Kundenbedarf vorausdenken



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G 25633 15,00 Euro ISSN 1866-3753 Juli 5/2012 HR P erformance entfesseln befähigen verändern Kundenbedarf vorausdenken Experten-Interview mit Andreas Blumendorf, consodalis (links) und Kai-Uwe Merten, SAP AG www.datakontext.com

Ein Winning Team für alle HR-Fälle Mit dem anhaltenden Wirtschaftswachstum steigt der Druck auf die Personalabteilungen und ihre Systeme. Die Entscheidungen des Gesetzgebers, die Anforderungen des Arbeitgebers und die Leistungen gegenüber den Mitarbeitern erfordern eine ständige Dynamisierung der HR-Software. Zum Status Quo im HR-Umfeld sowie zur Zusammenarbeit des jungen Beraterteams von consodalis mit der SAP sprachen wir mit zwei HR-Experten: Andreas Blumendorf, Geschäftsführer von consodalis und Kai-Uwe Merten, Solution Architect und Principal Consultant bei der SAP AG. HR P: Vor 40 Jahren startete SAP mit der Entwicklung betrieblicher Standardsoftware. Für den Siegeszug der Software waren und sind die Beratungspartner entscheidend. Wo sehen Sie Ihre Schlüsselkompetenz als SAP-Partner für die Kunden? Blumendorf: consodalis ist ein noch junges Unternehmen, allerdings mit erfahrenen Beratern im Bereich SAP ERP Human Capital Management (SAP ERP HCM). Viele von ihnen arbeiten schon seit 10 bis 20 Jahren als eingespieltes Team zusammen. Dabei kommen etliche unserer Berater aus der personalwirtschaftlichen Unternehmenspraxis und verstehen die Bedürfnisse unserer Kunden daher besonders gut. So können wir schnell passgenaue Lösungen finden und Prozesse gezielt optimieren. Es gehört zu unserer Philosophie, langfristig für unsere Kunden tätig zu sein. Mit vielen von ihnen arbeiten wir schon seit zehn Jahren und länger vertrauensvoll zusammen. Unseren Erfolg gründen wir auf kontinuierlichem Wissensgewinn, einem tiefen Verständnis des Kundenbedarfs und dem daraus resultierenden, gegenseitigen Vertrauen. Darüber hinaus arbeitet unser Beraterteam seit vielen Jahren eng und partnerschaftlich mit der SAP zusammen. Durch diese Zusammenarbeit werden wir auf bestimmten, den Partnern vorbehaltenen Veranstaltungen frühzeitig über neue und strategische Produkte und kommende Trends informiert. So haben SAP-Partner gegenüber anderen Beratungshäusern einen Wissensvorsprung. Diese, für unsere Kunden zum Teil wegweisenden Informationen integrieren wir in unsere Beratungsarbeit. Ein deutlicher Mehrwert für unsere Kunden liegt darin, diese Informationen in ihre eigene strategische Softwareplanung einzubinden. Darüber hinaus fließt in die von der SAP als strategisch definierten Produkte ein Großteil der aktuellen und zukünftigen Entwicklungsarbeit des Konzerns ein. Ein weiterer Vorteil für unsere Kunden ist, dass wir Fragen, die wir aktuell selbst nicht beantworten können, über unsere Kanäle von Konzernseite beantworten lassen. HR P: Worin liegen Ihre besonderen Stärken in der Zusammenarbeit mit SAP? Blumendorf: Durch langjährige erfolgreiche Kooperation wächst Vertrauen. Herr Merten und ich kennen uns seit elf Jahren. Wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Aufgrund der engen Zusammenarbeit wird dem Konzern ermöglicht, bei Projektbedarf einen schnellen Kontakt zu uns herzustellen. Wir bieten in der Kooperation ein fundiertes fachliches und technisches Know-how und langjährige Beratungserfahrung. 10 HR Performance 5/2012

HR P: Wie sieht Ihr Selbstverständnis als SAP-HR Partner gegenüber Unternehmen aus? Blumendorf: Diese Frage beantworte ich gern mit dem Namen unseres Unternehmens: consodalis setzt sich zusammen aus der Vorsilbe des Wortes consulting und dem lateinischen Wort sodalis, das so viel wie Freund, Gefährte bedeutet. Das wollen wir für unsere Kunden und auch für uns gegenseitig sein! HR P: Welchen Herausforderungen begegnen Sie bei den klassischen HR-Themen heute in den Unternehmen? Blumendorf: Zur Beantwortung dieser Frage ist zunächst zu definieren, dass die sogenannten HR-Corethemen als klassische HR-Themen angesehen werden, wie z.b. Personalverwaltung und -abrechnung. Stichworte dazu sind Prozesseffizienz und Compliance. Dabei geht es um die Automatisierung von Papier basierten und/oder zeitintensiven Prozessen. Die abgebildeten Standardprozesse werden größtenteils durch den Einsatz von Workflows unterstützt. Eine Herausforderung für die Zukunft ist, diese HR-Kernbereiche zu modernisieren, ohne den heutigen SAP ERP HCM-Usern die Notwendigkeit aufzuzwingen, das Altbekannte und Vertraute ablegen zu müssen. Beispielsweise sollen modernere Oberflächen alternativ angeboten werden. Bei unseren Kunden stoßen wir vermehrt auf den Wunsch, die Personalplanung und generell die Personalprozesse, in denen Mitarbeiter und Führungskräfte eingebunden sind, zu verbessern. Im Allgemeinen sollten die Effizienz des Personalwesens erhöht und Mitarbeiter stärker eingebunden werden. 600 Mitarbeitern je Sachbearbeiter auch Konstellationen an, bei denen ein Sachbearbeiter bis zu 5.000 Personalabrechnungsfälle betreut. Wir haben Lösungen entwickelt, die diese Effektivität unterstützen. Darüber hinaus finden sich bei jedem Kunden Anforderungen, die individuell und deren maschinelle Lösung für ihn unverzichtbar sind u.a. bei folgenden Szenarien: Ballungsraumzulage in München, Auslandszuschläge bei Kunden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit umfangreichen Auslandseinsätzen beschäftigen. Dies sind Beispiele, bei denen es durch kundenspezifische und regionale Anforderungen notwendig ist, zusätzliche Informationstypen und Abrechnungsfunktionen im Projekt zu ergänzen. HR P: Warum haben kundenindividuelle Eigenentwicklungen im SAP-Kontext Rückenwind? Merten: Auf der einen Seite ist die SAP-Software eine Standardsoftware, die natürlich nicht jede kundenindividuelle Anforderung bei der Auslieferung beinhalten kann. Nahezu jedes Merten: Hier möchte ich ergänzen, dass wir u.a. Anforderungen an schnelle Auswertungen und Auskünfte sowie an die Integration in bestehende Lösungen, beispielsweise Portale, begegnen. HR P: Können Sie Beispiele nennen, wo Sie Standardlösungen kundenindividuell optimiert haben? Blumendorf: Da lassen sich zahlreiche Beispiele nennen. Angefangen von kundenindividuellen Reports über Szenarien im Employee und Manager Self Service, bis zu komplett kundeneigenen SAP-Komponenten. So haben wir eine komplette Komponente Befugnismanagement für einen Konzern, der weltweit in den Bereichen Prüfungen, Sicherheit und Qualität tätig ist, entwickelt. Diese Komponente ist im SAP-Standard nicht vorhanden wir haben sie jedoch so an den Standard angedockt, dass die Software für unseren Kunden wie aus einem Guss erscheint. Im Bereich der Personaleinsatzplanung haben wir für einige Kunden Eigenentwicklungen und Optimierungen durchgeführt. Des Weiteren haben wir für einen Kunden eine Lösung für eine effiziente Urlaubsplanung entwickelt. Im Grunde gehört zu unserer Arbeit das tägliche Beraterbrot, die SAP-Software für den Kunden mit seinen individuellen Anforderungen zu optimieren. Merten: Kundenszenarien mit einer hohen Fallzahl pro Sachbearbeiter machen eine effiziente Erfassung erforderlich. Bei unseren Kunden treffen wir neben üblichen Fallzahlen von Andreas Blumendorf, Geschäftsführer der consodalis GmbH HR Performance 5/2012 11

vorhandenen technischen Möglichkeiten des SAP-Systems, wie z.b. Webservices, zu verwenden. Diese Erweiterungen werden auch über Sybase und Afaria für die Verwendung von Apps auf mobilen Endgeräten genutzt. HR P: Welche konkreten Beispiele können Sie hier nennen? Blumendorf: Die Komponenten Employee und Manager Self- Service wurden bis vor kurzem auf der technologischen Basis Web-Dynpro Java ausgeliefert. Seit einigen Monaten gibt es sämtliche im SAP Standard befindlichen ESS- und MSS-Szenarien auf der technologischen Basis Web-Dynpro ABAP. Kunden, die bereits über einen Grundstock an Szenarien auf Java-Basis verfügen, erhalten nun neue Szenarien auf ABAP-Basis hinzu. Kai-Uwe Merten, Solution Architect und Principal Consultant bei der SAP AG Unternehmen stellt aber verschiedenste Anforderungen an eine personalwirtschaftliche Software, damit die Prozesse weitgehend automatisiert ablaufen. Diesem Umstand hat unser Konzern im Lauf der Zeit zunehmend Rechnung getragen, indem unsere Software mit immer mehr User-Exists ausgestattet wurde. An diesen User-Exists ist die Einbindung kundenindividueller Erweiterungen der Software möglich, ohne den SAP- Standard zu beeinträchtigen. HR P: Das Social Media-Zeitalter stellt ebenfalls hohe Anforderungen: Worauf müssen sich SAP ERP HCM-User heute einstellen? Blumendorf: Das Thema Social Media bzw. Collaboration gewinnt offensichtlich immer mehr an Bedeutung, gerade durch die immer stärkere Zugkraft von sozialen Netzwerken. Das Thema Talent Management steht ebenso im Fokus, da es für Unternehmen immer wichtiger wird, Talente am Markt zu finden, zu rekrutieren und in der Folge an das Unternehmen zu binden. Diese gesamte Prozesskette soll natürlich so effizient wie möglich durch die Software unterstützt werden. Merten: Nicht zuletzt müssen wir hier datenschutzrechtliche Aspekte immer mehr integrieren und berücksichtigen. HR P: Die Themen Recruiting und Talent Management gewinnen an Bedeutung. Wie sehen hier Ihre Konzepte und Lösungen aus? Merten: Die SAP-Software unterstützt seit vielen Releases das Talent Management und damit auch das Recruiting. Die Anforderungen unserer Kunden können damit umfassend abgebildet werden. HR P: Noch ist HR Business Intelligence ein Fremdwort im HR-Bereich. Mit welchen Tools und Lösungen helfen Sie Unternehmen, den Bereich Kennzahlen und Reportings zu professionalisieren? Blumendorf: Das Thema HR Business Intelligence ist rein technologisch kein Fremdwort mehr in diesem Bereich. Zumindest kann man mit relativ kleinem Aufwand das Datawarehouse von SAP, SAP NetWeaver Business Warehouse (SAP NetWeaver BW), auch für das Thema HR nutzen und kommt in den Genuss von einer großen Anzahl an Standardauswertungen im BW, die so im SAP-Standard ausgeliefert werden. Allerdings nutzen das bisher noch nicht viele Unternehmen, so dass das Thema HR Business Intelligence für viele noch ein Fremdbegriff ist. HR P: In Zeiten von Apps und Mobility verändern sich auch die HR-Softwarelösungen. Wohin geht die Reise? Blumendorf: Aktuelle Stichworte sind u.a. In Memory Computing Technology zur Verarbeitung von großen Datenmengen und Analysen in Echtzeit. Die Lösung der SAP dazu heißt HR P: Wie gelingt es Ihnen, die HR-Prozesse mit alten und neuen Instrumenten zu optimieren? Blumendorf: Eine grundsätzliche Ausrichtung unserer Arbeit ist der ganzheitliche Beratungsansatz. Unsere Berater erarbeiten sowohl die Konzeption als auch die Umsetzung der Lösung, unter Beherrschung der alten und der neuen SAP-Werkzeuge. Der Berater, der die Konzeption erstellt, entscheidet also auch über die Wahl des geeigneten Werkzeugs. Durch die Beherrschung der alten und der neuen Werkzeuge ist er in der Lage, für den Kunden das optimale Tool zu wählen. Merten: Durch die regelmäßige Ergänzung und Erweiterung des SAP-Standards bieten sich immer wieder neue Möglichkeiten, die Prozesse weiter zu entwickeln, zu optimieren und die Bei Projektbedarf der SAP richtet sich Kai-Uwe Merten direkt an Andreas Blumendorf. 12 HR Performance 5/2012

SAP HANA. Heutige Anwendungen führen viele datenintensive Operationen in der Anwendungsschicht aus, zukünftige Anwendungen delegieren datenintensive Operationen an die In- Memory-Plattform. Der Zugriff auf Daten im Hauptspeicher erfolgt um einiges schneller als auf Daten von der Festplatte. Des Weiteren kommen Multicore CPUs für schnelle Parallelverarbeitung zum Einsatz. Diese Technologie wird auch zügigere Berechtigungsprüfungen und somit eine Alltagstauglichkeit für strukturelle Berechtigungen ermöglichen. Ein weiteres Stichwort ist Enterprise Mobility geschäftsrelevante Informationen jederzeit und überall. Durch den milliardenschweren Kauf von Sybase wird SAP in diesem Thema nachhaltige Entwicklung betreiben. Die Themen Employee Self Service und Learning werden in die Mobility-Schicht gehoben. Es wird sich zeigen, wie diese Themen vom Markt angenommen werden. Merten: Durch die Integration von SAP Afaria, einer Lösung für Mobile Device Management, lassen sich die alte HCM-Welt und die Zeiten von Apps und Mobility gut integrieren. HR P: Viele Daten und Informationen liegen im HR-Bereich. Wie können diese noch besser für die Unternehmenssteuerung genutzt werden? Blumendorf: Zunächst einmal empfehlen wir die Nutzung eines Data Warehouse. In der SAP ERP HCM-Anwendung erhält man aktuelle Zahlen, es lassen sich aber keine Stände einfrieren, um beispielsweise Werte rückblickend zu verschiedenen Zeitpunkten zu vergleichen. Ein Data Warehouse ermöglicht dies. Wir empfehlen daher das HCM-System für aktuelle Zahlen und das Data Warehouse u.a. für Zeitreihenanalysen. Auch in diesem Thema liegt generell eine der Herausforderungen der Zukunft. Es geht darum, existierende Probleme aufzudecken, Potenzielle Kostenreduzierung und Trends aus der Sicht der beiden HR-Experten Einsparmöglichkeiten in der HCM-Welt: Prozessoptimierung, Einführung weiterer Komponenten zur Entlastung der Personalabteilung, z.b. durch die Einbindung von Mitarbeitern und Managern via ESS/MSS, Generell die Arbeit dort erledigen lassen, wo sie anfällt. Trends im HCM: Weitergehende Globalisierung, auch in unserem Kundenumfeld, Demografischer Wandel, Talente gewinnen und binden, Stärkerer Fokus auf Technologien, wie Mobile Data, Soziale Netzwerke und Collaboration, HCM in der Cloud SAP unterstreicht dies durch den Kauf des Unternehmens SuccessFactors vor einem halben Jahr und aktuell durch einen weiteren Milliardenzukauf, den Cloud-Spezialisten Ariba. Kai-Uwe Merten und Andreas Blumendorf sind langjährige Weggefährten im SAP HCM-Umfeld. Ahnungen zu bestätigen, Maßnahmen und Strategien zu überwachen und HR-Risikoindikatoren zu verwalten. Merten: Die Daten können auch durch den Einsatz der neuen Datenbank von SAP HANA noch besser genutzt werden. HR P: Für welche Bereiche in SAP haben Sie komplette eigene Lösungen entwickelt? Blumendorf: Beispielsweise für folgende Bereiche: Personaleinsatzplanung, eine Komponente Befugnismanagement, SAP Interactive Forms by Adobe (Offline-Zeiterfassung, Unterstützung des Onboardings), Urlaubsplanung, Employee und Manager Self Service (ESS/MSS). HR P: Werden Unternehmen zukünftig nicht nur System- und Softwarebetreuung Ihnen überlassen, sondern auch noch mehr HR-strategische Aufgaben an Sie delegieren? Blumendorf: Wir übernehmen bereits vermehrt Aufgaben, um unsere Kunden auch im strategischen Ansatz zu beraten. Für einen Kunden beispielsweise erstellen wir ein Global Template für einen internationalen Roll-out in diversen Ländern. Dieses umfasst gewissermaßen die internationale Strategie des Unternehmens. Ein weiteres Beispiel ist die Unterstützung eines internationalen Kunden bei der Suche nach einer unternehmensweiten E-Learning Plattform, wobei sich dieser noch nicht auf eine Software festgelegt hat. Merten: Aufgrund der Komplexität und der immer höheren Anforderungen an die Integration werden in unserem Konzern,Solution Architects ausgebildet, die auf Basis einer umfassenden Lösungserfahrung die integrativen Aspekte kundenorientiert beraten. Solution Architects sind erfahrene Berater, deren fundiertes technisches und fachliches Wissen durch gezielte Fortbildung auch die integrativen Aspekte der SAP-Software in besonderem Maße umfasst. HR P: Vielen Dank für das Interview. (Das Gespräch führte Franz Langecker). HR Performance 5/2012 13