ist wünschenswert, dass die Patientinnen sich selbst eine Lebensaufgabe stellen, in der sie es sich nicht leisten können, wieder wie eine leere Hülle vor sich hinzuvegetieren. Frau Prockl: Was können Angehörige oder Freunde tun, wenn sie eine Essstörung bei einem anderen vermuten? Frau Mahkorn: Wichtig ist Offenheit, weil alles was totgeschwiegen ist, ist ein aufrechterhaltender Faktor. Deshalb ist ein Herantasten über Sorgengedanken sicherlich hilfreich. Es kann jedoch dazu führen, dass Betroffene sich zwar erstmal extrem kontrolliert fühlen, aber wenn sich dieser Verdacht verhärtet, soll schnell neutrale professionelle Hilfe gesucht werden. Es hilft wenig, wenn Familienmitglieder eine Therapeutenrolle einnehmen. Das überfordert und verschärft die Problematik. Als erste Anlaufstelle ist das Therapienetz für Essstörungen sehr hilfreich, weil dort ein unverbindliches Beratungsgespräch möglich ist und Aufklärungsarbeit geleistet wird. Dort ist es möglich, dass weitere Schritte besprochen werden können, ohne sich irgendwie zu verpflichten. Was das Essstörungsnetzwerk noch bietet, ist eine unverbindliche Ernährungsberatung ohne sofort eine Psychotherapie einzuschalten. Frau Prockl: Danke Frau Mahkorn. Herzlichen Dank Frau Mahkorn: Ich freue mich sehr über unsere Zusammenarbeit die ist großartig!

21 Um die Sicht auch aus einer anderen Perspektive aufzuzeigen, wird hier noch das Interview mit einer betroffenen jungen Frau, die selbst an Magersucht erkrankt ist, dargestellt. An welcher Essstörung leidest du? Wie lange schon? Seit meinem 11. Lebensjahr kontrolliere ich mein Essverhalten in Bezug auf mein Aussehen. Damals verzichtete ich auf Süßigkeiten um abzunehmen. Mit 12 Jahren habe ich mich dann zum ersten Mal übergeben, weil ich sehr viel Nutella gegessen hatte. Die Idee hatte ich der Bravo Zeitschrift entnommen. Mit Jahren hatte ich an manchen Tagen bis zu vier oder fünf Essanfälle. Mit 18 Jahren gingen die Anfälle dann zurück. Mit 22 Jahren hatte ich sogar Monate ohne Essanfall. Die Kontrolle meines Essverhaltens hat bis heute nicht aufgehört aber ich gestatte mir mehr und habe einige Essattacken verdaut. Jetzt habe ich ungefähr alle halbe Jahre in belastenden Situation oder großen Umstellungen Essanfälle, wenn ich alleine bin. Jetzt bin ich 27 Jahre alt. Wann hast du festgestellt, dass dein Essverhalten gestört ist? Was waren deine Gedanken dazu? Schon von vornherein habe ich mich mit Essstörungen als solche beschäftigt und sie mir quasi selbstständig und bewusst zugelegt. Ich wollte essgestört sein, um abzunehmen. Wie macht sich deine Essstörung bemerkbar? Ich habe ein bestimmtes Bild meines Körpers und möchte sein Aussehen und seine Konstitution selbst bestimmen. Von klein auf habe ich gelernt, dass mich Menschen nach meinem Äußeren beurteilen. Dadurch übe ich Verzicht, was dann zu Essattacken und der gedanklichen Fokussierung auf Essen führt. Ich überdenke jede Mahlzeit. Das scheint mir an sich noch nicht besonders unnormal. Erst der unkontrollierte Essrausch und das Übergeben im Anschluss verletzen meine Gefühle und meinen Körper und machen mich traurig. Versuchst du, die Essstörung geheim zu halten, wenn ja, vor wem? Ja. Ich rede nicht gerne darüber, weil ich mich schäme. Gleichzeitig macht es mir Spaß darüber zu reden, wenn ich weiß, dass ich nicht verurteilt werde. Besonders irritiert mich, dass andere Menschen mit der Störung nicht klar kommen. Das ist der Hauptgrund, warum ich nicht darüber sprechen möchte. Wobei schränkt es dich im Alltag noch ein? Momentan habe ich gelernt mit den Rückständen meiner Essstörung zu leben. Das Schwierige ist für mich, dass ich sehr lange brauche, um mich für ein Gericht zu entscheiden. Außerdem ist es für andere schwierig, sich nahrungstechnisch auf mich einzustellen, weil ich nie klar sage, was ich will. Meistens ändert sich meine Meinung jedoch sobald sich jemand von außen einmischt und mir ein bestimmtes Gericht anbietet. Ich habe ständig Angst zu dick zu sein und bin sehr selbstkritisch und oft unzufrieden mit mir selbst. Allerdings habe ich meine Mechanismen über die Jahre besser zu verstehen gelernt und gemerkt, dass ich dann unzufrieden mit mir bin, wenn ich negative Gefühle habe, die ich dann auf mich selbst projiziere. Außerdem ist mir meine sexuelle Ausstrahlung wichtig, weil ich das Gefühl habe, dass sie mir Macht und Autorität verleiht aus ganz biologischer Sicht. Ich empfinde auch, dass in westlicheren Kulturkreisen ein schlankerer Körper ein höheres Ideal darstellt, als in südlicheren Ländern und ich denke, mich durch die Kontrolle meines Essverhaltens zu optimieren. 21

22 8 22 Was, denkst du, sind die Gründe bzw. die Auslöser für dein gestörtes Essverhalten? Wie oben beschrieben spielt meine Stimmung eine erhebliche Rolle, aber auch meine Ausdrucksfähigkeit und das Gefühl, von anderen akzeptiert zu werden. Wenn ich Raum und Vertrauen habe, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen und von anderen nicht kontrolliert oder verurteilt werde, tue ich das auch nicht so sehr mit mir selbst. Zusätzlich spielt meine sexuelle Freiheit eine große Rolle. Je besser ich meine Gefühle und Sexualität zu verstehen weiß, desto weniger konzentriere ich mich auf Nahrung. Essen ist für mich ein Ersatz für Vieles und indem ich mich anderen Dingen öffnen kann, die mir leicht zugänglich sind, fokussiere ich mich nicht so sehr auf Essen. In welchen Lebenssituationen leidest du besonders unter der Essstörung? Wenn ich mich einsam oder alleine fühle ist es am Schlimmsten. Erfolgserlebnisse und Akzeptanz, vollkommene Akzeptanz meiner Gefühle und Wahrnehmungen lassen mich nicht mehr gestört sein. Was kannst du in solchen Momenten dagegen tun? Ich brauch körperliche Nähe und ein Ventil, meinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Denkst du Medien hatten einen Zusammenhang mit deiner Essstörung? Ja, durch Medien konnte ich mich über Essstörungen an sich informieren, um mich mit ihnen vertraut zu machen. Dazu gehören Bücher, Zeitschriften als auch das Internet. Außerdem vergleiche ich mich mit anderen schlankeren Frauen auf Fotos etc. und fühle mich dann nicht gut genug. Hast du bisher Unterstützung durch private oder auch professionelle Personen angenommen? Wenn ja, in welcher Form? Ja. Ich war auch wegen anderen Verhaltensstörungen in Therapie. Insgesamt fünf Jahre lang. Mich anderen Menschen komplett öffnen zu können und ihr Mitgefühl und Verständnis für meine Persönlichkeit zu haben, ist eine der größten Hilfen, die ich haben kann. Erst, wenn ich mich mit der Essstörung akzeptieren kann und mich nicht mehr schuldig fühle, kann ich mich auch ohne annehmen. Worum ging es in der Therapie? Depression, Selbstmordgedanken, Sucht und Essstörungen. Was hat sich für dich durch die Therapie verändert? Ich hatte eine Person, die sich bedingungslos um mich bemüht hat und mir vor allem bedingungslos zugehört hat. Was hättest du dir vielleicht im Nachhinein anders gewünscht von Helfern? Keine Erwartungen an mich zu stellen und mir keine Vorwürfe zu machen. Hast Du einen Tipp, wie Freunde, Bekannte und Verwandte mit einem Betroffen umgehen können? Ja. Akzeptiert eure Mitmenschen und macht ihnen keine Vorwürfe. Sagt, wie ihr euch fühlt und bietet eure Hilfe an, soweit ihr könnt und soweit sie der Betroffene annehmen will. Wenn Angehörige keinen Ausweg wissen, müssen sie sich selbst öffnen und um Hilfe bitten. Meiner Meinung nach hat die ganze Problematik der Störungen mit der Blockade von Emotionen zu tun. Gefühle werden durch Störungen nur umgeleitet und die Blockaden werden von unserem Umfeld und uns selbst aufrechterhalten, aus Angst vor Veränderung und aus Angst vor den unkontrollierbaren Auswirkungen der Gefühle, die wir selbst nicht steuern können. Jemanden auszuschließen und als gestört zu betiteln, kann eine Störung auch erst zu einer solchen machen und sie nähren. Selbst ein Mensch mit Störung ist stark und nicht nur Opfer. Das ist auch wichtig. Manchmal können diese Menschen ihre Gefühle sogar besser erkennen als solche, die besonders normal erscheinen.

23 Zu guter Letzt möchten wir noch ein paar Beratungsstellen im Raum Nürnberg vorstellen, an die sich Betroffene, Angehörige oder Fachkräfte wenden können. Beratungsstelle im Therapienetz Essstörung Am Plärrer 15, Nürnberg Tel. 0911/ Fachberatung für Frauen mit Essstörungen dick und dünn Nürnberg e.v. Kühnertgasse 24, Nürnberg Tel. 0911/ Psychosoziale Beratungsstelle f. Eltern, Kinder u. Jugendliche Caritasverband Nürnberg e.v. Tucherstraße 15, Nürnberg Tel. 0911/ FMGZ Frauen und Mädchen Gesundheitszentrum Nürnberg e.v. Fürther Straße 154, Nürnberg Tel. 0911/ Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter Ambulanz Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1, Nürnberg Tel. 0911/ Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg Burgstraße 4, Nürnberg Tel / Kiss Nürnberg - Selbsthilfekontaktstellen Kiss Mittelfranken e.v. Am Plärrer 15, Nürnberg Tel. 0911/ Daniela Prockl, Regina Machowski, Xenia Kroker 23

24 9 Gesundes Abnehmen Es gibt viele Menschen, die gerne ein paar Kilos verlieren würden. Oft greifen sie zu diesem Zweck zu einer Diät, nach der sie häufig wieder zunehmen. Wenn jemand auf Dauer abnehmen möchte, ohne dabei zu hungern, sollte dieser sich gesund ernähren und ein wenig Bewegung in seinen Alltag einbauen. Es gibt wichtige Regeln, die beachtet werden sollten. Man sollte niemals hungern, sondern das Richtige zu sich nehmen. Man sollte Bewegung in seinen Alltag einbauen. Man sollte auf Alkohol und Süßes vorerst verzichten. Und am Wichtigsten: Man muss ehrlich zu sich selbst sein! Wenn du vorhast abzunehmen, erkundige dich zunächst nach gesunden Rezepten. Suche dir welche aus, die du gerne ausprobieren möchtest. Am besten sollte man morgens auf Vollkornbrot, Haferflocken, Quark- Varianten und Obst (eine Handvoll Obst pro Tag) setzen. Mittags kann man auf Gemüse, Fisch und/oder mageres Fleisch setzen und als Beilage auf Vollkornprodukte (Nudeln, Reis) oder Kartoffeln (normale oder Süßkartoffeln). Zwischen Mittag- und Abendessen kann gerne noch ein Snack zu sich genommen werden, in Form von Smoothies, ein Obst oder Ähnliches. Abends sollte auf Kohlehydrate verzichtet werden. Jede Art von Gemüse ist hier erlaubt, gerne mit Fisch oder magerem Fleisch dazu. Als zweite Überlegung kommt nun die Bewegung dazu. Was macht dir Spaß und was könntest du leicht in deinen Alltag einbauen? Manche trainieren gerne mit anderen gemeinsam in Fitnessstudios oder in Sportkursen. Andere wiederum ziehen es vor, alleine Sport zu treiben, indem sie von zu Hause aus Übungen machen, auf einem Fitnessgerät trainieren oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Außerdem kann man überall die Treppe nehmen, anstatt mit dem Aufzug oder Rolltreppen zu fahren. So werden auch kleine Übungen in den Alltag integriert. Eine Mischung aus Ausdauersport und Krafttraining ist perfekt. Während man Ausdauer jeden Tag trainieren kann, sollte man bei Krafttraining immer einen Tag Erholung einplanen. Erholungsphasen sind sehr wichtig für den Körper, plane auf jeden Fall mindestens einen Tag ein, an dem du gar keinen Sport machst. 24

25 Zunächst sollte auf Genussmittel wie Alkohol oder Süßigkeiten verzichtet werden. Falls es dir zu schwer fällt direkt darauf zu verzichten, überlege dir an welchem Tag du einen Cheat-Day einlegst. An diesem Tag kannst du dann eine Sache essen, auf die du ansonsten verzichtest. Verzichte auf Fertigprodukte und auch auf Sandwiches oder belegte Brötchen vom Bäcker. Mach dir am Vortag etwas zu essen, das du am nächsten Tag fürs Mittagessen mitnehmen kannst so weißt du immer, was du genau zu dir nimmst. Am besten überlegt man sich einen Tag, an dem die Veränderung starten soll. Auf diesen Tag kann man sich dann gedanklich einstellen, Rezepte suchen und sich überlegen, wie man Bewegung in seinen Alltag einbaut. Wenn du Bedenken hast, dass du das nicht alleine durchziehen kannst, frage nach Hilfe bei Freunden, Familie oder ggf. bei deinem Betreuer, der dich bei dieser Mission unterstützt. Meine Veränderung startete nach Silvester. Ich plante mir ein am zu beginnen. So hatte ich einige Tage Zeit, um mich darauf vorzubereiten. Ich trainierte zunächst jeden zweiten Tag auf einem Crosstrainer (Power-Program --> besteht aus 24 Einheiten, bei denen man selbst eine Zeit zwischen 30 Min. 90 Min. wählen kann), ernährte mich gesund und kochte jeden Tag für den nächsten Mittag vor. Schon nach kurzer Zeit konnte ich so 5kg verlieren. Nachdem ich 10kg verloren hatte, wollte ich eine neue Herausforderung und kaufte mir Schlingen, an denen man mit seinem Eigengewicht Übungen macht. Diese Übungen sind sehr anstrengend, machen mir aber unglaublich viel Spaß. Insgesamt konnte ich so 17kg innerhalb von fünfeinhalb Monaten verlieren. Wenn ich im Urlaub oder zu Besuch bei Verwandten, Freunden und Bekannten war, nahm ich meine Schlingen mit und tauschte das Crosstraining durch Joggen aus. Man merkt schon nach wenigen Monaten, dass es nicht mehr die Frage gibt, ob man trainieren sollte oder nicht, sondern wie lange, wann oder was. Anfangs trainierte ich bis zu einer Stunde, doch schon nach kurzer Zeit reichte mir das nicht mehr aus und so erweiterte ich die Trainingszeit nach und nach. Wenn es in denn Alltag integriert ist, plant man es automatisch mit in seine Wochenplanung ein. Es kristallisierte sich heraus, dass ich sehr zufrieden war, wenn ich 4-5 Mal die Woche Ausdauertraining und zusätzlich 3-4 Mal die Woche Schlingentraining mache. Dies kann ich in meinen Alltag gut einbauen und ich fühle mich nach jeder sportlichen Einheit richtig gut. Jeder muss aber selbst herausfinden, wie oft er Sport in der Woche einbauen kann, so dass es für ihn passt. Es sollte so sein, dass ihr es dauerhaft so durchhalten könnt. Wenn man sein Gewicht halten möchte, sollte man weiterhin gesund essen und Sport treiben so wie man es auch in der Abnehm-Phase gemacht hat. Je nachdem, wie die Prioritäten liegen, kann man sich dann aber öfter etwas Süßes erlauben, mehr Obst am Tag oder hin und wieder Salzstangen oder sonstiges Knabberzeug. Nun wünsche ich dir viel Glück, falls du selbst dein Leben ändern und mehr Sport einbauen möchtest. Denk immer daran, dass es nicht darum geht ein Ideal der Gesellschaft zu erreichen, sondern darum, dass du dich gut fühlst. Sobald du dich gut, gesund und fit fühlst, hast du dein Ziel erreicht! Regina Machowski 25

26 Highlights Chiemsee Freizeit oder: wenn er mit seiner Wamp n kannt. Die Freizeit 2017 führte uns an den schönen Chiemsee im bayerischen Voralpenland. Nach einer ca. vierstündigen Fahrt kamen wir auf dem Jugendzeltplatz des KJR Traunstein an, wo wir am Nachmittag unsere Zelte aufschlugen. Da wir einen eigenen Küchenbereich mit großzügigem Lagerraum zur Verfügung hatten, konnten wir es uns richtig bequem machen. Alle gemeinsam machten wir einen Essensplan und starteten anschließend einen großen Ersteinkauf, um uns für die kommenden Tage zu versorgen. Abends wurde dann zusammen gekocht und Pläne für die Freizeit geschmiedet. Das Kochen und Abspülen klappte zur Freude aller ohne einen festen Plan; jeder fühlte sich mitverantwortlich und packte mit an. Angenehm erschöpft ließen wir den ersten Tag ausklingen. Noch war die erste Nacht etwas frisch, doch das sollte sich von Tag zu Tag bessern. Auch war es für unsere Jugendlichen ungewohnt, jeweils zu zweit in einem Zelt auf einer Isomatte statt im heimischen Bett zu schlafen. Nach der ersten, etwas unruhigen Nacht konnten sich jedoch alle mit der neuen Schlafsituation arrangieren. Schön war auch die Nähe zum Chiemsee, ein kleiner Spaziergang und man befand sich am Bayrischen Meer mit der schönsten Aussicht auf die Berge. Der zweite Tag führte uns von Bernau aus mit dem Schiff auf die Insel Herrenchiemsee, wo wir das Schloss von Ludwig II besuchen durften. Man kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus vor all dem Prunk und der Pracht. Unsere Jugendlichen ließen es sich auch nicht nehmen, das im Schloss untergebrachte König-Ludwig-Museum mit anzusehen und schließlich auch das Augustiner Chorherrenstift, in dem 1948 der Konvent zur Entwicklung des dt. Grundgesetzes tagte. Berauscht von so vielen Eindrücken hatte man sich die Stärkung im nahen Biergarten redlich verdient. Diesen Abend ließen wir gemeinsam am Lagerfeuer mit guten Geschichten und Musik zu Ende gehen. Um für den morgigen Tag, an dem die Wanderung anstand, fit zu sein, gingen wir alle relativ früh ins Bett. Am nächsten Tag widmeten wir uns der Besteigung der Kampenwand. Von Aschau aus machten wir uns auf den Weg. Alle waren guter Dinge und die Wetterverhältnisse hervorragend. Die überwiegend bergunerfahrenen Jugendlichen gingen das Ganze zwar etwas schnell an, aber nach einiger Zeit fand man das richtige Tempo und die Geduld, die man einfach am Berg braucht. Ganz stolz darf unser Michael B. auf sich sein, der sich tapfer Höhenmeter um Höhenmeter hochschraubte und schließlich überglücklich die Steinling-Alm unterhalb der Felszacken der Kampenwand erreichte. Nach einer Brotzeit ging es dann verdienterweise mit der Gondel nach unten. Die Kräfte waren aufgebraucht und verzehrt. Danach reichte es nur noch zu einer kleinen Schwimmeinlage im Bayerischen Meer. Den Abend ließen wir dann ausklingen bei gemütlichem Stockbrotessen am Lagerfeuer. Viel hatte man sich zu erzählen über den grandiosen Bergtag. Am nächsten Tag musste dann auch schon wieder gepackt werden und es ging auf die Heimreise. Leider mit viel Verkehr und Staus diesmal. Aber nach diesen erlebnisreichen Tagen ließ sich das gut ertragen. Lisa Schmidt, Peter Mayer 26

27 TZWG Freizeit im Allgäu Ende August machten sich die fünf Jugendlichen und zwei Betreuer der Teilzeitbetreuten Wohngemeinschaft für UMF auf den Weg ins Mountain Hostel bei Oberstdorf im Allgäu. Mit Blick auf die beeindruckenden Berge und umgeben von grünen Wiesen mit zahlreichen Kühen bot sich ein sehr schöner Ort für eine Auszeit vom Alltag. Am ersten Tag besuchten wir die aufregende Breitachklamm. Das rauschende Wasser unter den Füßen imponierte allen. In den frühen Abendstunden machten wir uns dann noch zu einer kleinen Besichtigungstour der nahen Umgebung auf und liefen so durch den engen Tobel des Traufbachtals. Nach einer großen Portion selbst gekochter Gemüsespaghetti mit Salat fielen wir alle hundemüde in unsere Betten. Am nächsten Morgen starteten wir bei perfektem Bergwetter eine Tageswanderung ins schöne Oytal. Nach dem anstrengenden Weg und einer wohlverdienten Pause fuhren wir mit Tretrollern zurück ins Tal. Obwohl dem einen oder anderen zu Beginn noch ein bisschen mulmig zu Mute war, hatten wir letztendlich doch alle großen Spaß an der rasanten Fahrt. In Oberstdorf angekommen stärkten wir uns mit Pizza und sammelten Kräfte für den Heimweg. Den Tag ließen wir im Hostel gemeinsam bei einem geselligen Abend mit Spielen, Rätseln und Geschichten ausklingen. Zum Abschluss unseres Urlaubs stand nach der Fahrt mit einer Seilbahn noch der gigantische Ausblick vom Nebelhorn auf über 2200 Metern Höhe an. Von dort konnten wir rundherum über die Gipfel der Allgäuer Alpen schauen. Das beeindruckende Panorama bleibt uns sicher noch lange im Gedächtnis. Anschließend machten wir uns auf den Heimweg, obwohl einige von uns am liebsten dort geblieben wären. Fiona Weix und Christoph Seiz Der vsj e.v. bei der Nürnberger Friedenstafel Am war es soweit zum 12. Mal wurde der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen. Dieses Mal ging der Preis an Caesar. Dieser Deckname steht für einen syrischen Militärfotograf, der vom syrischen Militär beauftragt wurde, die Leichen von syrischen Soldaten und Oppositionellen zu fotografieren und festzuhalten. Da diese Arbeit gegen seine eigenen Werte war, kopierte er die Bilder heimlich für sich selbst, um diese dann zu veröffentlichen. Diesen Tag, passenderweise war es auch der Sonntag der Bundestagswahl, nahmen wir zum Anlass, mit den Jugendlichen aus dem Betreuten Jugendwohnen in Nürnberg/Fürth die monatlich stattfinde Gruppenaktion durchzuführen. Obwohl es ein Sonntag war, nahmen insgesamt zwölf Jugendliche, aber auch Ehemalige des Betreuten Wohnens, teil. Wir trafen uns mittags im Nürnberger Büro, um die leckeren Speisen vorzubereiten. Durch viele Helferlein war die Tafel schnell gedeckt und die Schlemmerei für einen guten Zweck konnte beginnen. Mit vollen Bäuchen, vielen guten Gesprächen und der Erinnerung, doch bitte vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, ging eine schöne Aktion zu Ende. Xenia Kroker, Daniela Prockl 27

28 Highlights Initiative Ausbildungserlaubnisse Im Sommer 2017 hat sich auf Betreiben einiger Kollegen aus verschiedenen Jugendhilfeeinrichtungen und aus dem AK UMF heraus die Initiative Ausbildungserlaubnisse für junge Geflüchtete zusammen gefunden. Die Initiative, bestehend aus Jugendhilfeträgern, Verbänden und engagierten Einzelpersonen, ist entstanden, um auf den für alle Beteiligten erkennbaren Missstand hinzuweisen, dass trotz großer Integrationsleistungen der jungen Geflüchteten und dem großen Engagement von Lehrbetrieben vielen Flüchtlingen die Erlaubnis zur Aufnahme der Ausbildung von den Ausländerbehörden verweigert wird. Um auf diesen Missstand hinzuweisen, hat im August in den Räumen des vsj e.v. ein Pressegespräch zum Thema stattgefunden. Unter der Moderation von Frau Elisabeth Reichert (Referentin für Soziales, Jugend und Kultur der Stadt Fürth) gaben die verschiedenen Teilnehmer (Florian Schromm, Handwerkskammer Nürnberg für Mittelfranken; Gisa Tangermann, Rechtsanwältin; Peter Mack, Paritätischer Wohlfahrtsverband; Wilhelm Merz, Merz GmbH Erlangen; Christian Kuhn, vsj e.v. und Initiative Erlaubnisse zur Ausbildung für junge Geflüchtete) ihre Einschätzung der Lage unter den verschiedenen Blickwinkeln ab. Auch einige Geflüchtete selbst berichteten von ihrer aktuell schwierigen Situation. Gemeinsam war allen der Wunsch, dass die in den letzten Jahren getätigten Integrationsbemühungen der Geflüchteten, der Schulen, der Jugendhilfe, der Ehrenamtlichen, der Zivilgesellschaft und der bayerischen Wirtschaft belohnt werden müssen und Ausbildungserlaubnisse erteilt werden sollten. Die Initiatoren der Initiative haben außerdem eine Petition an den Regierungspräsidenten von Mittelfranken in die Wege geleitet, welche die Aufforderung enthält, jungen Geflüchteten ihre Ausbildungen zu erlauben. Unterschriften hierfür wurden unter anderem an der Nürnberger Friedenstafel (anlässlich der Verleihung des Nürnberger Menschenrechtspreises im September 2017) sowie auf der Bildungskonferenz der Stadt Nürnberg gesammelt. Die Initiative trifft sich weiterhin und plant weitere Aktionen, weil sich an der Anwendungspraxis in Bayern noch nichts geändert hat. Andre Engelbrecht, Regina Hartmann 28

29 Bereits vor drei Jahren fand eine Kooperation zwischen dem Fachbereich Gesellschaftspolitische Jugendbildung der Evangelischen Jugend Nürnberg und dem vsj e.v. statt. Damals nahmen an dem Projekt Vielfalt etwa 12 Jugendliche vom vsj teil. In den Workshops Tanz und Gesang hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit dem Thema Vielfalt, auseinanderzusetzen. Projekt Jugend aktiv gegen Vorurteile Die Workshops wurden von professionellen Leitern begleitet und unterstützt. Am Ende des Projekts präsentierten die Jugendlichen einen selbst komponierten Song und einen selbst choreographierten Tanz. Dorothee Petersen von der Evangelischen Jugend und Stanley Lauer vom vsj, die das Projekt initiierten, freuten sich über die Freude der Jugendlichen. Und am 10. April war es wieder soweit. Nach drei Jahren Pause taten sich Dorothee Petersen und Stanley Lauer erneut zusammen. Angeregt durch zwei Fördertöpfe Aktiv gegen Vorurteile ( und Demokratie leben! Empowered by democarcy ( entstand die Idee, das Projekt Jugend aktiv gegen Vorurteile ins Leben zu rufen. Es passt. Es ist wichtig, dass Jugendliche ein Gefühl für ein schönes und friedliches Miteinander in all ihrer Unterschiedlichkeit entwickeln und lernen, ihre Vorurteile zu überprüfen und dadurch neue Norm- und Wertvorstellungen zu entwickeln. An dem Projekt nahmen Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern wie Pakistan, Äthiopien, Syrien, Iran, Somalia, Russland, Deutschland, Afghanistan, Türkei und Eritrea teil. Vom vsj nahmen 7 Jugendliche teil. Die anderen kamen sowohl aus einem Jugendhaus in Langwasser als auch aus einem Jugendhilfezentrum in Schnaittach. Insgesamt nahmen 15 Jugendliche teil. Sie leben seit Kurzem oder Langem in Nürnberg. In den Osterferien sind sie sich teilweise zum ersten Mal begegnet und haben sich vier Tage lang mit dem Thema Vorurteile auseinandergesetzt. Dabei sind ein Theaterstück, zwei Videofilme und 8 Graffitis entstanden. Diese (Kunst-)Stücke wurden am Mittwoch, 10. Mai 2017, um 19 Uhr in der Bar Nordkurve (Rothenburger Str. 51a, Nürnberg) einem großen Publikum präsentiert. Die Jugendlichen kamen aus dem stolzen Strahlen kaum wieder heraus und fragten nach einer Fortsetzung des Projektes. Daher wurde beim gemeinsamen Grillen im Juli eifrig weitergeplant, wie und wo die kreativen Produkte weiteren Menschen gezeigt werden können. Denn eines ist ganz deutlich geworden: das mit dem schönen und friedlichen Miteinander kann wunderbar funktionieren und aus Fremden können Freunde werden. Die - neben den 6 Graffitis und dem Theaterstück - beiden in der Woche entstandenen Kurzfilme: (Der schreiende Araber) (Der Straßenfeger) Stanley Lauer Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am besten. 29

30 Highlights Unsere heilpädagogische Wohngruppe hat beim Projekt Türen öffnen des Instituts für Soziale und Kulturelle Arbeit (ISKA) mitgemacht. TÜREN ÖFFNEN ist ein Vermittler zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen für Corporate Volunteering in der Metropolregion Nürnberg. Ein Team aus Mitarbeitern eines Unternehmens ermöglicht hierbei, mit personeller und finanzieller Unterstützung, einer sozialen Einrichtung die Verwirklichung eines Projekts. Aktion Türen öffnen am Wohnzimmerumgestaltung Jugendwohngruppe Fürth Unser Projektwunsch war die Umgestaltung des gemeinsamen Wohnzimmers der Wohngruppe. Die bisherige Einrichtung war dunkel, stark beansprucht, kaputt und veraltet. Durch die Unterstützung des betrieblichen Freiwilligenprogramms sollte unser Gemeinschaftsraum zusammen neu gestaltet werden. Und unsere Kids hatten es natürlich verdient und so wurden wir im Bewerbungsverfahren ausgewählt... Für unseren Projektvorschlag Umgestaltung des gemeinsamen Wohnzimmers hatten wir nun am 13. Mai 2017 ein internationales Team der Firma Siemens bei uns zu Gast. Es besuchten und unterstützen uns an diesem Tag Menschen aus vier Nationen, was neben dem kreativen Werkeln den kulturellen Austausch ermöglichte. Gemeinsam mit den Volunteers, unseren Jugendlichen und Mitarbeitern der Wohngruppe wurde das Wohnzimmer neu gestaltet. In kleinen gemischten Teams wurden Wandtattos angebracht, Ikea-Anleitungen enträtselt, der Kickertisch zusammengeschraubt, TV-Reagale mit Bausteinen und Holzplatten nach dem do-it-yourself Motto erbaut und sogar unsere zwei Balkone neu bepflanzt. Zur Stärkung gab es beim gemeinsamen Mittagessen Pizza und jede Menge kulturelle Geschichten aus unseren Gastländern der USA, Mexico, Korea und Japan. Rundum ein lustiger Tag mit viel Austausch und gegenseitigem Kennenlernen unterschiedlicher Lebensund Arbeitswelten. Grüße aus der WG-Fürth Susanne Schneider-Flentrup, Sarah Huszli 30

31 In Zusammenarbeit mit der AOK-Mittelfranken veranstaltete der vsj am einen Mitarbeitergesundheitstag in seinen Räumen in der Sandstraße in Nürnberg. Zum Einstieg gab es ein schmackhaftes und gesundes Frühstück, bestehend aus verschiedenen Sorten Müsli, Obst und Jogurt. Mit der nötigen Power versehen nutzten danach rund 40 Kollegen die Gelegenheit, sich in Vorträgen über gesunde Ernährung, Rückengesundheit und Stressabbau zu informieren oder neue Erkenntnisse über ihre Herztätigkeit, Stressresistenz oder ihre muskuläre Fitness zu gewinnen. So kam dank der guten Organisation keine Langeweile auf und der Vormittag ging in Windeseile vorbei. Mitarbeitergesundheitstag Gestärkt durch ein leckeres Mittagsbüffet konnte dann auch das umfangreiche Kursprogramm am Nachmittag absolviert werden. Neben einem sehr aktiven Schnupperkurs Smoveytraining, bei dem man/frau durchaus ins Schwitzen kommen konnte, gab es die Möglichkeit Entspannungstechniken kennenzulernen und/oder sich bei einer individuellen Massage verwöhnen zu lassen. Natürlich kamen in den Pausen das gegenseitige Kennenlernen und der persönliche Austausch nicht zu kurz und so war das Feedback am Ende des Tages mehr als positiv. Vielen Dank an den Kooperationspartner AOK, alle Dozenten, Therapeuten und Mitarbeiter, die diesen Tag so interessant und abwechslungsreich gestaltet haben. Fortsetzung erwünscht Andre Engelbrecht Beim diesjährigen Jugendvereins- und Sportfest im Juli 2017 in Ebersdorf bei Coburg waren wir von der Wohngruppe in Oberfüllbach mit einem Stand vertreten und haben neben vielen Informationen zu unserer Arbeit im VSJ auch arabisches Essen angeboten, welches unsere Jugendlichen frisch an dem Tag zubereitet haben. Und was hat euer Sozialraum so zu bieten?! Sportlich betätigen konnten sich die Besucher der Veranstaltung bei verschiedenne Distanzläufen (zwei oder zehn Kilometer), beim Weitwurf, beim Toben in der Hüpfburg, beim Bubble-Soccer, dem Staffellauf im Team und vielen weiteren interessanten Disziplinen. Welch ein Zugewinn, wenn der Sozialraum ein hohes Angebot an verschiedenen Vereinen und Sportarten bietet! So kann jede(r) etwas für sich finden, was den eigenen, individuellen Vorlieben entspricht, um sich fit und gesund zu halten! Und was für ein Glück, dass es Leute gibt, die Gelegenheiten schaffen, um gemeinsam Sport zu treiben, Kontakte zu knüpfen und neue Dinge kennenzulernen! Vielen Dank an unsere Jugendpflegerin Danica Faber in Ebersdorf, die uns zu dieser Veranstaltung eingeladen hat und uns immer auf dem Laufenden hält! Susanne Herter für das UM Team Oberfüllbach 31

32 9 Abschied von Oberfüllbach Wie Sie alle wissen, haben in den Jahren 2014/15 viele Menschen ihre Heimat verlassen, da sie dort von Krieg, Gewalt und/oder politischer Verfolgung bedroht wurden. 32 Marie Rüttinger 29 J., Erzieherin Seit August 2017 unterstütze ich mit 20h im Nachtdienst das Team in Oberfüllbach. Nach meiner Ausbildung arbeitete ich in verschiedenen Bereichen mit Kindern und Jugendlichen jeden Alters und war begeistert von der Arbeit mit minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen. Dies ist eine sprachliche, emotionale und soziale Herausforderung, um gesellschaftliche Wertvorstellungen oder kulturelle Unterschiede zu erkennen und zu hinterfragen. Im Umgang mit den Jugendlichen lege ich viel Wert auf Respekt, Toleranz, Kompromiss- und Lösungsfindungen und die Möglichkeit, die jungen Erwachsenen und mich selbst jeden Tag neu kennenzulernen. Rundum finde ich in dieser Arbeit eine große Bereicherung für mich und meine pädagogische Arbeit. Die Achtung vor den jungen Menschen ist wesentlich, niemals darf man Jugendliche wie Kinder behandeln Maria Montessori Darunter waren auch sehr viele minderjährige, junge Menschen, die diesen Weg ohne ihre Eltern angetreten und in Deutschland Zuflucht gesucht haben. Der vsj hat als freier Träger der Jugendhilfe mit langjähriger Erfahrung in der stationären Hilfe dem neu entstandenen Bedarf Rechnung getragen. In Ebersdorf/Ortsteil Oberfüllbach wurde ein Haus angemietet und mit vereinten Kräften in kürzester Zeit bedarfsgerecht umgebaut. Im August 2015 konnten wir die ersten acht Jungen aus Syrien dort willkommen heißen. Insgesamt haben 18 Jugendliche hier ein Zuhause auf Zeit gefunden. Einige dieser Jungen besuchen noch die Schule, anderen ist es bereits gelungen einen Schulabschluss zu machen oder eine Berufsausbildung zu beginnen.

33 Matthias Blaue Sozialarbeiter & Sozialpädagoge BA Seit Juli 2017 arbeite ich als Betreuer in der UMF Wohngruppe in Oberfüllbach und werde den vsj aufgrund der Auflösung der WG leider wieder verlassen. Zwar war die Zeit beim vsj recht kurz, doch werde ich mir aus dieser Zeit sehr viele wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Dazu gehören die Kommunikationsangebote und Erreichbarkeit auf allen Ebenen, die Wertschätzung für alle Mitarbeiterinnen, Teamkompetenzen innerhalb eines erfahrenen und gut reflektierten Teams und die regelmäßige Supervision und Reflexion unseres professionellen Handelns. Mir wurde Raum gegeben, meine Kompetenzen zu vertiefen und neue hinzuzugewinnen und nicht zuletzt konnte ich auch neue Kontakte mit Kolleginnen knüpfen, welche ich auch nach meiner Zeit beim vsj sehr gern aufrechterhalten werde. Ich wünsche allen Kolleginnen ein erfolgreiches Jahr und verabschiede mich auf diesem Wege (vorerst) von euch. Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Im April 2018 mussten wir die Wohngruppe schließen. Wir bedauern diesen Schritt sehr, aber aufgrund der stark zurückgegangenen Flüchtlingszahlen und trotz der großen Anerkennung, die wir seitens der Fachöffentlichkeit für die sehr gute pädagogische Arbeit bekommen haben, war die Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Ich möchte mich an dieser Stelle zuallererst bei allen Mitarbeitern der Einrichtung, ihrer Leitung Christina Dietze und der Gesamtleitung Ute Stenzel herzlich für das überaus große Engagement bedanken, das sie in den vergangenen Jahren tagtäglich gezeigt haben. Trotz anfänglicher großer Probleme, sei es bei der Verständigung, sei es in das Einfinden in die doch großen kulturellen Unterschiede, haben sie nicht aufgegeben, sondern den Jugendlichen unendlich viel an positiven Werten mitgegeben. Die Hartnäckigkeit und Standfestigkeit, auch bei konfliktbehafteten und schwierigen Situationen nicht aufzugeben und die Jugendlichen auf einen guten Weg in die Selbstständigkeit zu führen, hat mich sehr beeindruckt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei allen Unterstützern und Förderern der Wohngruppe herzlich bedanken. Ohne dieses Netzwerk und die gute Aufnahme im Ort, wäre die Arbeit nicht zu leisten gewesen. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass die gute Integrationsarbeit, die vom vsj und vielen anderen Jugendhilfeträgern in letzten drei Jahre geleistet wurde, nicht durch die restriktive und integrationsfeindliche Politik der letzten Monate wieder kaputt gemacht werden darf. Hierfür wird sich der vsj auch weiter einsetzen. 33

34 10 Body Shaming Ein Begriff, der durch die sozialen Netzwerke geht. Was steckt dahinter und was bedeutet er für junge Menschen? Oxforddictionaries 1 definieren den Begriff wie folgt: The action or practice of humiliating someone by making mocking or critical comments about their body shape or size. Er bezeichnet also die Handlung, eine andere Person wegen ihres Körpers zu kritisieren oder über sie herzuziehen. Dieses Phänomen war in letzter Zeit besonders auf den sozialen Netzwerken zu beobachten und kann somit leicht die Jugendlichen in unserer Arbeit betreffen, sei es als Täter oder Opfer. Es lassen sich folgende Ursachen aufzeigen: Die Medien, vor allem das Handy, sind allzeit verfügbar und ermöglichen eine Reichweite wie nie zuvor. Soziale Plattformen, aber auch Fernsehsendungen, führen zu einer ständigen Konfrontation mit den gesellschaftlichen Schönheitsidealen. Egal ob Facebook, Whatsapp, Snapchat oder Instagram überall geht es um den steten Kontakt zur Außenwelt. Auch in unserer Wohngruppe beschäftigen sich die Jugendlichen häufig mit ihrem Handy, machen Fotos von sich oder sehen sich Videos an, wie sie am besten ihre Augen schminken oder welche Outfits gerade In sind. Auch auf den Straßen sieht man die sog. Mombies (= Mobilephonezombies). Es wird also jedem Menschen in der Gesellschaft vorgelebt, im ständigen Kontakt mit seinen Freunden und Familien zu bleiben und sich regelmäßig auszutauschen. Nicht nur das Medium Handy ist ein entscheidender Faktor für unsere Jugendlichen, um den gesellschaftlichen Schönheitsidealen nachzukommen. Der Fernseher ist ebenso ein prägendes Medium für die Jugendlichen und Erwachsenen. Man wird geradezu mit Werbung zugeschüttet. Fettreduzierte Produkte, Zero Cola, Makeup, Anti-Aging-Cremes. Germanys next Topmodel, der Bachelor und Berlin Tag & Nacht sind alles Sendungen, in denen die Schauspieler auf Hochglanz poliert werden oder bei denen sich alles auf äußere Schönheit fokussiert. Dies sind teils nicht realisierbare Idealbilder, die den Jugendlichen vor den Medien tagtäglich vermittelt werden. 34 1)

35 Auch Foodblogger zeigen ihr Paleo-Abendessen, Instagramer ihr neues Kleid und Youtuber ihr tägliches Workout. Dabei wird völlig außer Acht gelassen, dass die meisten Social-Media-Stars Werbeverträge haben. Ihre Bilder und Videos sind professionell bearbeitet und sie veröffentlichen gezielt nur Aspekte ihres Lebens. Die Jugendlichen kopieren das vorgezeigte Verhalten und kennen sich bestens mit vorteilhaften Posen und retuschierenden Filtern aus. Kaum ein Bild wird ohne vorherige Bearbeitung und Verschönerung gezeigt. Dadurch verstärken die Jugendliche auch untereinander weiter Idealbilder, die der Realität immer ferner werden. Kaum einer macht ein Foto von sich selbst mit Augenringen, Pickeln im Gesicht oder Gammelklamotten und zeigt es der ganzen Welt. All diese Faktoren bauen einen enormen Druck auf: eine ständige Konfrontation und hohe Ansprüche an sich selbst. Du bist falsch, wenn du nicht so lebst und aussiehst. Da fällt es vielen Menschen einfacher die Ansprüche auch an andere zu stellen und wenn sie diese nicht erfüllen, sie als Loser darzustellen. Oder sich durch die Anonymität des Internets über andere lustig zu machen und sich dadurch besser zu fühlen. Wenn sich die Jugendlichen dann noch zu einer Gruppe zusammenschließen und sich über das Aussehen einer anderen Person lustig machen (=body-shaming), fühlt sich jeder Einzelne noch in seinem Verhalten bestärkt. Gleichzeitig stärkt solch ein Verhalten den Gruppenzusammenhalt und fordert Außenstehene geradezu auf, beim Body-shaming mitzumachen. Aufgabe der Jugendlichen ist es also, sich bei ständiger Medien-Konfrontation eine eigene persönliche Haltung zu entwickeln, den eigenen passenden Lifestyle zu finden und ein realistisches Schönheitsideal für sich zu bilden. Ein Idealziel der Jugendlichen wäre es also, den eigenen Körper besser wahrzunehmen, zum eigenen Körper zu stehen, einen wertschätzenden Umgang mit sich zu finden und auch andere Menschen in ihrem Aussehen und Handeln zu respektieren. Gleichzeitig müssen Jugendliche dazu angeleitet werden, gegenüber anderen Menschen wertschätzend und respektvoll zu sein und sich nicht in den Hype des body-shamings ziehen zu lassen. Jeder Mensch möchte von anderen respektiert werden, egal wie er oder sie aussieht. Regina Adel 35

36 11 Große Muskeln möglichst schnell? Ein Ratgeber für den vernünftigen Umgang mit Muskelaufbau und Ernährung In unserer UMF Wohngruppe in Oberfüllbach steht sportliche Betätigung für die ausschließlich männlichen Klienten immer auf der Tagesordnung. Auf Platz eins ist unangefochten der Fußball. Jedoch betreiben einige auch regen Muskelaufbau im Fitnessstudio, weshalb sich die Jugendlichen mit Proteinshakes und Fitnessgetränken ausgestattet haben. Derlei Nahrungsergänzungsmittel sind heutzutage weit verbreitet und es wird von den Konsumenten nur selten die Frage nach der Zweckmäßigkeit gestellt. Weil wir als Pädagogen aber nicht nur die sportliche Betätigung fördern, sondern uns auch um eine gesunde Entwicklung unserer Klienten bemühen müssen und auch die gesunde Entwicklung unserer Klienten im Blick haben müssen, sollten wir uns um die Beantwortung dieser Frage bemühen. Dazu gehört es auch, sich mit den Grundzügen von Muskelaufbau und Ernährung auseinanderzusetzten. Hierzu geben wir euch einen kleinen Ratgeber mit auf den Weg, in welchem wir erläutern, wie man sich im Zusammenhang mit Muskelaufbau gesund ernährt, was Fitness eigentlich bedeutet, was Proteinshakes bewirken und welche Alternativen es dazu gibt. Muskeln und Fitness Der menschliche Körper benötigt Muskeln, um sich bewegen zu können. Folglich liegt der Schluss nahe, dass er sich mit mehr Muskeln auch besser bewegen kann und er somit fitter ist. Dies trifft aber nur in geringem Maße zu. Der Deutsche Sportbund definiert Fitness als einen Zustand, der die körperliche Leistungsfähigkeit bzw. die Entwicklung der konditionellen (motorischen/physischen Grundeigenschaften) und koordinativen Fähigkeiten umfasst: Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordination. Darüber hinaus geht es aber auch um psychische und soziale Komponenten, Gesundheit und Wohlbefinden. Mehr Muskelmasse bedeutet zunächst einmal mehr Kraft. Ob die anderen körperlichen Aspekte von Fitness durch Muskeln gesteigert werden, hängt stark davon ab, wie der Muskel trainiert wird. Leider trainieren aber viele Kunden der Fitnessstudios angelockt von den in den Medien verbreiteten typischen Bildern von muskelbepackten Menschen ohne ein Gramm Fett am Körper so, dass das Muskelvolumen möglichst schnell steigt. Die anderen Aspekte werden häufig vernachlässigt. Ein Muskel setzt sich aus Muskelsträngen zusammen, die sich wiederum aus gebündelten Muskelfasern bestehen. Diese Fasern lassen sich grob in zwei Arten unterteilen: rote und weiße Muskelfasern. Sollen Muskeln schnell an Volumen gewinnen, so wird der Trainingsfokus auf Kraft und Geschwindigkeit gelegt. Hierdurch werden die dickeren und kürzeren weißen Muskelfasern vermehrt. 36

37 Die dünneren und langen roten Muskelfasern, welche für die Ausdauer und Beweglichkeit zuständig sind, treten hierbei in den Hintergrund. Derart trainiert, sind die Aspekte von Fitness im Ungleichgewicht. Ziel sollte es also sein, ein ganzheitliches Training anzugehen. Unseren Klienten sollte nahegebracht werden, dass im Fitnessstudio nicht nur an den Gewichten trainiert werden soll, sondern beispielsweise auch am Laufband. Es bietet sich an, vor dem Training die Muskeln zu dehnen und zum Aufwärmen 15 bis 30 Minuten zu laufen, zu rudern oder Fahrrad zu fahren. Das bringt den Kreislauf in Schwung, wärmt die Muskeln auf, regt die Fettverbrennung an und unterstützt das Wachstum roter Muskelfasern. Nur wenn hier ein Gleichgewicht erreicht wird, kann nachhaltig die Fitness verbessert werden. Aber körperliche Betätigung ist nur ein Teil des Ganzen, denn Wachstum setzt immer Nährstoffe voraus. Muskeln und Soziales Wieso gehen einige unserer Jugendlichen eigentlich ins Fitnessstudio bzw. betätigen sich sportlich und warum beschäftigen sie sich derart intensiv mit ihrem Selbstbild bzw. welches (Rollen-) Bild sie verkörpern. Diese Frage ist vielleicht am einfachsten dadurch zu beantworten, dass sie auch nur Jugendliche sind, die wie jeder junge Mensch der Bewältigung der sogenannten Entwicklungsaufgaben ausgesetzt sind. Die Herausforderungen, denen sich Jugendliche stellen müssen, spielen insofern eine zentrale Rolle, da sie ein mögliches Erklärungsmodell für bestimmte Handlungen sind. Sie beschreiben die Umsetzung von Anforderungen verschiedenster Art (z.b. sozial, körperlich, psychisch und ökologisch) hin zu individuellen Verhaltensprogrammen. Ein weiterer Punkt ist der Bedarf an (Frei-)Räumen, die Jugendliche für ihre Entwicklung benötigen. Leider sind diese in den letzten Jahren zum einen immer weniger geworden oder haben sich in andere Bereiche verlagert (Internet, illegale Bereiche und Grauzonen). Denn für die erfolgreiche Bewältigung der Jugendphase sind Freiräume essentiell und müssen daher gesichert werden, damit die Jugendlichen kulturell und sozial experimentieren und sich ausprobieren können. Dabei ist es vor allem förderlich, wenn dies relativ risikofrei vonstatten gehen kann, damit die Jugendlichen ihr Gelerntes, Erarbeitetes, Erfahrenes in Fähigkeiten, sogenannte soft oder social skills, übertragen können. 37

38 11 Die Erschließung, aber auch das Bereitstellen von Räumen, hat folglich einen hohen Stellenwert für die Jugendlichen. Ein Fitnessstudio kann so ein Raum sein. Dort ist es möglich, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und auf das gemeinsame Ziel hinzuarbeiten. Kritisch sind hierbei die vorgeschriebenen Regeln und die ggf. als elterliche Aufsicht wahrgenommene Beobachtung durch das Fachpersonal. Daher lässt sich beobachten, wie Jugendliche einfach auf alternative Räume ausweichen und z.b. auf Spielplätzen oder in anderen öffentlichen Bereichen trainieren, woraus inzwischen ganz eigene (sportliche) Szenen entstanden sind. Jugendliche sind über die letzten Jahre/Jahrzehnte zu einer, wenn nicht sogar der wichtigsten Konsumgruppen für die Industrie geworden. Die Konsumindustrie spielt daher eine wichtige Rolle, weil sie die Jugendlichen schnell als eine eigene zu bedienende Zielgruppe erkannt hat und deswegen entsprechende Produkte auf den Markt bringt und etabliert. Darüber hinaus haben vor allem die sogenannten Peers (Gleichaltrige) einen enormen Einfluss auf das Konsumverhalten und die Konsumentscheidungen bzw. Meinungsbildungen von Jugendlichen. In Bezug auf Selbstbefähigung müssen Jugendliche somit angehalten werden, kritisch zu hinterfragen, weil die Konsumindustrie die Jugendlichen versucht zu manipulieren und zu steuern, was durch den hohen jugendkulturellen Aufforderungscharakter, den diese Produkte besitzen, geschehen soll. Muskeln und Ernährung Die drei wichtigsten Nährstoffe für unsere Muskeln sind Proteine, Kohlenhydrate und Lipide oder anders: Eiweiße, Ein- und Mehrfachzucker und Fette. Da ist es praktisch, dass unsere Nahrungsmittel vornehmlich aus ebendiesen Bausteinen bestehen. Jeder dieser Bestandteile erfüllt für unsere Muskeln einen eigenen Zweck. Die Proteine, aus welchen unsere Muskelfasern bestehen, sind hauptsächlich für die Fasersynthese zuständig. Sie sind also der wichtigste Bestandteil für das Muskelwachstum. Die Kohlenhydrate sind hierbei ein schneller Energielieferant. Sie sind der effektivste Treibstoff für unsere Muskeln und werden bei jeder Muskelkontraktion benötigt. Sie sind sozusagen der Startfunke und das Benzin für unsere Muskeln. Die Lipide sind unser Langzeitenergiespeicher und werden dann benötigt, wenn die Muskeln langanhaltenden Belastungen ausgesetzt sind und die Kohlenhydrate aufgebraucht sind. Zusätzlich bilden sie eine Isolations- und Schutzschicht um unsere Muskeln herum. Alle drei Bestandteile haben den synergetischen Effekt, dass sie allesamt in Energie für die Muskeln umgewandelt werden können. Dieser praktische Effekt ist für die Fettverbrennung verantwortlich. Die Lösung für Muskelwachstum ist also einfach: Ausschließlich Proteine essen. Nur noch Eier und Fleisch. So einfach geht das. Aber wie will man einen Motor ohne Treibstoff und Startfunken zum Laufen bringen? Wie bei der Fitness muss auch bei der Ernährung auf Ganzheitlichkeit geachtet werden. Kohlenhydrate und Lipide sind ebenso wichtig wie Proteine. Aber wieviel von welchem ist nun gesund? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt hierfür einen Referenzrahmen. Eine gesunde Ernährung setzt sich zusammen aus 15 % Proteinen, 30 % Fetten und 55 % Kohlenhydraten. Da sich Jugendliche noch im Wachstum befinden, sind für sie Proteine etwas wichtiger. Daher sollte der Wert hier bei rund 20 % liegen. Wer sich an diesen Referenzrahmen hält, kann nicht nur Muskeln aufbauen, sondern ernährt sich auch gesund. Wer allerdings intensiveres Muskelaufbautraining betreibt, sollte diese Werte entsprechend anpassen. Dabei ist darauf zu achten, dass diese Ernährungsumstellung nicht zu plötzlich und zu intensiv erfolgt. Angepeilt werden kann hier ein Proteinanteil von höchstens 30 % für Jugendliche. Für Erwachsene höchstens 50 % und das nur dann, wenn wirklich intensiv trainiert wird. Der Anteil an Lipiden sollte möglichst konstant bleiben, sodass für eine Umstellung vornehmlich die Kohlenhydrate reduziert wer- 38

39 Lisa Frank den sollten. Ein Bestandteil an Nährstoffen sollte niemals unter 20 % fallen, denn hier wirkt sich der oben beschriebene Synergieeffekt negativ aus. Im April 2017 ist mein großer Wunsch, wieder in der Jugendarbeit tätig zu sein, wahr geworden. Seitdem bin ich als Schwangerschaftsvertretung in der Mädchenwohngruppe in Coburg. Schon während meiner Ausbildung zur Erzieherin, die ich im September 2015 abgeschlossen habe, war mir klar, dass ich mit Jugendlichen arbeiten möchte. Durch Zufall bin ich auf das Stellenangebot des vsj gestoßen und siehe da, es hat geklappt. Ich bin sehr froh darüber, denn die Arbeit mit den Mädchen macht mir viel Spaß und ist sehr abwechslungsreich. Außerdem habe ich wahnsinnig tolle Kolleginnen, mit denen die Arbeit gleich doppelt so schön ist. Ich freue mich auf eine erfahrungsreiche und spannende Zeit in der Wohngruppe. Einige von euch haben bestimmt schon mal eine Diät gemacht und Fette oder Kohlenhydrate ganz weggelassen. Ihr habt bestimmt auch abgenommen. Wenn ihr dazu sportlich aktiv wart, habt ihr zumindest in der ersten Woche der Diät auch Muskeln abgebaut. Wenn Kohlehydrate als Treibstoff fehlen, muss die Energie anderweitig besorgt werden. Also muss das Fett dran glauben. Das Fett allein tut s aber nicht, wenn die Belastung groß ist. Der Körper beginnt dann Proteine aufzuspalten. Besonders die, die am nächsten am Bedarfsort sind: die Muskeln selbst. Erst wenn sich der Körper auf die neue Ernährung eingestellt hat, mildert sich dieser Effekt ab. Besonders Fastenkuren wirken sich negativ auf die Muskelmasse aus, da keinerlei Stoffe zugeführt werden, die zum Erhalt der Muskeln beitragen. In der Praxis solltet ihr euch also an den Referenzrahmen halten. Kalorien zählen und glykämische Indices nachschlagen ist hierbei nicht notwendig. Wer sich aber die Arbeit machen will, kann mit diesen Kniffen die Ernährung weiter optimieren. Muskeln und Nahrungsergänzungsmittel Machst du Krafttraining, trinkst du Proteinshakes. Anders kennt man es heute kaum noch. Hinzu kommen Fitnessdrinks, Vitaminmischungen und Aminosäureampullen. Schon hat man einen Mischmasch an Chemikalien im Körper, deren Wechselwirkungen nur schwer abzuschätzen sind. Diese Nahrungsergänzungsmittel sind aus der Fitnesswelt nicht mehr wegzudenken. Gerade deshalb ist hier vor allen anderen Aspekten Vorsicht geboten. Es gilt die Regel: Was man nicht dreimal hintereinander aussprechen kann ohne steckenzubleiben, hat auch nicht unreflektiert dem Klienten verabreicht zu werden. Versucht s mal mit dem Wort (R)-2-Amino-3-mercapto-propansäure. Eine Aminosäure, die sich in großen Mengen in Proteinshakes aber auch in Fleisch und Sojaprodukten finden lässt. Für sich genommen ungefährlich. Aber eben auch nicht nötig, da der Körper davon genug aus der Nahrung ziehen kann. Komplizierter wird es dann, wenn im Shake gleich 20 bis 40 unterschiedliche Aminosäuren vorhanden sind, wie es bei gängigen Proteinshakes üblich ist. Bis heute existieren keine Langzeitstudien, die negative Wechsel- oder Auswirkungen auf den heranwachsenden Körper ausschließen können. Ebenso wenig existieren verlässliche Studien, die eine positive Auswirkung auf Fitness und Muskelwachstum bei gesunder Ernährung bestätigen. Es ist zwar nicht anzunehmen, dass mit Proteinshakes irreversibler Schaden angerichtet wird, aber wozu das chemische Gleichgewicht des Körpers riskieren, wenn es eine gesunde Ernährung auch tut? Wenn ein Klient aber nun doch gerne einen Shake trinken will, so kann man einen Proteinshake empfehlen, der ausschließlich Proteine enthält. Hier gibt es genügend Produkte, welche ohne Zusatzstoffe auskommen und dabei wesentlich günstiger sind, als 39

40 11 gängige Proteinshakes. Da die Muskeln besonders nach dem Training wieder ihre Reserven auffüllen müssen, sollte man aber zu reinen Proteinshakes zumindest einen Esslöffel Zucker und Speiseöl hinzufügen. Dann hat der Muskel alles, was er braucht. Wer vor dem Training etwas ist, sollte das ein bis zwei Stunden vorher tun. Ein Omelett mit einer Scheibe Brot stellt eine gesunde Variante dar. Wenn es aber dann doch ein Fitnessshake sein muss, so ist darauf zu achten, dass dieser keine Schadstoffe enthält. Auch auf dem deutschen Markt gibt es da Gefahren. Shakes mit Wachstumshormonen oder karzinogenen Inhaltsstoffen gibt es noch immer. Wer sichergehen will, dass der Shake unbelastet ist, sucht ihn auf der Kölner-Liste. Unter befindet sich die benutzerfreundliche Datenbank mit Produkten, welche auf diese Stoffe getestet wurden. Letztlich kann einem bisher weder der Fitnesstrainer noch der Mediziner oder Biologe genau erklären, wie es dazu kommt, dass aus einer Muskelfaser plötzlich zwei werden. Die biochemischen Prozesse, die auf dieser Ebene stattfinden, sind noch nicht gänzlich erforscht. Folglich kann auch niemand mit absoluter Sicherheit sagen, welche Stoffe wie einzunehmen sind, damit die Muskeln optimal wachsen. Wer dies doch tut, der will für gewöhnlich etwas verkaufen. Erfahrungswerte und reflektiertes Handeln sind hier die Schlüssel. Das Ei beispielsweise galt lange Zeit als ungesund, weil es schlechtes Cholesterin enthielt. Aufgrund von neuen Erfahrungswerten, die in aktuellere Studien eingeflossen sind, weiß man, dass eine Unterteilung in gutes und schlechtes Cholesterin relativ sinnfrei ist und ein gesunder Körper sich weder von dem einen, noch von dem anderen sonderlich beeindrucken lässt. Aber was esse ich jetzt nun? Neben den speziellen in den Fitnessstudios aber auch im Internet und sogar in normalen Supermärkten erhältlichen Produkten, gibt es viele tolle und weitaus günstigere Alternativen. Im Folgenden soll kurz auf vegetarische Beispiele eingegangen werden (rotes Fleisch vom Schwein ist nicht zuletzt durch den kulturellen Hintergrund unserer Jugendlichen zu vernachlässigen). Teils unwissend nutzen unsere Jugendlichen bereits viele potentielle, natürliche Eiweißlieferanten. Beispiele hierfür wären Linsen, die zusammen mit Reis zu einer syrischen Linsensuppe gekocht werden aber auch die häufige Verwendung von Kichererbsen (mit ca. 7-8g Eiweiß/100g z.b. in Hummus) oder den sog. dicken Saubohnen/Fava Bohnen (ca. 8g Eiweiß/100g), die in Gerichten wie Foul (Medames) vorkommen. Ein weiterer großer Eiweißlieferant ist die Sesampaste (Tahin[a]), welche sogar 27g Eiweiß/100g beinhaltet. Darüber hinaus sollten bei einer proteinreichen Ernährung helles Fleisch wie Hühnchen, Eier, Käse, Magerquark oder Joghurt (spezielle Sorten) konsumiert werden. Wie obige Beispiele zeigen, stellt es auch kein Problem dar, wenn man auf Fleisch als Proteinlieferant nicht zurückgreifen kann oder will. Etwas schwieriger wird es aber in Verbindung mit der veganen Ernährung. Proteine und insbesondere essenzielle Aminosäuren müssen gezielt in die Ernährung eingebracht werden, um einen Muskelabbau beim Training zu vermeiden. Für Veganer gibt es folgende tolle Alternativen: Nüsse (v.a. Erd- und Walnüsse), Kerne (Kürbis oder Sonnenblumen), Chiasamen, Tofu oder das aktuell relativ bekannt gewordene Quinoa. Vegetarische und v.a. vegane Ernährung ist bis heute immer noch ein gesellschaftliches Streitthema und für viele Menschen fast schon eine Glaubensfrage. Daher bleibt der wichtigste Aspekt die kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung. Wir als professionelle Mitarbeiter in den Einrichtungen müssen deswegen nicht zu Experten mutieren, die Nährwerttabellen in der Hosentasche tragen und den Mysterien des Muskelwachstums auf den Grund gehen. Jedoch bleibt es unsere Aufgabe, mit offenen Augen und Ohren die Bedürfnisse unserer Klienten wahrzunehmen und im Sinne ihrer positiven Entwicklung zu handeln. Dies beinhaltet, sich zumindest rudimentär mit den Thematiken auseinanderzusetzen und das zu tun, was ebenfalls den Jugendlichen beigebracht werden soll, wenn sie unsicher sind oder nicht weiter wissen: lernen, an welchen Stellen man sich Hilfe holen kann, damit einem fachlich und fundiert weitergeholfen wird. Julius Heymann, Matthias Blaue 40

41 12 Was ist dir bei der Auswahl deines Essens wichtig? Viel Protein. Aber auch gesundes Fett und gesunde Kohlenhydrate. z.b. Kartoffeln oder Reis mit Wasser gekocht. Gesundes Fett z.b. aus Nüssen oder Olivenöl. Ich achte auch auf Vitamine und esse viel Salat und Obst. Wieviel Protein isst du? Ich mache das wie die Amerikaner. Für jedes Kilogramm Körpergewicht esse ich zwei Gramm Protein. Dafür esse ich viel, fünf mal pro Tag. Ich esse viel Speisequark, Hühnerfleisch, Thunfisch, Haferflocken und solche Sachen mit viel Protein. Wenn ich genug Geld habe, kaufe ich Proteinpulver. Nimmst du auch Nahrungsergänzungsmittel zu dir? Ja, ich nehme Kreatin und Arginin. Das sind Aminosäuren, die helfen beim Muskelaufbau. Wie ist das mit Getränken? Kaffee oder grüner Tee helfen beim Training. Das Koffein gibt Energie und hilft auch beim Abnehmen. Ganz verzichte ich auf Cola und so. Ich trinke auch fast gar keinen Alkohol. Worauf verzichtest du noch? Süßigkeiten. Ich esse fast keinen Zucker. Nur manchmal etwas dunkle Schokolade. Manchmal vermisse ich die Süßigkeiten. Dann schummle ich auch mal und esse sofort nach dem Training etwas Süßes. Dann ist es nicht so schlimm, weil der Körper den Zucker gleich verbrennt. Was ist dein Ziel mit dieser Ernährung? Ich möchte gut aussehen und fit bleiben. Ist es teuer sich so zu ernähren? Je nachdem. Es gibt billige und teure Proteinpulver. Ohne Proteinpulver brauche ich etwa 40 pro Woche für das Essen. Kannst du das Essen noch genießen? Ja, ich mag die Sachen, die ich esse. Besonders gebratene Hühnerbrust mit Reis. Sehr lecker. Wie machst du das, wenn du unterwegs isst. In der Schule oder auf der Arbeit zum Beispiel? Ich koche am Tag vorher und nehme das dann in einer Dose mit. Ich kaufe mir manchmal auch Döner oder so. Wie finden deine Freunde oder Kollegen deine Ernährung? Verrückt. Sie sagen, du bist verrückt, was machst du. Du musst Pizza genießen oder komm wir gehen ins McDonalds. Außer sie trainieren selbst, dann können sie es verstehen. Frank Weber Fitnessernährung - ein Interview Es antwortet Salah, 20 Jahre, aus dem betreuten Wohnen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge 41

42 13 Ich faste für Gott und ich mache Ramadan ist für mich das Wichtigste im ganzen Jahr Das Betreute Wohnen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge organisiert jedes Jahr im Ramadan einen Abend zum gemeinsamen Fastenbrechen. An diesem Abend treffen sich die Jugendlichen mit den Betreuern, um gemeinsam zu Kochen und zu Essen. Wir haben die Jugendlichen zum Thema Ramadan befragt und dabei spannende Einblicke in diese religiös-kulturelle Tradition erlangt. Uns wurde erklärt, dass ein Moslem im Ramadan fastet, weil es eine der im Koran verankerten Pflichten ist. Es ist ein heiliger Monat, in dem man durch das Fasten von seinen Sünden befreit wird. Gefastet wird einen Monat lang täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. In der Nacht darf dann gegessen und getrunken werden. Aber man verhält sich auch sonst anders in dieser Zeit und versucht ein besonders guter Moslem zu sein. Hierzu gehören z.b. Regelmäßigkeiten im Beten und Moscheebesuche, kein Tabak- oder Alkoholkonsum, kein Sex, nicht Lügen und armen Menschen helfen. Wichtig ist dabei auch, dass man lernt, sich in arme und hungernde Menschen hineinzuversetzen, indem man selbst spürt, was echter Hunger ist. In Deutschland ist es für mich schwieriger, weil ich hier keine Familie habe, mit der ich Ramadan feiere und durchlebe. Außerdem muss ich alles selber kochen Alle finden es in Deutschland schwieriger zu Fasten, als in ihren Heimatländern. Dies liegt zum einen an der längeren Sonnenscheindauer in unseren Breitengraten. Gerade im Juni und Juli ist es deutlich länger hell als z.b. in Syrien, Pakistan oder Afghanistan. Hinzu kommt, dass sich in muslimisch geprägten Ländern in dieser Zeit fast alles um den Ramadan dreht. So bleiben z.b. Schulen geschlossen, Läden öffnen erst nach Sonnenuntergang und das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit ist für alle tabu. In Deutschland geht das Leben in der Öffentlichkeit dagegen normal weiter. 42

43 das gern Angela Geißler 26 Jahre, Sozialarbeiterin B.A. Weißt du was cool ist: zu Hause ist im Ramadan alles geschlossen, man hat also Pause von allem. Auf die Frage, was ihnen im Ramadan besonders schwer fällt, antworten die Jugendlichen, dass sie der erste Tag vor besondere Herausforderungen stellt. Der Körper muss sich umstellen und sich an das Fasten gewöhnen. Andere Schwierigkeiten stellen der Verzicht auf Trinken und der wenige Schlaf in der Nacht dar. Nachdem ich im Februar 2017 mein Bachelorstudium Soziale Arbeit an der Hochschule Coburg erfolgreich abschloss, begann ich im März sowohl mit dem Masterstudium Klinische Sozialarbeit als auch mit der Arbeit als Teilzeitkraft in der stationären Mädchenwohngruppe in Coburg. Die Arbeit mit den Mädchen ist spannend, abwechslungsreich und bereichernd für mich. Als Neuling im Bereich der stationären Jugendhilfe bieten mir die Wohngruppe, das Team und der Verein die beste Möglichkeit mich weiterzuentwickeln und neben dem Studium Praxiserfahrungen zu sammeln. Ramadan ist für mich das Wichtigste im ganzen Jahr Dennoch fasten unsere Jugendlichen sehr gerne, weil dieser Monat etwas Besonderes für sie ist. Vor Ihrer Flucht verbrachten sie während des Ramadans viel Zeit mit ihrer Familie. Der Fastenmonat ist in dieser Hinsicht vergleichbar mit unserer Weihnachtszeit. Auch weiter entfernt lebende Familienmitglieder kommen zu Besuch, man nimmt sich Zeit zum gemeinsamen Essen in der Nacht und unterhält sich über die wichtigen Dinge im Leben. Die Jugendlichen glauben, dass durch das Fasten und das Lesen im Koran die Sünde vergeht. Sie berichten auch, dass sich ihr Körper in dieser Zeit ruhiger anfühlt und gereinigt wird. Dieser Monat ist wie ein Training, was man dann versucht, das ganze Jahr so zu machen. Auch ihr erstes Fasten haben die Jugendlichen sehr positiv in Erinnerung. Die meisten haben zum ersten Mal mit Beginn der Pubertät am Fasten teilgenommen. Dieses Erlebnis gab ihnen das Gefühl kein Kind mehr zu sein sondern zu den Erwachsenen zu gehören und hat sie mit viel Stolz erfüllt. Das ist ein gutes Gefühl. Dennoch finden die Jugendlichen nicht, dass jeder im Ramadan fasten muss. Im Koran werden z.b. Schwangere, alte und kranke Menschen von der Pflicht zum Fasten ausgenommen. Es ist eine Entscheidung, die jeder Mensch selbst treffen kann. Celia Strowasser, Frank Weber 43

44 14 Soulfood in der WG Röttenbach Der schwäbische Klassiker - Saure Linsen mit Spätzle Da das Gericht WG-erprobt ist, ist die Menge für ca. 8 hungrige Mäuler ausgelegt. Das Rezept findet ihr in unserem Beiheft Unsere Lieblingsrezepte In der Wohngruppe Röttenbach ist der Kochdienst so geregelt, dass jeder Jugendliche einmal in der Woche für die Zubereitung (sowie den Einkauf und den anschließenden Küchendienst) des warmen Essens verantwortlich ist. Gerne können sich die Jugendlichen jederzeit Unterstützung vom diensthabenden Betreuer erfragen und sich von diesem bei der Gerichtauswahl als auch beim Kochen helfen lassen. In diesem Fall haben sich beide Köche aufgrund ihrer schwäbischen Wurzeln für den Klassiker Saure Linsen mit Spätzle entschieden. Während des Kochens stellen wir uns die Frage, ob und welchen Unterschied es macht, ob die Jugendliche (H.) alleine kocht oder es gemeinsam mit dem Betreuer (S.) erledigt. H. meint dazu, dass sie schließlich fast gar nicht kochen konnte, als sie vor einem guten Jahr in die Wohngruppe eingezogen ist. Inzwischen konnte sie viele Fertigkeiten in der Küche erwerben, sodass sie sich mittlerweile auch mal an schwierigere Gerichte herantraut. Auch dass sie verschiedene Techniken erlernt hat, kann sie schätzen. S. empfindet auf der anderen Seite das gemeinsame Tun als erstrebenswert und mag es, Wissen weiter zu vermitteln. Ebenso ist das produktive Miteinander ein schöner Ausgleich, da sich oft gute Gespräche fern vom täglichen To-Do ergeben. Beide können diese gemeinsame Zeit als positiv und gewinnbringend erkennen. 44

45 H. sieht weiterhin den größeren Aufwand, den man zusammen betreibt, als Vorteil an. Zusammen entstehen komplexere Gerichte, die aufgrund sonstiger Alltagsverpflichtungen eher nicht gekocht werden. S. ist derselben Meinung und betont weiterhin, dass das Essen mit mehr Aufmerksamkeit bedacht wird, Garpunkte werden eher eingehalten und auch handwerkliche Abläufe geschehen zum passenden Zeitpunkt. Es werden auch Zutaten verwendet, die eher nicht auf dem Speiseplan vieler Jugendlicher stehen würden. H. erkennt auch, dass das gemeinsame anschließende Essen mit den anderen Jugendlichen dann einen Unterschied macht, weil auch die anderen den Mehraufwand erkennen und das Essen anders genießen bzw. dieses dann auch mehr gelobt wird. Ein schöner sozialer Verstärker also. S. schätzt wiederum, dass dann meist alle anwesenden Jugendlichen länger am Tisch bleiben wollen und sich dann oft noch gute Tischgespräche ergeben. Wird der Tisch vorher passend eingedeckt, lädt dies eher zum Verweilen ein. Für beide Köche ist es zudem erstrebenswert, dass ein Gericht auch optisch ansprechend ist und auch frische und gesunde Zutaten verwendet werden. Beide betonen, dass Essen schließlich nicht nur reine Nahrungsaufnahme ist. In diesem Fall ist es zudem die Erfahrung, ein Stück Heimat mit in die Küche zu bringen. Sven Arnold 45

46 15 Dinner for twenty Oder der naive Versuch eines Dinner-Kochabends Als das Thema für den kommenden Jahresbericht bekannt wurde, dachten wir uns gleich, dass man da doch tolle Gemeinschaftsaktionen mit den Jugendlichen machen könnte. Ernährung geht schließlich jeden an und Essen verbindet doch unterschiedliche Menschen und Kulturen. Also machten wir uns frohen Mutes daran, eine der monatlichen Gemeinschaftsaktionen für unsere Jugendlichen aus dem Betreuten Einzelwohnen zu planen. Ein Kochabend sollte es sein, vielleicht mit einem Input zu gesunder Ernährung? Och, das ist dann aber wieder sehr offensichtlich pädagogisch Also doch einfach nur kochen? Auch zu öde. Fällt uns denn nicht etwas versteckt pädagogisches ein, was Spaß macht? Also kochen ABER RICHTIG! Wir laden zum DINNER ein. Ihr sagt uns, was ihr nicht mögt, wir suchen Rezepte raus und sorgen für den Rahmen. Tja, leichter gesagt, als getan. Nachdem wir die Kollegen gebeten hatten auf unser Mitteilungsbrett zu schreiben, wer kommt und was die Jugendlichen nicht essen können oder mögen, kam folgende Liste heraus: Ahmed: kein Schweinefleisch Tina: kein Cocos Tanja: keine Erdbeeren Natascha Kai (Topfenpalatschinken als Hauptspeise gewünscht, er kann s auch machen) Mohamad: möchte auch etwas pakistanisches Kochen und sich in der Vorbereitung mit einbringen! >Palatschinken Nachspeise? kein Schweinefleisch Kathrin: Nussallergie Valentina: möchte nichts mit Käse, Quark oder anderen Milcherzeugnissen essen, davon wird ihr schlecht Julia Jakob: isst alles Artur: isst auch alles Andrea: isst keine tierischen Sachen, in der Fastenzeit, will aber trotzdem kommen Dominik: hat ne Laktoseintoleranz Monika: keine Tomaten, Bohnen Sonja Sami Tekin Na das ist doch ganz einfach. Da gibt es einfach Möhren zur Vorspeise, Roggenbrot und Wasser zur Hauptspeise und Cola als Dessert! Aber so schnell geben gute Pädagogen ja nicht auf! Also ran an die Kochbücher und im Hirn graben, wie man mit der Liste trotzdem ein tolles Essen zaubern kann. Der Beschluss, einfach als Ziel zu haben, dass jeder etwas essen kann, aber ja nicht alle alles essen müssen, half sehr weiter. Außerdem wollten wir natürlich etwas zubereiten, was die Jugendlichen sowieso nicht täglich kochen (Also Nudeln mit Ketchup fiel leider weg). 46

Essen für die Tonne? Nicht mit uns!

Essen für die Tonne? Nicht mit uns! Schmeiß mich nicht weg! Wenn bei Obst braune Stellen sind, schneide ich sie einfach weg! Ich schmecke noch! Der Joghurt ist einen Tag drüber, aber ich esse ihn trotzdem. Denn er muss ja nicht direkt schlecht

Mehr

Gesunde Ernährung Eine Broschüre in leicht verständlicher Sprache

Gesunde Ernährung Eine Broschüre in leicht verständlicher Sprache Gesunde Ernährung Eine Broschüre in leicht verständlicher Sprache von Anna-Katharina Jäckle Anika Sing Josephin Meder Was steht im Heft? 1. Erklärungen zum Heft Seite1 2. Das Grund-Wissen Seite 3 3. Die

Mehr

Gesunde Ernährung. Dr. med. Friederike Bischof, MPH

Gesunde Ernährung. Dr. med. Friederike Bischof, MPH Gesunde Ernährung Dr. med. Friederike Bischof, MPH Falsche Ernährung Zu viel Zu fett Zu süß Zu salzig Zu wenig Ballaststoffe Zu aufbereitet Darauf kommt es an: Richtige(s)...... Körpergewicht... Kalorienzahl...

Mehr

10 Healthy Lifestyle Tips for Adults

10 Healthy Lifestyle Tips for Adults 10 Healthy Lifestyle Tips for Adults 07 June 2017 1. Essen Sie viele verschiedene Nahrungsmittel 2. Richten Sie Ihre Ernährung auf viele kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel aus 3. Ersetzen Sie gesättigte

Mehr

Food Waste. Zahlen, Fakten, Tipps.

Food Waste. Zahlen, Fakten, Tipps. Food Waste Zahlen, Fakten, Tipps. Food Waste Lebensmittel sind wertvoll. Gegen die Verschwendung muss man In etwas tun. reichen Ländern gibt man 7% des Einkommens für Nahrung aus, davon landen 30% im Abfall.

Mehr

Food Waste. Zahlen, Fakten, Tipps.

Food Waste. Zahlen, Fakten, Tipps. Food Waste Zahlen, Fakten, Tipps. Food Waste Lebensmittel sind wertvoll. Gegen die Verschwendung muss man In etwas tun. reichen Ländern gibt man 7% des Einkommens für Nahrung aus, davon landen 30% im Abfall.

Mehr

Ernährung und Bewegung. Sport, Fitness und Ernährung, das sind Begriffe, die unweigerlich miteinander verbunden sind.

Ernährung und Bewegung. Sport, Fitness und Ernährung, das sind Begriffe, die unweigerlich miteinander verbunden sind. Food-Guide Ernährungsratgeber für Sportler Ernährung und Bewegung Sport, Fitness und Ernährung, das sind Begriffe, die unweigerlich miteinander verbunden sind. Der Einfluss der Ernährung auf unsere Gesundheit

Mehr

Lebensmittel zu wertvoll für den Müll. Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen

Lebensmittel zu wertvoll für den Müll. Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen Lebensmittel zu wertvoll für den Müll Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen Verschwendung auf dem Weg vom Acker zum Teller Jahr für Jahr landen in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im

Mehr

A) Krankmachende Risiken verringern Wussten Sie, dass viele chronische Krankheiten vermeidbar sind?

A) Krankmachende Risiken verringern Wussten Sie, dass viele chronische Krankheiten vermeidbar sind? Gesunde Ernährung Warum ist gesunde Ernährung so wichtig? A) Krankmachende Risiken verringern Wussten Sie, dass viele chronische Krankheiten vermeidbar sind? Dazu gehören Erkrankungen wie:» Herzkrankheiten»

Mehr

Healthy Athletes Gesunde Lebensweise. Selbstbestimmt gesünder

Healthy Athletes Gesunde Lebensweise. Selbstbestimmt gesünder Healthy Athletes Gesunde Lebensweise Selbstbestimmt gesünder SOD ist mehr als Sport 6 Gesundheits-Programme: Gesund im Mund Besser Sehen Besser Hören Fitte Füße Bewegung mit Spaß Gesunde Lebens-Weise SOD

Mehr

Meine Lebensmittel: Gesund, regional und fair

Meine Lebensmittel: Gesund, regional und fair Veranstaltungsreihe Landwirtschaft verstehen Meine Lebensmittel: Gesund, regional und fair 14. April 2015, 19:30 Uhr J.J. Ender Saal, Mäder Veranstalter: Mit freundlicher Unterstützung von: Medienpartner:

Mehr

Gesunde Ernährung.

Gesunde Ernährung. Gesunde Ernährung 1 Warum ist gesunde Ernährung so wichtig? A) Krankmachende Risiken verringern Wussten Sie, dass viele chronische Krankheiten vermeidbar sind? Dazu gehören Erkrankungen wie:» Herzkrankheiten»

Mehr

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Jede/r von uns kann das ändern.

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Jede/r von uns kann das ändern. Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Jede/r von uns kann das ändern. Wie viel werfen wir weg? Die meisten von uns haben nicht das Gefühl, viele Lebensmittel wegzuwerfen. Doch ein Blick

Mehr

Allgemeine Informationen - i

Allgemeine Informationen - i Allgemeine Informationen - i 1. Was ist Food Waste? Food Waste sind Lebensmittel, die für Lebensmittel machen viele Schritte durch, bis sie bei uns auf dem Teller landen. Bei jedem dieser Schritte werden

Mehr

Viel zu viele Lebensmittel landen in der Tonne. Wir können das ändern.

Viel zu viele Lebensmittel landen in der Tonne. Wir können das ändern. TM Viel zu viele Lebensmittel landen in der Tonne. Wir können das ändern. geniessen ohne reste tipps für den besuch in Kantine und restaurant Wie viele Lebensmittel in Kantinen & Restaurants werden weggeworfen?

Mehr

Der Oberbürgermeister. Schad dröm. Schad dröm. Mit gutem Beispiel voran und weniger Lebensmittel wegwerfen!

Der Oberbürgermeister. Schad dröm. Schad dröm. Mit gutem Beispiel voran und weniger Lebensmittel wegwerfen! Der Oberbürgermeister Schad dröm Schad dröm Mit gutem Beispiel voran und weniger Lebensmittel wegwerfen! Schad dröm Nach einer aktuellen Studie des Bundesverbraucherministeriums werden in Deutschland jährlich

Mehr

Stärkehaltige Lebensmittel 3. Frisches Gemüse 4. Frisches Obst 5. Fleisch 8. Geflügel 9. Fisch und Meerestiere 10. Eier 11.

Stärkehaltige Lebensmittel 3. Frisches Gemüse 4. Frisches Obst 5. Fleisch 8. Geflügel 9. Fisch und Meerestiere 10. Eier 11. Vegan Cheatsheet Die Basics Was essen und was nicht? In diesem Starter-Kit erhälst du einen ganz kurzen und einfachen Überblick über die Lebensmittel, die du essen solltest und die Produkte, die du besser

Mehr

Allgemeine Informationen - i

Allgemeine Informationen - i Allgemeine Informationen - i 1. Was ist Food Waste? Food Waste sind L _, die für den menschlichen Konsum p _ wurden und auf dem Weg vom F _ bis zum T _ gehen oder _ werden. Lebensmittel machen viele Schritte

Mehr

wirüberuns Alles rund um die Ernährung erlenbacher Mitarbeiterinfo

wirüberuns Alles rund um die Ernährung erlenbacher Mitarbeiterinfo 7 2016 erlenbacher Mitarbeiterinfo wirüberuns Alles rund um die Ernährung Stoffwechsel Körper Leben Fette Obst Verdauung Sport Salz Kohlenhydrate Nahrungsmittel Omega Kalorien Nährstoffe Gesellschaft Süßigkeiten

Mehr

Die Ernährungspyramide

Die Ernährungspyramide Die Ernährungspyramide Indem wir Lebensmittel kombinieren und uns vielseitig und abwechslungsreich ernähren führen wir unserem Körper die notwendigen Nährstoffe in ausreichenden Mengen zu. Quelle: aid

Mehr

Regionale Lebensmittel liegen im Trend

Regionale Lebensmittel liegen im Trend Regionale Lebensmittel liegen im Trend Frage: Wenn Sie Lebensmittel für den täglichen Bedarf nach Herkunft und Regionalität betrachten, wie wichtig sind Ihnen folgende Aspekte? Werte = stimme voll und

Mehr

Was soll ich essen? Einkaufstipps

Was soll ich essen? Einkaufstipps Was soll ich essen? Was soll ich essen? Wie schaffe ich es sowohl für mich als auch für meine Familie zu kochen? Die Lebensmittel, die für Sie als Diabetiker gesund sind, sind dieselben, die der Rest der

Mehr

bmlfuw.gv.at LEBENSMITTEL SIND KOSTBAR RESTLOS GENIESSEN

bmlfuw.gv.at LEBENSMITTEL SIND KOSTBAR RESTLOS GENIESSEN bmlfuw.gv.at LEBENSMITTEL SIND KOSTBAR RESTLOS GENIESSEN WER RICHTIG PLANT, WIRFT WENIGER WEG. Überlegen Sie vor dem Einkaufen, was Sie wirklich benötigen. Überprüfen Sie Ihre Vorräte. Mit einem Speiseplan

Mehr

BALANCED CHOICES LEBEN IN BALANCE

BALANCED CHOICES LEBEN IN BALANCE BALANCED CHOICES LEBEN IN BALANCE LEBEN IN BALANCE BALANCED CHOICES Im Alltag ist es oft eine Herausforderung, sich ausgewogen zu ernähren gerade wenn man berufstätig ist. Wir haben die gesunde Alternative

Mehr

Mahlzeit! Geballtes Wissen rund um die Ernährung

Mahlzeit! Geballtes Wissen rund um die Ernährung http://office-roxx.de/2017/01/31/mahlzeit-geballtes-wissen-rund-um-die-ernaehrung/ Sebastian Klöß, 31. Januar 2017 Mahlzeit! Geballtes Wissen rund um die Ernährung Macht Schokolade glücklich? Ist Fett

Mehr

WO ENTSTEHT Food Waste? WIE VIEL FOOD WASTE. entsteht in der Schweiz?

WO ENTSTEHT Food Waste? WIE VIEL FOOD WASTE. entsteht in der Schweiz? WIE VIEL FOOD WASTE entsteht in der Schweiz? Ein Drittel aller Lebensmittel geht verloren. Das entspricht 300 kg / Person / Jahr EinwohnerInnen kg Jeder und jede von uns verschwendet allein im Haushalt

Mehr

Gesunde Ernährung für Körper und Geist

Gesunde Ernährung für Körper und Geist Gesunde Ernährung für Körper und Geist Dr. med Jolanda Schottenfeld-Naor Internistin, Diabetologin, Ernährungsmedizinerin RP-Expertenzeit 25. März 2015 Grundlagen der Ernährung Nährstoffe sind Nahrungsbestandteile,

Mehr

seniorbook Umfrage gesunde Ernährung, Essen und Trinken

seniorbook Umfrage gesunde Ernährung, Essen und Trinken seniorbook Umfrage gesunde Ernährung, Essen und Trinken Umfrage auf seniorbook 750 seniorbook Nutzer haben mitgemacht bei einer Umfrage rund um gesunde Ernährung, Essen und Trinken. Die meisten von ihnen

Mehr

Laune oder nach Plan!? haben sie eine ganz klare Meinung:

Laune oder nach Plan!? haben sie eine ganz klare Meinung: Fallbeispiel 1: Mark (22) und Ina (20) studieren beide in Köln BWL und arbeiten nebenbei, um sich das Studentenleben leisten zu können. Zum Thema Einkaufen nach Lust und Laune oder nach Plan!? haben sie

Mehr

Mein Ernährungstagebuch

Mein Ernährungstagebuch Mein Mein Wenn Sie Veränderungen in Ihrem Leben planen, um Ihren Diabetes zu verbessern, dann werden einige dieser Veränderungen auch Ihre Ernährung betreffen. Jeder Mensch hat andere Vorlieben und Abneigungen

Mehr

vitamin de DaF Arbeitsblatt - Thema - zum Thema Schule Jugend auf dem Lande J 1. Kennen Sie die Produkte und ihre Verpackungen? Ordnen Sie zu.

vitamin de DaF Arbeitsblatt - Thema - zum Thema Schule Jugend auf dem Lande J 1. Kennen Sie die Produkte und ihre Verpackungen? Ordnen Sie zu. B C D A F E H I J 1. Kennen Sie die Produkte und ihre Verpackungen? Ordnen Sie zu. Bild A eine Dose Käse (Camembert) Bild B eine Schachtel Gurken Bild C ein Glas Pralinen Bild D ein Stück Creme Bild E

Mehr

Lebensmittelkennzeichnung

Lebensmittelkennzeichnung Haben Sie schon einmal bei verpackten Lebensmitteln auf das Kleingedruckte auf der Rückseite der Verpackung geschaut? Es gibt verwirrend viele Angaben mit zahlreichen Inhaltsstoffen. Wenn Sie nicht gegen

Mehr

Deine Nahrung soll Dein Heilmittel sein

Deine Nahrung soll Dein Heilmittel sein Deine Nahrung soll Dein Heilmittel sein (Hippokrates, 400 v.chr.) Dieses Zitat des wohl bekanntesten Arztes der Antike gewinnt heute wieder an Bedeutung. Obwohl die meisten Menschen in Deutschland das

Mehr

10 Ernährungstipps um Deinen Blutdruck zu senken!

10 Ernährungstipps um Deinen Blutdruck zu senken! GESUNDER BLUTDRUCK KONGRESS 2016 10 Ernährungstipps um Deinen Blutdruck zu senken! Bluthochdruck arterielle Hypertonie ist vor allem in den reicheren Nationen der westlichen Welt eine weitverbreitete Krankheit.

Mehr

Gesundheit und Ernährung

Gesundheit und Ernährung Gesundheit und Ernährung Materialien zur Politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen www.demokratiewebstatt.at Mehr Information auf: www.demokratiewebstatt.at Input: Was ist gesund, was ist ungesund?

Mehr

Essen. Mahlzeit! Ernährung am Arbeitsplatz

Essen. Mahlzeit! Ernährung am Arbeitsplatz Folie 1 Mahlzeit! Ernährung am Arbeitsplatz Die Kunst des Mittagessens Folie 2 Es ist schon vertrackt: Am späten Vormittag knurrt der Magen, man bekommt nicht mehr wirklich viel zustande. Kaum hat man

Mehr

Inhalt. 7 Liebe Leserinnen und Leser

Inhalt. 7 Liebe Leserinnen und Leser Inhalt 7 Liebe Leserinnen und Leser 11 Fett ein wichtiger Energielieferant 17 Übergewicht eine Frage der Energiebilanz 25 Cholesterin kein Grund zur Panik 29 Wie Sie die Tabelle nutzen können 32 Cholesterin-

Mehr

Ausgewählte Fragen und Antworten zur 2. Version der DGE-Leitlinie Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten

Ausgewählte Fragen und Antworten zur 2. Version der DGE-Leitlinie Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten Ausgewählte Fragen und Antworten zur 2. Version der DGE-Leitlinie Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Januar 2015 Herausgegeben

Mehr

Ernährung sichern, Ressourcen schützen - neue Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Ernährung sichern, Ressourcen schützen - neue Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft "Ernährung sichern, Ressourcen schützen - neue Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft" Rede der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Sehr geehrte Damen

Mehr

Der Seniorenteller. oder die gesundheitsfördernde Zusammenstellung der Speisen im Alter

Der Seniorenteller. oder die gesundheitsfördernde Zusammenstellung der Speisen im Alter Der Seniorenteller oder die gesundheitsfördernde Zusammenstellung der Speisen im Alter Günther Overkamp-Klein, Overkamp in Dortmund, Am Ellberg 1 44265 Dortmund Dr. Eiad Josef Awwad, Präventcentrum Dortmund,

Mehr

Name: Food waste. Produktion Haushalt Detailhandel Handel. Verarbeitung

Name: Food waste. Produktion Haushalt Detailhandel Handel. Verarbeitung Name: In der Schweiz werden jedes Jahr pro Person ca. 300 kg einwandfreie Lebensmittel weggeworfen. Hochgerechnet auf die gesamte Bevölkerung sind das 2,3 Millionen Tonnen. Diese Zahl ist bedenklich. Aufgabe

Mehr

Veggie-Report. Vegetarische und vegane Ernährung in Österreich

Veggie-Report. Vegetarische und vegane Ernährung in Österreich Veggie-Report Vegetarische und vegane Ernährung in Österreich August 2017 Umfrage-Basics Studiensteckbrief: Methode: Instrument: Respondenten: Sample-Größe: Erhebungszeitraum: Screening: Grundgesamtheit:

Mehr

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Dieses Heft gehört: 3-6. Arbeitsblattheft

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Dieses Heft gehört: 3-6. Arbeitsblattheft Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Dieses Heft gehört: 3-6 Arbeitsblattheft Klasse Thema 1 Warum werfen wir Lebensmittel weg? Klasse 3 6 Arbeitsblatt 1 Was

Mehr

Kinderernährung gesund und praktisch

Kinderernährung gesund und praktisch Marianne Botta Diener Kinderernährung gesund und praktisch So macht Essen mit Kindern Freude Ein Ratgeber aus der Beobachter-Praxis Ratgeber Inhalt Vorwort 11 1. Einleitung 13 Wie ist dieser Ratgeber zu

Mehr

Verschwendung. weltweit und in der Schweiz. April 2012

Verschwendung. weltweit und in der Schweiz. April 2012 Verschwendung zwischen Feld und Konsum Lebensmittelverluste weltweit und in der Schweiz Verschwendung zwischen Feld und Konsum 2 Wie viel Wasser braucht es für 1 kg Äpfel? 1k 1 kg 5 Füllungen 5 Füllungen

Mehr

Ausgewogene Ernährung. IGS Garbsen 4.November 2017

Ausgewogene Ernährung. IGS Garbsen 4.November 2017 Ausgewogene Ernährung IGS Garbsen 4.November 2017 Der Mensch ist was er isst Der Mensch ist was er isst Das ist Katja Sie möchte gesund und fit aber auch schlank bleiben. Was ist richtig? so viele Informationen

Mehr

So bleibe ich gesund!

So bleibe ich gesund! So bleibe ich gesund! 1. Kapitel: Ich fühle mich wohl in meinem Körper Marie kuschelt gerne mit ihrem Stofftier oder mit ihrer Mama. Marie fühlt sich wohl, wenn sie sich auf dem Sofa zu Hause in eine warme

Mehr

Teller oder Tonne? Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum

Teller oder Tonne? Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum Teller oder Tonne? Informationen zum Mindesthaltbarkeitsdatum Lebensmittel sind kostbar In Deutschland werden Schätzungen zufolge pro Person jährlich Lebensmittel im Wert von etwa 300 Euro weggeworfen.

Mehr

Essen mit Sinn(en) - Fachtag Störfeld Essen. Workshop III. Alina Reiß Oecotrophologin B.Sc.

Essen mit Sinn(en) - Fachtag Störfeld Essen. Workshop III. Alina Reiß Oecotrophologin B.Sc. Essen mit Sinn(en) - Fachtag Störfeld Essen Workshop III Alina Reiß Gliederung I. Teil: Kurzvortrag 1. Allgemeines 2. Sinn vom Essen Ernährungspyramide 3. Psychosoziale Faktoren 4. Tipps für den Alltag

Mehr

Was Sie schon immer über das Mittagessen in der Schule wissen wollten.

Was Sie schon immer über das Mittagessen in der Schule wissen wollten. Gesunde Ernährung macht Schule! Was Sie schon immer über das Mittagessen in der Schule wissen wollten. Schule 10 wichtige Fragen: Und 10 Antworten, warum unser Essen Ihrem Kind so schmeckt. Für Kinder

Mehr

auf stehen aus aus sehen backen bald beginnen bei beide bekannt bekommen benutzen besonders besser best bestellen besuchen

auf stehen aus aus sehen backen bald beginnen bei beide bekannt bekommen benutzen besonders besser best bestellen besuchen der Abend auf stehen aber der August acht aus ähnlich das Ausland allein aus sehen alle das Auto als das Bad alt backen an der Bahnhof andere bald ändern der Baum der Anfang beginnen an fangen bei an kommen

Mehr

Die Nebenbei- Diät. Schlank werden für Zwischendurch

Die Nebenbei- Diät. Schlank werden für Zwischendurch Die Nebenbei- Diät Schlank werden für Zwischendurch Klar, Tofu ist fettarm und gesund. Aber ÜBERRASCHEND: Im Vergleich zum mageren Rindersteak schneidet er nicht ganz so gut ab. Mehr dazu auf den Seiten

Mehr

Besser essen bei Typ 2

Besser essen bei Typ 2 Besser essen bei Typ 2 Typ 2 Ernährungsratgeber Allgemeine Hinweise zur Ernährung Achtung: Stolperfallen bei der Ernährung Für Menschen mit Typ 2 Diabetes gelten grundsätzlich die gleichen Ernährungstipps

Mehr

StarkAktiv Outdoor Fitness Der gesunde Teller

StarkAktiv Outdoor Fitness Der gesunde Teller StarkAktiv Outdoor Fitness Der gesunde Teller Die praktische Hilfestellung zur gesunden Ernährung R. Engelhart Der gesunde Teller Das Schaubild des gesunden Tellers soll dir helfen deinen Teller im Alltag

Mehr

Erkrankungen: Symptome: Weitere Probleme:

Erkrankungen: Symptome: Weitere Probleme: Fragebogen zu Ihrer Ernährung Persönliche Angaben Vor- und Zuname: Postleitzahl: Alter: Jahre Geschlecht: weiblich männlich Aktuelles Gewicht: kg geschätztes Idealgewicht: kg Körpergröße: cm Diese Angaben

Mehr

Ich bin Demir Polat. Ich wohne in Stuttgart. Aber ich bin nicht hier geboren. Ich

Ich bin Demir Polat. Ich wohne in Stuttgart. Aber ich bin nicht hier geboren. Ich 2 Schritte plus 1 Familie Polat Ich bin Demir Polat. Ich wohne in Stuttgart. Aber ich bin nicht hier geboren. Ich komme aus der Türkei, aus Ankara. Dort bin ich geboren. Seit zwanzig Jahren lebe ich in

Mehr

haben wir den Salat!

haben wir den Salat! Da haben wir den Salat! Inter IKEA Systems B.V. 2015 Wenn du Salatblätter oder -köpfe nicht am Einkaufstag verbrauchen willst, solltest du sie aus der Verpackung nehmen. Schneide die Strünke von den Köpfen,

Mehr

Wie nachhaltig ist eine pflanzenbasierte Ernährung?

Wie nachhaltig ist eine pflanzenbasierte Ernährung? Wie nachhaltig ist eine pflanzenbasierte Ernährung? Dr. oec. troph. Markus Keller Alpro Symposium Uni Hohenheim, 27.11.2017 Unser Lebensstil verbraucht 3,1 Erden! 1 Nachhaltige Ernährung 5 Dimensionen

Mehr

Nimm Dir fünf Minuten Zeit, schnapp Dir einen Stift und ein Blatt Papier und definiere klar "Warum" Du endlich zunehmen willst.

Nimm Dir fünf Minuten Zeit, schnapp Dir einen Stift und ein Blatt Papier und definiere klar Warum Du endlich zunehmen willst. 1 Alle Tipps aus Woche 1 Ergebnis nach Woche 1 [+1 Kg] Tagebuch Tag 1 #Tipp Finde Dein "Warum". Das wichtigste ist, niemals aufzugeben. Der Weg wird nicht leicht. Du wirst auf viele Hindernisse stoßen,

Mehr

Die 3 Schritte zum Wunschgewicht

Die 3 Schritte zum Wunschgewicht Die 3 Schritte zum Wunschgewicht Slimkonzept Anne Fastl Tel.: 0721/66 99 53 00 Kaiserstr. 38 info@slimkonzept.de 76133 Karlsruhe www.slimkonzept.de/abnehmen-online - 2 - Dies können die wichtigsten Zeilen

Mehr

9 Gesunde Ernährung. Tägliches, freies Frühstück

9 Gesunde Ernährung. Tägliches, freies Frühstück 9 Gesunde Ernährung Tägliches, freies Frühstück Die Kinder haben täglich die Möglichkeit zwischen 8:00 und 9:30 in ihrer Gruppe zu frühstücken. Wir bieten den Kindern dieses freie Frühstück aus folgenden

Mehr

Essen und Trinken Kurzfassung des Ernährungsberichts 2008

Essen und Trinken Kurzfassung des Ernährungsberichts 2008 2008 Essen und Trinken Kurzfassung des Ernährungsberichts 2008 Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Ernährungsberichte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gehören zwischenzeitlich zu den Standardwerken

Mehr

Interview mit Jens F. Kruse und Gudrun Otten

Interview mit Jens F. Kruse und Gudrun Otten Interview mit Jens F. Kruse und Gudrun Otten cooching, Ess-Events auf Mallorca»Kochen ist Liebe«und»Von allem das Beste«. Mit diesen zwei kurzen Sätzen umschreibt Jens F. Kruse, genannt jfk, seine Lebens-

Mehr

Die richtige Ernährung im Büro

Die richtige Ernährung im Büro https://office-roxx.de/2017/09/27/worauf-sie-bei-der-ernaehrung-achten-sollten/ Gerrit Krämer, 27. September 2017 Die richtige Ernährung im Büro Die Ernährungsstudie 2017 der Techniker Krankenkasse (TK)

Mehr

Was Sie schon immer über das Mittagessen im Kindergarten wissen wollten.

Was Sie schon immer über das Mittagessen im Kindergarten wissen wollten. Richtige Ernährung ist kinderleicht! Was Sie schon immer über das Mittagessen im Kindergarten wissen wollten. Kindergarten 10 wichtige Fragen: Und 10 Antworten, warum unser Essen Ihrem Kind so schmeckt.

Mehr

KörperManagement. 10 Tipps für ein erfolgreiches Gewichtsmanagement

KörperManagement. 10 Tipps für ein erfolgreiches Gewichtsmanagement KörperManagement 10 Tipps für ein erfolgreiches Gewichtsmanagement 1. Zum Abnehmen brauchen Sie Nahrung Hungern Sie nicht das schwächt Sie nur, und Sie halten es nicht lange durch. Lernen Sie anders und

Mehr

Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen

Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen Wie werde ich Nicht-Raucher? Eine Anleitung zum Nicht-Rauchen Richard Leopold und Robert Sorge haben diesen Text geschrieben. Wir danken dem Büro für Leichte Sprache vom CJD Erfurt für die Unterstützung.

Mehr

Folgen Fehlernährung und unregelmäßiger Mahlzeiten

Folgen Fehlernährung und unregelmäßiger Mahlzeiten Ei_Jetti Kuhlemann_pixelio.de Gesunde Ernährung und Beruf Wenn s schnell gehen muss Ernährung warum? Liza Buchwieser BHsc Ernährungswissenschaften Ernährungsmedizin Genuss und Lebensqualität Folgen Fehlernährung

Mehr

Persönliches Esstagebuch

Persönliches Esstagebuch Anleitung zur Erstellung eines Esstagebuches Ein Esstagebuch soll dir dazu verhelfen, dein Essverhalten zu erkennen um dann vielleicht später besser damit umgehen zu können. Zur Ermittlung deiner Ernährungsgewohnheiten

Mehr

Ernährungspyramide. Quelle Koch Dich Schlank die glutenfreie Rezeptsammlung

Ernährungspyramide. Quelle Koch Dich Schlank die glutenfreie Rezeptsammlung Ernährungspyramide Inhaltsverzeichnis Wie wichtig ist Gemüse?...4 Soll ich Obst essen?... 4 Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier was beachten?...4 Nüsse, Samen, Butter machen nicht dick!...5 Gewürze, Kräuter,

Mehr

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern.

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Herausgeber Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin www.bmel.de Kontakt kontakt@zugutfuerdietonne.de Tel.: +49 (0)228 99 68 45-7340 Stand Februar 2014 Jedes achte

Mehr

Video-Thema Manuskript & Glossar

Video-Thema Manuskript & Glossar BIO IST IM TREND Immer mehr Menschen kaufen Bio-Produkte. Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist dies nichts Neues. Viele der Kunden, die Europas größten Bio-Supermarkt besuchen, kaufen hier seit Jahren

Mehr

Vitale Kinder. mit Spaß essen und bewegen. Essen und Trinken die richtige Mischung. Bewegung gut für Kopf und Körper

Vitale Kinder. mit Spaß essen und bewegen. Essen und Trinken die richtige Mischung. Bewegung gut für Kopf und Körper Vitale Kinder mit Spaß essen und bewegen Essen und Trinken die richtige Mischung Bewegung gut für Kopf und Körper Gewichts-Check das richtige Gewicht Vorwort Liebe Eltern, schön, dass Sie diese kleine

Mehr

Essen und Trinken mit Stern und Spirale

Essen und Trinken mit Stern und Spirale Ernährungsstern und Ernährungsspirale für Karl Der Stern und die Spirale können die tägliche Lebensmittelzufuhr verdeutlichen. Der Stern hat acht Strahlen. Sie stehen für acht Lebensmittelgruppen. Auf

Mehr

Übersicht Lerntheke: Tofuschnitzel und Tofuwürstchen

Übersicht Lerntheke: Tofuschnitzel und Tofuwürstchen Baustein Nr. Übersicht Lerntheke: Tofuschnitzel und Tofuwürstchen Inzwischen achten bereits viele Menschen darauf, ihren Fleischverzehr zu reduzieren. Sie möchten damit die Umwelt schonen oder sie möchten

Mehr

Den Planeten ernähren: Herausforderung und Verantwortung

Den Planeten ernähren: Herausforderung und Verantwortung 5. Ökologie und Ökonomie der Ernährung 5.1 Die Entstehung der Landwirtschaft : Herausforderungen für Ernährung und Umwelt 5.1.2 Den Planeten ernähren: Herausforderung und Verantwortung Auf der Erde leben

Mehr

Verwenden statt verschwenden

Verwenden statt verschwenden Themenverlauf Besser Esser Verwenden statt verschwenden Vor dem Lesen A. Quiz und tausch: Falte alle Arbeitsbögen aus dem Wandwörterbuch in der Mitte. Jeder Schüler hat nun eine Karte. Seid ihr mehr Schüler

Mehr

Ihre Daten. Anschrift der Einrichtung. Evangelische Tageseinrichtung für Kinder Deidesheimerstr. Anzahl der Kleinen HeldeN!

Ihre Daten. Anschrift der Einrichtung. Evangelische Tageseinrichtung für Kinder Deidesheimerstr. Anzahl der Kleinen HeldeN! Ihre Daten Name der Einrichtung Kindertagesstätte oder Kindergarten Name der Kita- / Kiga-Gruppe Anzahl der Kleinen HeldeN! Kontaktperson: E-Mail: Telefon: Evangelische Tageseinrichtung für Kinder Deidesheimerstr.

Mehr

Essen & Burnout. Zeit für das Wesen-tliche.

Essen & Burnout. Zeit für das Wesen-tliche. Essen & Burnout. Zeit für das Wesen-tliche. Diplom-Ökotrophologin Heike Niemeier www.heikeniemeier.de Essen & Burnout. Überblick Was ist los im Körper? Was hilft? Der Mix macht s! Was essen? Wie essen?

Mehr

Ernährung in Österreich

Ernährung in Österreich Dr. Konrad Pesendorfer Generaldirektor Wien, 6. Dezember 2017 Ernährung in Österreich Zahlen, Daten, Fakten Wir bewegen Informationen Ernährung in Österreich - Überblick o Mengenverbrauch einst und jetzt

Mehr

So geht s: dauerhaft abnehmen

So geht s: dauerhaft abnehmen So geht s: dauerhaft abnehmen Auf diese Weise sparen Sie die nötigen Kalorien, müssen aber nicht weniger essen und werden gut satt. Gleichzeitig und das ist ganz entscheidend müssen Sie ihre Essgewohnheiten

Mehr

Meine Bücher. Risikofaktor Vitaminmangel

Meine Bücher. Risikofaktor Vitaminmangel Meine Bücher Risikofaktor Vitaminmangel von: Andreas Jopp Bestell-Nr.: sw1152 184 S., 51 Abb., Wie Sie mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen Ihr Immunsystem stärken und Ihre Leistungsfähigkeit

Mehr

Gesund und vital in den Tag

Gesund und vital in den Tag Einsteigerguide Gesund und vital in den Tag In diesem Guide erhältst du einen Einblick, was es heißt, seinen Alltag gesund und vital zu gestalten. Inhalt: Was ist gesunde Ernährung? Was gesunde Ernährung

Mehr

MIT DEM FRÜHSTÜCK DEN TAG BEGINNEN

MIT DEM FRÜHSTÜCK DEN TAG BEGINNEN MIT DEM FRÜHSTÜCK DEN TAG BEGINNEN Immer wieder hört man davon, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages sei vielleicht hast auch du schon von deinen Eltern oder Großeltern diesen Spruch zu

Mehr

LEBENSMITTEL- RETTER LEBENSMITTELRETTER

LEBENSMITTEL- RETTER LEBENSMITTELRETTER LEBENSMITTEL- RETTER Das kommt Ihnen sicher bekannt vor: Plötzlich überfällt Sie ein Hungergefühl und schon stehen Sie am Kühlschrank. Wenn dort nicht gerade die große Leere herrscht, treffen Sie bestimmt

Mehr

Mein Essen Unser Klima

Mein Essen Unser Klima Mein Essen Unser Klima Einfache Tipps zum Klimaschutz In leichter Sprache Klima-Schutz Alle können etwas tun Was heißt Klima-Schutz? Das Wetter während aller Jahreszeiten zusammen heißt Klima. An manchen

Mehr

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern.

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. 10 goldene Regeln, um lebensmittelabfälle zu vermeiden > Wer wirft wie viel weg? Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung,

Mehr

Ostschweizer Kinderspital

Ostschweizer Kinderspital Gesunde Ernährung Anneco Dintheer ter Velde Dipl. Ernährungsberaterin HF St. Gallen Nahrungsmittel und ihre Bedeutung Lebensmittelpyramide Quantität und Qualität Nahrungsmittel und ihre Bedeutung Nahrungsmittel

Mehr

Praxisseminar Preisverdächtig! zu den nominierten Büchern des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017

Praxisseminar Preisverdächtig! zu den nominierten Büchern des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017 Praxisseminar Preisverdächtig! zu den nominierten Büchern des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017 Workshop Jugendbuch: Lesenswert! Lesen stärkt die Seele Referentin: Renate Paßmann-Lange Material zum

Mehr

Verkochen statt Vernichten. Kulinarische Müllvermeidung von Willi Haider Denk Mahl Zeit

Verkochen statt Vernichten. Kulinarische Müllvermeidung von Willi Haider Denk Mahl Zeit Verkochen statt Vernichten Kulinarische Müllvermeidung von Willi Haider Denk Mahl Zeit Verkochen statt vernichten Müllvermeidung bei Lebensmitteln beginnt an der Wiege im Elternhaus, respektvoller Umgang

Mehr

Ernährungs- und Einkaufsverhalten österreichischer Haushalte

Ernährungs- und Einkaufsverhalten österreichischer Haushalte Ernährungs- und Einkaufsverhalten österreichischer Haushalte Kaufentscheidungsfaktoren Frage: Wie wichtig sind die folgenden Kriterien für Ihre Kaufentscheidung bei Produkten des täglichen Bedarfs? generell

Mehr

10 einfache Tipps für ein besseres Leben nach Ayurveda

10 einfache Tipps für ein besseres Leben nach Ayurveda Um ein gesünderes und zufriedeneres Leben zu führen, muss man nicht notgedrungen zu einem Therapeuten/Arzt. Es gibt nach Ayurveda ein paar ganz simple Maßnahmen, die einem dabei helfen ein besseres Leben

Mehr

Gesundheit vor Augen!

Gesundheit vor Augen! Gesundheit vor Augen! Über gesunde Ernährung für die Augen! Ratgeber für Patienten mit Uveitis + So viele gute Gründe für etwas Neues Vorwort Das Essen soll zuerst das Auge erfreuen und dann den Magen,

Mehr

Die Magenballon-Therapie. Gewinnen Sie die Kontrolle über Ihr Gewicht und Ihr Leben zurück!

Die Magenballon-Therapie. Gewinnen Sie die Kontrolle über Ihr Gewicht und Ihr Leben zurück! Die Magenballon-Therapie Gewinnen Sie die Kontrolle über Ihr Gewicht und Ihr Leben zurück! Liebe Patientin, lieber Patient Wir wünschen Ihnen maximalen Erfolg beim Erreichen Ihres neuen Wohlfühlgewichts

Mehr

Fragebogen zum Ernährungsverhalten

Fragebogen zum Ernährungsverhalten Fragebogen m Ernährungsverhalten Angaben r Person: Name, Vorname: Alter: Geburtsdatum: Geburtsort: wohnhaft in: Telefonnummer: email: Angaben Körpermaßen Größe: cm derzeitiges Gewicht: kg Wie viel Kilo

Mehr