Pressekonferenz, 10. September 2018, Berlin Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich Materialien Prof. Dr. Michael Hüther Direktor Institut der deutschen Wirtschaft Dr. Susanna Kochskämper Economist im Kompetenzfeld Öffentliche Finanzen, Soziale Sicherung, Verteilung Institut der deutschen Wirtschaft
Beschäftigung von Altenpflegefachkräften und allen Fachkräften nach ausgewählten Merkmalen Abbildung 1: Anteil der jeweiligen Altersgruppe an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für alle Berufe und Pflegeberufe im Jahr 2016 (Lesart: von allen in der Altenpflege beschäftigten Fachkräfte waren x Prozent zwischen 25 und 29 Jahren alt) Abbildung 2: Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten für alle Berufe und Pflegeberufe in den Jahren 2013 und 2016 Abbildung 1: Beschäftigung nach Lebensalter 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% <20 20-24 25-29 30-34 35-39 40-44 45-49 50-54 55-59 60-64 65-69 Fachkräfte Altenpflege Alle Fachkräfte Abbildung 2: Beschäftigungsanteil von Ausländern in Deutschland 25% 20% 15% 10% 5% 19% 24% 13% 13% 10% 10% 7% 8% 4% 5% 4% 5% 0% Ausländeranteil Helfer Ausländeranteil Fachkräfte 2013 2016 Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Institut der deutschen Wirtschaft Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 2
Stellen-/Arbeitslosenzahl Engpassrelation Stellen-/Arbeitslosenzahl Engpassrelation Arbeitsmarktengpässe in der Altenpflege Entwicklung von gemeldeten offenen Stellen, Arbeitslosenzahlen und Engpassrelation bei Altenpflegern (ohne Spezialisierung) und Altenpflegehelfern; gleitende Durchschnitte über die jeweils vorhergehenden 12 Monate Abbildung 3: Altenpfleger 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Arbeitslose gemeldete Stellen Engpassrelation (rechte Skala) Abbildung 4: Altenpflegehelfer 40.000 35.000 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Arbeitslose gemeldete Stellen Engpassrelation (rechte Skala) Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Institut der deutschen Wirtschaft Erläuterungen: Ein Engpass liegt dann vor, wenn die Anzahl der Arbeitslosen nicht ausreicht, um die gemeldeten offenen Stellen zu besetzen. Da der Bundesagentur für Arbeit nur etwa jede zweite offene Stelle gemeldet wird, liegt ein Engpass vor, wenn die Relation aus Arbeitslosen je gemeldeter Stelle kleiner als 2 ist. Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 3
Deutschlandweiter Engpasse bei Altenpflegefachkräften Arbeitslose je 100 gemeldete Stellen, Jahresdurchschnitt 2017 Abbildung 5: Engpassrelation für Altenpflegefachkräfte Quellen: Bundesagentur für Arbeit, Institut der deutschen Wirtschaft Erläuterungen: Ein Engpass liegt dann vor, wenn die Anzahl der Arbeitslosen rechnerisch nicht ausreicht, um die gemeldeten offenen Stellen zu besetzen. Da der Bundesagentur für Arbeit nur etwa jede zweite offene Stelle gemeldet wird, liegt ein Engpass bereits dann vor, wenn die Relation aus Arbeitslosen je gemeldeter Stelle kleiner als 2 ist. Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 4
Nachwuchs in der Altenpflege Schüler in der Altenpflege (ohne Spezialisierung); Angaben jeweils für den 1. Schuljahrgang Abbildung 6: Schülerzahlen im 1. Schuljahrgang seit 2003 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 Altenpfleger Altenpflegehelfer Quellen: Statistisches Bundesamt, Institut der deutschen Wirtschaft Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 5
Tabelle 1 Entwicklung der Pflegefallzahlen in den Bundesländern seit 1999 Pflegebedürftige insgesamt und Pflegebedürftige, die durch ambulante Dienstleister oder in Pflegeheimen versorgt werden (professionelle Pflege) Pflegefälle insgesamt 1999 2015 davon in professioneller Pflege* Pflegefälle insgesamt davon in professioneller Pflege* Baden-Württemberg 214.762 109.966 353.835 170.499 Bayern 297.288 140.507 374.169 203.924 Berlin 81.544 42.416 124.279 62.566 Brandenburg 64.520 31.206 118.300 59.780 Bremen 17.346 9.313 26.210 14.193 Hamburg 42.677 25.423 56.640 33.603 Hessen 146.452 67.394 234.440 108.447 Mecklenburg- Vorpommern 45.787 21.879 82.626 42.345 Niedersachsen 210.034 102.057 334.496 180.316 Nordrhein-Westfalen 470.295 229.437 678.994 336.249 Rheinland-Pfalz 93.475 43.433 141.086 67.997 Saarland 27.570 12.882 40.524 19.629 Sachsen 118.421 60.876 180.656 106.940 Sachsen-Anhalt 67.202 32.086 105.232 58.282 Schleswig-Holstein 77.564 42.701 98.299 58.623 Thüringen 60.681 26.618 99.684 50.480 Deutschland gesamt 2.035.618 998.074 3.049.470 1.577.763 Quellen: Statistisches Bundesamt; Institut der deutschen Wirtschaft Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 6
Tabelle 2 Simulation: Künftiger Fachkräftebedarf in der Altenpflege Angaben für Deutschland in Personen Basisszenario Szenario Besserer Gesundheitszustand Ambulant Stationär Gesamt Ambulant Stationär Gesamt 2015 132.323* 211.071* 343.394* 132.323* 211.071* 343.394* 2020 145.402 230.726 376.128 145.402 230.726 376.128 2025 161.198 258.481 419.679 159.190 255.885 415.075 2030 175.001 286.319 461.320 169.221 278.196 447.417 2035 186.590 307.012 493.603 177.891 294.654 472.546 Quellen: Statistisches Bundesamt, Institut der deutschen Wirtschaft Erläuterungen: Als Fachkräfte werden hier Personen mit der Qualifikation staatlich anerkannter Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege gezählt, die in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit pflegerischen Tätigkeiten betraut sind. Basisszenario: Unveränderter Gesundheitszustand der Bevölkerung Szenario Besserer Gesundheitszustand : Bei einer längeren Lebenserwartung werden zusätzliche Lebensjahre nicht in Pflegebedürftigkeit verbracht. Materialien zum Pressestatement, 10.09.2018: Pflegenotstand so viele Fachkräfte fehlen wirklich 7